Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sommerkindt
Über mich: 
Bin eine leidenschaftliche Leserate. Alle Bücher für die ich eine Rezi schreibe habe ich auch gelesen.

Bewertungen

Insgesamt 191 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2023
Der Mann, der vom Himmel fiel
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


ausgezeichnet

Allein unter Menschen
In einem angenehm ruhigen Erzählstil, der fast ein wenig märchenhaft daherkommt. führt der Autor durch die Geschichte, die heute gut 60 Jahre nach der ersten Veröffentlichung, genauso heute hätte geschrieben werden können. Die Art und Weise wie er durch die Geschichte führt, ist nicht nur ruhig und nüchtern, sondern er teilt hier und da auch kräftig aus und Wettert ganz gut. Alles im Allem scheinen die Themen von damals auch heute noch mehr denn je aktuell zu sein. Wenn man sich die Technologiesprünge, Themen wie soziale Gerechtigkeit und Aufgaben der Exekutive anschaut.

Der Plot eigentlich relativ einfach gestrickt. Ein Alien landet in Kansas mit einigen Ringen, jeder Menge Wissen und gut als Mensch getarnt. Macht innerhalb kurzer Zeit ein Vermögen, das er benötigt um seinen Auftrag zu erledigen. Wenn ich bedenke wie harmlos er diesen Newton darstellt ist das ein himmelweiter Unterschied zu dem wie man sich heutzutage einen Auserirdischen vorstellt. Wie er sich ganz schleichend in die Wirtschaft und Medien schleußt mit seiner neuen Technik und damit für einen Technologiesprung sorgt, den kaum jemand als solchen bemerkt mit Ausnahme einiger Staatsorgane und einigen Chemikern. Ihm werden die Produkte förmlich aus den Händen gerissen, ebenso wie die Lizenzen und Patente.

Auf den ersten Blick wirkt Newton, nett, freundlich und gebildet. Auf dem zweiten könnte man noch arrogant und überheblich hinzufügen. Das alles lässt sich dann aber auch wieder relativieren, wenn man bedenkt wie unglaublich einsam und isoliert er doch als Einziger seiner Art hier auf einen vollkommen anderen Planeten er ist. Er der durch geschickte Tarnung rein äußerlich einem Menschen sehr ähnelt, wird durch den menschlichen Kontakt und das Übernehmen von Gewohnheiten immer mehr ein Mensch. Und hat dennoch unglaubliche Angst enttarnt zu werden. Auch Angst davor bei seinem Auftrag zu versagen.

Das Cover passt sehr gut zum Buch.

Vor fast 20 Jahren bin ich damals im TV über dem Film zum Buch gestolpert und habe doch relativ schnell wieder weggeschaltet, zum Glück muss ich heute sagen. Denn wie so oft ist hier auch das Buch um Längen besser.

Fazit: Wer mal wieder einen richtig guten Roman mit Sifi und Fantasie und ja auch Krimielementen und Sozialkritik lesen möchte kann ich diesen Roman nur ans Herz legen. Er ist nach wie vor auch 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung immer noch aktuell und lässt einen nicht mehr los.

Bewertung vom 18.02.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


sehr gut

Leben in einer Illusion
Mit ihren flüssigen und rasanten Schreibstil entführt die Autorin die Leser in eine düstere Welt, die geprägt davon ist, einen Score nachzujagen und mit möglichst vielen Punkten in New Valley zu landen. Themen wie Sexismus, Rassismus, Klimaungerechtigkeiten u.a. Einzig der ständige Anlegetismus hat mich doch sehr genervt.

