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Benutzername: 
BeBubbly
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 103 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2013
Frostblüte
Marriott, Zoë

Frostblüte


sehr gut

Der Schreibstil konnte mich bei diesem Buch von Anfang an überzeugen. Denn er lässt sich nicht nur flüssig lesen, sondern beschreibt die Welt aus Frosts Sicht sehr ausführlich und bildlich schön umschrieben. Vor allem das Übernatürlich in diesem Buch hebt sich schön heraus.
Trotzdem finde ich, dass die erste Hälfte sich unnötig in die Länge gezogen hat, denn nach einer kurzen Einführung, die schnell verfliegt, lag mir eine lange Durststrecke bevor, da kaum Spannung besteht und es nur sehr wenige besondere Momente gibt. Deshalb fiel es mir auch schwer mich in die Geschichte fallen zu lassen, stattdessen quälte ich mich ein wenig durch die Seiten.
Aber dann vom einer auf die andere Seite hat mich das Buch so gebannt, dass ich über die kompletten langgezogenen erste Hälfte hinwegsehen konnte. Denn plötzlich kommt alles auf einmal: Gefühle, neue fantastische Elemente und eine Menge Spannung. Ab diesem Moment kam ich dann nicht mehr von der Geschichte los, die nun eine große Veränderung in der Protagonostin Frost hervorrief.
Frost fing an mehr Gefühle zu entwickeln, als bloß die Angst, die ihr Leben bestimmt hatte. Zusätzlich hört sich auf davon zu laufen und stellt sich sich selbst und ihren größten Bedenken. Wo vorher nur ihr realistischer Charakter war, mischte sich nun eine große Portion Mut und Leben hinein. Dadurch fing ich an das Besondere in ihr zu sehen, dass Luca schon die ganze Zeit sah.
Luca selbst ist ein Mann, wie ihn sich jeder wünscht. Weltoffen, mutig, vertrauensvoll und ein Anführer, der auch noch gut aussieht. Auch wenn ich ihn während der Geschichte sehr mochte, ist er im Nachhinein zu gut um wahr zu sein. Dagegen war Arian, sein Adoptivbruder das komplette Gegenteil. Sehr misstrauisch und zurückgezogen. Außerdem scheint er gegen so ziemlichen jeden, bis auf Luca, eine gewisse Abneigung zu empfinden. Dies dient ihm als Schutzschild, dass er sich nach und nach aufgebaut hat. Aber auch dieser verändert sich im Laufe der Geschichte, denn Frost weckt in ihm eine Seite, die verloren schien. Trotzdem finde ich, dass sein Charakter noch etwas genauer hätte herausgearbeitet werden können, denn er kam mir ziemlich flach und abgestumpft vor.
Das Ende hat mich ebenfalls überzeugen können, denn es rundete die Geschichte ab, enthielt aber auch eine Wiederholung, die den Spieß zum Schluss nochmal drehte.

Fazit:
Alles in allem entsprach diese Geschichte in keiner Weise meinen Erwartungen und überraschte mich vollkommen, nachdem das lange warten auf die Spannung ein Ende hatte.
Mit starken und bemerkenswerten Charakteren, großen Gefühlen, die über die Liebe hinausgehen und Kameradschaft, Loyalität und Freundschaft auf eine wundervolle Art und Weise darstellen. Dies wird natürlich alles mit ein paar Fantasyelementen geschmückt, die die Geschichte abrunden.
All diese Punkte zeigen, dass nicht nur junge Leser von der Geschichte gebannt werden können, sondern auch junggebliebene Erwachsene eine schöne Zeit mit dieser tollen Lektüre verbringen können.

