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Mareike91

Bewertungen

Insgesamt 188 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2024
Das Resort
Goodwin, Sarah

Das Resort


gut

Inhalt:

Auf dem Weg zur Hochzeit ihrer Schwester Jess in einem Resort in den Alpen bleiben Mila und Ethan mit ihrem Mietwagen mitten im Nirgendwo liegen. Da sie ohne Handyempfang keine Hilfe rufen könnne, machen sie sich zu Fuß auf den Weg ins nächstgelegene Dorf names Witwerberg. Dieses stellt sich jedoch als verlassene Siedlung heraus, deren wenige Blockhütten bereits zum Teil zerfallen sind. Aufgrund des anhaltenden Schneesturm beschließen die beiden, die Nacht in der noch am besten erhaltenen Hütte zu verbringen. Doch als Mila am nächsten Morgen erwacht, ist Ethan fort. Sie ist vollkommen auf sich alleine gestellt, mit nur wenig Nahrung, einem verletzten Fuß und unzureichender Kleidung, ohne Möglichkeit Hilfe zu verständigen. Doch sie hat das Gefühl beobachtet zu werden...

Meine Meinung:

Nachdem mir "Stranded - Die Insel" von der Autorin sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf ihr neuestes Werk. Leider konnte es nicht ganz mit dem vorherigen Buch mithalten, auch, wenn es mir erneut spannende Lesestunden beschert hat.

Protagonistin Mila hat Ecken und Kanten. Aufgrund einiger Rückblenden erfährt der Leser nicht nur mehr über sie, sondern auch über ihre Beziehung zu ihrer Schwester Jess und ihrem Ehemann Ethan, was Mila als Charakter mehr Tiefe verleiht. Ihre missliche Lage sorgt dafür, dass man als Leser mit ihr mitfiebert, bangt und hofft. Auch wenn ich - aufgrund ihres Teils unüberlegten Handels - manchmal gerne geschüttelt hätte, hat sie mir als Prota gut gefallen und insbesondere gegen Ende wirklich Leid getan.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Die Beschreibungen der verlassenen, verfallenen Siedlung sind atmosphärisch und sorgen für eine unterschwellig bedrohliche Stimmung. Die Szenen, in denen Mila sich beobachtet fühlt, teils sogar meint, jemanden gesehen zu haben, hinterlassen auch beim Leser ein beklemmendes Gefühl. Nicht nur Mila fragt sich natürlich, wo Ethan abgeblieben ist und ob ihm etwas zugestoßen ist. Nach und nach macht Mila zudem Entdeckungen, durch die sich nicht nur die Situation zuspitzt, sondern die auch jede Menge weitere Fragen aufwerfen. Leider schleicht sich insbesondere in der zweiten Hälfte des Buches der eine oder andere Logikfehler ein, was die schlussendliche Auflösung zum Teil fragwürdig macht. Zudem hatte ich schon sehr früh eine Theorie, die sich tatsächlich bewahrheitet. Einige Fragen bleiben am Ende ungeklärt, insbesondere was die Geschichte der Siedlung angeht. Dennoch hält das Buch einige ungeahnte bzw. überraschende Wendungen bereit und konnte mir nicht zuletzt dadurch spannende Lesestunden bescheren.

Fazit:

Über weiter Strecken spannender Thriller, der aber gerade in der zweiten Hälfte zu konstruiert ist und zu viele Logikfehler besitzt. Wen das aber nicht stört, erhält hier einen packenden, nicht nur für Protagonistin Mila nervenaufreibenden Thriller. Von mir gibts insgesamt 3,5 Sterne.

Bewertung vom 17.04.2024
The Hike
Clarke, Lucy

The Hike


ausgezeichnet

Inhalt:
Liz, Maggie, Helena und Joni sind Freundinnen aus Schultagen. Inzwischen führen sie zum Teil sehr unterschiedliche Leben, dennoch versuchen sie nach wie vor zumindest einmal im Jahr gemeinsam Urlaub zu machen und in Erinnerungen zu schwelgen. Dieses Mal soll es zum Wandern nach Norwegen gehen. Doch schon bald zeigt sich, dass die geplante Wanderung die vier Frauen nicht nur körperlich an ihre Grenzen bringt, sondern auch unausgesprochene Konflikte an die Oberfäche drängen und Risse in ihrer Freundschaft sichtbar werden. Und dann ist da noch die junge Frau, die vor einem Jahr genau auf dieser Tour spurlos verschwand..

