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friederickes Bücherblog
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Berlin
Über mich: 
Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 289 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2022
Hinter dem hellen Schein / Schloss Liebenberg Bd.1
Caspian, Hanna

Hinter dem hellen Schein / Schloss Liebenberg Bd.1


sehr gut

Hinter dem hellen Schein verborgen

Das Cover:

Das Cover mit den fein angestimmten Farben und der Dienstbotin ist sehr gelungen. Mich hat dich Buchstellung angesprochen und eingeladen.

Die Geschichte:
Die Geschichte spielt in Brandenburg Anfang des 20. Jahrhunderts. Die achtzehn Jahre alte Adelheid wird als Stubenmädchen ins Schloss berufen. Sie hat nun das unvorstellbare Glück, ihre bettelarme Familie miternähren zu können. Dabei ist sie unentwegt darauf bedacht nur keinen Fehler zu machen, damit dieses Glück anhält. Diener Viktor gefällt ihr. Doch dann kommt der Neid der anderen, die dafür sorgen, dass sie zum Hausmädchen degradiert wird. Mit Hedda, die mit ihr die Stube teilt, freundet sie sich in ihrer Not an.
Meine Meinung:
Die Geschichte aus der Sicht der Bediensteten zu erzählen hat mich neugierig gemacht. Und so war es auch etwas gewöhnungsbedürftig, die glänzende Herrschaft als Randfiguren wahrzunehmen. Adelheid aus armer Familie ist eine wunderbar gelungene Protagonistin, die allen voran durch die Geschichte schreitet. Bis aber dann die zahlreichen Bediensteten durch ihr Handeln eingeführt sind, dauert es über den ersten Teil des Buches einige Zeit, was sich aus meiner Sicht etwas lang zieht, werden sie doch alle schlecht behandelt und sind untereinander auch nicht gerade rücksichtsvoll. Als die subtil eingearbeitete Eulenburg-Affäre hinzukommt, der Glanz der Herrschaften etwas sichtbarer wird, aber dann bröckelt, erhöht sich der Spannungsbogen merklich. Die Autorin schreibt in gewohnt leicht verständlicher und unterhaltsamer Sprache. Die Schauplätze sind bildlich sehr gut dargestellt.
Mein Fazit: Ein gelungener Auftakt zur neuen Buchreihe. Aufgezeigt wird das schwere Leben derer, die fast rund um die Uhr zu Diensten sein müssen. Auch der gravierende Unterschied dieser Zeit zwischen denen, die im Glanz des Geldes ein Leben im Luxus leben und denen, die mit ihren Familien ein unendlich schweres Los tragen müssen, wird eindrucksvoll abgebildet. Ich spreche gerne meine Leseempfehlung aus.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 13.10.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Ein sehr berührendes Buch

Das Cover:
Ein sehr ausdrucksstarkes Cover, das dem Auge sofort den Inhalt der Geschichte präsentiert. Zusammen mit dem Klappentext eine perfekte Buchpräsentation.
Die Geschichte:
Helga und ihr Bruder hatten in Frankreich als Findelkinder ein Zuhause gefunden, bis eines Tages die Nachricht kam, dass ihr aus Russland heimgekehrter Vater sie gefunden hat. Sie wurden in den Zug nach Köln gesetzt. Helga äußert den Wunsch, auf das Gymnasium gehen zu dürfen. Aber der Vater schickt sie auf die Haushaltsschule. Im Waisenhaus macht sie ein Praktikum und ist entsetzt wie die Kinder behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein Besatzerkind. Aber die Schatten des Krieges wollen nicht weichen. Unfassbare Vorkommnisse bestimmen den Alltag.
Meine Meinung:
Bereits nach den ersten Seiten hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen. Wunderbare authentisch agierende Protagonisten, allen voran Helga und ihr Bruder Jürgen, lassen mich teilhaben an ihrem Leben nach dem Krieg. Lilly Bernstein, deren Bücher ich bisher nicht kannte, hat mich mit ihrer leicht und flüssig lesbaren Sprache dazu gebracht, dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Die eingearbeitete Zeitgeschichte jagte mir Schauer über den Rücken, als ich wieder einmal vor Augen geführt bekam, wie man mit unschuldigen Kindern nach dem schrecklichen Krieg umgegangen ist. In was für einer Zeit, voller Not und Entbehrungen, Härte und alter verkrusteter Lebensbedingungen man damals leben und versuchen musste einen Neuanfang zu finden. Zahlreiche Perspektivwechsel, ein durchgängig hoher Spannungsbogen, mit zahlreichen unerwarteten Wendungen macht aus diesem Buch ein Highlight.
Mein Fazit: Diese Geschichte hat mich sehr nachdenklich gestimmt und mich berührt. Ich möchte eine nachdrückliche Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 20.09.2022
Die Rückkehr der Kraniche
Fölck, Romy

