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Christina P.
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Hamburg

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Insgesamt 1103 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2025
Arcanjo, J. J.

Die geheimnisvolle Insel / Schule der Meisterdiebe Bd.3


ausgezeichnet

Auf der Suche nach einem mächtigen Verbündeten
Im dritten Band kommt Gabriel ins dritte Schuljahr der Crookhaven Schule der Meisterdiebe. Mittlerweile steht der Gruppe ein mächtiger Feind gegenüber: Gabriels Eltern, Anführer der Namenlosen, fordern eine hohe Summe von den Kindern. Zwar sind die Kinder um keine Tricks verlegen, doch benötigen sie dringend Unterstützung im Kampf gegen ihren Erzfeind. Diese erhoffen sie sich von Maravel, dem Erbauer des Labyrinths. Doch wie findet man eine Person, die nicht gefunden werden will?
Auch diesmal müssen die Kinder wieder gefährliche Aufgaben lösen und Rätsel knacken, um sowohl in der Schule als auch gegen ihren Feind voran zu kommen. Leider muss auch im dritten Schuljahr wieder mit Gefahr von allen Seiten gerechnet werden. Der Humor tritt in dieser Folge zugunsten der Spannung etwas in den Hintergrund, was dem Ganzen ganz gut tut.
Was mir neben den Abenteuern so gut gefallen hat war der Zusammenhalt der Kinder, welche als Team zum Ende hin immer stärker zusammenwachsen. Wenn auch erst nach einigen zwischenmenschlichen Hürden, die nicht ohne sind. Hier kann vor allem Gabriel seine Stärke gekonnt einsetzen, um das Team zusammenzuhalten. So kann jedes Mitglied der Clique seine Stärke ausspielen, die Kinder lernen sich zu akzeptieren und zu ergänzen. Aber auch die familiären Hintergründe einiger Kinder, welche diesmal Thema sind, bieten einiges an Spannung.
Ein deutlich gefährlicheres Schuljahr mit einigen zwischenmenschlichen Reibereien und einem mächtigen Gegner.

Bewertung vom 10.03.2025
Durst, Sarah Beth

Spellshop


ausgezeichnet

Cosy Fantasy mit blättrigem Sidekick
Spellshop ist eines dieser Bücher, welches mich positiv überrascht hat und sich unerwartet zu einem Lese-Highlight entwickelte. Vor allem, da zu Beginn nicht ersichtlich war, welchen Weg die Erzählung nehmen könnte. Hier lernt man zunächst die introvertierte Bibliothekarin Kiela kennen, die in weiser Vorraussicht eines Angriffs die ihrer Meinung nach wichtigsten Bibliotheksbücher nach und nach heimlich in Kisten verstaut hat, um ggf. schnell mit einem Boot und den Büchern fliehen zu können. Der Angriff naht tatsächlich schneller, als die Kisten gepackt sind und schon befindet sich Kiela mit einem Schwung magischer Bücher auf der Flucht. An ihrer Seite das sprechende Spinnenkraut Caz, der deutlich blättriger als mutig ist.
Zuflucht finden die beiden auf einer fernen Insel in dem kleinen, verlassenen Haus, welches auf dem Cover zu sehen ist. Natürlich nach dem gründlichen Saubermachen. Allein bei dem Bild kommt schon Stimmung auf. Zunächst hat sie noch Angst, jemand könnte die vielen illegalen Bücher entdecken, zumal sie hier und da einige der Zaubersprüche für ihre Zwecke anwendet. Was die Reichen und Mächtigen irgendwann mal zu ihrem höchsteigenen Privileg bestimmt haben. Doch so nach und nach wächst die Inselgemeinschaft zusammen, allen voran der sympathische Seepferdchenzüchter Larran, ihr nächster Nachbar. Bis eine weitere Fremde den Inselfrieden zu zerstören droht.
Das Buch bietet so viele schöne Ideen und hier und da echt liebenswerten Humor, nicht zuletzt dank Sidekick Caz oder einem weiteren Sidekick, welcher später hinzukommt. Es schwankt ein wenig zwischen Fantasy und Wohlfühlroman, der Spannungsbogen entspannt sich zwischendurch immermal wieder zugunsten einiger Wohlfühlszenen. Hektik sucht mal im Buch ebenfalls vergebens. Ein fantastisches Abenteuer voller Freundschaft, Magie und einer Prise Humor.

Bewertung vom 10.03.2025
Kempen, Sarah M.

