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Themistokeles

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2011
Am Tag und in der Nacht
Macpherson, Camilla

Am Tag und in der Nacht


sehr gut

Inhalt: Claire hat ihr heißersehntes Baby verloren und seit diesem Augenblick ist ihr Leben leer und zudem werden die Spannungen zwischen ihr und ihrem Mann immer größer, da sie ihm die Schuld daran gibt, da er im entscheidenden Augenblick nicht da war, wo er hätte sein müssen und nicht tat, was er ihrer Meinung nach hätte tun müssen. Daraufhin versinkt Claire in immer tiefere Depressionen, bis sie durch einen Zufall Briefe einer anderen Frau aus einer anderen Zeit findet. Während des Zweiten Weltkriegs besuchte Daisy monatlich die National Gallary und schrieb über die Bilder, die ihr Kraft in dieser unruhigen Zeit spendeten.
Durch Daisys Briefe findet auch Claire den Mut, Schritt für Schritt in ein neues Leben zurückzukehren und aus der Krise und Depression auszubrechen.

Meinung: Der Autorin ist es auf vortreffliche Weise gelungen sowohl die Gefühle Daisys, wie auch die Claires zu beschreiben. Zum einen sehr bildhaft und prägend und zum anderen sehr intensiv. Insbesondere die negativen Gefühle, wie Zorn, Wut, Enttäuschung und Trauer sind sehr gut herausgestellt.
Neben der Darstellung der Gefühlswelt, sind die Beschreibungen und Deutungen der Werke aus der National Gallary ganz besonders, da sie, wenn auch nicht bis in die vollkommende Tiefe der Bilder, sehr zutreffend sind und die Gefühle der Protagonistinnen widerspiegeln. Zudem sind sie mindestens so bildhaft, wie die Gemälde selbst.
Auch die Wandlung der Charaktere innerhalb der Geschichte sind sehr gut dargestellt, denn sowohl Claire macht eine Entwicklung durch, wie auch Daisy und Claires Mann Rob eine Wandlung erleben.
Sehr intensiv sind auch die Beschreibungen und Erfahrungen Daisys während des Kriegs, auch wenn diese nie direkt, sondern immer in der Briefform Daisys an den Leser herangetragen werden.
Eindeutig ein sehr gefühlvolles Buch, das einen eindeutig zum Nachdenken bringt, da es so viele Dinge anspricht über die es sich nachzudenken lohnt und einem im Herzen erreicht, wenn man sich auf die Geschichte einlassen mag, denn sie ist vor allen Dinge sehr traurig erzählt.

Bewertung vom 29.12.2011
Der Duft des Mangobaums
Winter, Jan

Der Duft des Mangobaums


sehr gut

Inhalt: Alma folgt zusammen mit ihrem Sohn Albert ihrem Mann Howard nach Malaya, nachdem die Bremerin eine Zeit zusammen mit ihrem Mann und danach allein in Liverpool gelebt hat.
In Malaya angekommen verliebt Alma sich sofort in das Land, anders als alle anderen Frauen der dortigen Plantagenbesitzer, auch wenn das Leben auf Howards Plantage in Malaya hart ist und das Klima Malayas so ganz anders. Von ihrer Reise nach Malaya kennt sie den Arzt und Malaien Samad, den sie schon an Bord sehr sympathisch fand und mit dem sie sich, ebenso wie mit dem australischen Plantagenbesitzer Raymond während ihrer Zeit in Malaya immer mehr anfreundet.
Plötzlich stirbt Howard und Alma muss die Plantage verlassen, zudem bricht auch noch der Zweite Weltkrieg aus und Alma muss als gebürtige Deutsche in einer britischen Kolonie um ihr Leben und das ihres Sohnes fürchten. Jedoch hat sie mit Samad und Raymond gute Freunde, die ihr zur Seite stehen und sie vor Gefahren zu schützen versuchen. Alma empfindet aber nicht nur Freundschaft für Samad sowie Raymond und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen.

