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Mareike91

Bewertungen

Insgesamt 195 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2023
Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


ausgezeichnet

Inhalt:
Berlin 1929. Marlene ist inzwischen eine erfolgreiche Kinderärztin. Doch privat läuft es bei ihr nicht gerade rund. Ihr Ehemann Maximilian ist seit seiner Rückkehr aus dem Krieg nicht mehr derselbe, zudem ist ihr Kinderwunsch noch immer unerfüllt. Deshalb plant Marlene, beruflich kürzer zu treten. Doch dann wird der Wirkstoff Penicillin entdeckt, der die Medizin zu revolutionieren vermag und Marlenes Forscherdrang weckt. Ihre Schwester Emma hingegen ist inzwischen Oberschwester in der Kinderklinik Weißensee. Doch ihr Sohn Theodor bzw. dessen Umgang macht ihr zunehmend Sorgen.

Meine Meinung:
„Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts“ ist der dritte Band der Romanreihe um die beiden Schwestern Marlene und Emma Lindow. Da die Entwicklung der beiden Frauen eine vorherrschende Rolle spielt und die Handlung der Bücher aufeinander aufbauen bzw. aneinander anschließen, empfiehlt es sich, die Bücher chronologisch zu lesen.

Die Protagonistinnen der Reihe, die intelligente Marlene, genannt Lene, und die warmherzige Emma, sind mir bereits in den beiden Vorgängerbänden ans Herz gewachsen. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter sind die beiden im Heim aufgewachsen und hatten es alles andere als leicht. Umso mehr freut es mich zu sehen, dass sie es geschafft haben, der Armut zu entfliehen und beruflich erfolgreich sind – Lene als Ärztin und Emma als Krankenschwester. Privat hingegen haben beide aktuell Sorgen, weswegen ich mit ihnen im Laufe des Buches mitgefühlt und –gehofft habe.

Der Plot des Buches ist gleichermaßen spannend wie interessant. Gefühlvoll erzählt Autorin Antonia Blum Lenes und Emmas Geschichte weiter. Gleichzeitig webt sie auch dieses Mal eine Vielzahl historischer Ereignisse und Daten mit ein, die nicht nur von der Recherche der Autorin zeugen, sondern auch von ihr Interesse an der damaligen Zeit und der Geschichte der Medizin sowie insbesondere der Klinik Weißensee. Diese ist nämlich keinesfalls erfunden, sondern wurde als erstes Kinderkrankenhaus Berlins bis 1997 betrieben. Nach dem Ende des Krieges und der Spanischen Grippe im vorherigen Band, spielt dieses Mal die Entdeckung und Erforschung des Antibiotikums Penicillin eine vorherrschende Rolle. Gleichzeitig passiert auch politisch Ende der 20er Jahre viel in Berlin, denn die NSDAP befindet sich im Aufschwung. Autorin Antonia Blum gelingt es, ein authentisches Bild dieser spannenden Zeit zu zeichnen und nicht zuletzt dadurch den Leser zu fesseln.

Fazit:
Gelungener dritter Teil der Reihe, in der dieses Mal die Erforschung des Penicillins sowie die turbulente politische Lage Ende der 20er Jahre eine große Rolle spielen. Einfach interessant und gleichzeitig spannend. Nicht zuletzt aufgrund der großartigen Charaktere. Ich freu mich schon auf Band 4!

Bewertung vom 12.06.2023
Die Klinik / Erdmann und Eloglu Bd.2
Borck, Hubertus

Die Klinik / Erdmann und Eloglu Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Nach einem schweren Fahrradunfall liegt der junge Familienvater Malte auf der Intensivstation. Sein Zustand scheint sich langsam zu stabilisieren und die Ärzte können ihn aus dem künstlichen Koma holen. Doch kurze Zeit später stirbt der junge Mann. Seine Frau Anna ist skeptisch und macht das Krankenhaus für Maltes Tod verantwortlich. Und tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass der Tote einen Betablocker im Blut hatte, den er nicht hätte verabreicht bekommen dürfen. Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihr Assistent Alpay Eloğlu übernehmen die Ermittlungen und finden heraus, dass in letzter Zeit weitere auffällige Todesfälle auf der Station gab. Treibt ein Todesengel in der Klinik sein Unwesen?

