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Suska

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2021
Träume der Provence
Beyer, Anja Saskia

Träume der Provence


gut

Anja Saskia Beyer ist dafür bekannt, ihre Leser in jedem ihrer Bücher in eine neue Gegend zu entführen. Diesmal geht es nach Frankreich, in die Provence. Marie lebt mit ihrem Sohn Robin in Berlin. Als sie ihren Job verliert, muss sie sich damit abfinden, das Haus, in dem sie schon mit ihrer Mutter gelebt hat, aufzugeben. Außerdem leidet Robin an einer Autoimmunerkrankung, deren Behandlung in Amerika möglich, aber teuer ist. Da findet Robin auf dem Dachboden ein Foto eines alten Gemäldes, da seine Großmutter zeigt und auch ihr gehören soll. Maries Freund Bennett bestätigt, dass der Künstler durchaus bekannt ist und das Original viel Geld wert sein könnte. Kurzerhand machen die Drei sich auf den Weg nach Frankreich, wo der Künstler gelebt haben soll und wo auch Maries Mutter einmal als junges Mädchen gelebt hat.

Die Autorin entführt die Leser nicht nur in die Provence der Gegenwart, sondern auch der Vergangenheit. Sie erzählt aus der Zeit in den 60er Jahren, als Maries Mutter hier lebte und den Künstler kennen gelernt hat. Nach und nach erfährt man, was sich damals zugetragen hat, während Marie in der Gegenwart auf der Suche nach dem Gemälde ist und noch viel mehr als das findet.

Anja Saskia Beyer schreibt Wohlfühlromane, und so ist es auch hier. Man erfährt einiges über die Provence und fühlt sich wie im Urlaub. Klar, dass die Handlung zum Teil sehr kitschig ist, etwas übertrieben hier und da. Leider aber auch sehr in die Länge gezogen, die Suche nach dem Gemälde zieht sich und es passiert gefühlt seitenweise nichts, außer Grübeleien. Marie ging mir ab und an auf die Nerven mit ihrer Art. Leider geht es mir bei der Autorin häufiger so.

Ein Urlaubsroman mit Wohlfühlfaktor, mehr aber auch nicht.

Bewertung vom 17.02.2021
Grenzfall - Der Tod in ihren Augen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.1
Schneider, Anna

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.1


gut

Kriminaloberkommissarin Alexa wechselt von der Kripo Aschaffenburg nach Weilheim und wird direkt zu einem Einsatz mitgenommen. Ein Rucksack steht verlassen am Wegesrand, eine große Suchaktion wird eingeleitet, bei der eine Frauenleiche am Berggipfel hängend gefunden wird. Das kuriose: Der Unterkörper fehlt. Als ihr neuer Chef verunglückt, wird Alexa mit der Leitung der Ermittlungen betraut. Kurz darauf tauchen weitere Leichenteile in Österreich auf und Chefinspektor Krammer schaltet sich in die Ermittlungen ein.

Alexa ist neu in Weilheim und muss sich gleich, ohne Eingewöhnungsphase, behaupten. Gerade erst zur Kriminaloberkommissarin befördert und in einer neuen Umgebung mit neuen Kollegen will sie sich natürlich behaupten. Sie kritisiert sich ständig selbst, analysiert die Verhaltensweisen ihrer Kollegen und überlegt, was sie wie hätte anders machen können. Das ist in der Situation verständlich, nervt aber irgendwann und lässt sie unsicherer dastehen, als sie ist. Chefinspektor Krammer dagegen ist schon etwas zu lange im Dienst, abgebrannt und desillusioniert. Er will seine jungen Kollegen schützen, damit nicht alle so enden wie er. Das wirkt mitunter befremdlich. Ein vergangener Fall macht ihm offensichtlich zu schaffen. Der typische komische Kautz, der etwas zu verbohrt in seinen Ansichten ist.