Meine Meinung:
Lucy Clarke gehört schon seit Längerem zum Kreis meiner Lieblingsautor:innen. Nicht zuletzt aufgrund ihres unglaublich angenehm zu lesenden und bildhaften Schreibstils. Auch dieses Mal gelingt es der Autorin, den Leser schon nach wenigen Seiten in den Bann zu ziehen. Ein Highlight sind die Beschreibungen der wunderschönen, aber teils auch sehr rauen Landschaft Norwegens, die sehr anschaulich und atmosphärisch sind.

Die Protagonistinnen des Buchs, die vier Freundinnen Liz, Maggie, Helena und Joni, könnten unterschiedlichen kaum sein. Ihre Leben unterscheiden sich stark voneinander. Gerade Joni, die inzwischen als erfolgreiche Sängerin um die Welt tourt, meldet sich nur sehr sporadisch. Dennoch verbindet die vier eine sehr lange Freundschaft und viele gemeinsame Erlebnisse. Aber es gibt auch Unausgesprochenes und Geheimnisse, die zwischen ihnen stehen. Ich fand das Beziehungsgeflecht der vier Frauen sehr spannend. Vorallem Maggie, die im Laufe der Wanderung über sich selbst hinauswächst, und Liz, die ein wenig der Fels in der Brandung ist, sind mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen. Daher habe ich insbesondere zum Ende hin sehr mit den vier Freundinnen mitgefühlt und gebangt.

Der Plot an sich hat mir gut gefallen. Beginnt die Story zunächst eher gemächlich, steigert sich die Spannung kontinuerlich, bis sie sich in einem dramatischen Ende entlädt. Das geplante Abenteuer entwickelt sich schnell zu einem Albtraum für die vier Frauen. Nicht nur ihr eigenes Leben steht auf dem Spiel. Sondern auch das Verschwinden der jungen Frau vor einem Jahr wird zunehmend relevant. Mir hat die Kombination aus aktuellem Überlebenskampf und Aufklärung eines vergangenen Ereignisses sehr gut gefallen. Ebenso wie das schlussendliche Ende samt Auflösung, das einen traurig und erleichtert zugleich zurücklässt.

Fazit:
Gelungener Roman, bei dem sich die Spannung bis zum Ende kontinuierlich steigert und schließlich in einem packenden Ende gipfelt. Vorallem das Setting und die Charaktere überzeugen. Top!

Bewertung vom 08.04.2024
OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi
Hofer, Wolfgang

OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi


sehr gut

Inhalt:
Olaf, amtierender Bundeskanzler, stolpert beim Gassigehen mit seinem Hund Schröder über eine Leiche. Diesen Zufall nimmt Olaf als Anlass, zwischen all den Terminen als Kanzler eigene Nachforschungen über den Toten anzustellen. Unterstützung bekommt er dabei unter anderem von seiner Ehefrau Britta sowie seinem langjährigen Freund Wondratschek, der inzwischen Kriminalhauptkommissar in Berlin ist.

Meine Meinung:
Schon das humorvoll gestaltete Cover gibt einen Vorgeschmack auf das, was den Leser bei diesem Buch erwartet. Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen und trieft nur so vor Witz und Wortspielen. Mehr als einmal hat mich der Autor dadurch im Laufe des Buches zum Schmunzeln bringen können.

Protagonist Olaf hat mir als ermittelnder Kanzler gut gefallen. Auch das Zusammenspiel mit seiner Britta und Hund Schröder fand ich sehr unterhaltsam und vorallem sehr sympathisch. Leider kommen andere Politiker meist nicht aktiv vor, sondern finden lediglich erwähnt. Hier hätte ich mir ein wenig mehr an Interaktionen und Dialogen gewünscht.

Der Krimiplot an sich hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn ich mir stellenweise mehr Spannung und Vorankommen gewünscht hätte. Denn leider gestalten sich die Ermittlungen teils sehr zäh. Es lohnt sich aber definitiv dranzubleiben, denn das letzte Drittel sowie die schlussendliche Auflösung, die überrascht, sind ein sehr versöhnlicher Abschluss dieses Buches, das mir insgesamt unterhaltsame Lesestunden beschert hat.

