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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 320 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2023
Eine Lady hat die Wahl
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


sehr gut

Schon auf den ersten Seiten fällt auf, dass wieder eine sehr intelligente, humorvolle und teils auch zweideutige Sprache genutzt wurde. Viele Momente sind mit einem Augenzwinkern zu verstehen, es wird ein ganz feiner Humor sichtbar, der teilweise ziemlich versteckt ist und dafür irgendwie umso stärker wirkt. Viele Szenen sind sehr lebendig untermalt, es werden viele Einblicke in die Gedanken und Gefühle gegeben und vor allem von der Gesellschaft wird ein hervorragendes Bild gezeichnet. Es macht einfach Spaß zu beobachten, was für Konventionen gelten, was die Menschen bewegt und dadurch erhält die Handlung nicht nur eine unterhaltsame Note, sondern auch die Atmosphäre und die Authentizität profitieren davon.
Durchweg wird ein gutes Erzähltempo geboten, die Geschichte tappt nie auf der Stelle, sie bewegt sich stetig weiter und dabei sind auch Entwicklungen vonseiten der Protagonisten zu sehen.
Ich mag es, wie abwechslungsreich die Protagonisten sind. Es treffen die verschiedensten Typen aufeinander, man lernt viele Persönlichkeiten kennen, die einfach einmalig und sehr greifbar auftreten. Sie sind niveauvoll und durchdacht dargestellt, nicht auf den Mund gefallen und handeln meist sehr natürlich. Zudem gefällt es mir, dass sie sich vorrangig auf geistiger Ebene begegnen, die körperlichen Aspekte zwar zum Ausdruck gebracht werden, aber hintenan gestellt werden.
Ich weiß auch nicht ganz genau, weshalb ich so empfinde. Mir fällt kein konkreter Aspekt ein, der den Ausschlag dafür gibt. Aber mich konnte die Geschichte einfach nicht hundertprozentig überzeugen. Irgendwas hat mir gefehlt oder war zu viel. Anfangs musste ich mich ein bisschen an die Sprache gewöhnen, aber schließlich hat sich auch das gegeben und ich bin immer flüssiger mit dem Lesen vorangekommen. Dann dachte ich mal, dass mir zu viele Protagonisten auftreten, ich konnte mir sie nicht alle so richtig merken. Aber auch das hat sich gegeben und ab und an gab es so kleine Punkte, die mich kurzzeitig mal gestört haben, aber irgendwann war der Eindruck wieder weg. Vielleicht haben all diese Aspekte doch eine Auswirkung darauf, dass ich nicht vollkommen überzeugt bin. Ich weiß es nicht genau.
Fazit
Ich war extrem gespannt auf Band zwei des Lady Guides und habe mich riesig auf das Lesen gefreut. Ich habe auf eine ebenso spannende, humorvolle, intelligent geschriebene und niveauvolle Geschichte gehofft und zu weiten Teilen war genau das auch der Fall. Ich konnte gut in die Welt von Eliza eintauchen und finde, dass die Handlungszeit mit all ihren Eigenheiten, mit der Gesellschaft und den Konventionen absolut genial eingefangen wurde. Mir hat noch irgendwas gefehlt, was ich nicht genau benennen kann, ansonsten liegt ne echt schöne Geschichte vor!

Bewertung vom 13.08.2023
Das Glück der Geschichtensammlerin
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


