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BlueNa
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Remchingen

Bewertungen

Insgesamt 268 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2014
Taken - Das erfrorene Land / Das Laicos-Project Bd.2
Bowman, Erin

Taken - Das erfrorene Land / Das Laicos-Project Bd.2


gut

Was passierte mit Gruppe A?

Gray ist zusammen mit einer Gruppe Widerstandskämpfern, der auch sein Vater angehört, auf einem Gewaltmarsch zur Grenze zu West Am, wo sie die verschollene „Gruppe A“ des Laicos-Projekts vermuten. Doch zuerst müssen sie einige 100 entbehrungsreiche Kilometer durch das tiefverschneite Pan AM zurücklegen. Doch unterwegs werden sie von Franks Spionen aufgespürt, deren Mission lautet, Gray und seine Leute um jeden Preis aufzuhalten…

Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung von Erin Bowmans Dystopie, die einfach, aber interessant gestrickt ist. Die erste Hälfte des Buches empfand ich allerdings als etwas zäh und langatmig, denn so lange marschieren Gray und die Gruppe durch eine gefrorene Landschaft. Zwar hat mich die Neugier auf Gruppe A immer weiter durch die Seiten getrieben, aber erst in der zweiten Hälfte des Buches kam die Handlung voran und es wurde richtig spannend! Der Rest war dann ziemlich schnell durchgelesen, auch wenn es für Gray bei Gruppe A nicht so toll lief. Was ich sehr interessant fand, war, dass Grey und seine Mitstreiter mit Franks Klonen konfrontiert wurden, denn hier ergeben sich ein paar vertrackte Situationen.

Der Schreibstil der Autorin war wie in Band eins leicht und flüssig zu lesen. Gray ist nach wie vor der Ich-Erzähler und führt den Leser durch die Handlung. Somit ist man allerdings weiterhin beschränkt in der Sichtweise und ich denke, dies trug auch dazu bei, dass ich die erste Hälfte des Buches nur mittelmäßig fand, weil einfach zu wenig passiert ist. Mir hat ein wenig die Rundumsicht gefehlt, trotzdem mag ich es, nach an den Emotionen des Protagonisten zu sein. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und als es dann endlich spannend wurde, konnte ich auch wieder richtig mitfiebern.

Die Protagonisten sind Großteils alte Bekannte. Gray entwickelt sich während der Mission zu einem starken jungen Mann, der unfreiwillig in eine Führungsrolle gedrängt wird, die ihn natürlich überfordert. Doch er wächst über sich hinaus und ist mir weiterhin sehr sympathisch. Man lernt auch Grays und Blaines Vater besser kennen, denn er führt die Mission zu Gruppe A. Auch Bree und Emma sind dabei, wobei Emma noch immer versucht Grey zurück zugewinnen und Bree Gray irgendwann vor die Entscheidung zwischen sich und Emma. Die weiteren Mitglieder der Gruppe sind allesamt ebenfalls interessante Nebencharaktere, genau wie der Klon, das Duplikat, denen aber leider zu wenig Raum gegeben wird.

Das Cover der Klappbroschur ist ähnlich dem des ersten Bandes gestaltet. Es ist in kalten Blautönen gehalten und anstatt Gras wachsen Eiszapfen von der Mauer aus in die Höhe, auf der der Titel und zwei schemenhafte Gestalten stehen. Ich finde die Covergestaltung nach wie vor gelungen, auch wenn sie etwas kreativer hätte ausfallen können.

Fazit: „Taken – Das erfrorene Land: Das Laicos-Projekt 2“ von Erin Bowman hat mich in der ersten Hälfte enttäuscht, aber im zweiten Teil des Buches dann noch einiges an Action und Spannung wettmachen können, was vorher auf der Strecke blieb. Ich vergebe darum dreieinhalb von fünf Sternen und bin gespannt, was uns der dritte Band bringen wird!

Bewertung vom 05.07.2014
Das Herz des Sternenbringers
Lo Cascio, Priska

Das Herz des Sternenbringers


ausgezeichnet

Alabasterhaut und Flammenhaar

Die 20-jährige Alwynn lebt im Jahr 1066 auf Gut Wertlyng in England und ist die Schwester des Thane. Sie führt das Gut mit strenger Hand, doch gutem Herzen, so lange ihr Bruder Wigstan als Housecarl des Königs unterwegs ist. Eines Tages findet Wigstan den jungen, bewusstlosen Garred am Strand. Garred, ein mittelloser normannischer Bastard, der gezwungenermaßen als Spion nach England geschickt wurde, wird von Alwynn of Wertlyng während Wigstans Abwesenheit gesundgepflegt und bald verbindet die beiden mehr als nur Freundschaft. Doch Alwynn muss den ihr verhassten besten Freund des Thane heiraten und somit scheint ihre Liebe zu Garred ausweglos…

Hui, die Zusammenfassung viel mir jetzt schwer, weil in diesem Historischen Jugendroman so viel passiert und alles für die Geschichte wichtig ist. Sämtliche historische Fakten sind wunderbar in der Handlung verpackt und man nimmt sie auf, ohne es wirklich zu merken. Somit wird das Buch zu einer unheimlich interessanten und spannenden Geschichtsstunde, in deren Mittelpunkt die Liebesgeschichte von Alwynn und Garred steht. Doch so unaufdringlich und ohne Kitsch und große Worte, so dass es für ich genau richtig war. Zumal es eine ganze Weile dauert, bis sich Garred und Alwynn das erste Mal begegnen und sich ihre Gefühle zueinander entwickeln können. Zu beginn erfährt man viel über das Leben auf Gut Wertlyng und über Garreds Erlebnisse in der Normandie.

