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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4893 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2023
Ein Schlachtplan für Miss Winter
Miller Haines, Kathryn

Ein Schlachtplan für Miss Winter


ausgezeichnet

Für Rosie Winter stehen schwierige Zeiten an. Exfreund Jack gilt als verschollen und die Beziehung der Beiden ist immer noch unklar. Die Fleischrationierung steht an, auch sonst gibt es an der Heimatfront viele Entbehrungen und ein neues Engagement ist nicht in Sicht. Da wird auch noch Rosies Kumpel Al verhaftet, wegen Mordes an der Schauspielerin Paulette Monroe. Doch das kann Rosie nicht glauben! Als in der Show, in der Paulette der Star war, noch Tänzerinnen gesucht werden, bewerben sich Rosie und Jayne und bekommen wider Erwarten den Job. Nun steht ihren Nachforschungen nichts mehr im Wege, doch die gestalten sich schwieriger als gedacht.

Der zweite Fall für Rosie Winter schließt fast nahtlos an den Vorgänger an, nur wenige Wochen sind vergangen, seit Rosie den Mord an ihrem ehemaligen Chef dem Detektiv Jim McCain aufgeklärt hat und so bietet das Buch schon mal ein Wiedersehen mit den meisten Figuren aus dem Vorgänger. Logischer Weise ist Jayne mit von der Partie, die diesmal wieder kräftig Körpereinsatz bringen muß um Rosies Ermittlungen voranzutreiben und das gestaltet sich schwierig, denn obwohl Rosie und Jayne an Al‘s Unschuld glauben, ist der alles andere als begeistert davon, das sich die Beiden in Sachen einmischen, die recht gefährlich sind.
Sehr gelungen und mit viel Atmosphäre sind hier wieder die Schilderungen aus dem Theatermilieu und die Situation in New York im Kriegsjahr 1943. Es gelingt der Autorin ein mehr als realistisches Bild vom Leben der Daheimgebliebenen zu zeichnen, von ihren Sorgen und Nöten, vom alltäglichen Leben mit all seinen Einschränkungen und den täglich veröffentlichten Vermißten- und Todeszahlen. Hier kann man als Leser quasi in die Zeit eintauchen und bekommt viel Lokalkolorit und Zeitgeist vermittelt. Ihre Beschreibungen sind dabei völlig frei von dem oft so unsäglichen amerikanischen Pathos, vielmehr hat die Autorin und mit ihr ihre Heldin Rosie eine recht differenzierte Sicht auf die Dinge und betrachtet verschiedene Aspekte des Krieges auch durchaus kritisch.
Der Krimifall kommt zunächst nur etwas schleppend in Gang, bis es dann mit Rosie‘s und Jayne‘s Ermittlungen etwas mehr zur Sache geht, muß man sich als Leser schon etwas gedulden, das es bis dahin nicht langweilig wird, dafür sorgt wie schon erwähnt der wirklich sehr stimmig geschilderte historische Hintergrund. Ab der Mitte des Buches kommt aber dann Schwung in den Krimifall, durch geschickte Wendungen werden eigentlich 2 Fälle miteinander verknüpft und wie Rosie benötigt auch der Leser eine gewisse Zeit bis er da den Durchblick bekommt. Hier ist es der Autorin gelungen, einen wirklich kniffligen Fall zu konstruieren, bei dem man immer wieder auf eine falsche Fährte gelenkt wird. Im letzen Drittel hatte ich dann einen Verdacht den Mörder betreffend, der sich dann auch bestätigt hat, aber das hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.
Erfrischend sind vor allem wieder Rosie und Jayne mit ihrem beherzten und teilweise recht kecken Auftreten und über Rosies flottes Mundwerk mußte ich wieder häufig schmunzeln.

FaziT: Eine mehr als gelungene Fortsetzung! Ein stimmiger, atmosphärisch dichter historischer Hintergrund, viel Wortwitz, ein wendungsreicher Krimifall und eine charmant-schlagfertige Heldin bieten hier unterhaltsame, aber auch spannende Krimilektüre.

