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Benutzername: 
jutscha
Wohnort: 
Hunsrück

Bewertungen

Insgesamt 140 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2023
Zuckerfee 2.0
McGary, Megan

Zuckerfee 2.0


ausgezeichnet

Romantik Thrill vom Feinsten - mein bisheriges Jahreshighlight

Protagonistin Eve erbt völlig unverhofft ein großes Grundstück mit einem Café und Nebengebäuden von Georgina, der ehemaligen Chefin ihrer Mutter und Heldin ihrer Kindheit. Eve ist eigentlich Journalistin, aber nacheiner gescheiterten Ehe ist sie froh, die Chance zu bekommen, mit dem Café ganz neu anzufangen.

Eine Wohnung in einem Nebengebäude gehört jedoch nicht zum Erbe. Sie gehört Mac, einem Soldaten, der im Irak stationiert ist. Als er eines Tages vor Eve steht und behauptet, sie habe ihm sein Erbe weggenommen, ist sie fassungslos. Nichts liegt ihr ferner. Doch warum denkt Mac so? Welches dunkle Geheimnis umfängt ihn? Er ist im Ort aufgewachsen, aber die unverhohlene Ablehnung der Menschen bleibt auch Eve nicht verborgen. Was hat er getan, das er Eve nicht sagen kann? Wird er den Kampf um das Erbe gewinnen? Wenn Mac nur nicht so verdammt sexy wäre…

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Es fängt mit Eves Freude über die Erbschaft an, aber es wird ganz schnell sehr spannend und fesselnd, und das lässt im Laufe der Story keinesfalls nach. Jedes Kapitel gibt Antworten, wirft aber auch wieder neue Fragen auf, so dass man einfach weiterlesen muss, weil es so mega spannend ist.

Es war mir gut möglich, mich in die Protagonistin hinein zu versetzen. Der Schreibstil ist leicht lesbar, aber dennoch abwechslungsreich und fesselnd mit einer wundervollen Sprache. Es wird aus multipersonaler Perspektive erzählt, und der Leser weiß nicht mehr als die Protagonisten. Dennoch werden die Fragen nur nach und nach geklärt und die Geschichte nimmt immer wieder überraschende Wendungen, die man so nicht erwartet. Ich konnte das Buch von Beginn an bis zum Schluss kaum mehr aus der Hand legen.

Aufgrund der hohen Spannung und der Überraschungseffekte kann ich den Roman absolut weiterempfehlen. Für mich ist er mein bisheriges Jahreshighlight und absolute 5 von 5 Sternen wert.

Bewertung vom 11.03.2023
Mama Melba
Conner, Christine

Mama Melba


ausgezeichnet

Absolut meisterlicher historischer Roman über eine Schwarzwälderin in Louisiana zur Zeit Sklaven

Das Buch erzählt die Geschichte der jungen Köchin Melba, die es 1860 aus dem Schwarzwald nach Louisiana auf eine Plantage verschlägt. Großes Thema ist natürlich die Küche, und zwar sowohl die deutsche als auch die kreolische. Aber es ist auch die Zeit der Sklaven und die Zeit des Bürgerkrieges. Melba ist verzaubert von den Rezepten, die die anderen Köchinnen der Plantage ihr beibringen. Aber auch sie kann zeigen, was sie kann, und so entstehen wundervolle Gerichte von A bis Z, wie auch die Kapitelüberschriften im Buch zeigen.

Mama Melba, wie sie dort genannt wird, fühlt sich viel mehr den Angestellten und Sklaven zugehörig als der Oberschicht. Besonders Kwasi, der schwarze Schmied der Plantage, hat es ihr angetan. Sie kann nicht fassen, wie grausam manche Herren mit den Sklaven umgehen.

Als der Bürgerkrieg ausbricht und die Sklaven auf Freiheit hoffen können, setzt Melba alles daran, um denen zu helfen, die sie liebt.

Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Er scheint einfach, passt aber super zur Geschichte. Man merkt, dass Melba jung und unerfahren, sicher auch etwas naiv, aber auch freundlich, zuvorkommend, wissbegierig, neugierig und weltoffen ist.

Die Aufteilung der Kapitel in die Buchstaben des Alphabets finde ich klasse. Das habe ich so noch nirgendwo gesehen, aber es passt ganz wunderbar in die Geschichte, vor allem weil Melba selbst so denkt.

