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misspider

Bewertungen

Insgesamt 664 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2024
Das Erwachen des Drachen / Kleine Hexe Nebel Bd.1
Pélissier, Jérôme

Das Erwachen des Drachen / Kleine Hexe Nebel Bd.1


ausgezeichnet

"Und so hatte alles angefangen, kein gutes Ende zu nehmen" - na wenn das kein Aufmacher für eine vielversprechende Geschichte ist! Auf den ersten Blick habe ich mich in Schweinchen Hubert verliebt, der das Pech (oder Glück?) hat, bei Nebel zu landen - einem kleinen Mädchen, das es sich in den Kopf gesetzt hat, eine große Hexe zu werden. Nebel ist ein ungeduldiges und aufmüpfiges kleines Mädchen, aber sie weiß ganz genau was sie will und lässt sich nichts gefallen. Ob sie wirklich Hexentalente besitzt wird sich zeigen, spätestens als sie furchtlos auszieht, um den bösen Drachen des Waldes zu besiegen - Selbstbewusstsein hat sie jedenfalls. Ein bisschen hat sie mich damit an die schreckliche Adele erinnert, und gerade diese Frische und Frechheit macht einen großen Teil des Charmes des Buches aus. Das sowie die vielen witzigen und kleinen liebevoll eingebauten Details (zum Beispiel die Eichhörnchen-Szene), mit denen das Buch gespickt ist und die dazu verlocken, das Buch gleich noch ein zweites Mal zu lesen, oder ein drittes...irgendwie muss man ja auch die Zeit bis zur Fortsetzung überbrücken, in der wir hoffentlich endlich erfahren, woher Nebel wirklich stammt, ob sie vielleicht sogar mit der großen Hexe Naia verwandt ist, die aus dem Dorf verschwand, und wie weit ihre Hexenkünste wirklich reichen...
Die Illustrationen im Buch wirken sehr plastisch und springen einem förmlich ins Auge, dazu gibt es neben ganzseitigen auch mehrteilige Bilder und der Comic ist vollfarbig illustriert, was ich besonders schön finde (SW-Comics mag ich einfach nicht).
Fazit: Endlich mal wieder ein rundum gelungener, ansprechender Comic für Klein und Groß.

Bewertung vom 02.12.2024
The Hollow Places
Kingfisher, T.

The Hollow Places


gut

Nachdem ich bereits zwei andere Romane der Autorin gelesen und geliebt habe, waren meine Erwartungen an dieses neue Buch, dass zudem noch deutlich mehr Horror versprach, sehr hoch. Zu hoch wahrscheinlich, denn meine anfängliche Begeisterung ließ schnell nach. Hauptgrund ist wahrscheinlich Kara, die Hauptperson und Erzählstimme der Geschichte, mit der ich nicht wirklich warm werden konnte. Sie war mir zu naiv, ihre chaotischen Gedanken, die vermutlich die ernste Stimmung auflockern sollten, fand ich mal albern, mal lächerlich, jedoch nie wirklich witzig - der Humor lag einfach nicht auf meiner Wellenlänge. Zudem macht Kara einige ziemlich dumme Fehler, die die Story immer abstruser werden ließen. Hinzu kommen teils sehr langatmige Beschreibungen, die in mir statt der wohl gewollten düsteren Atmosphäre leider nur Langeweile auslösten. Zum Ende hin kam das Ganze immerhin mal in Gang und es gab ein paar spannende Action-Szenen, allerdings konnten die meinen Gesamteindruck vom Buch nicht wirklich herumreißen. Die Erklärung, warum und was geschehen war, fand ich ganz interessant aber mehr dann auch nicht. Hilfreich war dagegen das Nachwort der Autorin, dass mir eine weitere Lektüre beschert hat, denn jetzt will ich natürlich das auslösende Werk lesen.
Fazit: Insgesamt blieb das Buch leider deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.

Bewertung vom 28.11.2024
Der kleine Yeti
Leone, Angélique

Der kleine Yeti


sehr gut

Was für ein wunderschönes Weihnachtsbuch! Die Illustrationen sind schlicht aber eindrucksvoll. Dabei war mir der Yeti aber meist zu klein dargestellt und verlor sich fast in der weiten Landschaft - das ist einerseits schön, andererseits schade. Hier wäre ein Wechsel mit Großansichten, zum Beispiel um hin und wieder den Gesichtsausdruck einzufangen, noch besser gewesen. Die Handlung kommt einem anfangs sehr bekannt vor "Mama, mir ist langweilig" - entwickelt sich dann aber zu einem weihnachtlichen Wunder, das zu Herzen geht. Ob der Yeti nun auch zu uns kommt?
Fazit: Ein tolles Buch, um gemeinsam die Winterweihnachtswelt des kleinen Yeti zu entdecken.