Die Rückkehr der Kraniche


sehr gut

Eine Familie die sich finden muss

Das Cover:
Ich finde das Cover, das in den Farben sehr zurückgenommen ist, passend. Es beschränkt sich auf den Landstrich, die Natur und zeigt auch eine gewisse Einsamkeit. Insgesamt eine sehr schöne Buchpräsentation, die mir gefällt.

Die Geschichte:
Wilhelmine hat einen Schwächeanfall. Ihre beiden Töchter Greta und Freya treffen nach langer Zeit wieder am Krankenbett aufeinander. Auch Gretas Tochter Anna kommt zur geliebten Oma. Das Verhältnis untereinander ist angespannt. Auch die mitgebrachten eigenen Probleme jeder einzelnen Person und zwei Geheimnisse drücken aufs Gemüt und die Stimmung.
Lässt die Krankheit der Mutter und die gemeinsame Zeit im Elternhaus die Familie wieder näher zusammenrücken?
Meine Meinung:
Wenn Kraniche durch einen Roman ziehen, bin ich immer und sofort gerne dabei, denn diese stolzen Vögel bewundere ich sehr. Die vier weiblichen Protagonisten habe ich anfänglich nicht so sehr ins Herz geschlossen, denn jede für sich schleppt einen Rucksack zwischenmenschlicher Probleme, außerhalb und innerhalb der Familie mit sich herum und das über viele Seiten. Das war mir insgesamt ein bisschen zu viel, weil es die Geschichte meines Erachtens verlangsamte.
Die Autorin schreibt in einer leicht lesbaren, bildhaften und sehr unterhaltsamen Sprache. Und als sich dann die Damen öffnen und untereinander Worte finden, auch ihre Geheimnisse preisgeben, schreitet die Geschichte interessant voran. Was mir sehr gut gefällt, sind die Beschreibungen zur Natur, zur wunderschönen Landschaft, und die zahlreichen Informationen zu den Vogel- und Tierarten. Die Rückkehr der Kraniche am Ende der Geschichte erfolgt genau zum richtigen Zeitpunkt.
Mein Fazit: Eine leise Geschichte rund um eine Familie, die erst wieder lernen muss zusammenzurücken. Meine Leseempfehlung gebe ich gerne.

Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 20.09.2022
Das verlorene Kleid
Beer, Jade

Das verlorene Kleid


ausgezeichnet

Eine Liebe und zauberhafte Roben von Dior

Das Cover:
Paris in den 50-er Jahren, eine Frau im leuchtenden grünen Kleid. Ebenso die Titelschrift. Alles andere in Schwarz-Weiß. Ein sehr starkes Cover, das perfekt zu dieser Geschichte passt.