Es ist einfach nur ein wundervoller historischer Roman. Ich habe viel über die amerikanische Geschichte und die Küche der Südstaaten gelernt. Mama Melba ist eine Protagonistin, die nur das Gute im Menschen sieht, egal ob schwarz oder weiß, arm oder reich. Ein toller Charakter!

Aufgrund der Authentizität und des tollen Schreibstils kann ich den Roman wirklich weiterempfehlen. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Für mich ist er 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 11.03.2023
The Silence Between Us
Dela, Nadine

The Silence Between Us


ausgezeichnet

Romantic-Thriller-Mix mit Gänsehautmomenten

Protagonistin Mia hat unter tragischen Umständen ihre Eltern verloren und ist seither verstummt. Sie hat bei den Eltern ihrer besten Freundin Laura ein neues Zuhause gefunden. Doch sie ist stark traumatisiert und die Nähe fremder Menschen lösen Angstzustände aus.

Als Laura 2 Jahre nach dem Tod von Mias Eltern in Edinburgh heiratet, überwindet Mia alle Ängste und steigt in den Flieger nach Schottland. Eigentlich wollte Laura sie am Flughafen abholen, doch sie ist verhindert und schickt stattdessen ihren Schwager Finn. Finn weiß, dass Mia verstummt ist, doch er schafft es, dass sie sich in seinen Augen verliert. Es scheint, als ob sie sich blind vertrauen können. Woher kommt diese tiefe Verbundenheit, obwohl sie doch Fremde sind? Liegt es daran, dass auch Finn mit den Schatten der Vergangenheit kämpft?

Er schafft es, dass Mia seit zwei Jahren zum ersten Mal wieder zu leben beginnt. Doch dann holt die Vergangenheit sie ein. Kann Finn sie retten?

Dieses Buch ist eines der wenigen Bücher, die es schaffen, mich fast durchweg zu Tränen zu rühren. Diese Geschichte hier trifft voll ins Herz. Und bei allem Schmerz, den sie hervorruft, ist dennoch so viel Hoffnung und Liebe enthalten, dass ich trotz der Tränen auch immer ein Lächeln im Gesicht hatte. Von der ersten Seite an hat mich der tolle Schreibstil abgeholt und ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen, bis ich alles gelesen hatte.

Das Buch hat so viele Facetten, dass ich es bestimmt in naher Zukunft noch einmal lesen werde. Ich bin sicher, dann noch einmal Neues darin zu entdecken. Die Probleme der Protagonisten, die innere Zerrissenheit, aber auch die Kraft, die sie entwickeln, sind eindrucksvoll und authentisch beschrieben. Dazu kommen extreme Spannungsmomente, die mich in Schockstarre verharren ließen.

Ich kann den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Es ist eine Liebesgeschichte mit Thrillerelementen, die mich von Anfang bis zum Schluss gefesselt hat. Ich gebe dieser wundervollen Geschichte daher auch wundervolle 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 11.03.2023
Alles über Kräuter

Alles über Kräuter


ausgezeichnet

Toller Ratgeber über Wild- und Hauskräuter mit vielen Tipps und Verwendungsmöglichkeiten

Ich sammele Kräuter seit Jahren und experimentiere viel damit. Trotz einiger Kräuterwanderungen und vielen Informationen aus Artikeln, Büchern und dem Internet gibt es viele Dinge, die ich über Kräuter noch nicht weiß. Daher hat mich dieses Buch sofort in seinen Bann gezogen.

Als ich es zum ersten Mal in der Hand hielt, war ich völlig überrascht, denn es ist sehr viel größer als die meisten anderen Ratgeber. Dadurch bleibt es aber auch sehr gut offen auf dem Tisch liegen, ohne dass man es festhalten muss. Auch die Schrift ist groß genug, dass auch ältere Menschen es noch gut lesen können.

Die Inhaltsangabe ist kurz und knapp:

Kräutergarten
Kräuterlexikon
Kräuter im Haushalt
Kräuterküche
Im Bereich Garten findet man viele interessante Dinge vom Pflanzen, vermehren, ernten und lagern. Das Lexikon ist alphabetisch nach Kräuternamen sortiert, so dass ich schnell auch mal ein bestimmtes Kraut nachschlagen kann. Im Haushalt sind Kräuter ebenfalls vielfach verwendbar zum Putzen, Waschen und für einen guten Duft. Im letzten Teil sind Rezepte zu finden, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Das Buch ist sowohl für Anfänger und Ungeübte als auch für geübte HobbygärtnerInnen und KräutersammlerInnen geeignet.