Bewertung vom 26.11.2024
Noch besser als Schokolade
Franke, Thomas

Noch besser als Schokolade


ausgezeichnet

An diesem Weihnachts-Wohlfühl-Buch hat mir besonders gefallen, dass es nicht wieder die kitschige Weihnachtsromanze ist sondern ein herzerwärmender Familienroman. Der Alltag eines alleinerziehenden Vaters von vier Kindern, zumal mit einem besonderen Kind, war erfrischend realistisch und nahbar. Und neben den üblichen Katastrophen und Streitigkeiten gab es auch immer wieder diese berührenden Momente, in denen die Kinder dem gestressten Vater ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Die Handlung war auch sehr originell. Nachdem die Kinder ihre Adventskalender bereits verfrüht geplündert haben, denken sie sich etwas als Entschuldigung aus. Und so bringt der "Adventskalender mit Beeinträchtigung", wie Till ihn sehr treffend nennt, die Kinder auf die Idee, jeden Tag Gutes zu tun. Hier hätte ich mir fast noch mehr Kapitel/Tage gewünscht, in denen die Kinder dieses Vorhaben in die Tat umsetzen. Die Situationen waren komisch, spannend, skurril, chaotisch und einfach voll aus dem Leben geschöpft. Auch das Ende, an dem die geballte Familienpower zusammenhält und Wunder bewirkt, hat mich überzeugt. Das Buch strahlt trotz aller Tiefschläge Hoffnung, Liebe und eine positive Stimmung aus, ohne dabei jedoch kitschig zu werden, und ich nehme viel positive Energie aus dem Buch mit, das mir ein ums andere Mal ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Fazit: Eine herzerwärmende Familiengeschichte, die die Zeit bis Weihnachten versüßt.

Bewertung vom 25.11.2024
A Bookboyfriend for Christmas
Miles, Freya

A Bookboyfriend for Christmas


sehr gut

Was bitte ist ein Bookboyfriend? Von Booktok habe ich ja immerhin schon einmal gehört, auch wenn ich keine Ahnung habe worum es da geht. Der Titel und die Kurzbeschreibung haben mich also total neugierig gemacht, zumal: Weihnachten in einer Buchhandlung! Das klingt nicht nur für Mia absolut traumhaft. Dass dann leider ein ziemlicher Grinch dabei sein muss, lässt sich aufgrund der Wetterlage nicht ändern. Aber vielleicht wird Weihnachten ja trotzdem oder gerade deshalb noch richtig romantisch?! Das Buch liefert eine absolut kitschige, natürlich von Anfang bis Ende vorhersehbare Romanze, aber manchmal braucht man genau diese Extraportion Zucker im Leben. Aktuell bin ich hundertprozentig in meiner jährlichen Weihnachtskitsch-Phase, und da kann es gar nicht romantisch und rührselig genug zugehen - insofern war das Buch ein echter Volltreffer, zumal es angenehm flüssig in einem Rutsch zu lesen war. Nur mit Booktok und Bookboyfriends kann ich noch immer herzlich wenig anfangen.
Fazit: herrlich kitschige Weihnachtsromanze mit einer Extraportion Zuckerguß.

Bewertung vom 21.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


sehr gut

Endlich gibt es ein Wiedersehen mit Pastorin Anna und ihrer illustren Familie und Nachbarschaft. Wieder dreht es sich im Roman um ein Verbrechen, allerdings steht dieses nicht im Mittelpunkt. Dort haben sich nämlich bereits all die skurillen, witzigen und nervigen Charaktere versammelt, die wir bereits im vorigen Roman kennenlernen durften. Sei es die neugierige Frau Erbs, der herzensgute, aber naive Postbote Martinchen, Annas kontrollsüchtige Mutter oder ihre rüstige Großtante Ottilie. Nicht zu vergessen natürlich Freddy, der heimliche Star des Buches, der diesmal sogar eine Freundin bekommt. Und damit das regelmässige Auftauchen von Hauptkommissar Volker, den Anna mehr als sympathisch findet, gerechtfertigt ist und das Buch nicht einfach nur übliche Romanze oder Familiengeschichte liefert, gibt es auch diesmal einen Vorfall, der aufzuklären ist. Die behinderte Raffaela wird schwerverletzt aufgefunden, und schon bald brodelt die Gerüchteküche im Dorf: war es tatsächlich ein Unfall oder wurde sie gar angegriffen, und ist der anonyme Anrufer, der sie gefunden hat, nicht vielleicht sogar der Täter? Mit viel Feingefühl unterstützt Anna bei den Ermittlungen, und gerät dabei auch selbst mehrfach in den Fokus der neugierigen Nachbarn: was weiß sie, und ist sie nun endlich mit Volker zusammen? Die detailreiche Handlung enthält sehr viele Nebenschauplätze, die das Buch bereichern und das Lesen, auch wenn es manchmal um sehr ernste Themen geht, zu einem echten Vergnügen machen.
Fazit: es geht um Familie, Schuld und Verantwortung - trotzdem verliert das Buch nie seine positive Ausstrahlung.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2024
Der Brieffreund aus Svealand
Lamberti, Frieda

Der Brieffreund aus Svealand


gut

Dieser Roman hat es wirklich in sich. Anas Schicksalsschlag war ganz anders als erwartet (ich würde erfrischend sagen, aber das klingt irgendwie unpassend), und was sie nach und nach herausfindet hat mich ziemlich umgehauen. Bis zum Schluss habe ich mitgerätselt und wurde nicht schlau aus der ganzen Geschichte - genauso wie Ana, deren Leben total auf den Kopf gestellt wurde. Die Auflösung war dann nochmal ein echter Hammer. Leider gab es dabei in meinen Augen aber auch einen sehr unlogischen Moment, der die ganze vorige Handlung infrage stellte - daher am Ende ein Punkt Abzug.
Fazit: ein fesselnder Roman voller Überraschungen, bei dem nichts so ist wie es scheint.