Ich habe mich etwas schwer getan mit dem Fall, er kam nicht so richtig in Fahrt, lange gibt es kaum Erkenntnisse und es will keine richtige Spannung aufkommen. Zwischendurch kommt der Täter zu Wort, aber auch das bringt den Leser lange Zeit überhaupt nicht weiter. Erst zum Ende hin wird es spannender, die Erkenntnisse überschlagen sich gerade zu, der Täter und sein Motiv kommen überraschend. Das hat mir gut gefallen, kann mich aber im Gesamteindruck nicht mehr von einem durchschnittlich abbringen.

Bewertung vom 21.01.2021
Das Haus der Frauen
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


ausgezeichnet

Die erfolgreiche Anwältin Solène sucht nach einem Burnout einen Ausweg aus ihrer Depression. Da wird ihr ein Job als öffentliche Schreiberin im Haus der Frauen angeboten. Nach anfänglicher Zurückhaltung findet Solène Zugang zu den Frauen, erfährt ihre bewegenden Geschichten und Lebensumstände. Parallel erzählt das Buch von Blanche Peyron, die das Haus der Frauen 1925 gegründet hat.

Ich weiß nicht, ob ich die Geschichten der Frauen, die in der Gegenwart im Haus der Frauen leben, oder die von Blanche Peyron bewegender finde. Die von Blanche ist definitiv beeindruckend und ich frage mich, wie es sein kann, dass es bisher noch nie ein Buch über diese Frau gab, die ihr Leben der Heilsarmee und ihrem Kampf für Gerechtigkeit verschrieben hat. Die Geschichten der Bewohnerinnen sind sehr berührend, jede Frau hat ihr eigenes Schicksal, von dem auch Solène tief bewegt ist. Flucht, Gewalt, Angst, aber auch Hoffnung sind die zentralen Themen.

Mich hat das Buch sehr beindruckt, es ist tiefgründig, nicht spannend oder reißerisch, manchmal steril, aber es löst etwas aus.

Bewertung vom 12.01.2021
Zeit der Pfirsichblüte
Beyer, Anja Saskia

Zeit der Pfirsichblüte


gut

Pfirsichblüten und ein dunkles Geheimnis

Das neue Buch von Anja Saskia Beyer erzählt, wie der Name schon sagt, von der kurzen Zeit, in der die Pfirsichbäume in einem kleinen Ort nahe Barcelona blühen. Und von Anna, die vor 20 Jahren hier als Studentin auf einer Plantage gearbeitet hat, sich verliebte und großes Leid erfahren musste.
Jetzt plant sie mit ihrer besten Freundin Carina einen Mädelsurlaub und Carina möchte ausgerechnet nach Barcelona. Nach den Erlebnissen in der Vergangenheit möchte Anna eigentlich nie wieder hierher reisen, macht dann aber eine Entdeckung, die sie umdenken lässt. Gemeinsam mit Carina und Pablo, mit dem sie schon damals eine Freundschaft verband, versuchen sie einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Das Buch ist schön und leicht geschrieben, eine sommerliche Lektüre, die einen in Urlaubsstimmung versetzt. Allerdings finde ich sehr schade, dass haupstsächlich typische Urlaubsklischees bedient werden. Die Sehenswürdigkeiten stehen in jedem Reiseführer ganz oben, es fehlt an Insiderwissen, die das Gefühl geben, wirklich da zu sein. Wenn es interessant wird, ist es meistens aber nur „ein Café in dem und dem Stadtteil“. Ständig gibt es Tapas, die dann aber ausführlich beschrieben werden, Essen ist eine Leidenschaft der Autorin. Was an sich auch nicht schlimm ist. Am Ende gibt es noch ein paar Rezepte, leider sind die dazu passenden Gerichte erst auf den letzten Seiten erwähnt, fühlt sich ein bisschen reingepresst an.

Schön fand ich die Pfirsichblüte, von der ich tatsählich noch nie etwas gelesen hatte, und ich war schon mehrmals in Barcelona.