Ich habe das Buch im Spätwinter bekommen und werde sicher das ganze Jahr über davon profitieren können und gerne auch einiges ausprobieren. Ganz viele Dinge wusste ich noch nicht, obwohl ich schon einige Jahre Kräuter sammele und in Pflanztöpfen ziehe.

Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen. Es ist informativ, hat viele Fotos, tolle Tipps und ist auch sehr hochwertig gearbeitet. Von mir daher eine ganz klare Leseempfehlung für alle Hobbygärtner, Kräuterliebhaber und die, die es noch werden wollen. Für mich ist dieses Buch volle 5 von 5 Sternen wert.

Bewertung vom 10.03.2023
Das Geheimnis am Ufer des Perlenbachs (eBook, ePUB)
Lindorfer, Melanie

Das Geheimnis am Ufer des Perlenbachs (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Geschichte um ein altes Familiengeheimnis ist extrem fesselnd und spannend

Der Roman um ein altes Familiengeheimnis hat mich sofort abgeholt, auch dank des tollen Schreibstils. Ich liebe es, wenn eine Geschichte in zwei Zeitebenen spielt und ich mit der Protagonistin der Gegenwart auf Spurensuche gehen kann.

1927 möchte Kaufmannstochter Marie Medizin studieren. Ihre Eltern sind absolut dagegen. Sie soll heiraten, Kinder kriegen und für die Familie da sein. Als sie mit ihrem Berufswunsch die Eltern öffentlich brüskiert, wird sie aufs Land zu Verwandten geschickt. Dort trifft sie auf Jakob, der am Flussufer Perlenzucht betreibt.

1999 findet Mathea in der Garage ihrer Mutter ein altes Tagebuch von einer gewissen Marie, geschrieben 1927. Sie ist fasziniert von den Aufzeichnungen, die jedoch Lücken aufweisen. Klar ist, dass Marie in der Gegend lebt, in der auch Matheas Großmutter wohnt. Sie begibt sich auf Spurensuche und trifft auf Paul, der viel über die Geschichte des Perlenbachs weiß und ihr bei ihrer Recherche hilft.

Wird sie die Lücken im Tagebuch füllen und so Maries Leben und die Geschehnisse auf dem Land nachvollziehen können? Hat dieses Leben Verbindungen zu ihrer Familie? Warum war das Tagebuch im Besitz von Matheas Mutter?

Dieses Buch war das erste, das ich von der Melanie Lindorfer gelesen habe, aber es wird sicher nicht das letzte sein. Der tolle Schreibstil hat mich wunderbar abgeholt und ich bin direkt gestartet in diese spannende Familiengeschichte. Die Autorin hat immer wieder großartige Landschafts- und Lebensbeschreibungen in die Geschichte eingewebt, die es mir leicht gemacht haben, mich gedanklich in 1927 und die harte Arbeit in der Landwirtschaft zu versetzen. Auch die Geschichte der Perlen kam nicht zu kurz, so dass ich so ganz nebenbei auch noch einiges für meine Allgemeinbildung getan habe.

Ich kann jedem, der Romane mit Familiengeheimnis und einem wundervollen Setting mag, diesen Roman wärmstens empfehlen. Ich habe mich bei Mathea und Marie sehr wohl gefühlt, auch wenn die Lebensumstände vor allem 1927 nicht immer leicht waren. Dabei war die Geschichte absolut nicht vorhersehbar. Ständig gab es dramatische Wendungen, was ich persönlich sehr mag. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wie sie ausgeht. Auch mag ich persönlich Geschichten mit verschiedenen Zeitsträngen sehr. Diese hier ließ definitiv keinen Wunsch offen

Ich gebe auch dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 10.03.2023
Ein letztes Opfer: Thriller
Troi, Heidi

Ein letztes Opfer: Thriller


ausgezeichnet

Sehr fesselnder und spannender Thriller um einen Serienmörder in einem kleinen Bergdorf

Progatonistin Vera ist glücklich mit ihrem Freund Jakob und verdient ihre Brötchen bei einer Grazer Tageszeitung. Dort ist sie für die literarischen Seiten zuständig, in der Geschichten und Gedichte von Lesern veröffentlicht werden. Bisher hat sie die Autoren jedoch nie persönlich kennengelernt. Eines Tages wird ihr ein Gedicht zugeschickt, das sie sehr beeindruckt, weil es trotz aller Düsterheit und Schuld einen Blick in die Seele des Schreibers zulässt, der sich ausgegrenzt fühlt. Sie möchte die Geschichte dahinter wissen und bittet den Mann um ein Interview.

