The Way You Crumble / Hungry Hearts Bd.2

gut

Dies ist der zweite Teil der Reihe. Echo und Alexis haben wir schon im ersten Teil kennengelernt. Alexis war mir schon da sympathisch und ich war neugierig, wie es ihm ergeht. Echo fand ich etwas speziell und so ging ich voller Vorfreude ans Lesen.

Zur Geschichte möchte ich nicht zu viel erzählen. Der Schreibstil ist flüssig und jedes Kapitel hat eine angenehme Länge. Es wird aus beider Sicht erzählt und so kriegt man die Zerrissenheit beider Hauptprotagonisten kennen. Beide tragen einen grossen Rucksack mit ihrer Vergangenheit. Und diese bringen eine immense Tragik ins Buch. Die Themen sind happig und überhaupt nicht leichte Kost. Die Figuren selber machten es mir aber nicht sehr einfach sie zu mögen. Echo fand ich unglaublich anstrengend. Mit ihrer patzigen Art und ihrem Augenrollen schützt sie sich selber, mir war es aber zu viel. So konnte ich viele Handlungen von ihr überhaupt nicht verstehen. Alexis ist fast in sich selber gefangen. Mit ihm hatte ich Mitleid, doch auch er war mir zu stur. Sein Annähern und seine Vergebung mit Julian fand ich rührend und auch nötig. Dass sich Echo und Alexis so schnell aufeinander einlassen und den anderen als Mittelpunkt sieht, fand ich schwierig. Sie gehen von einer Abhängigkeit in die nächste. Luke und Soula fand ich super. Auch das man die anderen Personen aus dem Prisma wiedersieht, fand ich schön. Die gemeinsamen Nachtessen kamen mir etwas zu kurz - diese fand ich schon in Band eins toll.

Leider fand ich das Buch um einiges schwächer als Band eins, was damit zu tun hat, dass ich die Liebe zwischen Echo und Alexis nicht so fühlen konnte.

Schenk dir selbst, was du dir wünschst

ausgezeichnet

Der Dezember ist eigentlich wundervoll. Als Kind erfreut man sich an all den verschiedenen Lichtern, Gerüchen und natürlich am Adventskalender. Als erwachsene Person verpackt man meist Adventskalender für andere, organisiert diverse Besuche, bäckt und schon ist alles wieder durch. Mal innehalten oder sich wieder als Kind fühlen, kommt meist etwas kurz. Und dies soll dieser Adventskalender ändern. Es geht um (Selbst)Fürsorge und Achtsamkeit.

Die kleine Box ist wunderschön gestaltet. Die 24 Karten sind nicht nummeriert, so das man je nach Lust und Laune eine Karte ziehen kann. Das Unterbewusstsein wird sicher die richtige Karte auswählen. Es gibt Denkanstösse für mehr Ruhe, inspirierende Fragen, welche dem Leser die Augen öffnen und viele andere Sachen. Es sind kleine Aufgaben, welche man bewusst machen kann und sich somit eine kleine Auszeit gönnt. Für sich, seinen Geist und Körper.

Die Box kann man wunderbar verschenken, sei es auch sich selber.

Winterträume im Schnee

gut

Clover Phillips ist eine erfolgreiche Regisseurin. Ihr Film über den Surfer Cory brachte ihr mehrere Preise ein. Während des Filmdrehs lernte Clover seine ganze Familie kennen und lieben. Als Cory einen Surfunfall hatte, blieb sie an der Seite der Familie. Cory wurde depressiv und nie mehr sich selber, bis er sich dann das Leben nahm. Ein Schuldiger ist schnell gefunden - Kit Foley, der Surfrivale Corys. Clover möchte einen Film über ihn drehen - einen Blick auf die andere Seite der Medaille. Ihre Wut auf Kit ist aber immer noch gross und als er dann anders ist als erwartet, muss sie sich fragen, ob sie mit ihrer Meinung wirklich richtig liegt.

