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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 959 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2021
Hoem, Edvard

Die Hebamme


sehr gut

Mit sieben Jahren zieht Marta Kristine mit ihren Eltern nach Flovik. Ihr Vater, der als Schuster und Schlachter für den Lebensunterhalt sorgt, hat dort einen Häusler Hof gepachtet. Mehr schlecht als recht bringt er damit seine Familie durch. Bereits in diesem Alter steht für Marta Kristine fest: sie will Hebamme werden. Ihr Ziel verliert sie nie aus den Augen, auch wenn dieser Weg für sie sehr steinig wird…
Mir hat es gefallen, wie der Autor hier die Kargheit dieser Gegend beschrieben hat, wie auch die Sitten und Bräuche der damaligen Zeit in Norwegen hat einfließen lassen. Besonders interessant fand ich die Beschreibungen zur Wanderschule, die nur für 4 Monate im Jahr stattfand.
Hebammen-Stina (so wurde Marta Kristine von allen genannt) hat mich beeindruckt. Trotz erfolgreich abgeschlossener Hebammenausbildung suchten die Frauen bei nahender Geburt sie nicht auf. Der Grund: eine Hebamme musste bezahlt werden, während es nachbarschaftliche Hilfe ohne Lohn gab. Dabei stand das Gesetz auf Stines Seite So macht sich Stina stark, und kämpft sogar vor Gericht für ihr Recht. Geld ist immer knapp in ihrem Haushalt, nicht zuletzt, weil die Anzahl ihrer eigenen Kinder, die sie von Hans, ihrem Ehemann bekommt, fast jährlich steigt. Hans ist ihr im Leben selten eine Stütze. Er hat oftmals hochtrabende Ideen, für deren Umsetzung ihm aber stets das Kapital fehlt, was ihn aber nicht davon abhält es mit geborgtem Geld zu versuchen. Gewinnbringend ist keiner seiner Versuche. Zudem leidet er mit zunehmendem Alter an Schwermut, zieht sich immer mehr in sich selbst zurück, so dass selbst Marta Kristine, die immer hinter ihm steht und ihn noch immer liebt, nicht mehr erreichen kann.
Ich fand das Buch sehr interessant und unterhaltsam. Nicht zuletzt die Ausführungen zu der Errechnung der Erbmasse, der Zwangsversteigerung der Erbmasse – davon habe ich noch nie gehört. Aber gerade dieser Abschnitt hat auch gezeigt, welch hohe Achtung sich Stina durch ihre Arbeit in den Jahren zuvor erworben hat. Achtung, die auch ich dieser Frau gegenüber empfinde. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.07.2021
Johanning, Marion

Was uns durch die Zeiten trägt


ausgezeichnet

Familie Reich ist entgegen Ihrem Namen nicht reich. Aber die Familie betreibt eine kleine Landwirtschaft in Niederschlesien und haben damit ein gutes Auskommen. Zwar ist der Vater wegen eines steifen Fingers kriegsuntauglich, aber nun, da sich die deutsche Niederlage abzeichnet, wird auch er eingezogen. Eingezogen, wie so viele andere aus dem Dorf. So auch Wolfgang, der Lehrerssohn, für den Luise Reich schwärmt.
Auf dem Hof der Familie Reich arbeitet Marian Nowak, der polnische Zwangsarbeiter. Seine Hilfe auf dem Hof ist nun umso dringender. Aber Luise sieht in ihm nicht nur den „Polen“, sie sieht auch den Menschen in ihm. Ob sie sich näherkommen, sollte jeder selbst nachlesen.
Mich hat diese Familiengeschichte wunderbar unterhalten. Das lag sicher daran, dass Luise, die sehr impulsiv, mitunter sogar leichtsinnig ist und ein riesengroßes Herz hat, mir als Hauptfigur gefallen hat. Mit Unrecht kann sie nicht umgehen. Anfangs versucht sie wie ein trotziges Kind ihre mitunter wahnwitzigen Pläne umzusetzen. Einzig auf Marian, mit seiner ruhigen, überlegenen Art hört sie. Sehr gut beschreibt sie Autorin auch die Zerrissenheit von Luise. Das zarte Band ihrer Gefühle zu Wolfgang, ihre Unsicherheiten im Umgang damit. Und schließlich ihre Trauer, als er die Karriere bei der Wehrmacht ihr vorzieht. Diese verworrene Gefühlswelt als Jugendliche(r) kam wunderbar zum Ausdruck.
Ich kann das Buch allen, die gerne Familienromane aus der deutschen Kriegs- und Nachkriegszeit lesen, uneingeschränkt weiterempfehlen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 20.07.2021
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


