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Habbo
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 478 Bewertungen
Bewertung vom 23.05.2025
Sigurdardóttir, Yrsa

Das glühende Grab / Anwältin Dóra Gudmundsdóttir Bd.3


sehr gut

Eindrucksvoll und bildreich wird hier der Weg einer Anwältin beschrieben, die die Unschuld ihres Mandanten beweisen will. Der wird sowohl des lange zurückliegenden Mordes an vier unbekannten Personen beschuldigt, deren Skelette man in dem von einem Vulkanausbruch verschütteten Elternhauses gefunden hat. Das Haus wird nach vielen Jahren ausgegraben, was der Mandant zu verhindern trachtet, was ihn schuldig erscheinen lässt. Als dann auch noch die ehemalige Freundin, die ihn entlasten könnte, ermordet wird, zieht sich die Schlinge um ihn immer weiter zu. Aber es gibt eine Menge anderer Personen in seinem Umfeld, die etwas zu verschweigen haben und die einzige Zeugin, die Licht zumindest in den Mord an der ehemaligen Freundin bringen könnte, ist mit Magersucht im Krankenhaus weggesperrt und niemand hört auf ihre Versuche, sich verständlich zu machen. Spannend bis zum Schluss, mit zahlreichen Wendungen.

Bewertung vom 20.05.2025
Anna Ihrén

Mord in den Schären


sehr gut

Ein spannender und abwechslungsreicher Schwedenkrimi in malerischer Kulisse. Die Geschichte wird eher gemütlich erzählt, was ihr keinen Abbruch tut. Der Polizist einer Eliteeinheit, von dieser beurlaubt und auf Suche nach Erholung und Zeit, in sich zu gehen, wird unvermittelt mit einem Mord und dem Verschwinden seines Freundes konfrontiert. Unfreiwillig als Ermittler vor Ort eingesetzt, weil der dortige Kollege ausfällt, macht er sich zusammen mit Polizeianwärterin Sandra auf Spurensuche. Einerseits gemächlich, eigentlich ist er ja in Urlaub, andererseits getrieben, denn es steht Mittsommer bevor. Ohnehin eine Ausnahmezeit für die örtliche Polizei, will man auch nicht, dass da ein Mörder frei herumläuft. Dahinein spielt noch die Suche nach einem versunkenen Wrack, das vermeintlich einen Schatz in sich haben soll und eine Geschichte aus der Vergangenheit im frühen 19. Jahrhundert. Aus wechselnder Sicht der Protagonisten erzählt, bleibt die Spannung und die Lesefreundlichkeit erhalten. Man ahnt schon früh, dass es da eine Person gibt, die ein falsches Spielt spielt, aber überraschende Momente und Wendungen sorgen für eine unterhaltsame Lektüre bis zum Schluss.

Bewertung vom 14.05.2025
Hofland, Tom

Nimms nicht persönlich


gut

Nimms nicht persönlich, ein Spruch, der im Buch ein wenig überstrapaziert wird, trifft auch auf die Leserschaft zu. Die Geschichte nimmt sich ziemlich viel heraus, treibt die Satire über den Punkt hinaus, ist an Absurdität nicht zu überbieten, trieft vor Ironie und kann den/die eine/n oder andere/n Lese/in durchaus in den leichten Wahnsinn treiben. Dennoch: Sie hat einen ernsten und wahren Kern, nur dass der hier eben sehr überzeichnet dargestellt wird. Aber der Klappentext beschönigt auch nichts, verspricht hier Horror, schwarzen Humor, überspitzte Satire. Ob man das letztendlich mag oder nicht: Das Buch hält, was es verspricht.

Bewertung vom 13.05.2025
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


sehr gut

Isabel, Inhaberin einer Ferienhausagentur, ehemalige Kommissarin, wird sowohl im Fall des Verschwindens eines kleinen Mädchens, als auch in einem Mordfall als externe Beraterin hinzugezogen. Man spricht im Klappentext von einem Wettlauf gegen die Zeit. Der findet eher spanisch-gelassen statt. Mañana halt. Gemächlich werden die Puzzleteile zusammengefügt, vor malerischer mallorquinischer Kulisse, die ausführliche Beschreibung findet. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch, zumal es recht wendungsreich und überraschend zugeht. Viel Kompetenzgerangel zwischen Guardia Civil und der Nationalpolizei. Man ist sich herzlich unsympathisch. Ein gelungener Urlaubskrimi in gemütlichem Plauderton, auch wenn nicht alle Handlungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mädchens, nachvollziehbar sind.