Bewertung vom 23.10.2013
Wen der Rabe ruft / Raven Cycle Bd.1
Stiefvater, Maggie

Wen der Rabe ruft / Raven Cycle Bd.1


ausgezeichnet

Zunächst einmal muss ich anmerken, dass dieses Buch viele erfundene und mysteriöse Begriffe beherbergt. Diese machten mich schon von Beginn an sehr neugierig, aber natürlich sorgen sie auch dafür, dass man eine gewisse Konzentration beim Lesen aufbringen muss. Mir persönlich hat es dennoch sehr viel Spaß gemacht der Idee, die meiner Meinung nach sehr schön umgesetzt wurde, auf den Grund zu gehen.
Außerdem wird sich jeder täuschen, der meint, es gäbe, aufgrund der Wahrsager keine Überraschungen in dem Buch. Denn Maggie schafft trotz der Schwierigkeit eine gewisse Spannung aufzubauen und zu halten. Dazu kommen die wunderbare Kulissen, die es mir besonders angetan haben, denn trotz sparsamer Beschreibungen wirken sie mehr als nur ein wenig magisch.
Das gleiche gilt für die Charaktere, denn vor allem die Jungen von der Aglionby wirken auch noch nach über 400 Seiten sehr geheimnisvoll und vor allem anders, als jeder männliche Protagonist der mir untergekommen ist, eben einzigartig. Aber genau diese Tatsache sorgte bei mir zu Beginn für große Verwirrung, da der Charakter der Jungen so umfassend ist und ich eine Weile brauchte um alle zu erfassen.
Gansey wirkt zum Beispiel zumindest in Ansätzen schizophren, denn seine Stimmungslage kann innerhalb von Sekunden umschlagen, aber er hat seine Gefühle und sein Gesicht immer unter Kontrolle und erlaubt sich kaum Ausrutscher, was dies angeht. Außerdem muss ich sagen, dass er mir trotz seiner hin und wieder abwertenden Haltung sehr sympatisch scheint, außerdem steckt viel mehr in ihm, als er jemals zugeben würde. Die anderen Jungen, vor allem Ronan, denn während man über Noah und Adam in Ansätzen aufgeklärt wird, wird Ronen ein immer größeres Geheimnis. Aber über alle drei erfährt man eben auch nur etwas, wenn die Protagonisten Blue und Gansey über sie nachdenken. Dagegen wirkt Blue's Charakter doch etwas blass, aber ich erhoffe mir eine Steigerung, denn ich vermute, dass sie schon bald eine viel größere Rolle spielen wird.
Zusätzlich bekommt man zu der interessanten Geschichte einen sehr angenehmen Schreibstil, der die Seiten dahin fliegen lässt und er hat es mir erleichtert in das Buch zu finden, somit ist mir das Buch auch sehr schnell ans Herz gewachsen.
Das Ende hat mich zusätzlich etwas überrascht, denn damit habe ich weder gerechnet, noch habe ich geglaubt, dass die Handlung sich schon im ersten Teil, der in vielen Reihen zur Aufklärung dient, so zuspitzt. Natürlich hoffe ich aber auch, dass die Autorin noch mehr aus der Idee rausholen kann und mich auch in den nächsten Teilen wieder fesseln wird.

Fazit:
Mit einzigartigen Charakteren und einer außergewöhnlichen Idee, über deren Umsetzung man sich bis jetzt
nicht beschweren kann, eröffnet Maggie Stiefvater eine Jagd nach einem Geheimnis, von dem keiner weiß, was es auslösen kann.
Die wundervollen Kulissen, die durchdachten und spannenden Handlung und der angenehme Schreibstil sind von Beginn an gegeben und lassen die Tatsache, dass man einige Konzentration aufbringen muss um die einzelnen Bruchstücke des Ganzen und die Charaktere zu erfassen, in den Hintergrund rücken.
Überraschenderweise gibt es trotz Hellseher ein Menge Überraschungen und außerdem ein Ende, dass definitiv Lust auf mehr macht.
Deshalb ist das Buch auch für Fantasyfans, die Geheimnissen gegenüber nicht abgeneigt sind, genau das Richtige. Außerdem kann ich nur betonen, dass das Buch sehr empfehlenswert ist, wenn man noch nie die Freude hatte, etwas von Maggie Stiefvater zu lesen.