gut

Ich finde, dass ein ansprechender Start in die Geschichte geboten wird. Man lernt Janice kennen, kann sich mit ihrer Person und ihrem Leben vertraut machen. Es werden erste Kunden vorgestellt und es gibt auch erste Geschichten, die sie in den letzten Jahren gesammelt hat. Es liegt eine schöne Sprache vor, die den Leser gut durch die Geschichte führt und stets genügend Informationen gewährleistet, um den Ereignissen gut zu folgen.
Aufgrund des Beginns, wo Janice mehrere Personen besucht und ein paar Geschichten von ihnen preisgibt, hatte ich die Erwartungshaltung, dass sich dies auch im Folgenden durchsetzt, näher auf die einzelnen Schicksale eingegangen wird. Das immer wieder neue Personen auftauchen, die ihre Geschichte erzählen, dabei Mrs B im Vordergrund steht. Leider hat sich die Erzählung ziemlich schnell auf Janice und Mrs B konzentriert, es gibt noch ein paar Nebencharaktere, die sich allerdings auch ziemlich schnell und ohne Probleme aus der Geschichte streichen lassen würden. Angesprochene Themen wurden nicht wirklich vertieft, es gibt immer wieder Sprünge, die nicht ganz zu der Situation gepasst haben.
Durchweg gefallen hat mir die Sprache. Die Autorin nutzt einen leichten, eingängigen und fein lesbaren Schreibstil, der zahlreiche Situationen lebendig werden lässt. Vor allem die Handlungsorte konnte ich mir sehr gut vorstellen, die Protagonisten kamen im Vergleich dazu ein bisschen blass daher. Sie haben zwar vielfältige Wesen erhalten, könnten aber noch mehr in die Tiefe gehen.
Man merkt zwar gerade an Janice eine solide Entwicklung im Verlauf der Geschichte, sie trifft einige weitreichende Entscheidungen und überdenkt ihre Situation, fasst den Mut, einiges zu ändern. Das fand ich wirklich toll, zumal diese Wandlung schrittweise und für den Leser gut vorstellbar daherkommt. Allerdings finde ich, dass sie durchaus noch interessanter vom Wesen her hätte auftreten können. Gefühlt geht sie jeden Tag für die Arbeit außer Haus und kehrt abends heim, macht den Haushalt, geht’s ins Bett und das wars. Ich hätte gern noch mehr Szenen gehabt, in denen Janice zeigt, was sie sonst noch interessiert...
Fazit
Ich bin echt flott mit dem Lesen vorangekommen und finde, dass eine gute, kurzweilige Geschichte vorliegt. Die viele Themen anspricht, die echt wichtig sind, die von Selbstfindung und Mut handelt und die extrem viel Potenzial besitzt. Das aber leider nicht vollkommen ausgeschöpft wurde. Ich finde, dass die Handlung noch mehr Tiefe verdient hätte, noch mehr Abwechslung und eine stärkere Hauptprotagonistin hätten auch nicht geschadet. Ich kann verstehen, wenn viele sehr begeistert von dem Roman sind, bei mir ist der Funke leider nicht so richtig übergesprungen...

Bewertung vom 13.08.2023
Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


gut

Ich bin von der ersten Seite an gut mit dem Lesen vorangekommen. Die Sprache ist auf einem einfacher gehaltenen Niveau, die solide Bilder zeichnet und gute Blicke auf das Leben von Greta Garbo bietet. Man lernt diese als Jugendliche kennen und begleitet sie über einige Jahre, kann dabei beobachten, was für eine Wandlung sie nicht nur äußerlich und beruflich, sondern auch charakterlich durchlebt. Es ist eine stete Entwicklung zu sehen, dabei hält sie aber an ihren Prinzipien fest und behält sich gleichzeitig auch etwas mysteriöses bei.
Mir hat es gefallen, dass man Greta Garbo von den Anfängen ihrer Karriere bis hin zur großen Schauspielikone hin begleitet. Das ist echt gut gelöst und hat mich überzeugt. Mich hat es allerdings gestört, dass sie anfangs als ziemlich unbegabt und untalentiert dargestellt wird. Mag sein, dass es tatsächlich so war, aber jedes Vorsprechen wird als kompletter Reinfall beschrieben und diese Szenen häufen sich. Es wird zu häufig angesprochen, wie desaströs ihre anfänglichen Schauspielversuche sind, was mir ein zu wiederholendes Moment waren. Da hätte es gut und gerne ein paar Kürzungen geben können, mich hat Greta in diesen Momenten ziemlich gestresst.
Insgesamt wird der Roman im Grunde in vier Teile geteilt, diese widmen sich besonderen Zeiten in Greta Garbos Leben und erstrecken sich gesamt über den Zeitraum von 1921 bis 1941. Über 20 Jahre lang begleitet man sie und kann schauen, wie sie sich entwickelt, wie sich Hollywood von Stummfilmen bis hin zum Tonfilm wandelt. Einerseits mag ich es, dass sich die Handlungszeit über ein paar Jahren erstreckt, so kann man gut schauen, wie die Entwicklung von einer recht unbeholfenen jungen Frau bis hin zu einer der größten Schauspielerinen ausschaut. Gleichzeitig bleibt die Geschichte dadurch ein bisschen oberflächlich und es ist schwierig, zu Greta Garbo eine Bindung aufzubauen, sie näher einzuschätzen und ihrer Person näherzukommen. Sie bleibt durchweg ziemlich geheimnisvoll und man merkt einfach, dass sie sich dem Leser nicht wirklich öffnet.
Fazit
Ich war extrem gespannt auf den Roman und habe ihn auch mit einigen Erwartungen begonnen. Teils wurden diese auch erfüllt, aber ich bin nicht vollkommen glücklich. Einerseits finde ich, dass auf eine spannende Weise an die große Greta Garbo herangegangen wurde, sie wird interessant und geheimnisvolle dargestellt und oft war ich von ihr sehr fasziniert. Gleichzeitig ist mir ihre Person zu oberflächlich gezeichnet und mich haben die ständigen Wiederholungen, wie unbegabt und unbeholfen sie am Anfang ihrer Karriere aufgetreten ist, sehr gestört. Ich finde, dass der Roman viel mehr Potenzial besitzt, das nicht ganz ausgeschöpft wurde...