Fazit:
Unterhaltsamer Kanzler-Krimi, dem es stellenweise zwar ein wenig an Spannung fehlt, der dafür jedoch mit viel Witz und gelungenen, teil karikaturistisch beschriebenen Charakteren aufwartet.

Bewertung vom 29.03.2024
Familien-Naturführer
Hedder, Katharina

Familien-Naturführer


ausgezeichnet

Schon von der Haptik und Optik überzeugt das Buch auf den ersten Blick. Es ist ansprechend und hochwertig gestaltet, hat eine noch recht handliche Größe und ist ein wahrer Hingucker - sowohl von außen, als auch von innen. Denn auch inhaltlich hat dieser Naturführer so einiges zu bieten und weiß damit sowohl Klein als auch Groß zu begeistern.

Zum einen beinhaltet das Buch 50 kreative und abwechslungsreiche Ideen rund um das Thema Natur, die man draußen im Wald oder auf der Wiese aber zum Teil auch zuhause z.B. im heimischen Garten oder aber in der Küche umsetzen kann. Einige davon haben wir bereits ausprobiert und die Kids waren jedes Mal begeistert.

Zum anderen gibt es aber auch eine tolle Sammlung mit Steckbriefen zu heimischen Pflanzen und Tieren samt bunter Fotos, die zur Bestimmung genutzt werden können oder aber auch einfach so interessante Infos liefern. Dabei sind die Pflanzen und Tiere sinnvoll strukturiert und in Kategorien eingeordnet, was zusammen mit den Bildern - gerade für Jüngere - das Finden einer bestimmten Pfanze oder eines Tieres vereinfacht. Ein zusätzliches Highlight sind auch die Tierstimmen, die über die Kosmos App abgespielt werden können.

Fazit:
Definitiv ein Naturführer für die gesamte Familie - mit tollen Idee und einer übersichtlichen Sammlung zur Bestimmung heimischer Pflanzen und Tiere. Eine tolle Möglichkeit Kinder an die Natur heranzuführen und für heimische Pflanzen und Tiere zu begeistern.

Bewertung vom 28.03.2024
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


ausgezeichnet

Inhalt:
Die bekannte Umwelt-Influencerin Mira Mönchhagen wird in ihrer eigenen Wohnung brutal ermordet. Jagoda Milosevic und Vincent Frey von der Hamburger Kripo übernehmen die Ermittlungen. Schnell zeigt sich, dass sich die Influencerin zahlreiche Hater und Feinde gemacht hat. Unter anderem auch einen großen Fleichkonzern, gegen den Mira belastendes Material gesammelt hat. Musste sie deswegen sterben?

Meine Meinung:
Agonie ist der zweite Teil der Reihe um das sympathische Ermittlerduo Jagoda Milosevic und Vincent Frey. Obwohl es sich um einen Folgeband handelt, kann das Buch auch problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da der zu lösende Fall in sich abgeschlossen ist. Allerdings enthält das Buch - insbesondere zu Beginn - einige Informationen zum Vorgängerband, zudem entwickeln sich die Charaktere und ihre Beziehungen weiter, weshalb es sich empfiehlt, die Bücher der Reihe nach zu lesen.

Der Schreibstil des sich hinter dem Pseudonym Lea Adam verbergenden Ermittlerduo ist temporeich und angenehm zu lesen. Schon nach kurzer Zeit ist man als Leser absolut gefesselt und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Allerdings zeigt sich auch bereits nach wenigen Seiten, dass dieses Buch definitiv nichts für zartbesaitete Leser ist, denn es gibt so einige blutige und brutale Szenen.

Der Plot des Buches ist spannend und gut konstruiert. Die Spuren führen die Ermittler in die Fleischindustrie, denn das Opfer hat offen Kritik an deren Methoden wie bspw. der Massentierhaltung geübt und sich für mehr Tierschutz stark gemacht. Hier üben die Autorinnen durchaus Kritik an der heutigen Gesellschaft, die für günstigeres Fleisch auch gerne mal bereit ist einfach wegzuschauen. Aber auch Hass im Netz spielt eine größere Rolle. Mir persönlich hat das sehr gefallen! Zwar konnte man den bzw. die Täter:in für meinen Geschmack etwas sehr früh enttarnen, aber nichtsdestotrotz blieb das Buch bis zum Ende spannend.

Fazit:
Spannender gesellschaftskritischer Thriller, der unter die Haut geht. Top! Ich hoffe sehr auf weitere Bände der Reihe.