Bewertung vom 03.03.2023
Miss Winters Hang zum Risiko
Miller Haines, Kathryn

Miss Winters Hang zum Risiko


sehr gut

Rosie Winter hat nicht nur viel schauspielerisches Talent, sondern auch eine große Klappe. Mit Engagements sieht es im Kriegsjahr 1943 nicht rosig aus und obwohl Rosie dringend eine Rolle braucht, um in ihrer günstigen Pension für weibliche Schaupieler bleiben zu können, nimmt sie zunächst einen Job in dem Detektivbüro McCain & Sohn an der New Yorker Fifth Avenue an. Kurz vor Silvester findet sie ihren Boss Jim McCain jedoch tot im Büro und obwohl die Hände des Toten gefesselt sind, legt die Polizei, die Jim nicht sonderlich mochte, das Ganze als Selbstmord aus. Das kann Rosie nun nicht auf sich beruhen lassen, als dann noch einer von Jims geheimen Kunden im Büro auftaucht und sie dafür anheuert, den Fall den Jim angefangen hatte, zu Ende zu bringen, ist Rosie bald mitten in einer Jagd auf ein geheimes Theatermanuskript und einen Mörder.

Ich mag die alten US amerikanischen s/w Krimis mit ihrem antiquierten Charme, den tollen Frauen, coolen Gangstern und smarten Detektiven ganz gern und für die goldenen Zwanziger hab ich eh eine Schwäche. Gut 1943 fällt jetzt nicht mehr in diese Zeit, geht aber für einen historischen Krimi noch durch und so war ich ziemlich neugierig auf das Buch. Von der ersten Seite an mochte ich Rosie Winter. Ihre Figur ist sarkastisch-humorvoll, sie hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und ist trotz ihres vorlauten Mundwerks eine sehr liebenswerte Person. Zusammen mit Freundin Jayne, einem richtigen Zuckerbabe mit Mafiafreund, macht sie sich auf Mördersuche. Der Krimifall ist am Anfang noch ziemlich spannend, wird dann aber zunehmend verwickelter und tritt auch im Gegensatz zur restlichen Handlung ein wenig in den Hintergrund. Bei der Auflösung hat mir ein bissel die Logik gefehlt, so ganz glaubwürdig war das für mich nicht, aber das Ganze Drumherum ist mehr als stimmig! Man erfährt als Leser viel über New York zu Zeiten des 2. Weltkrieges. Verdunkelung, Lebensmittelrationierung, die Mobilisierung der Heimtafront und Kriegspropaganda, hier hat mich sehr positiv überrascht, daß das Buch frei von jeglichem amerikanischem Pathos war und so eine glaubwürdige Atmosphäre geschaffen wurde. Ebenso gelungen sind die Einblicke in das Theatermilieu. Hier merkt man, das sich die Autorin auskennt. Insgesamt ein gelungener Historischer Krimi, der flott und spritzig geschrieben ist und ganz eindeutig Lust auf mehr macht! Lediglich die Ausgewogenheit zwischen Krimi und der restlichen Handlung hätte ein wenig ausgewogener sein können.

FaziT: Charmant-nostalgische Krimiunterhaltung, mit einer liebenswerten Hauptfigur und viel Lokalkolorit aus dem Theatermilieu der 40ger Jahre. Trotz kleiner Defizite beim Krimifall besticht das Buch durch eine sehr stimmige Atmosphäre. Ich hab mich hier gut unterhalten und freue mich auf die weiteren Teile der Reihe!

Bewertung vom 03.03.2023
A Runaway Christmas (eBook, ePUB)
Crockham, Tiffany

A Runaway Christmas (eBook, ePUB)


sehr gut

Patricia Peacocks Haustiere freuen sich auf ihr zweites gemeinsames Weihnachtsfest, als die gutmütige Dogge plötzlich auf dem Basar in Kairo spurlos verschwindet. Patricia ist untröstlich und auch John Maddock kann die Dogge nicht aufspüren. So erkennt Kitty, dass es an ihr ist, ihren besten Freund zu retten.

