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Top-Rezensenten Übersicht

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Frau M. aus M.
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


ausgezeichnet

Ich weiß ja, wo ich einsteigen muss
Das Cover dieses Buches ist mir sofort ins Auge gefallen. Ich finde es genial in seiner Schlichtheit. Das Ölpapier mit dem verrutschten Stempel, der gleichzeitig ein Exlibris ist, war vor 60 bis 70 Jahren vielleicht ein normales "Kleid" für viele Bücher. Der Autor erzählt von seiner Mutter, die in dieser Zeit jung war, jetzt jedoch 95 Jahre alt ist und dement. Es ist spannend, wie Mutter und Sohn sehr eng miteinander interagieren, dabei aber in sehr weit voneinander entfernten Welten unterwegs sind. Aus einem inneren Zwang heraus, "muss ich jetzt ihr Leben nachstricken. ...und dann bin ich es los." Und so ist der Leser in den letzten drei Tagen des Lebens der Mutter direkt dabei, wie der Sohn einerseits die letzten Momente mit ihr erlebt, andererseits die Lebensstationen der Mutter erinnert. Geboren im Jahr 1923 war ihr ganzes Leben vom Trauma der Weltwirtschaftskrise geprägt, das sie nie überwinden konnte und das auch der Sohn schon mit der Muttermilch verabreicht bekommen hat. Noch viele weitere schlimme Zeiten waren zu überstehen, die die Mutter hart gemacht haben. "Sie konnte nicht mit den Leuten." Und die Leute konnten dann wohl auch nicht mit ihr.
Einen besonderen Charme bekommt das Buch durch die sehr authentische Wiederholung von Gedanken, so wie es besonders bei sehr alten Menschen stattfindet. Auch der rhetorische Trias, der eine Spezialität der Mutter ist (putzen, waschen, kochen), durchdringt den gesamten Text. Bei aller Traurigkeit ist das Buch von einem großartigen herzerwärmenden Humor durchzogen. Liebevoller Respekt klingt in jeder Szene an.
Ich bin sehr froh, dass dieses Buch zu mir gefunden hat. Sehr gern gebe ich eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.08.2023
Wikinger
Haywood, John

Wikinger


ausgezeichnet

Winkinger - eine Zeitreise
Auch wer schon viel über die Wikinger weiß, wird an diesem Buch sicher große Freude haben. Das Phänomen Wikinger wird hier aus einer sehr originellen Perspektive angegangen. Der Leser wird ins 10. Jahrhundert versetzt, wo ihm das Wikingerdasein als mögliche berufliche Perspektive angeboten wird. Man bekommt einen Eindruck davon, welche gesellschaftlichen Werte die Basis für das Handeln der Wikinger waren. In diesem Kontext werden sehr anschaulich und mit vielen schwarz/weißen Abbildungen versehen ganz viele relevante Themen beleuchtet. Wer genau diese Männer waren, wer welche Karrierechancen hatte, was die Anführer leisten mussten, welche Ausrüstung üblich war, welche Arten von Schiffen es gab, wie die Beutefahrten abliefen, was die Männer taten, wenn sie nicht gerade auf Beutezügen unterwegs waren, die Verteilung der eroberten Schätze und letztendlich über den Tod und das Dasein danach, wird sehr anschaulich und auch mit viel Witz und Humor erzählt. Sehr beeindruckend fand ich beispielsweise den kompromisslosen Pragmatismus, mit dem die Wikinger vorgegangen sind. Es gibt auch eine geografische Karte, die das Europa der Winkinger zeigt. Man kann sehr gut sehen, dass die heutigen Strukturen schon damals im Ansatz entstanden waren. Tatsächlich habe ich nicht nur einiges mehr über die Wikinger gelernt, sondern auch dies und das als Verständnis für unser heutiges Leben mitnehmen können. Durch die zeitliche Perspektive des 10. Jahrhunderts kann man unsere Zeit heute sozusagen von außen betrachten. Es ist gut zu erkennen, dass die hier und heute geltenden ethischen Werte nicht in Stein gemeißelt sind und sich auch wandeln können.
Es ist ein wirklich tolles Buch, für das ich gern eine unbedingte Leseempfehlung gebe.