Bewertung vom 13.10.2013
Wiegenlied / Water Song Bd.2
Hocking, Amanda

Wiegenlied / Water Song Bd.2


sehr gut

Schon zu Beginn des Buches schein Gemma sich total verändert zu haben, aber sie ist nicht so kaltblütig, wie die anderen Sirenen scheinen, wohl eher verbietet sie sich jede Freude, um so ihr reines Gewissen zu behalten. Natürlich weiß sie, dass sie das nicht ewig tun kann, aber ich bewundere sie sehr für ihren Willen, das Richtige tun zu wollen, obwohl das Leben als Sirene so einige Vorteile und so viel Neues bietet, dass sogar ich die Neugier kaum unterdrücken konnte.
Die Sturheit liegt wohl in der Familie, denn auch Auch Harper verbietet sich jede Freude im Kampf um ihre Schwester. Eins ist sicher, sie werden nicht ruhen, bis sie ihr Ziel erreicht haben, was sie wiederum sehr menschlich, aber auch überaus sympathisch macht.
Aber ist nicht nur die unendlich scheinende Geschwisterliebe der beiden, die das Buch bestimmt, sondern auch Daniel, dessen Charakter in diesem Teil sehr prägnant ist. Außerdem macht auch er einen ganz anderen Eindruck als es im ersten Teil der Fall war. Nun wirkt er nicht nur mutig, sondern auch bestimmt, respektvoll und beschützerisch, vor allem wenn es um Harper geht.
Auch die anderen Sirenen und ihre Charakter kommen um einiges stärker raus, als es im ersten Teil der Fall war, so lernt man sie noch näher kennen und erfährt die eine oder andere Überraschung.
Trotz der sehr ansprechenden Charaktere gibt es in der Geschichte noch einige Handlungen, die sich unnötig in die Längen ziehen. So waren es nur Kleinigkeiten, die die ersten Tage der Story unterschieden. Dennoch konnte man wieder sehr schnell in die Geschichte finden, da sie zu einem sehr gelungenen Übergang auch einige Wiederholungen und Auffrischungen beinhaltete. Und auch durch den fliesenden Text, der sich leicht lesen lässt, könnte man fast meinen, dass die Handlung und damit auch die Spannung sich sehr rasch aufbaut und einen gut durchdachten Verlauf annimmt.
Außerdem fand ich es überaus interessant abwechselnd aus den Perspektiven von Harper und Gemma zu lesen, da sich diese zwei Handlungsstränge auf Hinsicht der stark negativen und bedrohlichen Stimmung ähnelten, aber doch sehr unterschiedliche Wege einschlugen. Dadurch durfte man auch erfahren, was es tatsächlich bedeutet eine Sirene zu sein. Dennoch muss ich sagen, dass ich zu Beginn des Buches einige Schwierigkeiten mit dem ständigen Perspektivenwechsel hatte, auch wenn es recht klar war um wenn es gerade ging.
Und obwohl das Ende mich zufriedengestellt hat, bin nicht ganz überzeugt davon, ich hatte mir nämlich noch mehr Kampf und Aufsehen gewünscht, werde damit aber wohl bis zum finalen Band warten müssen.

Fazit:
Obwohl die erste Hälfte der Handlung kaum etwas neues bringt, wird man von dem lockeren Schreibstil mitgerissen und kaum versieht man sich, steckt man mitten drin in einer Spannenden Handlung. In Wiegenlied werden die Charaktere, wie auch die Sirenen stückweit ergänzt, so dass sie nun viel abgerundeter und natürlicher wirken. Aber sie bieten auch einige Überraschungen, die sich auf die ganze Handlung auswirken.
Nun bin ich überaus gespannt auf den letzten Teil, da die Stimmung in diesem Teil sehr aufgeheizt ist und viel für den nächsten Teil verspricht. Außerdem hoffe ich auch mehr von den Sirenen zu erfahren und die Lücken, die noch übrig sind zu füllen.
Lesen sollte man diesen Teil auf jeden Fall, wenn man die Reihe schon begonnen hat und mit dem ersten Teil, dessen Schreibstil und Handlung gut klar kam, denn auch wenn sie zu Beginn handlungsmäßig nicht all zu viel zu versprechen scheint, erfährt man das Ein oder Andere, was relevant für das große Finale sein könnte.