Der Leser wird durch die Geschichte geführt in dem er abwechselnd, die Geschichte aus der Sicht von Jenna und Dorian ließt. Jenna die als Überflieger in Old B den Score knackt und nach New Valley als New Entry kommt. Man erlebt durch ihre Augen, was für ein Kulturschock sie durchleben muss. Von einem entbehrungsreichen Leben in ein Leben in Überfluss. Doch diese neue Welt hat nicht nur nette Überraschungen für sie im Gepäck sondern auch die Schattenseiten. Zu ihnen zählen auch die Brain Dots, die die Emotionen überwachen und kontrollieren. Und mit eben diesen hat sie so ihre Schwierigkeiten. Und dann kommt noch eine Romanze ausgerechnet mit ihren Chef Cory. Für Jenna ist ihr Start alles andere als ruhig, erst recht nicht nachdem ihr ein seltsames Stück zugesteckt wird.
Auf der andern Seite ist da Dorian, ein Loser in Old L.A. er hat keinen Erfolg, sein Score sinkt und sinkt und er findet einfach keinen Weg kein Projekt das diesen wieder steigen lassen könnte. So steht er am Abgrund und wiegt sein Leben ab. Und da tritt plötzlich Maggie in sein Leben und damit auch Hanna und krempeln sein Leben komplett um. Denn nachdem die todkranke Hanna verstirbt ist er Dorian, der Loser für die Kleine verantwortlich und für ihn beginnt ein riesen Abenteuer, bei dem es nicht nur für ihn um alles gehen soll.

Die beiden Hauptfiguren hätten nicht unterschiedlicher sein können ein Winner und ein Loser, eine Frau und ein Mann, die vor der Herausforderung ihres Leben stehen und schwierige Entscheidungen treffen müssen. Für Jenna ist es anfangs ein regelrechter Kulturschock sich in dieser neuen Welt zu Recht zu finden. Doch nach und nach wird ihr klargemacht dass diese schöne neue Welt ihre Schattenseiten hat, was sie in eine tiefe Krise stürzt. Für Jenna als Überfliegerin ist es nämlich alles andere als leicht in der neuen Welt Fuß zufassen, denn ihr ganzes Wissen scheint nicht mehr relevant zu sein und das ist für sie ein Schock. Erst recht nachdem sie auch Gewalt erfahren muss und zusätzlich noch traumatisiert wird, weil ihre neuen Kollegen doch tatsächlich davon ausgehen, dass ihre Emotionen verkümmert sind, oh wenn diese nur wüssten.
Dorian mit seiner ruhigen und sensiblen Art ist die zweite Hauptperson, jemand mit einer künstlerischen Ader, der einfach nicht ins System passt, da Kultur im Grenzland einfach keine Rolle spielt. Er wächst in dieser Geschichte über sich hinaus und das gefällt mir an ihm besonders.

Das Cover spiegelt die Geschichte richtig gut wieder und passt wunderbar zu Geschichte.
Die Playlist am Ende des Buches passt perfekt zu den einzelnen Kapiteln, auch wenn mir nicht alle Titel gleich gut gefallen.

Fazit: Eine hervorragende Dystophie mit Figuren, die die Geschichte bis zum Schluss tragen mit Wendungen und jede Menge Aktion und Spannung. Die Geschichte pakt einen durch den tollen Schreibstil von Beginn an, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. An einigen Stellen hätte die Geschichte ruhig etwas tiefer sein können ansonsten eine solide Story mit einem runden Ende. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.02.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


gut

Geheimnisse und Schweigen
In einem einerseits leserfreundlichen doch gleichzeitig chaotischen Schreibstil führt der Autor durch eine fiktive Familiengeschichte, die nur wenige Fixpunkte mit der realen Familiengeschichte des Autors hat.

