Mach mal Aaaah!

sehr gut

In diesem Bilderbuch geht es um Zähne. Wir begleiten ein Mädchen dabei, verschiedene Zähne kennenzulernen. Als Mensch hat man 20 Zähne. Sie behauptet, die weltbesten Zähne zu haben. Doch kaum hört dies der Hase, wiederspricht er vehement. Schliesslich hat er die besten Zähne. Doch damit ist der Hund nicht einverstanden und so geht es immer weiter - von der Kobra, zum Piranha, Hai, Löwe und noch viele andere Tiere. Doch wie immer kommt es nicht auf die Grösse an und schlussendlich ist die Mücke das furchteinflössenste Tier. Zum Glück gibt es für Menschen einen Schutz dagegen.

Die farbenfrohen Bilder mit ganz verschiedenen Tiere sind lustig zum Anschauen. Man lernt nebenbei viel über die verschiedenen Tierzähne und ihre Funktion. Das mag ich sehr gerne. Der Wettbewerb der Zähne ist amüsant und die Stimmung schaukelt sich auf. Jeder ist besser, grösser und mächtiger.

Warum in der Beschreibung das Mädchen "Selina" genannt wird, verstehe ich nicht. Das Mädchen ist in der Geschichte nämlich namenslos. Auch den kleinen Krebs, welcher mit seinem Drachen im Hintergrund steht, fand ich überflüssig.

Das schönste Geschenk

ausgezeichnet

Das Cover passt wunderbar zum Inhalt des Buches. Es ist eine rührende Weihnachtsgeschichte, welche die Winterstimmung perfekt einfängt.

Was machte man mit all den Erinnerungen, wenn diejenigen, mit denen man sie teilen konnte, nicht mehr da waren? (Zitat S. 20)
Emma Bloom steht ein schwieriges Weihnachtsfest bevor. Ihre Mutter verstarb bei einem Autounfall und nun muss die 29-jährige Frau ins Elternhaus, um zu entscheiden, was sie damit macht. Sie trifft auf Freunde ihrer Mutter und alte Bekannte. Emma ist wie gelähmt doch ein Hilferuf im Park lässt Emma in die Gänge kommen. Und kurz darauf stehen ihr weitere Überraschungen bevor.

Emma fand ich sehr sympathisch. Sie schwelgt in Erinnerungen und ist gelähmt in ihrer Trauer. Sie rafft sich auf und geht Schritt für Schritt vorwärts. Doch kaum erfahren die Leute, wessen Tochter sie ist, schlägt ihr das Mitleid entgegen. Sie versucht, positiv zu bleiben und trotzdem Abschied zu nehmen. Abschied von ihrer Kindheit im Haus. Eines Tages sieht sie einen Aushang im Park. Ein Plüschtier ging verloren. Obwohl Emma trauert, geht ihr Lillis Aushang und auch Lilli selbst sehr zu Herzen. Ihre Sicht auf Dan, den Aushang-Schreiber, fand ich etwas verklärt und übertrieben. Sie bleibt aber auch realistisch und setzt sich mit ihren Taten in der Vergangenheit auseinander. Dies mochte ich sehr.

Dan selber sprüht vor Energie. Er hat eine gewinnende Art, ist aufgeschlossen und freundlich. Sein Schweigen zur gemeinsamen Vergangenheit konnte ich nicht verstehen und war mir etwas zu kindisch. Doch wahrscheinlich war es seine Unsicherheit, welche aus ihm sprach.

Die Geschichte ist flüssig geschrieben und trifft die Weihnachtsstimmung auf den Punkt. Sie ist romantisch und schön. Die Beschreibungen sind treffend und passend. Die Geschichte ist sehr vorhersehbar und wartet mit kaum Überraschungen auf. Nichts desto trotz passt das Buch wunderbar zu einem verschneiten Wintertag und einem warmen Tee.

Schipps - Ein Zuhause an Weihnachten

ausgezeichnet

Wer auf der Suche nach einem süssen Weihnachtsgeschenk ist, dem lege ich dieses Bilderbuch sehr ans Herz.