Bewertung vom 11.10.2013
Angelfall - Fürchtet euch nicht
Ee, Susan

Angelfall - Fürchtet euch nicht


ausgezeichnet

Zu Beginn des Buches bekommt man die Veränderung der Welt seit den Angriffen der Engel sehr deutlich vor Augen geführt, aber da war noch eine kleine Veränderung, die mich viel mehr berührt hat. Es geht um Penryn, den die Hauptprotagonistin betont nicht nur eine Mal die Veränderung, die in ihr vorgeht. Sehr oft vergleicht sie sich selbst mit ihrem früheren Ich und klingt dabei nahezu erschüttert. Denn durch die Angriffe und ihre neue Rolle als Familienoberhaupt musste sie ihre Gefühle verdrängen, denn um ihre geliebte Schwester zu beschützen musste sie kaltblütig und rücksichtslos werden. Aber man erkennt auch eine deutliche Veränderung, während dem Handlungsverlauf, denn immer wieder mal scheint die alte Penryn hindurch und ihre Maske schmilzt für wenige Augenblicke. Nun bin ich sehr gespannt, ob Penryn je wieder sie selbst sein darf.
Aber auch Raffe, der weiß geflügelte und doch flügellose Engel ist erstaunlich, natürlich, wie könnte es anders sein ist er wirklich gut aussehend, wobei sein Charakter nicht ganz so perfekt scheint. Er ist ein richtiger Bad-Boy, der ziemlich anstrengend sein kann, aber auch er hat seine weichen Seiten und kann trotz der beinahe Klischeehaften Beschreibung in den ein oder anderen Augenblicken überraschen. Auch er ist der Grund dafür, wieso mir die Engel in diesem Buch interessanter scheinen, als es bei vielen anderen Büchern der Fall ist. Natürlich trägt auch die gefährlich, kriegerische Art der Engel ebenfalls dazu bei.
Die anderen Charakter stechen in diesem Buch sehr stark raus, da sie so unterschiedlich und wirklich einzigartig sind. Aber auch kleine Details, wie die Dämonen haben auf jeden Fall Lust auf mehr.
Die Handlung selbst war absolut spannend und sorgte ebenfalls für eine Überraschungen.
Gefallen hat mir aber vor allem, dass die Autorin den Schwerpunkt vor allem auf die Engel und den Handlungsverlauf, der nachvollziehbar und durchaus geschickt gestaltet ist, dabei fügt sie nur einen winzigen Touch Liebe ein, was vollkommen reicht.
Gefehlt haben mir, wie bei so vielen Dystopien die ausführlichen Beschreibungen, wie ich sie liebe, aber in diesem Fall haben mir die kurzen Beschreibungen der Welt erstaunlich wenig ausgemacht.
Auch das Ende konnte mich zufriedenstellen, da es einiges offen lässt und die Erwartungen auf den nächsten Teil sehr hoch ansetzt.

Fazit:
Mit ihren angriffslustigen Engel schafft die Autorin eine Welt, in der mich Engel zum ersten Mal überzeugen können. Auch die Protagonstin Penryn konnte mich mit ihrer beschützerischen, rücksichtslosen aber doch weichen Arte für sich gewinnen.
Auch die ausführlichen Beschreibungen fehlten mir hier kaum, da die Autorin den Schwerpunkt auf etwas ganz anderes setzte. Und trotzdem fehlt mir in dieser Geschichte ein kleiner Funke, der das Ganze noch abgerundet hätte. Aber ich bin überzeugt, dass die Autorin diesen Funken noch vorbehält und mich spätestens im Final vom Hocker hauen wird.
Durch den flüssigen und leicht lesbarem Schreibstil und der Vermischung verschiedener Genres sollte jeder Mal ein Blick auf dieses Buch werfen, denn in diesem können sowohl Dystopie-Begeisterte als auch Fantasy-Fans ein paar tolle Stunden mit den - nicht unserer Vorstellung entsprechenden, aber umwerfenden - Engeln verbringen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2013
Du. Wirst. Vergessen. / Das Programm Bd.1
Young, Suzanne