Bewertung vom 13.08.2023
Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1


ausgezeichnet

Ich muss ehrlich zugeben, dass mich der Roman sehr schnell gut unterhalten hat. Die Sprache ist humorvoll und lebendig gestaltet, die Szenen sind oft mit einem kleinen Augenzwinkern gestaltet und besitzen eine herrliche Offenheit. Ich bin von der ersten Seite an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und konnte mir die Protagonisten schnell vorstellen, die Handlungsorte sind eingängig beschrieben und es gibt einen schönen Erzählfluss.
Ich finde, dass der Hintergrund des Romans sehr interessant gestaltet ist. Nicht nur wird dem Leser die Handlungszeit näher gebracht, sondern auch die Sitten und Umgangsformen der Gesellschaft werden gut herausgearbeitet. Anhand von vielen kleinen Details wird aufgezeigt, was damals wichtig und gern gesehen war und was eher verpönt gewesen ist.
Ein Großteil der Geschichte spielt in dem Pensionat am Holstentor, dabei verfolgt man die vier Mädels während ihres Alltags, schaut, was sie tagtäglich für Unterricht haben und und mit was für starken gesellschaftlichen Vorurteilen sie kämpfen müssen. Dies, vermischt zusammen mit den recht modernen Ansichten von der Lehrerin ergibt eine schöne Mischung, die mir echt gut gefallen hat.
Geschickt wurden verschiedene Perspektiven eingebunden, die eine gute Vielfalt zeigen. Man erlebt die Protagonisten aus einigen Blickwinkeln und kann dadurch gut schauen, was sie bewegt und was sie denken. Zudem ist es möglich, jede Person aus den Augen einer anderen Figur zu sehen, was immer wieder reizvoll ist.
Vonseiten der Protagonisten ist eine schöne Entwicklung zu sehen, die nicht zu überzogen erscheint. Dabei bleiben sie sich selbst treu, sie wirken durchweg authentisch und ihre Charakter und Eigenarten sind toll herausgearbeitet. Ich mag es, dass sie vieles hinterfragen und dabei auch einige Facetten zeigen.

Fazit
Ich bin echt positiv überrascht von dem Roman. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich so überzeugen wird, dass er so toll geschrieben ist und eine absolut mitreißende und interessante Geschichte beherbergt. Ich bin superflott mit dem Lesen vorangekommen, wollte immer wissen, wie es weitergeht und was noch alles passieren wird. Die Protagonisten sind toll gezeichnet, die Handlung ist abwechslungsreich und mit kleinen, geschickt gesetzten Wendungen versehen. Ich bin begeistert und kann den Roman definitiv weiterempfehlen!