Der Schreibstil der Autorin war für mich einwandfrei und flüssig zu lesen. Die Sprache war der Zeit in der es spielt angepasst und es wurden immer wieder Wörter und Begriffe eingeflochten, wie sie damals gebräuchlich waren. Dies hat mir besonders gut gefallen, denn ich wünsche mir bei Historischen Romanen nicht einfach nur eine Geschichte, sondern auch eine Geschichtsstunde, verpackt in eben jener Geschichte, die erzählt wird. Die Handlung konnte ich fesseln und die Spannung wurde durch die Perspektivwechsel zwischen Alwynn und Garred, gerade zu Beginn, recht hoch gehalten.

Die Protagonisten haben mir alle sehr gut gefallen. Nicht nur die Hauptcharaktere Alwynn und Garred sind toll ausgearbeitet, sondern auch sämtliche Nebenfiguren wie Wigstan, der kleine Aefric oder Stallmeister Osgar sind liebenswert und bereichern das Buch ungemein. Alwynn ist eine selbstbewusste, herzensgute junge Frau, die nur das Wohl ihres Bruders und das der Menschen von Gut Wertlyng im Sinn hat. Kein Wunder, dass sie auf den jungen gutaussehende Garred fliegt, der so unverhofft an ihren Strand gespült wird. Garred ist so anders als die ihr bekannten jungen Männer, so mutig und dabei stark und gerecht, trotz der schlimmen Vergangenheit, die hinter ihm liegt. Zwei Hauptcharaktere, die man einfach lieben muss!

Die Covergestaltung des Schutzumschlags hat mich gleich für sich eingenommen, als ich das Buch das erste Mal gesehen habe. In hellem, freundlichem Orange gehalten, sieht man die Türme einer mittelalterlichen Burg, die vor eine historische Englandkarte gelegt wurde. Abgerundet wird das Bild durch sehr schöne, lilafarbene Ornamente am oberen und unteren Buchrand.

Fazit: „Das Herz des Sternenbringers“ von Priska Lo Cascio ist ein Debutroman, wie man ihn nicht besser hätte schreiben können. Wunderbare Charaktere, eine große Liebe vor dem spannenden Hintergrund des englischen Erbfolgekriegs um die angelsächsische Krone, der in der Schlacht von Hastings gipfelt. Ich kann gar nicht anders als fünf von fünf Sternen zu vergeben! Dies wird garantiert nicht das letzte Buch von Priska Lo Cascio gewesen sein, das ich lesen werde!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2014
Die Flucht / Monument 14 Bd.2
Laybourne, Emmy

Die Flucht / Monument 14 Bd.2


sehr gut

Gibt es noch Rettung?

Eine Gruppe der Kids, die Greenway Einkaufszentrum Zuflucht nach der schweren Sturm-Katastrophe und der Giftwolke aus dem NORAD-Labor gefunden haben, sind in einem Bus auf dem Weg nach Denver, wo sich ein Evakuierungspunkt befinden soll. Doch die Fahrt gerät schnell zu einem Fiasko und die Kidds, darunter Deans Bruder Alex, müssen sich zu Fuß durchschlagen. Unterdessen hat Dean, der mit Astrid, Cloe und den Zwillingen im Einkaufszentrum zurückgeblieben sind schwer mit Eindringlingen zu kämpfen und versucht mit allen Mitteln sich und die anderen Kids zu schützen. Gibt es noch Hoffnung auf Rettung?

Der zweite Teil der „Monument 14“-Reihe ist genauso schmal und schnell gelesen wie Band eins, doch mir hat er um einiges besser gefallen! Während im ersten Buch noch Teenagerquerelen im Mittelpunkt standen, geht es in „Die Flucht“ ums nackte Überleben, das haben selbst die pubertierenden Teenager im Greenway Einkaufszentrum kapiert. Der erste Teil war en knappes vier-Sterne-Buch, während dieser zwar immer noch ein vier-Sterne-Buch ist, das aber mehr zu 4,5 Sternen tendiert. Es sind wirklich Nuancen, die diesen Band besser machen, als den Ersten. Es gilt mehrere tiefgreifende Entscheidungen zu fällen, über sich hinaus zuwachsen und dabei noch die kleinen Kinder zu beschützen. Aber immer gibt es einen Funken Hoffnung, dass am Ende doch noch alles gut wird. Aber ob alles gut wird, müsst ihr schon selber lesen!