Du. Wirst. Vergessen. / Das Programm Bd.1


ausgezeichnet

Schon auf den ersten Seiten bekommt man einen Einblick in die grausame Gesellschaft. Jeden Morgen müssen die Schüler einen kurzen Test ausfüllen und sobald einer der Schüler aus der Reihe fällt, kommen die Betreuer und nehmen ihn mit ins Programm, in dem den Jugendlichen die Erinnerungen ausgelöscht werden.
Schon an diesem Punkt merkt man, dass dieses Buch auf den Gefühlen der Jugendlichen und vor allem auf den Gefühlen der Protagonistin basiert, was man nicht von vielen Jungendbüchern behaupten kann.
Diese Gefühle wurden von der Autorin total glaubhaft dargestellt, was meinen Lesegenuss enorm steigerte. Außerdem durfte ich nicht nur eine Seite der Gefühle kennenlernen, sondern erlebte eine ganze Achterbahn an Gefühlen - von Glück über Trauer und Hass bis Sehnsucht -, die auch in meinem Inneren für ein Gefühlschaos verursachten. Aber nicht nur über die gefühlsgeladenen Charaktere regten mich zum Nachdenken an, sondern gerade Charakter, die aus der Reihe fielen indem sie überhaupt keine Gefühle zu zeigen schienen, stachen mir sofort ins Auge. Das war aber noch nicht alles, was das Buch zu bieten hat, auch die Rückblenden und Sloane's Erinnerungen, die das Buch durchziehen, haben mich sehr bewegt und trugen zu dem besonderen Touch des Buches bei.
Der Schreibstil, der die großen Gefühle unterstrich, konnte mich ebenfalls sofort überzeugen, denn ich hatte immer das Gefühle locker durch die Seiten geführt zu werden und dabei die Geschichte in vollen Zügen genießen zu können.
Und mit der Protagonistin Sloane, die ziemlich durchschnittlich ist und mit der ich mich gut identifizieren konnte, habe ich von der ersten Seite an mitgefühlt, denn sie ist zwar ein sehr starkes und stures Mädchen, muss aber auch mit vielen Verlusten leben, die sie nach und nach in die Knie zwingen. Natürlich hat sie auch ihre eigene Art, die sie zwar immer wieder in Gefahr bringt, aber auch zu etwas besonderem in all den verlorenen Jugendlichen macht. So waren auch die anderen Charaktere sehr tiefgründig und ich brauchte nicht lange, bis ich sie ins Herz geschlossen habe. Besonders interessant fand ich jedoch die Tatsache, dass die Jugendlichen von Beginn an nur für sich selbst kämpfen, wobei es, trotz großer Worte, keine Ausnahmen gibt.
Im Gegensatz dazu gab es auch Dinge, die ich als nicht ganz so realistisch empfunden habe, besonders über den Grundgedanken, dass aus Selbstmord eine Epidemie wird habe ich lange nachgedacht und bin noch immer nicht ganz überzeugt davon, da die Autorin hier nur sehr oberflächlich rangegangen ist. Und während der Anfang, mit seiner Grundidee, mich skeptisch hinterließ, macht das Ende mit definitiv Lust auf mehr, weshalb ich den zweiten Teil kaum erwarten kann.

Fazit:
Der Titel ist hier Programm.
Wenn der Titel beim ersten Blick nicht eure Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, dann solltet ihr schleunigst noch einen zweiten Blick riskieren, denn dieses Jugendbuch basiert nicht auf der Idee oder der Handlung der Geschichte, sondern vor allem auf die Gefühlswelt der Jugendlichen einen Schwerpunkt. Diese Gefühle werden von der Autorin authentisch dargestellt und sorgen mit ihrer Ehrlichkeit für Gänsehautmomente. Natürlich hat das Buch auch einiges mehr zu bieten, denn man kann weder den Schreibstil noch den Handlungs- und Spannungsverlauf kritisieren.
Und neben der für mich neuen Idee, die leider noch ein paar Lücken aufweist, konnte mich auch die Tiefe der Charaktere überzeugen.
Deshalb sollte man dieses Buch auf keinen Fall verpassen, wenn man gerne gefühlsintensive Geschichten liest, ohne dabei auf eine durchdachte Handlung und ausgeprägte Charaktere verzichten zu wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2013
Stärker als der Tod / Herzblut Bd.2
Darnell, Melissa