Bewertung vom 08.08.2023
Das Pferd im Brunnen
Tscheplanowa, Valery

Das Pferd im Brunnen


ausgezeichnet

Glück ist eine Tätigkeit
Schon äußerlich gefällt mir das Buch sehr gut. Der feste Einband, das schöne Gemälde auf dem Schutzumschlag und die gewählten Farben für Einband, Vorsatzblatt und Lesebändchen machen das Buch zu etwas Besonderem.
Großmutter Tanja, Mutter Nina, Tochter Lena und Enkelin Wanja sind die Protagonistinnen.
Erzählt werden viele kleine Geschichten dieser vier Generationen russischer Frauen, die aus einem kleinen Ort nahe Kasan stammen. Diese Geschichten erscheinen mir wie eine Schachtel voller unsortierter alter Fotos. Erzählt wird von den harten und kargen Leben der Frauen, die stets auf sich allein gestellt sind und nach Unterstützung und Beistand gar nicht erst fragen. Jede auf ihre spezielle Art macht einfach immer wieder aus dem, was das Leben ihr zumutet, das Bestmögliche. Das Überleben beherrschen die Frauen wirklich gut. Die Männer spielen eher die Nebenrollen. Aus verschiedenen Gründen etabliert sich kein Mann als verlässlicher Partner, mit dem man durch Dick und Dünn gehen kann.
Es ergibt sich ein schwermütiges und kraftvolles Gesamtbild, durch das die russische Seele sehr klar hindurchklingt.
Ich mag dieses Buch sehr und gebe eine klare Leseempfehlung.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2023
Vatermal
Öziri, Necati

Vatermal


ausgezeichnet

Versuch einer Versöhnung
Dieses Buch hat mich umgehauen. Sehr intensiv geht es von der ersten Seite an zur Sache. Die Themen sind sehr präsent in unserer Gesellschaft. Endlich spricht jemand sehr offen und mit beindruckender Tiefe darüber. Necati Öziri schreibt die Geschichte einer in Deutschland lebenden türkischen Familie. Teilweise schreibt der Sohn Arda in Ich-Form einen Brief an seinen für ihn unbekannten Vater, während er todkrank auf einer Intensivstation um sein Leben bangen muss. Teilweise werden die Geschichten der Familienmitlieder mosaikartig eingeschoben. Die im Buch verwendeten türkischsprachigen Redewendungen werden nicht weiter erläutert oder in einem Anhang übersetzt. Es lohnt sich sehr, sich die Inhalte z. B. auf pons.com zu erschließen. Necati Öziri zeichnet detailreich und sehr liebevoll ein ungeschöntes Bild von den Lebensbedingungen dieser türkischen Familie. Wie sie mit den alltäglichen Diskriminierungen zu kämpfen haben, wie sie verletzt werden und sich gegenseitig verletzen, wie sie immer weiter machen und wie sie letztlich einander vergeben, weil alles andere nirgendwohin führt.
"Aber wenn es eine Sache gibt, die ich ... begriffen habe, dann, dass wir alle auf dieser Welt nur beschissene Gastarbeiter sind, und das Einzige, was du tun kannst, ist, aufstehen und das Leben suchen, solange du noch kannst." (S.258)
Ich bin sehr begeistert von diesem Buch. Sehr gern gebe ich eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne.

