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BlueNa
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Remchingen

Bewertungen

Insgesamt 268 Bewertungen
Bewertung vom 28.05.2014
So finster, so kalt
Menschig, Diana

So finster, so kalt


sehr gut

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald…

Merle Hänssler ist eine erfolgreiche Rechtsanwältin und lebt in Hamburg. Eines Tages erhält sie einen Anruf ihres Freundes Björn aus Kindertagen, der Merle mitteilt, dass ihre Oma verstorben ist. Merle reist zur Beerdigung in den kleinen Ort im Schwarzwald, an dem sie ihre Kindertage verbracht hat und findet im Schwarzwaldhäuschen ihrer Oma ihren Nachlass: Eine Mappe, die ein Dokument enthält, das anscheinend eine früher Interpretation des Märchens von Hänsel und Gretel enthält. Doch es hat sich nicht alles so zugetragen, wie wir es aus dem Märchen kennen und die Ereignisse aus dem 16. Jahrhundert, die in dem Dokument beschrieben werden, scheinen sich bis in die Gegenwart auszuwirken…

Das Märchen von Hänsel und Gretel, die von ihrem Vater in den Wald geführt und dort ausgesetzt werden, kennt jeder von uns seit früherster Kindheit. Für mich war es immer unglaublich, dass Eltern ihren Kindern so etwas antun könnten, somit kommt mir diese Version des Märchens durchaus entgegen. Dass auch etwas Keltischer Glaube hineinspielen könnte, finde ich auch gar nicht so abwegig, schließlich waren die Kelten hier in Süddeutschland unsere Vorfahren auf die z.B. auch das Brauchtum des Osterfeuers zurückzuführen ist. Für mich hatten Märchen schon immer etwas Zauberhaftes an sich, allerdings im wahrsten Sinne des Wortes, geht es doch meistens um etwas Übernatürliches (Hexen, verzauberte Prinzessinnen und Tischlein, goldene Gänse, etc.). In „So finster, so kalt“ wird das Märchen „Hänsel und Gretel“, für mich zumindest, ganz neu interpretiert und zwar in einer düsteren Art und Weise, die mir unheimlich gut gefallen hat!

Der Schreibstil hat mir in diesem zweiten Werk der Autorin viel, viel besser gefallen, als in ihrem Debutroman „Hüter der Worte“. Wo die Sprache in ihrem Debutroman noch holprig und unbeholfen war, ist sie nun flüssig und geschliffen, man erkennt eine deutliche Steigerung, auch beim Spannungsaufbau. Der Spannungsbogen steigt nach einer kurzen Einleitung schnell an und bleibt dann über fast die ganze Zeit konstant hoch. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Protagonisten konnten mich von Beginn an überzeugen. Merle war mir gleich sehr sympathisch, obwohl ich sie gerade zu beginn gerne mal geschüttelt hätte. Aber daran merke ich immer, dass mir die Figur nicht egal ist und ich mit ihr fühle. Merle ist Anfang 40, erfolgreiche Anwältin in Hamburg mit tiefreichenden Wurzeln in einem Schwarzwälder Dorf, was sie aber gerne verdrängt. Merle beauftragt den Märchenwissenschaftler Jakob aus Freiburg damit, herauszufinden, ob das gefundene Dokument authentisch ist. Jakob war mir ein wenig suspekt, aber nett und sympathisch. Ich habe die ganze Zeit über mit dem Schlimmsten gerechnet, ob sich meine Ahnung bewahrheitet hat, müsst ihr allerdings selbst lesen.

Das Cover des Taschenbuchs hat mich gleich angesprochen. Es wirkt düster und unheilversprechend, wie dieses kleine Hexenhäuschen durch die Nebelschwaden hindurchschimmert von düsteren Tannen umgeben. Der Name der Autorin wird von Ornamente umrankt und der Buchtitel steht relativ nüchtern darunter. Mir gefällt dieses Cover sehr, sehr gut!

Fazit: „So finster, so kalt“ von Diana Menschig interpretiert „Hänsel und Gretel“ ganz neu und stellt eine unheimliche Steigerung zu ihrem ersten Buch“ Hüter der Worte“ dar, was das Erzählerische und den Spannungsaufbau angeht. Ich konnte diesen Mystery-Thriller kaum aus der Hand legen und vergebe deshalb sehr gute viereinhalb von fünf Sternen!

Bewertung vom 25.05.2014
Amokspiel
Fitzek, Sebastian

Amokspiel


ausgezeichnet

Fitzek wie er leibt und lebt!