Es geht um Schipps, den einzigen Hund im Tierheim, welcher leider kein passendes Plätzchen gefunden hat. Der struppige kleine Hund wird im ganzen Weihnachtstrubel aus dem Tierheim gesperrt und dies ausgerechnet an Weihnachten. So schleicht er durchs Dorf, trifft alte Bekannte wieder doch niemand will ihn einladen. An diesem Abend ist nicht mal mehr der Bus verlässlich und so marschiert er durch den immer dickeren Schnee und kommt ganz verfroren bei einem hell erleuchteten Hof an. Der Hof gehört Oma Gerti und zum Glück steht die Stalltür etwas offen. Nebst einem Huhn und einem Schwein lebt dort ein kleines Schäfchen. Doch dieses ist leider verschwunden. Aber zum Glück hat Schipps eine sehr feine und verlässliche Nase und verhilft allen zu einem schönen Weihnachtsabend.

Die Zeichnungen sind farbenfroh, kindlich und detailreich. Die Weihnachtszeit ist klar ersichtlich und auch das Vorsatzblatt passt wie die Faust aufs Auge. Der Text ist kurz und prägnant und lässt sich wunderbar vorlesen. Die Themen Familie, wohin gehöre ich, Hilfsbereitschaft und Weihnachten sind schön eingearbeitet und bieten sich wunderbar zu Diskussionen an. Das Buch eignet sich für Kinder ab 3 Jahren und wird sicher mehrmals erzählt werden müssen. Das Bilderbuch ist süss gemacht und gefällt mir gut.

Dog Man 10

ausgezeichnet

Selbstverständlich gerät auch im zehnten Dog Man Abenteuer alles durcheinander und die Welt muss gerettet werden. Wie immer wird die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Da es aber inzwischen viele verschiedene Darsteller gibt, werden diese am Anfang ausführlich erklärt. Dies fand ich super, vor allem für alle Leser, die die Vorgänger vielleicht nicht kennen.

Petey stellt sich in diesem Band seiner Vergangenheit. Er wird von der Journalistin Sarah Hatoff interviewt. Natürlich geht dieses Interview nicht ungestört über die Bühne. Der kleine Petey hat Besuch von Molly, seiner Freundin. Und diese stören das Interview mit selbstgedichteten Liedern. Opa bricht wieder einmal aus dem Katzenkittchen aus, der Chef ist in die Krankenschwester verliebt und Dog Man? Dieser hat sich beim Wasser aus der Toilette trinken verletzt und muss einen Kragen tragen.

Ein grosses Chaos aber unglaublich unterhaltsam und mit der Aussage "die Liebe währt ewig". Selbstverständlich fehlen auch die Zeichenanleitungen und die Flip-o-Rama (Daumenkino) nicht. Die Gut-gegen-Böse Kämpfe beenden das Abenteuer wieder und auch ein Kuss darf nicht fehlen. Diesen kann der Leser mit eigenen Augen und vor- und zurück ziehen des Buches selber in die Wege leiten.

Witzig, unterhaltsam und aussergewöhnlich.

Shatter and Shine / Faith-Reihe Bd.2

sehr gut

Nachdem mich der erste Teil der Serie zufrieden und glücklich zurück liess, war ich natürlich auf Hazels Geschichte gespannt. Die junge Frau haben wir schon im ersten Band kennengelernt. Sie nimmt Masons Tod sehr mit aber beginnt langsam, ihr Leben wieder aufzunehmen. Während ihrem Kurs für Gebärdensprache, macht sie Bekanntschaft mit dem schweigsamen Cameron. Nach allfänglichen Schwierigkeiten lernen sie einander besser kennen. Doch ihre Vergangenheit ist miteinander verbunden.

Der Schreibstil ist flüssig und man befindet sich schnell in der Geschichte drin. Die wechselnden Sichtweisen bieten Einblicke in die beiden Hauptpersonen. Die Geschichte ist emotional und eher ruhig. Sie erzählt die Abgründe von Kriegsrückkehrer und Gehörlosigkeit. Die Autorin hat dies sehr tiefgründig und gut verständlich beschrieben. Und trifft auf der Gefühlsebene direkt ins Herz.

Die Figuren sind authentisch und vor allem Gramps und Jamie habe ich mein Herz geschenkt. Hazels kleiner Bruder ist einfach ein Sonnenschein und der eigentliche Held der Geschichte. Die gemeinsame Vergangenheit war für mich schon sehr früh klar und war aus meiner Sicht etwas zu vorhersehbar. Nichts desto trotz hat die Autorin ein gefühlvolles Buch mit etwas Drama, Romantik und sympathischen Figuren geschrieben.

