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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
BarbaraM
Wohnort: 
Dalberg

Bewertungen

Insgesamt 77 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2020
Lioness
Tailor, Kathy

Lioness


sehr gut

„Lioness – Wohin dein Herz dich führt“ von der Autorin Kathy Tailor ist 2020 im Oetinger-Verlag erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe 399 Seiten.
Bei diesem Buch handelt es sich um eine wunderbare Geschichte, die mit ganz viel Herzblut der Autorin geschrieben wurde, die die Figur der Protagonistin Borka schon viele Jahre mit sich herumgetragen hat und sie nun – zum großen Glück für ihre Leser – endlich zum Leben erweckt hat.

Borka, eine 18-jährige Menschenfrau, lebt mit ihrer Löwenfamilie im Wald. Sie wurde von Corbin und Aylela, ihren Löweneltern, als kleines Kind aufgenommen und diese haben sich seitdem um sie gekümmert. Doch eines Tages geschieht ein großes Unglück und Borka ist gezwungen, die Menschenwelt aufzusuchen. Dort trifft sie auf den König und Prinz Fjodor und steht plötzlich vor der aufgezwungenen Aufgabe, den Prinzen auf einer Reise zu begleiten. Viele Herausforderungen und Abenteuer warten auf sie und auch die Frage nach ihrer Herkunft wird in Borka immer lauter.

Kathy Tailor gelingt es in ihrer Romantasy den Leser durch ihren flüssigen, detaillierten und bildhaften Schreibstil in den Bann zu ziehen. Sie beschreibt die Protagonistin Borka in all ihren Stärken und Schwächen und so konnte ich mich von Anfang an prima in sie hineinversetzen und ihr Handeln und Fühlen jeweils sehr gut nachvollziehen. Sie ist eine wunderbare Protagonistin – stark, kämpferisch, selbstbewusst, aber auch gefühlvoll und auf das Wohl ihrer Nächsten bedacht. Und sie hat sich sofort einen Weg in mein Herz erschlichen. Aber auch die anderen Figuren wie Prinz Fjodor, Darius, Kalle und viele mehr haben ihren jeweilig eigenen Charakter und lassen die Geschichte zu einem tollen Abenteuer werden.
Super gefallen hat mir auch die Beschreibung der Beziehung der Löwen untereinander und zu Borka.
Der Spannungsbogen wird während des ganzen Buches gehalten, durch viele unerwartete Begebenheiten verstärkt und bis zum großen Finale im positiven Sinne hinausgezogen.

Fazit: Es war ein Genuss, dieses Buch zu lesen und in die spannende und Welt von Borka und Fjodor, den Löwen und Menschen einzutauchen.
Dieses Buch wird jeder Romantasy-Fan richtig gerne lesen. Es bietet auf jeder der rund 400 Seiten Lesegenuß pur und man möchte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.
Über eine Fortsetzung würde ich mich riesig freuen.

Bewertung vom 03.06.2020
Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht
Ruckser, Elisabeth

Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht


ausgezeichnet

„Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht“ von Elisabeth Ruckser ist 2020 im Löwenzahn-Verlag erschienen und umfasst in der gebunden Ausgabe 216 Seiten.

Allein schon beim Betrachten des Coverbildes läuft einem das Wasser im Munde zusammen und man meint das Brot förmlich riechen zu können und die Kruste knacken zu hören. Dieses tolle Brotbackbuch macht Lust darauf, einfach loszubacken. Es legt Grundlagen bezüglich des Brotbackens, der benötigen Zutaten und Utensilien, erzählt persönliche Geschichten der Bäckerinnen/Bäuerinnen, die ihre Lieblingsrezepte vorstellen und unterstreicht alles durch wunderschöne Fotos von Sonja Priller.

