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black_snapper
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Heidelberg
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Ich lese zwischen 150 und 200 Bücher pro Jahr und rezensier alle. Gerne nehme ich auch an Leserunden teil, lese vorab und suche nach Schreibfehlern.

Bewertungen

Insgesamt 161 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2022
Vanillekipferl für zwei
Uhmann, Maggie

Vanillekipferl für zwei


ausgezeichnet

Wieder ein Buch der Autorin, das mir sehr gut gefallen hat. Auf Burg Ehrenfelsen war ich schon, als sich Matthias und Annette kennengelernt haben. Nun geht es um seine Schwester Estelle. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.
Estelle hasst nichts mehr als Unehrlichkeit. Doch ausgerechnet das führt sie und den Journalisten Lars zueinander. Es beginnt ein emotionaler Eiertanz. Wie man sich schon früh ausmalen kann, steuert das ganze auf ein Drama zu. Aber obwohl das absehbar ist, der ganze Teil dazwischen ist es nicht. Der ist einfach nur schön, romantisch, abwechslungsreich, weihnachtlich, herzerwärmend, familiär und zuweilen sehr sehr lustig und auch ein klein wenig traurig. Die Geschichte hat alles, was man sich für kuschelige Lesestunden wünscht.

Bewertung vom 26.10.2022
Sommergold
Wermescher, Christina

Sommergold


ausgezeichnet

Die Autorin verspricht einen Roman ohne großes Drama, und ich muss sagen: es stimmt. So ruhig die Geschichte daherkommt, so sehr hat sie mich gefesselt. Die wahre Kunst liegt für mich darin, mich ohne künstisches Drama und Klischees zu unterhalten und bis zum Schluss bei der Stange zu halten. Nur am Ende kommt es zu einer Situation, die mir nicht ganz so gut gefallen hat, was aber dem Genuss des Buches keinen Abbruch tut.
Ungewöhnlich finde ich das Setting im Buch: Nome, das Goldschürfer-Mekka in Alaska ist alles andere als eine Traumstadt. Dennoch hat es mir durch die liebeswerten Bewohner dort sehr gut gefallen. Und ein kleines bißchen bin ich auch dem Goldrausch verfallen.

Bewertung vom 23.10.2022
Winterküsse unterm Nordstern
Larsen, Julie

Winterküsse unterm Nordstern


ausgezeichnet

Was passiert, wenn man vor seinem Leben davonläuft? Richtig, es holt einen auch am Polarkreis ein. So passiert es Charlotte, die nach einer gescheiterten Beziehung eine Stelle als Weihnachtselfe im finnischen Weihnachtsdorf annimmt. Sie lernt nach und nach, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Das wird sehr authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Auch Eljas, ein einheimischer Rentierzüchter, hat einiges aufzuarbeiten. Zum Teil hilft ihm Charlotte dabei, zum Teil macht er es mit sich selbst aus. Auch diese Entwicklung hat mir gut gefallen. Sie war nicht zu schnell und nicht zu langsam, sondern gerade richtig.

Ich habe mich während der gesamten Lektüre sehr gut mitgenommen gefühlt. Alle Handlungen sind nachvollziehbar, wirken ungestelzt und bauen logisch aufeinander auf.

Die Charaktere sind zum Verlieben. Nicht nur die beiden Protagonisten sind so sympathisch, weil unperfekt menschlich gezeichnet, auch die Nebenfiguren sind fantastisch. Gerade Eljas kleine Tochter nimmt entscheidenden Anteil am Verlauf der Geschichte.

Auch wenn es ein paar traurige Momente gibt, handelt es sich um ein absolutes Wohlfühl-Buch. Daß man so viele Emotionen in ein Buch packen kann, ohne kitschig zu wirken, verdient Respekt.

Ich kann diese wunderbare Geschichte nur empfehlen, ebenso wie die anderen Werke der Autorin.