Valentina Amor. Love is in the air (oder woanders)


ausgezeichnet

Voll verschossen
Valentina, Tochter des Liebesgottes Amor und Enkelin der großen Aphrodite, darf endlich zeigen, was sie drauf hat und an ihrer Schule Jugendliche mit ihren Liebespfeilen ineinander verlieben. Zwar soll Vorzeige-Liebesgott-Azubi Star ihr als Aufpasser und Partner zur Seite stehen, doch das sind nur lästige Nebensächlichkeiten. Bis Valentina sich bei einem Auftrag verschießt, sich mit ihrem eigenen Pfeil trifft und fortan selbst buchstäblich verschossen ist. Und in wen? In diesen Angeber Star, ausgerechnet. Der schönsten Nebensächlichkeit der Welt in Person. Wie oberpeinlich! Da hilft nur eines: Der Pfeil muss weg! Bevor Star etwas merkt. Schlimm genug, dass Valentina nun in Anwesenheit dieses Schönlings jedesmal völlig nervös wird. Wie soll sie sich da bitte noch auf ihre Aufgaben konzentrieren?
Auch der zweite Band steht dem ersten in Sachen Humor in nichts nach. Mittlerweile nicht mehr ganz so unbedarft in Bezug auf Jugendliche, dafür weiterhin gewohnt chaotisch, muss Valentina diesmal mit dem Gefühlschaos kämpfen, welches sie sonst anderen beschert. Zudem hat das Liebesgott-Duo Valentina&Star wiederholt mit Meinungsverschiedenheiten zu kämpfen, wenn es um Strategien und Partnerwahl geht. Und natürlich läuft nichts nach Plan in der Menschen-Liebeswelt. Alles nicht so einfach.
Es hat so viel Spaß gemacht, auch diesmal wieder Valentinas liebenswerter Spur des Chaos zu folgen. Ihre Kabbeleien mit Star (ob nun ohne oder mit Liebespfeil), ihr eigenes Gefühlschaos oder die Reaktion der Erwachsenen auf ihr Missgeschick, das Buch bietet wieder einiges an Humor und Überraschungen. Nicht zu vergessen ihr geflügelter Sidekick Bussi.
Eine liebenswert-humorvolle Idee der Liebesgötter-Welt mit Liebespfeil-Garantie.

Bewertung vom 10.03.2025
Langer, Andreas

They Are Everywhere: Ein Near-Future-Thriller mit Sogfaktor!


ausgezeichnet

Wenn sämtliche Maschinen sich plötzlich gegen den Menschen richten
Hannahs Eltern schicken die 16-jährige zum digital detox zu amerikanischen Verwandten aufs Land. Ausserhalb ihrer virtuellen Metaverse-Realität fühlt die Jugendliche sich unsicher und unattraktiv und glaubt, die Erwachsenen mit einer VR-Brille heimlich austricksen zu können. Doch plötzlich spielen sämtliche Androiden und KI-gesteuerten Maschinen verrückt, richten sich gegen die Menschen. Was bisher für Hannah Sicherheit bedeutete, wird nun zur tödlichen Bedrohung.
Im Roman begleitet man die Jugendlichen Hannah und Jarrett, die sich im Jahr 2055 auf der Flucht vor den tödlichen Maschinen befinden. In einer Zeit, in der mittlerweile nicht nur Autos und Mähroboter mittels künstlicher Intelligenz gesteuert werden, sondern unzählige weitere Maschinen dem Menschen den Alltag erleichtern sollen. Tatsächlich hat der Autor einige sehr faszinierende technische Ideen eingebaut, welche den Jugendlichen leider schnell zur tödlichen Falle werden könnten. Doch auch auf menschlicher Ebene konnte mich das Buch überzeugen. Hannah, die sich im realen Leben subjektiv völlig verzerrt wahrnimmt und ausserhalb ihrer virtuellen, perfekten Welt zunächst scheu und unsicher wirkt, bietet durch das Extremszenario viel Potential zur Charakterentwicklung. Und nutzt dieses auch. Doch auch Jarrett hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen, welche er zunächst nicht preisgibt.
Das Abenteuer der beiden sorgt für so manche Überraschung und auch zwischenmenschlich dauert es eine Weile, bis Hannah und Jarrett Vertrauen zueinander fassen und letztlich über sich hinaus wachsen. Durch den Zeitdruck und die stete Bedrohung sind die beiden wiederholt gezwungen, spontan zu handeln, was dem Ganzen eine zusätzliche Dramatik verleiht. Wobei ich die Gesamtsituation an sich schon extrem bewegend finde.
Alles in allem ein sehr bewegender, dystopischer Thriller aus jugendlicher Sicht, der mich sowohl zwischenmenschlich als auch durch seine kreativen Futuretech-Ideen überzeugen konnte.

