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cachingguys
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Jülich

Bewertungen

Insgesamt 140 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2016
Was ich euch nicht erzählte
Ng, Celeste

Was ich euch nicht erzählte


ausgezeichnet

Ende der 70-er Jahre wird in einer amerikanischen Kleinstadt die 16-jährige Lydia Lee vermisst und schon bald tot am See aufgefunden. War es Mord oder Selbstmord? Jedes Familienmitglied kommt zu Wort, einschließlich Lydia selbst. James, Lydias Vater, chinesisch-stämmiger Amerikaner und Universitätsprofessor, leidet unter dem latenten Rassismus. Seine Frau Marilyn, musste ihr Medizinstudium der Kinder Willen abbrechen und möchte nun Lydia auf diesen Weg gehen sehen. Sie wollte nie wie ihre Mutter werden, die ihre wichtigste Aufgabe darin sah eine gute Hausfrau und umsorgende Ehefrau zu sein. Lydias älterer Bruder Nath, intelligent und naturwissenschaftlich begabt, träumt von Harvard, steht aber immer hinter Lydia. Ihre jüngere Schwester Hannah ist viel sich selbst überlassen und beobachtet das Leben ihrer Familie. Lydia selbst hat Angst dass ihre Familie zerfällt und versucht den Erwartungen gerecht zu werden. Und dann ist da noch der zwielichtige Nachbarssohn Jack. Dieses Buch ist kein Krimi, sondern eine sehr emotionale Familiengeschichte einer anscheinend intakten Familie, in der Träume projektziert und Erwartungen bestehen, aber niemand traut sich offen darüber zu reden. So entsteht ein eindringlicher Roman über Geschlechtsrollen, geplatzte Träume, Sehnsüchte und zu große Erwartungen.

Bewertung vom 04.07.2016
I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7
Carter, Chris

I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7


sehr gut

Dass Chris Carter, seines Zeichens selber forensischer Psychologe, keine menschlichen Abgründe zu tief sind, merkt man an seinen spannenden Thrillern. Die Bücher sind nichts für Zartbesaitete und doch ist ihm wieder einmal ein packender Thriller mit fast unmenschlicher Grausamkeit und unerwarteten Wendungen gelungen. Nicht zuletzt wegen des sympathischen Ermittlerduos Detective Robert Hunter und Carlos Garcia aus der Eliteeinheit für Gewaltverbrechen. Die Szenenwechsel und Cliffhanger am Ende der Kapitel lassen einen das Buch kaum aus der Hand legen. Der doch eher einfach gehaltene Sprachstil lassen so das Buch schnell lesen. Manchmal ist weniger mehr und so hätte ich mir anstatt der bis ins Detail beschriebenen Grausamkeiten etwas mehr Einblicke in die Gedankengänge der Ermittler gewünscht. Durchaus spannend wie seine Vorgänger ist der Autor seinem Stil treu geblieben.

Bewertung vom 04.07.2016
Nachricht von dir
Musso, Guillaume

Nachricht von dir


ausgezeichnet

Schon der Prolog ist sprachlich genial geschrieben. Der Vergleich, dass uns heute das Handy die Sicherheit gibt, wie früher ein Kuscheltier - einfach nett.
Weiter geht es am New Yorker Flughafen kurz vor Weihnachten. Madeline Green, 34 Jahre alt, berichtet per Handy ihrer Freundin Juliane in London von ihrer Verlobung mit Raphael. Seit zwei Jahren kennen sie sich, ebenso lang hat sie in Paris einen Blumenladen. Jetzt sind sie auf dem Rückweg. Jonathan Lempereur, er holt in NY seinen 7 jährigen Sohn Charly ab um mit ihm nach San Franzisco zu fliegen. Er nimmt ihn von seiner Ex-Frau Francesca entgegen, von der er sich vor zwei Jahren getrennt hat, nachdem sie ihn betrogen hat. Als sie, auf der Jagd nach einem freien Tisch zusammen stoßen vertauschen sie ihre Handys. Vorhersehbar nehmen sie, als sie die Verwechslung bemerken, Kontakt zueinander auf. Bei diesem, zugegeben sehr netten hin und her Geplänkel, erfährt der Leser mehr über das Leben der Beiden. Und da auch die beiden neugierig aufeinander sind, fangen sie an zu recherchieren. Dabei helfen nicht zuletzt Informationen die auf ihren Handys gespeichert sind. Ich möchte hier nur so viel sagen, dass beide ein Geheimnis zu verbergen und verarbeiten versuchen. Kaum etwas ist wie es scheint. Das Buch nimmt rasant Tempo auf und überrascht mit vielen Wendungen. Da es neben der Spannung auch sehr nett geschrieben ist, konnte ich es gar nicht mehr weglegen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Ein Buch, bestechend anders und facettenreich und darum absolut lesenswert.

