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Themistokeles

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2012
Emmas Angst
Freveletti, Jamie

Emmas Angst


gut

Möchte man unterhalten werden und mag actionreiche Bücher und Filme in Richtung "Transporter" oder ähnlichem gern und erwartet nicht zwingend, dass alles vollkommen logisch und realistisch ist, dann hat man mit "Emmas Angst" einen Roman erwischt, der einem sehr gut gefallen kann.
Inhaltlich fehlt es nämlich an vielen Stellen an Glaubwürdigkeit, passieren doch viele Dinge wie zufällig, da sie so gebraucht werden, um die Geschichte spannend fortzuführen. Auch Emmas Wissen wirkt in diesem Roman etwas zu weit gestreut, um noch wirklich glaubhaft zu sein, ist aber der Spannung in vielen Situationen relativ zuträglich, auch wenn ich mich lange Zeit fragte, warum ihr gewisse Dinge immer noch nicht klar waren, die für mich einfach extrem logisch waren.
Gefangengenommen von einem mexikanischen Drogenkartell soll Emma für dieses die Ursachen einer mysteriösen Krankheit, die Pflanzen sowie Menschen befällt, finden und wird dabei nicht gerade zimperlich von den Kartellmitgliedern behandelt. Trotz dieser Behandlung und ihrer ungünstigen Situation behält Emma jedoch durchweg einen klaren Kopf und zeigt kaum Angst, wodurch der deutsche Titel des Romans ein wenig wie ein Fehlgriff wirkt, insbesondere, wenn man ihn mit dem sehr passenden englischen vergleicht.
Da es sich um den dritten Teil einer Reihe handelt, wird auf einige der Charaktereigenschaften der schon bekannten Charaktere nicht mehr eingegangen, wodurch diese ohne Kenntnis der Vorgänger sehr flach wirken. Einzig die neuen Charaktere haben daher etwas mehr Tiefgang und Wirkung auf den Leser.
Verglichen mit den Vorgängern hat die Reihe eindeutig an Qualität eingebüßt, wirken die Geschehnisse doch immer unglaubwürdiger und unrealistischer. Jedoch handelt es sich immer noch um eine spannende und actionreiche Geschichte, die einen gut unterhält, wenn man nicht zu anspruchsvoll hinsichtlich großartiger Begründungen ist, jedoch in meinen Augen eher ein Actionfilm im Buchformat, denn ein Thriller ist.

Bewertung vom 05.04.2012
Goldstein / Kommissar Gereon Rath Bd.3
Kutscher, Volker

Goldstein / Kommissar Gereon Rath Bd.3


gut

Inhalt: Der amerikanische Gangster und vermutliche Aufragskiller Abraham Goldstein kommt nach Berlin und Kommissar Rath wird darauf angesetzt Goldstein zu beschatten, damit dieser keinen Mord begehen kann.
Gleichzeitig kommt bei einem Einbruch ein Junge zu Tode und wie seine Komplizin gesehen hat, ist einer der Polizisten Schuld an seinem Tod und vermutlich war diese Tat auch Absicht. Neben diesen Vorfällen gibt es zudem Bandenkämpfe in Berlin, sowohl zwischen den Berliner Ringvereinen, wie auch den Kommunisten, Sozialdemokraten und Nationalsozialisten.
In allen diesen Problembereichen müssen Rath und seine Kollegen ermitteln und auch Charly, Raths Freundin, wird durch ihre Tätigkeit als Juristin in diese Ermittlungen verwickelt, denn sie trifft zufällig auf einen der Beteiligten. Raths größtes Problem ist jedoch Goldstein, denn der ist weniger leicht zu bewachen, als zunächst erhofft.