Bewertung vom 10.03.2025
Anderson, Jodi Lynn

Thirteen Witches - Die Erinnerungsdiebin


ausgezeichnet

Mit Fantasie und Freundschaft gegen mächtige Hexen
Die 12-jährige Rosie hat es nicht leicht, denn im Gegensatz zu anderen Müttern nimmt ihre Mutter sie nie in den Arm, fragt sie nach ihrem Schulalltag oder unternimmt etwas mit ihr. Vielmehr wirkt Rosies Mutter, als würde sie ihre Tochter immer wieder vergessen. Die Leserschaft weiß seit dem Prolog, dass eine Hexe Rosies Mutter am Tag ihrer Geburt die Erinnerungen nahm. Rosie weiß dies jedoch nicht (ihre Mutter erst recht nicht), somit flüchtet sich Rosie in ihre rege Fantasie oder verbringt Zeit mit ihrer besten Freundin Kim.
Durch gewisse Umstände beginnt Rosie plötzlich, Geister Verstorbener zu sehen wie den 13-jährigen Ebb. Ebb zeigt ihr ein Versteck, in welchem ihre Mutter einst ein Buch über die Dreizehn Hexen versteckte. Als Rosie klar wird, dass eine dieser Hexen, die Erinnerungsdiebin, ihre Mutter verflucht hat, ist sie fest entschlossen, ihre Mutter zu retten. Und gerät so in einen gefährlichen Kampf gegen mächtige Hexen.
Das Buch ist in vielerlei Hinsicht sehr gelungen. Zunächst empfand ich den Prolog sowie das Verhältnis zu Rosies so abwesend wirkenden Mutter emotional sehr bewegend. Als ihre beste Freundin beginnt, sich für Jungs statt Frösche zu interessieren, bekommt Rosie Angst, nun auch noch ihren einzigen Seelenhalt zu verlieren. Mit den Geistern kam eine ziemliche Gruselkomponente hinzu, das Buch ihrer Mutter, welches Rosie auf dem Cover im Arm hält, bietet zudem einige ziemlich gute fantastische Details, vor allem zu den Hintergründen der Hexen.
Zwar hat Rosie zwischendurch so ihre Trotzmomente, doch im Großen und Ganzen hat mir der Zusammenhalt der Kinder sehr gut gefallen. Die Erlebnisse der Kinder sind abenteuerlich, mal gruselig und mal gefährlich. Der Schreibstil ist ausgewogen und angenehm bildhaft. Und es gibt einen kleinen, vielbeinigen Sidekick.
Ein gelungener Einstieg in eine fantastische Trilogie. Emotional mitreißend mit Aussicht auf eine spannende Fortsetzung.

Bewertung vom 02.03.2025
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


ausgezeichnet

Ungeklärter Fall gerät durch DeepFake-Videos erneut in den Fokus
Vor einem Jahr verschwand die Schülerin Enya spurlos. Bis heute wurde sie nicht gefunden. Ihre einstige Clique zerbrach daran. Nun taucht ein DeepFake-Video auf, ein wie real wirkendes, künstlich erstelltes Video, in welchem die damalige Clique rund um Enya im Angesicht des Todes so wirkt, als würden sie irgendeine Tat bereuen. Jonah ist schockiert. Spielt da jemand ihm und seinen damaligen Freunden einen makabren Streich? Mit welchem Ziel? Zwar hatte er damals starke Gefühle für Enya, ist jedoch überzeugt, dass Enya nicht mehr am Leben ist. Als das nächste DeepFake-Video viral geht ist es wohl an der Zeit, die zerstrittene Clique wieder zusammen zu bringen.
Mit diesem Jugendthriller hat Colin Hadler in meinen Augen ein gelungenes Lese-Highlight konstruiert. Erst dachte ich, der Thriller sei aufgebaut nach dem üblichen Schema Ene-Mene-Muh, und raus bist du! Also dass die ehemaligen Freunde sich gegenseitig verdächtigen, bis am Ende eine Person übrig bleibt. Doch diesmal ist es anders, und das empfand ich als herrlich erfrischend. Denn diesmal werden alle mit irgendwas konfrontiert. Und zusätzlich haben alle ein gemeinsames Geheimnis. Und dennoch rätseln sie eben, was vor einem Jahr mit Enya geschah. Entsprechend hat der Roman so einige Überraschungen zu bieten.
Erzählt wird der Roman aus Jonahs Sicht als Erzähler. Es gibt Rückblicke in die Vergangenheit, ebenfalls aus Jonahs Sicht, so dass ich dem Ganzen wunderbar folgen konnte. Bei der Clique war ich schon erstaunt, wie derart unterschiedliche Charaktere einstmals so gut befreundet gewesen sein sollen. Die bieten auf jeden Fall Potential für etwaige Verdächtigungen beim Lesen.
Der Roman ist dank seiner Twists so aufgebaut, dass es bis zum Ende spannend bleibt, wer der Drahtzieher hinter allem sein könnte und was mit Enya wirklich geschah. Empfehlen kann ich das Buch allen, die Spaß an Spannung und am Miträtseln haben, Jugendlichen ebenso wie Erwachsenen.