Eigentlich wollte Polizeipsychologin Ira Samin nur eine Cola light Lemon im Laden um die Ecke holen, als Henkersmahlzeit quasi, denn sie hat vor ihrem Leben ein Ende zu setzen. Doch da kommt ihr eine bewaffnete Geiselnahme in einem Berliner Radiosender dazwischen, denn ein ehemaliger Kollege vom SEK fordert Ira als Verhandlungsführerin an. Der Geiselnehmer spielt ein perfides Spiel: Er ruft wahllos in Berlin Leute an und wenn sich jemand nicht mit der vorgegebene Parole meldet, bringt er eine Geisel um. Für Ira Samin beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Geiselnehmer verlangt das Unmögliche von ihr: Sie soll seine bei einem Autounfall ums Leben gekommene Verlobte zu ihm in den Radiosender bringen…

„Amokspiel“ ist mein fünfter Psychothriller von Sebastian Fitzek und er ist ein bisschen anders, als seine übrigen Werke. Hier fließen viele Informationen zum Thema Radiosender und zur Arbeit eines Sondereisatzkommandos (SEK) ein. Es spielen aber auch viele psychische Aspekte eine Rolle, so muss Protagonistin Ira dem Geiselnehmer Jan ihre Gefühlswelt offenbaren, damit er ihr erzählt, was er verlangt. Es verbergen sich einige Wendungen in der Story und ein paar Wirrungen, die ich absolut für gelungen halte. So wurde ich z.B. am Ende davon überrumpelt, wer der Maulwurf der Operation war. Hier hat der Autor also ganz Arbeit geleistet! Natürlich hätte man schon früher darauf kommen können, aber es war so spannend, dass ich einfach über die Anzeichen hinweggelesen habe.

Der Schreibstil des Autors war wie immer toll und flüssig zu lesen. Es kommt, wie gewohnt, sehr schnell Spannung auf, die nicht mehr abreißt. So entwickelt sich der Psychothriller schnell zum richtigen Pageturner, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Durch ein paar eingebaute Cliffhanger wurde die Spannung manchmal ins unermessliche gesteigert und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Die Beschreibungen und Erklärungen waren bildlich und gut verständlich.

Die Protagonisten gefielen mir insgesamt sehr gut. Ira Samin ist eine sympathische Hauptprotagonistin, die allerdings mit psychischen Problemen und einer Alkoholsucht zu kämpfen hat, seit ihre älteste Tochter Sara vor ca. einem Jahr Suizid begangen hat und sie ihr nicht helfen konnte. Ira plagt sich vor allem mit Schuldgefühlen, was noch dadurch verschlimmert wird, dass ihre jüngere Tochter Katharina seit dem nicht mehr mit ihrer Mutter redet. Der Geiselnehmer Jan ist eine getriebene Persönlichkeit, die man durch Iras Telefonate mit ihm gut kennen lernt und sogar Sympathien für ihn entwickelt. Es gibt noch eine Vielzahl an interessanten und mitunter verkorksten Nebenfiguren, die allesamt interessant sind und dem Buch den besonderen Thrill geben.

Das Cover meiner Weltbildausgabe ist unspektakulär, denn man sieht nur ein Mikrofon darauf, wie es auch im Radio benutzt wird. Mir gefällt es nicht so gut, wie die Cover der Dromer-Knaur-Ausgaben.

Fazit: „Amokspiel“ von Sebastian Fitzek ist mal wieder ein Psychothriller mit Suchtfaktor. Wenn man das Buch einmal begonnen hat, kann man es nicht wieder aus der Hand legen! Einzig und allein das Ende war ein wenig zu happy-ending, was mich aber nicht weiter gestört hat. Ich vergebe wunderbare fünf von fünf Sternen!

Bewertung vom 21.05.2014
Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin
Renner, Ellen

Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin


sehr gut

Eine Welt voller Magie und doch so kalt und hart

Zara ist die Tochter des Erzmagiers von Asphodel und bekleidet somit eine hohe Stellung unter den Magiern. Sie kann sich noch so sehr anstrengen, in den Augen ihres Vaters wird Zara immer versagen und sie hasst ihn dafür, was er ihrem Tribut-Mädchen, ihrer Freundin angetan hat, der sie heimlich das Lesen beigebracht hat und ihrer Mutter angetan hat. Deshalb hat Zara sich einer Gruppierung namens „Die Erkenntnissuchenden“, die dafür einstehen, den, unter widrigsten Umständen lebenden Nicht-Magiern, ein besseres Leben zu verschaffen. Eines Tages erreicht ein Gefangener, ein junger Erschaffer die Stadt und Zara weiß sofort: Sie muss Aidan helfen, denn in Asphodel lauert nur der Tod durch die Hand ihres Vaters…

„Zara von Asphodel“ hat mich sofort angesprochen, als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt hatte. Ich war gespannt, wie die Autorin die Gesellschaft der Magier anlegen würde und ich war zu beginn erstaunt und erschüttert, dass die Magier wie die Könige in ihrem Schloss leben, während alle Nicht-Magier als Sklaven dienen, sogar ihre erstgeborenen Kinder den Magiern ausliefern müssen. Sie werden von den Magiern, allen voran Zaras Vater, wie Vieh behandelt und auch tituliert. Einzig und allein die Gilde der Diebe macht den Magiern ein wenig zu schaffen, denn die Diebe können sich für Magier unsichtbar machen und ihren verstand verschließen, so dass sie auch unter Folter keine Informationen preisgeben. Die Erschaffer sind besonders interessant und auch geheimnisvoll, denn sie haben es geschafft, sich von der Herrschaft der Magier zu befreien und leben nun als freie Menschen jenseits einer befestigten Mauer.

