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mysticcat
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Wien

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2017
Irresistible - Ein Baby kommt selten allein / Fun under the covers Bd.1 (eBook, ePUB)
Martin, Lex

Irresistible - Ein Baby kommt selten allein / Fun under the covers Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Irresistible – Ein Baby kommt selten allein von Lex Martin ist die deutsche Übersetzung des 2016 erschienen Romans „Shameless“ und Anfang 2017 im LYX Digital Verlag als E-Book erschienen. Dieses Buch ist eine in sich abgeschlossene Geschichte.

Meine Meinung:
Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt perfekt zum Genre des erotischen Liebesromans. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, so dass die Seiten beim Lesen nur so dahin fliegen.
Sehr schnell hatte ich beim Lesen ein Bild vor Augen und konnte mir sowohl Brady, Izzy wie auch Kat vor meinem geistigen Auge gut vorstellen, auch die Umgebung war sofort da. Der Beginn der Geschichte war für mich sehr emotional und nach den ersten 100 Seiten kam in meinen Augen nichts Vergleichbares mehr und das Ende des Buches war sehr vorhersehbar. Die erotischen Szenen kamen meiner Meinung nach für einen erotischen Roman mit der geringen Handlungsdichte zu kurz – da hätte es intensivere oder extremere Szenen gebraucht, damit die flache Handlung kompensiert wird.
Aus der Veranstaltung und den Familienbeziehungen mit den Eltern hätte mehr herausgeholt werden und zusätzliche Spannung aufgebaut werden können. Ebenso gibt sich Izzy stets pflegeleicht und der Verbleib bei einem Babysitter ist kein Problem. Ich kann mir so ein problemloses Kind (das gerade seine Eltern verloren hat) nicht vorstellen. Ebenso entspricht der Erschöpfungszustand von Brady und Kat nicht demjenigen, der auftritt, wenn man Tag und Nacht für so ein kleines Kind sorgt und nebenbei noch anstrengende Schichten im Diner / Tattooladen und Arbeiten auf der Farm erledigt.
Natürlich kommt die (nicht besonders ausgeprägte) Eifersucht auf Dani auf, die zu keinen Spannungen führt, sowie ein halbherzig stalkender Ex und viele andere Probleme, die sich zu schnell in Luft auflösen.

Fazit: Ein leichter Frauenroman für nebenbei, die Besonderheiten haben mir in diesem Buch gefehlt.

Bewertung vom 05.09.2017
Fair Catch (eBook, ePUB)
Blake, Liora

Fair Catch (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Fair Catch“ von Liora Blake kommt im September 2017 als E-Book only im Forever Verlag heraus und ist der Auftakt der Grand-Valley- Serie. Da am Ende des Buches bereits der Beginn des nächsten Bandes zum Reinlesen enthalten ist, darf die Leserin sofort auf die Veröffentlichung des nächsten Bandes hibbeln.

In diesem Band geht es um einen erfolgreichen Footballspieler am Ende seiner Karriere – der auf die ökologische Apfelbäuerin am Ende ihrer Finanzen trifft.

Meine Meinung:

Die Covergestaltung finde ich ansprechend und mal was Anderes. Der Wiedererkennungswert beim Nachfolgeband ist jedenfalls gegeben – und auch das Genre mit romantischem Frauenbuch mit Sportler und starker Protagonistin ist durch die Aufmachung erkennbar.

Whitney Reed ist eine starke Frau, die ihr Leben alleine im Griff hat und eine optimistische Haltung an den Tag legt, trotz der Schicksalsschläge, die sie bereits erlitten hat. Sie ist es gewohnt, mit wenig auszukommen und mit ihrem aktuellen Leben zufrieden. Die angebotene Hilfe von Cooper Lowry will sie nicht annehmen, da sie alles aus eigenem Antrieb heraus schaffen will. Sie braucht auch etwas, um sich über ihre Gefühle und deren Konsequenz klar zu werden, was für sie authentisch ist.