Das Buch war für mich sehr schwer zum Lesen und noch schwerer fällt es mir, eine Meinung zu bilden. Clover war mir anfangs sympathisch. Sie hat einen erfolgreichen Film gemacht und erntet die Lorbeeren. Sie ist immer noch mit Corys Familie befreundet und hat liebe Arbeitskollegen an ihrer Seite. Jedoch hegt sie einen unglaublichen Groll gegen Kit. Sie hält an diesem unglaublich lange fest und war mir da einfach zu stur und uneinsichtig. Irgendwann fand ich es fast etwas lächerlich. Johnny, der Kameramann fand ich super. Er war mir sympathisch und von ihm hätte ich gerne etwas mehr gelesen. Matty, welche auch im Filmteam ist, fand ich unglaublich oberflächlich. Ich nahm ihr ihren Meinungswechsel über Julian, Kits Sponsor überhaupt nicht ab.

Kit selber fand ich eine tragische Figur. Für ihn hätte ich mir einen Freund gewünscht, welcher mal für ihn einsteht und ihm eine helfende Hand bietet. Die Liebesgeschichte selber war mir dann zu schnell einfach da. Ein riesen Gezicke mit "wir hassen uns" zu "ich liebe dich" ohne viele Gespräche und gemeinsame Zeit. Dies war für mich unglaubwürdig.

Der Schreibstil ist leicht aber detailreich. Die Alpen, der Schnee und die Umgebung wird schön beschrieben und man sieht das Chalet direkt vor sich. Jedoch hatte das Buch aus meiner Sicht unglaubliche Längen. Es ist mir klar, dass verschiedene Trauma verarbeitet werden müssen und auch Einblicke benötigen, jedoch war es manchmal fast etwas langweilig. Die Beschreibungen der Sportarten Surfen und Snowboarden waren super und authentisch. Dies hat mir sehr gefallen.

Das Buch ist überhaupt nicht schlecht, wird mir aber keinesfalls in Erinnerung bleiben.

Das Geschenk

ausgezeichnet

Ich bin unglaublicher Fan von Kobi Yamadas Bücher. In diesem Buch spielt ein Mädchen die Hauptrolle. Dies ist aber nur nebensächlich, da es auch ein Junge, eine Frau oder ein Mann sein könnte. Denn die Bilderbücher des Autors sind so philosophisch und Gedanken anregend, dass sie nicht nur für Kinder geeignet sind.

Die heutige Zeit ist eine schnelle Zeit. Manchmal ist man im Hamsterrad gefangen und hat das Gefühl, nicht genug zu machen und trotzdem kaum Luft zu bekommen. In diesem Buch wird aufgezeigt, dass man manchmal einfach zufrieden mit seinem Leben sein soll, da Zufriedenheit glücklich macht. Auch Bescheidenheit lässt uns im Alltag weniger verbissen nach den Sternen greifen. Das Bilderbuch zeigt auf, das Geduld und Dankbarkeit vieles bewirken können. Manchmal sieht man den einzelnen Baum vor lauter Bäumen nicht mehr und dabei wäre der Baum ein wunderschöner. Die Botschaft ist unglaublich schön und berührend: Auch wenn ein Tag schwer war, beginnt morgen ein neuer. Und dieser ganz unbeschrieben und rein. Es kommt darauf an, was wir mit unseren Tagen anstellen und auch mal zurücktreten und die Schönheit unseres Lebens beachten und geniessen.

Night of Lies

sehr gut

Leah wird von ihrer Mutter nach einem heftigen Streit in ein Internat verbannt. Ein Eliteinternat, welches es Leah nicht leicht macht, Freunde zu finden. Ihre Mitbewohner bedroht sie gleich am ersten Abend, der Wald rund ums Internat ist tabu, ein verwirrter Junge läuft Leah blutverschmiert über den Weg und vor zwei Jahren verschwand ein Mädchen spurlos. Selbstverständlich kann Leah die Geheimnisse nicht auf sich beruhen lassen und beginnt, Nachforschungen zu tätigen. Doch wem kann sie trauen und wer spielt ein Spiel mit ihr?

