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Benutzername: 
Litzo
Wohnort: 
Osterholz-Scharmbeck

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2016
Albertos verlorener Geburtstag (eBook, ePUB)
Rosie, Diana

Albertos verlorener Geburtstag (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Alberto ist ein alter Mann, wie alt er aber genau ist und an welchem Tag er geboren wurde, dieses weiß er nicht. Er hat als Kind den spanischen Bürgerkrieg mit erlebt und in der Zeit hat er sein Gedächtnis verloren. An seine ersten Jahre hat er keinerlei Erinnerung. Alberto hat sich damit arrangiert und jeder Versuch seiner bereits verstorbenen Frau, dass er sich doch einen Tag als Geburtstag aussuchen könnte, den sie dann gemeinsam feiern können, scheiterte. So hat Alberto also nie in seinem Leben Geburtstag gefeiert.

Eines Tages soll er auf seinen Enkel Tino aufpassen, die Tage die Tino bei ihm bleibt verlängern sich, als der Schwiegersohn und Vater von Tino bei einem Unfall verletzt wird. Tino verbringt einige Tage bei Alberto und wird immer trauriger, weil sein Vater im Koma liegt. In Gesprächen mit Alberto erfährt er Albertos Schicksal und beschließt, dass man daran was ändern muss. Alberto schlägt Tino eine Reise vor, um den Jungen von seinen Sorgen abzulenken und um auf den Spuren von Albertos Vergangenheit zu wandern. Sie treffen tatsächlich den einen oder anderen Weggefährten von Alberto und hoffen, von ihnen diesen besonderen Tag erfahren zu können.

Das Buch wird in der Gegenwart erzählt, aber es gibt immer wieder Rückblicke, die aus der Sicht der jeweiligen Personen erzählt werden. Die Geschichte wird von hinten erzählt und endet 1931. Man erfährt viel über persönliche Schicksalsschläge und es gibt einen kleinen Einblick in die spanische Geschichte. Auch wenn das Buch die Zeit des Bürgerkrieges erzählt, ist es ein schönes und gefühlvolles Buch. Ich war relativ schnell versunken und habe mich mit Alberto und Tino gemeinsam auf die Suche nach dem Geburtstag begeben.

Bewertung vom 03.02.2016
Anna und der Schwalbenmann
Savit, Gavriel

Anna und der Schwalbenmann


ausgezeichnet

Dieses Buch lässt einen mit Fragen zurück. Ich habe mich aber dadurch noch mehr mit der Geschichte von Anna und dem Schwalbenmann beschäftigt.

Annas Vater, ein jüdischer Gelehrter, wird 1939 in Krakau festgenommen und die 7 jährige Anna bleibt allein zurück. Sie kennt durch ihren Vater sehr viele Leute, aber niemand wird sich eines jüdischen Mädchens annehmen. Dann trifft sie auf den Schwalbenmann und beide sind sich von Anfang an vertraut. Der Schwalbenmann und auch Anna sprechen verschiedene Sprachen, was ihnen auf der Flucht sehr hilft. Anna schließt sich also dem Schwalbenmann an und so werden sie zu Vertrauten und sind jahrelang gemeinsam unterwegs. Da sie sich immer wieder verstecken müssen und sich verschiedenen Situationen und Menschen anpassen müssen, werden sie zu einem geübten Team. Der Schwalbenmann beschützt Anna, bringt ihr bei, was sie in der Natur essen kann oder wie sie sich zu verhalten hat, wenn sie etwas von anderen Menschen braucht. Während ihrer Flucht aus Krakau treffen sie eines Tages auf Reb Hirschl und er schließt sich Anna und dem Schwalbenmann an. Doch eines Tages verändert sich der Schwalbenmann und Anna muss ganz schnell erwachsen werden, um das Überleben der Beiden zu sichern.

Der Schwalbenmann bleibt für den Leser ein Geheimnis, man erfährt weder seinen wahren Namen, noch seinen Beruf oder warum er sich Anna annimmt. Da bleibt jedem Leser seine eigene Interpretation. Ich denke, dass er gebeten wurde, Anna zu helfen, er spricht einmal davon, warum sie jahrelang zu Fuß unterwegs sind und er erklärt Anna, dass er einem ganz besonderen Vogel helfen muss, weil der einzigartig ist und wenn andere diesen Vogel finden sollten, dann würden sie ihn zerstören. Für mich ist Anna dieser Vogel.

