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Azyria Sun

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Insgesamt 668 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2021
Shusterman, Neal

Die Flucht / Vollendet Bd.1


sehr gut

Ein Jugendbuch, das auch Erwachsene die Luft anhalten lässt

Worum geht’s?
Connor ist 16, als seine Eltern ihn für die Umwandlung freigeben. Sein Körper soll in einem Ernte-Camp ausgeschlachtet und die Organe und Körperteile zur Transplantation gegeben werden. Und zwar nicht erst nach seinem Tod, sondern sofort. Doch Connor möchte sich nicht mit seinem Schicksal abfinden.

Meine Meinung:
„Vollendet – Die Flucht“ von Neal Shusterman (FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch, November 2021) ist der erste Teil der „Vollendet“-Serie um Connor. Obwohl das Buch für Jugendliche ist, hat es mich genauso gefesselt. Der Schreibstil des Autors geht unter die Haut. Die Bilder, die er entwirft, sind absolut real. Obwohl es hier um eine dystopische Wirklichkeit geht, ist es doch ein so perfekt entworfenes und beschriebenes Szenario, als würden wir einen Blick in unser aller Zukunft werfen.

Connor und Risa sind wohl Hauptprotagonisten in diesem Band. Sie gefallen mir gut. Obwohl sie ganz eigene Charaktere sind, können sie doch gut zusammenarbeiten und bilden ein harmonisches Team. Auch Lev, das Zehntopfer, mochte ich. Er ist so kontrovers, erst so schicksalsergeben und dann gegen alles; er hat in diesem Teil wohl die größte Entwicklung durchgemacht.

Die Idee hinter dem Buch ist so grausam wie genial. Die Ernte-Camps, wie kommt man nur auf so eine Idee? Die Regeln, die nach dem Krieg erschaffen wurden. Die Erzählung des Admirals, wie es zu diesen neuen Regeln und Gesetzten kam. Dann die Geschichte um Connor, wir konnten ihn auf seiner Flucht begleiten. Sind mit ihm auf den Friedhof geflogen. Waren mit ihm im Ernte-Camp und irgendwie bin ich im Verlauf des Buches fast ein Teil der Clique geworden. Was mir auch gut gefallen hat, war das Storchen, das hat mich wirklich schmunzeln lassen. Wobei es mir allerdings ein paarmal doch zu sehr breitgetreten wurde und dadurch vermeidbare Längen gab. Aber: Die Geschichte ist genauso spannend wie phantasievoll und nicht nur für Jugendliche ein absolutes Lesevergnügen und mit dem Fest im Garten des Admirals sowie dem Wiedersehen auf dem Friedhof gab es zwei Schlussszenen, die zu Herzen gingen.

Fazit:
Mit dem ersten Teil seiner Vollendet-Reihe „Vollendet – Die Flucht“ bringt Neal Shusterman ein ebenso spannendes wie phantasievolles Buch auf den Markt, das nicht nur für Jugendliche ist. Die Charaktere gefallen mir, die Entwicklung, die sie im Laufe des Buches machen, ist toll dargestellt. Und dann die Idee um die Ernte-Camps und die Welt der Zukunft; absolut genial, wie man auf so eine Idee kommen kann und brillant vom Autor umgesetzt. Das Buch war spannend und emotional und ich habe mich mit Connor auf der Flucht gehetzt gefühlt und konnte mich auch sonst perfekt in die Emotionen hineinversetzen. Bis auf einige wenige Längen ein mehr als gelungener Einstieg in eine dystopische Reihe, die Spannung, Fantasie und ein bisschen Science-Fiction perfekt in sich vereint.

4 Sterne von mir und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Connor, Risa, Lev und all den anderen weitergehen wird.

Bewertung vom 14.12.2021
Cavanagh, Steve

Thirteen / Eddie Flynn Bd.4


ausgezeichnet

Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen – spannend und unerwartet bis zum Schluss!

Worum geht’s?
Der Schauspieler Robert (Bobby) Solomon ist als Angeklagter vor Gericht. Er soll seine Frau und deren Liebhaber ermordet haben. Strafverteidiger Eddie Flynn wird von der Verteidigung mit ins Team genommen, um Bobbys Unschuld zu beweisen und einen Freispruch der Jury zu erwirken. Doch in der Jury sitzt ein Serienkiller, der ebendies verhindern möchte…

Meine Meinung:
Der Thriller „TH1RT3EN“ von Steve Cavanagh ist der vierte Teil um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Ich habe davor weder von dem Autor noch von dieser Reihe gehört und war absolut geflasht vom Schreibstil, den Charakteren, der ganzen Geschichte! Hätte ich nicht im Internet nachrecherchiert, wäre mir nicht unbedingt klar geworden, dass es sich um eine Reihe handelt; das Buch kann sehr gut auch alleine gelesen werden. Jetzt muss ich jedoch auf jeden Fall auch die anderen Teile lesen.