Das Buch ist untergliedert in zwei große Kapitel:
1. Mehl, Wasser, Salz und Liebe und
2. Die Bäuerinnen und ihre Brotrezepte

Im ersten Teil werden wichtige Grundlagen gelegt. Dies führt vom Getreide, der Hefe und Milchsäurebakterien, dem Brotgewürz, dem Sauerteig und anderen Vorstufen bis hin zum „richtigen“ Kneten, Formen und Wirken des Teiges und letztendlich zum Ofen, der Temperatur, dem Dampf und Kleinigkeiten, die sonst noch hilfreich sind beim Brotbacken.

Der zweite Teil ist dann den Bäuerinnen und ihren Brotrezepten gewidmet. Jede Bäuerin wird zunächst dargestellt und einiges aus ihrem Leben oder von ihrem Hof wird berichtet. Als Leser bekommt man also einen kleinen, schönen Einblick in das Leben und ist gleich mit der jeweiligen Person verbunden. Danach stellt die Bäuerin ihre Lieblingsrezepte vor. Hierbei handelt es sich nicht „nur“ um Brote, nein es gibt auch Rezepte für Brötchen, süßes Brot, Stangen, Tortillafladen und vieles mehr. Die Rezepte umfassen beispielsweise Zutaten wie Zucchini, Feta, Müsli, wilde Kräuter, Balsamico, Brote mit Sauerteig und ohne und auch die Art des verwendeten Getreides ist sehr vielfältig. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass die Rezepte so unterschiedlich und vielfältig sind wie eben auch die Bäuerinnen. Sicherlich lohnt sich jedes einzelne dafür, nachgebacken zu werden.

Die einzelnen Rezepte sind in einer klar verständlichen Sprache verfasst und leicht nachzuvollziehen. Viele Fotos, zum Teil auch Schritt-für-Schritt-Fotografien erleichtern zudem das Gelesene und unterstützen den Leser und zukünftigen Brotbäcker.
Es gibt Rezepte für Anfängern mit einfacheren Rezepten und diese machen Mut, sich an das Brotbacken zu wagen und dann findet man auch Rezepte auf einem höheren Niveau.
In diesem Buch findet sicherlich jeder ein Brotrezept, das zu ihm passt.
Besonders gut hat mir gefallen, dass es zu jedem Rezept einen sogenannten „Backfahrplan“ gibt. Hier kann man als Leser auf einen Blick sehen, wie viel Zeit man für das Vorbereiten und Backen des Brotes benötigt.

Man merkt als Leserin, dass in der Umsetzung sehr viel Herzblut steckt und es sich vielerlei Gedanken darum gemacht.

Fazit: Das Buch „Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht“ lädt zum Backen und Ausprobieren ein.
Ich persönlich habe jetzt schon einige Rezepte ausprobiert und es war für mich jedes Mal ein tolles und genussreiches Erlebnis. Es war überhaupt nicht schwer und hat mir viel Spaß gemacht! Ich werde sicherlich noch zahlreiche Rezepte aus diesem Buch nachbacken – die Auswahl ist einfach so groß und meine Brotbacklust wurde richtig geweckt.

Bewertung vom 24.05.2020
Wie die Freiheit schmeckt
Campbell, Tamika

Wie die Freiheit schmeckt


gut

„Wie die Freiheit schmeckt – Wie ich einer Sekte entkam und das Leben entdeckte“ von Tamika Campbell und Denise Linke ist 2020 im Berlin Verlag erschienen. Es umfasst in der Taschenbuchausgabe 224 Seiten.

Tamika Campbell ist heute eine bekannte Komikerin und ich konnte mir – bevor ich ihre Biographie gelesen habe – nicht annäherungsweise vorstellen, welche erschreckende Vergangenheit hinter dieser starken Frau steckt.
Tamika Campbell wurde in die Ansaaru Allah Community in New York hineingeboren. Sie wurde dort eingesperrt, von der Außenwelt abgeschottet und bereits in Kindesjahren psychisch und physisch schwer misshandelt. Sie erlebte Gewalt, sexuelle Übergriffe, Nahrungsentzug und dies unter anderem auch von ihrer leiblichen Mutter.
Mit dreizehn Jahren gelingt es ihr, die Community zu verlassen, sich ihren Lebensweg zu erkämpfen und heute stellt sie eine erfolgreiche Frau dar. Die Geschichte von Tamika Campbell zeigt ihren Mut, ihre Stärke, ihren Lebenswillen, ihren Drang nach Freiheit und ihre Fähigkeit, den Humor dabei nicht zu verlieren auf.
Heute lebt sie mit ihrer Tochter und ihrem Mann in Deutschland.