Bewertung vom 30.01.2024
Rügentod
Frank, Sylvia

Rügentod


ausgezeichnet

Inhalt:
Binz auf Rügen, 1920. Anlässlich einer Veranstaltung ist Krimiautorin Dorothee von Stresow das erste Mal seit dem Tod ihrer Eltern zurück in ihrer Heimat. Vor 18 Jahren starben ihre Eltern bei einem Brand, dessen Ursache nie abschließend geklärt werden konnte. Auf der Veranstaltung trifft Dorothee auch ihre damaligen Klassenkameraden wieder - unter anderem Margarethe von Klippholm, die behauptet, Informationen über die Nacht des Feuers zu haben. Doch als Dorothee am nächsten Tag zum vereinbarten Treffpunkt kommt, findet sie Margarathe ermordet vor. Wurde sie getötet, um zu verhindern, dass sie die Informationen an Dorothee weitergibt? Oder steckt etwas ganz anderes hinter dem Mord?

Meine Meinung:
"Rügentod" ist ein historischer Krimi, der in den 20er Jahre spielt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Protagonistin Dorothee von Stresow. Sie ist eine erfolgreiche Krimiautorin und lebt inzwischen in Berlin. Den frühen Tod ihrer Eltern hat sie jedoch nie wirklich verwunden und so ist sie noch immer auf der Suche nach Antworten und Informationen über die Nacht des verheerenden Feuers.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Schauplatz des Romans ist die Insel Rügen. Die Beschreibungen der Insel als mondänes Seebad, der Landschaft und der Leute sind bildhaft und atmosphärisch und entführen den Leser in eine andere Zeit. Für meinen Geschmack war die Protagonistin jedoch zu emanzipiert. Sie ist unverheiratet und reist alleine, hat einen Führerschein und kurvt allein mit dem Auto über die Insel, zudem mischt sie sich in die Ermittlungen ein und das alles scheint weder Ärger noch Unmut zu erregen.

Der Plot des Buches ist spannend und wendungsreichs. Der Mord an Margarathe wirft ebenso wie der Brand, in dem Dorothees Eltern starben, so einige Fragen auf. Nach und nach fügen sich die Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammen. Dazu trägt insbesondere Dorothee bei, die einen scharfen Verstand und eine gute Beobachtungsgabe besitzt. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und hat mir gut gefallen. Was den Tod Dorothees Eltern angeht, bleiben aber noch immer Fragen offen und so hoffe ich sehr auf eine Fortsetzung.

Fazit:
Spannender Krimi mit tollem Setting, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Ich würde mich über ein Wiedersehen mit Dorothee von Stresow sehr freuen.

Bewertung vom 21.01.2024
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Maya Topelius und ihrer Partner Pär Stenqvist von der Stockholmer Kriminalinspektion werden zu einem Leichenfund in Nordschweden gerufen. In einem Wald hat die 9-jährige Frida auf dem Nachhauseweg die Leiche des bekannten Umweltaktivisten Mats Anderberg gefunden. Er wurde augenscheinlich aus nächster Nähe erschossen. Die Polizisten vor Ort sind nicht sonderlich begeistert vom Auftauchen der Stockholmer Kollegen, wollen sie den Fall doch schnellstmöglichst als Jagdunfall ad acta legen. Doch Maya und Pär sind anderer Meinung: sie gehen von Mord aus. Bei ihren Nachforschungen stoßen die Ermittler schnell auf Verdächtige, denn der Tote hat sich (nicht nur) bei den hiesigen Forstwirten nicht gerade beliebt gemacht...
Zeitgleich wird Sanna in Stockholm Opfer sexueller Übergriffe und benötigt Mayas Hilfe. Keine leichte Situation, denn Maya will ihrer Jungendfreundin trotz der zeitraubenden Ermittlungen unbedingt beistehen.

