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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Susanne
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Ich lese sehr gern. Inzwischen nicht mehr nur für meine Kinder, sondern auch wieder für mich selbst. Den Augenblick der Ruhe kann ich gut genießen.

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2012
Karaoke
Kaminer, Wladimir

Karaoke


ausgezeichnet

Kaminer hat mich neugierig gemacht. Schon oft hatte ich in im Fernsehen gesehen und nun meinte ich, ihn endlich einmal lesen zu müssen. Humorvolles Buch. Kurzweilig geschrieben, welches man an einem Abend zügig lesen kann. Man mag ihn. Man kann sich vorstellen, er sitzt direkt am Tisch dabei und erzählt. Das Buch ist in der "Ich-Form" geschrieben. Er berichtet über das Alltägliche aus seiner Zeit des Einlebens in Deutschland. Beschreibt die Unterschiede und die Schwierigkeiten der Anpassung zwischen Russen und Deutschen. All das macht es leichter, den Berliner Alltag zu verstehen. Das Buch ist witzig geschrieben und man mag es nicht aus der Hand legen. Die Kurzgeschichten - elf an der Zahl - werden nie langweilig. Man ahnt nie, welche er als nächste aus dem Hut zaubern wird. Ein Mann, der reich ist an Erfahrungen und diese mit uns teilt, als wären wir seine besten Freunde. Schön waren die Geschichten über den Fernsehsender mdr und seinen Kurzbesuch im Regionalsender. Nun hat er mich weiter neugierig gemacht - auf seine anderen Bücher. Wer gerne liest, den Ausstieg aus dem Alltag sucht, die kurze Geschichte vor dem Einschlafen mag, der wird hier fündig werden.

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Bewertung vom 04.07.2011
Dinge, die wir heute sagten
Zander, Judith

Dinge, die wir heute sagten


ausgezeichnet

Judith Zander reflektiert in ihrem Roman über verschiedene Zeiträume. Da gibt es die Zeiten vor dem Krieg, während des Krieges, die Nachkriegszeit, die Zeit danach, die Wendejahre und heute. Der Zeitbogen umspannt knapp 100 Jahre Geschichte. Alle Erzählungen haben einen Ursprung, das kleine Dorf Bresekow, in dem alle Erzähler leben, oder lebten. Jeder erzählt in der Ich-Form, in eigenen Kapiteln und in seiner eigenen Mundart. Es dauert einen Moment bevor man beim Lesen dort hinein findet. Man muss schon einige Zeilen lesen, um zu erkennen, wer erzählt. Aber dann entdeckt man die Charaktere der Erzähler, ihr Alter, ihre Gedanken und ihre Schicksale. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in das Werk hinein zu finden, mag man es dann nicht mehr zur Seite legen. Dann liest es sich gut, obwohl man immer nachdenkt, wer gerade erzählt. Es erzählen Menschen mit verschiedenen Schicksalen, die mit ihren Lebenssituationen unterschiedlich umgehen. Die Autorin beschreibt sehr detailliert, fast hautnah die Ereignisse. Immer mehr kann man die einzelnen Informationen zusammensetzen und ist dann mit seinem Urteil fertig. Man hat unbemerkt am Dorfklatsch teilgenommen, hat sich sein eigenes Urteil gebildet. Trotzdem ist der Leser am Romanende ein nachdenklicher Betrachter. Er hat Zeit die Geschehnisse zu reflektieren. Es gelingt ihr sehr gut, den Leser in den Bann zu ziehen. Es ist kein Buch für zwischendurch, sondern ein Buch, was Zeit braucht, oder für das man sich Zeit nimmt.

