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Bookflower173

Bewertungen

Insgesamt 107 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2022
Hoffnung
Ismail, Nermin

Hoffnung


sehr gut

Hoffnung ist ein Privileg!

In diesem Büchlein geht es um ein ganz großes und mächtiges Thema, die Hoffnung. Man könnte meinen, jeder hat sie. Aber Nermin Ismail beschreibt auf eindrückliche Weise, was es braucht, um hoffen zu können und wie Hoffnung in der Politik, Menschheitsgeschichte, Philosophie etc. gehandhabt wird. In kurzen, aber überzeugenden Kapiteln beschäftigt man sich hier mit verschiedenen Facetten von Hoffnung. Dabei haben mich vor allem die persönlichen Geschichten von Personen, die Nermin Ismail getroffen hat, sehr berührt. Im Buch wird nichts verschönigt, es wird gezeigt, was passiert, wenn die Hoffnung stirbt oder nicht mal existiert. Durch das Heranziehen verschiedener Philosophen, Psychologen und Politikern kann man mit diesem Buch viel Wissen sammeln und verschiedene Ansichten zur Hoffnung kennenlernen. Besonders schön finde ich, dass am Ende zum gemeinsamen Hoffen und zum Handeln aufgefordert wird, damit Hoffnung kein Privileg mehr, sondern für alle zugänglich ist. Das Buch rüttelt einen wach, weil man merkt, wie glücklich man sich schätzen kann, in der Lage zu sein, hoffen zu können.

Bewertung vom 22.01.2022
Dschinns
Aydemir, Fatma

Dschinns


ausgezeichnet

Bewegende Familiengeschichte!

Inhalt:

Hüseyn hat 30 Jahre in Deutschland gelebt und hat sich nun seinen Traum von einer Eigentumswohnung in Istanbul erfüllt, um dort seine Zeit als Rentner zu genießen. Kurz nach dem Einzug stirbt er jedoch unerwartet. Ein großer Schock für die gesamte Familie, seine Frau und seine vier Kinder, die in Deutschland ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen sind. Alle reisen unversehens nach Istanbul, um rechtzeitig zur Bestattung anzukommen. Dabei lernen wir jede Perspektive kennen, die alle sehr spannend und berührend sind.

Meinung:

Das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Jedes Kapitel ist aus der Sicht eines anderen Familienmitglieds geschrieben. Dadurch lernt man die Familie Yilmay sehr gut kennen. Ich war überrascht, wie unterschiedlich die Geschwister eigentlich sind. Jede Person hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und es kommen Geheimnisse ans Licht, die jahrelang verborgen geblieben sind. Das hat den Roman sehr spannend gemacht! Dennoch fällt auf, dass eine große Gemeinsamkeit zwischen den Geschwistern im Wunsch besteht, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden und die Frage nach der eigenen Identität zu lösen.

Durch die wechselnden Perspektiven und verschiedenen Persönlichkeiten werden dem Roman sowohl Dynamik als auch viel Gefühl verliehen. Die Geschichten gehen alle sehr nahe und offenbaren die klaffenden Wunden und Risse, die durch die Familie gehen. Mich hat jede Geschichte sehr bewegt und der Schreibstil wirkte auf mich sehr beruhigend und angenehm. Das Aufeinandertreffen von Kulturen und dessen Schwierigkeiten werden hier grandios und vielseitig dargestellt.

Fazit:

"Dschinns" ist ein bewegender Familienroman, der mich emotional gepackt hat und durch das Aufdecken von Geheimnissen noch dazu sehr spannend ist! Vom Inhalt mal abgesehen ist auch das Cover ein echtes Highlight!

Bewertung vom 18.01.2022
Kleine Philosophie der Begegnung
Pépin, Charles

Kleine Philosophie der Begegnung


ausgezeichnet

Die Magie zwischenmenschlicher Begegnungen

Inhalt:

In diesem Buch werden zwischenmenschliche Begegnungen von Charles Pépin ganz genau unter die Lupe genommen. Es geht um die Arten von Begegnungen, ihre Konsequenzen, Wirkungen und Bedeutungen. Dabei referiert er auf verschiedene Philosophen, Musiker, Filme etc., sodass eine ganze Bandbreite an Begegnungen durchleuchtet wird, seien es freundschaftliche, professionelle oder romantische Beziehungen.