Als gewöhnungsbedürftig empfand ich den Schreibstil, denn Zara ist die Ich-Erzählerin und irgendwie hat es mich dieses Mal ein wenig gestört. Ich mochte die eingeschränkte Sichtweise hier nicht, hätte mir mehr grundsätzliche Informationen um Zara und die Magier Gesellschaft herum gewünscht. Mir hätte der auktoriale Erzählstil hier besser gefallen, weshalb ich auch einen Stern abziehen muss. Ansonsten mochte ich den Schreibstil, er war leicht, locker und flüssig zu lesen und ich habe schnell in die Geschichte hinein gefunden. Es wurde recht schnell spannend und durch einige Rückblenden in Zaras Vergangenheit, konnten auch solch grundlegende Dinge wie Zaras Hass auf ihren Vater Benedict erklärt werden.

Die Protagonisten kommen neben Zara alle ein wenig zu kurz. Zara steht im Mittelpunkt der Ereignisse und spioniert für die Erkenntnissuchenden. Sie schwebt immer in großer Gefahr von ihrem Vater entdeckt zu werden. Als Strafe winkt etwas Schlimmeres als der Tod: Ihr Verstand würde gebrochen werden und sie müsste ihrem Vater für immer als willenlose Sklavin dienen. Aidan habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Der junge Erschaffer ist stolz und unerschrocken, doch natürlich ist er misstrauisch als Zara plötzlich seiner Zelle auftaucht und ihm helfen will. Dann ist da noch die kleine Diebin Twiss, die eine wirklich große Persönlichkeit besitzt. Trotzdem oder gerade deswegen wird sie auf Irrwege geleitet, von denen sie nur schwer wieder zurück findet.

Fazit: „Zara von Asphodel – Rebellin und Magierin“ von Ellen Renner vereint eine magische Welt voller Unterdrückung und Schmerz mit einer Geschichte um ein junges Mädchen, das sich gegen ihren brutalen Vater auflehnt und dabei selbst von denen, denen sie glaubte vertrauen zu können verraten wird. Es geht um ein Versprechen, das eingelöst werden muss, um eine aufkeimende Liebe, die aber nicht zu viel Raum einnimmt und um eine Kinderseele die Höllenqualen durchleidet. Es ist eine Geschichte voller Tiefgründigkeit, Hoffnung und Spannung und somit annähernd perfekt, wenn da nicht die Sache mit dem Ich-Erzähler wäre… Ich vergebe sehr gute vier von fünf Sternen mit Tendenz nach oben!

Bewertung vom 10.05.2014
Schwarze Tränen
Finn, Thomas

Schwarze Tränen


sehr gut

Der Faustsche Pakt

Lukas Faust ist ein kleiner Trickbetrüger und ein Nachfahre des berühmten Dr. Johann Faust, der einen Pakt mit dem Teufel eingegangen und zur Hölle gefahren sein soll. Seiner Exfreundin ist Lukas nach Staufen gefolgt, weil sie ihn ausgenutzt und beraubt hat. Auf der Flucht vor zwei Sachsen, die Lukas wiederum um den Inhalt ihrer Brieftaschen erleichtert hat, landet er im Gasthaus zum Löwen im historischen Faustzimmer, in dem sein berühmter Urahn damals zur Hölle gefahren sein soll. Hier trifft er auf Agrippa von Nettesheim, der ihn zwingt, sein Erbe einzufordern, das sich als Faustsches Zauberbuch entpuppt. Auf der Flucht vor von Nettesheim, die durch einen Froschregen erschwert wird, kommt ihm Mephistopheles, der Teufel höchst persönlich, zur Hilfe und berichtet von einem Aufstand in der Hölle. Und nur Lukas Faust kann die Welt noch vor der Apokalypse bewahren…

Ich habe ein wenig gebraucht um in die Geschichte um den Urahn Dr. Fausts hineinzukommen, aber nach einigen Seiten, konnte mich die Geschichte gefangen nehmen, so wie ich es auch schon bei „Weißer Schrecken“ von Thomas Finn erlebt habe. Als ich mich dann in der Geschichte zu Recht gefunden hatte, entwickelte das Buch eine Sogwirkung, der ich mich nicht mehr entziehen konnte. Lukas Faust strauchelt von einem Dilemma ins Nächste und der Teufel trägt da natürlich seinen Teil dazu bei! Aber auch die weiteren Protagonisten, die Hexe Millepertia und der jüdische Geomant Abraham, die sich mit Lukas und Mephisto zu einer Zweckgemeinschaft zusammengeschlossen haben, sind immer wieder für eine Überraschung gut. So landen sie auf ihrer Suche nach den restlichen Diamanten, den Teufelstränen, zum Beispiel beim fiesen Schwarzalbenkönig Alberich, werden von Höllenhunden gejagt und müssen mitansehen, wie der gute Dr. Faust höchst selbst wieder auf der Welt auftaucht. Dieses Buch ist wahrlich eine Freude und eine Ode an Dr. Faust natürlich!