Meinung: Die Zeit zwischen den Weltkriegen wird durch die Geschichte richtig lebendig. Neben den vielen technischen Unterschieden zur heutigen Zeit, sind insbesondere die Einstellungen und Meinungen der damaligen Zeit richtig gut herausgearbeitet. Man kann zum Beispiel den Respekt vor der Polizei sowie das Unverständnis für alleinlebende und in ehemals männlichen Berufen arbeitende Frauen geradezu greifen.
Ein wenig verwundert hart mich jedoch, wie dumm an manchen Stellen die Polizisten wirken, da ihnen sowohl Verdächtige, als auch Zeugen einfach weglaufen und sie oft auf naheliegende Schlüsse nicht kommen. Insbesondere der Protagonist Rath verhält sich oft eigentümlich und schafft es oft nicht wirklich Schlussfolgerungen aus seinen Beobachtungen zu ziehen. Der am logischsten und durchdachtesten agierende Charakter ist eindeutig Goldstein, der auch sehr facettenreich vom Autor gezeichnet wurde und daher etwas sehr plastisches und realistisches hat.
Zudem werden ein paar persönliche Probleme der Charaktere angesprochen, die nie wirklich gelöst werden, sondern manchmal eher einfach wegzufallen scheinen, wodurch unter anderem auch das Ende sehr offen wirkt und man manche Lösungen vermisst. Da es sich jedoch um eine Reihe handelt, ist zu hoffen, dass diese Lösungen in anderen Teilen noch nachfolgen.
Alles in allem handelt es sich bei "Goldstein" jedoch um einen soliden Krimi, der vor allen Dingen die Atmosphäre der Zeit sehr gut aufgreift und einen spannenden Fall bietet, bei dem jedoch die Bösen eindeutig klüger wirken, als die Polizei.

Bewertung vom 19.03.2012
Oberwasser / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.4
Maurer, Jörg

Oberwasser / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.4


sehr gut

Nicht nur das Cover weicht von der Gestaltung her von den bisherigen Maurer-Titeln ab, sondern auch die Struktur der Handlung gleicht nur wenig den Vorgängern. Begannen die anderen Titel mit vielen, oftmals sehr verwirrenden Handlungssträngen, die zudem auch noch äußerst verrückt waren, geht dieser Roman in eine doch andere Richtung, da deutlich weniger unterschiedliche Handlungsstränge vorliegen und diese vergleichsweise wenig verrückt sind, wenn auch nicht minder lustig, auf ihre Maurer-typische Weise. Ebenfalls abweichend, muss in diesem Roman nicht ein Mord aufgeklärt werden, sondern es sollen zwei BKA-Beamte wiedergefunden werden, um so einen Mord zu verhindern. Da im Loisachtal jedoch die einfachsten Missionen aufgrund seiner Bewohner und anderer Gegebenheiten alles andere als einfach sind, müssen jedoch wieder einige Widrigkeiten bekämpft werden. Jennerwein und sein Team müssen dies auch wiederholt erkennen und planen daher ein Ablenkungsmanöver zu ihrer eigentlichen Mission. Auch wenn vieles wieder etwas verrückt und nicht alles in der Geschichte wirklich realitätsnahe Begebenheiten sind, ist die Geschichte trotzdem nicht minder spannend, interessant und lustig, auch wenn man manches, besonders die Dramatik-Kapitel zunächst nur schwer wirklich einordnen kann. Besonders gefällt mir, dass die einzelnen Handlungsstränge sehr gut miteinander verwoben werden und zudem überschaubar bleiben. Alles in allem, durch und durch ein echter Maurer, wenn auch durch ein paar kleine Änderungen in seiner Darbietungsform besser als seine Vorgänger, mit gleichbleibend humoristischer und interessanter Story.

