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Benutzername: 
Feliz
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2023
Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1
Score, Lucy

Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1


gut

Das Cover finde ich eigentlich ein bisschen kitschig und viel zu typisch für einen Liebesroman, als dass mir das Buch im Laden so richtig ins Auge gestochen werde, allerdings passt es hervorragend zum Inhalt, sodass es mir letztlich doch besser gefällt, als ich auf den ersten Blick gedacht hätte.

Die Geschichte klang erstmal nach einer typischen Liebesgeschichte: Als Naomi nachdem sie ihren Verlobten am Altar hat stehen lassen, in dem kleinen Städtchen Knockemout ankommt, wird der Tag nicht gerade besser. Alle dort halten sie für ihre betrügerische Schwester Tina, die mit nahezu jedem in dem Ort Streit hat. Während Naomi noch den grummeligen Ladenbesitzer Knox versucht zu erklären, dass sie nicht ihre Schwester ist, raubt diese sie aus, stielt ihr Auto und lässt im Gegenzug ihre elfjährige Tochter zurück, von der Naomi bislang nichts wusste. Ohne Geld und Auto bleibt ihr nichts Anderes übrig, als in Knockemout zu bleiben, um sich um Waylay zu kümmern und irgendwie Geld zu verdienen. Dabei trifft sie auch immer wieder auf der Knox, der ihr zwar immer wieder auf seine schroffe Art hilft, sie aber auch zur Weißglut treibt. Beiden ist klar, sie können sich einfach nicht besonders gut leiden, warum aber knistert es dann immer wieder, wenn sie aufeinander treffen?

Ich hatte das Buch schon ein paar Mal gesehen und wollte dann jetzt doch wissen, was der ganze Hype soll, zu Beginn war ich aber ein bisschen enttäuscht, auch weil ich irgendwie eine andere Art der Geschichte erwartet hatte. Ich habe weniger mit einem doch recht typischen Liebesroman als mit einer komplexen Familiengeschichte mit Thrilleraspekten gerechnet und war zunächst ein wenig enttäuscht. Das Buch erinnert mich aber deutlich mehr an die Bücher von Rachel Gibson oder Susan Elizabeth Phillips als die von C.E. Lockhart oder Karin Slaughter. Das ist überhaupt nichts Schlimmes, aber ich habe aus irgendwelchen Gründen was anderes erwartet und musste mich dann erstmal an diese Art der Geschichte gewöhnen.
Der Schreibstil sorgt dann aber dafür, dass ich doch nach einiger Gewöhnung gut in die Geschichte gekommen bin. Er ist wirklich mitreißend und so humorvoll, dass ich immer wieder lachen musste, während ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

Bei den Charakteren hatte ich da zu Beginn deutlich mehr Probleme. Ich mag es meistens nicht besonders die Charaktere an ihrem schlimmsten Tag kennenzulernen, weil sie dann einfach nicht sie selbst sind. Das ist auch bei Naomi der Fall, zumal sie den kompletten ersten Teil der Geschichte entweder erklären muss, dass sie nicht ihre Schwester ist, die keiner leiden kann oder im Überlebensmodus ist, um ihrer Nichte eine sicherere Umgebung zu bieten. Das hat es ein wenig schwierig gemacht, sie als Person wirklich kennenzulernen. Ich mochte allerdings, dass sie sie für sich einsteht und niemand ist, der Dinge einfach so hinnimmt. Manchmal war sie mir dennoch etwas zu anstrengend und ich war fast froh, dass die Perspektive zu Knox gewechselt ist. Ihn mag ich allerdings auch nicht uneingeschränkt. Ich finde ihn oft unnötig fies zu Naomi, die ihm nichts getan hat, als dass sie ihrer Schwester ähnlichsieht. Ich hatte manchmal ein wenig das Gefühl, dass sie ihn auch nur interessiert, weil sie nicht aus der Stadt ist, gut aussieht und sich sein Bruder für sie interessiert. Das hatte vor allem am Anfang was von einer extrem bescheuerten Geschwisterrivalität, die oft unnötig ausgeartet ist. Ich habe mich im Laufe des Buches aber irgendwie daran gewöhnt und es hat mich weniger gestört, als ich erwartet hätte. Das liegt auch ein wenig an den teilweise zwar wirklich unrealistischen, aber dennoch liebenswerten Nebencharakteren, die ich unbemerkt ins Herz geschlossen habe und die definitiv dafür gesorgt haben, dass ich das Buch wirklich gerne gelesen habe.

Alles in allem war das Buch ziemlich nett. Ich mochte die Charaktere meistens und der Schreibstil hat es nach ein paar Anlaufschwierigkeiten geschafft, mich zu fesseln. Allerdings ist die Gestaltung des Buches und die Geschichte an sich nichts Neues. Ich habe schon vor 10 Jahren sehr ähnliche Geschichten gelesen und ich verstehe deswegen den Hype nicht so ganz, was allerdings nicht bedeutet, dass das Buch nicht durchaus unterhaltsam sein kann.

