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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4893 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2023
Tod auf der Olympic (eBook, ePUB)
Neubauer, Erica Ruth

Tod auf der Olympic (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Endlich darf Jane Wunderly ganz offiziell ermitteln. Gemeinsam mit Redvers Dibble soll sie an Bord eines Transatlantikdampfers einen deutschen Spion entlarven. Dazu müssen sie sich als Ehepaar ausgeben, was Jane mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert. Zudem scheint an Bord der Ehemann der frisch verheirateten Vanessa FitzSimmons verschwunden zu sein und niemand nimmt die zugegebener Maßen etwas exzentrische Braut ernst.


Mir hatten schon die ersten beiden Bände der Reihe gefallen, daher war natürlich die Neugier auf Band 3 groß. Jane und der recht mysteriöse Redvers (er bleibt auch in diesem Band recht undurchsichtig und geheimnisvoll, nichts destotrotz sehr sympathisch) ermitteln diesmal als Ehepaar getarnt, was natürlich mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist. Jane wollte nach ihren schlimmen Erfahrungen in ihrer ersten Ehe nie wieder heiraten, doch Redvers ist es inzwischen gelungen, ihr Herz zu erobern. Hier macht es Spaß, die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen und es gibt natürlich einige recht humorvolle Szenen, die zur Unterhaltung beitragen.
Auch die Schilderung des mondänen Transatlantikdampfers mit seinen gut betuchten Gästen ist sehr gelungen und vermittelt ein stimmungsvolles Flair und viel Lokalkolorit.
Der Krimifall ist gut konstruiert und es macht Spaß, die Ermittlungen mitzuverfolgen, zumal sich an Bord auch einige recht Skurrile Mitreisende befinden. Der Spannungsbogen bleibt zwar immer mal ein wenig auf der Strecke, wenn Jane wieder das ein oder andere Gefühlschaos hat, doch insgesamt zieht sich der Krimifall als roter Faden durch die Geschichte und wird am Ende auch mit einer gewissen Dramatik aufgelöst.

FaziT. Auch der 3. Teil der Jane Wunderly Reihe bietet viel 20ger Jahre Flair und eine stimmungsvolle Atmosphäre. Leider muß man hier als Kritikpunkt anfügen, dass der unerträgliche Genderwahn wohl nun auch das Genre des historischen Krimis erreicht hat. Das ständige „Passagiere und Passagierinnen“ ist einfach nur nervig, unnötig und hat in historischen Büchern auch gar nichts zu suchen. Ich vermute mal stark, dass das von der Autorin so nicht geschrieben wurde und an der deutschen Übersetzung liegt, daher ziehe ich diesen Punkt bei meiner Bewertung nicht mit ein. Zudem hätte der Verlag mehr Wert auf die Rechtschreibprüfung als aufs Gendern legen sollen, denn leider gibt es reichlich Fehler, hier sollte man wohl mal die Prioritäten überdenken!!!

Bewertung vom 02.05.2023
Eisrot / Matthew Cave Bd.1
Nordbo, Mads Peder

Eisrot / Matthew Cave Bd.1


sehr gut

Nach dem Tod seiner Familie läßt sich Reporter Matthew Cave nach Grönland versetzen um dort sein Leben neu zu ordnen. Eigentlich passiert auf Grönland nicht so viel, doch der Fund einer mumifizierten Wikingerleiche im Eis gibt Rätsel auf. Matthew wird mit einem Fotografen zum Fundort geschickt, um über die Story zu berichten. Doch am Tag nach dem Fund ist die Mumie verschwunden und der Polizist, der sie bewachen sollte, wurde ermordet. Diese bizarre Sache ist der Auftakt zu weiteren merkwürdigen Geschehnissen. Matthews Nachforschungen führen zu einer Mordserie in den 70ger Jahren………