gut

Es ist der er 13. August 1961. Entgegen Walter Ulbrichts Aussage, wird eine Mauer durch Berlin gezogen und die Grenzen zu Westdeutschland gesichert. Zu diesem Zeitpunkt sitzen Personen im Interzonenzug D-151 von München nach Ostberlin. Der Leser lernt gleich zu Anfang viele unterschiedliche Personen, die diese Reise antreten wollen, kennen. Immer wieder wechselt der Autor zwischen den einzelnen Personen. Das hat mich am Anfang recht stark gefordert. Dabei ist es gerade die Unterschiedlichkeit der Menschen, die ein breites Spektrum der Entscheidungsfindung >bleiben oder gehen< beleuchten. Da gibt es Marlies, die bereits beim Besteigen des Zuges vom geplanten Mauerbau durch ihren Vater, der Major bei der Ostberliner Volkspolizei ist und sie darüber informiert hat, und die trotzdem ihrem Ehemann nichts davon verrät.
Oder die vier Mitglieder einer Ost-Band, die ihren ersten Auftritt im Westen hatten und sich nun auf der Rückreise befinden. Oder auch Edith, die Lokführerin, die den D-151 ab der Grenze übernehmen soll.
Als das Gerücht des Mauerbaus sich dann auch im Interzonenzug herumspricht, bricht für jeden Fahrgast (s)ein eigenes Gefühlschaos aus.
Aber irgendwie habe ich mich mit den Personen und ihren Gedanken nicht anfreunden können. Es war mir, vielleicht gerade wegen der ständigen Personenwechsel, nicht möglich mich in deren Gedanken- und Gefühlwelt eindenken. Dabei bin ich ein Mensch, der mit der Mauer groß geworden ist und zum Zeitpunkt des Mauerfalls selbst vor ähnlicher Entscheidung gestanden habe. Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 12.07.2021
Bowen, Rhys

Das Kind der Toskana


ausgezeichnet

1944 muss Hugo Langley, dessen Flugzeug einen Treffer durch die deutschen Truppen abbekam, einen Fallschirmabsprung inmitten der noch immer von Deutschen besetzten Toskana wagen. Schwer verletzt findet ihn Sofia Bartoli und hilft ihm sich in der Klosterruine zu verstecken. Erst durch sie erfährt er, dass er sich in San Salvatore, in den Bergen der Toskana befindet.
Erst 30 Jahre später findet seine Tochter Joanna in seinem Nachlass einen Brief ihres Vaters an eine Sofia Bartoli. Da ihr Vater nun tot ist, hat sie keine Bedenken diesen Brief, der als unzustellbar zurückgesandt wurde, zu öffnen. Was sie nun liest, kann sie gar nicht glauben. Nie hat ihr Vater ihr von seinen Kriegserlebnissen erzählt und nun liest sie, dass ihr Vater diese Frau geliebt hat. Eins weiß sie: sie muss mehr dazu erfahren und reist kurzentschlossen nach Italien in dieses unbekannte Bergdorf.
Bisher hatte ich noch keine Bücher dieser Autorin gelesen, aber mit diesem hat sie mich überzeugt. Ständig wechseln hier die Ereignisse von 1944 und der aktuellen Suche von Joanna im Jahr 1973. So kam es mir beim Lesen vor, als ob ich genau wie Joanna mich auf eine Reise in die Vergangenheit begebe und gemeinsam mit ihr das Leben ihres Vaters kennenlerne. Rhys Bowen schreibt dabei so einfühlsam und unter die Haut gehend, dass ich am Schluss wegen Hugos Schicksal ganz traurig war. Außerdem sind mir 2 Figuren beim Lesen ans Herz gewachsen: Paola, Joannas Zimmerwirtin, die auf mich so herzlich wie erfrischend gewirkt hat und die es verstanden hat aus ihrem Garten wunderbare Gerichte auf den Tisch zu zaubern. Ja, nach den Beschreibungen bekommt man richtig Appetit. Und die zweite ist die selbstlose Sofia. Deren Herz riesig und ihr Schicksal so grausam war. Ein wunderbares Buch, das kurzweilige und spannende Lesestunden garantiert und darum auch 5 Lese-Sterne voll verdient hat.