Bewertung vom 18.10.2022
Mittsommernachtsküsse
Engel, Cornelia

Mittsommernachtsküsse


ausgezeichnet

Wer träumt sich nicht gerne an wunderschöne Küstenorte? Mara hat schon einmal auf Shetland gelebt. Vor 14 Jahren hat sie in einem B&B gejobbt, sich in einen Einheimischen verliebt und ist schließlich mit gebrochenem Herzen wieder abgereist. Als sie genau diese Frühstückspension erbt, nimmt sie Urlaub und reist zurück auf die Insel. Dort muss sie sich nicht nur der Renovierung des B&B, sondern auch der Begegnung mit Gavin stellen, jenem jungen Mann vor 14 Jahren…
Klar, Frau erbt kleines Hotel auf grüner Insel klingt zunächst mal ziemlich nach Klischeekiste, aber das ist dann auch schon das einzige. Mara kommt aus dem Hotelfach und nimmt die Planung ziemlich fachmännisch in die Hand. Sie ist auch keine 20 mehr, sondern kann einiges an Berufserfahrung vorweisen. In München arbeitet sie in leitender Position. Deswegen kommt es ihr natürlich erstmal nicht in den Sinn, auf Shetland zu bleiben.
Aufgrund ihrer geistigen Reife hat mir Mara als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie darf Emotionen zeigen, und zwar auf einem Niveau, auf dem es für mich glaubhaft war. Sie darf zweifeln, hoffen, glücklich und traurig, unsicher und tatkräftig sein. Sie darf Ideen entwickeln, an deren Verwirklichung arbeiten und auch mal scheitern. Ihr insgesamt positiver Charakter ist mir schnell ans Herz gewachsen.
Der Protagonist, Gavin, ist ein ehrlicher Mann, der Dinge nicht gerne totschweigt und für seine Ziele kämpft. Er hat ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein und setzt sich für seine Insel ein, ohne wie ein kopfloser Umweltaktivist zu wirken. Er agiert eher im Stillen. Auch Gavin hat mir ausgesprochen gut gefallen. Unaufgeregt, aber vielschichtig und tiefgründig, humorvoll, ideenreich, stark und in sich ruhend, das Gespräch suchend.
Es gibt noch viele tolle Nebencharaktere, die ich gar nicht alle aufzählen will. Sie kommen sicher noch in den Folgebänden vor.
Die gesamte Komposition der Geschichte hat mir unheimlich gut gefallen: gute Dynamik, keine Klischees, fein ausgearbeitete Charaktere, wundervolle Landschaftsbilder, kurzweilig ausgedachte und erzählte Geschichte inklusive Hintergrundinformationen. Und ein kleines Geheimnis bleibt noch erhalten. Was will man mehr?

Bewertung vom 17.10.2022
Herbstzeitleuchten
Römer, Lotte

Herbstzeitleuchten


ausgezeichnet

Schaue hinter die Fassade jedes Menschen, auch wenn er noch so oberflächlich wirkt. Zum Glück macht das Kenneth, als er mit Jasmin eine Eselswanderung unternimmt. Jasmin ist eine erfolgreiche Influenzerin, die anfangs ziemlich oberflächlich wirkt. Hätte sie im Buch nicht so eine krasse Wandlung durchgemacht, wäre ich mit ihr bis zum Schluss nicht warmgeworden. Aber zum Glück nutzt sie die Auszeit in der Natur zur inneren Einkehr. Zum Teil ist daran der eher introvertierte Kenneth Schuld. Die beiden führen gute Gespräche und kommen sich dabei näher.
Die Naturbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen, weil sie so greifbar und echt wirken. Dazu braucht es nicht mal ein exotisches Ziel, denn auch bei uns gibt es so viele schöne und erwähnenswerte Orte.
Die Idee, die Protagonisten in Begleitung einer Eselin wandern zu lassen, ist klasse. Momo ist eine ganz besonders liebenswerte und intelligente Eseldame, der selbstverständlich alle meine Sympathien zufliegen. Sie und Jasmin und Kenneth bilden eine so schöne Einheit.
Es gibt aber noch mehr wunderbarer Charaktere, die gut zur Geschichte passen und auch wichtig sind.
Ein Buch voller schöner Momente. Deswegen gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.10.2022
Nordlicht-Liebeszauber
Lagom, Kristina