Bewertung vom 12.03.2023
Windprinzessin / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.1
Benkau, Jennifer

Windprinzessin / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.1


sehr gut

Das Cover gefällt mir wirklich gut. Ich mag die Darstellung von Fiona und ihrem Seelenpferd, weil sie den Inhalt der Geschichte dadurch gut widerspiegeln.

Die Geschichte klingt auf den ersten Blick erstmal vielversprechend: Fiona lebt in Irland und kann sich nichts Schöneres vorstellen, als den ganzen Tag mit Pferden zu verbringen. Sie zählt die Stunden bis sie endlich wieder auf dem Rücken eines Pferdes sitzen kann. Deswegen freut sie sich umso mehr, als sie das Pferd des Besitzers des Reiterhofes, auf dem sie jede freie Minute verbringt, auf einem Ausflug reiten darf. Dort trifft sie das erste Mal auf zwei außergewöhnliche Pferde, die ihr zu folgen scheinen, egal wohin sie geht. Dann taucht auch noch der mysteriöse Nikolan auf und erzählt Fiona von Ventusia, einem Land hinter dem Wind, in dem Menschen eine enge Verbindung mit ihren Seelenpferden eingehen und aus dem Fiona nach ihrer Geburt weggeschickt wurde, um sie vor einem gefährlichen Schicksal zu bewahren. Doch nun muss sie zurückkehren, um die Göttin zu besänftigen.

Ich mag die Jugendbücher von Jennifer Benkau wirklich gerne und habe mich deswegen durchaus auf dieses Buch gefreut, obwohl ich eigentlich nicht mehr so gerne Pferdebücher lese. Der Schreibstil auch hier auch wirklich gelungen, man fliegt nahezu durch das Buch. Das liegt allerdings auch daran, dass es nicht besonders viele Seiten hat und man durch eben einfach schnell fertig ist.

Die Geschichte mochte ich ebenfalls recht gerne, was aber vor allem an den sehr gelungenen Charakteren lag. Ich mochte Fiona ab der ersten Minute, weil sie selbst zu Menschen, die sie nicht mag, immer freundlich ist und immer versucht, sie zu verstehen. Das sorgt dafür, dass man selbst nicht so sympathische Charaktere oft deutlich besser verstehen zu können und so nicht einfach nur Gut oder Böse sind, sondern vor allem erstmal Menschen. Das ist etwas, was mir bei Kinder- und Jugendbücher oft fehlt, dort sind oft keine richtigen Grauzonen erkennbar, doch hier ist das zum Glück anders. Ich mochte zudem die gute Kommunikation in dem Buch. Sie weiß immer, dass ihre Eltern sie adoptiert haben, es macht aber keinen großen Unterschied, weil sie sich immer sicher ist, geliebt zu werden. Mir gefiel das Vertrauen, dass ihre Eltern immer in sie hatten und wie unbedingt sie sich unterstützt haben. Auch die anderen Charaktere des Buches fand ich durchaus gelungen. Riana mochte ich vor allem in Kombination mit Fiona, weil sie mir sonst fast ein wenig zu passiv war, was aber auch aufgrund der Tatsache, dass sie sich immer verstecken musste, sehr nachvollziehbar war. Auch Niko und Damian finde ich als Charaktere spannend und ich bin gespannt mehr über sie zu erfahren.

Allerdings muss ich sagen, dass mir das Buch doch zu dünn ist. Ich bin natürlich nicht die Hauptzielgruppe, dafür bin ich ein paar Jahre zu alt, aber in diesem ersten Teil passiert nun mal nicht wirklich viel und man lernt gerade die Grundzüge von Ventusia kennen, nur um das Land dann schon wieder verlassen zu müssen. Das fand ich durchaus schade, auch wenn der Zeitpunkt an sich gut gewählt war und man dadurch auf jeden Fall gespannt ist, wie es im nächsten Teil weitergeht, ich hätte mir aber vielleicht gewünscht, die vier Teile in zwei aufzuteilen, einfach um mehr in der Geschichte bleiben zu können.

Bewertung vom 12.03.2023
Wo ist die Mitte des Weltalls?
Cham, Jorge;Whiteson, Daniel

Wo ist die Mitte des Weltalls?


sehr gut

Das Cover gefällt mir ziemlich gut, weil es durch den Titel ziemlich klar darauf hinweist, worum es in dem Buch gehen wird. Es wird gleichzeitig aber durch das kleine Bild darauf hingewiesen, dass es in dem Buch nicht um ein hochkompliziertes Fachbuch handelt, sondern vielmehr eine einfachere Erklärung für komplexe Fragen gibt.