Meinung: Almas Geschichte ist sehr emotional erzählt und man beginnt sehr schnell nachzuempfinden, was Alma in Bezug auf Malay fühlt, da ihr das Land so nahe zu sein scheint und diese Nähe sehr eindrücklich dargestellt wird. Auch was sie in Bezug auf andere Personen fühlt, sowohl negatives als auch positives, und was Alma von der Landschaft und den Orten, an die es sich verschlägt, hält, wird sehr eindringlich beschrieben, so dass man ihre Meinung und ihre Gefühle einfach verstehen muss.
Zudem bleiben insbesonderen die wichtigen Charaktere nicht flach auf dem Papier, sondern wirken gradezu plastisch und real, da sie durch Almas Emotionen, ihre eigenen Emotionen und die bildhafte Sprache einfach sehr glaubhaft wirken. So dass man sich Alma, Raymond und Samad gut als echte Bekannte vorstellen kann.
Extrem spannend ist die Geschichte um Alma zwar nicht, jedoch ist sie allein durch die bildhafte und emotionale Sprache und die wunderbaren Beschreibungen Malayas und von Almas Erfahrungen und Erlebnissen, sowie ihren Gefühlen sehr lesenswert und lebt auch genau durch diese Motive und wird durch sie geleitet. Es handelt sich also um eine Geschichte, die eindeutig die emotionale Seite von einem anspricht, was mir auch sehr gefallen hat und was wunderbar präsentiert wird.
Es präsentiert sich daher eine echt bildhafte, schöne und prägende Geschichte über ein ganz besonderes Land, erzählt von einer besonderen Frau.

Bewertung vom 20.12.2011
Das Schweigen der Toten
Ritter, Todd

Das Schweigen der Toten


gut

Inhalt: In der Kleinstadt Perry Hollow wird am Straßenrand eine Kiste aufgefunden, die große Ähnlichkeit mit einem Sarg aufweist. Als Sheriff Kat Campbell am Fundort eintrifft, muss sie schnell feststellen, dass die Ähnlichkeit nicht nur äußerlich ist, denn in der Kiste befindet sich ein Bürger ihrer Stadt, tot, blutleer und mit zugenähten Lippen sowie einer genähten Wunde am Hals.
Zudem erhält Henry Groll, der bei der Lokalzeitung für die Nachrufte verantwortlich ist und sich nie groß Freunde in der Stadt gesucht hat und lieber für sich allein gelebt hat, ein Fax auf dem die Todeszeit des Ermordeten angegeben ist. Nur wurde das Fax schon eine halbe Stunde vor der angegebenen Todeszeit verschickt.
Die Fahndung nach dem Mörder läuft ab diesem Punkt auf Hochtouren, denn die Angst vor einem weiteren Mord ist groß und einen solchen will Sheriff Kat Campbell um jeden Preis verhindern.

Meinung: Die Handlung dieses Thrillers weicht nicht wirklich von der anderer Thriller ab und auch die Mordmethoden, noch die Auswahl der Opfer oder das Motiv des Mörders sind etwas besonderes. Von daher handelt es sich auf keinen Fall um ein überragendes oder überraschendes Werk, da man weder besonders dazu verleitet wird Ekel oder Angst zu empfinden, wie Thriller es oft versuchen heraufzubeschwören, noch etwas vollkommen unerwartetes passiert. Jedoch erhält man einen grundsoliden Thriller.
Die Charaktere entsprechen stark dem Bild, das aktuelle in Thriller vorherrscht: Irgendeine traumatische bzw. schreckliche Erfahrung in der Vergangenheit liegt, sowohl auch bei den Polizisten und anderen wichtigen Charakteren vor und nicht ausschließlich beim Mörder. Insgesamt sind die Charaktere nicht vollkommen flach, jedoch auch nicht plastisch genug, um sie als real zu empfinden. Insbesondere, was die Gegenwart der Charaktere anbelangt trifft diese Tatsache zu, da die Vergangenheit meist recht ausgearbeitet ist.
Überrascht hat mich, dass ich jedoch ehrlich sehr lange vom falschen Täter ausgegangen bin und das bis sehr kurz vor der Auflösung, auch wenn ich von der Richtung her schon sehr gut lag.
Alles in allem also ein ordentlicher Thriller, auch wenn das Ende in meinen Augen nicht ganz stimmig und er nicht viel neues zu bieten hat.