Der Schreibstil der Autorin ist mit dem im ersten Buch vergleichbar. Locker, flüssig und leicht lässt es sich lesen. Es wird immer zwischen zwei Perspektiven hin und her gesprungen. Einmal ist da Dean im Greenway, der uns auch schon im ersten Band als Ich-Erzähler zur Seite stand und dann noch die Sicht von Deans Bruder Alex, der von den Ereignissen aus dem Bus berichtet, in dem er eine Art Tagebuch führt. Die Abwechslung die so entsteht, hat mir sehr gut gefallen, zumal auch hin und wieder ein Cliffhanger als stilistisches Mittel benutzt wird, um die Spannung kontinuierlich hoch zu halten.

Die Protagonisten sind uns alle schon aus dem ersten Band bekannt, somit viel es mir nicht schwer mich wieder direkt in sie hineinzuversetzen. Dean ist uns am Nächsten, da wir die ganzen Ereignisse von beginn an aus seiner Sicht erlebt haben. Doch nun muss Dean über sich hinauswachsen und selbst über Leichen gehen. Alex ist noch immer das Genie, das meistens einen kühlen Kopf behält, aber ohne Dean in seiner Nähe, ist er nicht ganz so cool, wie er immer getan hat. Auch alle weiteren Kids entwickeln sich stetig weiter, dies hat mir gut gefallen.

Das Cover des Taschenbuchs ist genauso gestaltet, wie das des ersten Bandes, nur dass die Schrift in Orange, anstatt in Grün gehalten ist. Schlicht, aber wirkungsvoll, würde ich sagen.

Fazit: „Monument 14 – Die Flucht“ von Emmy Laybourne ist der zweite Band der „Monument 14“-Reihe und knüpft direkt an die Ereignisse aus dem ersten Teil an. Dieses Buch stellt aber meiner Meinung nach eine Steigerung dar, so dass ich sehr gute vier von fünf Sternen vergebe und mich auf den dritten Teil freue!

Bewertung vom 03.07.2014
Im Land der Feuerblume / Chile-Saga Bd.1
Federico, Carla

Im Land der Feuerblume / Chile-Saga Bd.1


sehr gut

Die Chile-Saga beginnt

Hamburger Hafen 1852: Hier treffen Elisa, Cornelius und Poldi das erste Mal aufeinander. Alle drei wollen mit ihren Familien das Schiff Hermann III. besteigen, um jenseits des Meeres in Chile ein neues Leben zu beginnen. Ein besseres Leben, als es ihnen in Deutschland vergönnt sein würde. Nach der langen beschwerlichen Überfahrt landen die deutschen Siedler in Chile und die Wege von Elisa und Cornelius trennen sich, doch die beiden jungen Menschen geben sich ein Versprechen: Sie werden sich wiedersehen und solange aufeinander warten. Doch nun beginnen beschwerliche und entbehrungsreiche Jahre für die Siedler und ihre Familien, in denen sie zahlreiche Verluste zu beklagen haben und nicht nur Cornelius hat ein Auge auf die schöne Elisa geworfen. Werden sie sich rechtzeitig wiederfinden?

„Im Land der Feuerblume“ ist ein typischer Auswanderer-Roman, genau wie ich erwartet habe. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn außer dem Schicksal der Auswandererfamilien, die dem wilden Land fruchtbaren Boden abtrotzen müssen, gibt es jede Menge schöner Landschaftsbeschreibungen, die ich ja sehr liebe. Elisa und die Siedler müssen einige Schicksalsschläge und vor allen Dingen auch Rückschläge in Kauf nehmen, bevor ein richtiges Leben in Chile überhaupt möglich wird. Allerdings habe ich einen Kritikpunkt an diesem Buch, weshalb ich auch einen Stern abziehen musste: Die Geschichte war einfach vorhersehbar. Ich wusste gerade in der zweiten Hälfte, des knapp 800 Seiten starken Buches genau, was als Nächstes passieren würde. Trotzdem hat es mich jetzt nicht so arg gestört, als dass ich das Buch nicht hätte genießen können.

Der Schreibstil der Autorin war zu Beginn an manchen Ecken und Enden nicht ganz ausgegoren, dies wurde aber recht schnell besser und ich konnte in den schönen Landschaftsbeschreibungen versinken und an Elisas Schicksal teilhaben. Schon auf der Überfahrt von Hamburg nach Chile gibt es einige sehr spannende Szenen, die atemlos verfolgt habe. Nach dem rasanten ersten Viertel des Buches, ebbt die Spannungskurve leider ein wenig ab und steigt auch erst später wieder an. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und ich konnte mir jeden Baum, jeden Stein und jede Blume Chiles sehr gut vorstellen.