Ich habe wirklich wenig Ahnung von Physik, gewisse Themen interessieren mich aber dennoch, deswegen war ich gespannt, ob ich die Fragen, die in dem Buch beantwortet werden, überhaupt verstehe. Die Fragen waren zunächst einmal nicht so typisch nach Magnetismus oder Elektrizität, sondern es wird eher gefragt, ob eine Zeitmaschine möglich wäre oder warum das Teleportieren noch nicht möglich ist. Das sind Sachen, die regelmäßig in verschiedensten Serien oder Filmen thematisiert werden, aber oft nicht physikalisch korrekt widergegeben werden. Deswegen war ich gespannt, wie diese Fragen in dem Buch erklärt werden.

In der ersten Frage geht es dann auch tatsächlich um die bereits erwähnte Zeitmaschine und inwiefern ein Bau dieser vielleicht möglich wäre. Dabei ist der Ton der Antwort stets leicht gehalten und unterhält eher als mit schweren physikalischen Formeln aufzuwarten. Das gefällt mir ziemlich gut, weil ich so direkt abgeholt wurde, ich musste mehrfach grinsen aufgrund der teilweise absurden Szenarien oder der popkulturellen Anspielungen, die vermutlich nicht immer alle verstehen, die es für einen Großteil der Menschen sehr greifbar macht. Dabei helfen auch die kleinen Zeichnungen immer wieder. Sie sind größtenteils lustig und unterstützen den Inhalt, damit man die Erklärungen besser verstehen kann oder einen lustigen Zusatz erhält. Dabei ist der Ausgleich gut gelungen, es sind nicht so viele Zeichnungen, dass das Buch zu comichaft wirkt, aber genug als dass man sich immer wieder über eine freuen kann. Außerdem sind die Antworten immer sehr ausführlich, sie erklären nie nur, das Phänomen an sich, sondern auch dahinter stehende Motive und Möglichkeiten, was das ganze interessant und abwechslungsreich macht.

Alles in allem ist das Buch erstaunlich unterhaltsam für eines, das sich mit Physik beschäftigt. Ich mag den Humor, der egal welches der Themen lustig angeht und sie dadurch nachvollziehbarer macht. Ich denke, ich werde die ein oder andere Erklärung in Zukunft als Fun Fact verwenden.

Bewertung vom 20.02.2023
When You Come Back to Me / Lost Boys Bd.2
Scott, Emma

When You Come Back to Me / Lost Boys Bd.2


ausgezeichnet

Ich liebe das Cover, es passt perfekt zu ersten Teil der Reihe und ich mag einfach den Farbverlauf, wie das helle Rosa im Laufe der Teile immer dunkler wird. Zudem macht es sich einfach hervorragend im Regal.

Auf die Geschichte habe ich mich schon sehr gefreut: Nachdem Holden Parish erst ein Konversationscamp in Alaska und dann ein Sanatorium in der Schweiz hinter sich gebracht hat, zieht er zu Verwandten nach Kalifornien, um dort sein letztes Schuljahr zu absolvieren, bevor er Zugriff auf das Millionenvermögen seiner Eltern erhält. Nach den furchtbaren Erlebnissen in Alaska ist Holden noch immer tief verstört und hat sich vorgenommen, keine großen Emotionen mehr zuzulassen, um nicht wieder verletzt zu werden. Deswegen hat er nicht damit gerechnet, ausgerechnet etwas für River Whitmore, den Golden Boy seiner Highschool, zu empfinden. Er ist nicht nur der Star-Quarterback seines Football-Teams, sondern auch unglaublich beliebt und erstaunlich freundlich. Doch auch für River läuft nicht alles perfekt, seine Mutter liegt im Sterben und der größte Traum seines Vaters ist, seinen Sohn in der NFL spielen zu sehen. Deswegen kann er sich auf keinen Fall outen, egal wie wichtig ihm Holden ist.

Ich mochte schon den ersten Teil der Reihe unglaublich gerne und habe River da schon sehr ins Herz geschlossen, sodass ich mich riesig gefreut habe, dieses Buch zu lesen. Der Schreibstil ist gewohnt mitreißend und emotional, es gibt wenige Bücher, bei denen ich während des Lesens jedes Mal auf diese Weise emotional berührt werde, doch Emma Scott schafft es so gut wie immer, so auch in diesem Buch.

Das liegt auch an den Charakteren. Ich mochte, wie die Verbindung von Holden zu Silas aus Someday, Someday, weil ich direkt wieder die Emotionen gefühlt habe, die ich empfunden habe, als Silas Max seine Geschichte erzählt hat. Dass Holden das Gleiche durchleiden musste, hat mich schon zu Beginn berührt und ich musste ihn trotz seiner extremen Art direkt ins Herz schließen. Das ist nicht immer einfach, weil er Menschen oft durch seine Art verletzt oder ausschließt. Ich habe ihn verstanden und vielleicht deswegen tat es jedes Mal weh, ihn so leiden zu sehen, dass er es für nötig empfindet, so zu handeln. Deswegen mochte ich ihn auch so gerne in Kombination mit River, weil dieser ihn immer auf dieses Verhalten hinweist und ihn durchschaut. Außerdem ist er einfach ein guter Kerl, obwohl er sich nicht immer offen zu seinen Gefühlen bekennt. Das war aber aufgrund der Umstände ebenfalls sehr nachvollziehbar, zumal er dennoch zu seinen Werten steht und sich nicht verbiegen lässt.