Bewertung vom 26.06.2023
Bergleuchten
Seemayer, Karin

Bergleuchten


ausgezeichnet

Große Veränderungen und eine starke Liebe
Die Geschichte rankt sich rund um den Bau des Gotthard-Tunnels ab 1872. Der Leser ist mitten dabei, wie das kleine Schweizer Bergdorf Göschenen mit 300 Einwohnern aus dem mittelalterlichen Tiefschlaf geweckt und zu einer Großbaustelle mit vielen hundert Bauarbeitern und deren Familien wird. Im Zentrum steht Helene Herger und ihre Familie, die ein Fuhrunternehmen betreibt. Die sich verändernden Bedingungen führen zu vielen Konflikten innerhalb der Dorfgemeinschaft. Aber auch die Arbeitssituation in dem sich immer tiefer in den Berg bohrenden Tunnel bringt viele Probleme mit sich. Unter den Tunnelarbeitern sind sehr viele Italiener. So auch Pierro, der auf dem Hof der Eltern ein Zimmer gemietet hat. Die sich entwickelnde Liebe zwischen Helene und Pierro wird sowohl von den Eltern als auch von der Dorfgemeinschaft nicht akzeptiert. Helena und Pierro werden getrennt. Der Tunnel wird trotz aller Widrigkeiten nach acht Jahren Bauzeit fertig. Und auch die Liebe findet nach vielen Widrigkeiten noch ihre Erfüllung.
Sehr unterhaltsam und spannend hat Karin Seemayer ein schönes Bild gemalt, das die Eckdaten des Tunnelbaus, die typischen Schwierigkeiten dabei und die Lebensumstände der Menschen rundherum sehr gelungen verbindet.
Ich gebe gern fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.06.2023
Die Zeitreisende
Lemper, Ute

Die Zeitreisende


ausgezeichnet

Momente der Vollkommenheit

Ute Lemper schrieb diese Autobiobrafie anlässlich ihres am 04. Juli 2023 bevorstehenden 60. Geburtstages. Es ist eine Rückschau auf ein außergewöhnliches Leben. Sehr spannend finde ich, dass sie im ersten Abschnitt Teile aus ihrer bereits vor 30 Jahren erschienenen Autobiografie einfließen lässt.

Ute Lemper scheint für Kunst und Theater geboren zu sein. Leidenschaft, Kreativität und Kondition scheinen bei ihr unerschöpflich. Utes Offenheit, dem Leben und seinen Möglichkeiten gegenüber ist sehr beeindruckend. So wohnte die geborene Münsteranerin mehrere Jahre in Wien, Berlin, Paris und London, ehe sie New Yorck als Dreh- und Angelpunkt für ihr Leben und ihre Familie wählte. Erstaunlich ist auch, wie vielseitig ihr Repertoir ist. Einerseits sind da die kommerziell sehr erfolgreichen Musicals, in denen sie über lange Monate immer dieselbe Rolle verkörperte. Andererseits gibt es viele Projekte, die aus dem Interesse an besonderer Musik entstehen. Besonders ist Utes Engagement für das Werk von Kurt Weill hervorzuheben, der als deutscher Jude während der NS-Zeit in die USA emigrieren musste und dessen Musik in Deutschland lediglich in der DDR im Zusammenhang mit den Texten von Bertolt Brecht bekannt war.

Ute Lemper ist auch ein politischer Mensch. Sie interessiert sich für die Ereignisse in der Welt und betrachtet sie mit der ihr eigenen Mischung aus Herz und Verstand. Die an den Juden während der Nazizeit verübten Verbrechen, deren Folgen bis in die heutige Zeit wirken, beschäftigt sie sehr.

In ihrer Autobiografie gibt Ute auch in ihr Privatleben Einblick. Sie spricht über sehr glückliche Zeiten, aber auch über Rückschläge und Tragödien, mit denen sie fertigwerden musste. Ihre Eltern, ihre Männer, ihre vier Kinder und auch besondere Freunde betrachtet sie sehr liebevoll und reflektiert.

Ute schreibt in einem besonderen, teilweise sehr poetischen Stil. Alles in allem ist ein wunderschönes Buch, für das ich gern eine klare Leseempfehlung gebe.

