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StMoonlight

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2018
Über das tiefe Meer / Die drei Opale Bd.1
Driver, Sarah

Über das tiefe Meer / Die drei Opale Bd.1


weniger gut

Das Cover finde ich ein wenig kahl. Das Bild in der Mitte wirkt ein wenig verloren und ans ich ein wenig gequetscht. Wird die Hülle aufgeklappt, kommt jedoch ein wirklich tolles Bild zum Vorschein: Ein Segelschiff und ein Adler. Sehr schön gemacht.
Enthalten sind insgesamt drei CDs. Diese sehen mit Ihrem Türkiston jedoch unscheinbar aus. Abspielen lassen sie sich ohne Schwierigkeiten.
Maus lebt mit ihrer Oma auf einem Segelschiff. Da ihre Großmutter hier das Kommando hat, lebt sie gut. Die Mannschaft ist eingespielt und zusammen mit ihren Tieren, leben sie in Frieden. Immer begleitet werden sie dabei von den Königen der Meere: Walen. Einige von ihnen, können sich mit ihnen unterhalten, viele sprechen „Tierschnack“. Es könnte nicht schöner sein, doch dann verschwindet Maus` Vater spurlos und mit seinem Verschwinden taucht etwas ganz anderes auf. Etwas, dass nicht nur die 13-jährige in sehr große Gefahr bringt…
Die Tiere haben Fantasienamen, die Menschen oft Tiernamen. Da es viele Charaktere gibt, ist es für den Hörer leider schwer den Überblick zu behalten. Das gleiche zählt auch für die Geschichte selbst, denn es gibt so viele Handlungsstränge, dass ich schnell den Überblick verloren habe. Irgendwie bin ich mit der Handlung nicht warm geworden. Wäre es nicht das Hörbuch gewesen, sondern der Roman, ich hätte ihn wohl abgebrochen…
Gelesen wird die Geschichte von Laura Maire. Diese macht das wirklich gut. Es wirkt fast nicht wie ein Hörbuch, sondern fast wie ein Hörspiel so gut sind die verschiedenen Stimmlagen und Töne wiedergegeben.
Als Altersempfehlung ist 12 bis 15 Jahre angegeben. Durch die sehr schwere Thematik und die komplizierten Zusammenhänge, finde ich diese Altersgruppe als zu niedrig angesetzt.
~°~ Fazit ~°~
Ich hatte mich sehr auf dieses Hörbuch gefreut, doch leider wurde ich sehr enttäuscht. Es ist viel zu schwere Kost, der ganze Tod, Adler- und Walqual, dazu ein Familiendrama. Nein, so etwas ist weder etwas für mein Tierliebendes Herz, noch für Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren.

Bewertung vom 26.03.2018
Kuschelflosse - Mein blubberblaues Vorlesebuch
Müller, Nina