Der Schreibstil des Autors ist frisch und wunderbar zu lesen. Er erweckt Lukas, Mille, Mephisto und alle weiteren Figuren zum Leben und beschreibt jede einzelne Szene bildlich und emotionsgeladen. Ich wurde quasi gezwungen, immer weiter zu lesen und Lukas das eine oder andere Mal zu verfluchen. Unglaublich war vor allem eine Szene, die Thomas Finn in meiner Heimatstadt Karlsruhe angesiedelt hat. Diese habe ich morgens in der Stadtbahn gelesen und just als Lukas und Co. am Alten Schlachthof ankamen und das rote Schild des „Substage“ erwähnt wurde, bin ich daran vorbeigefahren. So etwas ist mir bis dato noch nie passiert! Die Spannungskurve wurde insgesamt immer relativ hoch gehalten und ich habe unheimlich gerne mit Lukas zusammen die Adamanten quer durch ganz Deutschland gejagt.

Die Protagonisten haben mir auch ganz wunderbar gefallen. Lukas selbst habe ich ab und zu mal schütteln wollen, der der kleine Trickbetrüger hat zu Beginn eine ziemlich fragwürdige Einstellung. Dies ändert sich allerdings mit der Zeit, es ist eine richtig tolle Entwicklung des Charakters zu erkennen gewesen. Millepertia, die Hexe, war mir von Anfang an sehr sympathisch, ich hätte Lukas auch verteufelt, wenn auch aus anderen Gründen, wie die, die sich erst im Laufe der Geschichte herauskristallisiert haben. Abraham war die väterliche Figur der Truppe, er hat einen wachen Geist und immer eine gute neue Idee auf Lager. Mephisto ist verschlagen bis aufs Blut und macht seinem Ruf als Teufel alle Ehre.

Fazit: „Schwarze Tränen“ von Thomas Finn ist nun schon das zweite Buch des Autors, das mich mit seinem Ideenreichtum und facettenreichen Protagonisten verblüffen und begeistern konnte! Ich hoffe, ich konnte euch mit meiner Rezension überzeugen, euch das Buch einmal genauer anzuschauen, denn es steckt eine tolle Geschichte darin, die entdeckt werden will! Ich vergebe infernalisch gute viereinhalb von fünf Sternen!

Bewertung vom 01.05.2014
Schattendunkel / Obsidian Bd.1
Armentrout, Jennifer L.

Schattendunkel / Obsidian Bd.1


sehr gut

Sie sind unter uns!

Katy ist gerade mit ihrer Mutter in das verschlafene Nest Ketterman gezogen, weil diese einen Neuanfang brauchte. Katy versucht sich damit zu arrangieren und wagt den Versuch, bei den neuen Nachbarn nach dem Weg zum Supermarkt zu fragen und sich gleichzeitig vorzustellen. Der junge Mann, der ihr mit nacktem Oberkörper die Tür öffnet, verschlägt ihr jedoch die Sprache. Allerdings verhält er sich wie der letzte Arsch und rückt nur wiederwillig mit den Informationen heraus. Daemons Schwester Dee ist da ganz anders, sie scheint Katy sofort in ihr Herz geschlossen zu haben und möchte Zeit mit der 17-jährigen verbringen. Doch Daemon funkt immer wieder dazwischen und er scheint Katy abgrundtief zu hassen! Welches Geheimnis verbergen Dee und Daemon?

„Obsidian. Schattendunkel“ hat viele, viele sehr gute Kritiken bekommen, so dass ich auch neugierig auf das Buch wurde. Ich muss sagen, es ist eine kurzweilige und leichte Lektüre, die mich wirklich gut unterhalten hat. Trotzdem fand ich dieses hin- und her zwischen Katy und Daemon einfach nur lächerlich und ätzend. Entweder ihr hasst euch abgrundtief oder ihr lasst es eben bleiben, meine Güte! Außerdem habe ich auf ein wenig mehr Alien-Action gehofft und weniger von diesem überflüssigem Gefühlswirrwar, welches wir hier vorgesetzt bekommen haben. Natürlich dauert es einige Zeit, bis Katy dahinter kommt, was mit den Zwillingen Dee und Daemon eigentlich nicht stimmt und sie haben ziemlich coole Alien-Kräfte und trotzdem war mir zu wenig Sci-Fi in dieser Geschichte enthalten, zumal es ja um Außerirdische geht! Das klingt jetzt alles schlimmer, als es wirklich ist, denn ich habe das Buch trotzdem gerne gelesen.