Kerngeschichte ist der Aufstieg und Fall der Familie Auber. Diese Geschichte versucht der Enkel Jakob anhand von hinterlassenen Aufzeichnungen zu rekonstruieren. Denn zu Lebzeiten von Vater und Großvater wurde wenig bis nichts über die Familiengeschichte weitergegeben. Es herrschte das große Schweigen oder war es Sprachlosigkeit gepaart mit Charme? Und da sich die Familiengeschichte über drei Generationen erstreckt wirkt die Erzählweise recht chaotisch, da der Erzähler urplötzlich von der Vergangenheit in die Gegenwart springt. Als Leser muss man da teilweise sehr genau aufpassen, wo man sich denn gerade auf der Zeitachse befindet. So wird zwar wie in einem Puzzle die Familiengeschichte zusammengesetzt und man erfährt so dies und das. Prinzipiell war mir die ganze Geschichte einfach ein wenig zu oberflächlich. Einige Dialoge waren wirklich sehr plump, andere wieder sehr gut. Leider hat das lieblose in den Dialogen überwogen. Wobei man hierbei zu bedenken geben muss, dass dieses „lieblose“ sowohl in den Dialogen als auch in der Geschichte selbst der Historie geschuldet ist. Denn dieses „lieblose“ ja distanzierte innerhalb der Familie Auber ist ein Echo aus der Vergangenheit des Großvaters und dessen eigene Erziehung. Und dieses Echo wurde dann von einer zu nächsten Generation weiter gegeben.

Durch die Distanz zu den eigenen Kindern, hat sich über die Generationen hinweg eine emotionale Stumpfheit entwickelt, mit der sowohl Jakob als auch früher sein Vater bereits in der Kindheit zu kämpfen hatten und ja auch stark darunter gelitten hatten. Man könnte fast sagen dass sie eine emotionale Verkrüppelung davon getragen haben. Dies kann man beim Vater als auch beim Sohn sehr schön sehen, da beide Probleme im Umgang mit ihren Kindern hatten, bzw. Jakob sogar in der Ehe mit seiner Frau.
Bella, die neben den Frauen der Familie eine weitere sehr präsente Figur in der Geschichte ist, nicht nur weil sie eine gewisse Konstante in der Familiengeschichte war, über sie hätte ich wirklich gerne mehr erfahren. Denn ihre Geschichte hatte zwar ähnlich wie die Familiengeschichte der Aubers viele Höhen und Tiefen. Aber Bella ist sprichwörtlich durch die Hölle gegangen, hat gelitten, hat sich hoch gerappelt und etwas aus sich gemacht.

Das Cover passt übrigens sehr gut zur Geschichte, da es die Geschichte der Aubers zum Teil sehr gut festhält, der Vater in sich versunken und der Sohn der ihn ansieht aber selbst nicht gesehen wird.

Fazit: Eine eigentlich interessante Familiengeschichte, wäre da nicht dieser chaotische Erzählstil. Vom Schreibstil bin ich begeistert. Kurze Kapitel, die sich gut lesen lassen. Die Story hätte man auch anders erzählen können, dann wäre sie auch etwas runder geworden und die letzten Seiten nicht so lieblos hingeworfen gewesen.

Bewertung vom 27.01.2023
Die magischen Träume des Malcolm Bell
Welford, Ross

Die magischen Träume des Malcolm Bell


ausgezeichnet

Fantastische Geschichte
In einem leserfreundlichen Schreibstil und kurzen Kapiteln beschäftigt sich der Autor nicht nur mit Themen wie Mutproben, Freundschaft sondern auch mit Träumen bzw. Alpträumen und dies wirklich sehr schön in einer kindgerechten Sprache und Darbietungsform.

Dass es Mutproben ganz schön in sich haben können und auch mal nach hinten losgehen können, muss der junge Malcolm auf schmerzliche Weise am eigenen Leib erfahren. Sehr schön und nachvollziehbar werde in einer Kausalkette, die Folgen aufgezeigt, die unbedachte Handlungen nach sich ziehen können. Da kann sich schon mal aus einen Diebstahl ein handfester Alptraum entwickeln, der das Familienleben ganz schön aus den Fugen geraten lassen kann. Da wird ein wirklich fantastischer Traum zu einen Desaster. Der Autor schafft es geschickt den Leser nicht nur in seinem Bann zu ziehen, sondern auch zu halten. So wird die Handlung durch kleine Handlungsbögen nicht nur immer weiter entwickelt sondern es tauchen auch neue Figuren auf, die die Gesamthandlung erweitern und spannend machen.

Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen Malcolm und sein jüngerer Bruder Seb. Besonders schön ist es dem Autor gelungen, die Persönlichkeitsentwicklung der beiden Brüder darzustellen. Waren die beiden anfangs sprichwörtlich wie Hund und Katz, die sich bei jeder Kleinigkeit in die Haare bekommen hatten und nur am raufen und zanken waren. Doch durch ihre gemeinsamen dramatischen Erlebnisse werden die beiden nicht nur enger zusammengeschweißt sie werden Freunde. Und Malcolm lernt auch den Unterschied zwischen echten und falschen Freunden kennen und Verantwortung zu übernehmen.

Schon alleine das Cover ist echt gut gelungen. Und wenn man die Geschichte gelesen hat weis man auch zu wem die gelben Augen gehören, denn diese spielen eine nicht gerade unbedeutende Rolle in dieser Geschichte.

Fazit: Eine durch und durch fantastische Geschichte, mit allem was sich ein junger Leser nur wünschen kann. Man kann Abenteuer erleben und wird in eine so ganz andere Welt entführt, die so ihre Tücken hat. Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.01.2023
Die unsinkbare Greta James
Smith, Jennifer E.

Die unsinkbare Greta James


sehr gut

Eine Kreuzfahrt zu neuen Ufern
Mit ihren Wohlfühlroman verfrachtet die Autorin den Leser auf ein Kreuzfahrtschiff, dessen Fahrt in den kalten Norden von Alaska führen wird. Für die entsprechende Würze sorgt eine recht schwierige Vater/Tochterbeziehung und der Zucker wird in Form einer zarten Liebelei hinzugefügt. Insgesamt hat man als Leser ein wirklich angenehmes Lesegefühl, nicht zuletzt durch den flüssigen Schreibstil. Allein das die Autorin bei beiden Themen nicht wirklich in die Tiefe geht hat mich hier und da dann doch gestört.

Das die Geschichte auf ein Kreuzfahrtschiff angesiedelt ist, ist schon genial. Vater und Tochter können nicht mal eben türmen, sondern sind gezwungen mit einander ins Gespräch zu kommen, was alles andere als leicht ist, da die Fronten auf beiden Seiten sehr verhärtet sind und das schon sei vielen Jahren. Problematisch sehe ich in diesem Zusammenhang, dass die Autorin in einigen Passagen kurz die Schönheit der Wildnis beschreibt, die wilde atemberaubende Natur, die langsam schmelzenden Gletscher, aber mit keinen Wort erwähnt, dass eben dieser massive Kreuzfahrttourismus neben etlichen anderen Faktoren, mit dafür verantwortlich, dass das ewige Eis schmilzt und mittlerweile so verdreckt ist, das von der einstigen Schönheit nicht mehr viel geblieben ist. Da wir gerade bei Wildnis sind, genau an diesem Punkt kommt der Zucker ins Spiel, eine zuckersüße Liebesplänkelei, die auch nicht ganz so einfach ist, da sowohl Greta als auch Ben ihr Päckchen zu tragen haben. Auf der anderen Seite kann man aber auch sehen, wie eine ungewöhnliche Liebesbeziehung über Jahrzehnte bestand haben kann wenn man Conrad´s Geschichte ließt, der seine Frau auch nach ihrem plötzlichen Tod über alles liebt. Diese alte Liebesgeschichte entschädigt für allerlei Schwächen, die die Geschichte sonst hat.