Eddie Flynn hat mit total gut gefallen. Er ist anders. Ich mochte seine Art, an die Dinge heranzugehen, seinen Einsatz, seinen Charakter. Auch Harry, der Richter, ist ein toller Protagonist. Und Harper! Sie hat mir ebenfalls gut gefallen und ich würde zu gerne noch mehr über sie erfahren. Was mir auch gut gefallen hat, war die Erzählweise. Einerseits haben wir aus Sicht von Eddie in der Ich-Perspektive gelesen, andererseits in der dritten Person, u.a. aus Sicht des Täters. Und obwohl wir schon zu Beginn wussten, und sei es nur anhand des Klappentextes, dass der Serienkiller in der Jury sitzt und wir relativ schnell herausfinden, um wen es sich handelt, tut das der Spannung dennoch keinen Abbruch. Die Szenen vor Gericht, der Einblick in das amerikanische Rechtssystem war genauso spannend, wie die Ermittlungen hinter den Kulissen. Wie der Autor den Fall aufgebaut hat, immer gespickt mit einem Spannungspeak hier und noch einer Leiche dort, mit den vielen unterwarteten Wendungen, war einfach genial!

Obwohl der Autor vieles am Anfang schon offenbart hatte, blieben dennoch viele Überraschungen und unerwartete Plottwists übrig; es war unvorhersehbar trotz der ganzen Vorhersehbarkeiten. Spannend, trotz dem Wissen, das der Autor uns LeserInnen mitgegeben hat. Und am Ende – selbst hier wurden wir nochmals überrascht, nicht nur von dem fulminanten Showdown! Dann der Nachspann: War das ein Cliffhanger? Wem gilt das Telefonat? Was wird es auslösen? Was wird es ändern? Dieser Thriller war wirklich einer der besten, die ich in diesem Jahr lesen durfte und ich freue mich jetzt schon auf die anderen Bücher des Autors, die definitiv auf meinem SuB landen werden!

Fazit:
Obwohl Steve Cavanagh seinen Strafverteidiger Eddie Flynn mit „TH1RT3EN“ in seinen 4. Fall schickt, hatte ich dennoch zu keiner Sekunde das Gefühl, dass ich ohne Vorkenntnisse der anderen Teile etwas vermissen müsste. Das Buch war genial und mitreißend. Ich mochte die Charaktere – allen voran Eddie selbst und auch Harper. Der Fall war explosiv, unerwartet und mitreißend. Obwohl man am Anfang schon wusste, wo der Täter ist, war es dennoch spannend und unvorhersehbar. Und mit dem genialen Showdown am Ende hat der Autor alles nochmals getoppt. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und selten habe ich in letzter Zeit ein Buch so schnell durchsuchten müssen, wie dieses.

5 Sterne von mir für diesen herausragenden Thriller, der einfach nur genial war!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2021
Brand, Inka;Brand, Markus;Baumeister, Jens

EXIT® - Das Buch: Der Fall des Ryan Creed


gut

Spannende Rätsel, aber ich hätte mir mehr erwartet

Worum geht’s?
Ryan Creed ist Dozent für Kryptographie. Er erhält einen mysteriösen Brief, der ihn nach Seattle führt, wo er den Auftrag erhält, 30 1933er Double Eagles zu finden. Doch nicht nur er ist auf der Suche nach den Münzen.

Meine Meinung:
„Der Fall des Ryan Creed“ von Inka und Markus Brand ist ein Exit Buch, das nicht unbedingt für Anfänger geeignet ist. Ich habe schon mehrere Exit Games gespielt, sowohl live in Räumen, als auch die Spiele, die man kaufen kann. Und auch ein Buch hatte ich schon, daher wusste ich, was mich erwartet.

Die Geschichte war auch ganz nett, allerdings haben mich doch einige Dinge gestört. Z.B. die Vergangenheit von Ryan als Hacker und seine Zeit beim FBI. Diesen Teil fand ich total spannend und habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass z.B. Mr. Power oder Mr. Smith sich als Doom98 herausstellen oder die Vergangenheit irgendwie mit der Gegenwart zu tun hat. Aber scheinbar war dieser Part komplett bedeutungslos, was ich doch ein bisschen schade fand. Auch die andere Geschichte war gut gemacht. Die Rätsel haben mir Großteils gut gefallen und waren auch gut lösbar, auch wenn das Buch definitiv eher nichts für Anfänger ist. Bei dem Rätsel mit den Loren sind wir (ich habe das Buch gemeinsam mit meinem Mann durchgespielt) leider trotz der Hilfestellung nicht auf die Lösung gekommen, weil wir immer auf 1 oder 2 Zahlen mehr gekommen sind, als gesucht. Aber vielleicht ging es nur uns so? Auch die Lösungstipps selbst waren etwas ungeschickt aufgebaut, da man oft erst mit dem dritten Tipp wirklich etwas anfangen konnte. Auch hätte ich mir mehr Rätsel gewünscht, oft war viel Text mit viel Blättern zu lesen.

Dennoch hat uns das Buch einige Abende lang gut unterhalten, die Charaktere in dem Buch waren gut gewählt und ich werde sicher noch weitere Bücher ausprobieren.

