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Euterpe
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2016
Tränen aus Blut / Post Mortem Bd.1
Roderick, Mark

Tränen aus Blut / Post Mortem Bd.1


weniger gut

Der Autor Mark Roderick hat BWL studiert und arbeitete danach als Personalentwickler und Projektmanager im Finanzbereich. 2008 wechselte er zu einem juristischen Fachverlag. Heute lebt er mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart.

Den Profikiller Avram Kuyper erreicht eine seltsame Nachricht von seinem Bruder: „Komm nach Hause und räche Dich an denen, die uns getötet haben“. Avram macht sich sofort auf den Weg zu seinem Bruder. Doch dessen Gehöft ist verlassen und dem ersten Anschein nach ist alles wie immer. Wo ist sein Bruder und dessen Familie?
In Frankfurt wird die Interpol-Agentin Emilia Ness an einen Tatort gerufen. Ein Mann, der durch zwei Schüsse gestorben ist, hat ihr eine Nachricht hinterlasse. Wer hat den Mann erschossen und warum hat er Emilia, die den man nicht kennt, eine Nachricht hinterlassen?

Erzählt wird die Geschichte in zwei Handlungssträngen. Zum einen begleitet man die Interpol-Agentin Emilia Ness und damit die Ermittlungen der Polizei. Zum anderen den Profikiller Avram Kuyper und dessen Ermittlung. Die beiden Ermittlungen unterscheiden sich stark voneinander. Der Handlungszeitraum des Buches umfasst nur wenige Tage.

Avram war mir als Leser sofort sympathisch. Ich hatte jedoch Probleme damit ihn als Profikiller zu sehen, dafür ist er stellenweise einfach zu weich und loyal. Er handelt durchdacht und weiß was er tut, mich hat er mehr an einen guten Polizisten denn an einen Killer erinnert. Emilia Ness ist eine seltsame Protagonistin. Sie ist alleinerziehende Mutter, ihr Tochter ist auf dem Internat und daraus entstehen einige Probleme was völlig normal ist. Dann fühlt sie sich von einem Frankfurter Kollegen angezogen und benimmt sich wie ein Teenager. Ab da fand ich Emilia völlig unglaubwürdig. Eine gestandene Interpol-Agentin mit einer fast erwachsenen Tochter benimmt sich, meiner Meinung nach, nicht wie ein pubertierende Teenager, zumal sie einen schweren Fall lösen muss.

Der Anfang des Buch war spannend und man wird richtig neugierig was passiert ist. Leider lässt die Spannung schnell nach und der Handlung plätschert nur noch vor sich hin. Der Autor kompensiert das durch teilweise recht grausame Details, die er zwar nicht immer ausführt aber weit genug um die Fantasie erheblich anzuregen. Die Kombination aus Langeweile und Grausamkeiten hat mir nicht gefallen und ich musste mich fast schon zwingen das Buch zur Hand zu nehmen und weiter zu lesen.

Das Ende des Buches wirkt auf mich abgeschlossen und war wenig Interessent - der Autor hat einfach ein paar Grausamkeiten mehr ausgepackt und daraus eine Ende gemacht. Den zweiten Teil „Post Mortem – Zeit der Asche“, zu dem man am Ende des Buches eine Leseprobe findet, werde ich sicher nicht lesen.

Ein Thriller, der vielversprechend anfängt aber dann stark nachlässt. Kompensiert wird das durch teilweise recht grausame Schilderungen. Kein Buch für Zartbesaitete aber auch nicht für solche, die eine Pageturner suchen.

Bewertung vom 24.11.2015
Bestrafung / Lene Jensen & Michael Sander Bd.2
Jacobsen, Steffen

Bestrafung / Lene Jensen & Michael Sander Bd.2


ausgezeichnet

Der Autor Steffen Jacobsen wurde 1959 geboren. Er ist Chirurg und Autor und lebt mit seiner Familie im Kopenhagen. „Bestrafung“ ist der zweite Fall des Ermittlerduos Lene Jensen und Michael Sander.