Stärker als der Tod / Herzblut Bd.2


gut

Ich muss gleich zu Beginn zugeben, dass es mir nicht ganz leicht fiel, wieder in die Geschichte zu finden, vor allem da ich des Öfteren über Sätze stolperte und manchmal ganze Sätze nochmal lesen musste, um den Sinn dahinter zu verstehen. Außerdem musste ich mir nach und nach auch einige Sachen aus dem Vorband in Erinnerung rufen. Natürlich hat die Autorin durch einige Wiederholungen versucht mich - den Leser - dabei zu unterstützen, aber leider waren es nicht die Ereignisse, die hätten wiederholt müssten. Manchmal machte ich sogar die Beobachtung, dass die Autorin etwas Wiederholte, was 10 Seiten vorher passiert ist, was mich doch etwas stutzig werden ließ.
Aber auch von der Handlung habe ich mir zunächst mehr gewünscht, denn ein großer Teil des Mittelteils konzertriert sich auf Savannah's Schulzeit und auf die vielen Probleme, die diese mit sich bringen, darunter auch Tristan. Tristan kennt man noch aus der Vorband als höfflichen, oft sehr zurückhaltenden und doch mutigen Jungen, der Savannah's Herz schon als Kind erobert hat. In diesem Teil hat er aber eine Entwicklung in zwei Richtungen eingeschlagen: Er verlor etwas von seiner Ehrlichkeit, die er so oft unterdrücken musste, denn einen großen Teil der Handlung verbrachte er passiv und wählte den Weg des geringsten Widerstandes. So schien auch Savannah zunächst, aber diese hatte ganz andere Absichten, denn sie wollte ihre Liebsten schützen, aber auch das hält sie nicht lang und zurück und sie begeht einen Fehler nach dem anderen, was sie umso sympatischer machte. Ihre Entschlossenheit, ihre Tapferkeit und ihr Dickschädel haben mich in vielen Situationen über die Eintönigkeit hinwegsehen lassen.
Auch die Liebesgeschichte entwickelte sich nicht ganz so, wie ich erhofft hatte, denn nach einem kurzen Kampf um die Beziehung, gab es von beiden Seiten keine Annäherungsversuche mehr, jedoch hat mich die Autorin am Ende ganz überrascht, als es drunter und drüber ging und nicht einmal ein Versprechen Sav von Tristan fernhalten konnte. Dafür durfte man auch andere Beziehungen - vor allem Freundschaften - besser kennen lernen und verstehen, denn diese standen in an vielen Stellen im Vordergrund und wurden zu einem wichtigen Bestandteil des Buches. Hier durfte man auch Anne's tolle Seiten - wie Loyalität und Mut - entdecken. So stand es auch mit den Gefühlen der Charaktere, denn in diesem Band wurden sehr viele Tränen - die mich selten erreichten - vergossen. Diese allein konnten die Handlung leider nicht spannender machen, denn wie gesagt zog sich der Mittelteil durch einige Wiederholungen, was Savannah's Probleme angeht und wirkte manchmal übertrieben vorhersehbar. Nicht zu vergessen gab es einige Stellen, die für viel Wirbel sorgten, da sie mehr als nur ein wenig übernatürlich waren, dann aber so stehen gelassen wurden, ohne dass sie die Menschen drum herum groß wundern, was mich besonders an einer Stelle sehr gewundert hat.
Nur der Schluss konnte mich wieder voll und ganz überzeugen und einiges wieder wett machen, was mir im Handlungsverlauf gefehlt hat. Zugegeben, die Autorin es versteht es ihre Geschichte den Lesern langsam näherzubringen, so dass sie zum Schluss nicht mehr davon lassen können.

Fazit:
Während die Gefühle - vor allem Savannah's Gefühle - im Vordergrund stehen, scheint es so, als hätte die Autorin die Handlung aus den Augen verloren, denn nach einem etwas schwerem Start in die Geschichte, war es auch schnell vorbei mit der Aufregung und auch Tristan enttäuschte mich in vielen Punkten, während andere Charaktere - wie Anne - Mut und Stärke bewiesen. Erst das brisante Ende, eine überraschende Wendung und einem gemeinen Cliffhanger, fand die Autorin meiner Meinung nach zu der Stärke des ersten Teils zurück.