Der Schreibstil war sehr einfach und wunderbar flüssig zu lesen. Sehr bildlich beschreibt die Autorin die Umgebung und auch sämtliche Begebenheiten, so dass ich mir alles wunderbar vorstellen konnte. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und es gab die eine oder andere Stelle, die ziemlich spannend war. Die Spannungskurve hat insgesamt drei richtige Höhepunkte, einen relativ zu Beginn und dann einen Kampf und einen finalen Kampf, die wirklich actionreich waren und mich an die Seiten fesseln konnte. Alles dazwischen war für das komische Verhalten von Daemon und Katy reserviert.

Die Protagonisten haben mir gut gefallen, allen voran natürlich Katy, die mir als Buchliebhaberin und Bloggerin aus der Seele spricht. Sie ist ein nettes und normales Mädchen, das gerne liest und gärtnert und sie scheint Daemon bis aufs Blut zu reizen. Dee hingegen liebt Katy von Beginn an wie eine Schwester, verhält sich also wie das krasse Gegenteil zu ihrem Zwillingsbruder. Dee ist absolut liebenswürdig und lebendig und man schließt sie schnell ins Herz. Daemon ist arrogant und gutaussehend, er macht Katy das Leben zur Hölle in dem er sie immer wieder zu sich hin zieht und dann wieder wegstößt. Es ist ein einziges Gefühlschaos!

Der Schutzumschlag des Hardcovers ist sehr schön gestaltet. Er schimmert in einem wunderschönen Perlmuttton, während über all Lichtfunken zu sehen sind. In der Mitte befinden sich zwei schemenhafte Gestalten. Eine männliche und eine weibliche, die von hohem Gras umwogt werden. Mit gefällt die Gestaltung außerordentlich gut!

Fazit: Ich habe mir mehr von „Obsidian. Schattendunkel“ von Jennifer L. Armentrout erwartet, als ein Teenager-Gefühlschaos mit Alien Besetzung. Etwas mehr Alien Action, vielleicht ein Raumschiff? Aber dies kommt leider zu wenig bzw. gar nicht vor! Trotzdem mochte ich das Buch, denn es hat mir leichte und lockere Unterhaltung geboten. Ich vergebe vier von fünf Sternen!

Bewertung vom 21.04.2014
Die Wächter Edens
Bellem, Stephan R.

Die Wächter Edens


sehr gut

Do you belive?

Die junge Zeitungsreporterin Arienne ist einem Serienkiller auf der Spur und bekommt Unterstützung von ihrem erfahrenen Kollegen Tom. Zusammen gehen sie einer Spur nach, die sie zu einer kleinen Kirche führt. In dieser Kirche haben Vincent und seine Paladine ihren Stützpunkt von wo sie die Menschheit vor Dämonen und diversen anderen dunklen Wesen schützen. Dies muss auch der junge Antonio erfahren, der von Rom aus als Unterstützung der Paladine entsandt wird. Doch insgeheim fechten hier zwei Engel ihren uralten eigenen Kampf aus und Antonios und Ariennes Glauben wird auf eine harte Probe gestellt…

„Die Wächter Edens“ ist eines dieser Bücher, bei denen man von Anfang an spürt, dass sie gerne so viel mehr geworden wären als das, was sie jetzt sind. Es gibt viele interessante Figuren und eine spannende Welt voller Engel, Dämonen und anderer Wesen über die ich so gerne so viel mehr erfahren hätte, wie es in der begrenzten Seitenanzahl möglich war. Die Geschichte selber war interessant und spannend, ihr hätte aber noch die eine oder andere Wendung gut getan. Das Ende kam mir ein wenig zu schnell und zu abrupt und trotzdem hat es mir gefallen, weil doch noch etwas Unerwartetes passiert ist. Die Engel wirkten zu Beginn noch etwas deplatziert, das legte sich dann aber im weiteren Verlauf der Handlung. Das Beste war aber definitiv, dass es keine kitschige Liebesgeschichte gab. Es gab nämlich tatsächlich gar keine Liebesgeschichte und das war erfrischend und wohltuend! Danke hierfür, Herr Autor!!!

Der Schreibstil war sehr gut und flüssig zu lesen. Ich habe mich wirklich schnell in der Geschichte zu Recht gefunden und konnte in das geschehen eintauchen. Glücklicherweise war trotz der Kürze des Buches genügend Platz für Beschreibungen und diese waren bildlich und präzise. Den auktorialen Erzählstil muss ich wieder hervorheben, denn der kommt mir momentan einfach zu selten unter und ist jedes Mal eine Wohltat! Spannung kommt sehr schnell auf und flaute auch nicht mehr so schnell ab. Ich hatte das Buch in wenigen Stunden durchgelesen.

Die Protagonisten waren durchweg interessant und ansprechend gestaltet. Arienne und Antonio waren die Sympathieträger der Geschichte. Während Arienne eine junge, naive, aufstrebende Reporterin mit vermeintlichen psychischen Problemen ist, ist Antonio ein herbeorderter neuer Paladin, der die Menschen beschützen soll. Antonios Sicht auf die Dinge ist noch nicht durch langjährige Loyalität dem Engel gegenüber getrübt und somit sieht er als einziger, dass sich auch Engel irren können. Vincent ist der Anführer der Paladine, zu denen auch Shane, ein Schotte, und Noriko eine junge Japanerin gehören. Außerdem gibt es noch einen wunderbaren Pfarrer, Ariennes Kollegen Tom, der ihr bei den Recherchen hilft und Vincents Gegenspieler Nathaniel.