Grönlandkrimis sind ja eher dünn gesät, so dass meine Neugier hier geweckt war….
Dem Autor ist es auf jeden Fall gelungen, das Leben auf Grönland sehr anschaulich zu schildern, ebenso die schwierige Situation der Inuit, die den Spagat zwischen ihrer Kultur und der Moderne nicht wirklich gemeistert haben. Die grönländischen Namen sind auf jeden Fall nicht einfach zu lesen und zu merken, hier muß man ein bissel aufpassen, damit man nicht den Überblick verliert.
Der Krimifall ist wirklich recht komplex, zudem scheint Matthews eigene Geschichte eng damit verknüpft zu sein, denn sein Vater, ein amerikanischer Soldat verschwand in Grönland unter merkwürdigen Umständen als Matthew noch sehr klein war. Insgesamt war mir das insgesamt etwas zu viel, dieser hochkomplexe Krimifall, Verschwörung und Intrigen an jeder Ecke und dann auch noch die Verknüpfung mit Matthews eigenem Leben, da wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Auch das Thema Missbrauch und Inzest ist harter Tobak, der wohl leider der Realität entspricht.
Die Geschichte läuft in 2 Erzählsträngen ab, in der Gegenwart und in den 70ger Jahren, das sorgt einerseits für Abwechslung, andererseits muß man auch aufpassen, dass man nichts durcheinander bringt.
Die Atmosphäre in Grönland und die Schilderung der Lebensumstände hat mir aber sehr gut gefallen, weil man so einen guten Einblick in dieses recht unbekannte Land bekommt. Interessant ist auf jeden Fall auch die Figur der Tuparnaag, einer jungen Inuit, die sehr rätselhaft ist und mit ihrer eigenen Geschichte zu kämpfen hat.
Spannend ist der Krimifall auf jeden Fall, wobei am Ende leider viel offen bleibt. Da es einen 2. Teil gibt, wird da dann wohl einiges geklärt werden.

Fazit: stimmungsvoll und mit viel Atmosphäre wird hier Grönland geschildert, der Krimifall ist durchaus spannend, mir war die hochkomplexe Geschichte aber ein bissel „to much“ ein paar weniger Verstrickungen und Verschwörungen hätten es auch getan.

Bewertung vom 02.05.2023
Der Tod kennt keine Geheimnisse
Lloyd, Catherine

Der Tod kennt keine Geheimnisse


ausgezeichnet

Robert und Lucy erwarten ihr zweites Kind und daher soll ein neues Kindermädchen eingestellt werden. Lucys Freundinnen warnen sie, die lebenslustige und hübsche Polly einzustellen, da sie reichlich Probleme verursachen würde, doch Lucy ist von der intelligenten jungen Frau angetan und will ihr eine Chance geben. Doch Pollys anziehendes Äußeres sorgt für Aufruhr unter den Männern im Haushalt und im Ort und eines Tages kehrt Polly nach ihrem freien Nachmittag nicht zurück. Wenig später findet ein Bauer ihre Leiche in einem Graben.

Wie immer überzeugt die Autorin mit einem gut durchdachten und nicht durchschaubaren Krimiplot und wunderbar ausgearbeiteten Charakteren. Wer die Reihe von Anfang an verfolgt hat, weiß wie gelungen die Figurenentwicklung ist und es macht einfach Vergnügen, Lucy und ihre Familie durch alle Höhen und Tiefen zu begleiten.
Die Figuren haben reichlich Ecken und Kanten und neben vielen sympathischen Charakteren, gibt es auch äußerst unsympathische Personen, ganz wie im richtigen Leben.
Auch dieser Krimifall ist gelungen in das historische Umfeld eingebettet und ganz nebenher erfährt man wieder einiges über die damaligen Lebensumstände und gesellschaftlichen Konventionen.
Wie alle Bücher der Reihe kommt der der Krimifall ohne viel Blut und brutale Szenen aus, doch der Spannungsbogen ist auch hier wieder konstant bis zum Schluß und gipfelt in einem spannenden Finale, bei dem Lucy und ihre Familie in große Gefahr geraten.

Fazit: wie immer eine gelungene Mischung aus Krimi und historischem Umfeld. Ein Highlight sind für mich immer die Charaktere, die in ihrer Zeit verhaftet sind und dementsprechend handeln und fühlen.

Bewertung vom 15.04.2023
Das Haus mit den Zwingern (MP3-Download)
Doyle, Arthur Conan; McNeile, Herman Cyril

Das Haus mit den Zwingern (MP3-Download)


sehr gut

Nancy Millington, die Schwester eines alten Cricket Freundes von Holmes sucht diesen in der Baker Street auf, weil sie auf dem Nachbargrundstück seltsame Dinge beobachtet hat. Die neu hinzugezogene Mrs. Hamilton hat auf dem Grundstück diverse Hundezwinger aufstellen lassen und behauptet, eine Hundenärrin zu sein, kennt sich jedoch mit den einfachsten Dingen diese Tiere betreffend nicht aus. Als Nancy dann auch noch kurz das verzweifelte Gesicht eines Mannes am Fenster des Hauses sieht, wächst ihre Besorgnis.