Meine Meinung:
"Im Herzen so kalt" ist der Auftakt zur schwedischen Krimireihe um die junge Ermittlerin Maya Topelius. Maya war mir auf Anhieb sympathisch, ebenso wie ihr älterer Kollege Pär Stenqvist. Während Maya eher impulsiv und zu (gefährlichen) Alleingängen neigt, aber auch sehr herzlich ist, ist Pär der überlegtere und erfahrene der beiden. Es macht sehr viel Spaß, die beiden bei den Ermittlungen zu begleiten. Nicht zuletzt, da sie dabei von den beiden hiesigen Polizisten Hilding und Sonny unterstützt werden, die zwar ein wenig klischeehaft, aber auch unterhaltsam und auf ihre Art sympathisch sind.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Die Beschreibung insbesondere der schwedischen Natur sind bildhaft und erzeugen eine tolle und authentische Atmosphäre. Gleichzeitig merkt man, dass der Autorin Umweltthemen wie bspw. das (zum Teil illegale) Abholzen der schwedischen Wälder sehr am Herzen liegen. So spart sie im Laufe des Buches nicht an Kritik am Vorgehen und der großen Lobby der Forstindustrie.

Der Plot des Buches ist spannend und fesselnd. Neben der Ermittlern begleitet der Leser auch Sanna, Mayas Freundin aus Schulzeiten, sowie die kleine Frida, die die Leiche im Wald gefunden hat. Ihre jeweiligen Geschichten spielen eine größere Rolle im Buch und bereichern es, das Hauptaugenmerk liegt aber dennoch auf dem aufzuklärenden Mord und den damit verbundenen Ermittlungen. Diese gestalten sich spannend und bleiben dank ungeahnter Wendungen und Erkenntnisse im Ermittlungsverlauf durchweg kurzweilig. Es macht Spaß, als Leser mitzurätseln und eigene Theorien aufzustellen. Und obwohl ich relativ schnell einen Verdacht hatte und damit tatsächlich richtig lag, hält das aktionreiche Ende des Buches weitere Überraschungen und Nervenkitzel bereit.

Fazit:
Atmosphärischer und spannender Schweden-Krimi, der mit authentischen Charakteren, bildhaften Beschreibungen und einer stimmigen Auflösung besticht. Freu mich schon auf Band 2 der Reihe!

Bewertung vom 19.01.2024
Der Mentor
Diel, Svenja

Der Mentor


ausgezeichnet

Inhalt:
Heidelberg. Im Wald werden zwei vergrabene Frauenleichen entdeckt. Im Nacken haben beide eine römische Zahl eingeritzt: I und III. Kurze Zeit später wird eine weitere Leiche gefunden, die wie ein Vogel in die Bäume gehängt wurde und mit IV im Nacken gekennzeichnet ist. Von Nr. II fehlt jedoch jede Spur. Jakob Krohn und seine Kollegin Yeliz vom Dezernat für Kapitalverbrechen der Heidelberger Kriminaldirektion werden mit den Ermittlungen betraut. Unterstützung bekommen sie dabei von Fallanalytikerin Nova Winter und ihrem Chef Magnus Herzberg vom LKA München. Schon die Identifikation der toten Frauen gestaltet sich schwierig, zu allem Überfluss kursiert schon nach kurzer Zeit ein Foto von den Leichen im Internet. Darüber hinaus haben Krohn und WInter unterschiedliche Vorstellungen vom Vorgehen im Rahmen der Ermittlungen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten raufen die Ermittler sich jedoch zusammen und folgen einer Spur, der sie zu einem angeblichen studentischen Geheimbund führt.

Meine Meinung:
"Der Mentor" ist der Auftakt der Thrillerreihe um die junge BKA-Fallanalytikerin Nova Winter und gleichzeitig der Debüt-Roman der deutschen Autorin Svenja Diel. Der Schreibstil des Autorin ist temporeich und sehr angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was für viel Dynamik und Spannung sorgt. Neben den Ermittlern (insbesondere Jakob Krohn und Nova Winter) begleitet der Leser beispielsweise auch die Studentin Lena, deren Verbindung zu den Opfern erst nach und nach klar wird. Dadurch bekommt der Leser zum einen einen recht umfassenden Einblick in die Geschehnisse, darüber hinaus besitzt er den Ermittlern gegenüber zum Teil einen Wissensvorsprung.