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Bewertung vom 30.11.2011
Eisiges Blut
Masello, Robert

Eisiges Blut


gut

Inhalt: Michael ist, nachdem sich bei einer Klettertour mit seiner Freundin Kathrin ein Unfall ereignete, in eine tiefe Depression gefallen. Denn Kathrin liegt im Koma und wird nie wieder aufwachen.
Nun bekommt Michael, der Fotograph und Journalist ist, die Möglichkeit einen Artikel über eine Forschungsstation in der Arktis zu schreiben. Das Angebot ist das erste, was Michael wieder reizt und er beschließt sich dem Abenteuer Arktis zu stellen. Auf dem Weg nach Point Adélie lernt er den Meeresbiologen Derry Hirsch kennen, der zusammen mit ihm fliegt und die Ärztin Charlotte Barns.
Angekommen, müssen Michael und die anderen lernen mit dem Klima und den anderen Umständen dort zurecht zu kommen. Jedoch leben sie sich in Point Adélie alle gut ein und auch Michael blüht wieder auf. Bei einem Tauchausflug in das eisige Wasser der Arktis macht er plötzlich eine unglaubliche Entdeckung. Im Eis eines Gletschers ist eine Frau eingefroren, die vollständig konserviert ist und wenn Michael sich nicht irrt, ist die Frau nicht allein. Es wird beschlossen den Fund zu haben und dabei machen die Bewohner von Point Adélie eine erschreckende Entdeckung.
Zudem haben um 1856 Lieutnant Sinclair Chopley und seine Geliebte Eleanor Ames eine Überfahrt gebucht, ihr Schiff kam jedoch vom Kurs ab in arktische Gewässer. Die Matrosen sind überzeugt, dass ihre Gäste die Schuld tragen, beschließen sich ihrer zu entledigen und werfen sie aneinandergekettet über Bord.

Meinung: Der Roman fängt interessant an, da man nicht nur die Geschichte von Michael kennen lernt, sondern auch von Eleanor und Sinclair. Beide Handlungen werden parallel erzählt, so dass man alle Charaktere immer besser kennen lernt und die Zeichnungen der Charaktere sind dem Autor gut gelungen, ebenso wie die Beschreibungen von Emotionen.
Zunächst wusste ich lange nicht, worauf der Roman hinauslaufen würde, denn bis die Leichen aus dem gefunden werden, geschieht im Buch ziemlich viel. Dieser Teil, auch wenn vollkommen frei von Thriller-Elementen, ist sehr interessant, da man zum einen viel über die Arktis herausfindet und über biologische Forschung und Fotographie, zum anderen aber auch weil man viel aus der Zeit von Sinclair und Eleanor erfährt.
Auch als der Eisblock aufgetaut ist, fehlen mir die für einen Thriller typischen Elemente. Es ist in vielen Punkten eher ein Buch mit einem Hauch Mysterie, denn die Ereignisse, sind so unglaublich, dass sie eher in dieses Genre fallen.
Was mich jedoch beeindruckt hat, waren die biologischen Hintergründe und Ideen, die hinter der Geschichte im Buch stehen, so dass auch die Mysterie-Elemente so erklärt werden, dass man sich vorstellen kann, dass es sowas gibt. So dass einer der bekanntesten Mythen hier auf eine Art verarbeitet wurde, die zwar so nicht vollkommen neu, aber auf jeden Fall deutlich besser als in vielen anderen Fällen.
Die Charakter, insbesondere Michael, wachsen einem richtig ans Herz. So dass man bei manchen Toten, entsetzt ist, dass grade die sympathischsten Charaktere sterben müssen.
Alles in allem ist es auf jeden Fall ein interessantes Buch, bei dem es schwer ist, viel über die eigene Meinung zu sagen, ohne zu viel zur Geschichte zu verraten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2011
Kalix - Werwölfin von London
Millar, Martin