Die Geschichte:
Es war 1958 eine glamouröse Zeit. Alice Ainsley lebt mit ihrem Mann, einem englischen Botschafter in Paris. Sie kann alles haben, was sie sich wünscht. Besonders Schmuck und vor allen Dingen Kleider von Dior. Aber sie bekommt von ihrem Mann keine Liebe mehr. Als sie auf einer Modenschau einen Mann kennenlernt und sie anschließend ihren Gefühlen nachgibt, folgen Konsequenzen.
2017: Lucille hat ein ganz besonders liebevolles Verhältnis zu ihrer Großmutter Sylvie. Diese bittet sie nach Paris zu fahren und ein ganz bestimmtes Kleid zu suchen. Es sein besonders wertvoll und ihre Oma hat es einst in Paris getragen. Lucille stellt sich während ihrer Suche immer mehr Fragen.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich angenehm überrascht und mich sofort in die Geschichte eintauchen lassen. Die Protagonisten sind sehr fein ausgearbeitet und agieren überzeugend in ihren Charakteren. In allererster Linie Lucille und Alice Ainsley. Aber auch alle anderen Figuren haben mich überzeugt.
Die Geschichte wird über zwei Zeitebenen in einer starken und bildhaften Sprache erzählt. Lucille in der „Ich“ Perspektive. Die Protagonisten ließen mich alle sehr nah an ihrem Leben teilhaben. Die Schauplätze, insbesondere Paris konnte ich sehr intensiv kennenlernen. Die Stoffe, die Roben und Christian Dior selbst, zur damaligen Zeit, seiner persönlich sehr erfolgreichen Zeit, haben mich sehr begeistert. Der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch. Wie und wann die beiden Erzählungen sich berühren, bleibt sehr lange offen.
Mein Fazit: Eine zarte Liebesgeschichte mit sehr viel Tiefgang. Wer außerdem Mode und Paris liebt, findet hier sein großes Lesevergnügen. Ein exzellentes Buch, das ich sehr empfehlen möchte.

Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 24.08.2022
Ein Zuhause auf Sylt
Wolf, Lena

Ein Zuhause auf Sylt


gut

Eine Reise nach Sylt
Das Cover:
Das Cover ist schlicht und passt gut zu einem Liebesroman. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine schöne Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Ella fährt mit ihrem Vater für ein paar Tage nach Sylt und freut sich auf das Meer. Eigentlich wäre sie dieses Mal dran gewesen, den Urlaubsort auszusuchen, aber ihr Vater hat darum gebeten übernehmen zu dürfen. Dann trifft sie auf ihre Schwester, zu der sie seit Jahren kein Kontakt mehr hatte. Diese lebt auf einem kleinen Hof bei Morsum. Der heimliche Versuch des Vaters, die beiden zu versöhnen, scheitert. Sie will sofort abreisen, aber dann….

Meine Meinung:
Diese als leichte, humorvoll angelegte Geschichte hat mich nicht in allen Belangen überzeugt. Warum? Die Hauptfigur Ella ist nicht nur sehr naiv, sondern auch nervig. Ihr ewiger Schluckauf scheint mir eher störend, als unterhaltsam und zusammengefasst ist Ellas Verhalten für mich etwas zu überzogen. Als einzige der Protagonisten hat sich für mich die kleine hochbegabte Mimi hervorgehoben, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Die Autorin schreibt in einer leicht verständlichen, und humorvollen Sprache. Die Geschichte wird, aus der „Ich“ Perspektive von Ella erzählt, wobei meines Erachtens die langen inneren Monologe, Gedanken und Rückblicke das Fortschreiten der Geschichte immer mal wieder verlangsamen. Sylt als Schauplatz, mit Wind und Meer sorgt für Urlaubsstimmung. Das ernste Thema um die Hochbegabung der kleinen Mimi ist mit viel Gefühl eingebaut. Das hat mir sehr gut gefallen.
Mein Fazit: Ein Sommerroman, für die leichte Unterhaltung im Urlaub oder auf Balkonien. Wer das liebt wird hier fündig.

Bewertung vom 24.08.2022
Drei Tage im August
Stern, Anne

Drei Tage im August


ausgezeichnet

Eine sehr schöne und einfühlsame Geschichte

Das Cover:
Ein wunderschönes schlichtes Cover in zarten Farben, das mit sehr gut gefällt.