Cooper Lowry stammt ursprünglich aus Texas und spielt in Denver, als sich immer wieder Verletzungen und Knieprobleme in seinen Alltag gesellen. Er ist zufrieden mit seinem Leben, hat jedoch die Zeit nach seiner Footballkarriere noch gar nicht geplant. Sehr witzig finde ich das Aufeinandertreffen von ihm und Whitney zu Beginn des Buches im Drug Store – sie hat ja ordentlich Eindruck bei ihm hinterlassen. Cooper finde ich interessant und stereotyp für den „Texas Cowboy“, der er ursprünglich ja ist, und finde ihn ebenso interessant wie Whitney.

Ein lockerer Schreibstil und eine hohe Handlungsdichte machen dieses Buch zum perfekten Frauenbuch, das ich auch in einem Rutsch durchgelesen habe, weil ich immer wissen wollte, wie es weitergeht.

Die Erzählperspektiven von Whitney und Cooper erlauben einen guten Einblick in deren jeweiliges Seelenleben und geben dem Buch mehr Tiefe, da man mit beiden mitfiebern kann. Mein Kopfkino ist sofort angesprungen, was aber auch daran liegen kann, dass ich die Umgebung gut kenne und von den Personen schnell eine Vorstellung entwickeln konnte.

Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen – und ich warte schon sehnsüchtig darauf, dass der zweite Band erscheint.

Bewertung vom 22.08.2017
Amrita
Khorana, Aditi

Amrita


ausgezeichnet

Das Buch ist im Juli 2017 als gebundene Ausgabe im Dresser Verlag erschienen. Bisher habe ich noch nichts von der Autorin Aditi Khorana gelesen, die Leseprobe hat mich jedoch neugierig gemacht. In einer Buchhandlung fällt das Buch wegen seiner ungewöhnlichen und glänzenden Covergestaltung sofort auf und wirkt auf mich mystisch-orientalisch. Der Englische Titel, "The library of fates" passt meiner Meinung nach noch besser zu dem Buch als die deutsche Übersetzung.

Worum geht es?
Prinzessin Amrita, 16 Jahre alt, soll ihr Königreich Shalingar durch die Hochzeit mit dem Tyrannen Sikander, einem Jugendfreund ihres Vaters, König von Makedon und kaltblütigen Eroberer, retten. Die Prinzessin liebt jedoch einen anderen - und ist entsetzt darüber, wie das junge Orakel Thala ihr als Geschenk übergeben wird - gefesselt, vollgepumpt mit Drogen und der Anweisung zur Einzelhaft im Dunkeln. Da beschließt Amrita, die Flucht anzutreten - ein schwieriges Unterfangen.


Meine Meinung zum Buch
Ich habe mir ein orientalisches Fantasymärchen erwartet - und diese Erwartung wurde auch erfüllt. Da es sich bei Amrita um ein Jugendbuch handelt, ist die Sprache erwartungsgemäß leicht zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin.
Toll war für mich, dass ich sofort von Beginn weg mitten in der Handlung war und war im Amritas Zimmer und habe die Geschichte durch ihre Augen erlebt. Alle Personen im Buch und alle Orte waren für mich vorstellbar, obwohl ich von der real existierenden Gegend, in der das Buch handelt, wenig Vorstellung hatte.
Ich war mit Amrita in der Geschichte vom Land der Bäume, in Höhlen, im Tempel und in der Wüste - und habe zu jedem Zeitpunkt die fiktive Welt vor meinem inneren Auge sehen können und konnte daher nicht mit dem Lesen aufhören.
Für mich war die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend, da die Handlung für mich zwei mal eine unerwartete Wendung genommen hat.
Beeindruckt hat mich auch, wie sehr mich dieses Buch emotional berührt hat und wie ich mit der Protagonistin mitgelitten habe.
Amrita als weibliche Heldin der Geschichte finde ich sehr passend, da sie sehr behütet aufgewachsen ist und Sehnsucht nach ihrer unbekannten Mutter verspürt. Und plötzlich liegt die Last ihres ganzen Landes und scheinbar der ganzen ihr bekannten Welt auf ihren Schultern - sowie auch das Leben und Wohlergehen ihrer Fruendin Thala. Dafür, dass sie sich noch nie in einer vergleichbaren Situation befunden hat, meistert Amrita meiner Meinung nach die Aufgaben sehr gut und macht im Laufe der Handlung eine starke Entwicklung durch, die auch zu ihr passt.
Mein Lieblingscharakter im Buch ist jedoch die Seherin Thala. Ich will mir ihr Schicksal gar nicht vorstellen und kann nachvollziehen, wie sehr sie sich über die Freiheit freut und welche Schwierigkeiten ihre Gabe für sie mit sich gebracht haben, aber auch die Hoffnung, die sie in ihre neue Freundin Amrita setzt.
Auch das Ende des Buches finde ich sehr gelungen und freue mich, dass die Geschichte in sich abgeschlossen ist.

