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Nilly

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2012
Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1
Winter, Hanna

Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1


gut

Die Profilerin Lena hat in Berlin einen neuen Job. Mehrere Frauenleichen wurden bestialisch zu gerichtet. Jetzt soll sie dieses mordende Monster endlich erwischen, da das Ermittlungsteam nicht mehr weiter kommt. Die Ermittlungsarbeiten sind im vollen Gange. Für Lena soll sich allerdings das Blatt schnell ändern. Dennoch arbeitet sie gekonnt mit Köpfchen und Mut gegen den Serienkiller an. Ihr Begleiter ist die ständige Angst, ein neues Opfer zu finden. Wie kann ER nur gestoppt werden??!!

Der Thriller „Opfertod“ ist ein gelungener Krimi mit einigen Schwächen. Ich kannte die Autorin Hanna Winter nicht, dennoch habe ich schon viele gutes über sie gelesen und gehört.

Zu erst die Stärken: Ich war schon nach den ersten Seiten in der Geschichte gefangen. Die Protagonistin Lena Peters ist mir absolut sympathisch. Sie hat eine dunkle Vergangenheit und dunkle Schatten, mit denen sie im Alltag kämpfen muss. Gleich am Anfang tritt Lena in mehrere Fettnäpfchen. Hier konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Durch den flüssigen Schreibstil fliegt man nur so durch die Zeilen. Die Gedankenwelten des Killers sind erschreckend und gleichzeitig faszinierend. Lena kommt immer wieder an ihre persönlichen Grenzen.

Die Schwächen: Etwas störend finde ich die häufigen Unterbrechungen durch einen Kapitelwechsel. Der Lesefluss ist hier unterbrochen und meiner Meinung nach ist es unsinnig, so viele Kapitel zu setzten. Außerdem ist die Auflösung nicht gelungen. Viel zu schnell und flapsig geht der Mörder ins Netz. Die wirklichen Hintergründe und die Abgründe werden kaum bis gar nicht in Augenschein genommen. Ich hatte das Gefühl, die Autorin muss auf Biegen und Brechen den Schlusssatz schreiben. Das ist wirklich sehr schaden, denn ansonsten hat mir das Buch gut gefallen. Etwas verwirrend finde ich auch den Rückentext. Dieser ist absolut unpassend.

Fazit: spannender Krimi mit Gruselfaktor, aber enttäuschenden Ende. Auf den Nachfolger bin ich allerdings trotzdem neugierig!

Bewertung vom 12.02.2012
Die Tote vom Naschmarkt / Sarah Pauli Bd.2
Maxian, Beate

Die Tote vom Naschmarkt / Sarah Pauli Bd.2


sehr gut

Der Wien-Krimi „Die Tote vom Naschmarkt“ ist ein pfiffiger Kriminalfall gepaart mit einer Reise durch die fantastische Stadt. Die Autorin hat einen guten Mittelweg geschaffen: der Lesefluss wird nicht durch einen aufdringlicher Dialekt unterbrochen und ich hatte nie das Gefühl, einen Stadtführer in den Händen zu halten. Dennoch kann sich der bekannte Wiener Flair voll entfalten.

Bei der sympathische Journalistin Sarah Pauli ist gerade so etwas wie Normalität eingetreten. Ihre Kolumne über den Aberglauben gewinnt an Beliebtheit und sie fühlt sich wohl. In Sarahs letzten „großen Story“ musste ihre Kollegin mit dem Leben bezahlen…

Als dann die Postsendung mit drei abgetrennten Fingern auf Sarahs Tisch landen, ist es mit dem gemütlichen Alltag schnell vorbei! Gehören die Finger der Toten, die auf dem Naschmarkt gefunden wurde? Was hat das alles mit dem Vergewaltigungsprozess zu tun?

Sarah kann ihre Neugierde und ihren Spürsinn nicht im Zaum halten. Sie wühlt und bringt erstaunliche Dinge ans Licht! Ihr großes Wissen an Symbolik ist ihr hier eine große Hilfe!

Der Leser bekommt auch einen interessanten Blick in die Gedankenwelt des Staranwalts Karlheinz Koban. Arroganz und Hochnäsigkeit scheinen fest mit ihm verbunden zu sein. Aber heißt es nicht: Hochmut kommt vor dem Fall!?