Fazit:
„Der Fall des Ryan Creed“ von Inka und Markus Brand ist ein Exit Buch, das meinen Mann und mich einige Abende lang wirklich gut unterhalten hat. Bis auf ein Rätsel waren alle Rätsel gut und ohne Hilfe zu lösen, auch wenn das Buch definitiv nicht für Anfänger ist. Die Geschichte selbst hat mich etwas zwiespältig zurückgelassen. Z.B. der Teil mit Ryans Hackervergangenheit hat mir total gut gefallen und ich habe immer darauf gewartet, dass diese Vergangenheit in die Gegenwart hineinspielt, leider war der Teil für die Lösung am Ende komplett irrelevant. Ich hätte mir ein paar mehr Rätsel gewünscht und die Tipps hätten etwas geschickter gewählt werden können.

Dennoch gute 3 Sterne für diesen Fall, der doch unterhaltsam und kurzweilig war.

Bewertung vom 11.12.2021
Kelly, Erin

Mutterliebe


sehr gut

Wenn die Vergangenheit dich einholt und dein Leben ändert

Worum geht’s?
Als die psychiatrische Anstalt Nazareth geschlossen wird, nutzen Marianne und Jesse das verfallene Gebäude für heimliche Treffen. Sie dringen immer tiefer vor und stoßen im Archiv auf Unterlagen, die ihr Leben verändern. Und nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben der Generation nach ihnen.

Meine Meinung:
Der Roman „Mutterliebe“ von Erin Kelly (S. Fischer Verlag GmbH, 2021) ist ein absoluter Spannungsroman. Die Autorin erzählt aus drei unterschiedlichen Sichten und führt uns ins Jahr 1958, die 1980er Jahre und ins Jahr 2018. Der Schreibstil gefällt mir besonders gut. Das Buch ist leicht zu lesen und geht dennoch tief unter die Haut. Die Beschreibungen der Autorin der Gebäude, des Ortes, der Menschen und der Emotionen sind einfach unglaublich, es ist, als würde man sich einen Film anschauen! Besonders die Szene in Nazareth im Glockenturm – erschreckend realistisch!

Besonders fasziniert hat mich die Geschichte von Helen im Jahr 1958, als Nazareth noch in Betrieb war. Erin Kelly hat die Psychologie und die psychiatrischen Behandlungen und Therapien wiederaufleben lassen. Die Elektroschocks, wie Menschen gegen ihren Willen behandelt wurden, es war erschreckend und fesselnd zugleich. Die Patientinnen – absolut authentisch dargestellt. Norma, der wir später wiederbegegnen; ich hatte Gänsehaut! Dann die Jugend von Marianne und Jesse, wie sie sich in dem verfallenden Gebäude treffen, das Archiv und die Patientenunterlagen finden, mit denen alles beginnt. Und später die Gegenwart, erzählt aus der Sicht von Honor, Mariannes Tochter, die an Borderline leidet. Auch ihr Leben ist faszinierend und erschreckend zugleich. Und die Verbindungen, die die Autorin zwischen diesen Personen zieht, sind absolut krass. Es war so fesselnd und ich konnte mich absolut fallenlassen und diese Reise durch die Jahrzehnte miterleben, als wäre ich vor Ort gewesen!

Am Anfang wusste ich nicht, worum es geht, was hinter allem steckt, alles war irgendwie verworren und dennoch war eine unterschwellige Spannung greifbar und ich musste einfach weiterlesen. Wie die Autorin dann die Leben der Protagonisten verbunden hat durch die Ereignisse der Vergangenheit, den Unfall, die weiteren Geschehnisse – es war so unheimlich fesselnd und mitreißend. Und besonders gut hat mir das Ende gefallen. Honor. Baby Clay. Ein Ende, das alles wieder auf Anfang setzt. Eine Mutterliebe, die schützen möchte, um Unheil zu verhindern, die aber durch Verschweigen alles schlimmer macht und alles ändert. Dieses Buch war das erste, das ich von Erin Kelly gelesen habe, aber sicher nicht das letzte!

Fazit:
Mit „Mutterliebe“ schreibt Erin Kelly einen Spannungsroman, der es wirklich in sich hat. Wir reisen mit ihr ins Jahr 1958 und erleben mit, wie es Helen in Nazareth ergeht. Wie mit Patienten in psychiatrischen Anstalten umgegangen wird. Sie werden gefesselt, bloßgestellt, Elektroschocktherapien ausgesetzt. Dann gehen wir weiter in die 1980er Jahre. Marianne und Jesse finden zueinander und werden schließlich durch ein schreckliches Geheimnis lebenslang miteinander verbunden. Und das Buch endet in der Gegenwart bei Honor, der Tochter von Marianne. Doch ist mit der Gegenwart wirklich Schluss oder beginnt hier alles wieder dort, wo das Schicksal seinen Lauf nahm?

4 Sterne von mir für diesen fesselnden Spannungsroman!

Bewertung vom 09.12.2021
Dalcher, Christina

Q


sehr gut

Eine ebenso spannende wie erschreckende Utopie

Worum geht’s?
Menschen werden nicht mehr durch ihr Selbst bestimmt, sondern durch den sog. Q-Wert. Was du machst, was du darfst, wer du bist – alles steckt in der Zahl hinter diesem Wert. Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt, wodurch ihr Q-Wert abfällt und sie auf eine Schule für wertvollere Familien in Kansas gesteckt wird, folgt Elena ihr und kommt schrecklichen Machenschaften auf die Spur.