Fazit: Packende Fantasygeschichte um Prinzessin Amrita

Bewertung vom 01.08.2017
Fritzi Klitschmüller Bd.1 (MP3-Download)
Sabbag, Britta

Fritzi Klitschmüller Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Sprecherin Birte Schnöink:
Die junge Stimme hat uns (meinen Mann, meinen Fünfjährigen und mich) sofort mitgerissen und in die Geschichte befördert. Obwohl mein Mann mit erzählender Kinderlitartur meist nicht viel anfangen kann, hat sorgar ihm die Geschichte um Fritzi gefallen. Auch der Fünfjährige findet die Erzählweise super und konnte dem Gesprochenen sehr gut folgen. Auch mich hat die Stimme mitgerissen und die Sprecherin kommt auf meine Liste mit Lieblingssprecherinnen.

Meine Meinung zum Ihnalt:
Dieses Buch hat alles, was ein Kinderbuch braucht. Eine sehr originelle Protagonistin (will ihrer Mutter gefallen und zieht daher das Prinzessinnnenkleid an - braucht dafür aber den Piratengürtel, damit es nicht rutscht - und wünscht sich nichts sehnlicher als ein rotes Skateboard), sowie eine schrullige Tange, eine petzende Cousine, einen Bruder, einen toleranten Vater und eine Mama, die auf Kur ist - sowie neue Nachbarn, die einen Sohn im Alter der Protagonistin haben.

Die Handlung war rasant, hat sich aber nie überschlagen und wichtige Werte (Freundschaft, anderen helfen) vermittelt - und ist dabei noch überaus unterhaltsam. Wir haben mit Fritzi mitgefiebert und finden das Ende passend.

Fazit: Wir warten bereits auf Fritzis nächstes Abenteuer!

Bewertung vom 07.06.2017
Roofer
Wilke, Jutta

Roofer


ausgezeichnet

Der Jugendroman „Roofer“ von Jutta Wilke ist im Juni 2017 als gebundenes Buch und als E-Book im Coppenrathverlag erschienen. Dabei wird die nach wie vor aktuelle Thematik in die Höhe kletternder Jugendlicher aufgezeigt, die sich bei ihren waghalsigen Manövern gegenseitig filmt, um dabei den ultimativen Kick zu erleben und möglichst viele Clicks im Internet zu erhalten.

Die Handlung:
Nasti, die beste Freundin von Alice, liegt traurig bei Alice im Bett, nachdem ihr Freund und Roofer beim Klettern abgestürzt ist. Bei einer Rückblende wird die Geschichte bis zu diesem Ereignis aufgerollt.

Meine Meinung:
Alice wirkt auf mich normal und bodenständig, vor allem, wenn man bedenkt, wie ihre familiären Verhältnisse sind. Die Erzählung über ihren Vater hat mich sehr bewegt, ebenso andere Details, die in die doch kurze Geschichte eingeflossen sind.
Auch Nasti hat Schwierigkeiten zu Hause, denn ihr werden offenbar nicht die nötigen Konsequenzen gesetzt, weshalb ihre Mutter ganz besonders auf den guten Einfluss von Alice auf ihre Tochter hofft und ihrer eigenen Tochter freie Bahn lässt. Nasti gibt sich abgebrüht, ist jedoch naiv.
Nik gefällt mir jedoch als Charakter am besten, da er sehr authentisch rüberkommt, man viel über ihn und seine Vergangenheit erfährt und er sich trotz aller Widrigkeiten des Lebens zu einem feinen Kerl entwickelt hat. Zwischen Alice und ihm habe ich während des Lesens die Spannung spüren können.
Die Thematik ist leider nach wie vor aktuell – sowohl Jugendliche aus „Problemfamilien“, die sich ihre Anerkennung außerhalb von Schule und Elternhaus im Internet und der Gleichgesinntengruppe suchen, wie auch gelangweilte Jugendliche aus gutem Hause lassen sich für Anerkennung im Internet auf gefährliche Aktionen ein. Oft gibt es, wie auch in diesem Buch, konkurrierende Anführer, die alle beweisen sollen, dass sie die Größten sind.
Was mir an der Geschichte gut gefallen hat ist, dass sie trotz ihrer Kürze intensiv ist, weil ein kurzer Zeitraum dieser Teenager genau geschildert wird – ebenso bringt der Perspektivenwechsel mehr Licht in die Handlung und lässt die Charaktere authentischer und tiefer wirken. Ebenso gefällt es mir, dass nicht alle Geheimnisse gelüftet werden und auch am Ende noch viele Fragen offen sind, denn es passt einfach zu diesem Buch.
Der Schreibstil hat mich gepackt und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