Auch die zweite Weihnachtgeschichte der Autorin wird wieder aus Sicht ihrer Haustiere erzählt. Sir Tiny ist auf dem Base verschwunden und dabei skrupellosen Tierfängern in die Falle gegangen. Doch Kitty läßt nichts unversucht um ihren Freund zu retten und nimmt sogar Kontakt zu ihrer alten Katzengang auf. Und auch Erzfeind Brutus taucht wieder auf und spielt eine entscheidende Rolle.
Gewohnt kurzweilig erzählt Tiffany Crockham wieder aus Haustiersicht ihre Weihnachtsgeschichte, die natürlich zu einem guten Ende geführt wird und viel weihnachtliches Flair verbreitet.

FaziT: stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte, die natürlich am Besten in die Vorweihnachtszeit passt und ein Widersehen mit den lieb gewonnenen Tieren und als Randfiguren auch den menschlichen Protagonisten bietet. Ein paar schöne Weihnachtrezepte für die Vierbeiner gibt’s auch wieder.

Bewertung vom 03.03.2023
A merry scary Christmas (eBook, ePUB)
Crockham, Tiffany

A merry scary Christmas (eBook, ePUB)


sehr gut

Patricia Peacock nimmt in weihnachtlicher Stimmung die Straßenkatze Miss Kitty in ihr Haus auf, nicht ahnend, dass die durchtriebene Katze alles daran setzt, den gutmütigen Sir Tiny aus dem Haus zu ekeln. Die gutmütige, aber nicht sehr clevere Dogge tappt auch brav in jede Falle, die die mit allen Wassern gewaschene Straßenkatze ihr stellt. Doch dann taucht ein alter Feind von Miss Kitty auf und droht das lang vorbereitete Weihnachtsfest zu zerstören.

Wie Weihnachtsgeschichten von Tiffany Crockham sind nette kleine Weihnachtszugaben mit den bekannten Charakteren aus ihren historischen Krimis, hier stehen aber eindeutig die tierischen Protagonisten im Vordergrund und aus ihrer Sicht werden die Geschichten auch erzählt. Die menschlichen Akteure sind hier eher untergeordnetes Beiwerk.
Immer im Wechsel wird aus Miss Kittys und Sir Tinys Sicht erzählt, so dass man die unterhaltsame Geschichte von beiden Seiten aus mitverfolgen kann. Der Autorin ist es gut gelungen, die unterschiedlichen Charakterzüge von Hund und Katze hervorzuheben und auf launige Art und Weise zu erzählen, wie die Beiden sich zusammenraufen. Der arme Sir Tiny hat mir dabei ziemlich oft leid getan, denn gegen die gerissene Katze hat er keine Chance.
Passend zu Weihnachten gibt es dann natürlich ein stimmungsvolles Happy End!

FaziT: Wer weihnachtliche Tiergeschichten mag, kann hier unbesehen zugreifen, auch Fans von Patricia Peacock werden sich über die Weihnachtsgeschichten sicher freuen, aber man sollte wissen, dass die Christmasstorys nichts mit den historischen Krimis zu tun haben, auch wenn die Protagonisten hier als Randfiguren auftauchen.
Als nette Zugabe gibt es diverse weihnachtliche Rezepte, auch für die lieben Vierbeiner.

Bewertung vom 24.02.2023
Krieger des Taroximperiums (MP3-Download)
Lerf, Peter

Krieger des Taroximperiums (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Gruppe Verschwörer stürmt die Schildkontrolle von Kintaru um die Schleier zu öffnen, damit die feindlichen Schiffe des Taxoimperiums den Planeten angreifen können. Baloras setzt alles daran um die Kinturianer zu schützen und auch Jay ist der Verschwörung auf die Spur gekommen und versucht nun, seine Besatzungsmitglieder zu retten.