Campbells Buch hat sich für mich meist flüssig lesen lassen. Manchmal ist ihre Erzählung etwas zu sehr von einem Erlebnis zum nächsten gehüpft, aber dies ließ sich wohl angesichts der vielen Geschehnisse an dabei geringen Seitenanzahl nicht vermeiden. Campbells Geschichte macht betroffen und rührt an und man muss vor dem Mut des dreizehnjährigen Mädchens, das die Sekte verließ, einfach nur den Hut ziehen und auch vor der Veröffentlichung ihrer Geschichte.

Ich empfehle dieses Buch gerne weiter.

Bewertung vom 17.05.2020
Zwei Wochen im Juni
Müller, Anne

Zwei Wochen im Juni


gut

„Zwei Wochen im Juni“ von Anne Müller ist 2020 im Penguin Verlag herausgebracht worden und umfasst in der gebundenen Ausgabe 240 Seiten.

Die zwei unterschiedlichen Schwestern Ada und Toni treffen sich in ihrem alten Elternhaus an der Ostsee. Die Mutter der beiden ist vor kurzem verstorben und nun wollen sie das Haus verkaufen und müssen es deshalb ausräumen. In beiden steigen dabei Erinnerungen an die Kindheit auf, die sie nochmals teilen, aufarbeiten, mit der Gegenwart vergleichen und neue Entschlüsse fassen.

Anne Müller gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren flüssigen und ruhigen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Bei mir sind die Seiten einfach nur dahingeflogen und ich habe dieses Buch in einem „Rutsch“ gelesen. Ich fühlte ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen anbelangt mit und konnte mich gut in die beiden Protagonistinnen hineinversetzen und deren Gefühle und Gedanken nachvollziehen und teilen.
Gut gefallen hat mir auch, dass Anne Müller mithilfe von vielen Gegenstände im Haus die Erinnerungen an Geschehnisse in der Vergangenheit der beiden Schwestern festgemacht hat. Dies hat mich sehr an mich selbst erinnert, wenn mein Blick an vergangenen Dingen hängen bleibt oder ich Gerüche aufnehme, die Erinnerungen in mir aufsteigen lassen.

Fazit: Ein schöner, authentischer, feinfühliger und sehr lesenswerter Roman, der nicht nur an der Oberfläche bleibt und sich mit dem Thema „Abschiednehmen“ wunderschön auseinandersetzt. Man merkt dem Buch an, dass es mit ganz viel Herzblut verfasst wurde.
Es war für mich ein schönes Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Ada und Toni einzutauchen.

Bewertung vom 10.05.2020
Das Museum der Welt
Kloeble, Christopher

Das Museum der Welt


gut

„Das Museum der Welt“ von Christopher Kloeble ist 2020 im dtv-Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 528 Seiten.

Bartholomäus, ein zwölfjähriger indischer Waisenjunge, begleitet die drei Brüder Schlagintweit auf ihrer Expedition durch das koloniale Indien und den Himalaya. Dies ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass er ein Sprachtalent ist und als Übersetzer von den Brüdern „engagiert“ wird. Die Expedition findet im Jahr 1854 statt und wird von Alexander Humboldt unterstützt. Bartholomäus, der äußerst wissbegierig und talentiert ist, zeigt die Expedition aus ausschließlich seiner kindlichen Sicht auf und hat es sich zum Ziel gesetzt, das erste Museum Indiens zu gründen.