Ich bin ein großer Fan der Stadt Wien. Der Flair und die Menschen haben etwas Besonderes. Somit habe ich mich wirklich sehr über diesen Krimi gefreut. Die Autorin Beate Maxian und der erste Wien-Krimi „Tödliches Rendezvous“ waren mir bisher nicht bekannt. Die Autorin nimmt immer wieder Bezug auf den ersten Teil. Für mich steht fest: den muss ich auch lesen! Generell ist es wohl ratsam, um Sarahs Gedanken- und Gefühlswelt besser zu verstehen, dieses Buch zuerst zu lesen. Das finde ich ein kleinwenig schade.

Der Schreibstil ist gekonnt locker und passt in die Geschichte. Durch den häufigen Szenen- und Personenwechsel hat der Krimi Schwung und der Leser hat keine Zeit zum Abschweifen. Ich war ab der ersten Seite gefangen. Die Idee, den Aberglaube und die vielen Symboliken einzubauen, ist erfrischend und andersartig. Es hat mir gut gefallen. Die Lösung des Buches ist für mich als alte Krimi-Maus keine Überraschung. Dennoch hat die Autorin das Buch gekonnt zu Ende gebracht.

Fazit: Klasse Buch – ich werde es auf jeden Fall weiter empfehlen!

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Bewertung vom 14.10.2011
Bauchgefühl
Kaller, Luise

Bauchgefühl


ausgezeichnet

Die Hebamme Luise Kaller hat einem uralten und dennoch immer aktuellen Thema ein wunderbares Gesicht gegeben! Es ist ein informatives Sachbuch Rund um die Befruchtung, Schwangerschaft, Geburt und die Wochen danach. Das Besondere ist allerdings, dass eine Menge Liebe und Herzblut in den Worten der vielen Tipps und Ratschläge mitschwingen.

Zuallererst lernt der Leser die Hebamme Luise Kaller kennen. Ich war schon schwer beeindruckt, als die die Zahl von über 10.000 Geburten gelesen hatte! Wenn nicht diese Frau, wer dann, kann den werdenden Müttern und solchen die es vielleicht bald werden möchten, mit Rat und Tat zur Seite stehen?

Bereits nach den ersten Seiten wusste ich viel über die vielen Möglichkeiten der Befruchtungen. Dann tauchen wir in die anstrengenden und aber auch schönen 40 Schwangerschaftswochen ein. Themen wie Untersuchungen, Übernahmen der Krankenkassen und das Packen der Krankenhaustasche werden in diesem Teil ausführlich und mit viel Augenzwinkern behandelt. Ich möchte hier die vielen „Papi-Tipps“ nicht unbeachtet lassen.

Dann folgt die Geburt. Frau Kaller versucht mit ihrem freundlichen Wesen die Angst zu nehmen. Nein, sie verspricht nichts. Dennoch sagt sie klar und deutlich: das schaffen Sie auf jeden Fall!

Zu guter Letzt gibt Frau Kaller Tipps beim Heimkommen, Stillen und wenn das Baby nicht schlafen möchte.

Das liebvoll gestaltete Cover und der Buchtitel „Bauchgefühl“ sind fantastisch gewählt. Die sprachliche Ausführung ist locker und leicht. Dennoch konnte ich unglaublich viele Informationen (auch Fachbegriffe) mitnehmen. Mir ist das Thema „Schwangerschaft“ auf jeden Fall näher gebracht worden. Ich empfehle allen Frauen dieser Welt, die Mama werden möchten, dieses liebevolle Werk. Auch die werdenden Papis dürfen gerne mal reinschauen!

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Bewertung vom 20.08.2011
Prinsengracht 263
Dogar, Sharon

Prinsengracht 263


ausgezeichnet

Wstawac´! – Aufstehen!

Die Autorin Sharon Dogar hat eine Idee. Neu, anders und doch beschäftigt sie sich mit den so bekannten Tagebüchern der Anne Frank. Wer waren die Menschen, die ebenfalls Jahre in dem holländischen Hinterhaus ausharren mussten? Anne erzählte aus ihrem Blickwinkeln, aber wie sieht es in Peter van Pels aus? Sharon Dogar packt die unerbittliche und so unendlich traurige Geschichte deren Personen in einen Roman, die gemeinsam auf ein gutes Ende hofften… An den Daten und Fakten hält sie sich ohne Kompromiss an die wahren Begebenheiten.

Peter ist ein junger Mann. Träumt von der Liebe und von dem Leben. Aber er ist Jude und das bedeutet, dass er im 2. Weltkrieg jeder Freiheit beraubt ist. Judenstern, Ausgrenzung, Hass. Er und seine Eltern haben das Glück, zusammen mit den Franks in einem scheinbar sicheren Versteck unterzukommen. Peters Gedanken und Ängste kurz vor dem eintauchen in das Hinterhaus sind so bedrückend und intensiv beschrieben, dass ich ebenfalls diese Beklemmung und Angst spüre.