Die Geschichte:
Berlin im August 1936: Elfie ist schwermütig. Nur ihre Arbeit als Prokuristin bei Sawade schafft Zuversicht. Als sie bei einer älteren Dame im Haus eine Bestellung abliefert, beginnt ein regelmäßiger Kontakt. In zahlreichen Gesprächen löst sich das Geheimnis um eine Praline auf, die es einst gegeben hat. Aber auch ihre Nachbarn haben so ihre kleinen und großen Probleme. Menschen die in dieser Straße leben und arbeiten. Werden sie alle ihre Zuversicht behalten und die schweren Zeiten meistern?

Meine Meinung:
Wieder so ein Schätzchen von Anne Stern, das mir ausgezeichnet gefallen hat. Dieser Roman lebt von ganz besonderen Protagonisten. Von Elfie, über den Buchhändler, den Leierkastenmann bis zu dem kleinen Blumenmädchen und weitere. Sie alle sind in ihren Unterschiedlichkeiten so fein gezeichnet, dass es mir eine große Freude war, sie zu beobachten.
Die Autorin schreibt in einer sehr unterhaltsamen, auch kurzweiligen Sprache, die zwischendurch in einzelnen Sätzen mit Berliner Lokalkolorit glänzt. Zwischen den Kapiteln kommen die Linden zu Wort, die mit ihrem Blätterrauschen auf poetische Weise ihre Geschichten der Straße erzählen.
Der Schauplatz ist die Prachtstraße „Unter den Linden“ und Anne Stern versteht es wieder einmal, Berlin so zu zeigen, dass man die Atmosphäre fühlen und sich hineinversetzen kann. Die bis heute bekannte und älteste Pralinenmanufaktur Sawade mit den bis Detail beschriebenen Köstlichkeiten spielt eine große Rolle. Die eingearbeitete Zeitgeschichte des August 1936 ist sehr gelungen. Zahlreiche Szenenwechsel halten den Spannungsbogen hoch.
Mein Fazit: Eine ganz bezaubernde, leise Geschichte rund um die kleine Manufaktur Sawade und andere Geschäfte auf der Prachtstraße. Ein Buch, das ich sehr empfehlen möchte.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 24.08.2022
Ingeborg Bachmann und Max Frisch - Die Poesie der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.3
Storks, Bettina

Ingeborg Bachmann und Max Frisch - Die Poesie der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.3


ausgezeichnet

Die Liebe zweier Künstler

Das Cover:
Die Fotomontage finde ich sehr gelungen, sodass Cover und Klappentext, das Buch exzellent präsentieren.

Die Geschichte:
In Paris lernt der Schriftsteller Max Frisch 1958 Ingeborg Bachmann kennen, die sich ebenfalls der Literatur verschrieben hat und ebenso Berühmtheit erlangte. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Ingeborg Bachmann hat sich gerade erst von Paul Celan getrennt, aber noch nicht ganz gelöst. Sie braucht ihre Freiheit, die Leichtigkeit und auch Italien. Für ihre Werke sucht sie stets nach den richtigen poetischen Worten. Max Frisch ist geschieden, lebt in der Schweiz. Er liebt die Regelmäßigkeit, auch die Ordnung, und er pflegt die direkte und einfache Sprache. Er ist außerdem sehr eifersüchtig. Beide schätzen die Öffentlichkeit und leben für ihren Erfolg.
Doch schon bald beginnen die Probleme.