Meine Meinung:
Der dystopische Roman „Q“ von Christina Dalcher (S. Fischer Verlage GmbH, 2021, Übersetzerin Michaela Grabinger) ist ein absolut spannendes Buch. Die Autorin nimmt Bezug auf die Eugenik im Dritten Reich, die laut der Autorin bis in die 1970er Jahre noch ähnlich praktiziert wurde. Mich hat das Bewertungssystem zudem ein bisschen an China erinnert, das seinen Bürgern ein ähnliches System aufgezwungen hat. Der Schreibstil der Autorin war flüssig und leicht, aber auch intensiv und mitreißend. Mir haben auch die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gut gefallen.

Elena und Freddie waren mir total sympathisch. Auch, dass Elena für ihre Tochter alles aufgibt, ihr Leben und sogar ihre Gesundheit. Das ist wahre Mutterliebe. Und Elenas Oma hatte ich direkt ins Herz geschlossen, ebenso Lissa und Ruby Jo. Elenas Oma lag gar nicht so falsch mit ihren Vermutungen. Auch die anderen Charaktere waren gut dargestellt, z.B. Elenas Mann Malcolm. Die Veränderung, die wir bei ihm erlebt haben war absolut erschreckend. Vor allem auch in Bezug auf die Rückblicke.

Die Geschichte selbst war total mitreißend. Das Thema ist immer noch aktuell, auch im Hinblick auf Social Media. Alles wird immer mehr durch „Likes“ und dadurch bestimmt, welchen Wert man scheinbar nach außen hin hat. Und Christina Dalcher erweitert diesen Wert in ihrem Buch noch. Wir bekommen mit, wie die Wurzeln des Q-Wert entstehen. Wie langsam aber immer intensiver versucht wird, die perfekten Menschen zu bilden und welche erschreckenden Ausmaße das alles annehmen kann. Das Buch öffnet einem die Augen, wie schnell Dinge passieren können, die man gar nicht möchte. Die Idee, die Geschichte dahinter und die Umsetzung haben mir wirklich sehr gut gefallen, auch wenn ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe und detailliertere Hintergrundinformationen gewünscht hätte. Ich fand es spannend, mitzuverfolgen, wie Elena, Lissa und Ruby Jo ermittelt haben und wie investigativer Journalismus Dinge ans Licht bringen und verändern kann. Wie wichtig Wissen für die Menschen ist! Und ganz besonders der finale Showdown, als die Spannungskurve nochmals richtig anstieg und es um alles geht. Ich habe so mit Elena mitgefiebert, ihr nur das Beste gewünscht. Schade, dass das Buch nicht länger war!

Fazit:
Mit „Q“ schildert Christina Dalcher eine absolut spannende und unglaublich erschreckende Dystopie, die aufzeigt, wie schnell sich Dinge ändern können. Sie setzt hierzu das Thema Eugenik ein, aber wir bekommen auch Einblick in den investigativen Journalismus. Mir gefällt es, dass die Autorin sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit in ihren Roman mit einbezieht und wir so miterleben dürfen, wie ein schreckliches System entsteht, Leben verändert und beeinflusst werden. Und besonders gut haben mir die Protagonisten gefallen; die sympathischen wie Elena, Lissa, Ruby Jo ebenso wie auch die unsympathischen Charaktere. Es war ein Erlebnis, Elena auf ihrer Fahrt nach Kansas zu begleiten und alle Entwicklungen mit ihr miterleben zu dürfen. Teilweise hätte ich mir ein bisschen mehr Hintergrundinformationen oder Tiefe gewünscht, aber das Buch war spannend, bis zum Ende und das Thema hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht.

4 Punkte von mir für diese spannende und ungewöhnliche, aber auch erschreckende Utopie!

Bewertung vom 05.12.2021
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Bloodless - Grab des Verderbens / Pendergast Bd.20


ausgezeichnet

Der geniale Pendergast – mysteriöser denn je

Worum geht’s?
In Savannah werden mehrere komplett ausgeblutete Leichen aufgefunden. Steckt wirklich der mysteriöse Vampir von Savannah dahinter? Special Agent Pendergast und sein Partner Agent Coldmoon werden mit dem Fall betraut und kommen Dingen auf die Spur, die bis ins Jahr 1971 zurückreichen und die Constance Greene ihrer Vergangenheit näher denn je bringen.

Meine Meinung:
Endlich ist mit „Bloodless – Grab des Verderbens“ von Preston & Child der 20. Fall für Special Agent Pendergast da! Ich muss sagen: Für mich ist immer der Dezember, wenn der neue Pendergast rauskommt, das absolute Bücherhighlight des Jahres und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Die Geschichte ist ebenso mitreißend wie unglaublich. Der Schreibstil des Autoren-Duos ist einfach einmalig und es gibt nur wenige Thrillerserien, die mich nach so vielen Teilen noch so begeistern können, wie die Serie um den genialen Pendergast.