Das Jugendbuch beginnt gemächlich. Man lernt Leah, ihre Situation und ihre Mitschüler kennen. Auch das ganze Internatsleben wird aufgezeigt und vor allem die vielen Geheimnisse. Der Schreibstil ist leicht verständlich, flüssig und optimal für die Zielgruppe. Man erhält zwischendurch Einblicke in Leahs Vergangenheit und erfahrt, warum sie überhaupt ins Internat musste. Auch spinnt sich eine Legende rund um das Internat und den Wald. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und als Leser weiss man nie, wem man wirklich trauen kann und wem nicht. Das Buch hatte aber aus meiner Sicht ein paar Längen und wirkliche Spannung kam erst gegen Ende auf. Da überschlagen sicher aber die Ereignisse regelrecht und man kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Dabei werden unglaublich viele zusätzliche Geheimnisse gelüftet und Fäden verknotet, welche aus meiner Sicht nicht unbedingt nötig gewesen wären. Ich hätte auch gerne die Spannung etwas mehr verteilt gehabt.

Das Buch ist unterhaltsam und überrascht zum Schluss.

Clara

ausgezeichnet

Esme und Clara sind beste Freundinnen und irgendwie auch Schwestern. Sie spielen und streiten miteinander. Sie bauen Höhlen, verstecken sich und lieben einander. Doch warum sind sie nur "irgendwie" Schwestern? Dies erzählt die kleine Heldin gleich selber.

Was für ein wunderbares Bilderbuch! In ganz einfacher Sprache mit wenig Text wird diese Geschichte erzählt. Ausdrucksstarke und kindliche Bilder unterstützen diese überaus passend. Die Erklärung, wie ein Kind mit einem Samen und einem Ei entsteht wird ohne Firlefanz von Esme erzählt und kann durch die Eltern, wenn gewünscht, einfach ausführlicher erzählt werden. Auch das Thema Samenspende wird ganz einfach in die Geschichte eingebaut. Unglaublich wichtig und toll gemacht! Ich bin begeistert.

Es geht um Diversität, Familie und grenzenlose Liebe.

Max - Memoiren eines Schulanfängers

sehr gut

Ich mag Jan Weilers Geschichten unheimlich gerne. Und Ole Könneckes Illustrationen liebe ich sowieso. Wenn die zwei zusammen ein Buch machen, musste es selbstverständlich bei mir einziehen. Und was soll ich sagen?

Ich habe mich amüsiert. Köstlich amüsiert. Die kurzen Geschichten sind unterhaltsam und aus der Sicht von Max erzählt. Die ganze Kolumne ist ein Rattenschwanz - viele Kommas und kein Punkt. Und da entstand bei mir ganz klar der Gedanke, dass Max vor mir sitzt und ohne Punkt von seinem Alltag erzählt. Übersprudelnd und ohne Luft zu holen. Für mich supertoll, jedoch zum Vorlesen wohl nicht ganz einfach. Vor allem als Schweizerin ist das simultane "ins Schweizerdeutsch übersetzen" fast nicht möglich. Und dann auch nicht mehr ganz so lustig. Max macht viel Quatsch und wird sicher für einige Lacher sorgen.

Der Verlag schlägt das Buch ab 5 Jahren vor, was ich aber etwas früh finde. Zudem verstehen sie sicher nicht alle Anspielungen, jedoch muss ja auch noch etwas für die Eltern dabei sein..

Die Zeichnungen von Ole Könnecke sind super und lockern die Kurzgeschichten auf.

Frau Morgenstern und die Flucht

sehr gut

Dieses Buch wurde lange ersehnt und unterhält wieder sehr. Violetta geniesst ihr Leben in vollen Zügen. Schliesslich kann sie ihre Passion zum Töten sogar bezahlt ausüben. Doch dann steht plötzlich ihr Freund auf der Todesliste. Selbstverständlich kann dies Violetta nicht zulassen und rast, ungeachtet der Konsequenzen, an den Liquidierungsort. Leider kommt Violetta zu spät, die Situation gerät ausser Kontrolle und sie muss fliehen. So geschieht es, dass Violetta wieder selbständige Rächerin wird. Und in diesem Band ermittelt sie in einem Fall eines ermordeten Jungen.