Die Ermittler des Buches haben mir sehr gut gefallen. Mit Nova habe ich mich aufgrund ihrer sehr direkten, teils etwas schroffen Art zu Beginn etwas schwer getan, im Laufe des Buches sind mir aber sowohl die Heidelberger Ermittler als auch die LKA-Ermittler zunehmend sympathisch geworden. Neben den Ermittlungen steht auch ihr Privatleben im Fokus, insbesondere Jakob Krohn und Nova Winter tragen selbst einige Päckchen mit sich herum. Ich fand es spannend, so mehr über die Charaktere zu erfahren, ohne dass ihr jeweiliges Privatleben und ihre Vergangenheit eine zu goße Rolle in der Handlung einnimmt.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Sowohl die Idee, als auch die Umsetzung haben mir gut gefallen. Der Klappentext des Buches suggeriert dem Leser bereits, dass er es hier ggf. nicht mit einem Einzeltäter zu tun hat. Insbesondere im letzten Drittel hält das Buch einige überraschende Wendungen bereit und die Lage spitzt sich zu, sodass man das Buch spätestens dann nicht mehr aus der Hand legen kann. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und kann zum Teil überraschen.

Fazit:
Spannender Thriller mit überraschender Auflösung und tollen Ermittlern. Insgesamt ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 08.01.2024
Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4
Seeck, Max

Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4


ausgezeichnet

Inhalt:
Nach einem Zwischenfall wird Kommissarin Jessica Niemi von der Arbeit suspendiert. Um Abstand zu gewinnen, fährt Jessica auf eine kleine, zu Åland gehörende Schäreninsel Smörregård, auf der es außer einem Gasthof und einem verlassenen Kinderheim eigentlich nur Natur und Ruhe gibt. Doch kurz nach Jessica trifft dort eine Gruppe ältere Menschen ein, die die Zugvögel genannt werden. Sie sind ehemalige Bewohner des Heims und treffen sich jedes Jahr auf der Insel. Eigentlich sollten sie 1946 nach Ende des Lapplandkrieges mit ihren Eltern wieder vereint werden, doch als diese bei einem Schiffsunglück starben, wurden sie im Kinderheim auf Smörregård untergebracht und nach und nach in Pflegefamilien vermittelt. Alle bis auf eine: das Mädchen im blauen Mantel, deren Geist seit ihrem plötzlichen Verschwinden Ende 1946 angeblich auf der Insel umgeht. Als eine der Zugvögel tot am Anlege des Kinderheims gefunden wird, ist Jessicas Interesse geweckt. Denn bereits in den 80ern kamen zwei langjährige Mitarbeiter des Kinderheims unter den gleichen, mysteriösen Umständen an genau der gleichen Stelle ums Leben. Dort, wo viele Jahrzehnte zuvor jede Nacht das Mädchen im blauen Mantel stand…

Meine Meinung:
„Waiseninsel“ ist der vierte Teil der Reihe um die Helsinkier Kriminalkommissarin Jessica Niemi. Zwar sind die Fälle in sich abgeschlossen, sodass sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen lässt, jedoch empfiehlt es sich insbesondere aufgrund Jessicas Vorgeschichte und der Entwicklung der Charaktere sowie ihrer Beziehungen untereinander, die Bücher chronologisch zu lesen.

Jessica ist definitiv ein Charakter mit Wiedererkennungswert und ich mag sie inzwischen sehr gern, aber sie ist eine Sympathieträgerin, sondern vielmehr eine spezielle Protagonistin mit Ecken und Kanten. Sie ist taff, zielstrebig und clever und nicht zuletzt dadurch eine sehr gute Ermittlerin. Aber sie setzt sich auch gerne mal über Regeln hinweg und hat eine eher harsche Art, weswegen sie schon mehr als einmal mit ihrer Chefin angeeckt ist. Wie bereits in den vorherigen Bänden der Reihe, hat sie auch dieses Mal mit einigen sowohl privaten als auch beruflichen Problemen zu kämpfen. Dies liegt auch an ihrer psychischen Erkrankung, die ihr immer mehr zusetzt und ihre Wahrnehmung und Urteilskraft beeinträchtigt.

Der Schreibstil des Autors Max Seeck ist gewohnt temporeich, aber sehr angenehm zu lesen. Die Handlung in der Gegenwart wird überwiegend aus Jessicas Sicht geschildert. Darüber hinaus gibt es Rückblenden aus Sicht der 9-jährigen Maija, die ihr Leben im Kinderheim behandeln und mich sehr berührt haben. Besonders gefallen hat mir das Setting des Buches. Die fiktive Insel Smörregård ist einerseits idyllisch und naturbelassen. Andererseits aber auch sehr einsam und die Stimmung düster und unheimlich, was durch das leerstehende Kinderheim und die Legende um das Mädchen im blauen Mantel noch verstärkt wird.