Die aus der Feder von Hermann Cyril McNeile stammende Romanvorlage wurde gekonnt als Hörspiel umgesetzt und auch gelungen auf Sherlock Holmes zugeschnitten.
Die Folge startet sehr unterhaltsam in der Baker Street mit Nancy Millingtons Eintreffen und der Schilderung ihrer Geschichte, dann verlagert sich das Geschehen ins ländliche Sussex, denn Sherlock Holmes findet die Geschichte von Miss Millington recht interessant.
Sicher gab es schon spannendere Fälle, aber die Folge wurde sehr unterhaltsam und kurzweilig in Szene gesetzt. Ein kleiner Kritikpunkt für mich war allerdings, dass Dr. Watson in dieser Folge viel mehr als sonst als ziemlicher Depp dargestellt wird, darüber kann man nun geteilter Meinung sein, aber das hat der gute Doktor wirklich nicht verdient! Der Humor auf Kosten des Doktors führt allerdings auch zu einer Reihe recht komischer Momente, so dass sie Folge recht amüsant ist.
Holmes kommt der Sache recht schnell auf den Grund und löst das Rätsel am Ende auch gelungen auf.
Neben der stimmigen Musik und Geräuschkulisse sind wie immer die Sprecher hervorragend besetzt. Als Holmes und Watson agieren gewohnt eingespielt Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt und überzeigen mit ihren kleinen Schlagabtäuschen. Als Geschwisterpaar Millington sind Sigrid Burkholder und Jean Paul Baeck zu hören, den Part der unhöflichen Nachbarin Mrs. Hamilton übernimmt Ursula Sieg.

FaziT: eine solide Folge mit einem stimmigen Fall, der unterhaltsam umgesetzt wurde.

Bewertung vom 15.04.2023
Silver Blaze (MP3-Download)
Doyle, Arthur Conan

Silver Blaze (MP3-Download)


ausgezeichnet

Das Verschwinden von Silver Blaze, dem Favoriten des Wessex Cups und die Ermordung seines Trainers schlagen hohe Wellen. Doch wo ist das wertvolle Rennpferd abgeblieben? Colonel Ross, der Besitzer des Pferdes bitte Holmes um Hilfe und der nimmt umgehend die Ermittlungen auf.

Mit der 49. Folge der Chronicles hat man wieder einmal einen Original Fall von Conan Doyle umgesetzt. Fans des Meisterdetektives wissen natürlich die der Fall ausgeht doch das hat bei mir das Hörvergnügen keineswegs getrübt!
Die Folge ist kurzweilig und unterhaltsam als Hörspiel umgesetzt, der Spannungsbogen solide und die Sprecher sind wie gewohnt hervorragend besetzt und tragen viel zum Charme der Folge bei, ebenso wie die launigen Kabbeleien zwischen Holmes und Watson, die das Geschehen wie immer wunderbar komplettieren.
Auch die Atmosphäre im Moor wurde gut eingefangen, hier vermitteln Musik und Geräuschkulisse stimmungsvolles Flair.
Neben den Hauptsprechern sind diesmal u.a. Reinhard Kuhnert als Colonel Ross und Tim Moeseritz als John Straker hören, beide überzeugen in ihren Rollen und verliehen beiden Figuren individuelle Züge.

FaziT: Auch klassische Fälle von Conan Doyle machen in den Chronicles eine gute Figur und überzeugen durch eine stimmungsvolle Inszenierung.

Bewertung vom 15.04.2023
Silver Blaze / Sherlock Holmes Chronicles Bd.49 (1 Audio-CD)
Doyle, Arthur Conan

Silver Blaze / Sherlock Holmes Chronicles Bd.49 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Das Verschwinden von Silver Blaze, dem Favoriten des Wessex Cups und die Ermordung seines Trainers schlagen hohe Wellen. Doch wo ist das wertvolle Rennpferd abgeblieben? Colonel Ross, der Besitzer des Pferdes bitte Holmes um Hilfe und der nimmt umgehend die Ermittlungen auf.