Pendergast ist einfach einmalig. Man hat das Gefühl, er kann alles und weiß alles. Er ist mein absoluter Lieblingsprotagonist. Genauso wie sein Mündel Constance Greene, die Frau, die schon weit über 100 Jahre als ist und immer an Pendergasts Seite. Die ein ungeheures Wissen hat, unzählige Sprachen spricht und genauso tough wie intelligent ist. Und auch Agent Coldmoon, der nunmehr den 3. Teil an Pendergasts Seite ermittelt, ist ein tolle Charakter. Der Mann mit dem indianischen Hintergrund, der gerne verbrannten Kaffee mag, aus Pendergast und Constance noch nicht so ganz schlau wird aber immer mehr mit den beiden zu einem sich perfekt ergänzenden Trio verwächst. Und auch die anderen Protagonisten sind perfekt gewählt. Der Senator, das Kamerateam, der Geisterbeschwörer Moller mit seiner Kamera. Und vor allem auch der Detective vor Ort, Alanna Delaplane. Sie würde ich gerne wiedertreffen.

Die Story selbst hat es ebenfalls wieder in sich. Normalerweise bin ich kein Fan von Science-Fiction oder mysteriösen oder unerklärlichen Phänomenen, aber Preston & Child schaffen es, dass diese phantastischen Dinge absolut normal und real wirken – darin sind sie wirklich Meister. Der Ausflug in die anderen Universen – unglaublich aber dennoch so real dargestellt. Es beginnt schon spannend im Jahr 1971 und geht in der Gegenwart genauso spannend weiter. Ich war absolut mitgerissen von der Geschichte. Normalerweise bin ich gerne mit den Ermittlern auf Augenhöhe, hier finde ich es aber gerade besonders gut, wenn Pendergast den LeserInnen immer einen Schritt voraus ist. Man hat das Gefühl, dass man von ihm noch so viel lernen kann. Und dann der fulminante Showdown. Im Hier und Jetzt und zwischen den Welten. Es war so unglaublich und einfach genial und typisch Pendergast. Leider lassen uns die Autoren wieder mal mit einem Cliffhanger zurück. Wo ist Pendergast? Sucht er Constance? Und Constance? Wird sie die Mission, die sich ihr so unverhofft eröffnet hat, abschließen können? Ich hoffe so auf einen schnellen nächsten Teil, weil ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht!

Fazit:
Mit dem 20. Fall um Special Agent Pendergast, „Bloodless – Grab des Verderbens“ hat das Autorenduo Preston & Child wieder einmal ein Meisterwerk vollbracht. So unglaublich und phantastisch die Story ist, so real wirkt sich doch. Ein Phänomen, das den Autoren gelingt, wie sonst niemandem. Pendergast ist wieder in Höchstform, so wie wir ihn kennen und lieben. Und gemeinsam mit Constance Greene und Agent Coldmoon wachsen sie zu einem immer bessern Trio zusammen. Auch die Story selbst ist wieder spannend von Anfang bis Ende und hält uns Leser ganz schön auf Trab bis hin zum fulminanten Showdown am Schluss.

5 Sterne von mir und ich hoffe, dass wir schnell mit einem nächsten Teil von diesem gemeinen Cliffhanger erlöst werden!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.11.2021
Heiland, Julie

Diana / Ikonen ihrer Zeit Bd.5


ausgezeichnet

Unglaublich emotional und unheimlich fesselnd

Worum geht’s?
Viele haben sie damals miterlebt, die Traumhochzeit zwischen Charles und Diana. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt und Diana merkt bald, dass ihr Traum doch nur ein goldener Käfig ist. Und sie ist nicht bereit, sich allen Zwängen bedingungslos zu unterwerfen.

Meine Meinung:
„Diana – Königin der Herzen“ von Julie Heiland (Ullstein Buchverlage, November 2021) ist eine Mischung aus Biografie und Fiktion. Auf dem Cover erkennt man sie gleich – Lady Di. Ich war damals noch ein Kind aber ich weiß noch, wie fasziniert meine Mutter von ihr war. Sie hat alles über sie gesehen und gelesen und auch die Übertragung der Hochzeit von Diana und Charles haben wir damals live im Fernsehen mit angesehen. Von daher habe ich einen kleinen Eindruck von Dianas Leben mitbekommen und konnte viel Bekanntes im Buch der Autorin wiederfinden. Auch der Schreibstil, die Beschreibung der Etikette am Hof, der Paläste, der Mitglieder des Königshauses und dann die fiktive Geschichte, die Julie Heiland darum geschrieben hat, haben mich einfach mitgerissen. Der Schreibstil war leicht und doch so gefühlvoll und intensiv.