Christopher Kloeble gelingt es in seinem Roman den Leser durch seinen feinfühligen, luftigen und humorvollen Schreibstil in den Bann zu ziehen.
Sehr genossen habe ich es, so viele unterschiedliche Eigenschaften der Menschheit in einem Buch vorzufinden – von Liebe bis zum Hass, von Weiß bis Schwarz und dazwischen alle Grau-Schattierungen, - von westlicher Überheblichkeit, der Arroganz der Mächtigen im eigenen Land, von der Suche nach der Identität und Heimat, von Liebe, kindlicher Naivität, Neugierde, Forscherdrang…
Das war für mich absolut faszinierend, ebenso wie die Tatsache, dass es die Brüder Schlagintweit und ihre Expedition tatsächlich gegeben hat, der Junge Bartholomäus jedoch eine erfundene Gestalt von Christopher Kloeble ist. Christopher Kloeble verknüpft in seinem Buch absolut gekonnt wahre Begebenheiten und fiktive Elemente.

Fazit: Ein tiefgründiger und lesenswerter Abenteuerroman.
Es war für mich ein schönes Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Bartholomäus einzutauchen.

Bewertung vom 23.04.2020
Kleopatra und der Mantel der Macht
Kaiser, Maria Regina

Kleopatra und der Mantel der Macht


ausgezeichnet

„Kleopatra und der Mantel der Macht“ von der Autorin Maria Regina Kaiser und dem Illustrator Klaus Puth ist 2020 im Impian Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 152 Seiten.

Wir sind mittlerweile sehr große Fans dieser rundherum gelungenen Sachbücher von Regina Maria Kaiser. Alle Bücher haben das tolle Konzept, dass historische Informationen zur Hauptfigur in eine spannende, „fiktive“ Geschichte eingebunden sind. Der Autorin gelingt es so, ihre eigene Begeisterung für geschichtliche Ereignisse und Persönlichkeiten auf den Leser zu übertragen. Zudem schreibt sie klar, leicht verständlich und eben auch sehr unterhaltsam. Ganz nebenbei werden Daten und Fakten übermittelt und dies alles auf kindgerechte Art und Weise.
In ihrem Buch über Kleopatra erzählt die Perlenstickerin Syris, die als Sklavin für 20 Jahre an Kleopatra gebunden ist, von ihrem Alltag mit der berühmten Persönlichkeit. So wird Kleopatra von vielen Seiten beleuchtet und der Leser kommt ihr Schritt für Schritt näher.
Viele Sachkapitel sorgen für zusätzliche Informationen, so zum Beispiel Cäsar in Ägypten und seine Beziehung zu Kleopatra, die Herkunft Kleopatras, die Schlacht von Actium, Ägypten nach der Zeit Kleopatras usw. Diese Informationen werden auch durch zahlreiche Fotos unterstützt.
Erwähnen möchte ich auch unbedingt die tollen Zeichnungen von Klaus Puth. Sie sind detailliert, passend und sehr liebevoll im Comicstil gezeichnet. Text und Zeichnung unterstützen sich in diesem Buch einfach wieder perfekt.

Fazit: Ein wieder rundherum gelungenes Buch für Kinder ab 11 Jahren über Kleopatra und noch so vieles mehr aus ihrer Zeit.
Hier wird Geschichte kindgerecht vermittelt und das macht wirklich enorm viel Spaß!

Bewertung vom 11.04.2020
Unsere kleine Insel
Bertram, Rüdiger

Unsere kleine Insel


ausgezeichnet

Die achtjährige Nele und ihre Familie ist vom Festland auf eine Hallig in der Nordsee gezogen. Das war anfangs ein bisschen schwierig, aber mittlerweile hat sie sich toll eingewöhnt – und eine liebe Freundin hat sie auch gefunden, nämlich Lisa. Zusammen macht alles einfach mehr Spaß: abends Taschenlampenzeichen austauschen, die Touristen beobachten, den Tieren beim Aufwachsen zusehen, Feste vorbereiten, in die Schule gehen, sich mit den anderen Hallig-Bewohnern austauschen…
Auf einer Hallig gibt es mehr zu erleben als man denkt und als Leser ist man mittendrin!