Dieses Buch ist flüssig geschrieben, jedes Kapitel fängt mit einer tollen Zeichnung an, die zu dem geschriebenen passt und auch wenn das Thema nicht leicht ist, kann man es sehr gut lesen.

Ich gebe auf jeden Fall 5 Sterne, weil dieses Buch ein ganz Besonderes ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2015
Meine amerikanische Freundin
Halberstadt, Michèle

Meine amerikanische Freundin


ausgezeichnet

Die Amerikanerin Molly ist Anfang 40 als sie eines Tages zusammenbricht. Es wird ein Aneurysma im Hirn festgestellt und sie wird operiert. Danach fällt sie für 3 Monate ins Koma. Ihre beste Freundin M. aus Paris schreibt ihr während der Zeit Briefe, sozusagen ein Tagebuch für Molly, indem sie ihre Sorgen und Ängste um ihre Freundin festhält. Aber auch ihre Entwicklungen in der Zeit hält sie fest. Molly war vor der Operation eine Lebenslustige Frau, die viel geraucht hat, das falsche gegessen hatte und sich nicht drum scherte. M. war vernünftiger, aber der gleiche Job in der Filmbranche und andere Interessen, haben sie zu engen Freundinnen gemacht.

M. wird durch Mollys Familie auf den Laufenden gehalten und als es nach 3 Monaten heißt, dass Molly aufgewacht ist, kann M. es kaum erwarten, ihre Freundin im Krankenhaus zu besuchen und ihr die Briefe zu überreichen. Aber Molly ist nicht mehr Molly, all die Hoffnungen der Freunde und Familie, dass Molly vieles wieder erlernen kann, hat Molly nicht und so wird aus einer lebenslustigen Frau eine Frau, die sich zurück zieht in ihre eigene Welt und sich aufgeben will.
M. schreibt weiter an Molly, auch als sie in Reha ist. Sie traut sich schriftlich, ihre ehrlichen Gedanken und Bedenken zu äußern, Molly aber erfährt davon nichts.
Dieses Buch ist sehr emotional, aber auch hoffnungsvoll und man erfährt durch die Briefe an Molly, wie schwer es ist, eine Freundschaft aufrecht zu erhalten, wenn sich etwas so Schwerwiegendes ändert.

Die Schreibstil des Buches ist flüssig und man ist schnell in der Geschichte drin. Mir hat es sehr gut gefallen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.11.2015
Die Nacht schreibt uns neu
Atkins, Dani

Die Nacht schreibt uns neu


ausgezeichnet

Emma steht kurz vor ihrer Hochzeit mit ihrem langjährigen Freund Richard. Nach ihrer Junggesellinnen Party fährt sie mit ihren beiden besten Freundinnen Amy und Caroline, die auch ihrer Brautjungfern werden sollen, zusammen nach Hause. Auf dem Weg dorthin passiert ihnen ein schwerer Unfall, Caroline ist leicht verletzt, doch Amy hat es schlimm getroffen und Emma klemmt im Wagen fest.. Zum Glück hilft ein Unbekannter Emma aus dem Wagen und so tritt Jack in Emmas Leben.
Ihre Freundin Amy überlebt den Unfall nicht und statt einer Hochzeit, müssen nun Emma und ihrer Freunde eine Beerdigung organisieren. Emma ist vom Tod ihrer Freundin und von dem Unfall sehr mitgenommen, dass sie ihrer Hochzeit verschiebt.

Jack und Emma finden sich sehr sympathisch und beide sind sich nicht sicher, ob es der Unfall war, der beide immer näher bringt oder ob sie sich auch ohne so zueinander hin gezogen fühlen würden. Durch Jack wird Emma auch langsam bewusst, dass sie ein Leben führt, welches sie so nicht geplant hatte. Durch die Demenzerkrankung ihrer Mutter ist Emma vor ein paar Jahren nach hause zurück gekehrt, hat dort einen Job angenommen, der sie unterfordert und ihre erste Liebe Richard stand auch schon fast wieder in der Tür. So plätscherte ihr Leben so dahin und Emma dachte, dass sie glücklich war. Jack aber bringt sie ins Grübeln, doch ihre ersten Schritte in ein neues, selbstbestimmtes Leben werden weder von ihrer Familie noch von ihren Freunden gut geheißen.