Mit der 49. Folge der Chronicles hat man wieder einmal einen Original Fall von Conan Doyle umgesetzt. Fans des Meisterdetektives wissen natürlich die der Fall ausgeht doch das hat bei mir das Hörvergnügen keineswegs getrübt!
Die Folge ist kurzweilig und unterhaltsam als Hörspiel umgesetzt, der Spannungsbogen solide und die Sprecher sind wie gewohnt hervorragend besetzt und tragen viel zum Charme der Folge bei, ebenso wie die launigen Kabbeleien zwischen Holmes und Watson, die das Geschehen wie immer wunderbar komplettieren.
Auch die Atmosphäre im Moor wurde gut eingefangen, hier vermitteln Musik und Geräuschkulisse stimmungsvolles Flair.
Neben den Hauptsprechern sind diesmal u.a. Reinhard Kuhnert als Colonel Ross und Tim Moeseritz als John Straker hören, beide überzeugen in ihren Rollen und verliehen beiden Figuren individuelle Züge.

FaziT: Auch klassische Fälle von Conan Doyle machen in den Chronicles eine gute Figur und überzeugen durch eine stimmungsvolle Inszenierung.

Bewertung vom 15.04.2023
Brennender Zorn / Oscar Wilde & Mycroft Holmes Bd.29 (1 Audio-CD)
Maas, Jonas

Brennender Zorn / Oscar Wilde & Mycroft Holmes Bd.29 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Mitten auf dem Portobello Market geht ein russischer Emigrant ohne Fremdeinwirkung in Flammen auf. Inspektor Callum von Scotland steht vor einem Rätsel und bittet Mycroft Holmes um Hilfe. Der schickt Oscar Wilde und Bastien Lavache um den Fall aufzuklären. Die Spur führt in die russische Gemeinde und zur Sekte der Klysten.

Nach einer sehr intensiven und dramatischen Eingangsszene, in der man die Selbstentzündung von Ivan Svetkin miterlebt, wechselt das Geschehen dann zu einem launigen Schlagabtausch von Holmes und Wilde, bevor die Ermittlungen beginnen. Wilde und Lavache beginnen ihre Ermittlungen in der russischen Gemeinde und stoßen schnell auf die obskure Sekte der Klysten. Es kommt zu weiteren dramatischen Selbstentzündungen und je mehr Details Wilde herausfindet, um so bedrohlicher wird das Ganze.
Der Spannungsbogen bleibt die ganze Folge erhalten und gipfelt in einem rasanten Finale. Am Ende gibt es dann mit Rasputin einen weiteren Gegner für Holmes und Wilde, der ihnen erhalten bleibt und auch in Zukunft finstere Pläne schmieden wird.
Die Sprecher sind gewohnt hervorragend. Neben der Stammbesetzung ist diesmal wieder Bastien Lavache, gesprochen von Peter Lontzek mit dabei. Tetje Mirendorf als Rasputin überzeugt als Sektenführer und verleiht dieser markanten Figur eine besondere Aura.
Musik und Geräuschkulisse sind wie immer eingängig und atmosphärisch dicht, hier passt alles!

FaziT: „Brennender Zorn“ überzeugt mit einer dichten und spannenden Story, die von Anfang an fesselt und kurzweilige Unterhaltung bietet.

Bewertung vom 15.04.2023
Die Denkmaschine - Der unterbrochene Funktelegraph

Die Denkmaschine - Der unterbrochene Funktelegraph


gut

Auf dem Ozeandampfer Uranus wird der Bordfunker Charles Ingram erstochen aufgefunden, schnell gerät der erste Offizier Harald Tennel unter Verdacht, denn es war sein Messer mit dem Ingram erstochen wurde. Doch der Kapitän will nicht glauben, dass sein erster Offizier ein Mörder sein soll und bittet Professor van Dusen um Hilfe.