Er lebt als Einsiedler auf dem „Einödhof“ außerhalb eines kleinen Bergdorfes. Er wird gemieden und sie erfährt, dass ihn viele schuldig halten am Tod der Frauen, von denen jedes Jahr eine immer am gleichen Tag im September keines natürlichen Todes gestorben ist. Und alle Frauen hatten eine Verbindung zum Dichter.

Dieses Datum fällt genau in die Zeit, in der Vera im Bergdorf ist. Die Leute tuscheln, warnen in kryptisch Sätzen oder schauen einfach nur. Was ist in den letzten Jahren hier passiert? Warum starben alle am gleichen Tag? Welche Verbindung hatte der Dichter zu den toten Frauen und warum hat die Polizei ihn noch nicht verhaftet, wo doch alle ihn für schuldig halten? Wird Vera das nächste Opfer sein?

Ich dache anfangs, die Überschriften, die alle Orts- und Zeitangaben enthalten, aber nicht immer chronologisch sind, würden mich verwirren. Aber das genaue Gegenteil war der Fall. Sie haben mir bei der Orientierung zwischen Ort und Zeit sehr geholfen und ich wusste immer genau, wo und wann die Geschichte gerade spielt.

Der Schreibstil ist super. Ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen. Die Spannung hat sich immer mehr gesteigert und ich hatte fast bis zum Schluss keine Ahnung, wer die Frauen umgebracht hat. Klar war von Anfang an, dass der Dichter Schuld auf sich geladen hat. Das wurde auf den ersten Seiten bereits beschrieben. Aber wie meint er das? Ich hatte keine Ahnung, aber es hat sich alles aufgeklärt und alle meine Fragen wurden am Ende beantwortet.

Die Geschichte war wirklich spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Von mir gibt es daher für diesen tollen Thriller 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.03.2023
Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)
Holmgren, Hanna

Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)


ausgezeichnet

Das Flair Italiens hat mich sofort gefangen genommen - schöner Wohlfühlroman

Ich liebe den Schreibstil von Hanna Holmgren sehr, daher musste ich sofort mit dem Lesen beginnen, nachdem ich mir die Datei auf meinen Reader geladen hatte.

Es geht um Mariella, die sich gerade von ihrem sizilianischen Ehemann getrennt hat, weil ihre Vorstellungen vom Leben nicht mit seinen übereingestimmt haben.

Eigentlich wollte sie zurück zu ihren Eltern nach Deutschland, obwohl sie sich auch ein wenig davor fürchtet, denn ihre Mutter ist waschechte Italienerin mit entsprechendem Temperament und ganz und gar nicht begeistert davon, dass sich Mariella hat scheiden lassen. Aber dann erreicht sie das Testament von Nonna, ihrer italienischen Großmutter, die ihr ein Haus mit einem Laden in der Toscana vererbt hat.

Die Wandlung der Protagonistin ist für mich mit Händen greifbar. Obwohl sie den Laden eigentlich verkaufen wollte, reift in ihr mehr und mehr der Gedanke, ihn weiterzuführen und zu einem Bistro zu erweitern. Der attraktive Celio ist dabei eine Komponente, die nicht nur kulinarisch Einfluss auf sie nehmen könnte. Aber auch die Gruppendynamik der Dorfbewohner ist nicht zu verachten. Nicht jeder gönnt der Ausländerin Erfolg.

Sehr spannend sind auch die Passagen aus Nonnas Tagebuch, das Mariella im Haus gefunden hat.

Wer war diese Nonna, die Mariella seit 25 Jahren nicht gesehen hat? Warum hat sie ausgerechnet ihr Haus und Laden vermacht? Und welche Absichten hat Celio, der nicht gerade vertrauenerweckend auf Mariella wirkt? Wird sie es entgegen aller Schwierigkeiten schaffen, Nonnas Erbe fortzuführen?