Meine Meinung:
„Die Klinik“ ist der zweite Teil der Thriller-Reihe um die Hamburger Ermittler Franka Erdmann und Alpay Eloğlu. Nachdem mich der Vorgängerband bereits begeistern konnte, war ich sehr gespannt, was die beiden in ihrem zweiten gemeinsamen Fall erwartet. Und wurde nicht enttäuscht.

Der temporeiche Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Die Handlung wird sowohl aus Sicht der beiden Ermittler erzählt, als auch aus der Sicht anderer, wichtiger Charaktere, wie beispielsweise Anna, die Ehefrau des Opfers, die mir persönlich sehr schnell sympathisch war, weswegen ich mit ihr auch besonders mitgefühlt habe. Dadurch bekommt der Leser einen umfassenden Einblick ins Geschehen und besitzt den Ermittlern gegenüber zudem einen leichten Wissensvorsprung.

Das ungleiche Ermittlerteam Erdmann/Eloğlu, das nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen immer besser miteinander auskommt, gefällt mir sehr. Franka Erdmann ist taff, etwas kratzbürstig, aber vorallem eine gute und erfahrene Ermittlerin. Der weitaus jüngere Alpay Eloğlu muss sich erst noch beweisen, aber er ist motiviert, wissbegierig und gescheit. Es macht Spaß, die beiden bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Zudem erfährt man dieses Mal einiges insbesondere aus Alpays Privatleben bzw. über sein familiäres Umfeld, was ihn authentisch macht und Farbe verleiht.

Der Plot an sich ist spannungsgeladen und nimmt im Laufe des Buches zunehmend Tempo auf. Dank einiger ungeahnten Wendungen bleibt es bis zum Schluss spannend und fesselnd. Die schlussendliche Auflösung ist ganz anders als zu Beginn vermutet und – auch wenn ich im Laufe des letzten Drittels damit gerechnet habe bzw. einen entsprechenden Verdacht hatte – sowohl überraschend als auch stimmig. Das dramatische Ende bildet einen gelungener Abschluss dieses wirklich tollen Thrillers, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Fazit:
Spannender zweiter Fall für das charismatische Ermittlerduo Erdmann/Eloğlu, der mich durchweg fesseln und begeistern konnte. Eine klare Leseempfehlung für alle Thrillerfans, ich hoffe sehr auf weitere Bände der Reihe.

Bewertung vom 11.06.2023
Der Teufelshof / Akte Nordsee Bd.2
Almstädt, Eva

Der Teufelshof / Akte Nordsee Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Noch am Abend haben Henning Fehnsen und seine Anna ihre Hochzeit gefeiert. Am nächsten Morgen stolpert die Nachbarin, die Hennings Eltern eigentlich nur um Hilfe bitten will, über den verletzt im Flur des elterlichen Hofs liegenden Bräutigam, seine Eltern liegen erschossen im Ehebett. Hennings frisch angeheiratete Frau Anna wird völlig verstört in der Scheune gefunden. Sie gibt an, dass sie in der Nacht aus dem Fenster geflohen ist, als ihr Mann Geräusche im Haus gehört hat und nachschauen gegangen ist. Doch die Polizei glaubt ihr nicht. Fentje Jacobsen, die Henning bereits seit Kindheitstagen kennt, steht ihm nicht nur als seine Anwältin zur Seite, sondern versucht auch, mehr über den Abend vor dem Mord herauszufinden. Auch Journalist Niklas John wird auf den Fall angesetzt und beginnt Nachforschungen anzustellen. Doch schneller als die beiden sich versehen, bringen sie sich damit selbst in tödliche Gefahr. Können sie gemeinsam die Wahrheit über den bestialischen Mord ans Licht bringen?