Kuschelflosse - Mein blubberblaues Vorlesebuch


ausgezeichnet

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Sammelband. Enthalten sind die Geschichte „Das unheimlich geheime Zauber-Riff“ und „Die blubberbunte Weltmeisterschaft“. Beide Geschichten lassen sich unabhängig voneinander lesen.
~ Das unheimlich geheime Zauber-Riff ~
Kuschel kuschelt mit Flauschi und hört dabei einen supergeheimen Radiosender. Das ist total spannend, besonders dann als ein Bericht über eine Wunschschildkörte kommt. Natürlich ist auch diese total geheim. Aber das stört den Kuschelfisch nicht weiter. Sofort ist er begeistert und überzeugt seine Freunde, sich auf die Suche nach der Schildkörte zu machen. Die Reise ist sehr sehr sehr sehr sehr sehr weit und auf Ihrer Suche begegnen den Freunden nicht nur neue Freunde…
~ Die blubberbunte Weltmeisterschaft ~
Kuschel bekommt eine Einladung zur Blubber-Party. Da diese Feier in Fischhausen legendär ist, sind er und seine Freunde total aufgeregt. Als sie dann noch erfahren, dass es auch eine Blubber-Weltmeisterschaft gibt, wollen sie unbedingt mitmachen. Nach einigem Grübeln haben Sie eine tolle Idee: Mit einer Mango-Blubber-Maschine wollen sie den Wettbewerb gewinnen. Doch dazu brauchen Sie Hilfe. Zusammen machen sich die Freunde auf den Weg durch gefährliche Unterwasserwelten. Doch sie sind mit ihrer Idee nicht alleine…
~ Schreibstil & Co. ~
Es handelt sich hier ja, laut Titel, um ein Vorlesebuch. Die Geschichten sind schön und lustig. Die vielen bunten und detailgetreuen Bilder bieten viel zum Entdecken. Die Schrift finde ich ein wenig zu klein, wenn man bedenkt, dass das Buch vielleicht auch am Bett des Kindes (sprich bei schummrigen Licht) gelesen wird. Auch wird man es wohl nicht schaffen, auch nur eine der Geschichten komplett in einem Zug vorzulesen. Dazu sind sie einfach zu lang. Durch die Einteilung in Kapitel, hat der Vorleser jedoch die Möglichkeit, immer mal wieder eine Pause einzulegen.
Die Protagonisten sind allerliebst. Fellfisch Kusselflosse (samt seinem flauschigen Haustier Flauschi), Seepferdchern Sebi, Schwimmerdbeere Emmi und (ein) Herr Kofferfisch. Jeder der Charaktere eine andere Eigenart, was jeden auf seine Weise sympathisch macht. Lustig anzusehen sind sie dabei obendrein. Auch die Geschichten selbst sind witzig - oder habt ihr schon mal etwas von einem Fischstäbchenlabyrinth gehört? Seht ihr! ;-)
~°~ Fazit ~°~
Zwei wunderschöne Unterwassergeschichten, bei denen sowohl Leser, als auch Vorleser nicht mehr aus dem Staunen - und Lachen - herauskommen. Einfach herzallerliebst. (Sicher auch eine wunderbare Urlaubslektüre. ;-))

Bewertung vom 11.03.2018
halb zehn - das Frühstückskochbuch
Prus, Agnes

halb zehn - das Frühstückskochbuch


gut

Das Cover ist irgendwie unscheinbar und auf Grund dessen, hätte ich das Buch wohl nie in die Hand genommen (und das Rosa schreckt dann dazu wohl noch potentielle männliche Käufer ab.) Hier gibt es in jedem Fall noch Potential nach oben.

Ohne Frühstück geht bei uns gar nichts. Vielleicht mögen wir deswegen auch nicht immer das gleiche Einerlei. So kommen zumindest sonntags immer mal wieder neue, andere Leckereien auf den Frühstückstisch. Backwaren (Brot und Brötchen) backen wir allerdings bereits öfter selbst und sind da auch immer wieder für neue Rezepte dankbar.

In "Halb zehn" gefällt mir die bunte Mischung aus verschiedenen Speisen / Zutaten. Wir sind z.B. Vegetarier und immer auf der Suche nach Rezepten ohne "totes Tier". Zwar hat die Autorin hier auch das eine oder andere mit Fleisch im Angebot, die Zutaten lassen sich jedoch sehr einfach durch eine vegetarische Variante ersetzen. Leider fällt jedoch schnell auf, dass es hier so gut keine rein pflanzlichen Variationen gibt. Fast immer sind z.B. Hühnereier oder Milchprodukte als Zutat angegeben.

Hinzu kommt natürlich auch - und das ist mir bei Kochbüchern sehr wichtig - die Zutaten bekomme ich im gut sortierten Supermarkt und muss nicht erst durch die halbe Stadt, um unaussprechliche Dinge zu finden. Das hat Agnes Prus hier leider nicht geschafft. Teilweise verwendet sie Zutaten, von denen ich vorher noch nie gehört hatte. Erst durcheigene Recherche war dann klar, um was es sich überhaupt handelt. Hier fehlt mir eine Art Glossar, in dem solch „außergewöhnliche“ Dinge zusammen gefasst sind, am besten gleich mit Angabe einer Bezugsquelle. - Oder, noch viel besser, Austauschzutaten die es „um die Ecke“ gibt.

Ebenfalls ein Manko ist der Zeitaufwand. Gerade morgens möchte man ja nach dem Aufstehen Frühstücken und endlich in den Tag starten. Hier erfordern es viele Rezepte jedoch leider erst einmal mit leerem Magen in der Küche zu stehen und irgendwas vorzubereiten. So vergehen oft 40 Minuten bis man dann endlich Frühstücken kann. Mir persönlich dauert das einfach zu lange.