Bewertung vom 13.08.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


sehr gut

Es wird ein direkter und gut geschriebener Start in die Geschichte geboten, man lernt auf wenigen Seiten Lily kennen und ziemlich flott bewegt sich die Handlung an die Stelle, wo Lily die geheimnisvolle Schachtel erhält. Ich mag es, dass die Protagonisten gut charakterisiert sind und sie recht schnell greifbar werden.
Die Sprache ist durchweg lebendig und ziemlich einfach gehalten, wodurch ein schöner Lesefluss entsteht, ich bin sehr flott mit dem Lesen vorangekommen und konnte mir zahlreiche Momente recht gut vorstellen. Auch im Folgenden setzt sich durch, dass die Figuren auf eine realistische Weise gezeichnet werden, die Handlungsorte sind ganz zauberhaft beschrieben und man wird als Leser in den Sog der Ereignisse hineingezogen.
Das Buch spielt auf zwei zeitlichen Ebenen, wobei ich finde, dass die in der Vergangenheit einen Tick stärker und interessanter ausfällt. Ich glaube, das liegt unter anderem auch daran, dass die Handlung dort ein bisschen mehr Tiefe erhalten hat und es einfach mehr Abwechslung gibt. Das Leben wird extrem spannend beschrieben, ich mag die kleinen Einblick in die Welt des Theaters und finde, dass die Protagonisten vielfältiger gezeichnet sind, sie mehr Facetten von sich zeigen.
In der Gegenwart ist mir die Welt ein wenig zu heil, alle haben sich lieb und die Personen sind zwar lebendig und auch sympathisch beschrieben, ihnen fehlt aber das gewisse Etwas. Sie haben gefühlt keine einzige negative Charaktereigenschaft, was mir zu einfach gestaltet ist.
Ich finde, dass es der Autorin ganz hervorragend gelungen ist, die Handlungsorte einzufangen. Ich habe gefühlt jeden einzelnen geliebt, ich mag es einfach, wie sie das italienische Lebensgefühl eingefangen hat. Egal, ob die Szenen in den Städten oder auf dem Weingut der Familie Martinelli spielen, ich hatte äußerst lebendige, mitreißende und stimmungsvolle Bilder vor Augen und habe mir ein wenig gewünscht, genau jetzt dort zu stehen und alles selbst zu sehen.

Fazit
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, es beherbergt eine gute Geschichte, die den Auftakt zu einer interessanten Saga darstellt, die ich definitiv weiterverfolgen werde. Die Erzählung konnte durch ihre Vielfalt überzeugen, vor allem jene Szenen in der Vergangenheit haben mich überzeugt und durch ihre Protagonisten, Handlungsorte und die Stimmung überzeugt. Ich hätte mir noch ein wenig mehr Tiefe und eine geheimnisvollere Aura gewünscht, es hat sich doch recht schnell abgezeichnet, wie der Roman enden wird. Alles in allem bin ich glücklich mit dem Buch, es hat eine schöne Lektüre dargestellt und mir hat das Lesen viel Freude bereitet.