Bewertung vom 12.07.2021
Schütz, Lars

Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4


ausgezeichnet

In Nürnberg wird ein grausamer Mord verübt. Er erinnert an mittelalterliche Strafen, denn das Opfer wurde gevierteilt und an allen vier Stadttoren zur Schau gestellt. Als wäre das nicht genug, wird im Internet davon auch noch ein Livestreame veröffentlicht. Obwohl Jan Grall gerade in seinem eigenen Ermittlerbüro viel zu tun hat und erdringend eine neue Bürohilfe sucht, übernimmt er gemeinsam mit Rabea Wyler diesen Fall. Beiden ahnen, dass das nicht das letzte Opfer sein wird.
Ich war von Anfang bis Ende von diesem Krimi gefangen genommen. So grausame, wie abartige Tötungsmethoden, die sich in meinen Augen in ihrer Grausamkeit immer noch gesteigert haben. Immer trifft es Menschen, die es bereits ahnen zu den Auserwählten des Henkers zu gehören und vor Angst vergehen. Immer wieder beeindruckend finde ich es, wie der Autor die beiden Ermittler (Jan + Rabea) erklären lässt, wie sie ihr Täterprofil eingrenzen, woraus sie ihre Schlüsse ziehen, diese verfeinern und bestimmte Dinge ausschließen. Und das Beste dabei, sie liegen meist richtig damit und kommen ihm, dem Scharfrichter, immer mehr auf die Spur. Wen wunderts da, dass Rabea und Jan zunehmend in den Fokus des Scharfrichters geraten. Die Geschichte dieses spannenden Krimis lässt erkennen, wie intensiv der Autor sich mit dem Mittelalter und deren Strafen vertraut gemacht hat. Es ist ihm gelungen dies wirkungsvoll in die Handlung einfließen zu lassen und kribbelnde Spannung zu erzeugen. Mich hat das Buch wunderbar, kurzweilig unterhalten. Darum gibt’s 5 wohlverdiente Lese-Sterne von mir.

Bewertung vom 09.07.2021
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Medizin (MP3-Download)


ausgezeichnet

Erzählt wird in diesem Buch die Entwicklung der Medizin, insbesondere der Chirurgie anhand des Lebens- und Forschungsweges von Joseph Lister, der sein Medizinstudium 1844 in London begann. Die Beschreibungen der damaligen medizinischen Verhältnisse schreckt bestimmt einige ab. Ja, als Leser muss man schon etwas hartgesotten sein, da bei den Beschreibungen der damaligen Behandlungsmethoden (anfangs noch ohne Narkose) sofort das Kopfkino anspringt. Dabei geht die Autorin in ihren Darstellungen völlig wertfrei vor. Das gefällt mir gut, denn die damalige Medizin stand ja noch ganz am Anfang und die Ärzte wussten es nicht besser. Hygiene war ein Fremdwort. Gerade dazu beschreibt Lindsey Fitzharris im Buch die Zustände sehr treffend: Der Operationssaal war ein Tor zum Tod. - wegen der fehlenden Hygiene. So wurde OP-Besteck zwischen mehreren OPs nicht gesäubert, die Ärzte wuschen sich nicht die Hände, vom Wechsel blutverschmierter Kleidung ganz zu schweigen. Überlebten Patienten noch die OP, so erlagen sie meist nach wenigen Tagen den Wundinfektionen.
Das medizinische Chao mittels des Hörbuchs den Interessierten näher zu bringen ist dem Sprecher, Friedhelm Ptok, sehr gut gelungen. Seine Intonation beim Vorlesen war mir angenehm und passend zum Buch. Ich fand das Hörbuch äußerst interessant, erhält man doch neben den medizinischen Einblicken auch noch Einblicke in die sozialen Hintergründe des 19. Jahrhunderts. Die große Bevölkerungsdichte, die fehlende Kanalisation und damit verbunden auch die öffentlichen Keimherde auf den Straßen, auf den Friedhöfen und in den Krankenhäusern werden hier mit aufgezeigt. Völlig überrascht las ich auch, dass in England Ehemänner bei Überdruss die Ehefrau straffrei weiterverkaufen konnten. Für mich war dieses Werk, wenn es manchmal auch mit seiner offenen Darstellung, schockierend wirkt, ein rundum gelungenes Werk. Es gibt dem Leser einen einzigartigen, anschaulichen Einblick in die Anfänge der Chirurgie. Von mir gibt’s daher 5 Lese-Sterne

Bewertung vom 07.07.2021
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Die Verlorenen – ein treffender Titel. Hat doch Jonah Colley bereits vor 10 Jahren seinen vierjährigen Sohn, der spurlos vom Spielplatz verschwand, verloren und kurze Zeit später auch noch seinen langjährigen, besten Freund Gavin. Beide Männer sind, wenn auch in unterschiedlichen Abteilungen bei der Londoner Polizei tätig. Trotzdem hatten sie zehn Jahre keinen Kontakt mehr und nun ruft Gavin ihn um Hilfe an, verlangt ein Treffen in einer verlassenen Lagerhalle. Was Jonah dort erwartet, ist ein Bild des Grauens …
Dies war mein erstes Hörbuch und dann auch gleich noch ein so spannendes mit so vielen unterschiedlichen Personen und Entwicklungen im Fall. Dem Sprecher, Johannes Steck, ist es in meinen Augen sehr gut gelungen, hier mit seiner Stimme den unterschiedlichen Figuren gerecht zu werden und den Leser zu fesseln. Besonders gelungen fand ich die Passagen mit DI Flatscher, der ständig Jonah in Verdacht hatte und ihn beharrlich verfolgte. Seine, wegen der Brandnarben im Gesicht nasale Aussprache, kam gut bei mir an.
Was Simon Becket aus dem Hilferuf eines alten Freundes in diesem Thriller gepackt hat, ist beachtlich. Die Handlung ist an keiner Stelle vorhersehbar, zum Teil auch verwirrend. Der angeschlagene Jonah muss an seine Grenzen gehen, immer noch getrieben von der Hoffnung doch noch seinen Sohn zu finden. Ob Jonah nun nach einem Jahrzehnt noch erfährt, wo sein Sohn ist, ob er noch lebt und was damals passiert ist, muss schon jeder selbst nachlesen/-hören. Ich fand es spannend und gebe 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 07.07.2021
Mank, Ute

