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Dunkelblau

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2012
Ein Jahr in San Francisco
Bayers, Hanni

Ein Jahr in San Francisco


sehr gut

Hanni Bayers erhält das Angebot für ihren Arbeitgeber ein Jahr nach San Francisco zu gehen und dort den Marktausbau in den USA zu unterstützen. Sie ergreift Ihre Chance und lässt uns an ihren ersten 12 Monaten dort teilhaben. Neben organisatorischen Sachen wie der Wohnungssuche, Arztbesuchen und der amerikanischen Fahrprüfung berichte Hanni aber auch über skurrile Feste und Verkleidungsaktionen, ihren Freundeskreis und den kalifornischen Way of Life.
Jeder Monat beginnt mit einem Zitat über San Francisco und endet mit einem kurzen „Streifzug“ auf 1 bis 2 Seiten, in dem die Autorin noch weiter Tipps zu bestimmten Themen gibt. Das Buch kann also durchaus auch ein bisschen als Reiseführer genutzt werden.
Jeder der schon mal in San Francisco war, wird sicherlich die ein oder andere Situation wiedererkennen und mit diesem Buch in seinen Erinnerungen schwelgen können. Aber auch Neuligen wird die Stadt durch Hanni ans Herz gelegt und so gehört das Buch meiner Meinung auf jeden Fall ins Handgepäck - als sympatische Einstimmung auf eine Reise nach San Francisco.

Bewertung vom 06.10.2012
Der Tag ist hell, ich schreibe dir
Langer, Tanja

Der Tag ist hell, ich schreibe dir


sehr gut

Tanja Lang erzählt von einer außergewöhnlichen Freundschaft zwischen der 19-jährigen Studentin Helen und dem 52-jährigen Bankmanager Julius. Während einer Talkshow lernen die beiden sich 1982 kennen und Julius ist so fasziniert von Helen und ihren Äußerungen, dass er sie bittet ihm zu schreiben. So entwickelt sich ein reger Austausch per Brief und Telefon und eine Reihe persönlicher Treffen im Zeitraum bis zum Mauerfall 1989. Wenige Tag nach Öffnung der innerdeutschen Grenze fällt Julius auf dem Weg zur Arbeit einem Bombenattentat zum Opfer.
20 Jahre nach Julius Tod wird Helen durch die Anfragen des Journalisten Jonathan Kepler wieder in ihre Trauer zurückversetzt und sie erinnert sich an die gemeinsame Zeit und stellt Nachforschungen zu Julius Leben und seinem plötzlichen Tod an.
Die Autorin lässt den Leser an diesen Recherchen teilhaben und rollt die Entwicklung von Helens und Julius Freundschaft durch diverse Rückblenden und Briefe wieder auf.
Diese Zeitsprünge und Wechsel im Erzählstil verlangen eine gewisse Konzentration beim Lesen und daher würde ich diese Buch eher für einen ausgedehnten Lesenachmittag als für die Bettkante empfehlen. Durch längere Leseabschnitte konnte ich mich richtig in die Geschichte und ihre Emotionen hineinversetzt und außerdem noch einiges zum geschichtlichen Hintergrund und den politischen Themen dieser Zeit erfahren. Das die Geschichte von Helen und Julius mit Alfred Herrhausen und Tanja Langer auf einer wahren Begebenheit beruht macht es an vielen Stellen noch faszinierender, auch wenn ich die Zeit der Wende in der Grundschule verbracht haben und mir Julius Vorbild daher nicht bekannt ist.