Kalix - Werwölfin von London


schlecht

Inhalt: Die junge Werwölfin Kalix entstammt dem herrschenden Clan der Werwölfe, da sie jedoch ihren Vater und Fürsten angegriffen hat, wurde sie aus dem Clan verbannt und lebt seitdem in London. Dort lebt Kalix auf der Straße und wird von depressiven Anfällen geplagt, nimmt Drogen, isst nichts und wird von Mitgliedern ihrer eigenen Familie sowie von Werwolfjägern verfolgt. Die einzige Möglichkeit sich zu schützen, hatte Kalix durch ein Amulett, das sie von ihrer Schwester Thrix hatte, jedoch verkaufte sie es für weitere Drogen. Als zwischen den Werwölfen eine Fehde um die Nachfolge als Fürst zwischen den beiden Brüdern von Kalix aufkeimt, wird auch sie mit in diese hineingezogen. Unerwartete Unterstützung erhält Kalix durch die Studenten Daniel und Moonglow, auf die sie zufällig trifft und die ihr aus unerfindlichen Gründen helfen. Auch Thrix bekommt wieder mehr mit Kalix zu tun, jedoch hat sie dafür eigentlich gar keine Zeit, da sie Kleider für Malveria, eine launische, modebessesene Feuergöttin, entwerfen muss.

Meinung: Die Geschichte um Kalix wird einem auf über 700 Seiten in über 200 Kapiteln erzählt und während man sie liest hat man das Gefühl, dass sich einfach alles wiederholt und eigentlich keine richtige Storyline hinter der Geschichte steht. Hauptsächlich geht es allein darum, wie schlecht sich Kalix fühlt und ihre psychischen Probleme durch Drogen, Selbstverletzung und Magersucht in den Griff zu bekommen. Auch wenn sie durch das Verhalten immer fertig aussieht erzählen ständig alle, dass sie wegen ihrer langen Haare ja so schön sein, was mich beim Lesen deutlich irritiert hat, denn niemand macht wirklich etwas gegen die Probleme und versucht wirklich zu helfen. Es wirkt eher so, als wäre ihr Verhalten im Allgemeinen akzeptabel. Zudem wird einem vermittelt, dass der Glaube, dass Sex die Lösung aller psychischen Probleme ist und es einem danach immer besser geht, auch eindeutig propagiert. Auch das fand ich eindeutig ziemlich komisch.
Neben diese Dingen geht das Buch hauptsächlich nur noch auf die Kleidersucht von Malveria ein, sodass nur von ihre Kleidung, ihr Verzweifeln über nicht perfekte Kleidung und diverse Zusammenbrüche weil die Kleidung nicht fertig wird oder ähnlichem erzählt wird. Die eigentliche Geschichte um die Fehde zwischen den Werwölfen bleibt einfach nur flach und hätte locker in 200 Seiten abgehandelt werden können und wäre deutlich interessanter als die immer wiederkehrenden Lamentationen über Kleidung und psychisch gestörte Werwölfin. Die ganzen Charaktere bleiben ebenso flach wie die Haupthandlung und man fragt sich irgendwann wirklich, wie der Autor darauf gekommen ist, ein Buch mit so wenig Handlung zu schreiben. Manche Charaktere sind vom Grundgedanken sehr interessant, jedoch entwickelt sich keiner der Charaktere und es gibt zudem noch so viele Nebencharaktere, bei denen man sich auch die Frage stellen kann, wozu die gut sein sollten.
Man könnte es noch als annehmbares Jugendbuch sehen, würden nicht das vollkommen normal sein von Kalix vielen Problemen und zudem Sex als Lösungsmittel aller Traurigkeit propagiert werden, so jedoch finde ich das Buch sowohl als Jugendbuch, als auch als Buch für Erwachsene deutlich ungeeignet, da weder Story noch ein Appell vermittelt werden.