Wildtriebe


ausgezeichnet

Drei Generationen auf einem Hof, da ist Ärger und Unmut vorprogrammiert. Schon allein, weil es die alte Großbäuerin Lisbeth von jungen Jahren an gewohnt ist den Ton anzugeben.
So hat es Marlies nicht leicht sich ein eigenbestimmtes Leben an der Seite von Konrad, Lisbeths Sohn, hier auf dem Bethches-Hof aufzubauen. Denn miteinander reden, etwas Neues auszuprobieren, das steht auf dem Hof nicht an der Tagesordnung. Was sollen denn die Leute denken! So hat Marlies es schwer. Sie ist nicht auf einem Bauernhof großgeworden und hat auch keine Erfahrungen mit Tierhaltung, Haushalt und ein ganzer „Sack“ voll Kinder zu bekommen ist auch nicht ihr Traum. Trotzdem bemüht sie sich den Hausfrieden zu wahren.
Mich hat das Buch eingefangen und in meine Kindheit zurückgetragen. Selbst mit bäuerlicher Kleintierhaltung auf dem Dorf aufgewachsen, haben mich die Schilderungen der Hausschlachtung wieder an meine Kindheit erinnert. Die Abläufe beim Schweinschlachten, die Gerüche und auch die Verarbeitung - es war alles wieder da.
Der Schreibstil der Autorin ist einfühlsam, gibt Denkanstöße und lässt, da die Ausführungen immer wechselt von der Sicht Lisbeths zu der von Marlies, die Geschichte „rund“ erscheinen. Lustig fand ich die ständige Wiederholung, wenn von der Wohnstube von Marlies und Konrad die Rede war: …“ihrem Wohnzimmer, das keins war,…“ weil es nie von ihnen richtig eingerichtet wurde.
Für mich war das Lesevergnügen pur, so dass ich eine 100%ige Leseempfehlung ausspreche und 5 Lese-Sterne vergebe.

Bewertung vom 07.07.2021
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Wien 1893: Leopold von Herzfeldt ist neu bei den Zivilinspektoren der Wiener Polizei, korrekter gesagt: beim Wiener Sicherheitsbüro für Blutverbrechen. Er hat keinen guten ersten Eindruck bei seinem Kollegen Paul Leinkirchner hinterlassen. Denn Leo hat gleich bei ihrem ersten gemeinsamen Fall, dem brutalen Mord an einer jungen Frau, sein Wissen wie auch seine Fähigkeit aus Beobachtung die richtigen Schlüsse zu ziehen, unter Beweis gestellt. Das kam bei seinen Kollegen etwas zu gönnerhaft an, noch dazu spricht Leo hochdeutsch, was in Augen der Kollegen gar nicht geht. Seitdem versucht Leinkirchner ihn ins Abseits zu stellen. Hilfe und Unterstützung findet Leo dagegen beim wortkargen Totengräber Augustin Rothmayer, dessen ungepflegtes Äußeres auf den ersten Blick jeden abschreckt. Hinter dessen Fassade sich aber ein brillanter Geist sich verbirgt. Wen wunderts, dass beide bei den weiteren Morden sich unterstützen.
Für mich war das ein reines Lesevergnügen. Die Beschreibungen der Charaktere, gut wie böse, sind so anschaulich, dass im Kopf gleich ein Bild dazu entsteht. Zusätzlich fand ich auch die bizarren Beschreibungen der damaligen „Totenkultur“ sehr aufschlussreich. Ich denke da an den Totenwecker, der ausschließen sollte, dass noch Lebende begraben werden.
Sehr gut gefallen haben mir auch die vielfach am Kapitelanfang ausgeführten Zitate aus Rothmayers „Almanach für Totengräber“. Irgendwie hat mich dieser doch wortkarge Totengräber mit seinem Wissen und seinen Schlussfolgerungen beeindruckt und für sich eingenommen. Überhaupt fand ich diesen historischen Krimi sehr spannend und unterhaltsam. Darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.