In Dänemark wird ein Selbstmordattentat auf den Vergnügungspark Tivoli verübt. Durch das Attentat kommen über tausend Menschen ums Leben. Die Polizei tappt völlig im Dunkel, da sich niemand zu dem Attentat bekennt. Einige Zeit später bekommt Kommissarin Lene Jensen einen Anruf von einem ihrer Schützlinge des anonymen Sorgentelefons. Sie hört mit wie die Frau Selbstmord begeht, indem sie vor eine U-Bahn springt oder war es doch Mord? Lene beginnt zu ermitteln - Unterstützung erhält sie vom Privatdetektiv Michael Sander - und plötzlich fällt ein Puzzleteil nach dem anderen an seinen Platz…

Lene hat ihre Tochter durch einen Selbstmord verloren und gibt dafür der Psychiaterin Irene Adler die Schuld. Der Schmerz zerfrisst sie fast, was sie aber nicht daran hinter ihrem Beruf nachzugehen. Michael Sander ist ein harter Hund, der sich gut für seine Dienst bezahlen lässt. Er ist eher - für mich als Leser - der undurchsichtige Typ, seine Motiv und das was ihn voran treibt bleiben eher im Dunkeln. Beide Protagonisten haben viel mitgemacht und kennen die dunklen Seiten des Lebens.

„Bestrafung“ ist nicht das erste Buch mit dem Duo Lene Jenasen und Michael Sander aber es war mein erstes Buch mit den beiden. Während des Lesen wurde mir langsam klar, dass die beiden schon eine gemeinsame Vergangenheit haben. Immer wieder wird Bezug genommen zu vorherigen Ereignisse aber man kann das Buch auch gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Der Plot ist gut und glaubhaft erzählt. Obwohl ich eigentlich nicht besonders gerne Bücher lese in denen es um Terroranschläge geht, habe ich dieses Buch geradezu verschlungen. Ich wollte einfach wissen wie alles zusammenhängt. Zugeben ich hatte irgendwann einen Verdacht, wer denn nun hinter all dem steckt und hatte damit teilweise recht aber der Autor konnte mich dann doch noch zum Ende hin überraschen.

Ein spannender Thriller, der mich total in seinen Bann gezogen hat, was unter anderem auch an den dem Ermittlerduo Lene Jensen und Michael Sander lag.

Bewertung vom 15.09.2015
Und plötzlich klopft mein Herz
Spears, Kat

Und plötzlich klopft mein Herz


sehr gut

Die Autorin Kat Spears studierte Anthropologie und hatte schon zahlreiche Jobs als Barkeeperin, Museumsdirektorin, Haushälterin, Parkaufseherin, Businessmanagerin und Malerin (im nicht künstlerischen Sinne). Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kinder in Richmond in Virginia. „Und plötzlich klopft mein Herz“ ist ihr erster Roman.

Jesse ist im letzten Jahr auf der Highschool. Sein Leitspruch ist ein Zitat von Shakespeare „Nichts ist an sich weder gut noch schlecht, das Denken macht es erst dazu“. Deshalb hat er auch kein Problem damit Geld mit dem Verkauf von Drogen, Semesterarbeiten, gefälschten Ausweisen und diversen Gefallen zu verdienen. Als der Footballkapität Ken auf ihn zukommt und ihm Geld dafür bietet, dass Jesse ein Date mit der engelsgleichen Bridget für ihn organisiert wird es haarig für Jesse, denn Jesse ist vom ersten Moment an fasziniert von Bridget...

Der Ich-Erzähler des Buches ist Jesse, der von anderen auch gerne Coolman genannt wird - was er aber überhaupt nicht mag. Er hat es nicht leicht im Leben. Seine Mutter hat Selbstmord begangen und sein Vater kümmert sich kaum um ihn. Er hat viele Kontakte zu eher zwielichtigen Leuten. Nach außen hin gibt er sich hart aber für seine Freunde tut er fast alles und schützt sie - auch wenn dieses das meist nicht erfahren.

Anfangs war mir Jesse eher unsympathisch, da er ohne mit der Wimper zu zucken Drogen verkauft und auch andere übers Ohr haut und verrät, wenn er einen Nutzen daraus ziehen kann. Nach und nach lernt man ihn dann besser kennen und merkt, dass er nicht über Leichen geht, sondern für seine Freunde einsteht und ihnen hilft. Gestört hat mich jedoch bis zum Schluss der eher laxe Umgang mit dem Thema Drogen.

Der Schreibstil ist leicht und locker, stellenweise witzig, es macht aber auch nachdenklich. Ich habe es gerne gelesen. Die Erzählperspektive ist richtig gewählt. Man begleitet den interessantesten Charakter des Buches und erfährt warum er so ist wie er ist. Jesse hält sich selber für gefühllos aber man merkt sofort, dass er das überhaupt nicht ist.

Ein schöner Jugendroman mit sympathischen Protagonisten und einer Liebesgeschichte, die sich nicht so sehr in der Vordergrund drängt. Etwas gestört hat mich nur der eher lockere Umgang mit dem Thema Drogen.