Mit seinem Buch „Unsere kleine Insel“ ist Rüdiger Bertram ein wunderbares und lesenswertes Abenteuer gelungen, das im Jahr 2020 beim Verlag dtv junior erschienen ist und 112 Seiten umfasst.
Das Buch ist 25 Kapitel gegliedert und in einfach gehaltener Sprache zu lesen. Also absolut für Kinder geeignet.
Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich nicht um ein Kinderbuch, das einen großen Spannungsbogen aufbaut und vor lauter Action nur so strotzt, nein, im Gegenteil, es entschleunigt, erzählt vom Alltag der Kinder auf einer Hallig inmitten der Natur umgeben von freundlich gesinnten Menschen.
Die Handlung ist in sich stimmig und lädt zum Mitfreuen und Glücklich-Sein ein.
Wir haben die einzelnen Charaktere und hier natürlich vor allem Nele und Lisa sofort ins Herz geschlossen und würden uns über weitere Geschichten von ihnen sehr freuen.
Passend zur Geschichte sind viele wunderschöne, klare und natürlich gehaltene Zeichnungen in Farbe von Karin Lindermann zu finden.

Fazit: Wir sprechen eine absolute Leseempfehlung aus für Jungen und Mädchen ab 6-7 Jahren, die ein herzliches Kinderbuch mit Nele und Lisa und den anderen Hallig-Bewohnern erleben wollen. Man merkt der Geschichte an, dass sie mit ganz viel Herzblut geschrieben wurde.
Lesespaß ist hier 100%ig garantiert.

Bewertung vom 07.04.2020
Der schmale Grat
Messner, Hubert;Koppelstätter , Lenz

Der schmale Grat


ausgezeichnet

„Der schmale Grat – Als Arzt und Abenteurer zwischen Leben und Tod“ von Hubert Messner und Lenz Koppelstätter ist 2020 im Ludwig Buchverlag erschienen. Es umfasst in der gebundenen Ausgabe 224 Seiten.

Das Buch ist ein autobiografisches Gemeinschaftsprojekt von Hubert Messner, dem international angesehenen Neonatologen und Bruder von Reinhold Messner und Lenz Koppelstätter, der im Buch aus der Sicht des Vaters seines frühgeborenen Sohnes Ilay erzählt.
Hubert Messner erzählt von seinen Erfahrungen als Neugeborenenmediziner und setzt sich mit den Fragen auseinander, wie weit hier die Medizin gehen darf und wie ist es um die jeweilige Lebensqualität bestellt. Darf/Muss Leben unter allen Umständen gerettet werden? Eine schwirige Gratwanderung. Diese Thematik stellte ihn immer wieder vor große Herausforderungen, ebenso wie seine vielen Abenteuer und Grenzerfahrungen in den Bergen, Grönland, usw., die er auch mit seinem Bruder Reinhold erlebte, und von denen er ebenso in seinem Buch erzählt.
Messner schreibt in seinem Buch authentisch, schonungslos und ohne Schnörkel. Er bringt die Dinge auf den Punkt und nimmt den Leser so mit in seine Welt der Neugeborenenmedizin, aber eben auch mit auf die Abenteuer in den Bergen.
Und Lenz Koppelstätter berichtet in Zwischenkapiteln aus der Sicht eines Vaters eines Frühgeborenen, von seinen Ängsten und Sorgen, seiner Hoffnung, seinem Ausgeliefertsein und gleichzeitig auch seinem Vertrauen zu den Ärzten und hier vor allem zu Hubert Messner.

