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Rotwein17

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2019
Imhotep - Das Duell (Spiel)

Imhotep - Das Duell (Spiel)


ausgezeichnet

Schöne 2-Spieler-Variante mit Taktik, Glück und einfachen Regeln

„IMHOTEP – Das Duell“ ist eine gut umgesetzte, spezielle 2-Spieler-Variante des „großen“ Brettspiels. Es ist komplett eigenständig spielbar, man braucht dazu weder Spielmaterial des Original-IMHOTEP noch muss man den „großen Bruder“ kennen.

Der Einstieg fällt dank der sehr guten Spielanleitung leicht. Thematisch geht es darum, Boote zu entladen. Dadurch erhalten die Spieler immer wieder verschiedene Bau- und Aktionsplättchen. Die „Bauteile“ (Obelisken, Tempel, Pyramiden und Grabkammern) baut jeder Spieler in seiner eigenen Auslage an. Sie werden bei Spielende je nach Anzahl/Häufigkeit unterschiedlich gewertet und geben Siegpunkte. Alternativ kann man auch ein Aktionsplättchen spielen oder eine Spielfigur im Hafen platzieren.

Der Hafen ist das zentrale Element des Spiels. Er hat eine quadratische Form (3x3-Raster) und wird in der Mitte zwischen beiden Spielern platziert. Am Hafen können bis zu 6 Boote anlegen, 3 an den waagrechten Reihen sowie 3 an den senkrechten Spalten. Jedes Boot hat 3 zufällig gezogene Plättchen an Bord. Das können Bau- oder Aktionsplättchen sein. Um Boote entladen zu können, müssen die Spieler vorher ihre Spielfiguren (mindestens 2 oder 3) in einer der Reihen oder Spalten des 3x3-Hafenrasters platziert haben. Enthält eine Reihe/Spalte nur 1 Figur, reicht dies zum Entladen des dort anliegenden Bootes also nicht aus. Das Entladen selbst folgt einem exakt vorgegebenen Ablauf, der in der Anleitung aber gut erklärt ist.

Um bei „IMHOTEP – Das Duell“ erfolgreich zu sein, müssen die Spieler 2 Dinge im Blick behalten. Zum einen ihre eigene Auslage. Welche Bauteile lohnen sich für mich besonders? (manche bringen je nach Anzahl oder Anordnung überproportional viele Punkte). Welcher Spielzug bringt mir den größeren Vorteil? Noch schnell ein Boot entladen oder lieber erst vorher eine weitere Figur in den Hafen setzen? Andererseits ist es aber auch wichtig, auf die Aktionen des Gegners zu achten. Was sammelt er? Welche Bauteile braucht er am nötigsten? Welches Boot wird er vermutlich als nächstes entladen wollen?

Durch geschicktes Entladen der Boote (alle Figuren der betreffenden Reihe/Spalte werden dabei auch mit abgeräumt) kann man dem Gegner wirklich Einiges vermasseln. Das gehört aber hier mit dazu und das müssen die Spieler auch aushalten können, denn wer zu „brav“ spielt, wird über kurz oder lang ins Hintertreffen geraten. Hier gilt es auch, die richtige Balance zwischen dem Sammeln eigener Punkte und dem Verhindern gegnerischer Punkte zu finden. Der Glücksfaktor spielt eine nicht unerhebliche Rolle, weil die Plättchen ja zufällig nachgezogen werden. Auch sind die Aktionen des Gegners – gerade durch die Plättchen mit diversen Sonderaktionen – nur bedingt vorhersehbar bzw. planbar.

Die Elemente der Auslage, an die die Spieler ihre Bauteile anlegen, haben jeweils eine A- und eine B-Seite. Verwenden beide Spieler eine der B-Seiten, so gelten andere Wertungsregeln, was wiederum eine völlig andere Strategie beim Sammeln der einzelnen Bauteile voraussetzt. Eine schöne Idee, die für Abwechslung sorgt!

Was die Spieldauer angeht, so ist die Angabe mit 30 Minuten durchaus realistisch. Anfangs haben wir etwas mehr Zeit gebraucht. Wenn man aber erstmal ein wenig Routine hat und nicht zu lange überlegt, dauert eine Runde selten länger als 25-30 Minuten.

Fazit: Die Adaption speziell für 2 Spieler ist bei „IMHOTEP – Das Duell“ gut gelungen. Schneller Einstieg, leicht erlernbar. Glück und taktische Elemente halten sich die Waage. Auch ist vor der endgültigen Wertung schwer abzuschätzen, wer gerade vorne liegt. Die Spannung bleibt daher bis zum Schluss erhalten.
→ Empfehlung für alle mit Spaß an einem konfrontativen Duell. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Von mir insgesamt gute 4 bis 5 Sterne.