Auch das zentrale Thema, das Geheimnis der Vergangenheit, war sehr berührend und schockierend. Nach dem ersten Schock war der weitere Verlauf allerdings sehr vorhersehbar und wenig überraschend, die Spannung ist schnell abgeflacht. Es ist eben ein Roman und kein Krimi. Es fehlte an der einen oder anderen Stelle an Tiefe, die Figuren sind recht flach geblieben, auch Annas Emotionen kamen mir oft zu flach rüber.

Eine schöne Lektüre, die einen in Urlaubsfeeling versetzt, ich hätte mir aber etwas mehr Tiefgang gewünscht.

Bewertung vom 29.12.2020
Ein Winter im Alten Land
Peters, Julie

Ein Winter im Alten Land


gut

Vom Winter und den Bienen

Bea ist Chefärztin der Onkologie und lernt während ihrer Arbeit Grete kennen, die eine Imkerei betreibt und Bea das erste Mal dazu bringt, sich einer Patientin zu öffnen. Eines Tages ist Grete verschwunden und hinterlässt Bea ihr Tagebuch mit der Bitte, es zu ihrem Neffen Tom zu bringen, der die Imkerei übernommen hat. Doch Tom will von der alten Kladde und den Weisheiten seiner Tante nichts wissen. Doch Bea, die vor kurzem erst von ihrem Mann verlassen wurde und nach einem neuen Ansporn in ihrem Leben sucht, lässt sich so leicht nicht abwimmeln.

Julie Peters hat eine schöne Winterwelt im Alten Land geschaffen und greift gleichzeitig ein derzeit beliebtes Thema auf: Die Imkerei. Und obwohl ich schon ein paar Romane mit diesem Thema gelesen hatte, konnte ich wieder etwas dazulernen. Das war wohl auch ein Ziel der Autorin: Den Lesern die Welt der Bienen nahe zu bringen. Die Geschichte drumherum fand ich allerdings recht blass, die Handlungen der Personen nicht immer nachvollziehbar und die Story sehr vorhersehbar. Eine nette Lektüre, angenehm geschrieben, die mich aber leider nicht fesseln konnte.

Bewertung vom 21.12.2020
Das Genesis Backup
Harwin, Dale

Das Genesis Backup


ausgezeichnet

Science Fiction, die über das vorstellbare hinaus geht

Hochspannende Science Fiction

William Ell findet im Nachlass seines verstorbenen Vaters einen seltsamen Edelstein. Als er der Sache auf den Grund geht, schwebt er in Lebensgefahr. Was hat sein Vater da entwickelt? Und wer sind wir wirklich? Ein Wettlauf Mensch gegen KI beginnt.

Dale Harwin hat einen spannenden Science Fiction Thriller geschrieben, der weit über das heute mit unserer Technologie mögliche hinausgeht. Die heile, etwas langweilige Welt von Mathematikprofessor William Ell wird ordentlich durcheinander gewürfelt. Plötzlich ist nichts, wie es einmal war oder zu sein schien. Mit viel Glück und mächtigen Verbündeten versucht er, sich Klarheit zu verschaffen.

Am Ende wird klar: Das war erst der Anfang. Dies war der vielversprechende Auftakt zu einer 3 teiligen Science Fiction Serie. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Bewertung vom 21.12.2020
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Spannend und persönlich

Nach einem gefeierten Konzert auf der Berliner Waldbühne wird der Rockstar Brad Galloway ermordet aufgefunden. Zuvor hat ihm eine geheimnisvolle Frau auf der Bühne vor aller Augen einen mysteriösen Umschlag gegeben. Tom Babylon und Sita Johanns machen sich an den Fall. Und bald wird klar: Tom ist tief mit dem Fall verstrickt.

„Die Hornisse“ ist Band 3 der Reihe um Tom Babylon und ich empfehle dringend, die beiden anderen Teile vorher zu lesen. Toms persönliche Geschichte, seine Vergangenheit rund um seine verschwundene Schwester Viola spielen eine große Rolle in den Büchern und für den Lesegenuss ist es von Vorteil, die richtige Reihenfolge einzuhalten.