Bewertung vom 10.05.2023
Schreibwelten
Johnson, Alex

Schreibwelten


ausgezeichnet

Wie und wo all die schönen Romane entstanden sind
"Schreibwelten" von Alex Johnson ist eine Übersetzung der englischen Originalausgabe. Wir erfahren, wie und wo Jane Austen, Stephen King, Charles Dickens und Konsorten ihre genialen Werke erschaffen haben. Es fällt auf, dass es sich hauptsächlich um englischsprachige Autoren handelt. Schiller, Goethe, Heine oder auch Puschkin und Tolstoi fehlen leider. Es ist eben eine subjektive Auswahl von Alex Johnson. Jeder der 50 Autoren und Autorinnen hat bestimmte Gewohnheiten und Rituale, die ihren kreativen Prozess ermöglichen und befördern. Es fällt auf, dass es sehr unterschiedliche Bedingungen sind, die die Autoren brauchen. Einer muss es karg und einfach haben, andere brauchen jede Menge Klimbim um sich herum. Manche schreiben nur zu bestimmten Uhrzeiten, andere immer anfallsartig. Einige brauchen literweise Kaffee, bei anderen darf die Zigarette niemals ausgehen. Jedes Porträt ist mit einem leider ziemlich kleinen Foto versehen. Auch Geburts- und Sterbejahr werden genannt.
Besonders hervorzuheben sind die vielen farbigen Illustrationen von James Oses. Seine Tuschezeichnungen empfinden die Schreibzimmer und die Schreibutensilien sehr phantasievoll nach.
Alles in allem ist es ein sehr unterhaltsames Buch, das allen Literaturfreunden sehr zu empfehlen ist.

Bewertung vom 27.04.2023
Solange wir leben
Safier, David

Solange wir leben


ausgezeichnet

Keine Geschichte vom Ponyhof
Die Geschichte der eigenen Famile romanhaft zu erzählen, ist eine schöne Form, die Geschichten, die das Leben schreibt, für gute Literatur zu nutzen. David Safier gelingt das besonders gut. Seine Familiengeschichte ist eine besondere und doch gleichzeitig eine für die Zeit typische.
Der Roman erzählt abwechselnd aus der Perspektive von Vater und Mutter.
Der Vater Joschi wächst als assimilierter Jude in Wien auf. Nach der Machtergreifung der Nazis gelingt es ihm mit Hilfe seiner älteren Schwester nach Palästina zu fliehen. Die Mutter Waltraud ist zwanzig Jahre jünger und erlebt die Naziherrschaft als kleines Mädchen in Bremen. Durch einen der Bombenangriffe verliert die Familie ihre Wohnung. Viele Jahre müssen sie in einem alten Eisenbahnwaggon leben.
Als sich Joschi und Waltraud begegnen, haben beide schon schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Joschi ist sofort unsterblich verliebt, aber noch verheiratet. Für Waltraut ist es zunächst nur Spielerei. Aber die beiden kommen nicht mehr voneinander los. Ihr Leben ist von sehr guten Phasen und sehr schlimmen Phasen geprägt. Doch Joschi und Waltraut halten zusammen wie Pech und Schwefel und gehen ihren gemeinsamen Weg bis zum schwierigen Ende.
Der Roman ist sehr intensiv erzählt. Wir erleben, welche Hürden Joschi und Waltraut zu nehmen haben. Ehrlich und sehr emotional wird nichts beschönigt. Anhand der Familiengeschichte wird auch Zeitgeschichte erzählt. Der Leser ist mittendrin dabei, erkennt womöglich auch einige Parallelen in der eigenen Familie.
Es ist ein wunderbares Buch über die Kraft der Liebe und die Prüfungen im Beziehungsmarathon einer besonderen Liebe.