Nordlicht-Liebeszauber


sehr gut

Einen Roadtrip der besonderen Art erwartet die freie Reisejournalistin Louisa, als sie in Helsinki auf den Fotografen Miro trifft und der ihr eröffnet, daß sämtliche Flüge nach Lappland einem Streik zum Opfer fallen. Da Louisa bereits die ganze Reise geplant hat, zeigt sie sich wenig begeistert, mit Miros Wohn-Van in den Norden fahren zu müssen, kann sie doch mit diesem kalten und dunklen Land viel weniger anfangen als mit ihrem Traumziel Bali, das anschließend auf sie wartet.
So sträubt sich Louisa eine ganze Weile gegen dieses wunderbare Land. Und genau das hat mich an ihr gestört. Als weltenbummelnde Reisejournalistin hätte ich da mehr Enthusiasmus erwartet. Mit ihrer teils zickigen Art ist sie bei mir nicht immer gut angekommen. Miro dagegen versucht fast schon verzweifelt, ihr die Schönheit seines Landes näherzubringen.
Und damit sind wir schon beim ersten Highlight des Buches. Eine Ode an die Schönheit Finnlands. Wie wunderbar beschreibt die ortskundige Autorin dieses Land im hohen Norden. Selbst die Jahreszeit mit den wenigen Sonnenstunden macht sie mir mit stimmungsvollen Lichtern, familiären Teestunden, zuckersüßen Hunderassen, heimeligen Blockhütten und kuscheligen Saunen schmackhaft. Ich beginne zu verstehen, warum die Finnen das glücklichste Volk sind. Miro verkörpert all das. Er liebt und lebt für sein Land und seine Familie. Das hat mir sehr gut gefallen.
Die Liebesgeschichte an sich ist wunderschön eingebettet und entwickelt sich in genau richtigem Tempo. Aber auch hier bin ich nicht in allen Punkten mit Louisa einer Meinung. Das Ende entschädigt mich dann allerdings dafür. Alles fügt sich, wie es sein soll und wie ich es mir gewünscht habe.
Die Autorin hat einen tollen und witzigen Schreibstil. Ich mag es, wenn ich zwischendrin herzhaft lachen kann. Zum Beispiel als Miro sich wundert, daß Louisa es draußen kalt findet. Es habe doch schließlich Plusgrade. Aber auch einige sehr wahre und romanische Sätze sind mir im Gedächtnis geblieben. „Weil es wichtiger war, dass Erlebnisse das Herz berührten.“ und „Wo das Herz am freiesten ist und die Seele atmen kann.“ Einfach toll, und im Kontext so passend.

Bewertung vom 12.10.2022
Karmaji
Hummel, Edith

Karmaji


ausgezeichnet

Ich wusste, als ich das Buch in die Hand nahm, nicht, was auf mich zukommt. Handelt es sich um einen Krimi oder einen Liebesroman oder gar einen Reisebericht? Ich finde, alles passt ein bißchen.

Es beginnt in der Zweigstelle eines deutschen Verlags in Bangalore. Sven ist ein deutscher Lektor und Raj sein einheimischer Kollege, der perfekt Deutsch spricht. Gelernt hat er das in wenigen Jahren am indischen Goethe-Institut. Allein dafür hat er meine Hochachtung verdient.

Anhand von Sven und Raj zeigt die Autorin ganz hervorragend die kulturellen Unterschiede auf. Ich habe selbst schon in Indien gearbeitet und habe mich in vielen Szenen wiedergefunden, z.B. beim Thema Verkehr und Vermüllung der Straßen, Stellung von Männern und Frauen in Gesellschaft und Familie.

Langsam nähert sich die Erzählung der eigentlichen Geschichte, die wie ein kleiner Krimi daherkommt. Raj, dem es wichtig ist, Sven die hinduistische Denkweise näherzubringen, verfasst einen Text, der in die falschen Hände und damit außer Kontrolle gerät. Hier kann ich nicht mehr verraten, weil sonst ein Teil der Spannung verschwindet. Aber es ist wirklich genial ausgedacht. Sowas habe ich noch nicht gelesen. Und das liegt nicht nur daran, daß die Geschichte in Indien spielt, aber es macht einen Teil des Flairs aus.

Die Geschichte nimmt mit dem fehlgeleiteten Schriftstück richtig Fahrt auf. Ich konnte das Buch nicht weglegen. Ich finde die Wendungen einfach genial. Dazu gibt es kleine Highlights in Form von Personen wie dem Garküchenchef Karim.