Die Figur der Greta war mir anfangs nicht besonders sympathisch, ein egoistisches in einer anderen Welt lebendes Musiksternchen, das berufsbedingt nur von Auftritt zu Auftritt lebt und deren Lebensmittelpunkt ausschließlich die Musik ist. Doch diese Auszeit auf diesem Schiff, ist für Greta wahrlich das Beste was ihr passieren konnte, sie wird geerdet und entschleunigt und wird gezwungen sich ihrer Vergangenheit zu stellen um ihre Zukunft zu bewältigen. Sie wird weicher und zugänglicher und überdenkt ihre Prioritäten. Gretas Vater Conrad ist vom Charakter her ziemlich dicht an Greta dran, was womöglich auch der Grund für die Schwierigkeiten der beiden ist. Im Grunde jedoch ist er ein feiner Kerl, der sich auch im hohen Alter ändern kann. Vor allem seine innige Liebesbeziehung zu seiner verstorbenen Frau hat mich stark beeindruckt. Kommen wir zu Ben, ein Schriftsteller und Professor, der auf dem Kreuzfahrtschiff eine Lesereise macht und so in Kontakt zu Greta kommt. Ein kurzer aber heftiger Flirt, der die Welt der beiden ein wenig durcheinander wirbelt und auch beeinflusst.

Fazit: Ein netter Wohlfühlroman mit viel Würze aber für meinen Geschmack etwas zu wenig Tiefgang. Dafür ließ er sich wunderbar lesen und die Figuren wachsen einen mit der Zeit wirklich ans Herz, wenn man sich zwischendurch wirklich sehr über sie ärgert. Von mir gibt es erhobene Daumen.

Bewertung vom 10.01.2023
Black Night Falling (Bd. 3)
Terry, Teri

Black Night Falling (Bd. 3)


ausgezeichnet

Die Autorin versetzt den Leser mit dem dritten und letzten Teil der Reihe in eine düstere und beklemmende Version unserer Zukunft. Umweltverschmutzung, Klimawandel, Umweltzerstörung, Raubbau an der Natur und nicht zu vergessen ein Massensterben. Das alles vor dem Hintergrund der Uneinigkeit von Staaten und Politikern und den Bigplayern der Großkonzerne, die scheinbar unaufhaltsam auf eine große Katastrophe zusteuern.

Wie auch in den Vorgängerbänden, gibt es auch hier verschiedene Teile, die jeweils aus dem Blickwinkel einer der handelnden Figuren berichtet wird. Die Hauptfiguren sind diesmal Tabby, Danzi und Hayden. Diese drei Hauptfiguren stehen jeweils für einen Handlungsfaden, die im Laufe der Geschichte nicht nur immer enger einander annähern, sondern auch sich auch überschneiden. Und dann gibt es da immer noch „Der Kreis“, der sich massiv in alles einmischt und das ohne Rücksicht auf Verluste.

Aber klamüsern wir das erstmal ein wenig auseinander. Tabby, die immer noch unter den Verlust von Cate und ihrer leiblichen Mutter leidet und auf der Flucht vor dem Kreis ist, der ihr immer dicht auf den Versen ist oder teilweise sogar ein wenig voraus, will eigentlich nur zur Ruhe kommen und zu ihren Freunden. Doch geht für Tabby die Rechnung nicht auf, der Kreis entführt sie und hält sie unter Wasser in einem Hölensystem gefangen. Gegen ihren Willen wird sie gezwungen eine Prüfung abzulegen, die sie womöglich ohne ihren speziellen Freund nie bewältigt hätte. Doch das war nur die erste Hürde, denn nun soll sie ein Mitglied des Kreises werden, einer Schwesternschaft, die in den vergangenen Wochen so viel Unheil über die Welt gebracht haben.