Bewertung vom 06.06.2011
Abenteuerliche Briefe von Felix
Langen, Annette; Droop, Constanza

Abenteuerliche Briefe von Felix


ausgezeichnet

Die Bilder in dem Buch sind äußert farbenfroh und das gemeinsame Betrachten macht großen Spaß. Es ist also durchaus ein Buch, das man schon mit fünf Jahren mit Oma und Opa betrachten kann. Als Überraschung erwartet man dann das Ende des Kapitels und einen Briefumschlag, den man öffnet, um dann einen handgeschriebenen Brief von Felix zu lesen. Welches Kind bekommt heute noch Post? Das Buch ist also sehr schön gemacht, auch die Idee. Felix verschwindet ja einfach immer und schreibt an seine Sophie. Nur diesmal baut Sophie sogar selbst den Ballon für die Reise. Die Texte sind einfach erzählt, mit Großbuchstaben geschrieben, so dass auch Kinder im Erstlesealter sich über das Buch freuen. Es ist sehr zum Vorlesen und Mitlesen geeignet, weil Felix viel erlebt, was man dann mit seinem Kind besprechen kann. Was ist ein Planetarium, was ist eine Rakete und wo liegt der Nordpol? Und am Ende wird alles gut - Felix ist wieder zurück und dann wieder ein einfacher Kuschelhase. Übrigens auch ein sehr schönes Buch, was Geschwister einander vorlesen können. Dadurch, dass es so viel zu gucken gibt, kann man es immer wieder zur Hand nehmen und auch nur ein Kapitel lesen. Es ist für kleine Leser (ab Klasse 2) sehr gut zum Lesen geeignet. Die Aufgabe ist nicht riesig, das Kapitel überschaubar und am Ende gibt es den Brief vom Felix. Sehr schön.

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Bewertung vom 06.06.2011
Juli und das Monster
Bauer, Jutta;Boie, Kirsten

Juli und das Monster


ausgezeichnet

Juli ist ein toller Junge. Er kann schon so viel und er weiß auch so viel. Und da weiß er auch, dass es Monster gibt - nämlich im Bad, genauer unter dem WC-Deckel. Für Juli einfach im Klo! Und scheinbar geht es ja so vielen Kindern genauso und da verkneift man sich die ganze Angelegenheit kurz, bis einem eine andere Lösung einfällt. Davon kennt Juli ja mehrere. Und die am Abend seinem Kind vorzulesen, ist sehr spaßig, gerade wenn das dann immer nur zustimmend nickt. Es gibt also verschiedene Ideen, das Problem zu umgehen. Leider scheitern die und er ist dann wirklich der Dumme. Bis ihm ein Kindergartenmädchen den entscheidenden Hinweis gibt und von da an ist es anders, naja nicht ganz aber fast. Absolut ehrlich die Kindernot festgehalten! Man kann sich total in das Seelenleben der lieben Kleinen hineinversetzen. Die Bilder sind prachtvoll. Juli ist ein toller Junge. Wir mögen ihn, weil wir immer unsere Kinder dabei entdecken. Liebevoll erzählt und spannend gehört beim Vorlesen. Super!

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Bewertung vom 06.06.2011
Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein
Boie, Kirsten

Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein


ausgezeichnet

Dieses Buch ist etwas für größere Kinder. Es ist sehr schön erzählt. Papa, inzwischen in Gründung einer neuen Familie, fährt unter Ansage seiner Ex-frau mit den Kindern nach Schweden in den Urlaub. Also dorthin, wo er nie und nimmer hinfahren würde. Und da deutet die Erzählerin auf sehr einfühlsame Weise den Konflikt des Vaters an. Die Kinder finden dort alles toll, genauso wie sie es sich immer vorgestellt haben. "Es ist alles richtig." denken die Kinder. Nur Papa mault immer. Sehr schön erzählt sie von dem Urlaub in Schweden und macht kein Hehl daraus, wie schwierig es für alle Beteiligten ist. Die Kinder sind so gar nicht, wie sie sein sollten. Kunststück, jedes hat doch schon eigene Vorstellungen vom Leben und unterliegt fremden Einflüssen. Verstärkt wird der Konflikt, als der Sohn der neuen Partnerin vom Vater einfliegt. Seine Seelennöte kann der kleine Leser nur ahnen, bis auch er sich Luft macht. Das Buch ist sehr schön erzählt, absolut glaubhaft ist der Konflikt des Vaters erzählt. Wer Schweden kennt, kann sich den letzten Urlaub lebhaft dort ausmalen. Wer es nicht kennt, bekommt dann Lust auf diese Form des Urlaubs. Für Lesebegeisterte eine gute Gelegenheit, seiner Leidenschaft den freien Lauf zu lassen. Es liest sich ganz leicht, sehr zügig und macht dabei noch Spaß, es zu lesen.