Diana, ein Mädchen, das scheinbar ihren Traum lebt. Ein Märchen, wie es sich viele Frauen wünschen. Doch nicht alles ist, wie es scheint. Und Diana hatte viel zu kämpfen. Mit den Regeln, den Erwartungen, den Zwängen. Und am meisten wohl gegen sich selbst, weil sie sich selbst nie genug war. Es hat mich beeindruckt, wie gut die Autorin die Gefühle von Diana zu Papier gebracht hat. Es kam einem nicht fiktiv, sondern wirklich real vor – so könnte es gewesen sein. Auch die Gespräche zwischen ihr und Charles, zwischen ihr und Elizabeth. Die Kämpfe, die sie immer wieder ausfechten musste. Dann ihre Auftritte in der Öffentlichkeit – ich hatte gleich wieder die entsprechenden Bilder aus den Medien im Hinterkopf. Dann die Ausführungen über die Bulimie, gegen die Diana fast ihr ganzes Leben lang angekämpft hat. Die Beschreibung der Gedanken und Gefühle, die hinter dieser Krankheit stehen. Auch dies hat die Autorin einfach nur perfekt dargestellt, sodass jeder es verstehen und mitfühlen konnte.

Das Buch hat mich wirklich von der ersten zur letzten Seite begeistert und mir das Leben und auch die vielen guten Dinge, die Lady Di in ihrem Leben getan hat, wieder vor Augen geführt. Sie ist durch dieses Buch für mich noch ein bisschen intensiver und stärker geworden. Eine Frau, die viel zu kämpfen hatte, der immer wieder Steine in den Weg gelegt wurden, die alles für ihre Kinder und ihre Mitmenschen gegeben hat, die nie aufgegeben hat und immer wieder aufgestanden ist. Eine wirklich starke Frau, die am Ende mit dem Leben bezahlen musste, dass sie für sich selbst eingestanden ist. Diana ist wirklich immer noch die Königin der Herzen!

Fazit:
In „Diana – Königin der Herzen“ erweckt Julie Heiland die Prinzessin von Wales noch einmal zum Leben. Die Übergänge von biografischen und fiktiven Details sind so fließend, dass einem alles real vorkommt. Als würde man am Leben von Lady Di teilnehmen. Die Gespräche, die Reisen, die Vorgänge im Palast. Ich konnte alles direkt vor mir sehen. War von der ersten bis zur letzten Seite wie das sprichwörtlich kleine Mäuschen, das alles mitbekommt. Das Buch ging zu Herzen, hat Diana nochmals aufleben lassen und teilweise habe ich beim Lesen die Bilder aus der Presse vor mir gesehen. Ein wirklich schönes Buch über eine Frau, für die nur scheinbar ein Märchen wahr wurde, das sie letztendlich mit ihrem Leben bezahlen musste.

5 Sterne von mir für diese eindrucksvolle Geschichte über Lady Di, die für viele immer noch ein Vorbild ist und immer die Königin der Herzen bleiben wird!

Bewertung vom 27.11.2021
Baldacci, David

Eingeholt / Atlee Pine Bd.3


ausgezeichnet

Alte Spuren und ein Fall, der seine Wurzeln bis tief in Wirtschaft und Politik gräbt

Worum geht’s?
Agentin Atlee Pine ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die seit 30 Jahren vermisst wird. Dabei kreuzen sich ihre Ermittlungen mit denen von John Puller und gemeinsam decken sie eine noch viel größere Verschwörung auf – und bezahlen ihr Wissen fast mit dem Leben. Wem kann man vertrauen? Wer lügt?

Meine Meinung:
„Eingeholt“ von David Baldacci ist bereits der dritte Thriller mit Atlee Pine, und obwohl ich die ersten beiden Teile nicht gelesen habe, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, etwas zu vermissen. Das Buch kann man durchaus auch ohne Vorkenntnisse lesen. Allerdings hatte ich nach dem Lesen den starken Wunsch, mehr über Atlee Pine zu erfahren und ich werde mir auf jeden Fall auch die ersten beiden Teile noch holen, da mir die Agentin einfach unheimlich gut gefällt. Auch der Schreibstil ist wieder genial. Der Aufbau des Falls, das Spinnen der Verwicklungen bis tief hinein in die oberen 10.000; einfach genial. Ein typischer Baldacci und dennoch einzigartig. Baldacci gelingt es immer wieder, seine LeserInnen in eine Welt der Spannung zu entführen, die absolut fesselt und den Wunsch weckt, noch schneller noch mehr erfahren zu wollen.

Atlee Pine wie gesagt ist ein Charakter, der mich absolut fasziniert! Sie ist einfach genial, ihre Art, was sie kann, wie sie ermittelt, wie sie denkt. Und fast genauso gut finde ich Carol Blum, ihre Assistentin. Obwohl sie noch gar nicht so alt ist, war sie in meinem Kopf ein bisschen eine häusliche Miss Marple. Auch sie musste man einfach vom ersten Moment an gernhaben. Ich fand sie zuckersüß. Und John Puller – ich kenne die ersten zwei Teile nicht, aber könnte mir John und Atlee durchaus als perfektes Paar vorstellen. Diese drei stellen für mich eines der besten Ermittlertrios dar, die ich seit langem kennengelernt habe!