Der Kreis, eine Schwesternschaft, die es seit Jahrtausenden gibt und sich Sonne, Himmel, Erde und Wasser verpflichtet fühlen und diese verteidigen wollen. Durch geleitete Selektion, haben sie sich die Gabe erworben mit Ihren Ahnen auszutauschen, leider mit dem Nachteil, das nicht alle Nachkommen, diese Gabe haben und diese Selektion mit Opfern einherging. Tabby ist vom Kreis für die Nachfolge von Cassandra vorgesehen. Durch einen unbedarften Blick in die Zukunft haben sich jedoch innerhalb der Gemeinschaft große Gräben entwickelt. Infolge dessen Pina, eine Wissenschaftlerin einen schrecklichen Plan ausheckte.

Die Auserwählten, sind genetisch modifizierte Schwestern, zu denen Tabby aber auch Danzi gehören. Sie sind zur Hälfte Mensch und zur anderen Hälfte Meeresbewohner. Doch scheinbar hat nur Tabby eine ganz spezielle Genmutation erhalten, die eine ganz besondere Wirkung mit sich bringt. Diese Auserwählten rund 80 Mädchen und auch einige männliche Exemplare sollen über das weitere Wirken des Kreises entscheiden, mit der Bedingung, dass ihre Entscheidung einstimmig sein soll.

Hayden steht als Klimaaktivistin, stellvertretend für eine ganze Reihe von Organisationen, die den Klimawandel stoppen wollen und verzweifelt dafür kämpfen Gehör zu finden nicht nur bei ihren Mitbürgen sondern auch auf Seiten von Politik und Wirtschaft.

Fazit: Dieser dritte Band ist wirklich richtig gut geworden, er ist wirklich spannend und lässt den Leser nicht mehr los, ein richtiger Klimathriller für Jugendliche mit einen Hauch Fantasie. Doch muss ich sagen, dass einige Elemente womöglich trotz der vergangenen Jahre, womöglich doch ein wenig zu viel Wissen voraussetzen. Vor mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.12.2022
Red Sky Burning / Dark Blue Rising Bd.2
Terry, Teri

Red Sky Burning / Dark Blue Rising Bd.2


sehr gut

Am Rande des Abgrundes
Mit dem 2. Band der Trilogie versetzt uns die Autorin in eine Zeit, in der die Klimaerwärmung immer weiter zunimmt auch die damit verbundenen Naturkatastrophen. Nur das beide von Menschenhand weiter forciert werden.

Die beiden Hauptprotagonisten in diesem Band sind Tabby und Danzi. Tabby ist durch den Tod ihrer leiblichen als auch Ziehmutter noch vollkommen traumatisiert. Sie zieht es zum Meer zu den Delphinen will einfach nur mit ihnen schwimmen frei und ungezwungen sein. Doch der Kreis macht Jagd auf sie. Egal wenn sie sich anvertraut und ihre Geschichte erzählen will, kommt auf eine Art zu schaden. Immer wieder wird sie vom Kreis aufgestöbert. Sie versucht verzweifelt Kontakt zu anderen aufzunehmen, was alles andere als Leicht ist. Als sie endlich schafft Danzi zu kontaktieren spitzt sich alles zu.

Die Story ist wirklich spannend geschrieben, auch wenn sie einige Längen hat und sich hier und da im Kreis zu drehen scheint. Vielleicht hätte der Story eine kleine Straffung ganz gut getan. Ansonsten wird man als Leser mit der Ignoranz von Politikern und Großkonzernen konfrontiert, die nur ein weiter so kennen und wollen. Klimaterroristen, die Staudämme zerstören und Unwetter auslösen. Jugendliche die bei Klimademos zwischen die Fronten geraten.

Fazit: Mit wenigen Abstrichen ein tolles Buch zum Thema Klimawandel und wem gehört die Zukunft. Uns gehört dieser Planet nicht, auch nicht unseren Kindern oder Enkeln, wir sind hier nur zu Gast für eine unglaublich kurze Zeit und seht was wir aus diesen einst so prächtigen Planeten gemacht haben…

Bewertung vom 19.12.2022
Wünsche werden wahr / Wunderfrauen-Trilogie Bd.4
Schuster, Stephanie

Wünsche werden wahr / Wunderfrauen-Trilogie Bd.4


sehr gut

Weihnachten mit den Wunderfrauen
Die Autorin schafft es in ihrem bewährten Stil sich wieder den 4 Frauen anzunähern. Es war ein Genus in eine scheinbar heile Welt abzutauchen und an den Weihnachtsvorbereitungen teilhaben zu dürfen.