Bewertung vom 30.07.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Es gibt einen direkten Start in die Erzählung, es wird sich nicht erst mit seitenlangen Erklärungen und Details aufgehalten, stattdessen steuert die Geschichte zielgerichtet auf den Moment zu, an dem sie ihren späteren Ehemann kennenlernt. Nichtsdestotrotz war es mir möglich, flüssig in die Handlung zu starten und ich mag es, wie direkt zum Punkt gekommen wird.
Auch die Sprache befindet sich von Anfang an auf einem sehr guten und soliden Niveau. Sie lässt es zu, dass man sich viele Szenen vorstellen kann, sie gibt immer ausreichend Einblicke in die Gefühle von Hedy, sodass man zu ihrer Figur eine zarte Bindung aufbauen kann. Außerdem schafft es der Schreibstil, eine kurzweilige, stark recherchierte Geschichte entstehen zu lassen, die durchweg lebendig gehalten ist und sich flüssig lesen lässt.
Viele Protagonisten treten interessant und stark wandelbar auf. Ich mag es, wie sie im Verlauf der Geschichte mehrere Facetten von sich zeigen und dadurch einfach durchweg sehr spannend zu betrachten sind. Im besonderen Fokus steht natürlich Hedy Lamarr persönlich, sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und ihre Person wird im Verlauf der Geschichte am vertrautesten. An vielen Stellen konnte ich stark mit der jungen Frau sympathisieren, ab und an hätte ich mir gewünscht, dass sie noch stärker auftritt und mir haben doch ein paar Szenen gefehlt, in denen stärker auf ihre Karriere auf der Bühne und vor der Kamera eingegangen wird. Dazu gibt es ein paar Erwähnungen, was mir aber nicht ausgereicht hat.
Ich finde das Buch echt interessant, habe es gern gelesen und mich auch nach der Lektüre intensiv mit Hedy Lamarr beschäftigt. Zudem ist es spannend, in was für Kreise sie aufgrund ihrer Hochzeit gekommen ist und wie tief in der ganzen politischen Angelegenheit ihr Mann drinsteckte. Auch ihre Erfindungen und ihr Dasein als Schauspielerin sind gut geschildert. Und trotzdem hatte ich mir mehr erhofft. Ich finde, dass irgendwie ein bisschen zu viel im Buch geschildert wird, vielleicht wäre es ganz gut, wenn ein bisschen war ausgelassen worden wäre. Oder aber noch intensiver darauf eingegangen wird und die Geschichte dadurch zwar umfangreicher, aber auch runder hätte werden können.
Fazit
Einerseits bin ich sehr fasziniert von dem Menschen Hedy Lamarr und ich bin froh darüber, mit dieser Romanbiographie mehr über ihr Leben zu erfahren und einen Blick auf die unterschiedlichen Aspekte ihrer Person zu erhalten. Andererseits bin ich nicht komplett überzeugt, ich hatte auf eine noch stärkere, abwechslungsreichere und intensivere Geschichte gehofft. Es wird ein guter Blick auf das Leben dieser absolut bezaubernden und hochintelligenten Frau geboten, das gern noch tiefer hätte gehen können. So liegt ein echt gutes Buch vor, das ich gern gelesen habe, mich aber nicht so richtig vom Hocker gerissen hat...

Bewertung vom 12.04.2023
Blütenzauber / Die Hofgärtnerin Bd.3
Rosenthal, Rena

Blütenzauber / Die Hofgärtnerin Bd.3


sehr gut

Im Sommer letzten Jahres habe ich Band zwei gelesen und seitdem ist ein bisschen Zeit vergangen, mir ist doch einiges entfallen. Deshalb fand ich es gut, dass auf den ersten paar Seiten einiges auf eine kurze, prägnante und nicht zu aufdringliche Weise wiederholt wird. So ist gewährleistet, dass man selbst dann gut in die Handlung hineinfindet, selbst wenn es ein bisschen her ist, dass man sich mit der Hofgärtnerin befasst hat. Recht schnell standen auch mir daher die Ereignisse wieder vor Augen und mir ist es überraschend leicht gefallen, meinen Fokus auf die Geschichte zu lenken und in die Welt abzutauchen.
Ich habe das Buch über die Ostertage gelesen und finde, dass es dafür eine hervorragende Lektüre war. Sie ist auf einer recht leichten Ebene, nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht zu leicht. Ich bin durchweg flüssig und locker mit dem Lesen vorangekommen, gerade die ersten zwei Drittel des Buches haben genau meinen Geschmack getroffen. Ich finde, dass ein stetiger guter Fortschritt zu sehen ist, vieles wirkt authentisch und lebendig geschildert. Dazu herrscht eine angenehme Stimmung, die den Eindruck abrundet.
Leider finde ich, dass das letzte Drittel des Romans nicht mehr ganz so stark ist. Mit einem Ereignis ändert sich vieles, ich finde, dass es manchmal zu dramatisch wird und die Geschichte dadurch ein bisschen ihre Bodenständigkeit und Authentizität verliert. Ich fand viele Geschehnisse immer noch interessant, für mich war aber leider der Reiz teils verschwunden.

Ich finde, dass eine gute, solide und meist recht bildhafte Sprache vorliegt, die ein flüssiges Lesen zulässt. Zahlreiche Situationen werden top umschrieben, die Charaktere zeichnen sich durch ihre Vielfalt aus und es gibt aufgrund der zahlreichen Erzählperspektiven eine schöne Abwechslung. Immer wieder ist es möglich, auf die Szenen verschiedene Sichtweisen zu erhalten, was natürlich auch der Geschichte zugute kommt.