Die Story als solche kam ohne große Überraschungen oder schockierende Wendungen aus, sie braucht diese aber auch nicht, weil sie sich Zeit lässt, eine Liebesgeschichte zu erzählen, die mit Höhen und Tiefen zu kämpfen hat, den Charakteren Zeit lassen muss, zu heilen und dennoch immer eine Liebesgeschichte ist.

Alles in allem habe ich auch dieses Buch von Emma Scott wieder sehr geliebt. Ich habe Holden und River schon im letzten Buch sehr gemocht, sie hier aber so richtig in mein Herz geschlossen. Ich wollte unbedingt, dass sie glücklich werden und es schaffen, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Jetzt freue ich mich auf den nächsten Band über Ronan und Shiloh.

Bewertung vom 20.02.2023
Vor uns die Dämmerung
Celeste, B.

Vor uns die Dämmerung


sehr gut

Das Cover ist wirklich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus dunklem Blau und Lila, in der Kombination mit den dargestellten Sternen. Vor allem die geöffnete Tür sorgt dann dafür, dass es auch wirklich gut zur Geschichte passt.

Diese klang erstmal vielversprechend: Emery hält es zuhause nicht mehr aus: Ihre Mutter hat den Tod ihrer Schwester Logan noch immer nicht verwunden und als ihre Zwillingsschwester erinnert sie sie immer an den Verlust. Als sie dann selbst mit der gleichen Krankheit diagnostiziert wird, an der auch ihre Schwester litt, kann sie es nicht ertragen, ihre Mutter wieder zerbrechen zu sehen und zieht zu ihrem Vater, der sie vor vielen Jahren verlassen hat. Doch ihre Schwester und ihre Krankheit lassen Em auch dort nicht los, vor allem weil ihr Stiefbruder Kaiden nichts davon weiß, sie sich aber immer mehr zu ihm hingezogen fühlt, obwohl er immer wieder wütend und abweisend reagiert. Als Emery dann einen erneuten Schub erleidet, muss sie sich entscheiden, ob sie ihm die Wahrheit sagt und ihn damit für immer verlieren könnte.

Ich war mir nicht sicher, was ich von der Geschichte zu erwarten hatte, obwohl natürlich schnell deutlich wurde, wie emotional sie werden könnte. Da wirkt der Schreibstil fast ein wenig dagegen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Emery erzählt und diese tut dies mit einer ruhigen Nüchternheit, selbst wenn sie den Tod ihrer Schwester beschreibt oder die Auswirkungen ihrer Krankheit. Ich habe etwas gebraucht, um mich mit dieser Art der Erzählung anzufreunden, weil ich mit einer emotionaleren Erzählart gerechnet habe. Nach einigen Kapiteln allerdings gefiel es mir immer besser, weil dadurch auch der Humor viel besser herauskam und mich das Buch dadurch auch sehr unterhalten konnte, trotz der schwierigen Thematik.

Bei den Charakteren habe ich mich schwerer getan. Bei Em hatte ich manchmal Schwierigkeiten, ihre Handlungen und ihre Emotionen nachzuvollziehen, weil sie auch versucht, diese immer ein wenig herunterzuspielen. Ich habe sie dennoch recht schnell in mein Herz geschlossen, weil ich echt gerne mochte, wie wenig sie versucht sich zu verstellen. Sie versucht nie jemand zu sein, der sie nicht ist und bleibt lieber alleine, als mehr wie ihre Schwester zu sein. Bei Kaiden hatte ich da sehr viel mehr Probleme. Ich fand ihn oft unnötig fies und rücksichtslos. Ja, das hatte einen Grund und es tut mir auch leid, dass er das erleben musste, aber vor allem seine Mutter und Emery verdienen es, besser behandelt zu werden. Ich fand es unglaublich, dass er Em immer wieder unglaublich mies behandelt und teilweise wirklich das Verhalten eines Mobbers zeigt und sie ihn dennoch mag. Zum Ende hin konnte ich sie da sogar verstehen, es fiel mir dennoch schwer, sein toxisches Verhalten zu vergessen und ihn wirklich zu mögen. Vor allem weil er irgendwie immer damit durchzukommen scheint, zwar weist Em ihn immer wieder darauf hin, seine Mutter nicht so zu behandeln, aber für sich selbst fordert sie das nicht unbedingt ein.

Alles in allem habe ich das Buch recht gerne gelesen und fand vor allem das Ende sehr authentisch. Mit den Charakteren hatte ich hin und wieder meine Probleme, was auch dazu geführt hat, dass es mich nicht so emotional berührt hat, wie ich das erwartet habe.

Bewertung vom 11.02.2023
Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1 (eBook, ePUB)
Allnoch, Mareike

Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Das Cover ist schon ein wenig kitschig, passt aber vielleicht auch aus diesem Grund ganz gut zu dem Buch. Das helle Mint und der Eifelturm im Hintergrund gefallen mir dabei richtig gut.