Bewertung vom 30.12.2024
Kang, Han

Unmöglicher Abschied


ausgezeichnet

Ein Stück koreanischer Geschichte
Zuallererst: Am liebsten würd ich dies Buch gar nicht bewerten, da das Buch auf verschiedenen Ebenen betrachtet und bewertet werden kann. Legt man den Fokus auf eine Ebene, wird man womöglich den anderen Ebenen nicht gerecht.
Tatsächlich tat ich mich mit dem Aufbau des Romans zunächst sehr schwer. Die erzählende Autorenfigur, die Koreanerin Gyeongha, leidet unter Depressionen und Albträumen, resultierend aus den Recherchen zu einer früheren Arbeit. Das war für mich nicht greifbar, mir fehlten die Ursachen, welche vielleicht derart angedeutet wurden, dass ich diese Andeutungen nicht verstand.
In Verbindung mit ihrer verunglückten Freundin Inseon kommt sie in Kontakt mit deren Recherchen zu früheren Geschehnissen, welche Abertausenden das Leben kostete, Familien auseinander riss und Menschen mental zerstörte. Hierbei bedient sich Han Kang der Vorstellung, dass dem Tode nahe Personen als Geist ihnen nahestehenden Menschen erscheinen können. Als verbindendes Element nutzt sie den Schnee, welcher in diversen Zeitebenen ebenso vorkommt wie als sinnbildliches Symbol.
Die historischen Geschehnisse, welche sich nach und nach herauskristallisieren, lassen sich mit einer alten koreanischen Erzählung umschreiben, welche Inseon erzählt: Auf der Flucht vor dem Grauen in ihrem Ort dreht sich die Flüchtende um und erstarrt bei dem sich ihr bietenden Anblick zu Stein. Auch ich habe mich beim Lesen des Grauens, welches mir dargeboten wurde, wie zu Stein erstarrt gefühlt. Und ich habe NUR darüber gelesen.
Dies ist ein Buch, zu welchem ich mir gern ein erläuterndes Nachwort gewünscht hätte. Leider habe ich mich nach der letzten Seite wie mit dem Grauen allein gelassen gefühlt. Ein traumatisches Grauen, welches scheinbar auf historischen Geschehnissen fusst (zumindest verstehe ich die Buchbeschreibung so), welche derart mit Gewalt über die Menschen rollten, dass sie den Abschied von geliebten Menschen unmöglich machten.
Vielleicht ist mein Dilemma, das Buch nicht mal eben so bewerten zu können, verständlich. Der Anfang war für mich recht zäh, das anschließende Freilegen der Vergangenheit war auch ohne große emotionale Einschübe sehr bewegend, das Grauen kaum zu ertragen. Mein Dank gilt der Autorin für den Einblick in dieses Kapitel koreanischer Geschichte.