Auch der Fall selbst hatte mich von der ersten Seite an fasziniert. Nicht nur die Geschehnisse in dem Hochhaus, das Zusammenspiel von Drogen, Erpressung, Menschenhandel, Prostitution und das bis hinein in die oberen Ränge von Politik und Wirtschaft, sogar bis hinein ins Militär und FBI. Dann die Szenen auf der Straße, die Verfolgungsjagden – ich habe jedes Mal mitgefiebert, bin zusammengezuckt, als der Schuss hinter dem Kaffee viel, in dem Atlee und John sich mit Tony getroffen hatten. Alles geschah oftmals so plötzlich und unerwartet – hinter jeder nächsten Seite hat man wieder ein Attentat vermutet. Und dann die Reise in Atlees Vergangenheit, zu Mercy. Ich hatte so mit ihr gehofft! Hätte so gerne auch dieses Rätsel gelöst. Und ich werde auf jeden Fall mit Atlee im nächsten Teil dabei sein und hoffentlich gemeinsam mit ihr die Schatten ihrer Vergangenheit verscheuchen. Ein geniales Buch, fesselnd und mitreißend bis zum Ende!

Fazit:
Der dritte Teil von David Baldaccis Thrillerserie um FBI-Agentin Atlee Pine heißt „Eingeholt“ und der Titel passt wirklich gut. Ich habe die anderen Teile nicht gelesen, hatte aber nie das Gefühl, Informationen zu vermissen. Höchstens den Wunsch, Atlee schon früher begegnet zu sein. Dieser Teil auf jeden Fall war absolut mitreißend und spannend. Ich mochte die Protagonisten. Atlee ist eine geniale Frau, Carol einfach nur zum Knuddeln und John – ich hoffe, die beiden (Atlee und John) finden zueinander, irgendwie würden sie für mich ein perfektes Paar abgeben. Dann der Fall selbst, die Verwicklung von Politik und Wirtschaft in fast schon mafiöse Verbrechenskartelle. Es war einfach nur mitreißend und spannend. Und am Ende: Hat jetzt die Vergangenheit Atlee „eingeholt“ oder Atlee die Vergangenheit? Lest es selbst und findet es heraus!

5 Sterne von mir für ein Buch über eine Agentin, die irgendwie ein bisschen ein Vorbild ist.

Bewertung vom 23.11.2021
Graf, Lisa

Der Traum vom schönen Leben / Dallmayr Saga Bd.1


ausgezeichnet

Ein wirklich bezaubernder und unterhaltsamer Roman

„Ich glaube an die Banane“ (Seite 222)

Worum geht’s?
Anton und Therese Randlkofer haben sich mit dem Kauf des Feinkostladens Dallmayr einen Lebenstraum erfüllt. Doch kurz danach verstirbt Anton und Therese steht alleine da. Alleine mit dem Geschäft und einem Berg Schulden und einem Schwager, der ihr nichts Gutes will. Aber sie gibt nicht auf und gemeinsam mit ihren Kindern und dem Team des Dallmayr gelingt es ihr, das Familienunternehmen nicht nur zu halten, sondern goldenen Zeiten entgegenzuführen.

Meine Meinung:
Lisa Grafs „Dallmayr – Der Traum vom schönen Leben“ ist der Auftakt zur Dallmayr-Trilogie, in dem die Autorin über die Familiengeschichte rund um das Feinkostgeschäft Dallmayr schreibt. Und nicht nur darüber, sondern auch viele weitere historische Details bringt sie ihren LeserInnen näher, wie die Geschichte der Banane, die Vermessung von Bayern, auch ein bisschen Politisches ist dabei. Und das alles eingewebt in die unglaublich interessante und vielseitige Geschichte des Hauses Dallmayr, das vor dem Buch für mich einfach nur eine Kaffeemarke war und jetzt für mich so viel mehr ist.

Die Dallmayr-Familie, dazu zähle ich nicht nur Therese, Balbina, Elsa, Hermann sondern auch die Angestellten Korbinian, Ludwig, Rose und wie sie alle heißen – ich habe sie so ins Herz geschlossen. Jeder hat seine Eigenheiten und wie in jeder Familie wird auch mal gestritten und man verträgt sich wieder. Alle haben zusammengestanden, auch in schlechten Zeiten. Dann die von Poschingers, dieses leider kinderlose Ehepaar, das sich Therese so angenommen hat. Sie habe ich ganz besonders ins Herz geschlossen. Und auch Max und seine Kartenspielerkumpels waren gut getroffen, wenn sie auch keine sympathischen Charaktere waren.

Dann die Beschreibung des Ladens, des Essens, der Köstlichkeiten. Ich glaube, ich habe noch nie so perfekte Beschreibungen gelesen. Ich konnte das Dallmayr vor mir sehen, die Schokolade riechen, die Pralinés, die anderen Delikatessen. Auch die Beschreibung der Landschaften – als wäre ich selbst dort! Das Buch hat mich mitgenommen von der ersten zur letzten Seite. Es war schön, gemeinsam mit den Randlkofers durch das München der 1897er Jahre bis hinein ins Jahr 1900 reisen zu dürfen, gemeinsam mit ihnen Freude und Leid erleben zu dürfen und ich freue mich schon so sehr auf den zweiten Teil der Trilogie und darauf, alle wiederzutreffen!