Die Protagonisten haben viel Raum, um sich zu entfalten. Hauptperson ist die junge Elisa, die wir bis in hohe Alter bei ihrer Besiedlung und Arbeit begleiten. Ich habe großen Anteil an ihrem Schicksal genommen, hätte sie manchmal gerne so richtig durchgeschüttelt, aber sie war mir die meiste Zeit sympathisch. Cornelius ist ein liebenswerter ruhiger junger Mann, der seine Pflicht vor allem darin seiht, für seinen Onkel, einen Pfarrer, da zu sein. Auch, wenn er dadurch sein eigenes Lebensglück verspielt. Poldi ist ein quirliger Junge, der schnell zum Mann heranwächst und Elisa ein sehr guter Freund wird. Elisas Familie und vor allem ihre Stiefmutter Annelie heimsen erstmal nicht so viele Sympathiepunkte ein, genau wie Cornelius‘ Onkel. Natürlich gibt es noch viele, viele weitere Siedler, deren Schicksal mit Elisas verknüpft ist.

Das Cover des Taschenbuchs ist schön anzusehen und weckt das Fernweh in mir. Man sieht den See, an dem Elisa leben wird und den schneebedeckten Gipfel eines chilenischen Berges vor einem orangenen Hintergrund. Im Oberen Bereich sind ein Hafen und Schiffe aus der Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts zu sehen. Insgesamt gefällt mir das Cover sehr gut.

Fazit: „Im Land der Feuerblume“ von Carla Federico ist der Auftakt zur Chile-Saga, die insgesamt drei Bände umfasst. Das Buch besticht durch seine schönen Landschaftsbeschreibungen des fremden Chile und lässt einen großen Anteil an Elisas Schicksal nehmen. Leider ist die Handlung ein wenig vorhersehbar, aber wer sich daran nicht stören mag, der findet hier ein wundervolles Buch, das einen in ein fremdes Land entführt. Ich vergebe vier von fünf Sternen und freue mich auf den zweiten Teil „Jenseits von Feuerland“.

Bewertung vom 23.06.2014
Stranwyne Castle - Das trügerische Flüstern des Windes
Cameron, Sharon

Stranwyne Castle - Das trügerische Flüstern des Windes


sehr gut

Ein bisschen Steampunk und eine Prise Gefühl

London 1852: Die 17-jährige Katharine Tulman lebt bei ihrer strengen und ungeliebten Tante Alice in London, deren Bücher sie führt und von der sie immer nur belächelt und herumkommandiert wird. Katharine macht sich keine Illusionen einen gut situierten Ehemann zu finden und darum versucht sie ihrer Tante alles Recht zu machen, da sie ein Leben lang von ihr abhängig sein wird. Ihre Tante schickt Katharine eines Tages nach Stranwyne Castle, den Familiensitz der Familie Tulman, um ihren reichen, aber exzentrischen Onkel für unzurechnungsfähig erklären zu lassen und somit das Erbe ihres dicken Cousins zu retten. Doch die Situation, die Katharine bei ihrer Ankunft auf Stranwyne Castle vorfindet, ist ganz anders, als ihre Tante ihr weißmachen wollte. Nun muss die junge Frau entscheiden, ob sie ihr eigenes Leben zerstört, oder das vieler anderer Menschen, darunter auch das eines gewissen Lane Moreau…

Hätte ich nicht schon das englische Originalbuch entdeckt gehabt, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass es sich bei „Stranwyne Castle“ und eine Steampunk-Geschichte handelt, denn das Cover lässt dies leider überhaupt nicht erahnen. Doch Steampunk ist wohl ein wenig zu viel gesagt, denn es ist eher ein steampunkig angehauchter Historische Roman, denn eine richtige Steampunk-Geschichte. Ich würde sogar sagen, es handelt sich um Gaslight-History, denn darauf beschränken sich die Steampunk-Elemente fast ausschließlich: Es wird viel mit Gaslampen beleuchtet, Onkel Tully baut lustiges mechanisches Spielzeug und es gibt wohl auch ein Dampfkraftwerk, doch dieses wird nur erwähnt und spielt keine große Rolle. Eigentlich ist es die Geschichte der jungen Katharine, die, ihre Werte über Bord werfen muss und eine Entscheidung von enormer Tragweite treffen muss.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Ich empfand ihn als erfrischend und angenehm zu lesen, eines Jugendbuch angemessen und doch ein wenig gehobener und an die Zeit, in der die Handlung angesiedelt ist, angepasst. Allerdings habe ich ein wenig die Spannung vermisst. Natürlich ist man zu Beginn gespannt, wie Katharines Entscheidung ausfallen wird, wobei ich, genau wie Katharines Dienstmagd Mary schnell zu dem Ergebnis kam, dass ich genau wusste, wie sie sich schlussendlich entscheiden würde. Trotzdem vermochten mich Schreibstil und Handlung zu fesseln und ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

Die Protagonisten waren ein lustiges Häufchen. Angefangen mit Katharine, die außer der schwierigen Entscheidung auch noch Gedächtnislücken plagten. Außerdem hat es ihr der Neffe der Köchin, Lane Moreau angetan. Lane ist der Gehilfe von Onkel Tully und versucht ihn mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, zu beschützen. Die Köchin Mrs. Jeffries ist ein ganz einzigartiges Weibsbild, denn sie ist nicht nur unwirsch sondern auch mütterlich, wenn sie es will. Onkel Tulman ist ein exzentrisches Genie, der seine Nichte Katharine sofort in sein Herz geschlossen hat. Es gibt noch weitere interessante Nebencharaktere, die die Geschichte sehr belebten.