Bewertung vom 18.04.2023
Muskeln - die Gesundmacher
Froböse, Ingo

Muskeln - die Gesundmacher


ausgezeichnet

Alles was wir schon immer über Muskeln wissen wollten
Mit Leber, Nieren, Lunge, Herz und Gehirn habe ich mich schon ausgiebig beschäftigt. Die Wirkungsweise aller Darmabschnitte habe ich mir auch genauestens angesehen. Jetzt habe ich das Buch "Muskeln - Die Gesundmacher" gelesen und bin ganz erstaunt darüber, dass ich diese Teile meines Körpers bisher gar nicht auf dem Schirm hatte. Dass Bewegung gesund ist, wusste ich bereits. Doch ich habe nun gelernt, dass die Funktionen der Muskeln weit über den mechanischen Nutzen der Bewegung von Knochen hinausgehen.
Sehr anschaulich, äußerst detailliert und ergänzt durch Grafiken und Tabellen sind die einzelnen Muskelarten und ihre Struktur erklärt. Sehr spannend ist zu sehen, wie sie miteinander, mit den Knochen und mit den anderen Organen verbunden sind. Besonders interessant finde ich, welchen Beitrag die Muskeln zu unserem allgemeinen Gesundheitszustand leisten.
Prof. Dr. Ingo Froböse, der Professor für Prävention und Rehabilitation im Sport ist, erklärt sehr ausführlich, warum es so wichtig ist, die Muskeln zu wertschätzen und aktiv an ihrer Erhaltung zu arbeiten. Er erläutert auch, wie das geht.
Naturgemäß gibt es jede Menge Fachbegriffe. Ich glaube, man muss sie sich nicht alle merken oder auch verstehen, um jede Menge zum Thema zu lernen. Es ist ein Buch, in dem ich bestimmt wiederholt immer mal wieder lesen werde, um Wissen und Erkenntnisse zu vertiefen.

Bewertung vom 13.04.2023
Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2
Joshi, Alka

Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2


ausgezeichnet

Indien - bunt, vielfältig und geheimnisvoll
Der besondere Charme dieses Romans von Alka Joshi besteht darin, dass er in den Kulissen des 1960er Indiens spielt. Die Ausdehnung des Landes über verschiedenen Klimazonen hinweg, die Bedeutung der Farben und Gerüche, die Kastenordnung, die Bedeutung der Königsfamilie, die vielen verschiedenen Volksstämme mit ihren eigenen Sprachen und auch die Spuren des britischen Kolonialismus geben der Handlung einen sehr eindrucksvollen Rahmen.
"Der Geheimnishüter von Jaipur" ist der Nachfolgeroman zu "Die Hennakünstlerin". Ich kenne den ersten Teil nicht, was jedoch meinen Lesegenuss in keiner Weise beeinträchtigt hat. Die gelegentlichen Bezüge auf "Die Hennakünstlerin" sind so gestaltet, dass ich mir die Zusammenhänge gut erschließen konnte.
In diesem Buch also geht es um Malik, den erwachsen gewordenen Ziehsohn von Lakshmi, und Nimmi, einer jungen Witwe mit zwei kleinen Kindern. Sie fühlen sich vom ersten Augenblick miteinander verbunden. Lakshmi möchte jedoch, das Malik eine Ausbildung als Bauingenieur im fernen Jaipur macht, so dass die beiden lange Zeit getrennt sein werden. Sie kümmert sich auch um Nimmi und deren kleine Kinder. Nimmis Bruder, ein Schafhirte ist in einen Goldschmuggel verwickelt, der bis ins ferne Jaipur seine Fäden zieht. Als das neue vom Palast initiierte Superkino bei der ersten Filmpremiere teilweise einstürzt, kommt Malik auf die Zusammenhänge.
Das Buch ist abwechselnd aus der Perspektive von Lakshmi, Malik und Nimmi erzählt. Die in den Text eingestreuten Wörter in indisch verbreiten in authentisches Gefühl für Land und Leute. So entsand ein wunderschönes und spannendes Gesellschaftsgemälde Indiens. Trotz aller Dramatik verströmt der Roman eine gewisse Seichtheit, die es zu einem richtig guten Schmöker macht.