Die Story klang zumindest erst einmal vielversprechend: Die 14-jährige Mila Kornblum ist eigentlich ein vollkommen normaler Teenager bis sie plötzlich, nachdem sie Schokolade gerochen hat, eine Vision davon hat, wie eine Taube ihr Geschäft auf ihrer Schulter verrichtet. Als dieses wenig später eintritt, ist ihr klar, dass sie die geheimnisvolle Gabe ihrer Großmutter geerbt hat und lernen muss, zu kontrollieren, wann sie eintritt. Vor allem weil der langersehnte Schüleraustausch nach mit einer Pariser Privatschule vor der Tür steht und Mila den auf keinen Fall verpassen will. Dort wartet erst einmal eine Überraschung auf sie, denn die nette Austauschschülerin Lou entpuppt sich als Louis Duppont, der Sohn des französischen Präsidenten. Auch wenn der riesige Elysee-Palast beeindruckend ist, merkt Mila schnell, dass dort nicht alles perfekt ist und vielleicht sogar ganz Frankreich in Gefahr sein könnte.

Ich hatte mal wieder Lust, ein nettes, entspanntes Jugendbuch zu lesen, vollkommen überzeugen konnte mich dieses Buch aber leider nicht. Das liegt auch ein bisschen an dem Schreibstil. Der ist zwar durchaus fesselnd und sorgt durch seine Leichtigkeit auch, dass man das Buch in einem Zug durchlesen kann, aber ich fand die Wortwahl nicht immer ideal. Das mag auch daran liegen, dass ich bei bestimmten Begriffen empfindlich reagiere, die anderen überhaupt nicht auffallen. Ich bin beispielsweise kein großer Fan davon, Menschen (vor allem Frauen) als hysterisch zu bezeichnen, weil es einfach viel zu oft dazu dient, ihnen ihre (gerechtfertigten) Gefühle abzusprechen.

Dazu passt auch die Darstellung mancher Charaktere. Ich bin einfach kein großer Fan davon, Charaktere schwarz-weiß darzustellen, was hier aber vor allem bei den Nebencharakteren oft passiert. Mir ist natürlich bewusst, dass es ein Jugendbuch ist und man genau dieses Stilmittel oft anwendet, damit es nicht zu komplex wird, aber hier fand ich es oft einfach nicht notwendig. So wird Mila in der Schule immer von zwei Mädchen gemobbt, die im weiteren Verlauf zwar keine große Rolle spiele, aber durch ihre Kommentare dafür gesorgt haben, dass Mila nicht immer sehr selbstbewusst ist. Da es diese beiden Mädchen als eine Art drohende Präsenz im Hintergrund gibt, fand ich es unnötig auch die Gastschwester von Liz so negativ darzustellen, es wirkt ein bisschen, als wären alle gleichaltrigen Mädchen außer Mila und Liz gemein und oberflächlich. Ich mag einfach nicht, wie das dann wirkt, vor allem weil vor allem ihre Gastschwester eigentlich keine wirkliche Rolle spielt, außer sie wirft sich an Lou heran oder ist fies. Da hätte ich es besser gefunden, wenn sie eigentlich nett wäre, aber sich auch für Louis interessiert hätte, um einen Konflikt zu schaffen. So wirkt das Buch ein bisschen wie ein Jugendbuch aus den späten 90er Jahren, wo weder Diversität noch Feminismus, sondern vielmehr klischeehafte Darstellungen von Charakteren eine Rolle spielen.

Alles in allem war die Geschichte trotz der teilweise sehr klischeehaften Darstellung wirklich süß und ich habe die Charaktere auch super schnell ins Herz geschlossen. Wahrscheinlich auch dadurch habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und es hat mich auch wirklich gut unterhalten, auch wenn die ungefähre Entwicklung der Geschichte schon früh klar war.

Bewertung vom 11.02.2023
Unsere Herzen auf Repeat
Moreland, Miel

Unsere Herzen auf Repeat


sehr gut

Das Cover gefällt mir recht gut, auch wenn ich eigentlich kein großer Fan von Menschen auf dem Cover bin. Ich mag aber die Anlehnung an das Originalcover und wie passend die Charaktere gestaltet sind.

Die Geschichte klang ebenfalls vielversprechend: Lange Zeit waren Celeste, Eva, Gina und Steph unzertrennlich, ein Team, eine Band. Als queere Popband Moonlight Overthrow feierten sie unglaubliche Erfolge und waren für den Grammy nominiert, doch dann änderte sich alles. Jetzt sprechen sie nicht einmal mehr miteinander und sind unabhängig voneinander erfolgreich: Gina als Star einer Netflix-Serie, Celeste als Solokünstlerin und Eva auf dem College und als Songwriterin, während Steph wieder in deren Heimatort bei deren Familie lebt. Als diese Stadt dann von einem verehrenden Unwetter getroffen, ist für sie alle klar, dass sie als Band ein Benefizkonzert zugunsten der Opfer geben müssen. Während sie genießen, wieder zusammen Musik zu machen, stellen sie auch fest, dass auch ihre Gefühle sich nicht geändert haben, doch reicht das für einen Neuanfang?