Durch den Aufbau des Buches bekommt Peters Charakter Tiefe und Farbe. Er befindet sich im Todeslager. Diese Gedanken werden in Kursivschrift gehalten und sind unglaublich ergreifend. Er erzählt in Gedanken seine Geschichte im Hinterhaus von Prisengracht 263. Jeder neue und zu überlebende Tag ist mit einem Datum versehen.

Der Alltag ist extrem eingeengt. Die Stimmung und die Gefühle bringt die Autorin außerordenlicht gut auf das Papier. Die Tagebücher und die Geschichte sind bekannt, dennoch leide ich mit. Als dann das Versteck auffliegt und die 8 Personen aus ihrem dunklen Loch gezerrt, abtransportiert und verteilt werden, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Das Leben im Todeslager, die Qualen und die Ängste haben mich sehr berührt. Und wieder einmal stellte sich mir die Frage: wie konnten Menschen so grausam und bestialisch sein? Dafür wird es wohl nie ausreichende Antworten geben…

Dieses Buch ist wunderbar geglückt. Die Autorin versteht es, den Leser in die Welt der Protagonisten zu führen. Erbarmungslos und schonungslos brasseln die Gefühle und Ängste der Familien auf einen ein. Danke, Sharon Dogar, dass Sie es mit diesem fantastischen Roman geschafft haben, die dunkle Geschichte lebendig zu halten!

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Bewertung vom 01.08.2011
Der Ruf des weißen Raben
Seven Deers, Sanna

Der Ruf des weißen Raben


ausgezeichnet

Durch meine Reisen in die USA bin ich schon seit längerem von der Mystik der Indianer gefangen. Die Naturverbundenheit und die intensive Lebensweise mit spirituellen Riten sind für mich sehr beeindruckend.

Somit war ich auf das Buch „Der Ruf des weißen Raben“ von Savanna S. Deers sehr gespannt. Die Autorin kommt aus Hamburg und lebt seit langem mit ihrem indianischen Mann in der Wildnis Kanadas. Wenn nicht Savanna S. Deers, wer soll sonst einen authentischen Roman über das Leben und die Liebe eines besonderen Paars schreiben?

Die Protagonisten Myra treibt es in die Natur. Schon lange war sie nicht mehr an dem Ort ihrer Kindheit. Doch sie braucht jetzt endlich Ruhe - und die fand sie schon immer in den Wäldern Kanadas. Unbedarft platzt sie plötzlich in die Zeremonie eines Indianerstammes. Myra weiß noch nicht, dass damit ein ganz besonderes Leben für sie beginnt.
Der sympathische Indianer Chad nimmt Myra an die Hand und versucht, sie bei ihrer großen Aufgabe zu unterstützen. Myra wurde von den Geisterwesen auserkoren, die Welt zu retten. Es wird ihr ermöglicht, durch Pforten in unterschiedliche Zeiten einzutauchen. Diese Reisen sind wunderbar spannend geschrieben. Die Autorin lässt Myra von der Gegenwart in die Zukunft und wieder weit in die Vergangenheit hüpfen. Es kommt nie Verwirrung auf, sondern eine kribbelndes: Was passiert als nächstes? Welches Abendteuer lässt als nächstes auf sich warten?

Die Liebe zwischen Chad und Myra wird im Laufe der Zeit stärker und intensiver. Der Schreibstil rutscht hier nie ins kitschige ab oder wirkt abgedroschen. Die Charakter der Protagonisten haben Farbe und Tiefgang. Jedes mal wenn ich das Buch in die Hand nahm, tauchte ich in die Natur ein. Die beschreibenden Worte und die fantastische Geschichte haben mich regelrecht verzaubert und in den Bann gezogen. Ich kann dieses Buch also auf jeden Fall sehr empfehlen - nicht nur für Indianer- und Wildnisfans!

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Bewertung vom 24.07.2011
Aus dem Dunkel / Seal Team 12 Bd.1
Melton, Marliss

Aus dem Dunkel / Seal Team 12 Bd.1


gut

Helen ist eine allein erziehende, starke Frau. Ihr Mann Gabe ist ein Navy SEAL mit Herz und Seele. Die Ehe stand eigentlich nur noch auf dem Papier… Nach einem Einsatz in Nordkorea kommt Gabe nicht mehr zurück. Er wird nach einem Jahr für tot erklärt. Helen und ihre Tochter Mallory müssen jetzt mit der Gewissheit klar kommen, dass sie wirklich alleine sind. Helen gibt sich stark und nach einiger Zeit ist sie Stolz auf ihre Freiheit und Selbstständigkeit. Dann plötzlich der Anruf, der alles verändern soll: Gabe lebt! Er war in Gefangenschaft und wurde übel gefoltert. Aber er hat überlebt und konnte fliehen. Nur sein Gedächtnis wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Helen ist über die Nachricht regelrecht schockiert. Endlich hat sie es geschafft, sich eine Welt ohne Gabe aufzubauen. Soll jetzt wieder ihre erdrückende und egoistische Ehe beginnen? Nein, ihr Schutzschild ist über das Jahr gewachsen. Nach seiner Genesung soll Gabe wieder aus ihrem Leben verwinden.