Ich habe in der Toscana in Mariellas Bistro sofort wohl gefühlt. Hannah Holmgren ist hier wieder eine außergewöhnlich schöne Geschichte gelungen, die viele romantische Momente und auch wunderschöne Weisheiten beinhaltet. Sie hat es auch geschafft, dass mir hier ständig das Wasser im Mund zusammengelaufen ist. Diese italienischen Köche haben schon sehr gute Ideen und die Beschreibung war stets so, dass ich Hunger bekommen habe. Toll fand ich, das einige im Buch vorkommenden Gerichte als Rezept im Anhang standen. Der gewohnt schöne Schreibstil hat es mir leicht gemacht, mich in Mariellas Geschichte reinfallen zu lassen.

Ich kann den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Für mich ist auch dieses Buch volle 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 05.03.2023
Etwas Abenteuer gehört dazu
More, Veronica

Etwas Abenteuer gehört dazu


ausgezeichnet

Alpenroman mit Wohlfühlcharakter

Ich habe schon andere Bücher von Veronica More gelesen und liebe ihren Schreibstil sehr. An die neue Geschichte hatte ich daher einige Erwartungen, die zum Glück erfüllt wurden.

Protagonistin Nora ist Perfektionistin, dennoch kann sie ihrer cholerischen Chefin nichts recht machen. Als sie einen übergriffigen Kunden in die Schranken weist, erhält sie die fristlose Kündigung. Stinksauer und angetrunken fällt sie Taxifahrer Alex auf die Rückbank, der ihr auf der Hinfahrt einen ganz blöden Rat gegeben hat. Eigentlich ist nur er schuldig an ihrer Lage - denkt sie zumindest.

Dass ihre Schwester ihr ein Vorstellungsgespräch in einem Hotel vereinbart, ist sie zunächst nicht begeistert, denn ein Job in den Bergen würde einen Umzug bedeuten, was sie eigentlich nicht möchte. Dennoch fährt sie aus Mangel an anderen Jobs hin. Und ausgerechnet Taxifahrer Alex läuft ihr dort über den Weg. Doch eigentlich ist er ganz süß und seine Ratschläge vielleicht doch nicht so blöd…

Ich habe mich in den Bergen in diesem schönen Hotel sofort wohl gefühlt. Veronica More ist hier wieder eine außergewöhnlich schöne Geschichte gelungen, die viele romantische Momente beinhaltet. Besonders gut gefallen haben mir der wundervolle Humor, mit dem sie ihre Protagonistin in die witzigsten Situationen geraten lässt, und die schönen Landschaftsbeschreibungen, so dass ich mir das Setting in den Bergen genau vorstellen konnte. Die Liebesgeschichte hat natürlich ihre Situationen, die die Protagonisten zweifeln und die falschen Schlüsse ziehen lassen, aber das gehört halt bei Liebesromanen dazu.

Mir hat die Geschichte von Nora und Alex gut gefallen und ich vergebe ihr 4 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre mögen.

Bewertung vom 05.03.2023
Das Blau der Veilchen
Arnold, Susanne

Das Blau der Veilchen


ausgezeichnet

Geniales Debüt! Unbedingt lesen!

Bei diesem Kent-Krimi handelt es sich um das Debüt der Autorin Susanne Arnold und es ist wahrhaft meisterlich gelungen!

Protagonistinnen dieses Cosy Crime sind die älteren englischen Ladys Elisabeth und Margret, die zusammen eine kleine WG bilden. Elisabeth ist leicht korpulent und etwas behäbig, aber unglaublich liebenswert. Margret ist agil, zielstrebig und hat einen messerscharfen Verstand. Aufgrund der Tatsache, dass im Roman immer wieder Hinweise auf einen früheren Mordfall, den die beiden Laienermittlerinnen gelöst haben, gestreut sind, könnte man annehmen, dass es bereits einen Vorgängerband gibt. Aber tatsächlich ist dieser Krimi das Debüt der Autorin. Die beiden Protagonistinnen haben den ersten Fall einfach noch nicht erzählt. Vielleicht tun sie das ja irgendwann noch. Mich würde es freuen.

Aktuell geht es um das Herrenhaus in der Nachbarschaft der beiden Damen. Margret hat sich gerade beschwert, dass im beschaulichen Örtchen Rosefield einfach nichts los ist, als sie erfährt, dass Richard, der Sohn und Erbe der verstorbenen Besitzer des Herrenhauses, nach 25 Jahren den Weg zurück ins Dorf gefunden hat. Gleichzeitig taucht eine Frau im Ort auf, die sich einfach nur seltsam verhält. Aber auch die Dorfbewohner haben so ihre „Leichen“ im Keller. Als dann auch noch ein Mord geschieht, ist Margret nicht mehr zu halten. Gemeinsam mit Elisabeth sucht sie nach Hinweisen, kombiniert und schlägt sich mit einem trotteligen Polizisten rum, der anscheinend keine Ahnung von polizeitaktischer Ermittlungsarbeit hat. Zum Glück gibt es einen aufstrebenden Dorfpolizisten, der die Arbeit von Margret und Elisabeth zu schätzen weiß. Werden sie es schaffen, den Mörder zu stellen?

