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Rumpelstilzchen
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2014
Die dunklen Gassen des Himmels / Bobby Dollar Bd.1 (2 MP3-CDs)
Williams, Tad

Die dunklen Gassen des Himmels / Bobby Dollar Bd.1 (2 MP3-CDs)


schlecht

Tad Williams hat mit seiner fantasievollen Otherland-Tatralogie einen sehr hohen Maßstab gesetzt und versucht, dieses Niveau in seiner Schwerter-Saga zu behalten. Worum es dem Autor mit diesem Elaborat geht, erkennt man schon am Namen des Protagonisten Dollar. Man muß schon mindestens evangelikaler amerikanischer Kreationist sein und bar jeden schönen Ansatzes von Aufklärung und Vernunft aus den glorreichen Zeiten der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung, um dem der selbst für dieses Genre abstrusen Geschichte zu folgen.
Spannend wie ein Telefonbuch, poetisch wie ein Gedicht von Courths-Mahler, wahrhaftig wie eine Verlautbarung von Stalin, taugt dieses Machwerk sehr gut für den Grabbeltisch unter Büchern mit Strickmustern für Hundebekleidung und Ratgebern für heterosexuelle Frisöre.
Den einen Stern bekommt Simon Jäger für seine bewunderns- und bedauernswerte Leistung, sowas ganz zu lesen: ich hoffe, er hat dafür Schmerzensgeld bekommen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2013
Der Drachenbeinthron / Das Geheimnis der Großen Schwerter Bd.1 (4 MP3-CDs)
Williams, Tad

Der Drachenbeinthron / Das Geheimnis der Großen Schwerter Bd.1 (4 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Nach der überragenden »Otherland«-Tetralogie liegt der Maßstab für Bücher aus Tad Williams’ Feder für mich sehr hoch: dem Autor ist mit der Schwerter-Saga aber erneut ein großer Wurf gelungen, der sich – eingefleischte Tolkien-Fans mögen es mir verzeihen – durchaus am »Herrn der Ringe« messen läßt: eine wiewohl exorbitante, doch durchgehend spannende Geschichte um das ewige Thema Kampf zwischen Gut und Böse, mit trotz aller Phantastik lebensvollen, menschlichen, glaubwürdigen und sich entwickelnden Helden. Einige sachliche Unrichtigkeiten fallen dabei kaum ins Gewicht (so haben z.B. Haie keine schwarzen Augen), die möglicherweise auf Übersetzungsfehler zurückzuführen sind.
Mit Andreas Fröhlich hat der Verlag einen der besten deutschen Sprecher für dieses gewaltige Opus gewonnen, der mit seiner ungeheuer modulationsfähigen Stimme aus dem gedruckten Werk ein eigenes Kunstwerk, aus einem Hörbuch ein Hörspiel macht und jedem der vielen Akteure seinen eigene Charakter gibt: so gut kann man das Buch gar nicht selber lesen, und man kann kaum glauben, daß alle Personen von einem einzigen Sprecher dargestellt werden!
Angesichts dieses Hörerlebnisses verzeihe ich dem Verlag sogar die bei Hörbüchern leider immer öfter vorkommende Schlampereien: auch hier wurde ab und zu vergessen, Korrekturen herauszuschneiden.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2013
Die Hexe / Schwestern des Mondes Bd.1
Galenorn, Yasmine

Die Hexe / Schwestern des Mondes Bd.1


schlecht

Vermutlich als Übung während eines Kurses »Kreatives Schreiben für gelangweilte Hausfrauen« oder auch von den vier Katzen der Schreiberin verfaßt, bewegt sich dieses Machwerk auf dem literarischen Niveau eines Telefonbuchs und ist ebenso spannend. Schade ums Papier, gut für die Tonne.

Bewertung vom 06.06.2013
Infinity
Hohlbein, Wolfgang

Infinity


weniger gut

Gert Heidenreich kann man nur bewundern bzw. bemitleiden, ein solch langweiliges Epos vorzulesen. Als Buch hätte ich es nach den ersten Seiten in die Ecke geworfen, als Einschlafhilfe ist das Hörbuch aber unschätzbar: Ich höre daran schon seit vielen Wochen herum, weil ich spätestens nach einem Track eingeschlafen bin. Spannung ist wohl beabsichtigt, kommt aber selten auf, da sich alles ständig wiederholt und durch die maßlosen Übetreibungen wenig glaubhaft erscheint (sofern man bei einem Science Fiction überhaupt so etwas erwarten kann). Unerträglich sind die Dialoge, bei denen jede kleinste mimische Regung der Sprecher lang und breit beschrieben wird, sodaß wenig Spielraum für die Fantasie des Hörers/Lesers bleibt.