Meine Meinung:
"Akte Nordsee - Der Teufelshof" ist der zweite Teil der Reihe um Anwältin Fentje Jacobsen und Journalist Niklas John. Wie schon im ersten Band der Reihe versuchen sie durch eigene Nachforschungen, einen Mord aufzuklären. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann, wenngleich man natürlich einen Wissensvorsprung zu den Charakteren besitzt, wenn man den Vorgängerband bereits kennt.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich wie gewohnt sehr angenehm lesen. Die Handlung wird abwechselnd aus Fentjes und Niklas Sicht geschildert. Dadurch lernt man beide Protagonisten gut kennen und erfährt auch allerhand über ihre familiäre Situation und Arbeit. Ich mag die beiden, insbesondere Fentje, sehr gerne, weswegen ich im Laufe des Buches mit Ihnen mitgefühlt und -gefiebert habe. Auch die bildhaften Beschreibungen der Landschaft und Leute, wie beispielsweise der Halbinsel Eiderstedt, wo ein Großteil der Handlung spielt, haben mir wieder sehr gut gefallen und sorgen für Küstenfeeling.

Der Krimiplot ist spannend und fesselnd. Schon der Prolog hat es in sich, sodass man unbedingt weiterlesen und erfahren möchte, was sich in der Hochzeitsnacht auf dem Hof der Fehnsens abgespielt hat. Auch, Fentje und Niklas sich erst gegen Ende des Buches zusammentun, macht es Spaß, ihnen bei ihren jeweiligen Nachforschungen über die Schultern zu schauen. Denn Verdächtige gibt es so einige und Dank einiger Wendungen und brenzligen Situationen bleibt es durchweg spannend. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn nicht ganz so früh mehr oder weniger offensichtlich gewesen wäre, was der Schlüssel zur Lösung ist bzw. insbesondere Fentje nicht so lange gezögert hätte, dieser Spur nachzugehen. Nichtsdestotrotz ist die schlussendliche Auflösung zugleich überraschend und stimmig.

Fazit:
Spannender Nordseekrimi mit tollem Setting und sympathischen Charakteren. Ich hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen und vergebe 4,5 Sterne!

Bewertung vom 08.06.2023
Wild / Alex Carter Bd.1
Henderson, Alice

Wild / Alex Carter Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Bei einer öffentlichen Veranstaltung eröffnet plötzlich jemand das Feuer und schießt um sich. Wildtierbiologin Alex Carter, die als Expertin von Ort ist, kommt gerade noch mit dem Leben davon. Um das Erlebte zu verarbeiten, kommt ihr der Auftrag, in den Rocky Mountains eine Studie über Vielfraße durchzuführen, gerade recht. Doch in dem verlassenen Skiressort wird sie alles andere als freundlich empfangen. Spätestens als sie dann auch noch auf einer Wildtierkamera einen verletzten Mann im Wald entdeckt, ist sich Alex sicher, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt…

Meine Meinung:
„Wild“ ist der Auftakt der Thrillerreihe der amerikanischen Autorin Alice Henderson, in deren Zentrum die Wildtierbiologin Alex Carter steht. Ich mochte Alice auf Anhieb. Sie liebt die Natur, insbesondere natürlich wilde Tiere, und brennt für ihren Job. Gleichzeitig ist sie eine starke, bodenständige und empathische Frau, weswegen man als Leser sehr schnell mit ihr mitfühlt und -fiebert.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Besonders gefallen haben mir die bildhaften Beschreibungen von Natur, sei es der eindrucksvollen Berge oder der dort beheimateten Tiere. Hier zeigt sich schnell, dass die Autorin, selbst Rangerin in einem Naturreservat, weiß, wovon sie redet und eine aufmerksame Beobachterin ist.