Nahtlos werden die Geschehnisse hier fortgeführt und so spannend wie es in Folge 10 aufgehört hat, geht es hier weiter. Die Gruppe der Verschwörer ist inzwischen so stark manipuliert, dass sie nur noch auf ihre Mission fixiert sind und auch nicht mehr an das eigene Überleben denken. Hier kommt es nun zu ersten Opfern unter der Crew der Skyclad und auch die Situation für die restliche Besatzung des Erdenschiffs bleibt bedrohlich. Verständlicher Weise reagieren die Kinturianer alles andere als freundlich, aber auch für sie selbst wird die Lage immer auswegloser. Hier darf man also gespannt sein wie es weiter geht. Der Storyaufbau wurde sehr gelungen gemacht, zwar geht es diesmal hauptsächlich um die Gruppe der Verschwörer, aber auch die anderen Entwicklungen werden nicht außer Acht gelassen und am Rande weiter geführt.
Die Sprecherriege agiert gewohnt professionell und verleiht den einzelnen Charakteren individuelle Züge. Auch Musik und Geräuschkulisse tragen zu einer atmosphärisch dichten Stimmung bei und vermitteln ein passendes Flair.

FaziT: auch in Folge 11 geht es spannend und mit unerwarteten Entwicklungen weiter, man darf gespannt sein, wie sich die Situation für Kapitän Pierce und seine Crew weiter entwickelt.

Bewertung vom 23.02.2023
Der Falschspieler mit dem Karo-Ass (MP3-Download)
Burghardt, Paul

Der Falschspieler mit dem Karo-Ass (MP3-Download)


sehr gut

Paris um 1900, immer wieder verschwinden Kunstwerke aus dem Louvre, nun hat man endlich einen Dieb dingfest gemacht und will ihn öffentlich hinrichten. Fips, ein Zigeuner scheint das Opfer einer raffinierten Verschwörung geworden zu sein und nur sein alter Freund Wayne McLair kann ihn noch retten. In einer spektakulären Aktion befreien McLair und seine Freunde den Verurteilten und versuchen, dem Drahtzieher auf die Schliche zu kommen.

Neben Holmes und Watson, Auguste Dupin und Edgar Allen Poe und Professor van Dusen hat es nun ein neuer Ermittler in die Serie geschafft, wobei Wayne McLair kein üblicher Ermittler ist, sondern ein Meisterdieb, der spektakuläre Diebstähle verübt, stets eine neue Herausforderung sucht, aber auch einen Sinn für Gerechtigkeit hat. In diesem Fall will er nun mit seinen beiden Komplizen und dem geretteten Fips herausfinden, wer für die Diebstähle im Louvre verantwortlich ist. Dieses Unterfangen wird sehr kurzweilig und unterhaltsam umgesetzt. McLair und seine Freunde Aidan Quinn und Isabelle Chevalier arbeiten nicht nur gegen geheimnisvollen Drahtzieher, sondern auch gegen die Polizei.
Insgesamt ist der Fall vergnüglich umgesetzt, allerdings ist doch recht offensichtlich, wer hinter den eigentlichen Diebstählen steckt, das ist für versierte Krimifans recht schnell ersichtlich. Trotzdem ist die Folge humorvoll und kurzweilig und es kommt keine Langeweile auf.
Die Sprecher machen ihre Sache auch recht gut. Als Wayne McLair ist Paul Burghardt zu hören, der seiner Figur einen ganz eigenen Charme verleiht. Tom Steinbrecher als Fips und Tanja Niehoff als glamouröse Isabelle Chevallier überzeugen ebenfalls in ihren Rollen, ein besonderes Highlight ist aber Direktor Brimeaus stummes Faktotum Oscar, der sich immer durch ein kleines Bimmeln bemerkbar macht.
Die Musikuntermalung ist locker und beschwingt und passt zur kurzweiligen Geschichte.

FaziT: eine nette Abwechslung zu den herkömmlichen Ermittlern der Serie, leicht und locker umgesetzt mit viel Pariser Flair, der Krimifall ist aber doch etwas vorhersehbar.