Meine Meinung:

Ein großartiges Buch! Selten wirkte eine Geschichte so nach, dass ich einige Tage brauchte, ehe ich mir Gedanken, über die Wahl meiner Worte für die Rezension machen konnte.
Max Frisch hätte es vielleicht so auf den Punkt gebracht: „Ein Mann liebt eine Frau und eine Frau liebt einen Mann.“ Aber es ist viel mehr, als nur eine Liebe.
Bettina Storks versteht es in einer wunderbaren, ausdrucksstarken, auch poetischen Sprache, starke Bilder zu erzeugen, um die beiden Schriftsteller durch ihre aufregenden Jahre der Liebe und darüber hinaus, zu begleiten. Abwechselnd durfte ich tief in das Innerste, der beiden Persönlichkeiten blicken, was offenlegt, wie unterschiedlich die beiden sind. Sie sind umgeben von Schmerz, Eifersucht, Neid und dann wieder Freude und Verständnis. Eine immerzu währende, unglaubliche Belastung, für diese außergewöhnliche Liebe, in einer Intensität, die mich beim Lesen sehr berührt hat.
In einem fiktiven Roman, das Leben und die Liebe zweier Menschen, die Berühmtheiten ihrer Zeit waren, anhand von Aufzeichnungen und intensiver Recherche abzubilden und sie glaubhaft agieren zu lassen, ist großes Können. Auch die subtile und feine Einarbeitung der Auszüge ihres literarischen Schaffens hat mir sehr gut gefallen. Wenn ich könnte, würde ich dafür einen 6. Stern zufügen. Danke Bettina Storks für dieses Highlight.

Mein Fazit:
Ein brillantes Buch um die Persönlichkeiten Max Frisch und Ingeborg Bachmann. Eine leidenschaftliche Liebesgeschichte der Extreme. Ich möchte das Buch sehr ans Herz legen.
Heidelinde von friederickes Bücherblog

Bewertung vom 21.07.2022
Die Liebenden von Nizza
Laurin, Johanna

Die Liebenden von Nizza


ausgezeichnet

Großartiger Roman

Das Cover:
Das Cover in seiner Farbgebung passt perfekt zum Buch. Es bildet zusammen mit dem Titel und dem Klappentext eine einladende Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Romy hat sich zurückgezogen, auch aus dem Beruf der Kunsthistorikerin. Als Rechtsanwalt Adam Gold vor ihrer Tür steht und sie bittet mit ihm nach Nizza zu fahren, um ein berühmtes Bild ausfindig zu machen, begibt sie sich mit ihm auf Spurensuche an der Côte d'Azur. Dabei stoßen sie auf eine sehr bewegende Geschichte.

Meine Meinung:
Als berührender Liebesroman bezeichnet. Aber es ist viel mehr, als ein Liebesroman. Es ist ein Buch, das mich von der ersten Seite an fasziniert hat. Die Protagonisten sind authentisch und stark, sie haben mich sofort an ihren Leben teilhaben lassen. Ganz besonders die, die den Erzählstrang der Vergangenheit mit Leben erfüllen.
Die Autorin schreibt in einer einfühlsamen, vielseitigen, auch lebhaften Sprache. Die Einbindung der Zeitgeschichte ist sehr gelungen und setzt eine ausführliche Recherche voraus. Der Teil, der aus der Vergangenheit erzählt ist so eindrucksvoll, stark und zu Herzen gehend, dass ich den abwechselnden Erzählstrang der Gegenwart als Moment zum Luft holen brauchte, denn die Geschehnisse und die Erlebnisse der Menschen während des Krieges, rauben mir immer wieder den Atem. Auch zahlreiche Perspektivwechsel sorgen für einen Spannungsbogen, der nie nachlässt. Und die Côte d'Azur als Schauplatz tut ihr Übriges.
Mein Fazit: Ein begeisterndes Buch. Eine Liebesgeschichte eingebunden in historisch schreckliche Zeiten, die ihresgleichen sucht. Ich kann nur meine Empfehlung aussprechen.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 21.07.2022
Träume über dem Meer / Villa Amalfi Bd.1
Romanelli, Giulia

Träume über dem Meer / Villa Amalfi Bd.1


sehr gut

Idas große Liebe, Amalfi

Das Cover:
Das Cover mit der Steilküste, einer ankommenden jungen Frau mit Koffer erzählt zusammen mit dem Klappentext und dem Titel, um was es geht. Eine sehr schöne Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Ida hat eine schwere Kindheit. Ihr Vater will sie mit einem älteren Mann verheiraten, doch ihre Mutter hilft ihr dabei, das kleine Dorf zu verlassen, um nach Amalfi zu gehen. Sie will in Freiheit leben und findet eine Anstellung in der Küche des Hotels Villa Amalfi. Intrigen und die Liebe kommen ins Spiel. Die Hotelbesitzerin, die sie fördert, erkrankt. Wie wird es weitergehen?