Der wundervolle Schreibstil von Susanne Arnold hat mich sofort abgeholt. Irgendwie hat sie es geschafft, dass ich beim Lesen die leicht versnobte englische Sprache der absolut liebenswerten älteren englischen Damen quasi im Ohr hatte. Das hat das Setting absolut authentisch wirken lassen. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistinnen hinein versetzen und fand es wunderbar, wie sie an die Sache herangegangen sind. Es gab viele Fragen, die sich zum Ende der Geschichte wunderbar aufgelöst haben. Alle Fäden sind zusammengelaufen und haben die Lösung des Falls sehr glaubhaft wirken lassen.

Die Geschichte hat mich immer wieder überrascht und mir insgesamt sehr gut gefallen. Ich freue mich auf weitere Geschichten über Fälle, die von Margret und Elisabeth gelöst werden können.

Ein wahrhaft wundervolles Debüt!!! Ich gebe diesem Buch volle 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die Cosy Crime mögen.

Bewertung vom 24.02.2023
Kathmandu & ich
Jähnel, Sven

Kathmandu & ich


ausgezeichnet

Kann ein Mann einen Liebesroman schreiben? Sven Jähnel auf jeden Fall!!! Unbedingt lesen!

Es soll ja Leserinnen geben, die behaupten, ein Mann könne keinen Liebesroman schreiben. Zu denen gehöre ich nicht, und dennoch hat mich Sven Jähnel mit seinem Roman „Kathmandu & ich“ völlig überrascht, und das in mehrerer Hinsicht.

Der Roman ist
- überraschend,
- ohne gängige Klischees,
- tiefgründig,
- humorvoll,
- abwechslungsreich,
- exotisch,
- abenteuerlich
und es würden sicher noch viele weitere Adjektive finden lassen. Kurz gesagt ist er einfach nur klasse!

Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Eric und Jule geschrieben, die sich im gleichen Freundeskreis bewegen. Jule träumt seit Jahren davon, einmal nach Nepal zu fahren. Eric, der seit 4 Jahren heimlich in Jule verliebt ist, ist eher der Typ Allgäu. Abenteuer braucht er nicht. Daher verwundert es, dass ausgerechnet er der Clique bei einer Party einen Trip nach Nepal vorschlägt, um Jule zu imponieren. Und irgendwie kommt er aus der Nummer nicht mehr raus und mutiert zum Organisator der Reise.

Schlussendlich sind es Jule, Tine, Flo, Alex, Theo und er selbst, die die Reise antreten und den Leser mitnehmen in dieses unglaubliche Abenteuer. Sie erleben strapaziöse Wanderungen, unglaubliche Natur, beißende Ponys, Glocken tragende Hunde, atemberaubende Sonnenuntergänge und viele spannende, lustige und auch traurige Momente, die diese Geschichte so authentisch und abwechslungsreich machen. Die Protagonisten machen tolle Entwicklungen durch und auch die Liebe macht immer wieder Stippvisite in Nepal. Dabei ist nicht klar, wo die Reise letztendlich hingeht.

Ich hatte einen lockeren Reiseroman nach erwartet und habe viel mehr bekommen. Der Schreibstil ist einfach wunderbar und die Landschaftsbeschreibungen haben mich eingeladen, dem Alltag zu entfliehen und gedanklich mit nach Nepal zu reisen, mit der Clique tolle Wanderungen zu erleben und das Abenteuer zu genießen. Sehr schön fand ich, dass die Sichtweisen wechseln und sowohl aus Jules als auch aus Erics Sicht erzählt wird. So wusste ich genau, wie es in den Gefühlswelten der Protagonisten aussieht.

Fazit: Sven Jähnel ist eine außergewöhnlich schöne Liebesgeschichte gelungen, die den Fokus auf das wundervolle Land Nepal richtet und dem Leser die Schönheit des Landes mit den Achttausendern näher bringt. Einfach wundervoll! Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar swundervolle Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte verdiente 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.