Das Cover der Klappbroschur ist relativ düster und aufwändig gestaltet. Eine dunkelgekleidete Gestalt befindet sich, mit einem Maschinengewehr auf einen unsichtbaren Gegner feuernd, in der Luft. Eingefasst wird das Bild von wie zufällig hingekleckster Goldfarbe. Der Titel ist in hellen Lettern und in Spotlackoptik im unteren Drittel aufgebracht. Ich finde das Cover sehr ansprechend und äußerst gut gelungen!

Fazit: „Die Wächter Edens“ von Stephan R. Bellem ist eine Urban-Fantasy-Geschichte, in der viel mehr Potenzial steckt, als sie ausschöpft. Eine spannende Welt voller Engel, Dämonen und andere fantastischen Wesen und einige, wirklich interessante Charaktere, denen ich viel mehr Raum zu Entfaltung gewünscht hätte. Trotzdem vergebe ich für den rasanten Roman sehr gute vier von fünf Sternen!

Bewertung vom 20.04.2014
Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast / SLEEP Bd.3
McMann, Lisa

Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast / SLEEP Bd.3


gut

Die letzte Entscheidung

Janie verbringt erholsame Ferientage zusammen mit Carl am See, als sie einen beunruhigenden Anruf von Carrie erhält, dass sie Janies Mutter ins Krankenhaus bringen müsste. Janie und Carl brechen sofort auf, doch was sie im Krankenhaus erwartet, damit hätte Janie nie gerechnet. Ihr Vater, den sie bisher nicht kennt, liegt im Koma. Sobald sie sein Krankenzimmer betritt, wird sie in einen grässlichen Traum hineingezogen, aus dem sie sich nur mühsam befreien kann. Ihr Vater bittet sie um Hilfe, doch Janie weiß nicht, wie sie ihm helfen kann. Außerdem muss sie sich noch um eine andere Sache kümmern: Die Entscheidung für ein Leben mit Carl oder Isolation, dafür aber mit Augenlicht und körperlich unversehrt. Wie wird Janie sich entscheiden?

Der dritte Teil der „WAKE“-Trilogie von Lisa McMann setzt zeitlich kurz nach den Ereignissen von Band zweit an, in denen Janie und Carl als Drogenfahnder unterwegs waren. Die Geschichte dreht sich diesmal hauptsächlich im Janies inneren Kampf um die Entscheidung, die sie zu fällen hat. Entweder ein Leben mit Carl, in dem sie geliebt wird, oder völlige Isolation, dafür kann sie ihr Augenlicht und die Funktion ihrer Hände behalten. Leider war mit Janies Ringen mit sich selbst nicht intensiv genug, zumal da auch noch die Sache mit Janies Vater hinzukommt und das Buch gerade mal 240 Seiten umfasst. Die Figuren haben einfach keinen Raum sich zu entfalten und ihre Geschichte zu erzählen, was wirklich schade ist.

Der Schreibstil der Autorin war schon in den ersten beiden Büchern gewöhnungsbedürftig und so ist es auch dieses Mal wieder. Das Buch ist in Tage unterteilt und die Tage nochmal in verschiedenen Uhrzeiten. Im Prinzip liest es sich wie ein Tagebuch, allerdings schaut man von außen auf das Geschehen, denn wir haben trotzdem einen auktorialen Erzählstil. Was bei dieser Erzählweise aber zu kurz kommt, sind Beschreibungen von Umgebungen oder Personen. Man erfährt zwar, wer etwas tut, doch das Drumherum bleibt im Dunkeln.

Die Protagonisten bleiben, wie auch in den ersten beiden Teilen leider sehr blass, weil sie einfach keinen Raum haben um sich zu entfalten. Janie kämpft mit sich selbst und vertraut sich auch niemandem an. Sie frisst alles in sich herein und wird dadurch ziemlich zickig und nervig. Ich habe Carl bewundert, wie er mit Janies Launen umgeht und so manche Tiefschläge scheinbar mühelos wegsteckt. Er ist eine Seele von Mensch und liebt Janie bedingungslos. Ich hätte mir gewünscht, dass er ihr in manchen Situationen mehr Paroli bietet. Dieses Mal ist auch Janies alkoholkranke Mutter Dorothea mehr in den Mittelpunkt gerückt, was ich sehr interessant fand.

Das Cover des Taschenbuchs ist schlicht und in der Art und Weise der Vorgängerbände gestaltet. Der Hintergrund ist tiefschwarz und es ist eine kleinen brennende, grüne Kerze in der Mitte zu sehen. Auch der Titel ist in Grüntönen gehalten, verblasst aber nach oben hin. Die Schlichtheit gefiel mir schon bei den Vorgängerbüchern gut.