Ich mochte Emma sofort, ich war gleich teil der Geschichte und konnte vieles nachempfinden. Das Buch hat einige Überraschungen und Wendungen und man hofft mit Emma mit, dass sie die richtigen Entscheidungen trifft.
Für mich eines der emotionalsten Bücher des letzten Jahres.

Bewertung vom 12.10.2015
Ein ganz neues Leben / Lou Bd.2
Moyes, Jojo

Ein ganz neues Leben / Lou Bd.2


ausgezeichnet

Als ich erfuhr, dass es eine Fortsetzung von „Ein ganzes halbes Jahr“ geben soll, war ich skeptisch, für mich war die Geschichte von Lou und Will erzählt und bedurfte keiner Fortsetzung.

Dann las ich aber das erste Kapitel und da mir der Schreibstil von Jojo Moyes sowieso gefällt, gab ich dem Buch eine Chance und wurde positiv überrascht.

Louisa lebt nun ein einsames Leben in London, sie ist zwar nach Will`s Tod nach Paris gereist, aber das neue von ihm erwünschte Leben lebt sie nicht. Sie arbeitet in einem Pub am Flughafen und nach Feierabend steigt sie regelmäßig auf das Dach ihrer Wohnung, um ihren Gedanken und ihrer Trauer freien Lauf zu lassen. Dazu gehört für sie auch der eine oder andere Schluck Wein. Eines Nachts stürzt sie vom Dach und verletzt sich schwer. Zur Genesung zieht sie vorübergehend wieder bei ihren Eltern ein und die Erinnerungen an Will`s und Ihre Zeit dort machen ihr zu schaffen. Sie reist verfrüht zurück nach London unter der Bedingung, dass sie dort eine Trauergruppe besucht.

Dort trifft sie zufällig Sam, den Sanitäter, der sie behandelt hat, als sie vom Dach stürzte und dann steht auf ein mal noch Lilly vor ihrer Tür, die behauptet, Will`s Tochter zu sein.

Als Leser begleitet man Lou in ihrer Trauerphase und wie sie Schritt für Schritt das Leben wieder in Angriff nimmt. Auch Will ist präsent, Lou fragt sich oft, was er in gewissen Situationen tun oder denken würde. Mir hat die Fortsetzung sehr gut gefallen und fast freue ich mich auf einen 3. Band.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2015
Kräuter der Provinz / Maierhofen Bd.1
Durst-Benning, Petra

Kräuter der Provinz / Maierhofen Bd.1


ausgezeichnet

Greta, prämierte Werbefachfrau aus Frankfurt, bekommt von ihrer längst vergessenen Cousine Therese den Auftrag, das Dorf Maierhofen, aus dem Therese stammt und dort Bürgermeisterin ist, mit EU Geldern aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Greta, die eh gestresst ist und kurz vor dem Burnout steht, nimmt das Angebot an. Eine Woche lang will sie das Dorf erkunden und dann nach Frankfurt zurückkehren.

In Maierhofen angekommen, sieht Greta zu allererst, dass es ein Dorf wie viele andere ist und sie sieht kaum Möglichkeiten, Maierhofen zu retten. Nach und nach lernt Greta das Dorf und seine Bewohner kennen und erkennt, wo das Potenzial von Maierhofen liegt: Bei den Einwohnern und deren kulinarischen Delikatessen, die sie aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen zaubern.

Greta merkt aber auch, dass ihr die Ruhe der Landschaft und die Zusammengehörigkeit der Bewohner gut tun. Als es aber so weit ist, dass sie zurück kehren muss in ihren alten Job offenbart ihr Therese, dass sie an Krebs erkrankt ist und nicht weiß, wie die Krankheit für sie aus geht. Sie braucht während ihrer Behandlung jemanden, der sich um Meierhofen kümmert und eine EU Förderung war nur ein Lockmittel, Greta nach Maierhofen zu locken, die gibt es nämlich nicht.

Greta muss sich entscheiden, kehrt sie zurück ins anonyme Frankfurt oder bleibt sie in Maierhofen und hilft dem Dorf und deren Bewohnern auf die Beine. Und sie hat die Idee: Ein kulinarisches Fest zu organisieren, wo die Bewohner ihre Erzeugnisse verkaufen können und das Maierhofen bekannter machen soll.

Mir hat sehr gut gefallen, dass Greta nicht nur dem Dorf und den Bewohnern helfen und dessen Erzeugnisse an den Mann bringen will, sondern dass viele Bewohner tatsächlich das Angebot annehmen und ihre Arbeitsweisen und damit ihre Leben ändern.
Nicht nur Greta überdenkt ihr bisheriges Leben, auch viele andere Bewohner bekommen neuen Lebensmut und es macht Freude, die einzelnen Entwicklungen zu verfolgen.