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Bewertung vom 02.03.2019
Microsoft Office im Büro
Heiting, Mareile;Thiele, Carsten

Microsoft Office im Büro


ausgezeichnet

Wirklich hilfreiche Tipps zum effizienteren Arbeiten am Büro-PC

Der Untertitel „Die besten Tipps & Tricks für die Arbeit am PC“ beschreibt die Zielrichtung dieses Buchs eigentlich fast noch besser als „Microsoft Office im Büro“. Es wendet sich an jeden, der in seiner Arbeit einen PC mit MS-Produkten nutzt. Der Schwerpunkt liegt dabei aber vor allem auf spürbare Arbeitserleichterung sowie effizienterem, schnellerem und einfacherem Arbeiten am PC.

Zunächst werden einige Windows-Grundlagen erläutert (die aber auch nicht jedem geläufig sind), wie z.B. das individuelle Anpassen von Desktop und Startmenü oder das Organisieren und Suchen von Dateien und Ordnern. Relativ breiten Raum nimmt dann die Anwendung von MS Outlook ein. Es geht dabei um den Umgang mit der täglichen Flut an Mails, insbesondere um deren Priorisierung und möglichst effiziente Abarbeitung. Eingegangen wird zudem auf die Organisation und Pflege von geschäftlichen Kontakten sowie den sinnvollen Einsatz von Kalender und Aufgabenlisten.

Natürlich werden auch die gängigen Programme Word, Excel und Powerpoint behandelt. Grundkenntnisse sollten beim Leser allerdings vorhanden sein. Auch hier liegt der Schwerpunkt wieder auf Tipps zum effizienten Einsatz der von Office angebotenen Hilfsmittel wie z.B. Dokumentvorlagen, Geschäfts- und Serienbriefen, der gekonnten Aufbereitung und Präsentation von Zahlen und Sachverhalten sowie dem gemeinsamen Bearbeiten von Dokumenten im Team.

Insgesamt also viele hilfreiche Tipps mit hoher Praxisrelevanz, alles ist in einer auch für Nicht-Office-Profis verständlichen Sprache geschrieben und mit zahlreichen Abbildungen gut erklärt. Man merkt dem Buch wirklich an, dass es aus der täglichen Büropraxis heraus entstanden ist.

Bewertung vom 19.02.2019
Birnbäume blühen weiß
Bakker, Gerbrand

Birnbäume blühen weiß


ausgezeichnet

Wie eine Sekunde das Leben einer Familie verändert

„Birnbäume blühen weiß“ ist das erste Werk von Gerbrand Bakker, einem meiner Lieblingsautoren. Die Familie, von der hier erzählt wird, ist nicht mehr komplett, seit die Mutter sie wegen eines anderen Mannes verlassen hat. Zurückgeblieben sind der Vater Gerard, Sohn Gerson sowie die Zwillinge Kees und Klaas. Aus der Perspektive der Zwillinge wird zunächst das Leben bzw. der Alltag der Familie und schließlich der schreckliche Unfall geschildert, der Gersons Leben nachhaltig einschränken und die anderen Familienmitglieder vor große Herausforderungen stellen wird.

Wie auch in seinen späteren Werken ist es faszinierend zu sehen, mit welch einfacher und klarer Sprache der Autor in der Lage ist, Stimmungen und Emotionen zu vermitteln. Als Leser findet man sich unvermittelt mitten in der Geschichte wieder. Alles Geschilderte, gleich ob Landschaften oder beispielsweise die Atmosphäre daheim oder später im Krankenhaus, ist quasi zum Greifen nah.

„Birnbäume blühen weiß“ ist ein kurzer, aber nicht minder eindrucksvoller Roman, der sich auch bei entspanntem Lesetempo in wenigen Stunden lesen lässt. Ich habe ihn – mit kurzen Unterbrechungen – an einem einzigen Nachmittag gelesen. Es ist ein Buch, das man nur ungern aus der Hand legt.

Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.02.2019
Mittagsstunde, 9 Audio-CDs
Hansen, Dörte

Mittagsstunde, 9 Audio-CDs


sehr gut

Schade, dass Dörte Hansen das Hörbuch nicht selber liest

Bei allem Respekt für und vor Hannelore Hoger, aber als Sprecherin dieses erfreulicherweise ungekürzten Hörbuchs halte ich sie nicht für die optimale Besetzung. Sie liest die „Mittagsstunde“ zwar durchaus stimmig und mit dem passenden hanseatischen Unterton, für meinen Geschmack jedoch insgesamt deutlich zu langsam, zu monoton und manchmal auch etwas undeutlich. Bei manchen Passagen, insbesondere bei längeren Sätzen, wird das Zuhören dadurch wirklich anstrengend und erforderte bei mir einiges an Konzentration.