Tja, die erste Folge der neuen Serie hat bei mir durchaus gemischte Gefühle hinterlassen. Grundsätzlich hat mir die Geschichte inhaltlich gefallen, aber das nun im Zuge des Gender und Gleichstellungswahns klassische Geschichten und Charaktere völlig umgekrempelt werden, finde ich doch recht bedenklich. Das klassische Duo aus Professor van Dusen und seines Adlatus Hutchinson Hatch, der die Denkmaschine als Reporter und Mädchen für alles begleitet, wird hier durch eine weibliche Reporterin, Holly Hatch (die übrigens fast die ganze Folge hindurch namenlos bleibt) ersetzt. Auch viele Charakterzüge Professor van Dusens wurden stark reduziert, so dass er jetzt recht handzahm und fast schon sympathisch wirkt, dafür ist Miss Hatch im Gegensatz zu dem folgsamen Hutchinson früherer Geschichten, forsch, vorlaut und ziemlich von sich eingenommen. Ja sicher gab es auch um 1900 selbstbewußte Frauen, aber wie Miss Hatch hier auftritt ist einfach unrealistisch und dass sich der Professor all ihre kleinen Unverschämtheiten auch noch gefallen läßt, ist ebenso unglaubwürdig.
Wie gesagt, bei gänzlich anderen Charakteren hätte die Story sicher ihren Reiz gehabt, so aber werden klassische Figuren „angepaßt“ damit sie dem aktuellen Zeitgeist entsprechen, dass finde ich traurig und ist auch völlig unnötig.
Aber genug gemeckert, inhaltlich ist die Geschichte nicht schlecht konstruiert, natürlich ist klar, dass der offensichtliche Verdächtige nicht der wahre Mörder ist und bis zur Entlarvung des wahren Täters bleibt die Story wendungsreich und kurzweilig, zudem bietet die Aufdeckung des Täters noch eine ziemliche Überraschung.
Die Sprecher machen ihre Sache recht gut. Thomas Nero Wolff ist in der Rolle des Professor Augustus van Dusen allerdings für mich nicht ganz so prägnat wie Friedrich W. Bauschulte oder Bernd Vollbrech. Anne Helm als Holly Hatch überzeugt zwar in der Rolle als taffe Frau, aber mir war der Charakter insgesamt zu unglaubwürdig.

Fazit: Der Auftakt zur neuen Serie hat mich leider nicht wirklich überzeugt!! Inhaltlich ist die Story solide und für einen Krimi mit ordentlichem Spannungsbogen gut und knifflig konstruiert. Die „angepaßten“ Charaktere sind für mich aber ein großes Manko, denn sie verfälschen die originalen Figuren einfach zu sehr. Für mich stellt sich die Frage, ob es wirklich notwendig ist, dass man klassische Charaktere und Geschichten an unsere heutigen Vorstellungen anpaßt. Moralvorstellungen und Handlungen vergangener Zeiten kann man nun einmal nicht ändern und man sollte dem Konsument von Unterhaltungsliteratur (Bücher/Filme/Hörspiele) soviel Grips zutrauen, dass er das durchaus differenziert betrachten kann.

Bewertung vom 31.03.2023
Der Tod erholt sich nie
Lloyd, Catherine; Morgenstern, Robin

Der Tod erholt sich nie


ausgezeichnet

Da Robert Kurland wieder Probleme mit seiner Kriegsverletzung hat, fährt Lucy mit ihm auf Anraten von Dr. Fletcher für einen längeren Kuraufenthalt nach Bath, begleitet werden sie dabei von Lucys Schwester Anna. In den Badeanstalten freundet sich der Major mit dem älteren Geschäftsmann Sir William Benson an, doch ihre Bekanntschaft währt nur kurz, denn eines Morgens findet Robert den alten Mann tot in der Badeanstalt auf. Schnell ist für Lucy und Robert klar, dass es sich um Mord handeln muß. Sir William stand mit seiner ganzen Familie auf Kriegsfuß, so dass es reichlich Tatverdächtige gibt, zudem ist das Testament, des alten Herrn verschwunden. Er trug es ständig bei sich und änderte häufig seinen Inhalt.

Nachdem die letzten Fälle alle in Kurland St. Mary gespielt haben, ist die Verlagerung des Geschehens nach Bath eine gelungene Abwechslung. Auch Sir Williams recht chaotische Familie bietet reichlich Raum für Spekulationen. Seine 3 sehr unterschiedlichen Söhne aus erste Ehe, die junge, hysterische Gattin mit ihren zwei umtriebigen Söhnen, sowie der etwas undurchsichtige Arzt von Lady Benson sind reichlich exzentrische Charaktere von denen jeder ein Mordmotiv hat. Die Ermittlungen gestalten sich entsprechend schwierig. Und da sich zu Roberts Unmut auch Penelope Fletcher, die hochschwangere Gattin des Doktors, sich auf ihre dreiste Art selbst eingeladen hat, haben Robert und Lucy nicht einmal Ruhe in ihrem gemieteten Haus. Lediglich Anna ist der Ruhepol, obwohl auch sie große Probleme wälzt.
Hier bietet sich also wieder auf allen Fronten Spannendes und Interessantes. Die Figuren entwickeln sich stetig weiter, was beim Lesen einfach Freude macht. Besonders Lucy und Robert haben wieder zueinander gefunden, was mich besonders gefreut hat.
Die Autorin hat wirklich ein Händchen dafür, ihre Krimifälle komplex und undurchschaubar zu konstruieren, so dass man hier gut mitraten kann. Diesmal hatte ich eine Ahnung hinsichtlich des Mörders, das sich am Ende auch bestätigt hat, trotz allem war der Fall knifflig und mit reichlich Wendungen versehen, so dass es bis zum Ende spannend blieb. Allerdings bleibt einiges rund um die Familie Benson offen und das wird man wohl auch im nächsten Teil nicht mehr klären. Die offenen Fragen rund um Anna, ihre mögliche Heirat und Lucys Schwangerschaft werden aber wohl mit Sicherheit im nächsten Teil beantwortet, so dass man sich hier auf Teil 7 freuen kann.