Ich habe mich echt auf dieses Buch gefreut, weil ich die Idee so gerne mochte, vollkommen überzeugen konnte es mich aber nicht. Das liegt allerdings nicht am Schreibstil. Den mag ich wirklich gerne, weil er so ruhig und unaufgeregt ist. Man fliegt nahezu durch die Seiten und vor allem am Anfang konnte mich das Buch dadurch auch so richtig mitreißen. Die wechselnden Perspektiven helfen zudem dabei, die Handlungen der Charaktere immer nachvollziehen zu können.

Die Charaktere mochte ich ebenfalls sehr gerne. Ich habe vor allem Eva zu Beginn direkt ins Herz geschlossen, weil ich mochte, wie sehr sie versucht, sich ein neues Leben aufzubauen: Eins ohne ihre besten Freund:innen, ohne die Band und vor allem ohne Celeste. Man merkt ihr zu jedem Zeitpunkt an, wie schwer ihr das fällt und wie sehr sie kämpfen muss, um ein normales Leben zu führen. Vielleicht auch deswegen habe ich sehr bewundert, dass sie immer noch Musik macht, selbst wenn sie ausschließlich für andere schreibt und gleichzeitig versucht, an der Uni ihren Abschluss zu machen. Auch Gina und Steph habe ich während des Lesens immer mehr in mein Herz geschlossen, Celeste hat es mir da deutlich schwerer gemacht. Ich konnte die Beweggründe für ihre Handlungen verstehen, aber das heißt nicht, dass ich sie gutheißen konnte. Das lag auch daran, dass man oft vor allem Evas Sicht der Dinge gesehen hat und erst deutlich später die von Celeste.

Die große Schwachstelle des Buches war für mich, dass echt wenig passiert. Es geht vor allem darum, die Vergangenheit aufzuarbeiten und darüber zu reden, was passiert ist und wie man weitermachen kann. Ich mag dabei eigentlich, dass das alles ohne viel Drama abläuft, sondern man wirklich miteinander redet und versucht, die Fehler aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Vielleicht aber auch dadurch passiert oft nicht viel, als dass sie eben miteinander reden. Zu Beginn des Buches hat mich das nicht wirklich gestört und ich fand es sogar sehr angenehm, dass nicht dramatische Ereignisse in den Mittelpunkt gerückt werden, aber für mich entwickelt sich die Geschichte teilweise zu langsam und vor allem zum Ende hin hat sich die Geschichte gezogen.

Alles in allem mochte ich die Geschichte und die Charaktere wirklich gerne, vor allem weil sie wichtige Themen sichtbar machen und in den Fokus setzen. Ich habe vor allem Eva fest in mein Herz geschlossen und mich auch deswegen sehr über das Ende gefreut, aber manchmal war die Geschichte einfach zu schleppend, als dass sie mich wirklich begeistern konnte.

Bewertung vom 05.02.2023
Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


ausgezeichnet

Ich liebe das Cover des Buches. Ich mag die Kombination aus dem nachtblauen Hintergrund, den silbernen Glitzerpartikeln und der bunten aufsteigenden Rauch. Nicht nur, weil die farbliche Gestaltung einfach unglaublich schön aussieht, sondern auch weil es nahezu perfekt zum Inhalt passt.

Bei der Geschichte war ich zunächst ein wenig unsicher: Avery versucht möglichst wenig aufzufallen, während sie im Club ihres Bruders arbeitet, schließlich erfüllt sie dort auch immer die Aufträge des Gangsterbosses Dorian Mars. Mit ihrer Poisoner Gabe kann sie bei Menschen bestimmte Gefühle über die Drinks hervorrufen und das nutzt sie, um ihre Schulden begleichen zu können. Als es dann in ganz New York zu mysteriösen Morden kommt, trifft Avery auf Adam Hayes, den sie schon seit ihrer Kindheit kennt und der nun bei der Polizei arbeitet. Während sie gegen ihre Gefühle für ihn ankämpft, erkennt sie, dass sie mehr mit den Morden zu tun hat als gedacht und dass niemand ihr die Wahrheit sagt.

Ich wusste ehrlich gesagt nicht so richtig, was ich von dem Buch erwarten sollte, der Klappentext klang zwar nicht uninteressant, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich bei einem weniger auffälligen Cover dem Buch mehr als einen Blick gewidmet hätte, aber das wäre extrem ärgerlich gewesen, weil mir die Geschichte wirklich richtig gut gefallen hat. Das liegt auch an dem Schreibstil, der mich ab der ersten Seite geschafft hat, zu fesseln und in die Geschichte zu ziehen, sodass ich unbedingt weiterlesen wollte.