Meinung:

Hierbei handelt es sich überhaupt nicht um ein langweiliges Sachbuch. Ich bin begeistert, wie unterhaltsam Pépin philosophisch argumentiert und Aspekte zwischenmenschlicher Begegnungen beleuchtet.

Dabei hält er sich nicht an einer bestimmten Sache lange fest, sondern es geht dynamisch hin und her, Philosophen werden aneinandergereiht, um Argumente zu stützen oder verschiedene Ansichten gegenüberzustellen.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass antike und moderne Philosophen, aber auch Komponisten und Schauspieler aus bekannten Filmen einen Platz in diesem Buch haben. Somit kann eigentlich jede Leserin und jeder Leserin der Argumentation folgen, weil er die analysierten Begegnungen aus dem eigenen Alltag kennt.

An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir ein paar detailliertere Analysen gewünscht. So ist es aber ein sehr unterhaltsames Sachbuch, das für jeden geeignet ist, auch für die, die sich bisher noch nicht philosophisch beschäftigt haben.

Im Anhang werden alle Personen (Philosophen, etc.) und Werke, auf die sich Pépin bezogen hat, aufgelistet, sodass man dort auch gleich nach bestimmten Personen und Werken suchen kann.

Fazit:

Das Buch behandelt ein sehr spannendes, allgemein bekanntes Thema, nämlich die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen. Kurz und knackig werden einleuchtende Argumentationen auf unterhaltsame Weise geliefert. Die Beispiele aus dem Alltag werden auf verständliche Weise mit der Philosophiegeschichte verknüpft. Das Buch fängt die Magie dieser Begegnungen sehr schön ein!

Bewertung vom 18.01.2022
Erschütterung
Everett, Percival

Erschütterung


sehr gut

Der Tatenlosigkeit entkommen

Inhalt:


Zach bezeichnet sich selbst als eher unglücklichen Menschen. Er hat eine tolle Frau und eine bezaubernde Tochter, aber wird dennoch hin und wieder von Gedanken an einen Selbstmord heimgesucht. Die Beziehung zu seiner Frau ist kälter geworden, seine Tochter ist die einzige, die er innig liebt. Als sie die schlimme Diagnose erhalten, dass ihre Tochter Sarah eine tödliche Krankheit und damit keine hohe Lebenserwartung hat, bricht seine Welt zusammen. Um vor der eigenen Tatenlosigkeit zu fliehen, flieht er nach New Mexico, um einem Hilferuf nachzugehen, den er in der Tasche einer Second-Hand-Jacke gefunden hat.


Meinung:


Zach habe ich als sehr interessanten Protagonisten empfunden. Er ist ein nerdiger Paläontologe, der etwas kalt und distanziert ist. Der Schreibstil macht ihn lebendiger, da hiermit seine Distanz sowie seine Melancholie und sein Unglücklichsein, also sein inneres Wesen authentisch widergespiegelt werden. Auch dass Zach selbst Fehler macht und nicht immer richtig handelt, macht ihn sehr menschlich.


Mich hat seine Verbindung zu seiner Tochter sehr berührt. Das gemeinsame Schachspielen zieht sich als Bindeglied zwischen Vater und Tochter durch den gesamten Roman. Zach beschreibt immer wieder, wie sehr er seine Tochter liebt, was durch verschiedene Gedanken und Erinnerungen, deutlich gemacht wird. Er erträgt es daher nicht, bei seiner Tochter zu bleiben, und tatenlos mit ansehen zu müssen, wie sich ihr Zustand verschlechtert. Obwohl der Schreibstil eher distanziert ist, werden sein Schmerz und seine Trauer sehr intensiv vermittelt.