Meist finde ich, dass die Figuren ein natürliches und dadurch lebendiges Auftreten besitzen. Es wird genauer beschrieben, was sie für Sorgen haben und dadurch ist es recht leicht möglich, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass viele Figuren, allen voran Marleene und ihre Freunde auch mal eine andere Seite von sich zeigen, sie noch ein paar mehr Ecken und Kanten vertragen hätten, im Grunde bin ich aber ganz zufrieden mit den Personen.

Auch diesmal hat mir leider wieder eine ungefähre Zeitangabe gefehlt. Ich kann nicht wirklich benennen, wie viele Monate oder Jahre im Verlauf der Handlung vergangen ist und ich finde, daher ist auch ein Reifungsprozess bei den Protagonisten nicht so wirklich zu verfolgen. Zeitlich hängt man stark in der Schwebe, weshalb eine Angabe dessen extrem sinnvoll gewesen wäre.

Fazit
Es liegt ein solider und gut geschriebener Abschluss der Saga vor, der offene Fragen beantwortet und die Ereignisse zu einem zufriedenstellenden Ende bringt. Wenngleich ich finde, dass das Ende ein bisschen offener formuliert ist, weshalb eine leichte Angliederung eines möglichen weiteren Bandes stattfinden könnte.
Ich wurde gut unterhalten, finde, dass vor allem die ersten zwei Drittel des Buches extrem stark ausfallen, danach wird der Handlung zu viel Dramatik eingehaucht, was nicht mehr so meins ist. Trotzdem habe ich den Roman mit einem guten Gefühl beiseite gelegt, die Reihe ist echt gut und hat mir schöne Lesestunden beschert!

Bewertung vom 11.04.2023
Sturmtage / Waldfriede-Saga Bd.3
Bomann, Corina

Sturmtage / Waldfriede-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Ich mag es sehr, dass die einzelnen Bände zwar aufeinander aufbauen, sie aber auch gut unabhängig voneinander lesbar wären. So wird gleichzeitig gewährleistet, dass man als Leser gut wieder in die Geschichte hineinfindet und man die einzelnen Teile auch gut mit ein bisschen Abstand zwischendrin lesen kann. Der Hintergrund, sowie das Setting bleiben gleich, es gibt lediglich immer wieder eine neue Hauptfigur, die man begleitet und aus deren Sicht man immer wieder neue Eindrücke des Waldfriede erhält. Mag ich sehr, ich konnte dadurch ohne Probleme in die Handlung hineinfinden, hatte an einigen Stellen direkt wieder die gewohnten Bilder des Krankenhauses vor Augen und finde, dass ein schöner Start in die Geschichte geboten wird. Es geht interessant los, es werden ein paar Fragen aufgeworfen, die erst im Verlauf der Handlung geklärt werden und mit Helene wurde eine sympathische und vor allem lebendige Persönlichkeit geschaffen.
Wie auch in den anderen beiden Teilen wurden auch diesmal wieder einige Erzählperspektiven genutzt, die ein großflächiges, rundes und interessantes Gesamtbild ergeben. Ich mag die daraus entstehende Abwechslung und wie genau sich beobachten lässt, welche Entwicklungen das Waldfriede, als auch die Figuren durchmachen.
Bereits auf den ersten Seiten ist mir die Sprache positiv aufgefallen. Sie bietet nicht nur einen angenehmen Einstieg in die Ereignisse, sondern lässt direkt viele Situationen lebendig wirken und führt den Leser in die ganz eigene Dynamik des Waldfriede. Ich habe oft das Gefühl, dass dort die Uhren ein bisschen anders ticken und eine Welt geboten wird, die sehr interessant dargestellt wird und ihren eigenen Reiz besitzt. Mich haben die Ereignisse auf jeden Fall wieder schnell in ihren Bann gezogen, ich habe rund zwei Drittel des Buches innerhalb von zwei Tagen verschlungen gehabt und bin nun sehr gespannt auf den vierten Band der Saga!
Obwohl ich finde, dass die Protagonisten eine gute, vielfältige und vor allem lebendige Darstellung erhalten haben, bin ich diesmal nicht zu vollkommen zufrieden. Obwohl es aufgrund der Lage in Deutschland mit dem Krieg, der Partei vielleicht nicht immer so einfach gewesen war, einfach die Meinung zu sagen, sind mir manche Figuren ab und an ein bisschen zu zaghaft gewesen. Ich mein, sie müssen ja nicht ihre politische Haltung zu offen zeigen und sich damit in Gefahr bringen. Aber gerade auf freundschaftlicher Ebene gab es immer wieder Momente, in denen ich mir ein paar offene Worte gewünscht hätte. So wäre einiges ein wenig einfacher gewesen und die Personen hätten einen noch stärkeren Eindruck hinterlassen.
Fazit
Ich finde es irgendwie verrückt. Gefühlt ist gerade erst die Ankündigung des ersten Bandes da gewesen und nun ist einfach schon Teil drei ausgelesen, und es geht das Warten auf das große Finale los. Corina Bomann schafft es mühelos, an die Klasse der bereits erschienen Werke anzuknüpfen, es geht interessant, spannend und abwechslungsreich weiter mit der Geschichte rund um das Krankenhaus Waldfriede. Ich hatte wieder schöne Lesestunden und bin zufrieden mit der Handlung. Und genau deswegen werde ich auch ganz bestimmt den finalen Teil lesen!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2023
Das Lichtenstein - Modehaus der Illusionen
Averbeck, Marlene