Bewertung vom 01.03.2012
Der Frühling / Hyddenworld Bd.1
Horwood, William

Der Frühling / Hyddenworld Bd.1


sehr gut

Es sind gerade die Märchen, an die wir uns von den alten Geschichten, aufgrund ihrer Aussagekraft und Sprache, am meisten erinnern.
Hyddenworld gleicht diesen Märchen in seiner Handlung und Sprache, denn es wurden zwei ganz besondere Stücke vom Schmied und Riesen Beornamund wegen seiner großen Liebe Imbolc geschaffen, wobei in einem der Stücke das Licht aller Jahreszeiten eingefangen war. Die Götter sahen diese Tat jedoch als Frevel an ihnen an und zerstörten das Werk. Es zersplitterte in vier Teile, wobei ein jedes das Licht einer Jahreszeit enthielt. Alle Teile konnte Beornamund wiederfinden und in ein Schmuckstück einfassen, bis auf eins, den Frühling, der in der alten Sprache den Namen Imbolc trägt. Imbolc ist seitdem dazu verdammt mit dem Schmuckstück auf der Erde zu wandeln und darauf zu warten, dass alle Steine wieder verloren gehen, um dann einst von ihrer Nachfolgerin, zusammen mit dem fehlenden Stein des Frühlings wiedergefunden und vereinigt zu werden. Nach und nach gingen die Steine verloren und nun ist es an der Zeit, sie alle zu suchen und wieder zusammenzuführen. Jack, der Riesengeborene, und die bisher noch unbekannte Schildmaid und Nachfolgerin Imbolcs müssen sich zusammentun und gemeinsam diese Aufagbe bewältigen.
Besonders machen diese Geschichte die märchen- und bildhafte Sprache, die diese Geschichte ausmacht und zudem eine besondere Atmosphäre in dem Roman erzeugt, die sehr phantastisch ist. Vor allem die Welt der Hydden und die Charaktere sind etwas sehr positives, denn an beidem merkt man, mit welcher Liebe und mit welchem Detailreichtum beides geplant und ausgearbeitet wurde. Die Welt der Hydden ist durch viele kleine Details geprägt, die diese Welt von unserer unterscheidet und sie glaubhaft macht, wie die Kultur der Hydden und anderen Völker, ihre Art sich zu kleiden, ihre Architektur und die vielen kleinen Eigenarten, die grade den Hydden zugesprochen werden. Am schönsten sind jedoch die Charaktere, bei denen man selbst bei den Nebencharakteren erkennen kann, wie detailliert sie geplant wurden und die durch ihre ganz eigenen Wesenzüge die Geschichte bereichern.
Ein wenig schade fand ich jedoch das Ende dieses Bandes, welches in meinen Augen etwas zu schnell und gehetzt kam, denn für diesen letzten Abschnitt wurde viel Zeit auf wenig Seiten gepackt und daher wirkt dieser Teil sehr gestaucht, als hätte der Autor nicht mehr so große Lust verspürt, diesen Teil des Romans zu schreiben. Des Weiteren ist das Ende, da es sich um den ersten Band einer Quatrologie handelt noch recht offen und es bleiben natürliche viele Fragen offen, auch wenn ebenfalls viele beantwortet wurden. Für mich blieb der Roman auf jeden Fall sehr spannend, da eine der wichtigsten Fragen sehr lange offen bleibt, wobei man dem Band jedoch anmerkt, dass er erst der Auftakt zu einer sehr langen Reihe ist, denn es bleiben deutlich mehr Fragen offen, als geklärt wurden. Jedoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen und es macht eindeutig Lust auf mehr, auch wenn ich hoffe, dass der nächste Band es schafft wirklich noch tiefer in die Handlung einzudringen, denn wie es weitergehen wird, möchte ich unbedingt erfahren.