Vermutlich wäre mir das gar nicht so aufgefallen (bei „Altes Land“ hat es mich nicht so gestört), hätte ich nicht vor kurzem die Gelegenheit gehabt, die Autorin persönlich bei einer ihrer Lesungen von „Mittagstunde“ live erleben zu dürfen. Sie liest – und ich denke das ist nicht übertrieben – in ungefähr der doppelten Geschwindigkeit wie Frau Hoger. Dadurch gewinnt die Zeitreise durch das fiktive norddeutsche Dorf Brinkebüll jedoch spürbar an Leichtig- und Fröhlichkeit. Frau Hansen liest in Dur, Frau Hoger in Moll. Wenn die Autorin selbst liest, merkt man auch, wie präzise sie bei Wortwahl, Satzbau und Satzmelodie gearbeitet hat. Sie hat einen ganz eigenen, flotten Erzählrhythmus. Bei der eher schleppenden Lesung von Frau Hoger kommt dies nur leider kaum zur Geltung.

Daher in der Hörbuchfassung 1 Stern Abzug für eine ansonsten wunderbare Geschichte mit vielen fein gezeichneten Charakteren.

Bewertung vom 09.02.2019
Der Apfelbaum
Berkel, Christian

Der Apfelbaum


ausgezeichnet

Kein Hörbuch zum Nebenher-Hören

Der Einstieg in den „Apfelbaum“ fiel mir nicht gerade leicht. Die verschiedenen, oft recht abrupt wechselnden, Zeit- und Erzählebenen fand ich anfangs recht verwirrend und es erforderte einiges an Konzentration, bis ich die verwandtschaftlichen Strukturen in diesem Familiengebilde durchschaut hatte. Mit zunehmender Dauer wurde es jedoch geradliniger und klarer, als sich die Geschichte vor allem auf die Hauptfiguren Otto und Sala konzentrierte. Es entwickelt sich eine durchaus packende, mitreißende Erzählung, eine Zeitreise durch etliche Jahrzehnte deutscher Geschichte und ein im Ergebnis wie ich finde wirklich gelungener Familienroman.

Positiv hervorzuheben am Hörbuch sind zwei Dinge: Zum einen handelt es sich hier erfreulicherweise um eine ungekürzte Lesung mit einer Spieldauer von mehr als 12 Stunden, zum anderen liest der Autor selbst. Und wer Christian Berkel schon mal als Sprecher erlebt hat, weiß um dessen Qualität und Ausdrucksfähigkeit.

Sehr gute 4 bis 5 Sterne.

Bewertung vom 08.02.2019
Eifersucht / Rachel Eisenberg Bd.2 (6 Audio-CDs)
Föhr, Andreas

Eifersucht / Rachel Eisenberg Bd.2 (6 Audio-CDs)


weniger gut

Konstruierte, übertriebene Story – blasse Figuren – Hörbuch (CD) ist erheblich gekürzte Lesung

Herrn Föhr als Autor schätze ich normalerweise sehr, die Reihe um Wallner und Kreuthner ist aufgrund ihres Humors und der zahlreichen regionalen Bezüge eine Klasse für sich. Mit der neuen Reihe um die Anwältin Rachel Eisenberg sich nun eine Art zweites Standbein schaffen zu wollen, ist ja legitim. Doch schon der erste Fall wirkte recht nüchtern und distanziert erzählt. Mit den Figuren wurde ich schon damals nicht so recht warm.

Im jetzigen zweiten Fall wird‘s leider nicht besser. Die Geschichte wirkt reichlich konstruiert, belanglos, beliebig und zum Ende hin maßlos übertrieben. Die Akteure, vor allem das engere familiäre Umfeld von Rachel, blieben für mich auch weiterhin unpersönlich, blass und hölzern. Und auch der immer gleiche Aufbau mit verschiedenen Erzählebenen und den zwangsläufigen, ständigen Zeitsprüngen bietet keine Überraschungen mehr.

Bei der Hörbuchadaption machte der langjährige Föhr-Sprecher Michael Schwarzmaier auf mich einen eher routiniert-gelangweilten Eindruck. Vermutlich hätte auch er die Kripo Miesbach der sterilen Anwaltskanzlei vorgezogen. Ins insgesamt eher unterdurchschnittliche Bild passt zudem, dass es sich bei der CD-Ausgabe des Hörbuchs (7 CDs mit ca. 8 1/2 Stunden) nur um eine deutlich gekürzte Lesung („autorisierte Lesefassung“) handelt. Die ungekürzte Lesung umfasst knapp 12 Stunden! Was genau an Inhalt dem CD-Hörer hier vorenthalten wird, spielt aber letztlich keine Rolle. Denn „Eifersucht“ war ein Fall, der mir mit Sicherheit nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Meines Erachtens ist eine deutliche Steigerung nötig, wenn die Reihe um Rachel Eisenberg eine Zukunft haben soll.

Mäßige 2 Sterne.