Die Fotos sind anregend lecker und machen Lust sich sofort in die Küche zu stellen, und die eine oder andere Kreation zu zaubern.

~°~ Fazit ~°~
Die Rezepte sind so geschrieben, dass sie verständlich sind. Für die Zutaten selbst zählt das leider nicht immer. Die Fotos regen den Appetit an und sind auch recht authentisch. Insgesamt ein abwechslungsreiches Koch-/ Backbuch für alle die gerne Frühstücken und morgens mehr Zeit haben.

Bewertung vom 10.03.2018
God's Kitchen
Ruile, Margit

God's Kitchen


sehr gut

Celine ist eine Studentin, die allerdings eher unter sich bleibt. Dieses liegt nicht daran, dass die 19jährige das so möchte, sondern ist einem Fluch geschuldet. Denn genau das ist ihre „Gabe“ für Celine: Sie kann Dinge sehen, die in der Zukunft passieren. So hat sie auch den Tod ihrer Familie vorausgesehen, doch niemand glaubt ihr. Irgendwann hat Celine sich dann in sich selbst zurückgezogen und verschweigt ihre Fähigkeit nun. Doch dann findet sie endlich eine Freundin: Pandora. Die beiden gehen zusammen Kaffee trinken, Eis essen und im Park spazieren. Celine freut sich, endlich jemanden gefunden zu haben, so dass sie sich nicht mehr ganz so einsam fühlt. Pandora bittet Celine zu ihr ans Institut für neurale Informatik zu kommen und sie bei einem Forschungsprojekt zu unterstützen. Die Semesterferien sind lang und so entschließt sich die junge Frau, sich darauf einzulassen - nicht wissend welch eine weitreichende Entscheidung sie trifft:

Im Fachbereich Robotik arbeitet Celine mit Pandora und dem jungen Kim daran einem Roboter namens Chi, so etwas wie Menschlichkeit zu verleihen. Das klappt auch wunderbar, doch dann kommt es zu ungeklärten Todesfällen am Institut. Schnell wird Celine klar, dass Chi gestoppt werden muss - und zwar schnell, doch wieder glaubt ihr niemand…

„God’s Kitchen“ ist ein wunderbarer SciFi-Roman, der gut abwägt zwischen dem Nutzen und den Gefahren von Künstlicher Intelligenz. Die Autorin regt zum Nachdenken an, auch dadurch dass sie manche, besonders ethische, Fragen ein wenig philosophisch verpackt sind. Die Geschichte ist spannend und wer weiß, vielleicht passiert sie gerade so oder so ähnlich jetzt in diesem Moment, irgendwo dort draußen.

So toll die Geschichte jedoch ist, so anstrengend war ab und an der Schreibstil. Celines ständige Rückblicke in die Vergangenheit lasen sich einfach anders, als das gegenwärtige. Ich hätte mir hier einen einheitlichen Verlauf gewünscht. So war es teils leider etwas wirr.

Die Altersempfehlung wird so etwa bei 14 - 17 Jahren liegen. Ich würde da ein „ab“ vorsetzen, denn ich habe an keiner Stelle gemerkt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Hier gibt es genauso Intrigen, Verfehlungen und brutale Morde, wie in einem Kriminalroman.

~°~ Fazit ~°~
Einziges Manko sind, wie bereits erwähnt, die Rückblicke. Dieses aber auch nur dadurch, dass der Schreibstil abweicht. Wer mit kleinen Einbußen im Lesefluss leben kann, Spannung liebt und neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen ist, dem kann ich nur empfehlen „God’s Kitchen“ zu besuchen.

Bewertung vom 09.03.2018
Die Legende von Enyador
Valentin, Mira

Die Legende von Enyador


ausgezeichnet

Angezogen wurde ich von dem schönen Cover. Es hat mich total neugierig gemacht, in was für eine Welt mich der Künstler dort blicken lässt. Und als Drachenfan kam ich einfach nicht daran vorbei. So viel sei vorweg verraten: Es hat sich gelohnt!