Bewertung vom 06.02.2012
Weil ich euch liebte
Barclay, Linwood

Weil ich euch liebte


sehr gut

Eine ruhige amerikanische Kleinstadt in der Nähe von New York. Kaum einer der dort lebt, kann sich vorstellen, dass etwas Schlimmes passiert, bis dann jedoch plötzlich bei einem Autounfall drei Menschen sterben. Sheila, die treusorgende Mutter einer achtjährigen Tochter, soll an diesem Unfall die Schuld tragen, da sie alkoholisiert war. Ihr Mann Glen kann daran nicht glauben und geht der Sache nach. Kurze Zeit später stirbt eine Freundin Sheilas, ebenfalls bei einem Unfall. Auch für Glen bricht eine unruhige Zeit an, denn eine weiter Freundin verlangt Geld, dass sie Sheila gegeben hätte und nicht nur das, weitere Vorfälle passieren rund um Glen und seine Tochter Kelly. Jetzt ist Glen erst recht davon überzeugt, dass Sheilas Unfall kein Zufall war. Linwood Barclay schafft es mit diesem Roman sehr verzwickte Zusammenhänge zu erzeugen, die logisch vollkommen richtig sind und trotzdem so verworren, dass sie ohne Kenntnis aller Ende ein großes Rätsel bilden. Zudem gelingt es ihm sehr gut Glens Gefühle, vor allen Dingen Zorn und Verzweiflung zu beschreiben, während er versucht dieses verzwickte Knäuel zu ergründen, um auf die Lösung zu kommen, wer eventuell für Sheilas Tod verantwortlich ist. Insbesondere auch, wie die Welt langsam über ihm zusammenbricht, da Sheilas Tod geradezu eine Welle von Ereignissen auslöst. Es ist extrem spannend gestaltet, wie man ganz langsam den Zusammenhängen in ihrer Tiefe immer mehr auf die Spur kommt, während man zunächst das große Ganze schon kennt, aber einem extrem viele Details fehlen, um die richtigen Zusammenhänge und Abhängigkeiten zu erkennen. Auch wenn der Roman in meinen Augen eher an einen Krimi erinnert, da grade das Rätseln und die Ungereimtheiten so vordergründig sind und die Atmosphäre bestimmen, war das Buch richtig gut, insbesondere die Auflösung, durch welche man endlich alle Zusammenhänge begriffen hat, da diese wirklich sehr verworren waren, aber genial.

Bewertung vom 16.01.2012
Alle Rache will Ewigkeit
McDermid, Val

Alle Rache will Ewigkeit


gut

Charlie Flint ist studierte Psychologin und Psychiaterin und ihre Hauptarbeit bestand darin psychologische Profile für Angeklagte zu erstellen. In ihrem letzten Fall jedoch wurde der Angeklagte wegen ihres Profils freigesprochen und brachte daraufhin vier Frauen um. Charlie wurde daran die Schuld gegeben und mit ihrer Karriere geht es seitdem bergab.
Dieser Punkt im Leben der Protagonistin wurde sehr gut geschildert, da merkbar ist, wie der Zustand in dem sie sich befindet, sie beeinflusst. Insbesondere wie sich ihr Verhalten durch die Untätigkeit, zu der sie aktuell verdammt ist beeinflusst und auch wie es sie psychisch angreift. Grade die psychologischen Dinge sind im Roman durchweg sehr glaubhaft geschildert. Man lernt besonders die Charaktere dadurch kennen und sie erhalten eine gewisse Tiefe.
Aus diesem Tief rettet Charlie der Auftrag einer ehemaligen Professorin von ihr, herauszufinden, ob eine von ihr an dem Mord an ihrem Schwiegersohn Verdächtige Person eventuell eine Serientäterin und vor allen Dingen, wirklich schuldig ist. Charlie ist zwar zunächst skeptisch, nimmt den Auftrag aber an.
Es ist in diesem Teil der Geschichte sehr interessant, wie sie erzählt wird, denn es wechseln sich Parts aus Charlies Perspektive und der Verdächtigen ab. In Charlies Parts stehen vor allen Dingen die Suche nach der Wahrheit und das Rätseln, wie alles zusammenhängt im Vordergrund, wie auch weiterhin viele psychologische Aspekte. Insgesamt sind diese Abschnitte immer sehr spannend, denn man wird geradezu zum Miträtseln angefacht. Die Teile, die von der Verdächtigen erzählt werden, haben einen ganz eigenen Aufbau, denn sie werden sowohl in der Gegenwart erzählt, berichten aber auch aus ihrer Vergangenheit und dies in der Form von Buch in Buch, denn sie ist gerade dabei ihre Autobiographie zu schreiben. Diese Form macht die Abschnitte sehr erfrischend, die zum einen ganz anders sind und zum anderen einem das Gefühl geben, dass sie etwas verschweigt, aber man einfach nicht weiß was. Auch von diesen Passagen geht daher ein sehr hoher Spannungsgrad aus.
Außerdem wird von der Autorin in die Geschichte mit einfließend das Thema Homosexualität behandelt, da unter anderem die Protagonistin homosexuell ist und auch das zu gewissen Spannungen führt. Jedoch finde ich es so al Randthema der Geschichte recht gut verarbeitet, wenn auch manchmal etwas aufgesetzt.
Insgesamt ein Krimi bei dem man gut miträtseln kann, mit interessanten, halbwegs realen Charakteren und recht glaubwürdigen psychologischen Anteilen und einem passenden Abschluss, auch wenn man mit diesem schon rechnen konnte, da manches doch schnell zu durchschauen war.