Unsere 4 Frauen sind zwar älter geworden, vielleicht auch ein wenig reifer, aber im Grunde des Herzens sind sie genau die gleichen Damen die man bereits aus den 3 Vorgänger Bänden kennt. Nur das eben die Zeit weiter gelaufen ist. Die Kinder groß und aus dem Haus und die Sorgen und Nöte des Alltags hinterlassen auch bei den Vieren ihre Spuren. Der Trubel und die Hektik kurz vor dem Fest, die Heimlichkeiten.

Dieser letzte Band bietet noch einmal alles auf, warum man schon die letzten 3 Bände geliebt hat. Da ist ein wenig Krimi und Spannung mit einem Schurken genau das richtige für Annabel auch wenn diese nun auch schon ein wenig älter geworden ist. Helga, die für ihr Leben gerne Ärztin ist. Luise, der alte Haudegen, bei der es Spannungen mit den Kindern gibt. Und Marie, deren Weihnachten diesmal doch etwas anderes verlaufen wird.

Fazit: Ein würdiger Abschluss der Reihe. Auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennen sollte, dürfte man schnell in die Geschichte hineinkommen, da es immer mal wieder Rückblicke gibt. Eine hinreisende Geschichte über den Wert von Freundschaft, Familie und Weihnachten. Von mir gibt es eine Leseempfehlung .

Bewertung vom 13.10.2022
Vega - Der Wind in meinen Händen
Perko, Marion

Vega - Der Wind in meinen Händen


gut

Erwartungen nicht erfüllt
Die Autorin widmet sich in diesen dystopischen Jugendroman, den Folgen des anhaltenden Klimawandels. Bis ich mich jedoch an den Schreibstil gewöhnt hatte, hat es ein Weilchen gedauert. Nicht zuletzt, da ich mich an neue Vokabeln gewöhnen musste. Vielleicht währe hier wirklich am Ende des Buches eine Seite hilfreich gewesen, wo die verschiedenen Organisationen bzw. Konzerne oder Gruppen ganz kurz aufgelistet und ihre Position beschrieben werden.

Mittels verschiedener Handlungsstränge, die teils abrupt, teils schleichend in neue Handlungsstränge übergehen, treibt die Autorin die Geschichte voran. An Spannung mangelt es zwar in keinster Weise, jedoch verplempert die Autorin auch viel Zeit mit romantischen Geplänkeln ihrer Hauptfiguren. Sie scheucht sie quasi fast die ganze Zeit durch die Gegend, ausgenommen den wenigen Erholungsphasen. Insgesamt hätte ich mir aber auch wesentlich mehr Hintergrundinfos gewünscht. Als Leser hat man teils wirklich nur eine wage Vorstellung von der Zeit, die beschrieben wird. Es werden zwar immer wieder Brocken hinzugefügt, aber das reicht bei weiten nicht, um sich ein klares Bild zu formen. Nicht desto trotz schafft sie nach dem romantischen Geplänkel wieder an die eigentliche Handlung rund um Vega und ihre Gabe anzuschließen. Dass man als Leser dann allerdings solange warten muss bis die Geschichte wieder deutlich an Tempo zulegt, fand ich nicht so prikelnd.