Das Cover der Klappbroschur ist an und für sich sehr hübsch, aber trotzdem sehr gewöhnlich und lässt auf eine schnulzige Liebesschmonzette schließen. Und dies steckt ganz gewiss nicht in diesem Buch! Man sieht ein Frauengesicht, das von ein paar goldenen Ornamenten umrankt wird. Der Grundton ist ein schönes Violett. Es ist ganz hübsch anzuschauen, passt aber leider überhaupt nicht zum Inhalt des Buches!

Fazit: „Stranwyne Castle – das trügerische Flüstern des Windes“ von Sharon Cameron ist ein schöner und interessanter, steampunkig angehauchter Historischer Roman, der im Viktorianischen England angesiedelt ist. Es gibt zwar ein paar Intrigen, aber diese und die Liebesgeschichte zwischen Katharine und Lane steht nicht so sehr im Mittelpunkt, wie der Klappentext suggeriert. Insgesamt ein sehr schönes Buch, dem ich 4,5 von fünf Sterne gebe!

Bewertung vom 21.06.2014
Berlin Requiem
Huth, Peter

Berlin Requiem


sehr gut

Zombies in Berlin

In den Berliner Bezirken Kreuzberg und Neukölln ist eine Seuche ausgebrochen, die die Menschen befällt und schnell dahinrafft, nur um sie ein paar Stunden nach ihrem Tod, wieder auferstehen zu lassen. Da von diesem Virus bisher nur ausländisch stämmige Menschen befallen wurden, benutzt Senator Olaf Sentheim dies als Propagandamittel und benennt das „Türkengen“ als Grund für den Befall, um die weitere Bevölkerung vor einer Panik zu bewahren und sich in Sicherheit zu wiegen. Kreuzberg und Neukölln werden zur Kontrollierten Zone erklärt und abgeriegelt. Doch den Journalisten Robert Truh ereilt ein Hilferuf eines Kollegen aus der Kontrollierten Zone, so dass er sich auf einen selbstmörderischen Trip in das von Zombies verseuchte Gebiet macht…

„Berlin Requiem“ ist ein Zombieroman der etwas anderen Art, denn es stehen viel mehr die Vergangenheit und seelischen Abgründe von Robert Truh und seinen Freunden und Kollegen Christian und Sarah im Mittelpunkt. Somit besticht das Buch größtenteils mit erzählerischer Unaufgeregtheit mitten in einem Inferno von Tod und Zerstörung, hochkochenden Emotionen und viel, viel Leid. Die Zombie-Seuche ist quasi noch in ihren Anfängen und der Berliner Bürgermeister versucht sie irgendwie einzudämmen und eine Massenpanik zu verhindern. Doch wie wir aus der Vergangenheit und vielen, vielen Zombiefilmen gelernt haben, können Zäune und Mauern die Infizierten nicht ewig aufhalten und es kommt, wie es kommen muss…

Der Schreibstil ist, wie eben schon erwähnt unaufgeregt und gerade zu nüchtern. Trotzdem ließ sich das Buch sehr gut lesen und der Autor ließ mich gekonnte in die seelischen Abgründe der Protagonisten abtauchen. Aber auch die Zombies, die gar keiner näheren und ausführlicheren Beschreibung bedurften, wurden lebens- oder eher todesecht dargestellt und auch der Schrecken, der von ihnen ausging, war zum greifen nah. Ich konnte mir das gesamte Ausmaß der Katastrophe nur all zu gut vorstellen, auch die Aussichts- und Ausweglosigkeit der Situation, und die beklemmende Atmosphäre fühlen. Was mir aber gefehlt hat und das ist ein großer Kritikpunkt an diesem Roman, war eine Spannungskurve. Für mich blieb die Geschichte erzählerisch immer auf dem gleichen Spannungsniveau, ohne Steigerungen, obwohl die Handlung das hergegeben hätte.

Die Protagonisten stellten für mich fast die größte Hürde beim Lesen dar, denn ich habe schwerlich Zugang zu Robert Truh gefunden, der als Reporter mal einen großen Coup gegen Senator Sentheim gelungen ist, nun aber nur noch den Drang zu fliehen verspürt. Als dann Sarahs Perspektive dazukam, wurde es leichter für mich, doch manche ihrer Entscheidungen konnte ich so überhaupt nicht nachvollziehen, so dass ich den Draht zu ihr auch wieder verloren habe, so dramatisch die Situation auch war. Sarah ist zwar eine toughe Reporterin, aber auch sie wird von ihrer Vergangenheit eingeholt und das treibt sie zu wahnsinnigen Handlungen. Fast am besten konnte ich mich in Truhs Kameramann hineinversetzen, der ein Stück vom Kuchen des Ruhms abhaben möchte.