Bewertung vom 14.01.2012
Verliebt, verlobt, verstrickt
Harding, Robyn

Verliebt, verlobt, verstrickt


gut

Inhalt: Da ihre Vorstellung von ihrem weiterem Leben nicht grade identisch war, hat Beth sich von ihrem Freund Colin getrennt. Jedoch ist sie mit dieser Entscheidung auch nicht wirklich zufrieden und kapselt sich vollkommen ab. Daraufhin wird sie von ihrer Freundin Angie zu einem Läster-Strick-Club eingeladen, um wieder mehr am Leben teilzuhaben.
Dort findet Beth auch schnell neue Freunde und auch das Leben wirkt auf sie wieder attraktiver. Zudem lernt sie auch noch jemanden kennen und das Leben scheint wieder vollkommen im Lot, bis Beth merken muss, dass der neue Mann in ihrem Leben ein Geheimnis hat, was alles wieder zerstören kann, dass sie sich gerade wieder aufgebaut hat.

Meinung: Für mich handelt es sich bei diesem Buch um einen typischen Frauenroman, der mit Witz und Gefühl Beths Geschichte auf eine sehr kurzweilige Art erzählt.
Viele der Dialoge in diesem Roman leben insbesondere durch den Witz, der in ihnen verwendet wurde und besonders in den Szenen im Strickclub sind diese Dialoge sehr häufig und in ihrer höchsten Qualität anzutreffen.
Die Charaktere in diesem Roman haben auch alle ihre kleinen Macken und Eigenarten, wobei ich manche schon fas ein kleines bisschen übertrieben fand. Besonders, wie emotional Beth häufig reagiert, war mir manchmal einfach zu viel des Guten. Insgesamt sind die Charaktere, im Vergleich zu vielen anderen eher witzigen Frauenromanen, relativ gut ausgebaut und haben ebenfalls eine gewisse Tiefe. Und diese Tiefe macht sich nicht allein bei der Protagonistin Beth, sondern ebenso bei den Nebencharakter bemerkbar.
Interessant ist auch das Ende des Romans, welches in meinen Augen nicht dem typischen Klischee entspricht, wie ein solcher Roman enden sollte, dadurch aber den Roman von den Massen abhebt und ihn definitiv nicht schlechter, sondern eher etwas besser macht.
Insgesamt ist es ein lockerer und lustiger Roman, bei dem man seine Gedanken baumeln lassen und sich von der Geschichte treiben lassen kann, denn auch, wenn man vieles zwar ahnen kann, im Verlauf der Geschichte, handelt es sich trotzdem um eine Geschichte, die eine gute Unterhaltung liefert, ohne, dass man sich über sie zu viele Gedanken machen muss.