Total irre

ausgezeichnet

Karli ist froh, Robin an seiner Seite zu haben. Sein Freund seit Kindertagen ist verlässlich, ruhig, fokussiert und hat eine normale Familie. Eine Normalität, welche in seinem Elternhaus einfach fehlt. Immer und überall gibt es ein Chaos. Als Karli noch kleiner war, störte ihn die Art seiner Familie überhaupt nicht. Je älter er wird, desto peinlicher sind sie ihm. So kommt es, dass er die Einladung zum Schulfest heimlich verschwinden lässt. Seine Eltern an seiner Schule? Peinlicher geht es ja nicht. Doch Karlis Leben wäre nicht Karlis Leben wenn dies einfach so klappen könnte. Und als dann Robin, sein Fels in der Brandung, eine Zwangsstörung entwickelt, muss Karli selber Ordnung in das Leben bringen.

Ich mochte das Buch sehr gerne. Es ist vielseitig und vor allem vielschichtig. Karli kämpft mit der Pubertät und ist froh, eine Konstante in Form seines Freundes Robin bei sich zu haben. Er ist etwas neidisch auf dessen Familie, welche sehr strukturiert durch das Leben geht. Doch dass dieses Leben nicht nur positiv ist, merkt Karli erst später. Seine Familie hingegen ist überall etwas zu viel. Zu laut, zu gleichgültig was andere denken und einfach ZU viel. Dass diese sich am Schulfest für ihn ändern, fand ich unglaublich schön. Doch auch, dass sie Karli dann erklären, dass sie sich selber sein möchten.

Jona fand ich einen starken Charakter. Sie steht zu sich und lässt sich nicht klein machen. Sie ist herzlich, hilfsbereit und man kann auf sie zählen. Ich hätte gerne noch mehr von ihr gelesen. Karli selber findet in dieser Geschichte zu sich selber. Er macht eine grosse Entwicklung durch, was mir gefallen hat.

Das Buch wurde zu Recht ausgezeichnet. Es ist nicht so dick, vielschichtig und bietet eine grosse Plattform für Diskussionen. Ich könnte es mir sehr gut als Klassenlektüre vorstellen. Die Sätze sind einfach und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Es geht um Familie, eigene Vorstellungen, seinen Platz in der Familie, Freundschaft, Akzeptanz und Selbstfindung.

Todesrache / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.7

ausgezeichnet

Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Nach dem Cliffhanger im letzten Band geht es hier nahtlos weiter. Sneijder kriegt einen Anruf von Sabine und erfährt so, dass sie den letzten Einsatz überlebt hat. So stellt er ein neues Team zusammen und macht sich auf die Suche nach ihr. Doch zusätzlich hält ihn auch ein anderer Fall in Atem. Und da erhält er Unterstützung von Walter Pulaski. Zwei Menschen mit eigenem Kopf treffen aufeinander und die Ermittlungen beginnen.

Das Buch ist wieder der Wahnsinn. Der Schreibstil ist einnehmend und süffig, detailliert und trotzdem witzig. Sneijders Auswahlverfahren seines neuen Teams ist unterhaltsam. Mit Miyu kommt ein komplexer aber interessanter Charakter ins Team und ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht. Auch Tina ist mit von der Partie - von ihr hätte ich noch gerne mehr gelesen. Die Vermischung zwischen Walter Pulaski und Maarten S. Sneijder fand ich gelungen. Ich hoffe, sie ermitteln ein weiteres Mal zusammen. Die Schlagabtausche lockerten den Fall auf und gefielen mir sehr. Auch dass Sneijder die volle Unterstützung seines neuen Chefs hat und eigentlich eine White Card, fand ich super. Die verschiedenen Erzählstränge sind spannend und ergeben erst mit der Zeit ein scharfes Bild.

Ein fesselnder Fall, verschiedene und geliebte Ermittler und eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite. Ein MUSS dieses Jahr.

Beschütze sie

sehr gut

Dieser Thriller wurde hochgelobt und da stiegen meine Erwartungen an das Buch. Es geht um Hannah, welche einen Zettel ihres Mannes kriegt mit den Worten "Beschütze sie". Er verschwindet spurlos und ohne weitere Informationen. Während seine Firma unter Betrugsverdacht steht, sucht Hannah mit Owens Tochter Bailey nach Antworten. Und fragt sich, wie gut sie ihren Mann wirklich kannte.