Das liegt auch daran, dass ich die Charaktere wirklich schnell ins Herz geschlossen habe. Ich mochte, dass Avery jemand ist, der durchaus um das Böse in der Welt weiß und selbst auch nicht perfekt ist, sondern für den Boss der Unterwelt arbeitet. Es ist dabei aber immer klar, dass sie es weder freiwillig macht noch es genießt, sondern aus nachvollziehbaren Gründen dort gelandet ist. Mir gefiel einfach, dass sie die magische Welt kennt, aber nicht so richtig in ihr integriert ist und sie deswegen immer mit einer gehörigen Portion Skepsis gegenübersteht. Auch Hayes mochte ich von Anfang an, obwohl er zu Beginn kalt und fast emotionslos wirkt. Es wird aber sehr schnell klar, wie sehr er sich für die Menschen einsetzt, die ihm wichtig sind und vor allem im Umgang mit Avery wird deutlich, was für ein Mensch er eigentlich ist. Auch die Gestaltung der Nebencharaktere, die sehr oft nicht ganz deutlich in Gut oder Böse eingeteilt werden können, sondern aus verschiedenen Gründen irgendwas dazwischen sind.

Die Geschichte als solche ist jetzt vielleicht nicht komplett neu, aber die Umsetzung ist es schon. Ich mag, wie wenig es eine Rolle spielt, dass sie magische Kräfte haben und in der ‚normalen‘ Welt leben. Es wird zwar erwähnt, dass die meisten Menschen davon nichts wissen, aber selbst wenn sie es wissen, spielt es scheinbar keine große Rolle. Das gefiel mir deshalb so gut, weil es keine große Rolle spielt, die Kräfte zu verstecken, sondern es vielmehr um die Vorkommnisse in der Stadt geht.

Alles in allem hat mich das Buch sehr positiv überrascht, der Schreibstil ist gar nicht so auffällig, schafft es aber trotzdem mich direkt zu fesseln und in die Geschichte zu ziehen, während die Charaktere dafür sorgen, dass ich mich richtig in die Geschichte verliebe und schon unglaublich gespannt bin, wie es im zweiten Teil weitergeht.

Bewertung vom 28.01.2023
How do I tell them I love them?
Callender, Kacen

How do I tell them I love them?


gut

Das Cover des Buches gefällt mir wirklich gut. Ich mag die Darstellung der Charaktere, die perfekt zu meiner Vorstellung von Lark und Kasim passt. Auch die Farbgebung finde ich nahezu ideal, weil es eine gewisse Ruhe und Besonnenheit ausstrahlt.

Die Geschichte fand ich auf den ersten Blick sehr vielversprechend: Lark Winter möchte unbedingt Autor:in werden, aber dey erhält nur Absagen, dey sei zu queer, zu schwarz, zu naiv. Dabei will Lark nur das Positive in allen Menschen sehen und darüberschreiben, wie man als non-binärer Mensch in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Als dann ein Tweet von Lark über unerwiderte Liebe viral geht, hat dey plötzlich doch Chancen darauf, endlich gehört zu werden. Das Problem ist aber, der Tweet stammt von Larks ehemaligen besten Freund Kasim, der ihn aus Versehen auf deren Account gepostet hat. Während dey noch überlegt, ob dey die Wahrheit über den Post sagen soll, wollten plötzlich alle wissen, über wen dey schreibt und Lark muss sich fragen, wen Kasim überhaupt meint. Doch dazu muss dey wieder mit ihm reden und wie soll das gehen, wenn sie sich bei jedem ihrer Gespräche streiten?

Ich habe Felix ever after geliebt und ich mich deswegen auch schon riesig auf dieses Buch gefreut, leider konnte es mich nicht ganz so abholen. Der Schreibstil hat damit allerdings nichts zu tun. Die Art, wie Kacen Callender es schafft, Gefühle zu verschriftlichen, ist unglaublich. Dabei ist der Schreibstil eher ruhig, aber gleichzeitig poetisch und eindringlich, was mich wirklich begeistert hat. Zudem merkt man deutlich, wie sorgfältig das Buch übersetzt wurde, damit es sprachlich auch der Thematik gerecht wurde.

Diese finde ich ebenfalls sehr vielversprechend, weil so viele Themen angesprochen wurden, die ich wichtig finde. Auch weil sie oft keine oder eine untergeordnete Rolle spielen, aber definitiv mehr Sichtbarkeit verdienen. Ich hatte vorher beispielsweise noch nie etwas von Neurodiversität gehört und fand es extrem spannend zu erfahren, wie man sich damit fühlt, auch weil es hilft, besser zu verstehen, dass nicht alle Menschen gleich sind und gleich empfinden, dass aber eins davon nicht richtig oder falsch ist. Auch die anderen Themen wie Queerness, Rassismus und vieles andere fand ich ziemlich spannend, es hat mich aber manchmal nahezu erschlagen, zumal ich mich mit einigen Dingen so noch nie auseinandergesetzt hatte. Ich hätte das gerne intensiver getan, aber manchmal hat mir das Buch dafür gefühlt keine Zeit gelassen, alles richtig zu verarbeiten.