Der Plot des Buches ist spannend und temporeich. Dank einer Vielzahl an Wendungen, überraschender Ereignisse und Action fliegt man als Leser förmlich durch das Buch und kann es kaum zur Seite legen. Nicht nur Alex, sondern auch der Leser fragt sich über weite Teile des Buches, wem man überhaupt trauen kann. Darüber hinaus streut die Autorin immer wieder auch Fakten und Wissen über Vielfraße ein, die ich sehr interessante fand und die das Buch zu etwas Besonderem machen. Der Showdown am Ende ist packend und bildet einen gelungenen Abschluss dieses spannenden Reihenauftakts, macht aber gleichzeitig schon jetzt neugierig auf den zweiten Band der Reihe.

Fazit:
Spannender und rasanter Thriller, der nicht nur mit viel Action, sondern auch mit fundiertem Wissen über Vielfraße punkten kann. Ein Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht!

Bewertung vom 08.06.2023
Es gibt ein Sterben nach dem Tod
Kruse, Tatjana

Es gibt ein Sterben nach dem Tod


ausgezeichnet

Inhalt:
Ehe Börnie sich versieht, liegt sie tot in ihrem Büro. Ermordet. Doch wer hat ihr das angetan? Verdächtige gibt es so einige, denn Börnie war nicht gerade beliebt bei ihren Kollegen. Kurzerhand versucht Börnie den Mord an ihr selbst aufzuklären, was sich aber als gar nicht so leicht herausstellt. Als Geist können sie nur die Reinigungskraft Jenny und Medium Kai-Uwe hören, doch die Zusammenarbeit mit ihnen gestaltet sich schwierig. Als noch jemand in der Marketingfirma stirbt ist klar, dass das Ermittlertrio den Mörder so schnell wie möglich überführen muss, damit nicht noch jemand stirbt...

Meine Meinung:
Als Fan der Reihe um die Schwestern Konny und Kriemhild musste ich dieses Buch einfach unbedingt lesen! Und wurde wieder einmal nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin Tatjana Kruse ist gewohnt angenehm zu lesen. Sehr humorvoll, stellenweise eher flapsig, aber auch mit ganz viel Wortwitz und Charme nimmt sie den Leser mit auf eine schräge, aber von Anfang bis Ende unterhaltsame und zugleich spannende Reise.

Die Charaktere der Buches, allen voran die Protagonistin Börnie, sind skurril und haben Wiedererkennungswert. Während Börnie mir zunächst nicht unbedingt sympathisch war, mochte ich Reinigungskraft Jenny, die nicht nur eine eindrucksvolle Statur sondern auch ein riesiges Herz und einen tollen Charakter hat, und der eher schüchterne, manchmal mit etwas zu wenig Kombinationsgabe gesegnete Kai-Uwe auf Anhieb. Aber auch mit Börnie wurde ich im Laufe des Buches warm, denn eigentlich versteckt sich hinter ihrer rauen Schale und nach außen zur Schau gestellten Arroganz ein weicher Kern. Zu dritt bilden sie ein etwas eigentümliches Trio, das sich aber doch irgendwie perfekt ergänzt und das man als Leser gern begleitet.

Der Plot an sich ist gleichzeitig spannend als auch unterhaltsam. Für den Leser gibt es einiges zu Lachen - aber auch zum selber Rätseln. Dazu tragen auch einige überraschende Wendungen und Ereignisse bei, die dafür sorgen, dass das Buch bis zum Schluss spannend bleibt. Besonders der Plot Twist am Ende konnte mich begeistern und sorgt dafür, dass man das Buch so schnell nicht vergisst. Ich würde mich sehr über ein Wiedersehen mit Börnie, Jenny und Kai-Uwe freuen...!

Fazit:
Mit Tatjana Kruses Büchern wird einem wirklich nie langweilig. Auch dieses hier ist wieder einmal herrlich skurril, unterhaltsam und gleichzeitig spannend - eine gelungene Mischung aus Krimi und Kömodie.

Bewertung vom 07.06.2023
Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)


ausgezeichnet

Inhalt:
Nachdem sich die Schlüsselmagie in Ella gefestigt hat, können Lukas, Ella und ihre Freunde endlich in den Katzenwald reisen. Höchste Zeit, denn die Magie scheint im ganzen Flüsterwald zu schwinden. Dort angekommen bietet sich ihnen jedoch ein Bild des Grauens: die Katzen sind allesamt zu Stein erstarrt! Wer ist die unbekannte Magierin, die dahinter steckt, und was bezweckt sie damit?