Um dieser Tatenlosigkeit zu entkommen, entscheidet sich Zack dafür, dem Hilferuf zu folgen. Damit eröffnet sich ein anderer Handlungsstrang, der Spannung in den Roman bringt. Diese Art der Trauerbewältigung fand ich sehr interessant und habe sie sehr gerne mitverfolgt.


Dass Zach nun eine Aufgabe hat, bei der er anderen Menschen helfen kann, gibt ihm die nötige Kraft, den immer schlechter werdenden Zustand seiner Tochter zu ertragen. Die beiden Handlungsstränge haben mir gut gefallen, wobei mir der zweite Strang in New Mexico ein wenig konstruiert bzw. weit hergeholt wirkte. Dennoch konnte man mit ihm mehr über Zach erfahren.


Fazit:


Der Roman behandelt die Trauerbewältigung auf eine neuartige und bewegende Weise. Der Umgang des Protagonisten mit der Erschütterung seiner Welt ist spannend und authentisch dargestellt. Der zweite Handlungsstrang macht den Roman besonders, auch wenn er vielleicht etwas weit hergeholt wirken könnte.

Bewertung vom 03.11.2021
Wolkenkuckucksland
Doerr, Anthony

Wolkenkuckucksland


ausgezeichnet

Traumhaft schön!

Inhalt:

In diesem Roman gibt es drei Handlungsstränge, die auf drei verschiedenen Zeitebenen verlaufen. Zum einen geht es um Anna und Omeir während der Belagerung und Eroberung von Konstantinopel, 1453. Dort stößt Anna auf die Prosaerzählung "Wolkenkucksland" von Antonios Diogenes, die heute verschollen ist. Zum anderen begleiten wir in der Gegenwart Zeno, Seymour und einige Kinder, die dieselbige Erzählung zu einem Theaterstück umgewandelt haben. Der letzte Strang spielt in der Zukunft und wir begleiten Konstance auf ihrer Raumschiffahrt zu einem besseren Planeten. Auch sie interessiert sich für die Geschichte "Wolkenkuckucksland".

Meinung:

Ich bin fasziniert, wie dieses Buch die Grenzen von Raum und Zeit fließend auflöst und mehrere Ebenen so schlüssig und überzeugend miteinander verwebt! Ab der ersten Seite läuft aufgrund des bildlichen Schreibstils ein Film im Kopf ab. Man ist ganz nahe bei den Figuren und schließt sie direkt ins Herz. Trotz vieler überraschender und beunruhigender Momente, strahlt die Geschichte eine einladende Ruhe und Wärme aus, sodass ich sie bis zum Ende sehr genossen habe.

Das Hauptbindeglied zwischen den unterschiedlichen Orten und Zeiten ist die heute nicht mehr erhaltene antike Prosaerzählung "Wolkenkuckucksland". Zwischendurch erfährt man in kurzen Einschüben immer mehr darüber, was es mit dieser Geschichte auf sich hat. Das hat mir besonders gut gefallen! Damit wird nämlich die Bedeutung des geschriebenen Wortes, der Geschichten, und auch der Bibliotheken aufgezeigt. Das Buch vereint uns Menschen wieder, indem es mit diesem Bindeglied ein besonderes Kontinuum schafft. Die Stränge laufen nicht einfach nur nebeneinander her, sondern sie berühren sich sanft, schneiden sich, verweben sich immer mehr. Je weiter ich im Buch vorangeschritten war, desto schlüssiger wurde mir die Geschichte. Die einzelnen Puzzleteile haben am Ende ein zusammengefügtes, erstaunliches und nachhallendes Bild bei mir hinterlassen.

Dass die Figuren größtenteils Kinder sind, die sich mit ihrer Welt zusammensetzen müssen und vor wichtigen Entscheidungen stehen, trägt ebenfalls zum Zauber der Geschichte bei. Man fühlt mit ihnen mit, fühlt die Verbundenheit zu ihnen und lernt dabei sehr vieles über sich, die heutige Welt und die Menschheit.

Fazit:

Dies ist mein erster Roman von Anthony Doerr und er hat mich restlos verzaubert. Man schlüpft beim Lesen in eine ganz andere Welt, die mir magisch erschien. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, dieser paradiesischen Stadt in den Wolken, dem Wolkenkuckucksland, ganz nahe zu sein.