Bewertung vom 10.01.2012
Sternenschimmer / Sternen-Trilogie Bd.1
Winter, Kim

Sternenschimmer / Sternen-Trilogie Bd.1


sehr gut

Inhalt: Wir befinden uns in einer Zukunft, in der die Erde durch die Klimaerwärmung zum Großteil unter Wasser liegt. Auf den restlichen Landsmassen leben die Menschen in der Vereinigten Nation Erde, in Städten unter Glaskuppel. Zudem ist die Raumfahrt soweit entwickelt, dass Kontakt zu außerirdischem Leben, dem Planet Loduun, möglich wurde. Doch nun herrscht Krieg auf dem einst friedlichen Loduun und deren Kinder werden auf die Erde evakuiert.
In einem der Evakuationshäuser arbeitet Mia nach der Schule. Dort lernt sie Iason kennen, den ältesten Loduuner auf der Erde, der angeschossen wurde als er Kinder aus einem Gefangenenlager befreite und mit evakuiert wurde.
Nach und nach kommen sich Mia und Iason immer näher und Mia muss lernen, dass Loduuner sich ähnlicher sind, als sie je gedacht hätte und doch vollkommen unterschiedlich. Außerdem wird klar, dass Mia noch eine wichtige Rolle für die Zukunft Loduuns und vor allem Iasons spielen wird.

Meinung: Die zwei den Roman am tiefsten prägenden Themen sind die Zukunft und Probleme, sowie Meinungen, die damit einhergehen und die Gefühle zwischen Mia und Iason. Sehr gut finde ich die Darstellung der Zukunft und auch, dass in dieser noch immer nicht alle Probleme der heutigen Zeit gelöst sind und diese auch angesprochen werden, wie die Angst vor dem Fremden und die Dekadenz mancher.
Des Weiteren finde ich die Idee, die hinter den Loduunern steckt, denn grade die Ähnlichkeit zu den Menschen, die sie aufweisen, gespickt mit den zunächst nur unauffälligen Unterschieden, die aber einen großen Unterschied machen, richtig gut gelungen und auch sehr glaubhaft präsentiert.
Das grandioseste an dem Roman ist jedoch die Darstellung der Gefühle zwischen Mia und Iason. Gerade wie die beiden in den unterschiedlichen Etappen ihrer Bekanntschaft zueinander stehen und wie sich ihre Gefühle zueinander entwickeln und ändern ist richtig gut dargestellt und wirkt sich auch sehr auf die Atmosphäre des Romans aus. Insbesondere durch ihre unterschiedlichen Hintergründe sind diese Szenen ewas besonderes, da gerade dadurch noch kulturelle Probleme in ihrer Beziehung auftreten, die die Verständigung und das Verständnis zwischen den beiden erschweren. All das ist einfach richtig gut geschrieben und durch die sehr bildhafte Sprache wir man zum Träumen gebracht und fühlt auch richtig mit Mia mit.
Neben all dem sind in meinen Augen vor allen Dingen die toll gezeichneten und so real wirkenden Charaktere, insbesondere auch viele Nebencharaktere, ein Grund, dass das Buch so gut ist, denn man kann ich einfach alles so real und plastisch vorstellen und beginnt selbst die Nebencharakter sehr gern zu haben, auch wenn sie in der Geschichte bisher keine essentielle Rolle spielen und wird von dem gesamten Roman einfach nur gefesselt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2012
Wer Wind sät / Oliver von Bodenstein Bd.5
Neuhaus, Nele

Wer Wind sät / Oliver von Bodenstein Bd.5


sehr gut

Inhalt: Pia Kirchhoff kehrt grade aus dem Urlaub zurück, da muss sie direkt vom Flughafen zu einem Leichenfund. Der Nachtwächter der WindPro wurde im Firmengebäude tot aufgefunden.
Gleichzeitig soll in einem kleinen Ort im Taunus eine Windkraftanlage von der WindPro gebaut werden, deren Probleme eine Bürgerinitiative und eine Wiese sind. Die Wiese wird als Zufahrtsweg zum geplanten Standort der Windkraftanlage benötigt, jedoch will der Besitzer nicht verkaufen, denn er ist führendes Mitglied der Bürgerinitiative. In diesem Umfeld, in dem alle vorgeben für eine gute Sache zu arbeiten und doch ihre ganz eigenen Motive haben, müssen Pia und ihre Kollegen ermitteln, bis es eine weitere Leiche gibt.