Bewertung vom 21.11.2011
Einmal durch die Hölle und zurück / Pietro-Reihe Bd.2
Bazell, Josh

Einmal durch die Hölle und zurück / Pietro-Reihe Bd.2


weniger gut

Inhalt: Pietro, ein Ex-Auftragsmörder, ist wegen seiner Vergangenheit unter einem Decknamen auf einem Kreuzfahrtschiff als Schiffsarzt untergetaucht. Jedoch bekommt er dort über einen alten Bekannten ein Angebot von einem mysteriösen Milliardär: Er soll die Geschichte zu einem Video überprüfen, welches dem Milliardär zugesandt wurde. In diesem Video ist die Rede davon, dass im White Lake in Minnesota ein Monster leben würde, dass schon Menschen getötet hat und aussieht wie eine große Seeschlange. Im Zusammenhang mit dem Video werden mehrer Milliardäre dazu eingeladen auf einer Tour dem Mythos auf den Grund zu gehen. Pietro erhält daher zusammen mit der attraktiven Paläontologin des Milliardärs, Violet, den Auftrag der Geschichte auf dem Video nachzugehen und bei der Tour mitzumachen. Durch das Antreten dieser Tour jedoch begegnen sie Wahnsinn und Gewalt und müssen erkennen, wie groß die Kreise sind, die die Geschichte um den White Lake zieht.

Meinung: Was an der Geschichte sehr schnell auffällt, ist die Eigenart, dass in dieser sehr viele Fußnoten benutzt werden. Die dienen dazu eine Anmerkung zu erläutern oder den Protagonisten das Geschehen kommentieren zu lassen. Mich haben diese Fußnoten im Lesefluss sehr gestört, da häufig eine Fußnote über mehr als eine Seite lief und es dazu kam, dass man umblättern musste, um die Fußnote zu lesen und dann wieder, um auch dem Text folgen zu können, da man nach knapp anderthalb Seiten Fußnote schon vergessen hatte, worum es eigentlich grade ging. Irgendwann habe ich dann das Lesen der Fußnoten eingestellt, weil es einfach zu viele, mit zu unwichtigen Nebeninformationen wurden.
Ansonsten handelt es sich bei dem Roman um eine Variation der Geschichte um Nessi, die einfach nach Minnesota verlegt wurde, denn auch das Erscheinungsbild des Monsters erinnert sehr an die Beschreibungen von Nessi. Allein diese Ähnlichkeiten machen die Geschichte noch nicht schlecht oder uninteressant, da sie eindeutig noch mit vielen weiteren Kleinigkeiten gewürzt ist. Auch der Charakter des Pietro ist auf seine Weise interessant, auch wenn ich manche Handlungen, mag es auch an meiner Unkenntnis des ersten Teils liegen, nicht nachvollziehen kann.
Manche Anspielungen und Wortwitze sind für den deutschen Leser jedoch auch nur schwer zu verstehen, wenn man nicht einiges über die USA und deren Politik weiß. Zudem gab es in dem Buch auch an einigen Stellen Ausdrücke, die mir nicht ganz so sehr zugesagt haben.
Ansonsten fand ich das Ende ein wenig unbefriedigend, denn weder war des Rätsels Lösung interessant, spannend oder mysteriös noch war das eigentliche Ende nachvollziehbar. Auch gab es Anhänge, die Schriften von der Paläontologin Violet darstellen sollten, die in keinem richtigen Zusammenhang mit dem Buch standen. Einzig gut waren noch die Erläuterungen des Autors zur Verwendung mancher Themen, die das Buch abschlossen.
Alles in allem fand ich das Buch durch den Sprachgebrauch, sowie die unterschiedlichsten Verwendungen von Fußnoten oder Anmerkungen bezüglich Begebenheiten innerhalb der USA an manchen Stelle nicht sonderlich gelungen, aber trotzdem, bei weglassen der Fußnoten lesbar. Auch die Thematik kann nur bedingt fesseln und das versprochene Inferno aus Wahnsinn und Gewalt konnte ich in der Geschichte leider nicht finden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2011
Pandoras Tochter
Johansen, Iris