Nach einem kurzen Prolog, einem Rückblick in die Vergangenheit, der sehr wichtig ist, um die Geschichte zu verstehen, geht es direkt in die eigentliche Geschichte:

Die Elben haben die Herrschaft an sich gerissen und unterjochen die Menschen, dazu sammeln sie die ältesten und kräftigsten Jungen jedes Dorfes - jedes Jahr aufs Neue. Um Diese Menschenkinder sollen den Feind der Elben besiegen: den Drachen. Die Drachen wiederum plagen sich mit Dämonen, die versuchen sie zu unterwerfen. Jeder kämpft daher für seine eigenen Interessen. Um die Erstgeborenen und eigenen Kinder zu schützen, kaufen Menschen sich Waisenkinder. Eines von ihnen ist auch Tristan. Der Plan seiner Pflegefamilie geht auf und er wird von den Elben verschleppt und damit befindet sich der Leser mitten in einer spannenden Geschichte voller Kämpfen, Mut, Freundschaft, Humor, Liebe und Spannung. Aber auch voller Missgunst, Brutalität und Rachegelüsten. Der Waisenjunge widersetzt sich den Elben und löst damit eine alte Prophezeiung aus, die hätte nicht gewaltiger sein können...

Nach und nach lernt der Leser einen neuen Charakter kennen, der etwas erzählt. Insgesamt gibt es so fünf Ebenen, denn (fast) jedes Kapitel wird aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt. Mag jetzt viel klingen, aber tatsächlich ist es total übersichtlich und auch spannend, da man so die gleiche Situation aus mehreren Perspektiven betrachtet. (Als kleine Hilfestellung steht am Anfang steht der Name des jeweiligen Erzählers.)
Mira Valentins Schreibstil ist einfach wunderbar. (Wären doch nur alle Fantasyromane so geschrieben. Über die „dicken Brecher“ könnte man einfach so fliegen. ;)) Alles ist flüssig, obwohl typische Fantasybegriffe verwendet werden, gerät der Leser hier nicht durch unglückliche Satzstellungen oder Formulierungen ins Stocken. Trotz allem ist die Dramaturgie gegeben und alles bleibt spannend.

Was ich immer total blöd finde: Ich lese eine total spannende Geschichte, die immer rasanter wird und deren Ende ich entgegenfiebre und dann, ohne Vorwarnung, ist das Buch zu Ende. Nicht falsch verstehen, ich liebe Cliffhänger - aber nur, wenn ich weiß, dass es einen Folgeband gibt. Leider weisen weder Buchtitel, noch darauf hin. Erst am Ende der Geschichte stand auf einmal: „Ende des ersten Teils“. Darüber habe ich mich doch sehr geärgert, denn ich dachte, es würde sich um einen abgeschlossenen Roman handeln. Wie gut das der zweite Teil bereits erschienen ist. Leider konnte ich nirgends herausfinden wie viele Bände es werden sollen. Da es aber bereits Zusatzmaterial gibt, wird den Leser da wohl noch einiges erwarten. Ich bin gespannt.
~°~ Fazit ~°~
Diese Legende bietet einfach alles was es für einen guten Fantasyroman braucht: Fantastische Protagonisten mit verschiedenen Charakterzügen, eine stimmige Handlung, jede Menge Spannung (auch durch überraschende Wendungen) und dazu einen flüssigen Schreibstil. Aller verpackt in einem wunderschönen Cover. Was will man mehr? Richtig: Band 2. ;-)

Bewertung vom 28.02.2018
Kleine Welt, großer Traum
Braun, Gerrit;Braun, Frederik

Kleine Welt, großer Traum


sehr gut

Ich kenne bereits die Anfänge des Miniaturwunderlandes Hamburg, denn ich war tatsächlich direkt zu Beginn da - und ich erinnere mich, dass es eine richtig große Enttäuschung war. Nur 1-2 „Stationen“ waren fertig gestellt. Überall sah man überall Kabel, Holzbretter und Farben standen kreuz und quer, so dass das Gesamtbild äußerst unruhig war. Ein wenig überraschend ist es da schon, dass die beiden Brüder es tatsächlich geschafft haben, aus dem ganzen Chaos etwas zu erschaffen, was nun Besucher aus nah und fern fasziniert.

Frederik und Gerrit erzählen in „Kleine Welt, großer Traum“ von der Vision bis zur Umsetzung und - natürlich - auch von denen damit verbundenen Schwierigkeiten. Auch wenn sie Brüder sind, so können sie fast nicht unterschiedlicher sein. Und doch vereint sie die Vision des Miniaturwunderlandes.

Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, ist der Schreibstil. Obwohl es sich hier ja um eine Biographie handelt, lässt sich alles flüssig lesen und das Ganze noch auf äußerst humorvolle Art. Auch wenn ich bis heute kein Fan des Miniaturwunderladendes bin, so kann ich (nicht nur) Liebhabern diese Ausgabe empfehlen.

~°~ Fazit ~°~
Eine spannende und zugleich doch humorvolle Biographie über die Entstehung und Erschaffung eines großen Traumes.

Bewertung vom 27.02.2018
Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens
Malone, Jen

Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens


ausgezeichnet

ch liebe Buchcover die ich fühlen kann. Diese Haptik macht das Leseerlebnis greifbarer - im wahrsten Sinne. Bei diesem Exemplar gibt es zwar nicht das herausgestanzt ist oder sich auf andere Art hervortut, aber dafür ist es leicht angeraut und fühlt sich dadurch warm an. Wirklich sehr angenehm und werft mal einen Blick auf das Motiv, wenn das nicht wirklich super zum Thema passt!

Thema? Stimmt, vielleicht sollte ich euch endlich einmal erzählen worum es in diesem Roman, mit dem extrem langen Titel, überhaupt geht:

Während die Amerikanerin Elizabeth weltoffen ist und vor Selbstbewusstsein nur so strotzt, ist ihre jüngere Schwester Aubree das genaue Gegenteil, möchte am liebsten gar nicht von Zuhause weg und einfach nur das alles so bleibt wie es schon immer war. Doch erstens kommt es anderes und zweitens als man denkt: Durch einen, wenn auch ungebetenen Gefallen, gerät ausgerechnet die Vernünftige in Schwierigkeiten und darf das Land nicht verlassen. Blöd nur, dass Sie eigentlich eine Bus-Reise durch Europa leiten muss, denn davon hängt ihre berufliche Zukunft ab. Pfiffig wie sie ist, entwickelt Lizzi einen Plan: Aubree soll die Reise antreten und zwar als Elizabeth.

Kaum ist der Plan gefasst sitzt die selbsternannte Couch-Potato bereits im Flugzeug über den Atlantik, um als Reiseleiterin für eine Gruppe von Senioren quer durch Europa zu begleiten. Dabei darf natürlich weder der Veranstalter, noch die eigenen Eltern etwas erfahren. So kommt es das Aubree, sich als Elizabeth immer mehr in etwas verstrickt und als dann noch ausgerechnet jemand die Reise begleitet, der alles in ihre durcheinanderwirbelt steht sie zwischen der schweren Entscheidung: Die Lüge aufrecht erhalten oder endlich die Wahrheit sagen? Doch ehe Aubree sich entscheiden kann, überschlagen sich die Ereignisse.

Ein wunderbar leichter und doch mitreißender Schreibstil, der einen förmlich mit durch Europa trägt. An der einen oder anderen Stelle lernt der (junge) Leser sogar noch etwas über die bereisten Länder. Aber nicht nur dass, sondern auch und besonders, wie wichtig es ist an sich selbst zu glauben.

~°~ Fazit ~°~
Der Preis von 17,00 EUR [DE] mag anfangs vielleicht ein wenig abschrecken, doch sind diese wirklich gut investiert. Mit diesem (Jugend)Roman bekommt der Leser nicht nur eine Reise quer durch Europa und jede Menge Spaß, sondern auch den Mut an sich selbst zu glauben.

Bewertung vom 27.02.2018
Cloud
Pietschmann, Claudia

Cloud


ausgezeichnet

Der junge Ethan stirbt durch einen Unfall, was die 16-jährige Schwester sehr mitnimmt. Als wäre das noch nicht genug, trennen sich auch noch die Eltern. Niemand ist da, mit dem sie reden kann, der nicht einfach nur Mitleid mit ihr empfindet. Emma gerät immer mehr in eine Spirale der Trauer, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Im Internet entdeckt sie schließlich eine Seite auf der Angehörige (virtuell) eine Kerze in Gedenken an ihre Verstorbene anzünden können. Täglich kommt sie hier vorbei und entzündet ein Licht für Ethan. Eines Tages lernt sie dort Paul kennen, der seine Mutter vor Jahren verloren hat. Bei ihm fühlt sich Emma gut aufgehoben und öffnet sich ihm immer mehr. Schließlich vertraut sie ihrer Internetbekanntschaft so weit, dass sie telefonieren. Als es zu einem Treffen kommen soll, erlebt Emma eine böse Überraschung.