Bewertung vom 17.10.2021
Auf Basidis Dach
Ameziane, Mona

Auf Basidis Dach


ausgezeichnet

Eine wunderschöne Reise nach Marokko!

Inhalt:

Mona Ameziane nimmt uns mit auf eine Reise nach Marokko, auf der wir ihre Familie und das wunderschöne Land besser kennenlernen. Parallel erfahren wir, wie es ist - um es in den Worten von der kleinen Mona auszudrücken - "aus halb Marokko und halb Deutschland" zu kommen. Dabei spricht sie über verschiedene Kulturen und Schwierigkeiten, die beiden Kulturen miteinander zu vereinbaren, aber auch darüber, "dass es ein Geschenk ist, in zwei Ländern dieser Welt zu Hause zu sein" (S.15).

Meinung:

Ich kann von diesem Buch nur schwärmen! Jede Seite fand ich so schön geschrieben, dass ich mir für jede genügend Zeit genommen habe, um alle Informationen und Gedanken von Mona Ameziane aufzunehmen. Sie schreibt mit sehr viel Humor und Weisheit und ich bin fasziniert davon, wie sie die beiden Kulturen gegenüberstellt und daraus Vorteile und Schwierigkeiten zieht. Es geht um Herkunft, Rassismus, Migrationshintergrund, Familie, Religion und vieles mehr.

Außerdem habe ich mich jetzt in Marokko verliebt! Ich habe so viel Schönes über dieses Land erfahren, dass ich nun selbst mal nach Marokko reisen möchte, um den Zauber dieses Landes und vor allem der Medina von Fès zu spüren. Aber dass es auch unschöne Seiten gibt, wird nicht verheimlicht.

Sie fängt das Leben zwischen zwei Ländern, zwei Welten und zwei Heimatorten perfekt auf und spricht über Themen, die einen zum Nachdenken anregen sowie die Erfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund aufgreifen. Der Erzählstil in der ersten Person verleiht dem Roman gleichzeitig den Charakter einer authentischen und spannenden Dokumentation und den eines Gesprächs unter Freunden.

Fazit:

Mir hat jede Seite in diesem Roman gefallen, weil so viel Kluges und Schönes darin geschrieben steht. Der Vergleich zweier Kulturen und die Reise nach Marokko haben mich gefesselt und ich war traurig, als die Reise irgendwann vorbei war.

Bewertung vom 02.10.2021
Shuggie Bain
Stuart, Douglas

Shuggie Bain


sehr gut

Voller Leid und Trostlosigkeit

Inhalt:

Der kleine Junge Shuggie wächst zur Thatcher-Zeit in einer Arbeitersiedlung in Glasgow auf. Er selbst merkt früh, dass er anders ist als die anderen Jungen in seinem Umfeld und wird deswegen von ihnen beleidigt und zusammengeschlagen. Sein Vater verlässt die Familie sehr früh und seine Mutter Agnes ist alkoholsüchtig. Er tut alles, um seine Mutter zu beschützen, sie vom Alkohol fernzuhalten und sie glücklich zu machen.

Meinung:

Der Roman gewährt einen Einblick in eine Familie, in der die Alkoholsucht eine große Rolle spielt. Dass Shuggie bereits mit 10 Jahren anfängt, sich für seine Mutter aufzuopfern, und die Schule schwänzt, um bei ihr zu bleiben, hat mich sehr traurig gemacht. Die toxische Beziehung zwischen ihm und seiner Mutter steht im Vordergrund. Während er sie glücklich machen und vom Alkohol fernhalten möchte, beachtet Agnes ihn kaum, nutzt ihn aus und lässt ihn verhungern, weil sie das ganze Geld für ihren Alkohol ausgibt. Er selbst bekommt so gut wie gar keine Aufmerksamkeit und wird für sein feminines Verhalten geächtet. Seine Homosexualität sieht er selbst als einen schlimmen Fehler an, weil sein Umfeld es ihn glauben lässt. Douglas Stuart hat mit Shuggie einen Protagonisten geschaffen, der einem nur ans Herz wachsen kann.