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Bewertung vom 06.06.2011
Ferien im Schrank / Meine nicht ganz normale Familie Bd.1
Roeder, Annette

Ferien im Schrank / Meine nicht ganz normale Familie Bd.1


ausgezeichnet

Ein lustiges Kinderbuch, wo die Geschichte sehr schön erzählt wird. Die Namen der Kinder werden auf überzeugende Weise erklärt. Die Kinder sind sehr nett, haben aber ihre eigene Vorstellung von der Gestaltung ihrer Zimmer. Daraus entsteht, dem Sparzwang der Mutter geschuldet, eine täglich wiederkehrende Reise in das Möbelparadies. Bis die Familie beschließt, den Urlaub gleich dort zu verbringen. Tolle Idee. Wer würde nicht gerne einmal nur einen Tag alleine im Möbelkaufhaus alles ausprobieren? Unsere Kinder sagten nach dem Lesen, dass sie niemals so Ferien machen wollen. Aber interessant fanden sie es trotzdem. Wer einmal anfängt, es zu lesen, liest es auch bis zum Ende. Es macht Spaß dieses Buch zu lesen, weil es so witzig die einzelnen Begebenheiten erzählt. Es erzählt übrigens eines der Kinder selbst und das umgangssprachlich sehr gut. Man findet leicht in den Text hinein. Es ist glaubhaft für Kinder geschrieben und erzählt von den Nöten einer Mutter mit drei Kindern. Das Ende ist sehr glücklich - also ein ideales Buch für vergnüglich Stunden. Sehr gut!

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Bewertung vom 23.05.2011
Schloß Gripsholm / Rheinsberg
Tucholsky, Kurt

Schloß Gripsholm / Rheinsberg


ausgezeichnet

Schloß Gripsholm ist eine wirkliche Sommergeschichte. Wer lässt nicht gerne alles hinter sich und bliebe für immer in der Ferne? Er beantwortet diese Frage für uns: "...Wenn man umzieht, ziehen die Sorgen nach. Ist man vier Wochen da, lacht man über alles - auch über kleine Unannehmlichkeiten. Sie gehen dich so schön nichts an. Ist man aber für immer da, dann muss man teilnehmen." In seinem Roman wirkt alles so leicht, so locker. Ich lese das Buch immer wieder gern. Es hat nie etwas von seiner Leichtigkeit, Unbekümmertheit verloren. Das Paar wirkt so frisch und man möchte gerne auch in Schweden weilen. Später, wenn man dort einmal den Urlaub verbringt, wird man feststellen, dass es genauso ist, wie in dem Buch beschrieben. Die beiden Reisenden sind in ihrem Urlaub so unverschämt faul. Sie hetzen nicht von Ort zu Ort, sondern reisen noch mit der Bahn und genießen vier Wochen freie Zeit. Zeit mit sich selbst, Zeit mit Freunden, Zeit miteinander. Am Ende sind sie erschrocken, dass Liebe doch teilbar ist und man sich nicht immer entscheiden muss. Aber auch die eigentliche Dreiecksbeziehung des Helden mit zwei Frauen wird nur angedeutet. Erstaunlich, wie detailliert er erzählen kann und sich scheinbar im Leben nichts ändert. Der Anfangsdialog mit seinem Verleger könnte auch in der heutigen Zeit stattfinden: Feilschen um den Preis. Auch erzählt sie von ihrem Chef und erstaunlich, den kennen wir alle: "Weißt du - manchmal denke ich so... der Mann ist doch immerhin etwas geworden. Sie haben ihm doch den Generalkonsul und die Seife und den Safe nicht alles in die Wiege gelegt... Er hat wahrscheinlich allerhand Saures geschluckt, bis sie ihn an das Süße herangelassen haben. Na, nun schmatzt er... Was? Natürlich hat er das vergessen, das mit dem Sauern. Ach, das tun sie ja alle..."
Die Geschichte ist banal. Er, der eigentliche Erzähler, fährt mit einer Freundin nach Schweden in den Urlaub. Heute ist es nicht außergewöhnlich, dass unverheiratete Paare miteinander reisen. Damals eine Katastrophe. Aber die beiden Figuren sind so unbekümmert in ihrer Zeit, dass man gern dabei wäre. Tucholsky ist wunderbar. Einfach genial. Er sollte im Auftrag seines Verlegers eine Liebesgeschichte für die Leute schreiben. Seine Gesellschaftskritik hat er gut verpackt und trotzdem ist ihm ein wunderbar leichter Ton gelungen. Unbedingt lesen. Es macht großen Spaß.