Fazit: gewohnt kurzweilig und unterhaltsam mit sympathischen Hauptfiguren, bietet auch der 6. Teil Spannung und historisches Flair.

Bewertung vom 31.03.2023
Mord lernt nie aus
Lloyd, Catherine

Mord lernt nie aus


ausgezeichnet

Inzwischen sind 3 Jahre seit der Hochzeit von Lucy und dem Major vergangen, dass Paar hat seinen Platz in der Gesellschaft gefunden und sich eingelebt. Doch an Lucy nagt, dass es ihr noch nicht gelungen ist, dem Major einen Erben zu schenken. Zwischen dem Paar ist eine gewisse Distanz entstanden und viel Unausgesprochenes steht zwischen ihnen. Als Lucy einen gemeinen anonymen Brief erhält und herausfindet, dass sie nicht die Einzige im Dorf ist, die eine boshafte Nachricht erhalten hat, wird ihre Neugier geweckt. Kurz darauf wird die Dorflehrerin ermordet aufgefunden und für Lucy ist das ein Anlaß, ihre eigenen Sorgen hintenanzustellen und sich auf Mördersuche zu begeben.

Auch im 5. Band kann die Autorin wieder mit einem gut durchdachten und kniffligen Krimifall punkten. Die anonymen Briefe sorgen im Dorf für Unruhe und als die Lehrerin ermordet aufgefunden wird, stellt sich Lucy schnell die Frage, ob sie hinter den bösen Briefen gesteckt hat. Nachdem sie mit ihren Nachforschungen begonnen hat, wird schnell klar, dass die Lehrerin die Kinder unnötig hart angefasst hat und sehr unbeliebt war und je mehr Lucy über die Frau herausfindet, um so klarer wird, dass die Frau scheinbar viele Geheimnisse hatte.
Obwohl Major Kurland darauf dringt, dass Lucy sich ausruht, scheint die Ermittlung sie zu beleben und aus ihrer Lethargie zu reißen.
Mir hat hier gut gefallen, wie sensibel die Autorin die Thematik um Lucy und Robert geschildert hat, viel Unausgesprochenes steht zwischen dem Paar und jeder kämpft für sich mit seinen angeblichen Unzulänglichkeiten. Die Geburt eines Erben war zur damaligen Zeit für Frauen eine geradezu unerlässliche Pflicht, wie Lucys unsensibler und egoistischer Vater es so schön formuliert hat. Lucy selbst fühlt sich deshalb unzulänglich und als Versagerin. Robert hingegen möchte seine Frau nicht verlieren, findet aber nicht die richtigen Worte um ihr das zu sagen. Hier hat das Paar nun viele Probleme zu überwinden und ich weiß gar nicht, was ich in diesem Teil spannender fand, die Mördersuche oder wie die Hauptfiguren wieder zueinander finden.
Neben Mördersuche und Beziehungsproblemen gibt es auch ein Widersehen mit vielen Charakteren aus den Vorgängern, so zB. Lucys Schwester Anna, die ihre ganz eigenen Probleme hat.
Der Krimifall wird wieder sehr gelungen und mit einem überraschenden Ende aufgelöst, wobei dieser Mordfall ein wenig in den Hintergrund gerückt ist, neben den Problemen von Lucy und Robert, aber das hat mich gar nicht gestört. Insgesamt ist es wieder eine gelungene Mischung aus Krimi, historischem Hintergrund und Einblick in das gesellschaftliche Leben dieser Zeit.

FaziT: Auch als Ehepaar überzeugen Lucy und Robert! Teil bietet wieder die gewohnt gelungene Mischung aus Krimi, historischem Lokalkolorit und dezenter Liebesgeschichte.