Der Plot des Buchs ist spannend und fesselnd. Von den wenigen Menschen, die sich auf der Insel aufhalten, ist so ziemlich jeder irgendwann auf irgendeine Art verdächtig. Dem Autor gelingt es zudem geschickt, den Leser auf falsche Fährten zu locken. Dadurch und dank einiger ungeahnter Wendungen bleibt Identität und Motiv des Täters bzw. der Täterin bis zum Ende im Dunkeln. Die schlussendliche Auflösung kam für mich überraschend und konnte mich leider nicht zu 100% überzeugen, da sie mir aufgrund der Zeitschiene der Todesfälle nicht ganz plausibel scheint. Nichtsdestotrotz hat mich auch dieser Band der Reihe wieder von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und sehr gut unterhalten können.

Fazit:
Erneut ist Autor Max Seeck ein spannender Thriller gelungen, der insbesondere durch sein Setting und die Charaktere besticht. Auch wenn mich die Auflösung nicht zu 100% überzeugen konnte, konnte mir das Buch nicht zuletzt aufgrund vieler Wendungen und geschickt platzierter falscher Fährten spannende Lesestunden bescheren. Daher (aufgerundete) 5 Sterne.

Bewertung vom 05.01.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam (eBook, ePUB)
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt:
Sir Peter, der reichste Mann Marlows, lädt Judith Potts kurzfristig zu einer Feier am Tag vor seiner Hochzeit ein. Judith sagt zu, da sie das Gefühl hat, Sir Peter hätte Angst um sein Leben. Und tatsächlich: Noch während die Gäste im Garten feiern, wird Sir Peter in seinem Arbeitszimmer von einem Schrank erschlagen. Da das Arbeitszimmer von innen verschlossen war und sich der einzige Schlüssel in den Taschen des Toten befand, geht die Polizei von einem tragischen Unfall aus. Doch Judith ist anderer Meinung: sie wittert einen Mord. Kurzerhand machen sie und ihre beiden Freundinnen Suzie und Becks sich selbst auf die Suche nach dem Mörder.

Meine Meinung:
"Mrs. Potts Mordclub und der tote Bräutigam" ist der zweite Teil der britischen Cosy-Crime-Reihe, in deren Zentrum die 77-jährige Judith Potts und ihr neu gegründeter Detektivclub stehen. Da die Handlung in sich abgeschlossen ist, kann man das Buch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, auch wenn sich die drei Freundinnen und ihre Beziehung im Laufe der Zeit natürlich weiterentwickeln.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen und schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mittendrin im Geschehen. Die Geschichte ist mit viel Humor und Spannung gespickt, wodurch man durchweg auf ihren Fortgang gespannt ist.

Judith Potts, die Protagonistin der Reihe, ist eine extravagante, etwas kauzige Frau, die man einfach ins Herz schließen muss! Obwohl sie bereits 77 Jahre alt ist, ist sie keinesfalls zu unterschätzen. Sie ist schlau, hat eine gute Beobachtungsgabe und kann vorallem sehr beharrlich und direkt sein. Das kommt ihr und ihren beiden Freundinnen Suzie und Becks während ihrer auf eigene Faust angestellten Nachforschungen mehr als einmal zu Gute. Aber auch Suzie und Becks sind sehr sympathisch, wenngleich nicht weniger skurril, und stehen Judith mit Rat und Tat bei Seite.

Der Plot des Buches ist spannend. Ein Mord in einem verschlossenen Raum – das schreit gerade so nach einem Fall für Judith und ihre Freundinnen. Denn die Polizei hält sich sehr bedeckt, geht sie doch von einem Unfall aus. Doch Judith, Suzie und Becks lassen sich nicht beirren, stellen eigene Nachforschungen an und befragen Familie und Freunde des Toten. Es macht Spaß, die Freundinnen bei ihren Ermittlungen zu begleiten, nicht zuletzt, weil es immer mal wieder zu skurrilen Situationen kommt. Zudem wird man als Leser dazu animiert, selbst eigene Vermutung zum Täter und seinem Motiv anzustellen – Verdächtige gibt es nämlich so einige. Einige ungeahnte Wendungen sorgen dafür, dass das Buch bis ganz zum Schluss spannend bleibt. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und bildet einen gelungenen Abschluss dieses unterhaltsamen Krimis.

Fazit:
Unterhaltsamer und spannender britischer Krimi, der vorallem durch seine facettenreichen, liebenswerten Charaktere besticht.