Meine Meinung:
Nachdem mich bereits die vorherigen Bände der Flüsterwald-Reihe begeistern konnten, war ich sehr gespannt, wie es für Lukas, Ella & Co. in ihrem neuesten Abenteuer weitergeht. "Die versteinerten Katzen" ist der zweite Band der zweiten Staffel der Flüsterwaldreihe und es empfiehlt sich, die Bücher - insbesondere die innerhalb einer Staffel - in der korrekten Reihenfolge zu lesen, da die Handlung nahtlos an die des Vorgängenbands anknüpft. Für diejenigen, die sich an die Handlung der Vorgängerbände nicht mehr erinnern, ist zu Beginn des Buches eine kurze Zusammenfassung enthalten, die das Wissen auffrischt und dafür sorgt, dass man als Leser sofort wieder mitten im Geschehen ist.

Die Charaktere der Kinderbuchreihe, die beiden Schüler Lukas und Ella, die Elfe Felicitas, ihre Beschützerin Katze Punchy sowie Menok Rani sind ein lustiges Gespann, aber allesamt absolut liebenswert! Während Lukas und Ella durch Sympathie und einen kühlen Kopf punkten, Elfe Felicitas in brenzligen SItuationen immer den passenden Zauber parat hat und Punchy ihren Job als Beschützerin wieder einmal hervorragend macht, sorgt Rani ein ums andere Mal für Lacher und urkomische Situationen. Ich freu mich jedes Mal wieder auf ein Wiedersehen mit den Charakteren, da ich sie inzwischen sehr lieb gewonnen habe.

Der Schreibstil des Autors Andreas Suchanek ist sowohl für jüngere als auch ältere Leser gewohnt angenehm zu lesen. Der Plot des Buches ist von Anfang bis Ende spannend und fesselnd. Aber auch der Humor kommt wie immer nicht zu kurz. Es macht einfach Spaß, die fünf Freunde bei ihrem neuesten Abenteuer zu begleiten, denn auch dieses Mal erleben sie wieder allerhand und meistern brenzlige Situationen. Autor Andreas Suchanek hat mit dem Flüsterwald eine fantasievolle Welt geschaffen, in der es jedes Mal aufs Neue etwas zu entdecken gibt. Der Cliffhanger am Ende tut sein übriges, dass man als Leser schon jetzt gespannt der nächsten Reise in den Flüsterwald entgegenfiebert.

Fazit:
Spannende Fortsetzung, die große und kleine Leser zu begeistern vermag. Einfach eine fantastische Kinderbuchreihe mit tollen Charakteren!

Bewertung vom 07.06.2023
Wand des Schweigens / Kommissar Konrad Bd.4 (eBook, ePUB)
Indriðason, Arnaldur

Wand des Schweigens / Kommissar Konrad Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt:
Reykjavík. Eingemauert in einer Kellerwand werden menschliche Überreste gefunden. Das Opfer wurde offenbar schon vor längerer Zeit ermordet und dort versteckt. Die Kripo Reykjavík nimmt die Ermittlungen auf, gleichzeitig beginnt auch der pensionierte Kommissar Konráð sich für den Fall zu interessieren. Denn seine Freundin Eygló war vor vielen Jahren in eben jenem Keller, weil die damalige Bewohnerin sich unwohl in dem Haus fühlte und sie als Medium um Hilfe bat. Wessen Leiche ist dort in der Wand und wieso wurde er oder sie ermordet?
Gleichzeitig stellt Konráð weiter Nachforschungen zum Mord an seinen Vater an. Kann er endlich neue Informationen zu Tage fördern? Und gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Taten?

Meine Meinung:
"Wand des Schweigens" ist der vierte Teil der Reihe um den pensionierte Kommissar Konráð. Obwohl die Fälle in sich abgeschlossen sind, lohnt es sich schon allein wegen der Ermittlungen zum Mord an Konráðs Vater die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen.