Bewertung vom 09.09.2013
In der gelobten Stadt / Eve & Caleb Bd.2
Carey, Anna

In der gelobten Stadt / Eve & Caleb Bd.2


gut

"Mit einem Messer in der Hand kletterte ich über die Felsen." (Erster Satz)
Obwohl Eve nun in Califia ist und in Sicherheit scheint, kann sie über Caleb, den Jungen, der sie gerettet und nach Califia geführt hat, nicht vergessen. Aber auch in Califia ändert sich die Lage: die Frauen haben Angst um ihre geliebte Heimat und fürchten sich vor den näher kommenden Soldaten, die nach Eve suchen. Böse Absichten veranlassen Eve dazu aufzubrechen und den Fluchtort still und heimlich zu verlassen und ihren geliebten Caleb zu suchen. Diesen findet sie auch, aber dann läuft alles ganz schnell ab. Caleb liegt immer noch verletzt in einer Ruine währen Eve in die Stadt aus Sand verschleppt wird. Als sie das erste Mal dem König begegnet, dem sie anscheinend Kinder schenken soll, nimmt sie sich fest vor, dass sie ihm ihre Meinung sagt. Aber dann läuft alles ganz anders und Eve scheint das große Los gezogen zu haben, doch dafür muss sie ihre Liebe zu Caleb aufgeben..

Meinung:
Zunächst viel es mir ziemlich schwer die Namen wieder in die richtigen Spalten einzuordnen und in die Geschichte zu finden, aber der Schreibstil, der sich vom ersten Teil weiterentwickelt hat, hat dies meiner Meinung nach wieder wettgemacht.
Wogegen die Handlung sich anders entwickelt hatte, als ich zunächst angenommen habe, denn schon sehr schnell merkte ich, dass mit der "gelobten Stadt" nicht etwas Califia gemeint ist, sondern nichts anderes als die Stadt aus Sand. Diese hat die Autorin damals im ersten Teil nur kurz angeschnitten und auch in diesem Band erhielt ich keine Beschreibung, wie ich sie mir erhofft habe, obwohl ich nun doch eine besseres Bild von der Stadt und der Gegend selbst habe.
Außerdem fand ich es schön, dass die Autorin nicht nur neue Menschen und Orte eingebracht hat, sondern auch viele schon bekannte Orte und Menschen mit in die Fortsetzung eingebaut hat, sodass man während dem Lesen an die vielen großen Gefühle von Band eins erinnert wurde.
Auch die Protagonistin Eve hat sich weiterentwickelt, denn obwohl sie schon im ersten Teil einen bewundernswerten Mut aufgebracht hat, scheint sie hier noch mutiger und stärker, obwohl sie in einer schweren Situation ist, bei der viele einfach aufgeben würden. Es war auch interessant, dass sie sich trotz der komplett anderen Situation nicht von ihrem eigenen Willen und Plänen abbringen lässt und für das, was sie will mit allen Mittel kämpft. Leider muss ich sagen, dass Caleb mir in diesem Teil sehr gefehlt hat, vor allem sein Charm und sein Humor, der sehr kurz kam. Auch die anderen Charaktere waren oberflächlich gehalten und haben mich nicht von Grund auf überzeugen können.
Aber dennoch gab es ein paar Wendepunkte, die mein Interesse geweckt haben und bei denen ich gespannt bin, wie die Autorin diese im letzten Teil miteinander verbinden und auflösen will, denn auch dieser Teil hat ein ziemlich fiesen Cliffhanger, bei dem ich sehnlichst auf den letzten Teil warte.

Fazit:
Auch wenn ich etwas ganz anderes erwartet habe, konnte mich die Autorin doch mit dem meisten - aber nicht allen - Teilen der Handlung überzeugen, da die Handlung sich manchmal so typisch für ein Jugendbuch entwickelt hat. Und das obwohl Anna Carey hier einige Wendepunkte und ganz neue Handlungsstränge aufnahm, deshalb bin ich aber umso gespannter wie die Autorin die vielen Lebenswege und Handlungsstränge im letzten Teil zueinander führen will. Was den Schreibstil und die Protagonistin anbelangt, hat die Autorin einen draufgelegt, dafür aber an dem tollen und charmanten Caleb gespart. Jedoch hoffe ich, dass er im nächsten wieder mit von der Partie ist und ich ein wenig mehr von ihm habe. So kann ich diese Fortsetzung trotzdem allen Empfehlen, denen schon der erste Teil gefallen hat und denen die auf jeden Fall wissen wollen, wie es mit Eve und Caleb weitergeht.