Auch dieser Band teilt sich in zwei Handlungsstränge auf. Ein Strang erzählt von der Vergangenheit, diesmal in die von Toms Mutter kurz vor dem Mauerfall. Bisher wusste der Leser nur, dass sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Nun erfahren wir mehr, viel mehr, wie es dazu kommen konnte.
In Handlungsstrang zwei in der Gegenwart stellt sich sehr bald heraus, dass Tom besonders tief darin verstrickt ist. Mehr noch, alle Spuren führen zu ihm. Wer will ihm den Mord an Galloway anhängen und warum?

Band 3 ist so persönlich und spannend wie nie. Es werden wieder ein paar Fragen und Geheimnisse aus den vorhergehenden Bänden gelüftet, aber nicht alles. Ich würde sogar sagen, das Ende hat Brisanz und verspricht einen weiteren, spannenden Teil der Reihe. Ich kann es gar nicht erwarten!

Bewertung vom 24.11.2020
Die Dorfärztin - Ein neuer Anfang / Eine Frau geht ihren Weg Bd.1
Peters, Julie

Die Dorfärztin - Ein neuer Anfang / Eine Frau geht ihren Weg Bd.1


sehr gut

„Die Dorfärtzin“ ist die Geschichte der jungen Frau Leni, deren sehnlichster Wunsch es seit ihrer Kindheit ist, Ärztin zu werden. Aber nicht nur der erste Weltkrieg, sondern vor allem ihre Mutter steht ihrem Glück im Weg. Sie glaubt nicht, dass es Leni mit ihrem Klumpfuß zu etwas bringen kann. Doch Leni gibt nicht auf, sie kämpft sich durch. 1928 kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück, um die Praxis des Dorfarztes zu übernehmen. Doch noch immer muss sie um die Anerkennung ihrer Mutter kämpfen. Vor allem jetzt, da sie ohne Mann, aber mit einer fünfjährigen Tochter zurückkehrt.

Lenis Geschichte wird mit vielen Zeitsprüngen erzählt. Neben ihrer Rückkehr ins Dorf 1928 erzählt das Buch aus ihrer Kindheit, ihrer Jugend zu Kriegszeiten und zum Ende des Krieges. Teilweise springt die Autorin hier auch in der Chronologie – mal wird aus 1918 erzählt, dann wieder 1914. Das macht es manchmal nicht so einfach, den Faden zu behalten. Ich denke, die Geschichte wäre auch gut gewesen, wenn die Vergangenheit und die Gegenwart in einem Stückerzählt worden wäre und nicht immer wieder in kleinen Häppchen. Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen.

Nicht nur Lenis Kampf, Ärztin werden zu dürfen, sondern auch ihre Liebe zu Matthias wird erzählt. Matthias, den sie mit 9 Jahren im Krankenhaus kennen gelernt hat und zu dem der Kontakt trotz der schwierigen Zeiten, trotz des Krieges, nie abgebrochen ist und mit dem sie nun eine fünfjährige Tochter hat. Doch als Leni in ihr Dorf zurückkehrt, ist Matthias verschwunden. Wohin, das muss Leni erst noch rausfinden.

Ich hätte auch erwartet, dass das Thema eine Frau als Ärztin eine Rolle spielt, das tut es hier aber kaum. Es geht eher um Lenis Kampf, trotz ihrer Behinderung studieren zu dürfen.