Fazit: Ein unglaublich schönes und lesenswertes Buch, das nicht nur an der Oberfläche bleibt, sondern sich tiefgründig und ehrlich mit Gratwanderungen im Leben auseinandersetzt.
Hubert Messner plädiert dafür, intensiv zu leben und sich den Herausforderungen im Leben zu stellen.
Es war für mich ein Genuss, dieses Buch zu lesen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2020
Zwölf ungezähmte Pflanzen fürs Leben
Engelmann, Monika; Riedmair, Hildegard; Langguth, Jeanette; Kainz, Ulrike; Maier, Angela; Demmel, Rita

Zwölf ungezähmte Pflanzen fürs Leben


ausgezeichnet

„Zwölf ungezähmte Pflanzen fürs Leben: Wie die Brennnessel und ihre Freunde auszogen, um zu zeigen, was in ihnen steckt!“ ist 2020 im Löwenzahn Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 200 Seiten. Verfasst wurde diese Buch vom sogenannten “Kräuterkollektiv“. Hierbei handelt es sich um die acht kompetente Kräuterfrauen Monika Engelmann, Rita Demmel, Ulrike Kainz, Jeanette Langguth, Angela Maier, Brigitte Plank, Hildegard Riedmair und Astrid Schwarzenberger.

Dieses Buch macht so unglaublich viel Lust, sofort mit dem Kennenlernen, Entdecken, Sammeln und Verarbeiten von Wildkräutern und -pflanzen anzufangen. Ich habe so viele Informationen und tolle Ideen erhalten und ich bin mir sicher, dass ich dieses Buch noch unzählige Male in Händen halten werde.

Das Buch ist nach folgendem Schema aufgebaut:
Jede der Autorinnen hat sich einer oder zweier Wildpflanzen angenommen und stellt diese immer nach der gleichen Art und Weise zunächst in Form eines Pflanzenportraits, dann mit feinen Verarbeitungsvorschlägen und zum Schluss einigen Seiten zum Thema „Heilkraft“ vor. Auch die Autorinnen werden jeweils portraitiert.
Die Kapitelüberschriften lauten wie folgt:
1. „Große Brennnessel – Feurige Aphrodite“ von Aki Schwarzberger
2. „Frauenmantel – Der umhüllende Beschützer“ von Angela Maier
3. „Giersch – Wilder Frechdachs“ von Brigitte Plank
4. „Gundermann – Just magic!“ und
5. „Schwarzer Holunder – Hüter der Schwelle“ von Hildegard Riedmair
6. „Kornelkirsche – Die Dirndelkönigin, eine herbe Schönheit“ und
7. „Löwenzahn – Der Sonnyboy“ von Jeanette Langguth
8. „Rose – Im Gleichgewicht sein“ und
9. „Schafgarbe – Tausendblättrige Gesundmacherin“ von Monika Engelmann
10. „Schlehe – Die beschützende Fee“ und
11. „Spitzwegerich – Hilfreicher Kumpan für unterwegs“ von Rita Demmel
12. „Vogelmiere – Lass mich dein Glücksbringer sein!“ von Ulrike Kainz
Ein zusätzliches Kapitel ist mit dem Namen „Hamstergeheimnisse“ betitelt. Hier findet der Leser wichtige allgemeine Hinweise zur Ernte, zum Trocknen und Aufbewahren.

Den Autorinnen gelingt es mit ihrem persönlichen und dabei unglaublich informativen Schreibstil, dem Leser ihre Leidenschaft für die unterschiedlichen Wildpflanzen nahe zu bringen. Ihnen gelingt dies auf sehr angenehme, lebendige, praxisnahe und anschauliche Art und Weise. Viele Tipps, Tricks und Rezept- und Kreativideen lassen das Buch zu einem absoluten Leseerlebnis werden. So geht es beispielweise von der Männermarmelade mit Brennnesseln, über eine Frauenmanteltortilla und einem frischen Gundermann-Wiesenschluck zum Holunderbeeren-Chutney und Kornelkirsch-Plätzchen, vom Holunder-Erkältungstrunk, Schlehenkern-Kissen, heilenden Vogelmieren-Auflagen über Rosenblüten-Hautöl, erfrischendem Holunder-Fußbad, Badesalz mit Gundermann zur Frauenmantel-Tinktur und zur aktivierenden Brennnessel-Haarkur.
Es ist wirklich unglaublich, wie viele tolle Informationen und Anregungen dieses Buch enthält.