Mit Vega hatte ich eine dynamisch, clevere junge Frau erwartet, die selbstbewusst ist und ihren Weg geht. Na gut zum Teil stimmt dies ja auch, wenn sie sich auf ihr Ziel konzentriert und dies im Auge behält. Doch mehr wie einmal wird sie „abgelenkt“. Na gut wer will schon gerne alleine sein, aber das sie wirklich so kurz hintereinander zwei „Beziehungen“ eingeht. Wo sie doch ein ganz anderes Ziel hatte, herausfinden, wer hinter diesen Monsterstürmen steckt. Manchmal kam es mir sogar so vor, als währe Vega teilweise nur schmückendes Beiwerk und Leo und Esper stünden im Wintelpunkt.

Das Cover finde ich im Übrigen richtig gut gelungen.

Fazit: Ein dystopischer Jugendroman, der den Klimawandel und dessen Folgen für Umwelt und Menschen behandelt. Neben jeder Menge Aktion kommen auch romantische Momente zum tragen. Bin schon gespannt wie es weiter geht.

Bewertung vom 27.09.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


sehr gut

Als Leser wird man ganz schön in die Irre geführt
Von jetzt auf gleich ändert sich das Leben von Patrick dramatisch, den er wird nicht nur verdächtigt ein Stalker zu sein, sondern kurze Zeit später auch noch ein brutaler Schläger und Mörder. So landet er in Untersuchungshaft. Kurz darauf ist er nicht nur seine Frau sondern auch noch seinen Job los und nicht zu letzt seinen guten Ruf. Erst als ein Topanwalt und dessen Ermittler den Fall übernehmen, kommt Bewegung in den Fall. Der Anwalt findet Spuren, die die Polizei vernachlässigt hat. Und nutzt dabei alle ihm bietenden Möglichkeiten ohne zu ahnen auf was er dabei stoßen wird.

Strobel lässt sich in der „Fakt-Variante“ gut 100 Seiten Zeit, bis die Geschichte richtig spannend wird, bis dahin muss der Leser wirklich Geduld beweisen. Und ja er schafft es den Leser in die Irre zu führen, legt viele Spuren, und erst am Ende gibt es eine Auflösung mit der ich so nicht gerechnet hätte. Allerdings ist dieser Thriller leider kein Pageturner.

Durch eine Reihe von Handlungssträngen, die mit einander verbunden sind oder auf einander aufbauen, erzeugt der Autor Spannung. Ganz nett ist dabei, dass der Hauptprotagonist immer wieder zu Worte kommt, leider wird man dadurch aber auch immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. Zeitweilig wächst die Zahl der Verdächtigen in Rekordtempo, das man fast nicht mehr hinterherkommt, doch das ist gar nicht mal so schlecht, da mir hier das Mitraten, wer ist denn hier nun der Bösewicht sehr viel Spaß gemacht hat.

Ja ich gebe es zu, mit dem Hauptprotagonisten hatte ich eine ganze Zeit lang Mitleid. Aber wer würde das nicht haben. Ein scheinbar ganz normaler Typ, aus der Mitte der Gesellschaft, mit guten Job, Frau und Haus, ein vollkommen unbeschriebenes Blatt mit scheinbar weißer Weste, bis zu eben jenen Tag. Und hätte dieser hervorragende Anwalt nicht sehr rasch mitbekommen, das er es mit einem Hochintelligenten Täter zu tun hat und nicht so gewissenhaft gewesen währe und immer genau zugehört hätte währe er wohl damit durchgekommen. So eiskalt und berechnend, ein richtiger Psychopath.

Fazit: Ein Thriller in zwei Varianten herauszubringen ist schon mal Hausnummer, da ich mich hier auf die Faktvariante beziehe und die Fakevariante nicht kenne, kann ich auch nicht beurteilen welche besser gelungen oder aber spannender ist. Fakt ist als Leser muss man bei der Faktvariante etwas Geduld mitbringen, bis einen das Buch packt. Dann wird es jedoch nicht nur spannend sondern auch richtig kriminell, was Täter und Verdächtige betrifft. Die Faktvariante ist nicht unbedingt ein Pageturner, hat aber ein richtig cooles Ende, mit der ich so nicht gerechnet hätte.