Bewertung vom 19.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


sehr gut

Dieses Buch hat mir wirklich einiges abverlangt: anfangs fand ich es total überdreht und so chaotisch, dass es regelrecht nervte und mich ganz hibbelig machte. Aber irgendwo mittendrin schlug es dann ganz plötzlich um, vielleicht hatte ich mich da endlich an das aberwitzige Tempo und den sehr eigenen Humor gewöhnt. Jedenfalls konnte ich mich letztendlich voll und ganz auf die abgedrehte Handlung, bei der jede Seite eine neue Überraschung bot, einlassen und habe mich letztlich köstlich amüsiert. Die drei Hauptpersonen, die schließlich das "Team" bilden, sind alle sehr eigen, ergänzen sich aber gerade dadurch auch prächtig. Wobei Rosie, die überdrehte Schriftstellerin und Amy Wheeler's aktueller Bodyguard-Job, sowie Steve Wheeler, Amys Schwiegervater, Ex-Cop und Gewohnheitstier, Amy selbst gnadenlos in den Schatten stellen. Gemeinsam ermitteln die drei in einer Reihe von Mordfällen, die allesamt Amy angehängt werden sollen. Dazu reisen sie quer um die Welt und geraten von einer brenzligen Situation in die nächste. Wer sich einmal auf den Schreibstil, das Tempo und den Humor einlässt, vor dem entfaltet sich ein Unterhaltungskrimi der Spitzenklasse.
Fazit: dieser Krimi bietet ganz großes Kino - und hoffentlich vielleicht bald auch auf der echten Leinwand.

Bewertung vom 19.11.2024
Narrenfeuer (eBook, ePUB)
Stöcken, Julia Lalena

Narrenfeuer (eBook, ePUB)


gut

Dieser Booksnack greift die bekannte Legende der Irrlichter oder, wie hier genannt, Narrenfeuer, auf. Die Geschichte ist gut aufgebaut und die Spannung wird stetig gesteigert, man fragt sich ob das Irrlicht wirklich böse Absichten hat oder vielleicht doch einen hilfreichen Ausweg aus dem Moor anbietet. Der Schluss dieser stimmungsvoll erzählten Geschichte war konsequent, aber auch gerade deswegen vorhersehbar und nicht ganz so überraschend wie erhofft.

Bewertung vom 18.11.2024
Frevel
Kain, Nora

Frevel


ausgezeichnet

Das Buch hat mich auf allen Ebenen begeistert: das historische Setting, welches neben den äußeren Begebenheiten wie Dreck, Enge, Dunkelheit auch den Aberglauben und den bei vielen vorherrschenden Judenhass der damaligen Zeit präsent macht. Nicht zu sprechen von den wahnwitzigen medizinischen "Erkenntnissen", die ein Ungleichgewicht der Körpersäfte als Krankheitsursache oder anatomische Abweichungen des Gehirns als Kennzeichen von Verbrechern ansahen. In dieser Zeit, in der sich nur ganz langsam ein Umdenken und ein Aufbruch hin zu moderneren Methoden abzeichnete, ist Manon, Tochter eines Arztes, der auch als Gerichtsmediziner fungiert, ihrer Zeit voraus: nicht nur, dass sie als Frau sich für die grausigen von Krankheit und Tod interessiert, sie setzt sich auch über alle gesellschaftlichen Konventionen hinweg, um eine Reihe von Morden aufzuklären. Ihr zur Seite steht der Journalist Johann, der im Gegensatz zu Manon sehr sensibel ist und schon beim Reden über blutigen Mord fast in Ohnmacht fällt. Die Dynamik zwischen den beiden, die die Rollen vertauscht zu haben scheinen, hat den durchaus blutigen Thriller immer wieder aufgeheitert und es war spannend zu sehen, wie Manon zwar ein umfangreiches Wissen, aber kein Gespür im Umgang mit Menschen hatte. Johann dagegen gelang es mit Leichtigkeit, mit seiner feinfühligen Art die Leute zum Reden zu bringen: so bilden die beiden ein perfektes Team. Zu guter Letzt hat die Autorin einen sehr ausgeklügelten und komplexen Kriminalfall geschaffen, der bis zuletzt mysteriös und voller Überraschungen ist.
Fazit: fesselnder düsterer Thriller mit vielen historischen Details und einem überzeugenden Ermittler-Duo.