Der Inhalt ist voller Trostlosigkeit und Leid. Im Roman spielen neben dem Alkoholmissbrauch auch sexueller Missbrauch und Gewalt eine große Rolle. Daher kommt beim Lesen keine Freude auf, man liest aber trotzdem weiter, weil Shuggies trauriges Schicksal einen in den Bann zieht. Im Verlauf des Romans wurde ich immer abgestumpfter, was bei dem Inhalt eigentlich sehr erschreckend ist. Durch Stuarts nüchternen Schreibstil gab es aber immer eine Distanz zwischen mir und dem Inhalt, sodass ich die schonungslose Geschichte weiterlesen konnte, ohne das Buch abbrechen zu müssen.

Die Perspektive wechselt sehr oft, sodass man auch Agnes und Shuggies Geschwister Leek und Catherine besser kennenlernt. Vor allem Agnes' Geschichte ist wichtig, um die toxische Beziehung zwischen ihr und Shuggie zu verstehen.

Parallel werden auch die Folgen von Thatchers Regierung in den 80er Jahren deutlich. Die vielen Arbeiter, die arbeitslos geworden sind, werden an den Rand der Gesellschaft und der Stadt gedrängt. Sie werden völlig vergessen und mit ihrer Armut sowie weiteren Problemen alleine gelassen.



Fazit:

Der Roman zeigt sehr schonungslos auf, wie das Leben eines Kindes von der Alkoholsucht der Eltern geprägt wird. Shuggies Aufopferung für seine Mutter und die zu früh übernommene Verantwortung ziehen sich durch das gesamte Buch und haben mich nicht kalt gelassen. Am Ende war ich aber froh, dass ich das Buch beiseitelegen konnte, da bei dem Inhalt alles andere als ein Lesegenuss aufgekommen ist. Man sollte darauf gefasst sein, dass sich der Roman aufgrund der Thematik nicht einfach mal schnell wegliest und einen herunterziehen kann.

Bewertung vom 02.10.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


ausgezeichnet

Weihnachten a lá Kluftinger!

Inhalt:

Als Erika zwei Tage vor Heiligabend von der Leiter fällt und sich verletzt, muss der Kommissar Kluftinger alle Weihnachtsvorbereitungen selber erledigen. Noch dazu bekommt er auch noch Besuch aus Japan, nämlich von Sazuka, auch Joschi genannt. Joschi ist der Vater von Kluftingers Schwiegertochter und freut sich schon sehr darauf, Weihnachten im Allgäu mitzuerleben. Chaos und Katastrophen sind vorprogrammiert!

Meinung:

Ich finde dieses kleine aber feine Buch perfekt für die Vorweihnachtszeit. Insgesamt passieren 24 Katastrophen, sodass es ein tolles Ritual wäre, der Familie im Dezember jeden Tag eine Katastrophe vorzulesen.

Die Kapitel sind dabei alle sehr witzig und kurz. Kluftinger und Joschi finde ich super gemeinsam. Bei denen gibt es immer etwas zu lachen. Vor allem bei Kluftingers Englisch musste ich mehrmals schmunzeln. Die Dialoge zwischen den beiden werden damit zu richtigen Highlights!

Der Kommissar blamiert sich auch die einigen Male, sogar vor seinen Kollegen. Wie die beiden das Weihnachtsfest vorbereiten, ist sehr unterhaltsam und man merkt, wie aufgeschmissen Kluftinger ohne Erika ist.

Der Schreibstil passt perfekt zu der Geschichte. Schon den ersten Satz "Mei , wie die Plätzle wieder duften, Erika. Brutal!" fand ich genial.

Fazit:

Ich hatte richtig viel Spaß, Kluftinger und Joschi bei den Weihnachtsvorbereitungen zu begleiten. Das Buch liest sich wahnsinnig schnell und hat mir jetzt schon Vorfreude auf Weihnachten gemacht. Das Tolle ist, dass das Buch kurz ist und somit auch neben dem Weihnachtsstress und -chaos gelesen werden kann.