Und am Ende fügt sich alles perfekt ein, so daß es ein Bollywood-würdiges Happy End gibt. Toll!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.10.2022
Mr. Womanizer in Love (eBook, ePUB)
Perkics, Eva

Mr. Womanizer in Love (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Autorin verspricht keine typische Office-Romance, und das stimmt auch. Der wohl untypischste Teil ist, daß der Protagonist Vincent kein Bad Boy ist. Aaaah, welch angenehme Überraschung! Er ist ein richtig netter Kerl, dazu noch verdammt gutaussehend. Grace, die Protagonistin, arbeitet in gehobener Position im erfolgreichen Familienunternehmen und ist auch von Natur aus friedfertig. Aber die Umstände im Unternehmen verlangen ihr und ihrer Nettigkeit einiges ab.
Ich mag es, wie die beiden aufeinandertreffen, denn nichts ist, wie es zunächst scheint.
Die ganze Geschichte wird von aktuellen Themen umrahmt. Geschickt webt die Autorin aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und die Probleme der fernöstlichen Kleiderproduktion ein, ohne belehrend zu wirken. Auch vor medizinischen Themen scheut sie sich nicht und integriert sie sehr interessant in den Verlauf. Dabei kommt aber die Romanze nicht zu kurz.
Das Happy End käme schneller, wenn die Protagonisten früher miteinander reden, ja, ganz ohne Klischees geht‘s dann doch nicht, aber zumindest kann ich verstehen und nachvollziehen, warum sie so reagieren.
Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es noch weitere sympathische Figuren, deren Geschichten mich auch interessieren würden.

Bewertung vom 12.10.2022
Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7
Schier, Petra

Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7


ausgezeichnet

Ich habe schon mehrere Romane der Autorin gelesen, und bisher haben mir alle gefallen. Der vorliegende gehört in die Reihe Weihnachtsroman mit Hund. Die Hunde kommen durch ihre Gedanken auch immer zu Wort. Das ist sehr witzig und überhaupt nicht albern. Die Autorin fängt die Charaktere der Vierbeiner immer sehr gut ein. Man erkennt, daß sie Erfahrungen hat und aus dem Leben schreibt.

Bordeauxdogge Scottie und Herrchen Oliver nehmen einen detektivischen Einsatz bei Glaskünstlerin Jana an. Bei ihr wurde eingebrochen, und sie erhält verstörende Drohbriefe.

Im Rahmen der Ermittlungen kommen sich die beiden Protagonisten näher. Mir hat das sehr gut gefallen, weil es schön beschrieben war: nicht zu schnell, nicht zu langsam und ganz ohne die gängigen Klischees. Petra Schier zeigt, daß man 350 Buchseiten ohne künstliches und unglaubwürdiges Drama füllen und den Leser trotzdem bei der Stange halten kann.

Ganz besonders gelungen finde die authentischen und ungekünstelten Dialoge.

Ein durch und durch gelungener Wohlfühlroman mit vielen schönen Momenten, wunderbar!

Bewertung vom 11.09.2022
Prickelnd verliebt
Gercke, Martina

Prickelnd verliebt


ausgezeichnet

Die New Yorker Schriftstellerin Brielle möchte ihre Schreibblockade gerne auf der kleinen schottischen Insel Iona überwinden, weshalb sie der Einladung ihrer besten Freundin Anne folgt. Die Reise dorthin ist nicht nur lang und anstrengend, auch das Wetter stellt sich gegen sie. Leider gibt es nur einen einzigen, der verrückt genug ist, bei Sturm auf die Insel überzusetzen: Kian, der griesgrämige Schotte.
Wir alle wissen, daß er nicht griesgrämig bleibt und bald eine größere Rolle in Brielles Leben spielen wird. Aber der Weg dahin wird steinig und schwer, denn New York und Iona sind so weit voneinander entfernt…
Ich war noch nie in Schottland, und schon gar nicht auf Iona. Aber nach der Lektüre könnte ich schwören, ich war zusammen mit Brielle und Anne dort. Spazieren am Strand, Essen und Tanzen im Pub, Picknick auf dem Boot, Whalewatching, all das war so realitätsnah beschrieben, daß ich in Gedanken ganz nah dabei war. Das schnuckelige Cottage von Anne, Kians Hund Malty, die Künstlerin Mairi und viele Details mehr haben mir durchweg ein heimeliges Lesegefühl vermittelt. Schon in den ersten Kapiteln war ich in die Geschichte eingetaucht. Das schafft Martina Gercke mit all ihren Büchern. Und dabei packt sie auch immer eine gute Portion Humor in ihre Geschichten. Deswegen wird dieses nicht mein letztes Buch von ihr sein.