Fazit: Ein gutes Jugendbuch, das Einblicke in die Handlungsmotive Jugendlicher bietet.

Bewertung vom 06.06.2017
Wir leuchten im Dunkeln (eBook, ePUB)
Wilms, Lina

Wir leuchten im Dunkeln (eBook, ePUB)


weniger gut

„Wir leuchten im Dunkeln“ erscheint im Juni 2017 im Forever by Ullstein Verlag als E-Book. Die Autorin Lina Wilms stammt selbst aus Zürich, ein Großteil der Handlung des Buches spielt in der Schweiz. Bisher habe ich noch nichts von dieser Autorin gelesen.

Inhaltsangabe:
Raya opfert sich für ihre Familie auf, seit ihre Mutter überraschend nach Deutschland ausgewandert ist. Bei Rayas jüngerer Schwester Alessandra wurde ein Immundefekt festgestellt, so dass es jederzeit sein kann, dass sie für längere Zeit ins Krankenhaus muss. Als Raya Nik kennenlernt, verliebt sie sich sofort in ihn. Doch kann sie ihre Familie zu Gunsten ihrer Liebe hintenanstellen?

Meine Meinung:
Das Positive gleich vorweg: Cover, Inhaltsangabe und der Bezug des Textes zum Titel haben mir gut gefallen.
Raya ist 24 Jahre alt und spricht mit ihrer Familie Italienisch, sie ist die Protagonistin dieser Geschichte. Bevor ihre Mutter die Familie verlassen hat, haben ihr die Arbeit im Reisebüro und die damit verbunden Reisen sehr viel Freude gemacht. Doch jetzt verbringt sie ihre Tage damit, sich um ihre mittlerweile auch erwachsene und studierende Schwester „Ale“ zu kümmern, der Vater scheint abwesend, auch wenn er anwesend ist.
Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto weniger kann ich Rayas Gedanken und Handlungen nachvollziehen. Wenn man wirklich in jemanden verliebt ist, denkt man Tag und Nacht kaum noch an was anderes als die geliebte Person, zumindest in den ersten Wochen. Wo Zweifel ist, sollte sie sich ganz sicher sein. Und wenn so viel Zweifel ist, ist er dann wirklich der Richtige? Sämtliche Beziehungsgeflechte bleiben für mich auch nach „klärenden Gesprächen“ in der Handlung sehr oberflächlich und gehen mir zu wenig in die Tiefe. Raya verstehe ich nicht, und alle anderen vorkommenden Personen sind mir zu oberflächlich Dargestellt, als dass ich zu ihnen eine Beziehung hätte aufbauen können.
Bei dem geringen Umfang des Buches wäre es für mich besser gewesen, sich auf wenige wichtige Personen zu konzentrieren und an deren Seelenleben und Beziehungsgeflecht teilhaben zu lassen, als neben den fünf besten Freundinnen, der Arbeitskollegin, den Eltern, Nik und dessen Eltern, sowie Dom aus Niks Freundeskreis in die Handlung einzuführen, die im Endeffekt entweder gar keine oder nur absolute Nebenhandlungen in meinen Augen gespielt haben.
Am Schreibstil hat mir nicht gefallen, dass man nicht weiß, ob man was verpasst hat, wenn man weder Italienisch noch Französisch spricht, da viele Dialoge in ebendiesen Sprachen abgehandelt wurden, was ich zwar als Authentisch aber absolut mühsam empfunden habe, obwohl ich beide Sprachen beherrsche. Gerade bei einem E-Book wäre es einfach, Übersetzungen anzuzeigen auf Knopfdruck oder zumindest im Vorwort zu erwähnen, dass wesentliche Passagen dieser Dialoge im Fließtext nochmal zusammengefasst sind und der Großteil davon belangloses Geplauder ist, das scheinbar die Seiten füllen soll.