Das Cover der hochwertigen Klappbroschur ist sehr passend und schön gestaltet. Man sieht den Berliner Fernsehturm mit den umliegenden Straßenzügen, allerdings farblich verfremdet. Darüber grauen, trostlosen Himmel, den Titel, in einem runden Kreis und blau übertünchten Himmel darüber. Mit Spotlack wurden verschmierte Blutflecken angedeutet. Alles sehr passende und es schafft eine beklemmende Atmosphäre.

Fazit: „Berlin Requiem“ ist ein kein üblicher Zombieroman, dem ein wenig die Spannungskurve fehlt und zu dessen Protagonisten ich nicht so richtig den Zugang gefunden habe. Trotzdem ist es ein lesenswerter, politisch intelligenter und nicht ganz so blutiger Zombieroman, den ich gerne weiterempfehle. Ich vergebe vier von fünf Sternen!

Bewertung vom 10.06.2014
Die 5. Welle Bd.1
Yancey, Rick

Die 5. Welle Bd.1


sehr gut

Invasion

Cassies Leben ändert sich schlagartig, als das riesige außerirdische Raumschiff im Erdorbit gesichtet wird. Alle Kommunikationsversuche der Menschen schlagen fehl und als die Aliens dann doch antworten, dann lautet die Antwort: Tod und Zerstörung. Cassie zählt zu den letzten Überlebenden der Menschheit, nachdem die Aliens vier Aktivitäten in Gang gesetzt haben, um den Planeten zu entvölkern und sie wird nur vom Gedanken an Rache und dem Versprechen, getrieben, dass sie ihrem kleinen Bruder Sammy gab, als er von Soldaten zusammen mit anderen Kindern zu einem sicheren Ort gebracht wurde. Doch Cassie kann keinen mehr trauen, sie wird verfolgt und schwer verletzt, steht am Rande des Todes und wird von Evan Walker gerettet. Evan Walker, der ihr sagt, sie könne ihm vertrauen, dass ihr nichts geschehen würde. Doch ist Evan Walker einfach nur Evan Walker?

„Die 5. Welle“ ist eine Endzeitgeschichte aus der Science-Fiction-Ecke. Hier greifen Außerirdische, die allerdings noch kein Mensch zu Gesicht bekommen hat, die Erdbevölkerung an den Stellen an, an denen es ihr am meisten weh tut: Zuerst zerstören sie mit einem gewaltigen EMP sämtliche Elektronik, dann werden die Menschen in den Küstenregionen mittels riesiger Flutwellen ausgelöscht und den Großteil der Weltbevölkerung eliminieren sie durch einen grausamen Virus. Die wenigen Resistenten sammeln sich natürlich in Auffanglagern, wo sie auf Hilfe durch das Militär hoffen. Und als sie vermeintlich kommt, sehen sie sich auch nur dem Tod gegenüber. Es ist ein Szenario, das schlimmer nicht sein könnte. Die ganze Zeit wird man von der Frage begleitet: Was zur Hölle wollen diese Aliens??? Warum tun sie das??? Obwohl die Antwort klar auf der Hand liegt, ist sie doch ein Schlag in die Magengrube eines jeden menschlichen Wesens!

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Zum einen aus der Sicht von Cassie, die als Ich-Erzählerin fungiert. Zu Begin ist der Schreibstil auch noch ein wenig wirr, weil man in die abgehakten Satzkonstruktionen einer Jugendlichen hineingeworfen wird, doch nach ein paar Seiten lichtet sich die anfängliche Verwirrung und alles rutscht ganz klar an seinen Platz. Das gibt es noch die Perspektive von Ben Parrish, in den Cassie während ihrer High School-Zeit unerwidert verknallt war. Ben Parrish, genannt Zombie, ist in einer Militärbasis gelandet und wird dort zu einem skrupellosen Soldaten gedrillt bis er etwas furchtbaren herausfindet. Der Schreibstil selbst ist einfach und angenehm zu lesen, wenn man einmal die ersten paar Seiten hinter sich gebracht hat. Es entsteht dann auch recht schnell Spannung vor allem zu Beginn in dem Teil, in dem es um Zombie geht. Cassies Geschichte wird erst richtig interessant, als sie endlich loszieht, um ihren Bruder zu retten und gipfelt dann in einem wahren Showdown, den ich mir so bildlich vorstellen konnte, als säße ich vor einer Kinoleinwand.

