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Rumpelstilzchen
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2014
Mortifer / Monkeewrench-Crew Bd.3 (5 Audio-CDs)
Tracy, P. J.

Mortifer / Monkeewrench-Crew Bd.3 (5 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Das Autorinnen-Duo erzählt hier nicht nur eine spannende Geschichte mit lebendigen Charakteren, unter kritischer Betrachtung der US-amerikanischen Gesellschaft mit ihrer Gewaltbereitschaft und Paranoia, der man mit wachsender Aufmerksamkeit folgen muß, wenn man erst einmal die vielen Figuren, Perspektiven und Ortswechsel eingeordnet hat. Was unter amerikanischen Autoren jedoch besonders heraussticht und dem englischen Humor sehr nahekommt, sind bei allem Ernst des bösen Geschehens die geistreichen und witzigen Dialoge, denen der herausragende Sprecher Burghart Klaußner mit seiner kongenialen Lesung soviel Leben gibt, wie das bei einem Hörbuch nur irgend möglich ist (über die Sprechgeschwindigkeit mancher Figuren kann man nur staunen!). Man hört deutlich, welches Vergnügen das Schreiben der Dialoge den beiden Verfasserinnen bereitet haben muß. Auch dem Übersetzer muß man hier einmal ausdrücklich Lob zollen für sein hervorragendes Deutsch mit gelungenen und treffsicheren Bildern.

Bewertung vom 28.11.2014
Das Rätsel der Templer / Die Templer Bd.1 (3 MP3-CDs)
André, Martina

Das Rätsel der Templer / Die Templer Bd.1 (3 MP3-CDs)


sehr gut

Auch wenn Martina André in diesem Roman wieder das bekannte Schema zweier historischer Ebenen benützt, ist ihr mit diesem Roman eine äußerst spannende und vielschichtige Erzählung gelungen mit facettenreichen Figuren, der man fasziniert folgt.
Ärgerlich sind auch in diesem Buch wieder grobe Fehler und sprachliche Unsicherheiten, die einem weniger schlampigen Lektorat hätten auffallen müssen, zumal in einem renommierten Verlag wie Aufbau: Beschreibt Martina André Landschaft und Orte doch ziemlich genau, sollte sie als Bonnerin eigentlich wissen, daß die Mosel von Trier nach Koblenz abwärts fließt und dort in den Rhein mündet, als Verfasserin historischer Romane auch den Unterschied kennen zwischen »der Schild« (Deckung, Schutz) und »das Schild« (Tafel).
Vielleicht glaubt man im Verlag, daß Bestseller-Autoren sich auch so verkaufen, deren Leser ohnehin solche Feinheiten nicht bemerken und spart das Lektorat ganz?

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.09.2014
Das Hohe Haus
Willemsen, Roger

Das Hohe Haus


ausgezeichnet

Jeder bewußte Bundesbürger sollte sich einmal anhören, was sich, stellvertretend für uns alle, Roger Willemsen während seines 1jährigen masochistischen Selbstversuchs im Bundestag angetan hat und was die von uns gewählten und überbezahlten Volkszertreter in ihrer ›Schwatzbude‹ so treiben. Was dort an Niedertracht, Ignoranz, Gemeinheit, Schamlosigkeit, Verantwortungslosigkeit, Flegelei und Dummheit zusammentritt, ist auch bei Willemsens vornehmer Zurückhaltung und polemischer Abstinenz in seiner Beschreibung kaum zu ertragen. Wären da nicht einige wenige Abgeordnete, denen noch nicht jegliche Scham, Ehrlichkeit, Integrität und Moral abhanden gekommen ist, könnte man schier verzweifeln.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2014
Kritik der reinen Toleranz
Broder, Henryk M.

Kritik der reinen Toleranz


ausgezeichnet

Immanuel Kant wäre sicher stolz auf seinen Schüler und nähme ihm den Titel nicht übel: Aufklärung vs. Religiotie, Rechtsstaat vs. Scharia, Differenzierung vs. Egalisierung, Demokratie vs. Totalitarismus, Klarheit vs. Vernebelung usw.
Auch wenn Henryk M. Broder ein deprimierendes Fazit zum Zustand unserer Gesellschaft zieht: Solange mutige und brillante Köpfe wie er in Deutschland noch ihre Stimme erheben dürfen, ist vielleicht nicht alles verloren. Als polnischer Jude ist Broder glücklicherweise gegen Unterstellungen und Zensur durch Multikulti-Gutmenschen, Putin-Versteher, Islam-Sympathisanten, unbelehrbare Linke, Appeasement-Politiker und Konsorten noch einigermaßen immun.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2014
Die Tribute von Panem Bd.1-3 (Sonderausgabe)
Collins, Suzanne

Die Tribute von Panem Bd.1-3 (Sonderausgabe)


schlecht

Es ist verständlich und bezeichnend, daß der Verlag mit der ›Kritik‹ des Handelsblattes wirbt und nicht etwa mit den Verrissen sämtlicher seriöser Feuilletons über dieses infantile Machwerk, über das Buch und den Film. Daß es dabei ausschließlich um kommerzielle Gesichtspunkte geht, ist bei dieser Zeitung auch klar. Wenn dieses Elaborat jedoch mit Tolkiens »Herr der Ringe« verglichen wird, ist dies eine literarische Bewertung, die den künstlerisch inkompetenten Redakteuren einer Wirtschaftszeitung nicht zusteht. Daß sich die Kritiken der seriösen Zeitungen vor allem auf den Film beziehen, beweist allein schon, daß diese Masse vollgeschriebener Seiten ebensowenig zur Literatur zählt wie etwa Telefon- oder Kursbücher, bei denen auch niemand auf die Idee käme, sie von vorn bis hinten durchzulesen, auch wenn die wesentlich spannender sind als die »Tribute von Panem«. Ein Verlag wie Oetinger sollte sich schämen, solchen Schund in sein Programm aufzunehmen.