Der Schreibstil ist zu Beginn ungewohnt, doch spätestens nach einigen Kapiteln lässt das Buch sich flüssig lesen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Nicht nur Protagonist Konráð, sondern auch andere Charaktere wie bspw. Eygló, die über seherische Fähigkeiten verfügt, kommen in der Gegenwart zu Wort. Zudem gibt es Rückblicke, in denen man mehr über die damaligen Ereignisse erfährt, die dazu führten, dass die Leiche in der Kellerwand eingemauert wurde. Die Wechsel sorgen sowohl für Abwechslung als auch für Spannung, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.

Konráð ist nicht unbedingt ein Sympathieträger, er ist vielmehr ein Protagonist mit Ecken und Kanten, der manchmal ein wenig ungehobelt daherkommt und sich zudem durch seine Unehrlichkeit selbst in eine unglückliche Situation bringt. Hinzu kommt, dass er keine leichte Jugend und damit verbunden auch kein gutes Verhältnis zu seinem ermordeten Vater hatte. Nach seiner Pensionierung hat er es sich nun aber zur Aufgabe gemacht, den Mord an seinen Vater aufzuklären, und ist beinahe besessen davon. Es macht Spaß ihn bei seinen Nachforschungen zu begleiten, da er intelligent und ein guter, erfahrener Ermittler ist, der nicht so schnell locker lässt und so oft Sachen ans Tageslicht befördert, die der Polizei verborgen geblieben sind. Das gilt sowohl für den Mord an seinen Vater, als auch für das Schicksal der eingemauerten Leiche. Auch Eygló und ihre seherischen Fähigkeiten spielen - wie bereits in den Vorgängerbänden - eine große Rolle für die Handlung. Auch wenn ich selbst nicht wirklich etwas Spiritismus anfangen kann, bringt sie eine andere Sichtweise mit rein und ich finde sie deutlich sympathischer als Konráð.

Der Plot ist komplex und zu Beginn etwas verworren. Erst nach und nach werden die eigentlichen Zusammenhänge klar. Dank einiger ungeahnter Wendungen bleibt es dennoch bis zum Schluss spannend. Die schlussendliche Auflösung konnte mich zugleich überraschen und begeistern. Trotzdem bleiben insbesondere zum Mord an Konrads Vater weiterhin Fragen offen und ich hoffe sehr, dass diese im nächsten Band der Reihe endlich Beantwortung finden.

Fazit:
Spannender Krimi mit überraschendem, aber stimmigem Ende. Meiner Meinung nach einer der besten Bände der Reihe.

Bewertung vom 23.05.2023
Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Inhalt:
Der Donnerstagsmordclub sucht nach einem neuen, ungelösten Kriminalfall. Lange müssen die vier rüstigen Rentner Elizabeth, Joyce, Ibrahim und Ron nicht suchen, denn der 10 Jahre alte Mord an der jungen Journalistin Bethany Waites weckt schnell ihr Interesse. Angeblich wurde sie getötet weil sie illegalen Machenschaften auf die Spur gekommen ist, dennoch konnte das Verbrechen nie gänzlich aufgeklärt werden.
Gleichzeitig wird die ehemalige Geheimdienstagentin Elizabeth von einem Fremden bedroht. Sie soll jemanden töten. Weigert sie sich, so droht der Unbekannte stattdessen Joyce etwas anzutun. Können die vier Freunde den Mord an Bethany aufklären und gleichzeitig Elizabeth aus der Misere helfen?