Das Lichtenstein - Modehaus der Illusionen


sehr gut

Als sehr angenehm hat sich die Sprache gestaltet. Durchweg gut und flüssig lesbar, mit tollen Umschreibungen jeglicher Situationen und mit schönen Beschreibungen der Handlungsorte, die teils auch von Stimmungen hervorgehoben werden. Die Sprache befindet sich auf einem guten Niveau, sie ist nicht zu einfach gestaltet und schafft interessante Bilder.
Mir hat es sehr gefallen, dass auch diesmal wieder einige Erzählperspektiven genutzt wurden. So erhält man einen tieferen Blick in die Situationen und es entsteht eine tolle Abwechslung. Außerdem waren auch die politischen Entwicklungen interessant, wie die Personen mit Veränderungen umgehen, wie sie sich entwickeln und welche Sorgen sie haben.

Ich finde, dass der Fokus teilweise ein bisschen zu wenig auf dem Lichtenstein liegt. Noch immer spielt das Modehaus eine wichtige Rolle, jedoch rücken häufig die privaten Probleme der Figuren in den Mittelpunkt. Was zwar auch wichtig ist, um die private, aber auch politische Entwicklung zu zeigen, die das Leben stark beeinflusst. Aber ein besseres Gleichgewicht zwischen dem Lichtenstein mit der alltäglichen Kundschaft und den Entscheidungen, die hinter den Kulissen getroffen werden, und den privaten Sorgen und Problemen der Personen hätte mir besser gefallen.

Die Handlungsorte haben mir gut gefallen. Sie haben anhand von wenigen Worten lebendige Bilder vor Augen entstehen lassen und ich mag die Abwechslung, die dabei vorkommt. Man lernt sowohl das Lichtenstein genau kennen, als auch die Privatwohnungen einiger Figuren und diese Mischung ist sehr gelungen. Man kann teilweise Stimmungen wahrnehmen, was die einzelnen Orte noch interessanter macht und ich finde, dass durchweg solide und ansprechende Beschreibungen vorliegen.

Die Figuren sind abwechslungsreich gezeichnet, man lernt Personen mit unterschiedlichsten Charakteren, Zielen und politischen Haltungen kennen. Ich mag es, wie viele Protagonisten bereits aus den ersten zwei Bänden bekannt sind und wie somit allerhand alte Bekannte erneut auftreten. Durchweg gibt es schöne Zeichnungen der Figuren, sie haben vielfältige Wesen erhalten und zeigen ein breites Bild der Gesellschaft.

Ich war lange Zeit echt glücklich mit der Geschichte. Bis die letzten rund zwanzig Seiten angebrochen sind und sich ein Ende abgezeichnet hat, welches mir zu seicht und nicht realistisch genug war. Es ist zwar nachvollziehbar, weshalb die Figuren so gehandelt und diese Entscheidung getroffen haben, war für meinen Geschmack aber zu leicht gelöst und nicht so ganz authentisch. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, was vielleicht ein bisschen drastischer oder dramatischer ausgefallen wäre, dafür aber nicht so eine leichte Lösung beherbergt hätte.