2 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2014
Die Tribute von Panem (Gesamtausgabe), 18 Audio-CDs
Collins, Suzanne

Die Tribute von Panem (Gesamtausgabe), 18 Audio-CDs


schlecht

Es ist schon erstaunlich, welche Bewertungen dieses Machwerk bei Lesern und Hörern erzielt! ich habe dieses unglaublich dumme und infantile Hörbuch eigentlich nur zu Ende gehört, weil ich fast 30 € dafür bezahlt habe. Wenn die gekürzte Lesung schon so langweilig und kaum zu ertragen ist, wie mag dann erst das gesamte Elaborat sein?
Eine abstruse Geschichte, deren erster Teil noch eine gewisse Spannung aufweist, wird danach immer breiter und schwächer: Figuren aus Pappmaché mit dementsprechend stereotypen Verhaltensweisen vor Fernsehkulissen – eben eine unterdurchschnittliche amerikanische Seifenoper: Big brother ohne Bild von einer Autorin, der man nicht anmerkt, daß sie eine erwachsene Frau ist.
Gut dazu paßt die langweilige Sprecherin.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2014
Die Patin / Die Mütter-Mafia Bd.2 (4 Audio-CDs)
Gier, Kerstin

Die Patin / Die Mütter-Mafia Bd.2 (4 Audio-CDs)


schlecht

Für Leserinnen, deren Literaturkenntnisse sich auf kostenlose Werbebroschüren beschränken und die immer noch gern mit Barbie-Puppen spielen, sind die Bücher von Kerstin Gier sehr zu empfehlen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2014
Himmel über London, 2 MP3-CD
Nesser, Hakan

Himmel über London, 2 MP3-CD


weniger gut

Das Buch hätte ich wohl spätestens nach 50 Seiten in die Ecke geschmissen, aber auch als Hörbuch ist es trotz der hervorragenden Sprecher, gut erfundenen Geschichte und vielschichtiger Charaktere schwer durchzuhalten: ermüdende Beschreibungen, langatmige innere Monologe und ewige Wiederholungen lassen dem Leser/Hörer keinen Spielraum für die eigene Fantasie. Beinahe alles findet sich in dreifacher Ausfertigung, nur in verschiedener Ausdrucksweise. Dafür muß man dem Übersetzer Lob zollen. Der Höhepunkt am Ende gerät gegenüber der aufgebauten Neugier eher schwach und vorhersehbar.
Man fühlt sich, als hätte man unter unsäglichen Mühen den vermeintlichen Mount Everest bestiegen und findet sich schließlich auf dem Gipfel eines Maulwurfshügels.
Auf 1/10 des Umfangs zusammengestrichen, könnte daraus ein gutes Buch werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2014
Schamanenfeuer - Das Geheimnis von Tunguska
André, Martina

Schamanenfeuer - Das Geheimnis von Tunguska


gut

Sieht man von der völlig abstrusen Vorstellung ab, ausgerechnet das rückständige Rußland sei logistisch und technisch in der Lage gewesen, nach der vernichtenden Niederlage gegen Japan in der kältesten Ecke der Taiga ein riesiges Technologiezentrum einschließlich gewaltigem Kraftwerk (mit Holzkohle betrieben?) zu errichten und ein tatsächlich fliegendes Starrluftschiff (eine Aluminiumhütte wird nicht erwähnt) mit Funkfernsteuerung und Kernbewaffnung (kurz nach Veröffentlichung von Einsteins Spezieller Relativitätstheorie), sprich: eine Drohne zu bauen, ist das eine ganz spannende Geschichte. Die Sträflingslager im zaristischen Rußland waren längst nicht so schlimm wie die späteren GULAG. Auch die zaristische Ochrana und deren Methoden kann man nicht mit denen der bolschewistischen Tscheka, dem NKWD oder KGB vergleichen. Erkenntnisse über Rußland sind von einem solchen fantastischen Roman nicht zu erwarten und wahrscheinlich gar nicht beabsichtigt, auch wenn ab und zu Russisch, Tungusisch usw. geredet wird, wofür nicht der geringste Grund besteht, reden die Leute doch sonst Deutsch, sogar Ewenken. Von Recherchen zum Buch kann dabei keine Rede sein, es sei denn, Martina André hat ein Geschichtsbuch für junge Komsomolzen von 1936 oder die Schriften von Stalin selbst zurate gezogen. Die in der Neuzeit spielenden Ereignisse sind da schon realistischer und glaubwürdiger. Trotzdem kann man dem Märchen mit seinen interessant gezeichneten Figuren, finsteren Bösewichtern, magischen Ereignissen und rasanten Verfolgungsjagden gut zuhören, und es bleibt bis zum Schluß spannend. Was mich allerdings sehr stört, sind Stilblüten wie »dreispännige Troikas« oder gar »runde Kreise«, die einem weniger schlampigen Lektorat hätten auffallen müssen, wenn es die Autorin schon nicht selbst bemerkt.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.