Pandoras Tochter


gut

Inhalt: Megan Blair ist Ärztin lebt ein ruhiges Leben zusammen mit ihrem Onkel Phillip, der sie nach dem tragischen Tod ihrer Mutter aufgenommen hat. Als sie jedoch eines Abends auf dem Weg nach Hause ist, wird sie von der Straße abgedrängt und entkommt dem Tod nur knapp. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben vollständig. Zum einen muss Megan damit klar kommen, dass der Tod ihrer Mutter kein Unfall sondern ein Mord war. Zum anderen scheinen ihre Verfolger und die Mörder ihrer Mutter identisch zu sein. Außerdem muss sie feststellen, dass es in der Welt besondere Talente gibt, die sowohl Gabe als auch Fluch sein können. Megan selbst besitzt eins dieser Talente und muss es nutzen, um ihren Verfolgern entkommen zu können und Vergeltung für den Mord an ihrer Mutter zu bekommen. Allerdings bekommt Megan Unterstützung von einem alten Bekannten aus der Vergangenheit, Neal Grady, der über ihr Talent sowie den Mord an ihrer Mutter bescheid wusste und Megan viele Jahre beschützt hat. Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt und Megan muss lernen mit ihrem Talent zu leben.

Meinung: Wenn man bei diesem Roman einen normalen Thriller erwartet, dann wird man auf jeden Fall enttäuscht, denn es handelt sich eindeutig um einen Roman, der neben den typischen Thriller-Elementen stark mysterielastig ist. Ich war sogar ziemlich überrascht, dass dieser Roman als Thriller eingestuft wurde, da ich ihn ehrlich eher im Bereich Fantasy, als Mysterie-Roman gesehen hätte. Die Geschichte, die erzählt wird, ist jedoch auf jeden Fall interessant, auch nicht vollkommen vorhersehbar und in einigen Punkten recht spannend. Jedoch bleibt sie insgesamt relativ flach und zielt einzig darauf ab, den Leser kurzweilig zu unterhalten. Auch die Charaktere sind eher flach als plastisch, da die Handlung einfach so ausgebaut ist, dass sie einem zwar manche Facette vom Charakter vorstellt, aber zu schnell läuft um näher auf die Charaktere einzugehen. Insbesondere das Verhalten von Grady und Megan zueinander kam mir im Roman etwas komisch und an manchen Stellen auch unglaubwürdig vor, da mir ein bisschen mehr Erklärung fehlte, warum die beiden sich so verhalten. Auch über die Talente, die viel in dem Roman ausmachen, zumindest aus dem Hintergrund heraus, wird leider nur wenig gesagt, so dass man zu diesem Thema und vielen anderen Dingen nur oberflächliche Informationen hat. Jedoch gab es auch Charaktere in dem Roman, die mir sehr sympathisch wurde, jedoch waren das Nebencharaktere, die mir teilweise besser ausgearbeitet vorkamen, als die Hauptcharaktere. Was ich jedoch gut finde, ist, dass der Großteil der Charaktere nicht nur weiß oder schwarz ist, sondern beides ein bisschen. Spannung und die Handlung sind soweit interessant und vorhanden, dass man sich eindeutig unterhalten fühlt, auch wenn sie nichts Besonderes ist und Mysterie-Elemente leider nicht ihr volles Potential entfalten.
Alles in allem handelt es sich also um kein grandioses Werk, aber eindeutig um einen Roman, der einen unterhalten kann, wenn man nicht zu viel Tiefe erwartet und vor allen Dingen sich nicht daran stört, dass dieser Thriller auch auf phantastischen Elementen basiert.