Fazit: „SLEEP – Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast“ von Lisa McMann ist der abschließende dritte Teil der „WAKE“-Trilogie und knüpft an die Vorgängerbände an, was die Geschichte anbetrifft, aber auch die Schwächen. Wer eine komplexe Geschichte um Traumfänger erwartet ist hier völlig falsch, es ist höchstes ein Buch zum Zwischendurchlesen, wenn man sein Gehirn nicht anstrengen will. Aufgrund der oben genannten Kritikpunkte vergebe ich nur drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 18.04.2014
The Weepers 02 - Wenn die Nacht Augen hat (eBook, ePUB)
Winnacker, Susanne

The Weepers 02 - Wenn die Nacht Augen hat (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Suche nach dem Heilmittel

Sherry und Joshua sind nicht viel ruhige Tage in Save-haven vergönnt, denn die Gruppe muss ihren Zufluchtsort nach dem Weeper-Angriff schnellstmöglich verlassen. Doch Sherrys Dad ist noch immer nicht transportfähig. Sein Zustand scheint sich zu bessern, doch bald verschlimmert er sich wieder und Sherry muss sich eingestehen, dass ihr Vater an der Tollwut erkrankt ist und sich in einen Weeper verwandeln wird. Um ihren Dad zu retten, begeben sich Sherry, Joshua, Tyler und Rachel auf eine gefährliche Mission, die sich auf die andere Seite des, von der Regierung erbauten Zauns führt. Doch plötzlich geht es Rachel schlecht und das Heilmittel ist in einem hermetisch abgeriegelten Labor außerhalb ihrer Reichweite versteckt. Werden sie es schaffen und Sherrys Dad retten können?

„The Weepers – Wenn die Nacht Augen hat“ ist der zweite Band von Susanne Winnackers „Weepers“-Reihe und knüpft direkt an die Ereignisse von Band eins an. Nach dem scheinbar organisierten Weepers-Angriff muss die Gruppe weiterziehen und sich ein neues „Save-haven“ suchen. Natürlich ist die Situation nach wie vor nicht einfach, in einem von der Tollwut leergefegten Gebiet, das außerhalb des Zauns das Ödland genannt wird. In jeder Ecke lauert die Gefahr von den Mutanten angegriffen, getötet oder infiziert zu werden. Auch Nahrungsmittel und andere Güter des täglichen Lebens sind knapp. Dies ist für mich ein überzeugend echtes Endzeitszenario. Man erfährt auch endlich, wo dieser mutierte Tollwutvirus eigentlich herkommt. Nun interessiert mich noch, wie es zu diesem Massenausbruch der Tollwut an der amerikanischen Westküste kommen konnte. Ich denke, dies wird hoffentlich in Band drei aufgeklärt werden.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr schön, schnell und flüssig zu lesen. Ich konnte mir das Ödland und auch die Zustände außerhalb des Zauns bildlich vorstellen. Der Spannungsbogen steigt nach einem etwas ruhigeren Anfang sprunghaft an und bleibt die ganze Zeit über recht hoch. Sherry fungiert wieder als Ich-Erzählerin und man verfolgt ihre Aktionen, weiß aber natürlich nur genauso viel wie sie.

Die Protagonisten sind aus dem ersten Band schon bekannt und ich wurde gleich wieder warm mit Sherry und Joshua. Sherry musste in kurzer Zeit viel verkraften, wächst aber an ihren Aufgaben und ist sehr mutig. Joshua ist ihr eine große Stütze, ohne ihn hätte sie vermutlich aber auch irgendwann aufgegeben. Die beiden haben sich im ersten Band verliebt und brauchen einander. Manchmal waren ihre Liebesbekundungen aber ein wenig zu viel und auch ein kurzer Streit ist auch schnell wieder beigelegt. Neben den beiden sind die bekannten Nebencharaktere wie Sherrys Bruder Bobby oder Wissenschaftler Geoffrey und Krankenschwester Karen wieder mit an Bord. Unterwegs lernen sie auch weitere interessante Leute kennen, vor allem Quentin gibt der Geschichte nochmal einen guten Schubs in die richtige Richtung.

Das Cover des ebooks ist so gestaltet, dass man erkennt, dass es zu einer Reihe gehört. Man sieht einen Jugendlichen im Kaputzenpulli der auf einem Trümmerhaufen auf die Skyline einer entfernten Stadt blickt. Der Titel steht in roten Lettern im oberen Bereich des Bildes und ist in der gleichen Schriftart gestaltet, wie auch bei Band eins. Es ist insgesamt sehr düster gehalten, mir gefällt die Aufmachung sehr gut.

Fazit: „The Weepers – Wenn die Nacht Augen hat“ von Susanne Winnacker setzt die Sherry und Joshuas in Band eins begonnen Kampf gegen die Weepers nahtlos und spannend fort. Ich habe die 260 Seiten schnell durchgelesen gehabt. Meine einzogen Kritikpunkte sind das ewige Angeschmachte von Sherry und Joshua und, dass das Buch leider bisher nur als ebook erschienen ist, obwohl es als Taschenbuch angekündigt war. Schade!!! Ich vergebe gute vier von fünf Sternen!