Bewertung vom 05.06.2016
Die Reise der Amy Snow
Rees, Tracy

Die Reise der Amy Snow


sehr gut

1848 findet die 8-jährige Aurelia, Einzelkind von hohem Stand, ein Baby im Schnee. Nur geduldet wächst sie als Amy Snow im Dienstbotentrakt der Vennaways auf. Amy ist 17 Jahre alt als Aurelia stirbt und muss Hatville Court verlassen. Doch die beiden Frauen verbindet eine tiefe Freundschaft, die auch über den Tod hinausgeht. Aurelia schickt Amy auf eine Schnitzeljagd durch England, zu sich selbst und einem neuen Leben. In Rückblenden, Erinnerungen und aus Aurelias Briefen nimmt der Leser am Leben der beiden jungen Frauen teil. Nett erzählter historischer Frauen- Roman, der die Stimmung die Stimmung Mitte des 19. Jhd. in England aus England gut wiederspiegelt. Kurzweilige Lektüre.

Bewertung vom 12.05.2016
Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2
Prammer, Theresa

Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2


ausgezeichnet

Vor 30 Jahren gab es schon einmal eine grausame Mordserie an Jugendlichen in Wien. Doch der Täter, der Kinderarzt Alfred Riedl, wurde eindeutig überführt. Nun geschehen neue Morde nach dem exakt gleichen Schema .Da Riedel bereits vor den neuen Morden verstarb, steht die Polizei vor einem Rätsel, denn es befinden sich DNA Spuren von ihm an den Leichen. Damals ermittelte Konrad Fürst und schien trotz der Verurteilung einer neuen Spur zu folgen. Doch nachdem er aus einem langen Koma zwar gerade wieder erwacht ist, kann er sich an nichts erinnern. Für Carlotta Fiore, die mehr als nur Freundschaft mit Konrad verbindet, und ihren Lebensgefährte Hannes, der als Kommissar ermittelt, beginnt eine Jagd gegen die Zeit. Durchaus sympathische Personen mit ihrem komplizierten Beziehungsgeflecht machen den Krimi zu einem durchweg spannenden Lesegenuss, den man kaum aus der Hand legen kann.

Bewertung vom 22.04.2016
Die Strömung / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.3
Börjlind, Cilla;Börjlind, Rolf

Die Strömung / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.3


ausgezeichnet

Die 3-jährige Emelie, ein ghanaisches Adoptivkind, wurde in ihrem Sandkasten in Schonen ermordet. Nur wenig später der 7-jährige Aram in Stockholm. Beiden wurde das Genick gebrochen. Einzige Gemeinsamkeit scheinen ihre ausländischen Wurzeln und so führen die Ermittlungen zu einer rechtsradikalen Gruppierung. DNA Spuren des Mörders und ein länger zurückliegender ungeklärter Mordfall bringen völlig neue Wendungen. Sympathische Ermittler und der temporeiche und durchweg spannender Erzählstil ließen mich das Buch kaum aus der Hand legen.

Bewertung vom 22.04.2016
Götter
Hofmann, Will

Götter


sehr gut

Mitten in Deutschlands Gegenwart ist es einer adeligen Familie gelungen seit Generationen vor den Augen der Öffentlichkeit völlig verborgen vier Reservate zu „betreiben“ . Streng nach Geschlechtern getrennt kommen die Bewohner als Kleinkinder dort hin, leben primitiv, nur mit minimalster Ausbildung , werden ausgebeutet und von „Göttern“ geleitet. Agnes und Günter gelingt es unabhängig voneinander zu entkommen und sich ein bescheidenes Leben einsam im Wald aufzubauen. Bei ihren immer größer werdenden Streifzügen entdecken sie, dass es noch eine andere Welt außer den Reservaten gibt. In dieser „normalen“ Welt treffen sie Clemens, den Aussteiger eines sektenartigen Geheimbundes. Gemeinsam beschließen sie die Menschen in den Reservaten zu befreien. Nett und kurzweilig zu lesen erfährt der Leser durch die unterschiedlichsten Erzählebenen viel vom Leben in den Reservaten, Clemens Werdegang, vom einsamen Überleben in der Wildnis und der Integration in die heutige Welt. Ein gelungenes Jugendbuch, das auf die Problematik von Sekten und dem Irrglauben von einer privilegierten und besseren Menschengruppe aufmerksam macht. Und zeigt wie man sein vermeintliches Schicksal selber in die Hand nehmen und ändern kann.