Bewertung vom 01.11.2011
Die Eisläuferin
Münk, Katharina

Die Eisläuferin


gut

Inhalt: Die Regierungschefin eines Staats möchte unbeobachtet, auch von ihren Bodyguards, Urlaub machen, dazu setzt sie sich mit ihrem Mann nach Russland ab, um eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn zu machen. Als sie jedoch in Omsk aussteigt, fällt ihr ein Schild auf den Kopf und sie erleidet eine Amnesie, welche die letzten 20 Jahre betrifft. Da sie jedoch nicht einfach abgesetzt werden kann, wird die Öffentlichkeit nicht unterrichtet und sie regiert weiter. Dazu muss sie aber jeden Tag aufs neue auf Spur gebracht werden, da sie über Nacht immer wieder vergisst. So regiert sie nun spontan und leidenschaftlich, als gäbe es kein Morgen und das ist nicht grade unproblematisch!

Meinung: Zunächst fällt an dem Roman auf, dass die einzelnen Charaktere eigentlich nur mit ihrer Funktion angesprochen werden, d.h. es wird nie der Name der Regierungschefin oder einer ihrer Minister genannt. Die einzigen zwei Personen, denen Namen zugedacht wurden sind Herr Bodega, der Bodyguard, sowie Dimitrij, der ihr bei der Suche nach ihrem Gedächtnis helfen soll. Dadurch wird natürlich unterstützt, dass man der Regierungschefin jedweden Namen geben könnte, bedenkt man jedoch, wie sie beschrieben ist und welche anderen Kleinigkeiten angemerkt werden, kann man leicht vermuten wen sie darstellen soll und das vielleicht etwas zu direkt. Insgesamt zeigen die Charakter in diesem Roman leider wenig Gefühl und es wird auch sehr stark mit Klischees der Politik gespielt, was mich zwar manchmal leicht schmunzeln ließ, aber insgesamt etwas flach wirkt.
Zu Beginn des Romans werden häufig Zitate aus einem Roman bzw. SMS im Text erwähnt, diese sind jeweils kursiv dargestellt, wodurch man sie zwar gut vom restlichen unterscheiden kann, aber sie auch teilweise störend wirken, da ich insbesondere zu den Roman-Zitaten keine Verbindung zur Geschichte ziehen konnte, die aber eindeutig den Eindruck machten, als sollten sie etwas aussagen.
Im Nachhinein muss ich aber gestehen, dass das Cover sehr gut gewählt wurde, da es durch die Details im Bild und Hintergrund, wichtige Schlüsselszenen der Geschichte widerspiegelt. Eine sehr interessante Lösung, da das Cover sehr stark an einen Frauenrom erinnert, der es eigentlich nicht ist. Jedoch erhält das Cover seine endgültige Aussage erst, wenn man auch die Geschichte gelesen hat.
Auch erinnert die Geschichte irgendwie sehr an täglich grüßt das Murmeltier und es passiert nicht wirklich viel in der Handlung, die eher etwas dahinschwappt. Insgesamt ist das Buch dadurch zwar nicht wirklich langweilig, aber es ehrlich interessant nennen, kann ich auch nicht. Auch die Charaktere bleiben alle eher flach, da über viele kaum etwas erwähnt alles eher sehr nüchtern erzählt wird. Selbst die Protagonistin sticht nicht heraus, einzig die Charaktere mit Namen wirken substanzieller.
Alles in allem kann man den Roman aber als kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch ansehen, von der Mann weder zu viel Spannung noch sehr großen Humor erwarten sollte, denn es ist zwar leicht zu lesen, aber viel mehr steckt nicht dahinter.