Zu den Protagonisten konnte ich schnell eine Beziehung aufbauen zu Cassie sowie auch zu Zombie und Sammy, der auch seine Abschnitte im Buch erhält. Cassie denkt sehr rational und konnte somit ihr Überleben sichern, seit sie ganz alleine ist. Sie klammert sich an den Gedanken, dass ihr kleiner Bruder Sammy noch am Leben ist und auf sie wartet. Evan Walker versucht sie von ihrem Plan abzubringen. Er ist die Freundlichkeit in Person, doch ich habe ihn immer misstrauisch beäugt. Auch Cassie kann sich einfach nicht vorstellen, dass das alles echt sein soll. Zombie kämpft sich verbissen durch den Drill in der Militärausbildung und vergisst sich dadurch selbst. Erst ein paar furchtbare Ereignisse rütteln ihn wieder wach, er nimmt sich Sammy an und beginnt zu kämpfen. Sammy ist ein kleiner fünfjähriger Junge, der einfach nicht weiß wie ihm geschieht und ganz fest an seine große Schwester glaubt. Es war herzzerreißend!

Fazit: „Die 5. Welle“ von Rick Jancey ist der Auftakt zu einer Sci-Fi Trilogie, den ich wirklich in Rekordzeit verschlungen habe!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2014
Ein Kleid aus Staub / Callie LeRoux-Trilogie Bd.1
Zettel, Sarah

Ein Kleid aus Staub / Callie LeRoux-Trilogie Bd.1


sehr gut

Dusty magic

In Kansas im Jahr 1935 kämpfen Callie und ihre Mutter gegen eine staubige Hölle. Das Land hat seit Jahren keinen Regen mehr gesehen und heftige Staubstürme lassen die Menschen ihr Glück in anderen Teilen Amerikas suchen. Doch obwohl das Familienhotel schon längst schließen musste, sie sich jeden Cent vom Mund absparen muss und ihre Tochter an einer Staublunge erkrankt ist, weigert sich Callies Mutter fortzugehen. Sie wartet auf Callies Vater, den das Mädchen nie kennen gelernt hat. Plötzlich zieht ein heftiger Staubsturm auf und Callies Mutter verschwindet spurlos. Doch etwas anderes, Grauenerregendes bringt der Staub in das Hotel und Callie muss fliehen. Zusammen mit dem jungen Jack macht sie sich auf eine alles entscheidende Suche…

„Ein Kleid aus Staub“ weiß zu verszaubern und zwar durch die Zeit, in der die Geschichte angesiedelt ist. Die Zeit der großen Depression in den USA ist einfach eine schnelllebige und faszinierende Zeit gewesen und ich habe bisher kein anderes Buch gelesen, das in dieser Zeit und an diesem Ort spielt. Kansas wurde zu jener Zeit auch als „Dust Bowl“ bezeichnet, als „Große Staubschüssel“, denn es wurde immer wieder von großen Staubstürmen heimgesucht, ausgelöst durch die großflächige Rodung des Präriegrases und langanhaltende Dürren. Mitten in solch einem heftigen Staubsturm befinden sich Callie und Jack, den Callie im menschenleeren Gefängnis gefunden hat. Callie will ihre Mutter finden und stößt auf ein unglaubliches Familiengeheimnis. Dies alles spielt wunderbar zusammen und versprüht einen ganz eigenen Zauber, dem ich mich nicht entziehen konnte.

Der Schreibstil war recht einfach zu lesen und trotzdem überraschte mich die Autorin mit ihrer bildgewaltigen Sprache. Ich konnte das Hotel um mich sehen und fühlen, ich konnte den Staub schmecken und den Sand zwischen meinen Zähne knirschen spüren und obwohl sich die Spannung irgendwie in Grenzen hielt, mochte ich die Geschichte unglaublich gerne. Es gab schon spannende Situationen, aber im Großen und Ganzen ließ mich der Zauber, den die Geschichte versprüht an den Seiten kleben. Allerdings haben wir hier wieder die momentan in Jugendbüchern so typische Ich-Erzählerin (Callie). Was ist nur aus dem guten alten auktorialen Erzählstil geworden?

Die Protagonisten mochte ich allesamt sehr gerne. Callie ist ein aufgewecktes, kluges Mädchen, aber ein Mischlingskind und ihre Mutter versucht ihre etwas dunklere Haut auf gar keinen Fall der Sonne auszusetzen, damit man es nicht merkt. Callie will unbedingt ihre Mutter finden und geht zusammen mit Jack los, um sie zu suchen. Jack ist ein junger Wanderarbeiter, der ml hier mal da Jobs annimmt, um sich seinen großen Traum zu erfüllen. Allerdings ist Jack auch sehr eigenwillig und stur und bringt Callie somit in große Gefahr. Es gibt natürlich noch ein paar schöne und nicht so schöne Nebenfiguren, die die Geschichte beleben.

Das Cover des Taschenbuchs ist passend gestaltet. Man sieht eine junge Frau in einem weißen Kleid, dessen Rock in einer Staubwolke verschwindet. Sie geht über die Prärie von Kansas und dreht uns den Rücken zu. Ein schönes Cover, das mir Lust auf das Buch gemacht hat!