Besonders hervorzuheben sind auch die wunderschönen, natürlich gehaltenen, bunten Zeichnungen und die vielen anschaulichen Fotos. Die ganze Gestaltung und das Layout sind qualitativ hochwertig und gut durchdacht und man merkt als Leserin, dass in der Umsetzung sehr viel Herzblut steckt und es sich vielerlei Gedanken darum gemacht wurden.
Außerdem möchte ich noch positiv anmerken, dass das vorliegende Buch auf höchstem ökologischen Standard gedruckt wurde, ausschließlich mit Substanzen, die wieder in den biologischen Kreislauf rückgeführt werden können.

Fazit: Hier handelt es sich um einen umfassenden Ratgeber zu den Wildpflanzen Große Brennnessel, Frauenmantel, Giersch, Gundermann, Schwarzer Holunder, Kornelkirsche, Löwenzahn, Rose, Schafgarbe, Schlehe, Spitzwegerich und Vogelmiere der Laien einen tollen Einblick gibt, aber auch erfahrenere Profis können von diesem Buch, den Tipps, Tricks und enormen weitergegebenen Wissen profitieren.
Dieses Wildkräuter-Abenteuer hat mich absolut überzeugt und gefällt mir

Bewertung vom 20.03.2020
Die Glasschwestern
Hauser, Franziska

Die Glasschwestern


gut

Bei dem Buch „Die Glasschwestern“ handelt es sich um einen Familienroman von Franziska Hauser, der im Jahr 2020 im Eichborn Verlag erschienen ist und in der gebundenen Ausgabe 432 Seiten umfasst.

Die Geschichte startet unmittelbar mit der Situation, dass die Männer der beiden Zwillingsschwestern Dunja und Saphie zeitgleich verstorben sind. Dunja und Saphie, die sehr verschiedenen von ihrem Charakter her sind und deren Leben auch bisher ganz ungleich verlaufen sind, gehen verständlicherweise auch mit ihrer Trauer und der ganzen Situation unterschiedlich um.
Dunja, die mit Winne verheiratet war und von ihm zwei Kinder hat, führte bisher ein eher konventionelles Leben. Saphie hingegen ist kinderlos geblieben und liebte schon immer das etwas Außergewöhnliche. Sie ist auch die Besitzerin eines Hotels.
Mit dem Tod ihrer Männer stehen die beiden „Glasschwestern“, wie sie in ihrem Heimatdorf aufgrund des Berufes ihres Vaters als Glasbläser genannt werden, vor einem Neubeginn.
Dunja beschließt im Hotel ihrer Schwester einzusteigen und Saphie steht zunehmend der Weg offen, sich von diesem abzunabeln.

Das Buch „Die Glasschwestern“ hat in meinen Augen Höhen und Tiefen. Als eine tolle Höhe sind sicherlich die beiden Schwestern und ihre Darstellung im Buch zu nennen. Ich konnte mir beide sehr gut vorstellen und die Entwicklung von beiden sehr gut nachvollziehen. Sie waren für mich stets greifbar und vor allem ab der Mitte des Buches wurden mir beide immer sympathischer.
Erwartet man von dem Roman viel Handlung und einen hohen Spannungsbogen, so wird man als Leser eher enttäuscht. Alles geht sehr langsam vonstatten und manchmal bringen die vielen Sprünge in den Gedanken der Personen und die Rückblicke zur Klärung der Gegenwart oftmals etwas Verwirrung in die Geschichte und stoppen den Lesefluss.

Fazit: Ein Roman der viel mehr Potential gehabt hätte, mich leider nicht sehr gepackt hat, aber dennoch nett zu lesen war.
Ich vergebe drei von fünf Sternen.