Fazit: Mich hat das Buch zu keinem Zeitpunkt bewegt. Hätte ich es nicht als Rezensionsexemplar gelesen, hätte ich nach 100 Seiten auf jeden Fall abgebrochen.

Bewertung vom 26.05.2017
Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1


gut

Glaube Liebe Tod vom Autorenduo Gallert und Reiter ist im Mai 2017 im Ullsteinverlag erschienen. Es ist der erste Band um den evangelischen Polizeiseelsorger Martin Braun und die Ermittlerin Verena Dohr, wobei jedoch der Pfarrer der Protagonist der Geschichte ist.

Worum geht es?
Der Auftakt zum Fall ist hervorragend konstruiert. Martin Bauer rettet auf der Duisburger Rheinbrücke einen Kollegen, der sich durch einen Sturz von einer Brücke das Leben nehmen möchte. Vier Stunden später stirbt dieser Kollege jedoch an den Folgen eines Sturzes vom Deck eines Parkhauses. Obwohl von Selbstmord ausgegangen wird, kann Bauer das nicht so richtig glauben.

Meine Meinung:
Martin Braun spielt seine Rolle als evangelischer Seelsorger perfekt. Nachdem für ihn die Gemeindearbeit nicht das Richtige war, arbeitet er als Polizeiseelsorger und ist somit Beistand für die Angehörigen von Verbrechensopfern, sowie für die Einsatzkräfte. Hier zeigt er sich stets authentisch. Anfangs tauscht er sich mit seinem katholischen Kollegen aus, der dann im Laufe der Handlung keine Rolle mehr spielt, wie leider auch viele weitere Personen, die in die Handlung eingeführt werden und dann nicht mehr auftauchen. Dafür gibt es von mir Abzüge, da ich immer versuche, mir Personen und die Beziehungen zueinander zu merken. Für den Umfang des Buches waren das ganz schön viele, die potentiell handlungsrelevant waren. Er stellt seine Familie nicht über andere Menschen und tut damit das, was jeder, außer der Familie selbst, von einem Pfarrer erwarten würde.
Verena Dohr ist eine knallharte Ermittlerin, an deren Stuhl von einem Kollegen gesägt wird und die es auch im privaten Umfeld nicht leicht hat. Warum sie sich niemanden anvertraut, bleibt mir ein Rätsel. Die für Frauen so typische beste Freundin hat mir hier in der Handlung gefehlt, oder sonst irgendeine außenstehende Vertrauensperson von Verena.
Nina und Thilo verhalten sich so, wie man es von Pubertierenden erwarten würde. Was ich trotzdem nicht verstehe ist, dass man die Tochter ohne Begleitung (zum Beispiel durch die überbesorgte Mutter) mit 15 Jahren zu einer Protestkundgebung reisen lässt, nur um sich nachher wie verrückt Sorgen zu machen. Da habe ich das erste Mal über die Mutter den Kopf geschüttelt.
Hier komme ich auch zu meiner Kritik zum Frauenbild allgemein, das sehr flach gehalten wird. Verena bekommt, abseits ihrer häuslichen Geschichte, wenig Tiefe und trägt auch selbst eher passiv zur Ermittlung bei, denn der Held der Geschichte ist der Seelsorger. Sowohl Frau Bauer wie auch Frau Kunnert gehen selber keiner Erwerbstätigkeit nach, soweit ich das verstanden habe, und sitzen hauptberuflich zu Hause und machen sich Sorgen um jeweils einen Teenager. Beide nörgeln scheinbar ständig an ihren Männern herum und wundern sich dann, wenn die Beziehung nicht so richtig läuft. Auch über den Bildungshintergrund der Frauen wird nichts angegeben, so dass sie flach bleiben. Für mich ist das Frauenbild nicht mehr zeitgemäß.
Die Storyline ist spannend, jedoch ist der Beginn des Buches aus meiner Sicht der beste Abschnitt. Was danach kam, war für mich vorhersehbar, obwohl ich eher wenige Krimis lese und daher oft überrascht bin von den Wendungen, die ein Buch nimmt. Viele Elemente, die mich wirklich interessiert hätten, wurden in diesem Buch nicht aufgelöst und ich fürchte, dass viele Geheimnisse in Folgebänden auch keine Rolle mehr spielen würden.
Auch der Showdown am Ende war mir zu viel des Guten – hier hätte die Hälfte der Spannungselemente auch für Spannung gereicht und es hätte dann nicht so konstruiert gewirkt.