Fazit:
„Dallmayr – Der Traum vom schönen Leben“ von Lisa Graf ist einfach ein absolut herzliches, liebevolles und empathisches Buch, das trotz der vielen Seiten viel zu schnell gelesen ist. Therese, Balbina und all die anderen Mitglieder der Dallmayr-Familie – ich habe sie alle ins Herz geschlossen und vermisse sie jetzt schon. Dann die ganzen historischen Details, die familiären Parts, das Zwischenmenschliche, ich war von dem Buch einfach nur begeistert und besonders vom Schreibstil und der Leichtigkeit der Worte, die die Autorin gewählt hat und ihrer Liebe zu den noch so kleinen Details, die das München Ende des 19. Jahrhunderts mit all seinen Facetten wieder zum Leben erweckt haben; mit all seinen Geräuschen, Gerüchen und Farben.

5 Sterne von mir für diesen perfekten Unterhaltungscocktail, der einfach alles hatte. Ich kann es nicht erwarten, die Dallmayr-Familie im zweiten Teil der Trilogie wiederzutreffen!

Bewertung vom 20.11.2021
Adler-Olsen, Jussi

NATRIUM CHLORID / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.9


ausgezeichnet

Alder Olsen ist einfach einzigartig!

Worum geht’s?
Marcus Jacobsen hat einen Fall, der ihn Zeit seiner Karriere bei der Polizei nicht in Ruhe lässt. Er bittet Carl Morck und sein Sonderdezernat Q, sich diesem anzunehmen. Als plötzlich die Leiche einer jungen Frau auftaucht zeigt sich, dass dieser alte Fall unglaubliche Ausmaße angenommen hat, die bis in die Gegenwart reichen.

Meine Meinung:
Lange haben wir auf den 9. Fall für Carl Morck und sein Sonderdezernat Q warten müssen. Aber endlich ist Jussi Adler Olsens Thriller „Natriumchlorid“ da, in schwarz-weiß-pink und ich liebe wirklich alles! Die Art, wie Adler Olsen schreibt, ist einfach einmalig – immer mit einem Augenzwinkern. Wie habe ich es vermisst, diese sarkastischen Dialoge. Gleich auf den ersten Seiten musste ich schmunzeln. Und auch die Spannung kam wie immer nicht zu kurz. In den letzten Bänden waren es eher etwas politisch orientierte Themen, das war hier nicht der Fall. Dennoch war ich gefesselt und der Aufbau, der Schreibstil, die Spannung: Es hat einfach alles gepasst!

Wie habe ich das Team vermisst. Carl, der auf seine alten Tage noch Papa geworden ist und in diesem Teil von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Rose, die durchsetzungsstarke und auch etwas seltsame aber herzensgute Frau im Team. Gordon, der blasse Nerd, der in diesem Teil über sich hinauswächst. Und Assad. Vor allem Assad mit seinen Kamelvergleichen und den verkorksten Sprichwörtern! Aber auch die anderen Charaktere hat Adler Olsen wieder einmal genial zum Leben erweckt und ihnen absolut perfekt ihre Rollen im wahrsten Sinn des Wortes auf den Leib geschrieben.

Dann der Fall selbst. Er war anders. Verzwickt, verwickelt und doch zugleich auch genial aufgebaut. Absolut komplex und doch so logisch. Wie das Team die einzelnen Fäden verknüpft hat, wie immer mehr Spannung aufgebaut wurde. Die Sympathie, die man fast mit dem/den Täter/n aufbauen konnte. Und auch wenn der Prolog fast unwirklich angemutet hat, war es doch einfach wieder nur spannend zu lesen und schön, als Teil des Teams vom Sonderdezernat Q ermitteln zu dürfen und besonders der fulminante Showdown hat mir gefallen! Aber: Es gibt einen Cliffhanger, so einen schlimmen Cliffhanger, dass ich nur hoffen kann, dass Adler Olsen den nächsten Teil schnellstmöglich auf den Markt bringt, weil ich unbedingt wissen MUSS, was passieren wird!!!

Fazit:
Mit dem Thriller „Natriumchlorid“ schickt Jussi Adler Olsen Carl Morck und sein Team vom Sonderdezernat Q auf ihren 9. Fall und der hat es wirklich in sich. Es ist anders als die Teile davor, aber es ist spannend, es ist humorvoll, es ist mitreißend und es ist einfach nur genial! Ich habe das Team so vermisst und mich gefreut, von allen wieder lesen zu dürfen. Die Charaktere waren wieder perfekt dargestellt, die Seiten flogen nur so dahin und es war absolut einmalig, wie Adler Olsen unheimlich komplexe Zusammenhänge absolut logisch verbunden hat. Ich habe alles geliebt – vor allem Assads Kamelsprüche. Und ich kann es nicht erwarten, dass der nächste Teil auf den Markt kommt!

5 Sterne von mir für dieses geniale Buch mit dem gemeinen Cliffhanger – wehe wir müssen wieder so lange auf den nächsten Teil warten!

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.