Fazit: „Ein Kleid aus Staub“ von Sarah Zettel ist ein Jugendbuch, das man getrost auch etwas jüngeren Leserinnen und Lesern ab elf oder zwölf Jahren in die Hand drücken kann. Aber auch erwachsene Leser werden den Zauber spüren und viele interessante Details über die 1930er Jahre und die „Große Staubschüssel“ mitnehmen. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung „Ein Kleid aus Gold“ und vergebe 4,5 von fünf Sternen!

Bewertung vom 30.05.2014
Arclight - Niemand überlebt die Dunkelheit
McQuein, Josin L.

Arclight - Niemand überlebt die Dunkelheit


gut

Überlebt wirklich keiner die Dunkelheit?

Doch! Marina ist die Neue im Arclight, einer Enklave aus Licht, in der sich die letzten Überlebenden einer Seuche zusammengefunden haben. Außerhalb des rettenden Lichts erwartet die Menschen nichts als Dunkelheit und die Blassen, die Opfer der alles vernichtenden Seuche, die hochinfektiös sind. Marina gewöhnt sich so langsam an das Leben im Arclight, wobei sie sich an nichts aus ihrer Vergangenheit erinnern kann. Sie weiß nur, dass sie von einer Patrouille im Grau gefunden wurde, verletzt, aber warum sie dort draußen war, woher sie kam und wie sie es geschafft hat die Dunkelheit zu überleben, kann sie sich nicht erklären. Plötzlich wird das Arclight von den Blassen angegriffen und Marina steht einem von ihnen gegenüber. Doch der Blasse, der Feind der Menschheit, greift sie nicht an, sondern bittet sie um Hilfe…

Ich hatte hohe Erwartungen an den Debutroman von Josin L. McQuein, den der Klappentext verspricht eine spannungsgeladene Story in einem sehr düsteren Endzeitszenario. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, wobei mich die Geschichte trotzdem überraschen konnte, denn mit diesem Verlauf hatte ich am Anfang nicht gerechnet. Das Arclight ist ein sehr interessanter Ort, an dem sich die angeblich letzten Überlebenden der Menschheit zusammengerottet haben. Es wird ganz gut erklärt, wie das Leben im Arclight funktioniert, aber leider erfährt man viel zu wenig über das große Dunkel. Natürlich hat das auch den Hintergrund, dass die Jugendlichen, bzw. Marina Wissen vorenthalten wird, trotzdem ist für mich als Leserin ein wenig unbefriedigend.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen. Ich kam sehr gut hinein, in die Geschichte um Marina und ihr Leben im Arclight. Marina ist die Ich-Erzählerin und man ist wirklich nur auf ihrem Wissensstand, was mich ab und zu etwas frustriert hat. An einigen Stellen muss ich auch bemängeln, dass der Schreibstil seltsam wirr wird und ich dann Probleme hatte der Story zu folgen, bzw. zu verstehen, welcher der agierenden Protagonisten jetzt etwas tut oder sagt. Hier hätten ein paar zusätzliche Worte oder Sätze nicht geschadet!

Die Protagonisten waren eine Mischung aus gut ausgearbeiteten Figuren und sehr platten und oberflächlichen Charakteren. Marina war als Hauptprotagonistin natürlich am tiefsten und Besten ausgearbeitet. Ich konnte ihr Handeln und ihre Gedanken meistens nachvollziehen. Auch Tobin ist mir positiv im Gedächtnis geblieben, obwohl er nicht leicht zu durchschauen ist, bzw. seine Motive manchmal nicht zu dem passen, was er tut. Trotzdem ist er ein netter Kerl, wenn auch ein wenig schüchtern. Was ich aber gar nicht nachvollziehen konnte, war, dass sich Marina und Tobin recht am Anfang küssen und dann die nächsten 50 Seiten überhaupt keine Rede mehr davon war! Alle anderen Figuren waren sehr flache und typische Nebenfiguren, wie z.B. Marinas Freundin oder aber auch Marinas Gegenspieler, was ich sehr schade fand!

Das Cover der Klappbroschur ist wirklich sehr ansprechend gestaltet. Es ist düster und vermittelt mir, dass es in diesem Buch vor Spannung nur so krachen muss. Für die Covergestaltung gibt es eine glatte eins! Man sieht eine einsame kleine Gestalt, die der Dunkelheit entflieht. Recht schlicht, aber wirkungsvoll!

Fazit: „Arclight – Niemand überlebt die Dunkelheit“ von Josin L. McQuein beinhaltet ein Endzeitszenario, das unglaublich spannend ist. Leider reicht dies nicht aus um eine hervorragende Geschichte zu schreiben, ich würde drei von fünf Sternen vergeben, erhöhe aber auf dreieinhalb, weil ich das Buch trotz meiner Kritikpunkte in einem Rutsch durchgelesen habe!