Das Buch „Seal Team 12 – Aus dem Dunkel“ startet für mich völlig überraschend. Das Cover vermittelte eher den Eindruck, ein Action geladenes Navy-Buch in den Händen zu halten. Die Autorin Marliss Melton legt aber unglaubliche viele Gefühle in das Buch. Helen ist durch das Auftauchen von Gabe maßlos überfordert. Sie wird regelrecht überschwemmt von Liebe und Lust aber auch von Wut und Ohnmacht. Gabe hingegen hat sich nach der Gefangenschaft verändert. Er weiß jetzt, dass er ohne die Liebe seiner Familie die Qualen nicht überlebt hätte. Er will wieder ein Teil von Helens und Mallorys Leben sein. Diese intensiven Gefühle der beiden Protagonisten nehmen den größten Teil des Buches ein. Zum Schluss kommt doch noch Spannung und Geschwindigkeit in das Buch.

Der lockere und angenehme Schreibstil passt wunderbar zu diesem doch romantischen Buch. Die oft wiederholenden und detaillierten Gedanken fand ich teilweise etwas übertrieben. Ich finde auch die Betitelung „Thriller“ nicht richtig. Man stellt sich da einfach etwas anderes vor. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Die Protagonisten haben Tiefe und die Geschichte macht einfach Spaß.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2011
Tote gehen nicht den Eifelsteig
Clasen, Carola

Tote gehen nicht den Eifelsteig


gut

Dr. Edgar Schramm und Dr. Lutz Winkelmann sind Freunde, aber auch erbitterte Konkurrenten! Beide wollen unbedingt den Posten der ausgeschriebenen Oberarztstelle. Schnell ist eine aberwitzige Idee geboren: wer zuerst den 313 km langen Eifelsteig, ein Wanderweg durch die Eifel, erfolgreich hinter sich gebracht hat, darf die Stelle sein eigen nennen. Der durchtrainierte Edgar ist sich sicher, dass er diese Wette mit links schaffen und endlich seinen verdienten Karrieresprung machen wird. Was er allerdings nicht weiß, er wird auf Schritt und Tritt beobachtet. Edgars Exfreundin Rita lässt ihn keine Sekunde aus den Augen…

Nachdem Edgar die ersten anstrengenden, aber landschaftlich wunderschönen Etappen hinter sich lässt, passiert das Unglaubliche. Eine junge und attraktive Wanderin wollte sich ihm anschließen und ist am nächsten Morgen tot… Jetzt kommt die sympathische und „wander-faule“ Hauptkommissarin Sonja ins Spiel. Durch ihre menschlichen Schwächen und ihrem goldigen Haustier hatte ich schnell einen Draht zu ihr.

Rasant und spannend startet der Eifelkrimi „Tote gehen nicht den Eifelsteig“. Schnell war ich in dem Geschehen gefangen. Die Autorin Carola Clasen hat einen authentischen Schreibstil mit Charme und Pfiff. Besonders die gruseligen Stellen, als Rita mit ihren völlig kranken Gedanken ihr Leben um Edgar kreisen lässt und sich ein Scheinbild zusammen spinnt. Durch die abwechslungsreichen Ich-Erzählungen kommt richtig Schwung in den Krimi. Der Leser bekommt einen intensiven und interessanten Blick in die unterschiedlichen Gedanken der Protagonisten.

Zum Ende hin knickt die ansonsten durchgehende Feinheit leider etwas ab. Ja, ich finde der Lesefluss stockt. Leider kann somit die finale Lösung nicht so richtig mit Esprit und Paukenschlag gelöst werden. Generell gab es für mich keine Überraschungen mehr. Das Cover ist meiner Meinung nach nicht sehr attraktiv gestaltet. Trotz dieser Kritikpunkte hatte ich viel Spaß mit dem Eifelkrimi. Die Einblicke in die Natur und der locker, leichte Schreibstil machen das Buch zu einem lesenswerten Krimi.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.