Fazit: Durch den Schreibstil ließ sich das Buch gut lesen und auch Martin Braun als Protagonist überzeugt. Die Handlung ist mir zu vorhersehbar und an manchen Stellen zu dick aufgetragen.

Bewertung vom 16.05.2017
Smart Cooking
Freitag, Björn

Smart Cooking


weniger gut

Björn Freitag wirbt in seinem Buch „Smart Cooking“, das am 21. April 2017 im Becker Joest Volk Verlag erschienen ist, mit „Kochen ohne Einkaufsstress und Küchenchaos“.

Als Vollzeit berufstätige Kindergartenkindmutter habe ich mir von diesem Buch viel erwartet – nämlich geschmacklich gute und neue Rezepte, die mit fast ausschließlich „Standardware“ zuzubereiten ist und wo nur ein paar frische Artikel aus dem Supermarkt beigefügt werden und dazu noch den Anforderungen moderner Ernährung (zwei Mal pro Woche Fleisch, einmal Fisch, ansonsten vegetarisch und vegan) gerecht werden. Außerdem sollen sie schmecken – vom Kindergartenkind bis zur Oma.

Überrascht war ich schon bei einigen Lebensmittel der Standardliste. In meinem Haushalt befinden sich weder Ahornsirup, noch weißer noch dunkler Balsamikoessig, kein Alkohol (also weder Bier noch Wein), auch Cashewkerne sucht man vergebens, ebenso Kokosessig, Kokosmilch wie Orangensaft und Sojasauce. Einige Artikel, wie zum Beispiel Kokosessig und Kokosmilch bekomme ich in keinem Supermarkt in der Nähe, Orangensaft machen wir selber und Alkohol wird bei uns nicht konsumiert. Damit fallen dann schon mal viele Gerichte weg oder es entsteht ein großer Einkaufsaufwand.

Das Buch punktet aber damit, dass auch die Lebensmittel aus dem Grundstock, die für das Rezept benötigt werden, nochmals angeführt sind. Super für Personen, die nicht alles zu Hause haben.

Von den ersten drei Rezepten haben schon zwei für mich nicht ausreichend Gemüseanteil für eine gesunde Ernährung. Für zwei Portionen finde ich auch 500 g Rindfleisch (dass ich aus der Oberschale auch nicht in meinem Supermarkt bekomme würde) sehr viel und es passt nicht in meine Vorstellung einer gesunden Ernährung.

Als Resteverwertung von Ostern habe ich gekochte Eier mit Senfsauce und Blumenkohl ausprobiert – hier wird eine Arbeitszeit von 15 Minuten angegeben. Durch den Einsatz von Ei, Öl und Sahne handelt es sich hierbei sicher um kein Diätessen. Mit 15 Minuten Vorbereitungszeit komme ich nicht hin, da brauche ich locker die doppelte Zeit – in einer Viertelstunde habe ich den Blumenkohl nicht gewaschen, geputzt, weichgekocht und grob geschnitten. Die Eier lassen sich bei mir auch erst länger nach dem Kochen schälen – hier hatte ich den Vorteil, dass sie bereits gekocht waren. Geschmeckt hat dieses nicht besonders gesunde Gericht (wieder zu wenig Gemüse) auch niemanden aus meiner Familie. Hätte ich die Eier lieber für die Brotzeit des nächsten Tages verwendet.