Meine Meinung:
"Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel" ist der dritte Teil der humorvollen und sehr britischen Krimireihe um die vier rüstigen Rentner Elizabeth Joyce, Ibrahim und Ron, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihren tristen Alltag im Seniorenheim durch die Aufklärung alter Kriminalfälle aufzupeppen. Jeden Donnerstag treffen sie sich, um über alte Fälle zu diskutieren, daher nennen sie sich selbst der Donnerstagsmordclub. Die vier Freunde, die ich bereits in den beiden Vorgängerbänden ins Herz geschlossen habe, sind herrlich skurril und vielleicht etwas in die Jahre gekommen, aber haben es noch immer faustdick hinter den Ohren und sind auf ihre jeweilige Art absolut liebenswert! Auch wenn die Handlungen der drei Bücher in sich abgeschlossen sind, lohnt es sich schon alleine wegen der Entwicklung und Geschichte der Charaktere, die Bücher der Reihenfolge nach zu lesen.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen. Die Handlung wird größtenteils aus Sicht von Elizabeth und Joyce sowie der Polizistin Donna erzählt, aber auch andere Personen wie beispielsweise die anderen beiden Mitglieder des Donnerstagsmordclubs sowie Donnas Kollege kommen ab und zu zu Wort. Durch die Perspektiv- und damit verbundene Ortswechsel bleibt es durchweg spannend und abwechslungsreich, zudem bekommt der Leser einen guten Überblick über die Ereignisse.

Der Plot des Buches ist mit sehr viel britischem Humor, Wortwitz und Charme, aber auch Spannung und Action gespickt. Dank einiger ungeahnter Wendungen und Ereignisse bleibt der Ausgang des Buches lange Zeit offen. Es macht unglaublich viel Spaß, die Senioren bei ihren Ermittlungen zu begleiten, da sie dadurch regelmäßig Lawinen lostreten und es mit ihnen einfach nie langweilig wird. Am Ende fügt der Autor gekonnt alles stimmig zusammen.

Fazit:
Wieder mal ein gelungener Band dieser humorvollen Krimireihe, die insbesondere durch ihr Setting und die liebenswerten, wenn auch etwas schrulligen Charaktere besticht. Ich hoffe sehr auf noch viele neue Fälle für Elizabeth und Co.!

Bewertung vom 26.04.2023
Stigma
Adam, Lea

Stigma


ausgezeichnet

Inhalt:
Hamburg. In einem Park wird die Leiche eines Mannes gefunden, dem die Augäpfel herausgeschnitten wurden. Jagoda "Milo" Milosevic und ihr Kollege Vincent Frey von der Mordkommission übernehmen die Ermittlungen. Schon bald taucht die nächste Leiche auf. Und es scheint eine Verbindung zwischen den Toten zu geben: Sie alle haben sich an Frauen vergangen. Ist das der Grund dafür, dass sie sterben mussten? Und können die Ermittler den Mörder stoppen, bevor er wieder zuschlägt?

Meine Meinung:
"Stigma" ist der erste gemeinsame Thriller der unter dem Pseudonym Lea Adam schreibenden Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer. Der Schreibstil der beiden Autorinnen lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Schon nach wenigen Seiten war ich so gefesselt von dem Buch, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. In diesem spielt sexuelle Gewalt gegen Frauen eine große Rolle. Dabei nehmen dIe Autorinnen kein Blatt vor dem Mund, weshalb das Buch sicher nichts für Leser mit schwachen Nerven ist.

Die beiden sehr unterschiedlichen Ermittler Jagoda Milosevic, die von allen nur Milo genannt wird, und Vincent Frey haben mir sehr gefallen. Milo ist Tochter einer serbischen Auswandererfamilie. Sie ist lesbisch, hat sich aber bislang nicht geoutet, da sie Angst vor der Reaktion ihrer Familie hat. Ansonsten ist sie jedoch eine taffe Frau und eine wirklich gute Ermittlerin! Ihr Kollege Vincent hingegen ist eher ein Macho und lässt nichts anbrennen. Während Milo eher sachlich ist und durchdacht handelt, ist Vincent impulsiver und emotionaler. Trotz dessen oder vielleicht auch gerade deshalb ergänzen sie sich gut und sind ein tolles Team, das im Laufe des Buches noch weiter zusammenwächst.