Die Geschichte ist aus meiner Sicht eher ein Roman mit ein wenig Spannung. Den diese ist nicht unglaublich hoch. Die Sogwirkung setzt vor allem ein, weil ich wissen wollte, was die zwei Frauen herausfinden. Diese Rätselsuche entpuppt sich als interessant und die Rückblenden in die Vergangenheit entblössen einzelne Puzzleteile für die weitere Ermittlung.
Die Autorin hat sehr authentisch das Zusammensein zwischen Bailey und Hannah erklärt. Die angespannte Stimmung ist spürbar und menschlich. Hannahs Gespür für die Situation hat mich beeindruckt und ihre Entscheidung am Schluss erst recht. Dieser ist abrupt und passt gut zur Geschichte.

Eine etwas andere Story, welche das Augenmerk auf die Zwischentöne legt.

Schmerzwinter

sehr gut

Der Klappentext verspricht ja einiges und so begann ich voller Vorfreude mit diesem Thriller. Der Schreibstil ist leicht, manchmal gleichklingend aber angenehm. So werden die Taten des Mörders anschaulich beschrieben, was für Gänsehaut sorgt und sicher nichts für schwache Nerven ist. Mein Kopfkino tat dann das restliche dazu und war manchmal fast überufernder als die Beschreibungen.

Jan Nygard verarbeitet noch den Tod seiner Frau. Seine pubertierende Tochter entfremdet sich von ihm und er ist heillos überfordert. Er geht mit dem Kopf durch die Wand und seine Alleingänge und seine Uneinsicht waren sogar mir manchmal etwas anstrengend. Der Autor liess mir zwar mit Häppchen der Vergangenheit den Ermittler kennenlernen, jedoch konnte ich trotzdem keine nähere Bindung zu ihm herstellen. Für mich war es irgendwie nur die Spitze des Eisberges. Anna hingegen fand ich interessanter. Sie bleibt aber etwas am Rand, hat das Gespür zum Ermitteln aber ist nicht von Anfang an Profi. Sie kann sich sicher noch gut entwickeln und erhält hoffentlich in einem weiteren Band etwas mehr Platz. Nichts desto trotz hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie Jan belächelt. Ja, sie ist mitfühlend und hilfsbereit, jedoch hatte ich immer das Gefühl, dass sie etwas mehr weiss als sie zugibt. Sie spielte mir manchmal fast die mysteriöse Psychologin vor.

Der Fall ist auf jeden Fall spannend und temporeich. Dies auch auf Grund der Perspektivenwechsel von Jan und dem Mörder. Es gibt ein paar Twists, vorhergesehene und unvorhergesehene. Der Auftakt ist solide und ich werde auch in einen möglichen zweiten Band lesen.

Wenn die ersten Flocken fallen

ausgezeichnet

Dieses Pappbilderbuch bringt den Kleinsten den ersten Schnee näher. Es geht um Bonnie und Alfie, die zwei kleinen Füchse. Mutter Fuchs geht an einem kalten Wintertag auf Futtersuche und schärft den zwei eindringlich ein, in der Höhle zu bleiben. Jedoch hat sie nicht mit der Neugierde der zwei gerechnet und so entdecken die Geschwister den ersten Schnee und tollen im frisch gefallenen Weiss herum. Doch leider verschwindet die Landschaft zusehends und somit auch ihr Heimweg. Doch bei all der Abenteuerlust darf natürlich auch das Glück nicht fehlen.

Das Pappbilderbuch hat eine gute Grösse. Die Illustrationen sind fein und süss. Der Text ist einfach und eindringlich. Als die Kinder den Heimweg nicht mehr finden, kommt Spannung auf und man ist erleichtert, als alles gut kommt. Das Bilderbuch bringt den ersten Schnee näher, die Flocken welche auf der Zunge zergehen und auch das fröhliche Spiel im Schnee. Man kann verstehen, dass die Kinder die Zeit vergessen und sich hinreissen lassen. Und doch bleibt im Hinterkopf, dass die Mutter gesagt hat, dass sie in der Höhle bleiben müssen.

Ein tolles Buch über ein kleines Abenteuer, den ersten Schnee und ein Geheimnis unter Geschwister.