Bewertung vom 02.06.2012
Spreekiller
ky

Spreekiller


schlecht

Glaubt man dem Klappentext »Deutschlands Nummer eins unter den Krimischreibern« (NDR), wäre es um den deutschen Krimi traurig bestellt: Ich kann mich nicht erinnern, jemals zuvor ein solch miserables Buch gelesen zu haben. Über die ersten 50 Seiten habe ich mich überhaupt nur gequält, weil ich wissen wollte, ob es dem SOKO-Ermittler Wuthenow gelingt, die notgeile Senatorin flachzulegen, und ob er dazu wirklich über deren fette, häßliche, schwittzende und übelriechende Tochter steigen muß? Das Machwerk zu Ende zu lesen, brachte ich dann doch nicht fertig. Warum sich der Schreiberling selbst in die hanebüchene Geschichte einbringt, ist nur durch seine exorbitante Eitelkeit zu erklären, die er seinen Protagonisten unterstellt. Daß er dabei auch noch Fontane zitiert, ist infam. Ein Pseudokrimi, strotzend von pseudophilosophischen, pseudoliterarischen, pseudopsychologischen, pseudopolitischen Ergüssen, faden Kalauern, öden Dialogen von Pappfiguren. Logorrhoe im Endstadium, schade ums Papier und erstaunlich, daß so etwas gedruckt wird.

Bewertung vom 23.04.2012
Keine Macht den Doofen
Schmidt-Salomon, Michael

Keine Macht den Doofen


ausgezeichnet

»Die herrschende Dummheit ist stets auch die Dummheit der Herrschenden«. Eine scharfsinnige und dennoch humorvolle Bestandsaufnahme von Zustand und Aussichten einer vom Homo demens beherrschten Welt, die auf dem besten Wege ist, unbewohnbar zu werden. Michael Schmidt-Salomon erklärt nicht nur die Mechanismen, die zur allgemeinen Verblödung führen, sondern ruft mit seiner Streitschrift zum Widerstand auf. Das mutige und in einer klaren und deutlichen, schnörkellosen und allgemeinverständichen Sprache geschriebene Büchlein hebt sich wohltuend von anderen philosophischen Schriften ab und sollte von jedem gelesen werden.

8 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2012
Die letzte Flucht / Georg Dengler Bd.6
Schorlau, Wolfgang

Die letzte Flucht / Georg Dengler Bd.6


ausgezeichnet

In gewohnter Weise gründlich recherchierte Gechichte über die kriminellen Praktiken der Pharmamafia, schonungslose Kritik am deutschen Gesundheitswesen, von Korruption und den Machenschaften um Stuttgart 21. Im Nachwort viele nützliche Hinweise zum Weiterlesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2012
Die Stunde der Dilettanten
Rietzschel, Thomas

Die Stunde der Dilettanten


ausgezeichnet

Ein großartiges Buch, das den geistigen Notstand einer Gesellschaft und insbesondere deren ›Elite‹ den Spiegel vorhält, einer Gesellschaft, die in Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur von Dilettanten beherrscht wird, denen es überhaupt nicht darauf ankommt, Probleme zu lösen, wofür sie eigentlich von uns allen viel zu hoch bezahlt werden, sondern die getrieben werden von Eitelkeit, Macht- und Habgier. Zu aktuellen Figuren wie Guttenberg und Wulff spannt Thomas Rietzschel einen kenntnisreichen Bogen von der Geschichte des Dilettantismus. Daß es dabei keineswegs um harmlose ›menschliche Schwächen‹ geht, sondern um Existenzfragen, zeigen uns Deutschen exemplarische Figuren des Dilettantismus wie Wilhelm II. und Hitler, die Europa in die größten Katastrophen des 20. Jahrhunderts geführt haben. Brillant geschrieben, bildet das Buch eine sinnvolle Ergänzung zu Michael Schmidt-Salomons »Keine Macht den Doofen!« Empfehlenswert dazu auch die Diskussion im »Nachtstudio« des ZDF vom 19.2.2012 und die Besprechung im Deutschlandfunk.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.