Meine Meinung:
Das Buch hat mich von Anfang an mitgenommen. Wunderbare Protagonisten agieren gemäß ihren Charakteren. Ida, allerdings war mir zwischendurch etwas zu naiv, zu gut. Die Autorin schreibt in einer wunderbaren bildhaften Sprache, die dafür sorgt, dass man gerne weiterliest. Das italienische Flair kommt total gut rüber. Pasta und Zitronen duften selbst durch die Buchseiten. Einzig, die immer gleich sofortige Lösung der Probleme, das schnelle beiseite Räumen der Stolpersteine finde ich etwas zu positiv: Der Spannungsbogen wurde durch den tollen Schreibstil der Autorin hochgehalten. Der Schauplatz rund um die Amalfiküste ist ein Highlight für sich und ruft dazu auf selbst an diesem entzückenden Ort vorbeizuschauen.
Mein Fazit: Ich, habe das Buch sehr gerne gelesen. Eine Sommerlektüre, die Spaß macht. Man darf auf den zweiten Teil gespannt sein.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 21.07.2022
Ein Sommer in Rimini
Janssen, Fenna

Ein Sommer in Rimini


ausgezeichnet

Mamma Mia, was für eine schöne Geschichte


Das Cover:
Das Cover, Rimini, die Isetta sind schon eine Einladung. Und dann der Titel und der Klappentext. Eine wunderbare Buchpräsentation, an der ich nicht vorbei gekommen bin.

Die Geschichte:
Sie beginnt in den 50er-Jahren in Hamburg, die Zeit nach dem Krieg. Zwei Frauen, die eine Wohngemeinschaft gründeten, leben in einer Kellerwohnung und stehen noch lange nicht auf der Sonnenseite des Wirtschaftswunders. Nina schält und schneidet Gemüse im Vier Jahreszeiten. Henni ihre ältere Mitbewohnerin kümmert sich um den Alltag und mehr. Beide sparen, um endlich aus diesem Keller ohne Bad herauszukommen. Elli aber will mehr, sie will nach Italien.
Als Nina für einen italienischen Gast einen Salat herrichten darf, macht der ihr das Angebot, nach Rimini zu kommen, um im Grand Hotel zu arbeiten. Elli kauft von ihren Ersparnissen eine Isetta und ab geht es über die Alpen ins Abenteuer.

Meine Meinung:
Was für schöne Geschichte. Die beiden Hauptfiguren Nina und Henni, die unterschiedlicher nicht sein können, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Auch die Nebendarsteller sind wunderbar in ihrem jeweiligen Handeln. Die Autorin erzählt in einer leicht verständlichen und flüssigen Sprache, mit der sie auch wunderbar das Dolce Vita Italiens nahebringt. Die locker eingeflochtene Zeitgeschichte mit dem beginnenden Wirtschaftswunder, die Fröhlichkeit und der Zusammenhalt derer, denen es noch nicht so gut geht, wird von der Autorin wunderbar in Szene gesetzt. Ebenso haben ein Geheimnis und die Romantik ihren Auftritt. Zahlreiche Wendungen halten den Spannungsbogen bis zum Ende hoch und auch, wo die Liebe hinfällt, bleibt lange offen. Rimini als Schauplatz ist sowieso ein Garant für Sommerfeeling.
Mein Fazit: Ein Sommerroman der Extra-Klasse. Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Meine Leseempfehlung gebe ich sehr gerne.

Heidelinde von friederickes bücherblog