Bewertung vom 30.12.2024
Gruber, Andreas

Die Bedrohung / Last Line of Defense Bd.2


ausgezeichnet

Undercover-Einsatz auf feindlichem Territorium
Der zweite Band der Trilogie steht seinem Vorgänger in nichts nach. Mit Jayden, Lenny und Erik wird Team Omega, Teil der streng geheimen britischen Einheit Last Line of Defense, undercover als kriminelle Jugendliche auf die Privatinsel Hell Island eingeschleust, wo die MOEBIUS-Organisation ausgewählte Jugendliche für seine kriminellen Zwecke rekrutiert. Ziel der drei: Herausfinden, was MOEBIUS plant, und lebendig wieder von der Insel verschwinden. Leichter gesagt als getan.
Auch diesmal gibt es während des gefährlichen Einsatzes wieder diverse Rückblicke in die noch laufende Ausbildung der drei, welche die Szenen gekonnt bereichern. Der Mix aus Planung und Improvisation, Eriks lockere Sprüche, Jaydens schnelle Fäuste und Lennys pfiffige Ideen bieten wieder Unmengen an spannenden Szenen. Von den MOEBIUS-Plänen, welche die drei aufdecken, ganz zu schweigen. Einige Szenen gab es, die es wirklich, wirklich in sich hatten und mich regelrecht ans Buch fesselten. Und auch diesmal toppt der Teamgeist der drei einfach wieder alles.
Für Fans spannender, gut durchdachter Spionage-Jugendthriller mir jeder Menge Action und einem mächtigen Feind, wie z. B. Fans von Alex Rider. Uneingeschränkte Lese-Empfehlung!

Bewertung vom 30.12.2024
Kashiwai, Hisashi

Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.2


ausgezeichnet

Unterhaltsames Wiedersehen im Kamogawa Shokudō
Bereits den ersten Band habe ich sehr gern gelesen, die Mischung aus besonderen Gerichten und das Beleuchten verschiedener Schicksale und Sorgen, welche durch die ausgefallenen Wünsche zutage treten.
Auch diesmal besuchen nacheinander sechs Personen das kleine Lokal in Kyoto, welches als besonderen Service anbietet, sich auf die Suche nach einem ganz bestimmten Rezept zu machen und dieses Gericht nachzukochen. Gerichte, welche zum Teil Jahrzehnte in der Vergangenheit der Gäste liegen. Die Betreiber sind der ehemalige Kommissar Nagare Kamogawa und dessen erwachsene Tochter Koishi und die Schicksale der Gäste bzw. was ihnen auf dem Herzen liegt auch diesmal wieder wunderschön zu lesen. Natürlich ist auch die Straßenkatze Hirune wieder mit dabei, sowohl als kleine Zeichnung zu Beginn jedes Kapitels auch als auch wie zur Verabschiedung der Gäste. Ich mag diese Art Bücher sehr gern lesen, der geteilte Fokus auf die Liebe zum Essen und den persönlichen Geschichten und Erinnerungen, einfühlsam präsentiert, bringt eine angenehme Ruhe mit sich. Auch wenn diesmal eine Person dabei war, über die ich mich genauso aufregen konnte wie Koishi.

Bewertung vom 30.12.2024
Licht, Kira

Ein Date mit Mr Darcy / A Spark of Time Bd.2


sehr gut

Sehr Jane Austen Fangirlie-lastig
Oh, was habe ich der Fortsetzung nach dem Abenteuer auf der Titanic entgegen gefiebert. Immerhin endete Band 1 doch mit einem argen Cliffhanger. Dieser wird zu Beginn des zweiten Bandes zum Glück schnell geklärt, das Hauptproblem bleibt jedoch bestehen: Wie kann man Damien Belmonts Vater stoppen, bevor dieser alle Zeitreise-Zahnräder zusammen hat und er seinen Plan vollendet? Denn was hinter dessen Plänen steckt, da haben Lilly und Damien schnell einen fürchterlichen Verdacht.
Nach einem unerfreulichen Zusammentreffen mit Damiens Vater müssen Lilly und Damien zunächst in die Vergangenheit in den Haushalt der Autorin Jane Austen reisen. Und dieser Punkt ist Stärke und Schwäche des Romans zugleich. Zufällig ist Lilly Jane Austen Fan und kennt sich dadurch nicht nur mit vielen Details aus, sondern lässt auch keine Gelegenheit aus, für sich selbst mehr über Janes Familie herauszufinden und Jane und Mister Darcy aus der Ferne anzuschmachten. Das mag für Fans von Jane Austen wunderschön zu lesen sein, fiktive Szenen aus deren Familienleben mitzuerleben. Mir selbst war es leider auf Dauer zuviel, vieles davon war einfach nicht relevant für die Story sondern reines Fangirlie-Verhalten. Entsprechend empfand ich die Erlebnisse in der Zeit auf Dauer einfach als etwas lahm. Spannender wurde es im Anschluss bei einer weiteren Zeitreise, die dringend notwendig wurde und mit welcher die Autorin nochmal das Ruder herumreißen konnte, so dass ich letztlich mit der Auflösung doch noch zufrieden die letzte Seite umblättern konnte.
Ein schöner Abschluss der Dilogie mit zunächst starkem Fokus auf Jane Austens Familie, was für deren Fans deutlich interessanter zu lesen sein mag als für Nicht-Fans.