Wirklich ein wunderbare Geschichte, die auch irgendwie einen Blick in eine mögliche Zukunft wirft. Was mir mit am besten gefallen hat, sind die überraschenden Wendungen. Immer dann, wenn ich dachte ich wüsste was passiert und wer wo dahintersteckt, kam es ganz anders! Zudem hat Claudia Pietschmann einen tollen Genremix aus SciFi, Drama, Thriller mit einem Hauch Liebe geschaffen.

Die Autorin hat einen packenden Schreibstil, der mich nur so durch die Zeilen gleiten ließ. Dazu eine sehr spannende Geschichte mit einer Menge überraschenden Wendung und das alles modern, aber Jugendgerecht verpackt. Die Altersempfehlung liegt hier bei etwa 12 bis 15 Jahren, was ich durchaus angemessen finde. Aber auch ältere Leser, die sich für Technik und Zukunftsvisionen interessieren, dürfte der Roman noch fesseln. (Hat ja auch bei mir geklappt. ;-)) (Ältere Leser sollten allerdings beachten, dass es sich hier eben um ein Jugendbuch handelt. Als Erwachsenenversion wäre sicher viel mehr herauszuholen gewesen.)

~°~ Fazit ~°~
Von mir gibt es hier ganz klar eine Leseempfehlung an alle, die technischen Neuerungen gegenüber aufgeschlossen sind und Spannung lieben.

Bewertung vom 18.01.2018
So 'ne lange Autoschlange
Klaar, Norman;Teich, Karsten

So 'ne lange Autoschlange


ausgezeichnet

Schon als Erwachsener ist man meist genervt, wenn man mit dem Auto in Stau steht. Wer dann noch ein Kind dabei hat, wird schnell auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Umso besser, wenn man für eine solche Situation dieses Buch im Handschuhfach hat!
In „So `ne lange Autoschlange“ geht es nämlich um einen Stau. Der blaue Esel Alex hat einen Sportwagen und würde am liebsten so richtig schnell damit fahren. Stattdessen muss er aber einem Traktor hinterhertuckern, der (gefühlt) gerade einmal so schnell ist wie eine Schnecke. Da Alex nicht überholen kann, wird die Schlange hinter ihm immer länger. Aber was ist das? Nicht nur Fahrzeuge reihen sich ein, sondern auch eine Mondrakete, eine Lokomotive und selbst ein Elefant! Wie kann das nur sein? In was für einen Stau ist der Esel denn da bloß geraten??? – So viel sei verraten: In einen ganz besonderen. ;-)
Der Text ist leicht verständlich, kommt ohne Fremdwörter aus und reimt sich das ganze Buch durch. Dadurch dass er sehr kurz gehalten ist – maximal zwei Sätze pro Seite – bleibt die Lust am Weiterlesen erhalten. Zu den Texten gibt es zweiseitige und schön bunte Bilder. Was der Illustrator hier richtig gut gemacht hat ist aber nicht (nur) das kindgerechte und zugleich moderne Design, sondern das auch die Bilder eine fortlaufende Geschichte erzählen. So sieht der aufmerksame Betrachter die „Fahrzeuge“ förmlich durch das Buch fahren. Alles liebevoll gestaltet und schön anzusehen.
Das (fast) quadratische Format mit seinen etwa 17,5 cm Kantenlänge ist genau richtig für kleine Kinderhände, da es sich gut greifen lässt. Die Seiten sind aus stabiler Pappe, die allerdings ein wenig nachgibt. Längeres Schleifen und oder gar herumkauen sind sie vermutlich nicht gewachsen. Dafür sind sie durch die glatte Oberfläche leicht abwischbar, so dass der eine oder andere Fleck sich beseitigen lässt.
Als Leseempfehlung gibt der Verlag hier 2 – 4 Jahre an, was ich durchaus angebracht finde. Für ältere Leser wird die Geschichte schnell zu langweilig, jüngere können sich aber zumindest an den Bildern erfreuen.
Ein wunderschönes Buch für Kleinkinder welches es schafft, trotz seiner wenigen Seiten, Spannung aufzubauen und am Ende sogar noch zu überraschen. (Selbst mich als erwachsenen Leser!)