Mein größtes Problem war aber nicht die Geschichte oder die Vielfalt der Themen, sondern Lark als Hauptperson. Ich wollte dey unbedingt mögen, aber es fiel mir wirklich schwer. Dey war mir oft viel zu naiv, ich weiß, dass dey alle Menschen lieben will und das genau demm wichtig ist, aber ich konnte es nicht nachvollziehen, besonders weil dey immer wieder mit Ablehnung und mit Mobbing umgehen musste. Außerdem mag ich es nicht besonders, wenn eine komplette Geschichte auf Lügen aufgebaut ist und an einigen Stellen recht schnell gelöst hätte werden können. Lark neigt aber dazu, sich vor Entscheidungen zu drücken und das hat mich irgendwann richtig frustriert. Da konnte ich mit Kasims Wut und Sables nüchterner Art deutlich besser umgehen.

Alles in allem konnte mich das Buch trotz des wirklich guten Schreibstils nicht überzeugen, vor allem weil ich mit Lark nicht richtig warmwerden konnte. Die Themen finde ich aber alle extrem wichtig und deren Sichtbarkeit in Young Adult Romanen von zentraler Bedeutung.

Bewertung vom 19.01.2023
The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
Cook, Elle

The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen?


gut

Das Cover gefällt mir ehrlich gesagt nicht so richtig gut. Es passt zwar zu anderen Büchern des Verlags, aber wirkt durch die Farbkombination ein wenig altmodisch. Ich mochte zwar, wie passend die Figuren eingebaut wurden, aber es schafft durch die hellen, fröhlichen Farben eine Erwartung an die Geschichte, die nicht eintritt.

Die Geschichte vor allem nach einer leichten, eher niedlichen Liebesgeschichte, aber das trifft allerdings nicht wirklich zu: Als Hannah einen Anruf von einer unbekannten Nummer bekommt, will sie erst nicht rangehen, als sie aber immer wieder anruft, tut sie es doch. Nur um einen fremden Amerikaner am anderen Ende vorzufinden, der eigentlich ein telefonisches Interview mit einer englischen Firma hätte. Die beiden unterhalten sich kurz und Hanna findet Davey direkt sympathisch. Nachdem er doch noch die richtige Nummer gewählt hat, meldet sich Davey erneut bei Hannah und es beginnt eine intensive Freundschaft per Nachricht, Telefonat und Videos. Als Davey dann den Job in London bekommt, ist Hannah sich sicher, dass daraus mehr werden könnte, doch an dem Tag, an dem sie ihn am Flughafen abholen will, erscheint er nicht und meldet sich auch auf keine der Nachrichten.

Der Schreibstil des Buches konnte mich leider nicht so richtig überzeugen. Er wirkt an manchen Stellen ein wenig umständlich und sperrig, was allerdings auch an der Übersetzung liegen könnte. Das hat allerdings vor allem zu Beginn dafür gesorgt, dass ich das Buch eher stockend gelesen habe und mich nicht so richtig fesseln konnte, auch wenn das zum Glück im Laufe der Geschichte etwas besser wurde.

Die Geschichte als solche beginnt zunächst genauso wie ich es erwartet habe, doch die Entwicklung ist durchaus überraschend. Ich habe eher mit einer ärgerlichen Verwechslung gerechnet und nicht mit der recht ernsten Wendung der Ereignisse. Ich hätte das eigentlich gut gefunden, aber die Umsetzung konnte mich leider einfach nicht abholen. Vieles was ab einem gewissen Zeitpunkt passiert, ist oft sehr emotional, aber genau das kommt bei mir überhaupt nicht an. Ich lasse mich von Büchern oft emotional mitnehmen, aber hier wirkt vieles fast nüchtern, obwohl es alles andere als das ist. Das liegt auch daran, dass vieles in indirekter Rede geschrieben ist, aber vor allem die Kommunikation der beiden eigentlich ein zentraler Gesichtspunkt der Geschichte wäre. Dadurch blieben auch die Charaktere eher Ideen, als dass ich sie so richtig greifen konnte. Dabei hat es mir Hannah deutlich schwerer gemacht als Davey. Dieser ist eigentlich ein wirklich netter Typ, dessen Gefühle ich oft gut nachvollziehen konnte, Hannahs Verhalten fand ich da oft schwieriger. Sie war an vielen Stellen sehr passiv und wartet lieber ab, als etwas zu tun. Das wird auch oft thematisiert, aber die Geschichte löst sich letztlich durch Zufall oder Schicksal auf, was mir persönlich zu unrealistisch war.

Alles in allem war die Geschichte trotz aller Kritik durchaus unterhaltsam und kurzweilig, allerdings fehlte mir vor allem die Emotionalität der Geschichte und der Figuren, zumal die Thematik das hergegeben hätte.