Bei den überbackenen Toasts habe ich mich auch gewundert – dafür brauche ich kein Kochbuch. Und nicht mal Toast – hierfür wird bei mir zu Hause Brot, das schon beginnt hart zu werden, als „Restlessen“ mit nicht mehr ganz so ansehnlichem Gemüse verwendet.

Auch für eine Abwandlung von Spiegelei Rühreistyle brauche ich kein Kochbuch – das bekomme ich auch ohne hin.

Andere Rezepte benötigen Fertiggerichte, wie zum Beispiel Blätterteig, (äh… wozu koche ich dann selbst und greife nicht gleich zum „Ganzfertigprodukt“?) Damit kann ich auch ohne Kochbuch kochen und konnte daraus für mich keine neue Erkenntnis ziehen.

Bei „Smart“ ist mir auch gleich die digitale Einsatzmöglichkeit gekommen, so wäre es zum Beispiel praktisch, auf die Einkaufslisten auch mittels App oder E-Version des Buches von unterwegs zugreifen zu können, da bei uns oft spontan eingekauft wird, wenn sich am geplanten Speiseplan doch noch was ändert.
Wer sich überlegt, dieses Buch zu kaufen, sollte das Buch vorher unbedingt mal durchblättern und schauen, ob die Gerichte darin Anklang finden und versuchen, mit dem eigenen Kochkönnen die Zubereitungszeit realistisch einzuschätzen.

Fazit: Für meine Bedürfnisse passt das Kochbuch überhaupt nicht. Es finden sich zu wenig vegetarische Rezepte im Kochbuch, der Gemüseanteil ist mir zu niedrig und auch Nachspeisentipps, die schnell und einfach gehen, fehlen mir in diesem Buch.

Bewertung vom 08.05.2017
First Taste (eBook, ePUB)
Hawkins, Jessica

First Taste (eBook, ePUB)


gut

Das Buch "First Taste. Eine Nacht ist nicht genug" von Jessica Hawkins ist im Forever Verlag im Mai 2017 als E-Book erschienen und in derzeit auch nur in dieser Form erhältlich.

Andrew vergöttert ein weibliches Wesen - seine Tochter Bell. Die beiden wurden vor 4 Jahren, an Bells 3. Geburtstag, von der Mutter sitzen gelassen und die wichtigste weibliche Bezugsperson für Bell ist ihre Tante. Bei einem Besuch in der Firma trifft Andrew auf die Chefin der Tante und eine heiße Affäre beginnt. Amalia möchte auch keine feste Beziehung, steckt sie doch gerade in einem Rosenkrieg mit ihrem Exmann.

Meine Meinung zu den Charakteren und der Geschichte.
Andrew, Amalia, Bell und Sadie sind die einzigen Charaktere, in die in diesem Buch näher eingegangen wird und die beim Lesen des Buches als Persönlichkeiten für mich präsent waren. Die anderen Charaktere, besonders die Expartner von Andrew und Amalia, bleiben in meinen Augen zu flach. Bis auf die Motive, die sie dazu bewogen haben, ihre jeweiligen Beziehungen so zu vernachlässigen, wird über die beiden wenig erzählt, auch nichts über deren Geschichte. Dadurch kommt es mir vor, als sollten sie lediglich als "Bösewichte" herhalten. Bei einem so dicken Buch hätten sich da sicher jeweils zwei oder drei persönliche Seiten schreiben lassen - so finde ich es schade!
Die Geschichte zwischen Andrew und Amalia ist heiß - jedoch wegen des Titels vorhersehbar und auch der weitere Verlauf der Beziehung hat für mich keine Überraschung geboten.
Wie bei vielen Geschichten dieses Genres sind die Protas wahre Augenweiden, obwohl beide rund um die Uhr arbeiten und keine Zeit für Sport haben, außerdem hat Amalia eine Esstörung, da sie krankhaft versucht, Kohlenhydrate zu meiden (was von keiner einzigen Person hinterfragt wird).
Der Schreibstil ist leicht und Sadie mag ich auf Anhieb - ansonsten habe ich im Buch leider keine Identifikationsfigur finden können. Trotzdem sind die Seiten beim Lesen nur so dahingeflogen.

Fazit: Die Leserin bekommt, was sie erwartet, aber auch nicht mehr.