Meinung: Nele Neuhaus ist mit diesem Roman wieder ein genialer Krimi gelungen, bei dem vor allem die Brisanz und Aktualität des Themas besonders sind.
Zum einen die Bestechlichkeit vieler in Wirtschaft und Politik und dies in Bezug auf den Klimaschutz gemünzt und zum anderen der Verdacht, dass die Klimaerwärmung eine gezielte Lüge von Politik und Wirtschaft ist. Gerade diese Themen werden auf spannende Weise behandelt und verarbeitet. Das alles auf eine Weise, die einen selbst zum Nachdenken bringt, ob die Theorien vielleicht der Wahrheit entsprechen.
Neben diesem stehen die Charaktere, die durchweg sehr glaubhaft sind und durch ihre unterschiedlichen Motive und ihre Charakterisierungen eine große Tiefe erreichen und den Roman durch die Vielfalt deutlich spannend gestalten, da jeder einzelne Charakter es schafft die Geschichte zu bereichern.
Insgesamt gefällt mir auch die Darstellung der Ermittlungen, da sie mir relativ real erscheint und nicht so abgehoben wie in vielen amerikanischen Werken, zudem man auch die Kommissare von ihrem Charakter her kennen lernt und die Geschichte nicht rein auf den Fall beschränkt ist. Insbesondere, da sich die Charaktere in jedem Buch ein wenig verändern und langsam wachsen, macht sie glaubwürdig.
Alles in allem einer der besten Krimis in der heutigen Zeit, die ich in letzter Zeit gelesen habe, auch wenn er schwer zu rezensieren ist, ohne zu viel zu verraten. Ich freu mich ehrlich schon auf einen weiteren Roman mit Pia Kirchhoff.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2012
Wir retten Leben, sagt mein Vater
Ranst, Do van

Wir retten Leben, sagt mein Vater


sehr gut

Inhalt:
Sie wohnt zusammen mit ihren Eltern und ihrer Großmutter am Ende der Welt, zumindest scheint es so, denn nach ihrem Haus, dass an der einzigen Kurve der Straße liegt, kommt nur noch die halbe Brücke.
Die Kurve ist so scharf, dass regelmäßig Autos in das Haus krachen und sie träumt davon, auch einmal anwesend zu sein, wenn das passiert, denn vielleicht ist es ein gutaussehender Junge, den sie gesund pflegen kann und mit dem etwas Neues anfängt, denn bisher hat sie nur die halbe Brücke und ihre Freundin Sue.

Meinung:
Das Buch ist mal etwas ganz anderes, denn die eigentliche Handlung ist letztendlich ziemlich irrelevant und viel wichtiger ist, was hinter dieser steht und gesagt wird.
Vor allen Dingen geht es darum sich selbst zu finden und zu lernen, zu erkennen, was man selbst wirklich will. All das im Kontext des langsamen Erwachsenwerdens. Durch die Vorfälle in der Geschichte lernt die Protagonistin nämlich genau dies.
Zudem scheint es mir um den Aufbruch zu gehen, dass altes verlassen werden muss, um neues zu entdecken. Denn um aus ihrem Leben etwas neues zu machen, muss die Protagonistin Wege beschreiten, die sie vorher noch nie gegangen ist.
Interessant ist, dass man als Leser oft von der Protagonistin direkt eingebunden wird, indem sie eine Frage stellt oder einen direkt anspricht, wodurch man der Geschichte eindeutig ein ganzes Stück näher kommt und sie ein wenig wie eine neue Freundin fühlt, der sie das alles erzählt oder wie ein Tagebuch in das sie schreibt.
Was auf mich eindeutig sehr verrückt wirkt, ist der Ort an dem die Protagonistin lebt, denn dieser wirkt extrem abgelegen, so dass man sich wundert, dass sie überhaupt andere Menschen kennt, außer ihrer Familie.
Auf jeden Fall ein sehr interessantes Buch, das mal etwas ganz anders ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.