Bewertung vom 23.02.2023
Die Erde hat ihn wieder (MP3-Download)
Koser, Michael

Die Erde hat ihn wieder (MP3-Download)


sehr gut

Der skrupellose und Millionenschwere Multimillionär Cosmo Cäsar Cesselmann wurde durch eine Bombe in seiner Villa umgebracht, unter Verdacht sein Sekretär Baxter, der ein Auge auf Cesselmanns Tochter geworfen hatte. Während der Verhandlung wird Professor Kleinstein als Experte zu Rate gezogen, als sich jedoch Professor van Dusen in den Fall einschaltet, nimmt der Fall eine überraschende Wendung.

Folge 24 unterscheidet sich deutlich von den restlichen Folgen der Serie, denn der launig-unterhaltsame Ton fehlt hier völlig. Das ernste Thema läßt in der Hinsicht auch keinen Spielraum. Professor van Dusen hat eine bahnbrechende Erfindung gemacht, von der er aber weiß, dass die Menschheit dafür nicht reif ist und die in den falschen Händen viel Schlimmes anrichten könnte. Als dann der skrupellose Cesselmann van Dusens Unterlagen stiehlt, sieht sich der Professor zum Äußersten gezwungen und stellt sich dafür auch den Konsequenzen.
Die erste Hälfte des Hörspiels verläuft recht ruhig im Gerichtssaal mit der Verhandlung gegen Baxter, erst als Professor van Dusen auf den Plan tritt, nimmt das Geschehen Fahrt auf und gipfelt dann in einem ungewöhnlichen Finale, denn bevor das Urteil gegen den Professor vollstreckt werden kann, erschüttert ein Erdbeben San Franzisco.
Wie immer ist Friedrich W. Bauschulte als Professor van Dusen sehr souverän, aber nicht ganz so überheblich wie sonst zu hören. Millionär Cesselmann wird von Georg Corten gesprochen und Helmut Krauss kann als Verteidiger Carpenter überzeugen.
Musikalisch ist die Folge eher zurückhaltend, es geht hier mehr um die Dialoge und so bleibt die akustische Untermalung sehr dezent, nur am Ende der Folge, beim dramatischen Finale wird es klangvoller.

Fazit: Der Folge fehlen die Leichtigkeit und der bissige Humor der Vorgänger, was natürlich dem ersten Thema geschuldet ist. Trotzdem eine solide Folge in der sich Professor van Dusen mit viel Spitzfindigkeit selbst überführt.

Bewertung vom 23.02.2023
Die schwarze Witwe / Sherlock Holmes Chronicles Bd.48 (1 Audio-CD)
Walter, Klaus-Peter

Die schwarze Witwe / Sherlock Holmes Chronicles Bd.48 (1 Audio-CD)


sehr gut

Vier neue Kurzgeschichten für den Meisterdetektiv, die dieser wieder mit Bravour löst. Der Hauptfall dreht sich um eine Witwe, die gerade mit ihrer Tochter aus Indien nach Paris gekommen ist, und nun aus ihrem Hotel verschwunden ist. In drei weiteren kurzen Fällen trifft er auf Karl May, klärt das Rätsel um das indische Kraut und jagt einen hässlichen Gnom.

All 4 Geschichten sind sehr stimmungsvoll und unterhaltsam in Szene gesetzt. Vor allem der erste Fall um die verschwundene Witwe bietet dabei einen recht originellen Fall. Eigentlich sind Holmes und Watson wegen eines anderen Falles in Paris als sich die junge Elizabeth Harmon-Billings an Holmes und Watson wegen ihrer verschwundenen Mutter wendet. Anna Gamburg spricht die junge Frau, die plötzlich ganz allein in einer fremden Stadt steht, sehr überzeugend und mit viel Empathie.
Die zweite Geschichte spielt im Zug, dort treffen Holmes und Watson auf Karl May, der hier leider keine sympathische Figur macht und vom Meisterdetektiv ziemlich abgekanzelt wird. Gesprochen wird der Schriftsteller von Dirk Hardegen, der seinen Charakter leider recht überzogen und überheblich darstellt.
Santiago Ziesmer überzeugt als ägyptischer Gnom, und in „Das indische Kraut“ überführt Holmes Mrs. O’Shaunessy des Gattenmordes. Das interessante an dieser Geschichte ist, das Watson hier versucht, mit Hilfe des mysteriösen indischen Krauts, mehr über Holmes Familiengeschichte zu erfahren.