Bewertung vom 10.03.2016
Der Kaffeedieb
Hillenbrand, Tom

Der Kaffeedieb


weniger gut

Eigentlich liebe ich historische Romane, die gar nicht dick genug sein können und der Klappentext klang vielversprechend. Ende des 17. Jahrhunderts : Der junge Engländer Obediah Chalon, verarmter, katholischer Adliger, Fälscher und Möchtegerngelehrter wäre wohl im Gefängnis gestorben, wenn sich ihm nicht die Möglichkeit geboten hätte seine „Begabung“ in den Diebstahl von Kaffeepflanzen zu setzen. Dieses gerade in Mode gekommene Getränk bekommt man aber nur teuer über das türkische Monopol. Er stellt sich eine Gruppe zusammen und bricht auf. Was spannend und interessant klingt wird im Buch aber leider langatmig, weniger spannend und auch die illustere Gruppe bleibt blass. Zwar durchaus mit interessanten Details stellte sich bei mir kein Lesefluss ein. Schade, denn ich hatte mir mehr erhofft.

Bewertung vom 10.03.2016
Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9
Läckberg, Camilla

Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9


gut

In Fjällbacka läuft ein Mädchen auf die Straße und wird überfahren. Es handelt sich um Victoria, die seit Monaten vermisst und grob misshandelt wurde. Sie war nicht das Einzige verschwundene Mädchen. Hauptkommissars Patrik Hedsträm und sein Team beginnen mit den Ermittlungen. Seine Ehefrau Erica Falck recherchiert indes für ihr neues Buch über Gewalttaten. Sie besucht, die wegen Gattenmord zu lebenslanger Haft verurteilte, Laila. Ihr Mann soll die Tochter misshandelt haben, doch Laila schweigt. Wer die anderen Bücher kennt wird erahnen, dass es Erica sein wird, die den Ermittlungen neue Impulse gibt, die sich in Gefahr begeben wird und dass die Fälle zusammenhängen werden. Das Buch ist typisch skandinavisch düster und die Geschichte an sich hat durchaus seinen Reiz. Allerdings fand ich die Umsetzung nicht ganz überzeugend. Etwas anstrengend waren die vielen Sprünge in den Zeitebenen und die vielen unterschiedlichsten Charaktere. Permanent aufgebaute Spannungsbögen brechen abrupt ab und nicht immer werden sie später wieder aufgenommen. Auch das Ende überzeugte mich nicht und ließ wieder einmal Fragen offen.

Bewertung vom 10.03.2016
Der Trick
Bergmann, Emanuel

Der Trick


ausgezeichnet

Die Geschichte, angesiedelt auf zwei Zeitebenen, beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Prager Rabbi, der sich nichts sehnlicher als einen Sohn wünscht, geht durch ein ganz und gar weltliches „Wunder“ sein Wunsch in Erfüllung. Doch sein Sohn Mosche Goldenhirsch verlässt ihn früh und geht zum Zirkus. Fast 80 Jahre später stehen die Eltern von Max auf der anderen Seite der Welt vor der Scheidung. Auch er hofft auf ein Wunder oder besser gesagt auf Zauberei. Dabei soll ihm der Liebeszauber des einst berühmten und im Berlin der 40iger Jahre gefeierten Zabbatini helfen. Max begibt sich auf die Suche nach ihm , findet einen desillusioniert und verhärmten alten Mann und doch auch so viel mehr. Ein außergewöhnlicher Schreibstil, der schlicht und fast trocken, aber atmosphärisch dicht mit viel Sinn für feinen Humor, daherkommt, die leise erzählte, berührende Geschichte, die voller Magie, Zauberei und Tiefgang daherkommt, machen das Buch zu etwas ganz besonderem.