Ein kurzweiliger Roman der viel Spaß beim lesen bereitet.

Bewertung vom 04.07.2015
Alle Nähe fern
Herzberg, André

Alle Nähe fern


ausgezeichnet

„Alle Nähe fern“ beschreibt die Familien Geschichte der deutsch-jüdischen Familie Zimmermann. Es beginnt zum ersten Weltkrieg und endet Heute.

Zu Anfang begleitet man Heinrich, wie er eine Familie gründet und ein mittelständisches Unternehmen aufbaut. Er zieht für Deutschland in den ersten Weltkrieg und ist auch bei den ersten Anzeichen des Nationalsozialismus noch davon überzeugt, dass ihm als deutscher Bürger nichts passieren kann. Sein Sohn Konrad versucht schon früh vergebens, ihn auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Fast in letzter Minute flieht Heinrich dann doch mit seiner Frau aus Deutschland.

Wir erleben Konrads frühe Sorge um den Nationalsozialismus und seine Ausreise aus Deutschland und werden dann intensiv auf das Leben von Paul aufmerksam. Er ist das jüngste Kind von Heinrich und nach dem 2. Weltkrieg zieht er als überzeugter Kommunist in die DDR. Paul sagt sich vom Judentum los und lebt für den kommunistischen Glauben.

Dann geht die Geschichte weiter und dreht sich um Jacob, Pauls jüngsten Sohn und Rebell. Das, was sein Vater Paul im Kommunismus als positiv sieht, ist für Jacob einengend. Er versucht seinen Weg zu gehen, lässt sich in der DDR die Haare wachsen und wird Sänger einer Band. Man erlebt mit ihm den Untergang der DDR, das neu entdecken des jüdischen Glaubens und seine Zerrissenheit.

In dem Buch geht es auch um Vater-Sohn Konflikte. Keiner der Männer hatte zu seinem jeweiligen Vater in den verschiedenen politischen Zeiten eine Nähe aufbauen können und diese auch später nicht vertiefen können.

Der Schreibstil dieses Buches ist gewöhnungsbedürftig, man ist aber schnell drin. Der Autor beschreibt die politischen Zeiten wertfrei, aber trotzdem werden sie sehr real beschrieben.
Für mich ein ganz besonderes Buch und die vollen 5 Sterne wert.

Bewertung vom 25.05.2015
Der Sommer mit Kate
Kaden, Kylie

Der Sommer mit Kate


ausgezeichnet

Fray und Kate waren als Teenager nur ein Jahr lang befreundet, doch dieses eine Jahr war für Fray das intensivste, welches sie bisher erlebt hatte.

Fray, ihr Bruder Ben und ihr bester Freund und heimliche Liebe Jack waren seit Kindertagen unzertrennlich. Dann kam Kate in Frays Klasse und die beiden Mädchen schlossen sofort Freundschaft. Auch gerade weil sie total unterschiedlich waren; Fray die Vernünftige und Kate die Verrückte. Eines Tage kommt Kate mit Jack zusammen und für Fray bricht eine Welt auseinander, da sie aber beide liebt, akzeptiert sie die Beziehung.

Fray, Kate, Ben und Jack reisen im Sommer mit anderen Freunden auf eine Insel und es geschieht schreckliches, Kate verschwindet. Diesen Verlust kann die Freundschaft nicht überstehen und Jack zieht fort. Fray bleibt mit vielen Fragen allein zurück, sie vermisst Kate, deren Leiche im Wasser gefunden wurde und ihren Besten Freund und große Liebe Jack.

13 Jahre später wird neben Frays Haus ein Grundstück frei und Jack zieht dort überraschend in das Haus.

Sie versuchen die Geschehnisse von damals aufzuarbeiten, mal nähern sie sich an, mal bauen sie wieder Abstand auf. Und beide hoffen, dass sie auf die Fragen von damals Antworten bekommen.

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut: Mal begleitet man Fray als Jugendliche, wenn ihre Erinnerungen wieder hoch kommen und dann ist man wieder im Heute. Mich hat das Buch von Anfang an mitgenommen und ich war beim lesen sofort in der Geschichte, so muss es sein. Das Buch ist dramatisch und spannend, eine absolute Lese Empfehlung von mir.