Alles in allem ein schönes Buch, dass die Zeit um den ersten Weltkrieg aus der Sicht einer gut situierten Familie erzählt. Es soll auch noch einen zweiten Band geben, den ich bestimmt lesen werde.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2020
Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2


ausgezeichnet

Nach Schlüssel 17 kommt Zimmer 19

Das Publikum ist entsetzt: Zur Eröffnung der Berlinale wird anstatt des eigentlich geplanten Films ein Snuff Video gezeigt, in dem eine junge Frau brutal vergewaltigt und ermordet wird. Das LKA rätselt: Ist das Video echt oder ein Fake? Besonders brisant: Die Ermordete ist die Tochter des amtierenden Berliner Bürgermeisters Keller. Er und sein Umfeld aber wollen nicht so richtig mit Informationen rausrücken. Und dann gibt es da noch diese Zahl: Die 19. Was hat es damit auf sich? Hat es etwas mit dem Fall um Schlüssel 17 zu tun? Psychologin Sita muss schnell erkennen: Der Fall hat etwas mit dem schlimmsten Erlebnis ihrer Jugend zu tun.

Zimmer 19 ist der Nachfolgeband zu Schlüssel 17 und auch hier ermitteln Tom Babylon und Sita Johanns wieder gemeinsam. Nachdem wir in Schlüssel 17 Rückblenden auf Toms Vergangenheit lesen durften, blickt Zimmer 19 nun auf Sitas Vergangenheit zurück, die nicht weniger spannend, aber auch erschreckend ist.

Auch hier spielt eine Zahl eine Rolle, und man ahnt schon, dass die Fälle irgendwie mit den Ereignissen um Schlüssel 17 zusammen hängen. Zumal am Ende des ersten Bandes zwar der Täter gefasst wurde, es aber noch einige Ungereimtheiten und offene Fragen gab, die jetzt im zweiten Band aufgegriffen und teilweise geklärt werden. Aber auch nicht zur Gänze, denn der nächste Band, „Die Hornisse“ steht schon in den Startlöchern.

Auch dieser Teil der Reihe hat mich wieder in seinen Bann ziehen können, die Ereignisse waren fesselnd, es gab einige Überraschungen. Der Twist und die Auflösung am Ende haben mich diesmal allerdings nicht so sehr überrascht. Trotzdem ein fesselnder Thriller, und bald werde ich auch im dritten Teil mit Tom und Sita ermitteln. Ich freue mich schon drauf.

Bewertung vom 02.11.2020
Winter der Hoffnung
Prange, Peter

Winter der Hoffnung


ausgezeichnet

Der kleine Ort Altena im deutschen Hungerwinter 1946. Der Krieg ist vorbei und verloren, vieles zerstört, die Lebensmittel sind knapp. Den Menschen fehlt es an allem. Im Mittelpunkt dieses Settings steht die Fabrikantenfamilie Wolf, die eine Drahtzieherei betreibt. Vater Eduard, Mutter Christel und ihre drei Töchter Ruth, Ulla und Gundel geht es verhältnismäßig gut, aber auch sie müssen sich einschränken. Da wird die Fabrik plötzlich von Demontage bedroht und Ulla lässt dich den Kopf vom größten Hallodri der Stadt verdrehen.

„Winter der Hoffnung“ ist die Vorgeschichte zu Pranges Familienepos „Unsere wunderbaren Jahre“. Ich habe dieses Buch vorher nicht gelesen, aber das macht auch nichts, da es sich um eine Vorgeschichte handelt. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Daher eignet sich „Winter der Hoffnung“ auch sehr gut als Einstieg in „Unsere wunderbaren Jahre“. Mir hat das Buch jedenfalls so gut gefallen, dass ich nahtlos weiterlesen musste.

Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. In den kurzen Kapiteln wird die Geschichte immer wieder aus einer anderen Perspektive weitererzählt, so dass man sich gut in die einzelnen Figuren hineinversetzen kann. Bildhaft und kurzweilig erzählt spürt man fast körperlich das Leid dieses Hungerwinters und lernt die Annehmlichkeiten des eigenen Lebens wieder mehr zu schätzen. Gerade in der aktuellen Zeit eine durchaus interessante Erfahrung, die alles wieder ins rechtere Licht rückt.

Für mich war dieses Buch also keine Vorgeschichte, sondern ein Einstieg in „Unsere wunderbaren Jahre“. Absolute Leseempfehlung von mir.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.