Der Plot des Buches ist spannend und fesselnd, aber auch brutal und geht stellenweise wirklich unter die Haut. Der Leser fragt sich ebenso wie die Ermittler so einige Male, wer hier eigentlich Opfer und wer Täter ist, denn die ermordeten Männer waren zu Lebzeiten alles andere als Unschuldsengel. Gleichzeitig wird aber auch klar gestellt, dass Rache bzw. Sühne durch Selbstjustiz keine Option sein kann. Die Handlung gipfelt in einem packendem Showdown, der mir sehr gut gefallen hat. Ein gelungenes Ende, das auf mehr hoffen lässt.

Fazit:
Spannender Thriller, in dem sexuelle Gewalt eine große Rolle spielt. Nichts für Zartbesaitete, aber ein Muss für alle hartgesottenen Thrillerfans. Ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit Milo und ihren Kollegen.

Bewertung vom 25.04.2023
Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Wanderer finden im Moor eine weibliche Leiche. Schnell stellt sich heraus, dass es sich dabei um Matilda Nolte handelt, die 2009 nach einem Verkehrsunfall spurlos vom Unfallort verschwand. Für Kommissar Janosch Janssen ein sehr persönlicher Fall. Nicht nur, dass er damals in Matilda verliebt war. Darüber hinaus war sein Vater, der ebenfalls in den Unfall verwickelt war, 2009 der Hauptverdächtige und nahm sich daraufhin das Leben. Janosch will unbedingt herausfinden, wer Matilda ermordete - und seinen Vater entlasten. Doch dazu muss er mit Kriminaloberrätin Diana Quester zusammenarbeiten - diejenige, die schon damals die Ermittlungen leitete und der Janosch eine Mitschuld am Suizid seines Vaters gibt.

Meine Meinung:
"Totes Moor" ist der Debütroman des deutschen Autors Lars Engels und gleichzeitig der Auftakt der Krimireihe um den Kommissar Janosch Janssen. Cover und Titel sind gut aufeinander und auf den Inhalt des Buches abgestimmt und haben mich auf Anhieb angesprochen.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen. Schon nach wenigen Seiten ist man mittendrin im Geschehen und möchte unbedingt wissen, was Matilda damals zugestoßen ist. Die heutige Handlung wird aus Sicht von Janosch Janssen, aber auch von seiner Vorgesetzten Diana Quester erzählt. Darüber hinaus gibt es Rückblenden, in denen der Leser mehr über die damaligen Ereignisse und Ermittlungen erfährt. Dies sorgt zum einen für Spannung, zum anderen bekommt der Leser so einige wichtige Informationen.

Die Charaktere des Buches haben mir gut gefallen. Janosch Janssen ist ein Außenseiter in der Abteilung, nicht zuletzt wegen der Vorgeschichte mit seinem Vater. Er ist nicht gerade selbstbewusst und wirkt stellenweise etwas kauzig, hat aber das Herz am rechten Fleck und ist ein guter Ermittler. Diana Quester hingegen ist eine sehr dominate und zielstrebige Chefin. Kein Wunder also, dass es zu Reibungen kommt - schon allein aufgrund der Vergangenheit. Trotzdem sind die Ermittler insgesamt ein gutes Team, das sich ergänzt und sicherlich in den nächsten Bänden der Reihe noch mehr zusammenwachsen wird.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Was ist Matilda Nolte damals zugestoßen? Wieso verschwand sie einfach vom Unfallort und wurde danach nie wieder gesehen? Und wieso wird ihre Leiche gerade jetzt gefunden? Fragen über Fragen, deren Antworten erst nach und nach langsam ans Licht kommen. Es macht Spaß, die Ermittler bei ihren Nachforschungen zu begleiten und mitzurätseln. Dank so einiger ungeahnter Wendungen und neuen Informationen bleibt es bis ganz zum Schluss spannend und der Ausgang des Falls unvorhersehbar. Die schlussendliche Auflösung konnte mich überraschen, ist stimmig und ein gelungener Abschluss dieses sehr vielversprechenden Debüts.

Fazit:
Spannend, fesselnd und wendungsreich. Ein gelungenes Debüt, das Lust auf mehr macht!