Marcel Huwylers Schreibstil katapultiert die Leser innert ein paar Seiten in eine abenteuerliche Geschichte mit sympathischen Hauptpersonen. Diese sind lebendig, witzig und authentisch. Violetta mag ich unglaublich gerne. Sie steht zu ihren Prinzipien, ist mitfühlend (aber nur dort wo angebracht) und voller Ironie. Sie muss in diesem Buch gleich zwei Todesfälle verarbeiten und macht dies bravourös.

Der Fall selber ist spannend. Die Themen sind aktuell und die Ermittlungen interessant. Die Kapitel sind eher kurz und angenehm, so dass man immer wieder eines mehr lesen möchte. So ist das Buch leider innert kurzer Zeit ausgelesen. Speziell sind die Mundart Wörter, welche passend in die Geschichte eingeflochten wurden. Ich hoffe, der Autor hat viel Zeit zum Schreiben und schon bald erscheint ein neuer Fall von Violetta. Schliesslich ist sie schon auf dem Weg nach Genf. Was sie dort wohl alles erlebt?

Still wanting you / Still Bd.2

ausgezeichnet

Den ersten Teil der Serie fand ich ganz wundervoll. Da Amber in diesem die grösste Entwicklung machte, war ich sehr gespannt darauf, wie ihre Geschichte weitergeht. Schliesslich muss sie sich mit einer neuen Situation auseinandersetzen. Und diese ist nicht unbedingt einfach. Zum Glück stehen ihr ihre Adoptivgeschwister zur Seite.

Amber und Brian treffen aufeinander und sind beide ziemlich befangen. Schliesslich möchten sie ihre überaus peinliche, gemeinsame Vergangenheit gerne vergessen. Doch das Schicksal hat anderes mit ihnen vor.

Amber war mir viel sympathischer als im ersten Teil. Sie versucht, ihren Eisköniginnen Status abzulegen und wird offener. Sie findet neue Freunde, setzt sich für diese ein und wächst weiter. Sie arbeitet an sich, wehrt sich und lernt, auf ihr Gefühl zu achten und hören. Brian selber hat auch seine Herausforderungen und stellt sich diesen sehr souverän. Er lernt aus seinen Fehlern und geht sehr behutsam mit Amber um. Seine laute Familie mochte ich sehr.
Es hat mich sehr gefreut, auch Ryan, Hazel, Derek, Olivia und alle anderen wiederzusehen. Elinor und Tante Maggy sind wieder sehr unterhaltsam und ich hoffe, noch viel von ihnen zu lesen.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht. Das Kleinstadtfeeling ist spürbar und man fühlt sich gleich wohl. Die Themen Vergebung, Liebe und Familie ist auch hier wieder gross geschrieben. Ich mochte das Buch sehr gerne und freue mich schon jetzt auf den dritten Teil, in welchem Ryan sein Glück (hoffentlich) findet.

Schüttel-Pappe: Schüttel leise, schüttel sacht, sag den Tieren Gute Nacht!

gut

Ich liebe Mitmachbücher. Sei es in die Hände klatschen, Tiere streicheln, Seiten drehen oder Bilder aufklappen. Die Verlage lassen sich immens viel einfallen und so war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Denn wer liebt es nicht, wenn es glitzert und Sterne regnet?

Das Zubettgehen ist bei jedem Kind ein Thema. Wenn es dann aber vorher bei der Gute Nacht Geschichte selber ein paar Tiere ins Bett bringen darf, fällt es vielleicht etwas leichter. So hilft man hier der kleinen Ente, dem Katzenkind, dem Äffchen, den Häschen und dem kleinen Löwen ins Reich der Träume einzutreten. Das Buch fordert den Leser und Zuhörer auf, das Buch leise und sacht zu schütteln und die Sterne regnen zu lassen. Eigentlich eine schöne Idee, jedoch hat es aus meiner Sicht einen kleinen Haken. Gute Nacht Geschichten werden meist im Bett liegend und kuschelnd erzählt. Wenn ich das Buch aufrecht halte, sind alle Sterne unten. Sie glitzern zwar schön, jedoch sind es so viele, dass man sie fast nicht "regnen" lassen kann. Zudem muss man sich eher aufrichten und das Buch auf die Schoss nehmen, um die Sterne richtig fliegen zu lassen.

Die Zeichnungen sind aber kindlich und süss und werden sicher Freude bereiten.