Fazit
Zu großen Teilen hat mir der Roman echt gut gefallen und ich finde irgendwie auch, dass ein würdiger Abschluss der Saga vorliegt. Viele Aspekte der Geschichte haben mir echt gut gefallen, dazu zählen die Sprache, die Personenzeichnung, die Handlungsorte oder die vielfältigen Erzählperspektiven. Davon wurde ich komplett überzeugt und bin echt zufrieden damit. Allerdings ist die Geschichte für meinen Geschmack noch nicht ganz rund, ich finde, dass das Ende zu seicht ausfällt und das titelgebende Lichtenstein gern noch mehr im Fokus hätte stehen können. Ansonsten liegt ein echt gutes Buch vor, für die Reihe im Gesamten kann ich definitiv eine Leseempfehlung aussprechen!

Bewertung vom 05.02.2023
Das Glück riecht nach Sommer
Werkmeister, Meike

Das Glück riecht nach Sommer


sehr gut

Als ich im Juli überlegt hatte, welchen Roman ich als nächstes lesen soll, ist meine Wahl schließlich auf 'Das Glück riecht nach Sommer' gefallen. Mich hat es in dem Moment angelacht und ich hatte richtig Lust auf eine gute Sommergeschichte. Kurzerhand habe ich mit dem Lesen begonnen und von der ersten Seite an liegt eine tolle Sprache vor, die mir direkt gefallen hat. Sie ist lebendig gehalten und ich mag es, wie bildhaft sie viele Bilder zeichnet. Vor allem von den Handlungsorten gibt es hervorragende Beschreibungen und ich habe besonders jene Szenen geliebt, die in der Gartenanlage spielt, wo Ina kurzerhand eine Bleibe findet. Dort herrscht eine tolle Stimmung, die Szenen wirken sehr natürlich und die Vorstellung des Gartens ist einfach ein Träumchen!

Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und es hat mir keine Probleme bereitet, mich auf die Geschichte einzulassen. Ich finde, dass diese durchweg authentisch wirkt, die Figuren haben gute Zeichnungen erhalten und ich mag es, wie sich die Anzahl derer auf ein angenehmes Maß beschränkt.

Ina ist eine sympathische Hauptprotagonistin, die ich gut fand. Sie hat vieles hinterfragt, hätte manchmal ein bisschen mehr Stärke und Durchsetzungsvermögen zeigen können, ansonsten bin ich mit ihrem Charakter recht zufrieden.
Auch die anderen Protagonisten haben eine gute Zeichnung erhalten, sie treten abwechslungsreich auf, sind lebendig und greifbar und in keinster Weise stereotyp. Dabei gefällt mir die Vielfalt, sowohl Kinder, als auch Rentner kreuzen Inas Weg und sie alle geben ihr etwas für ihren weiteren Lebensweg mit.

Leider war das Ende schließlich nicht ganz meins, es war doch ein bisschen zu glatt und rund, was zwar zur Grundstimmung des Buches passt, mich nicht ganz zufrieden stellt. Vor allem, dass Ina sich schließlich nicht für den Mann entscheidet, den ich extrem gut und sympathisch empfand, hat es mir doch ein wenig schwer gemacht... Hat hat nicht ganz meinem Geschmack entsprochen, ich hätte mir ein etwas anderes Ende gewünscht.

Fazit
Zusammenfassend hat mir der Roman gut gefallen, ich wurde toll unterhalten und bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Ich mag die Leichtigkeit, die von ihm ausgeht und die Settings sind absolut gelungen. Es liegt eine Geschichte vor, die lebendig und abwechslungsreich ist, die sehr natürlich wirkt und die Grundlage für einen tollen Sommerroman ist. Einziger Punkt mit dem ich nicht ganz glücklich bin ist das Ende, war mir zu glatt und ich finde es schade, dass Ina den Typen hat abblitzen lassen hat, den ich viel sympathischer als den anderen fand...