FaziT: insgesamt 4 interessante und kurzweilige Kurzgeschichten, in denen Till Hagen und Tom Jacobs als Holmes und Watson wieder einmal brillieren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2023
Sherlock Holmes - Neue Fälle - Der sterbende Engel

Sherlock Holmes - Neue Fälle - Der sterbende Engel


sehr gut

In einer stürmischen Nacht taucht im kleinen Ort Barnsleigh Hill eine junge, völlig entkräftete Frau auf. Patrick und Nora Fayne nehmen sie bei sich aus, pflegen sie gesund und geben ihr ein zu Hause. Angel, wie sich die junge Frau nennt, scheint vor einem gewalttätigen Ehemann geflüchtet zu sein, nun lebt sie sich in dem kleinen Ort aber gut ein und mit ihrem freundlichen und zuvorkommenden Wesen erobert sie schnell die Herzen der Dorfbewohner. Doch nicht jeder sieht Angels Anwesenheit mit Freude. Als die junge Frau dann tot am Dorfweiher gefunden wird, ist schnell ein Schuldiger gefunden, der leicht zurückgebliebene Benny Stubbs soll der Täter sein. Doch Patrick Fayne will daran nicht glauben und bittet Sherlock Holmes um Hilfe.

Ein sehr verzwickter Fall für Holmes, da es hier sehr viele Verdächtige gibt und auch ein wenig untypisch, da die zu Grunde liegende Thematik für das 19. Jahrhundert eher untypisch ist und damals vermutlich in dieser Form gar nicht angesprochen worden wäre. Trotzdem kann die Folge überzeugen, das liegt auch an der etwas ungewöhnlichen Erzählperspektive. Zum einen gibt es Holmes aktuelle Ermittlungen und in einem zweiten Erzählstrang werden rückblickend Angels Ankunft im Dorf und ihre Erlebnisse mit einzelnen Dorfbewohnern und den Fayne‘s geschildert. So ergeben sich reichlich Verdächtige für Holmes, der von Anfang an nicht glaubt, dass der etwas zurück gebliebene Benny Stubbs der Mörder ist. In der Folge stehen eindeutig die Dialoge im Vordergrund und so bleibt die Folge auch durchweg recht ruhig und ohne große Höhepunkte. Die Auflösung ist doch etwas ungewöhnlich, vor allem weil im 19. Jh. soetwas vermutlich gar nicht thematisiert worden wäre und man heutzutage dafür wohl kein Mordmotiv sehen würde.
Musik und Geräuschkulisse untermalen auf dezente Weise den ruhigen Fall und auch die Sprecher können in ihren Rollen überzeugen. Als Angel ist Jenny Maria Meyer zu hören, sie kann ihrer recht geheimnisvollen Figur eine stimmige Aura verleihen. Als Patrick und Nora Fayne sind Joachim Kaps und Ute Noack zu hören, beide machen ihre Sache sehr gut und überzeugen in ihren Rollen. Auch Wolfgang Draeger als Henry Stubbs kann überzeugen, seine markante Stimme verleiht seiner Figur die passenden Facetten. Als sein Sohn Benny ist Martin Sabel zu hören, auch seine Leistung ist sehr gelungen!

FaziT: Für mich nicht unbedingt die beste Folge der Serie, aber der Fall wird sehr stimmungsvoll erzählt und auch wenn er mich am Ende nicht ganz überzeugt hat, kann man hier gut mitraten.