Bewertung vom 16.04.2014
DARKNET
Suarez, Daniel

DARKNET


ausgezeichnet

Die Darknet Community

Razorback-Killerkommandos unter der Leitung von Loki merzen die Reichen und Mächtigen der USA aus, der Benzinpreis steigt ins unermessliche, die arbeitslosen Menschen flüchten in Massen und Darknet Communities schießen vor allem in ländlichen Gegenden wie Pilze aus dem Boden. Der, von Computergenie Matthew Sobol auf die Menschheit losgelassene, sich stetig weiterentwickelnde Computervirus namens „Deamon“ hat die westliche Welt ins Chaos gestürzt und bringt große Veränderungen mit sich. Aus den Trümmern der Gesellschaft bauen die immer zahlreicher werdenden Darknet Mitglieder eine neue autarke Gemeinschaft auf, was von den Reichen und Mächtigen nicht gebilligt wird. Detective Pete Sebeck und Jon Ross sind mitten im Kampf für die Freiheit der Menschen…

Nachdem im ersten Band des Zweiteilers „Deamon“ mit Hochdruck daran gearbeitet wurde den Computervirus „Deamon“ auszuschalten, geht es in „Darknet“ darum, den „Deamon“ vor dem skrupellosen Zugriff des Major zu schützen und so die Veränderung zuzulassen. Jon Ross und Pete Sebeck sind beide mehr oder weniger freiwillig, Mitglieder es Darknets geworden und verteidigen das Netzwerk nun zusammen mit einer stetig anwachsenden Anzahl an Darknet-Agenten. Sebeck hat mit Laney Price einen Helfer an die Hand bekommen, der ihm hilft, seine Quest zu erfüllen. Daniel Suarez beschreibt hier den Zusammenbruch unserer modernen Gesellschaft, die auf elektronischen Daten basiert, durch einen intelligenten und autarken Computervirus. Ein erschreckendes und packendes Szenario, wobei mir dieses Buch viel mehr den Eindruck von Science-Fiction vermittelt hat, wie der Vorgängerband. Manchmal war mir, als hörte ich pickligen Teenagern dabei zu, wie sie sich über ihr WoW-Gezocke am Nachmittag unterhalten („Ich bin ein Hexenmeister Level 50 und hab viel mehr Macht als du!“). Aber das waren nur kleine Szenen am Rande, der Rest konnte mich überzeugen!

Der Schreibstil des Autors war sehr gut und flüssig zu lesen. Mir gefällt es, wie Daniel Suarez Technologie erklärt und diese so einsetzt, dass man sich absolut vorstellen kann, dass morgen solch eine Meldung in den Newsfeeds erscheint. Man sollte oder muss sogar technik- bzw. IT-affin sein um seinen Spaß an diesen Büchern zu haben. Denn wenn man mit den vielen Fachausdrücken nichts anfangen kann, mit denen der Autor um sich schmeißt, verliert man sicherlich schnell die Lust an der spannenden und brisanten Geschichte. Schon die erste Szene ist actiongeladen und man wähnt sich als Leser in einem Hollywood-Actionfilm. Vielleicht hat Suarez diese Szene auch im Hinblick auf einen Film geschrieben, was aber absolut nichts Schlechtes ist, denn man kann sich bildlich vorstellen, was in jeder Szene gerade passiert. Spannend ist es sowieso von Anfang bis Ende, gar keine Frage!

Die Protagonisten waren mir dieses Mal leider ein wenig zu fern. Die einzelnen Episoden mit dem jeweiligen Protagonisten waren mir zu sehr auseinander gezogen, so dass ich erst wieder relativ zum Ende hin einen Draht zu Detective Pete Sebeck oder Jon Ross hatte. Nathalie Phillips hatte eh eine sehr sparsame Rolle, was ich schade finde.

Das Cover des Taschenbuchs ist genauso gestaltet wie das seines Vorgängers, nur dass der versinnbildlichte Datenstrom dieses Mal in Grün- und Blautönen gehalten ist. Der untere Teil es Covers ist schwarz, der Titel ist in weißer Spotlackoptik drauf aufgebracht.

Fazit: Daniel Suarez hat mit „Daemon“ und „Darknet“ einen hochbrisanten Zweiteiler geschaffen, in dem er uns aufzeigt, welche Gefahren und Risiken unsere moderne, von Datenströmen gelenkte Welt birgt. Dass unser Wohlstand nur aus Einsen und Nullen besteht, der von findigen Menschen gehackt und ausradiert werden kann. Wir sollten unsere Technik nutzen, aber zum Wohle der Menschheit, nicht zu deren Verderben. Dies hat Matthew Sobol vor allen anderen erkannt, er war ein großer Mann! Ich vergebe viereinhalb von fünf Sternen!