Bewertung vom 17.05.2011
Der Tag, an dem ich beschloss, meinen Mann zu dressieren
Kessler, Katja

Der Tag, an dem ich beschloss, meinen Mann zu dressieren


ausgezeichnet

Sehr schön. Liest sich super, eine Portion Humor ist auch dabei. Es ist sehr schön und liebevoll gemacht. Viele bunte Bilder, handgeschriebene Notizen und Fotos machen das Buch auch sehenswert, nicht nur lesenswert. Vieles kommt auch mir sehr bekannt vor. Es mindert den Leidensdruck. Es freut mich zu lesen, dass auch andere Mamis bewaffnet wie Beuteltiere am frühen Morgen versuchen, die Kinder in die Kitas und Grundschulen zu bringen. Sie beschreibt den typischen Alltag einer Großfamilie und eigentlich ist dieses Buch eine versteckte Liebeserklärung an Schatzi. Denn ohne ihn hätte sie nicht vier zauberhafte Geister. Die sind manchmal gar nicht so zauberhaft... Aber auch das kennen wir alle. Du willst los und Kind(er) nicht - wunderbar. Nur manchmal habe ich mich gefragt, warum lese ich das hier. Habe ich doch alles live - Kinder, Mann... Wer das Geld nicht in das Buch investieren möchte, lehne sich zurück und beobachte daheim. Die Wirklichkeit sieht auch bei uns so aus. Tröstend und erheiternd die Erkenntnis - wie bei uns. Sie schreibt mit viel Humor. Und manche Alltagssituation geht damit wahrscheinlich leichter vorbei. Danke Katja!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2011
Rendezvous
Steel, Danielle

Rendezvous


ausgezeichnet

Eine kurzweilige, unterhaltsame Geschichte zum Thema Liebe, Untreue und Neuanfang. Liest sich sehr flüssig bis zum Ende und ist ein guter Strand- bzw. Urlaubsroman. Handlung hat einen eindeutigen roten Faden. Die Hauptperson des Romans ist mit allen positiven Eigenschaften bedacht worden. Es macht Spaß beim Lesen, der Handlung zu folgen. Man kann sich auch sehr gut in die Situationen hineinfühlen. Das Ende ist rosig und nett, aber manchmal tut so ein Buch auch gut. Die Welt muss nicht immer ein Jammertal sein. Schön wie sich die Heldin aufrafft, wieder ein erfülltes Leben zu haben und den Leser an die Hand nimmt, es auch zu versuchen. Der Autorin gelingt es sehr bildhaft, die einzelnen Lebensphasen mit zu durchleben. Das Verlassen sein erlebt man ebenso als schwere Zeit, wie die Herausforderung der neuen Arbeit. Es macht Spaß den Gesprächen zu folgen, man überlegt, ob man es auch so machen würde. Am Ende wählt sie einen ganz anderen Weg, den man sich vielleicht selbst so nie überlegen würde. Nett, einfach nett, keine Weltliteratur, aber schön geschrieben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.