Bewertung vom 02.10.2021
The Stranger Times Bd.1
McDonnell, C. K.

The Stranger Times Bd.1


ausgezeichnet

Spannung trifft britischen Humor!

Inhalt:

Hannah sucht verzweifelt einen Job und ist froh, als sie bei der Zeitung "The Stranger Times" ein Vorstellungsgespräch hat. Ab da fängt das Komische und Dramatische an. Die Zeitung beschäftigt sich mit unerklärlichen Stories, die sich dann doch komischerweise bewahrheiten. Aber Hannah stellt schnell fest, dass auch ihr Chef und die anderen Mitarbeiter sehr eigenartig und besonders sind. Schon in ihrer ersten Arbeitswoche passiert etwas sehr skurriles. Es tauchen unerklärliche Fotos auf, die der Beginn einer spannenden Recherchearbeit sind.

Meinung:

Ich glaube, es gab es fast gar keine Seite, wo ich nicht schmunzeln oder lachen musste. An britischem Humor fehlt es in diesem Roman auf keinen Fall. Und man kann ihn auch in keine Schublade stecken. Die Geschichte ist eine Mischung aus Krimi und Fantasy.

Die übernatürlichen Elemente und der Humor haben mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Die Erzählweise passt perfekt dazu. Vieles wird sozusagen schleierhaft erzählt, sodass man erst im Laufe des Romans immer mehr über die komischen Figuren und das Geschehen erfährt.

Die Figuren und ihre Dialoge haben mir richtig gut gefallen! Alle sind an sich sehr eigenartig und daher auch super witzig. So einer verrückten Truppe bin ich schon lange nicht mehr in einem Buch begegnet. Und man hat sehr schnell das Gefühl, dass man sie persönlich kennt, auch wenn sie etwas überspitzt gezeichnet sind. Aber das habe ich geliebt!

Zwischendurch können wir auch kurze Artikel der Zeitung "The Stranger Times" lesen, die ebenfalls sehr unterhaltsam waren. Erwähnenswert ist sogar die Danksagung zum Schluss, die sehr kreativ ist und mich abermals zum Lachen bringen konnte.

Fazit:

Neben dem coolen Cover und dem schwarzen Buchschnitt konnte mich auch der Inhalt begeistern. Die Geschichte ist spannend, aber auch sehr witzig, sodass ich sehr viel gelacht habe. Und ich habe erfahren, dass es noch eine Fortsetzung geben wird, worauf ich mich jetzt schon wahnsinnig freue!

Bewertung vom 19.09.2021
Barbara stirbt nicht
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


ausgezeichnet

Tolle Unterhaltung!

Als seine Frau Barbara, pflegebedürftig wird, muss Walter Schmidt alle Aufgaben übernehmen, die sie immer übernommen hat. Und da fängt der Schlamassel schon an.

Walter Schmidt ist ein toller Protagonist, dem ich gerne gefolgt bin! Er ist tollpatschig und launisch, weshalb ich beim Lesen mehrmals lachen musste und Spaß hatte. Dass er ohne seine Frau aufgeschmissen ist, merkt man spätestens dann, wenn er selbst verzweifelt Kaffee kochen muss. Einem solchen Protagonisten bin ich davor noch nicht begegnet, weshalb dieser Roman für mich sehr erfrischend gewesen ist.

Aber Herr Walter entwickelt sich weiter und ist mir doch sehr ans Herz gewachsen. Vor allem das Kochen hat er für sich entdeckt, nachdem er auf den Fernsehkoch Medinksi gestoßen ist. Neben dem Humor verbirgt sich hinter diesem schönen Cover auch eine traurige Geschichte, die mich berührt und traurig gemacht hat. Denn Barbara geht es schlechter, als Walter annimmt.

Das Buch liest sich sehr flüssig und schnell und ich war wirklich traurig, als es vorbei war.

Fazit:
Ein sehr humorvoller und herzlicher Roman mit einem außergewöhnlichen, aber doch liebenswerten Protagonisten. Für Unterhaltung ist mit diesem Roman definitiv gesorgt!