Bewertung vom 05.05.2025
Hammann, T. J.

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!


sehr gut

Lilli, Verlagslektorin, erhält einige Seiten eines Manuskripts, das sie eiligst lesen soll. Der Schreibstil ist eher prollig, aber auch bedrohlich. Der Autor stellt darin Behauptungen auf und Beobachtungen an, die vermuten lassen, dass der Absender dieses Manuskripts in Lillis Haus war. Es folgen weitere Manuskriptteile, die erkennen lassen, dass der Schreiber sehr wohl in Lillis Heim ein- und ausgeht und mit jedem Manuskriptteil mehr Bedrohungen gegen Lillis Familie ausstößt, falls Lilli nicht seinen Forderungen Folge leistet. In ihrer Panik tut sie alles, was der Schreiber fordert, verdächtigt inzwischen alle und jeden aus ihrem Umfeld und versucht gleichzeitig die Hintergründe zu ergründen und den Bedroher zu entlarven. Der Schreibstil ist sehr intensiv. Die Panik, abgelöst durch Entschlossenheit und die wiederum von Verzweiflung, dieses Wechselspiel der Gefühle, überträgt sich unmittelbar auf die Leser. Am Ende, als alles aufgedröselt und erklärt ist, fragt man sich aber doch nach dem Sinn so mancher Handlung sowohl auf Täterseite als auf Lillis. Durch den rasant-intensiven Schreibstil ist man als Leser allemal bis zum Ende von der Geschichte gefangen.

Bewertung vom 25.04.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Von rauer Schönheit, so kann man den Gardasee und seine Umgebung bezeichnen. Wenn da nicht die Leiche einer Frau da so herumliegen würde, und dann verschwindet. Und natürlich muss Gerichtsreporterin Gianna Pitti diese entdecken. Eigentlich war sie zu einem Treffen mit einem Informanten ihres, wieder aufgetauchten, Vaters unterwegs. War das die Informantin, die vermeintliche Geheimnisse von Winston Churchill zu enthüllen wusste? Die Pittis, also Gianna, ihr Vater, dessen Bruder - der Marchese - machen sich zusammen mit der Chefredakteurin des Messaggero di Riva auf die Suche nach eben diesen Geheimnissen. Aber nicht nur sie, da scheinen etliche Andere ihr Unwesen zu treiben und eine Schießerei, eine Entführung, weitere Leichen zu produzieren. Und alles für dieses Geheimnis? Flott und aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten erzählt, bildreich die malerische Kulisse des Gardasees darstellend, wird die Leserschaft spannend, teils auch humorig unterhalten. Die Charaktere irgendwie liebenswert-schrullig.

Bewertung vom 17.04.2025
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


gut

Da stoßen Welten aufeinander im altehrwürdigen Oxford. Obwohl, bei den Protagonisten fällt einem das „Altehrwürdig“ fast wieder aus dem Mund. Eine Tote im Arbeitszimmer von Provost Sir James, Leiter der Barnabas Hall. Der Fall wird DI Wilkins übertragen, aber nicht DI Ray Wilkins, wie eigentlich angeordnet, sondern DI Ryan Wilkins. Der daraufhin, wie es seine Art ist, alle vor den Kopf stößt und von einem Fettnäpfchen ins nächste hüpft, was DI Ray Wilkins, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, zukünftig verhindern soll. Ryans Auftreten ist nicht nur ungehobelt, wie der Klappentext glauben machen will, es ist schlicht inakzeptabel. Selbst wenn er auf der richtigen Spur zu sein scheint, geht sein Vorgehen nicht nur seinem Partner und seinen Vorgesetzten gegen den Strich. Auch als Leser ist man zwischenzeitlich genervt. Die Geschichte nicht ohne Witz und Hinterlist erdacht und erzählt. Sie hält den Spannungsbogen durch das viele „Falschabbiegen“ der Detectives in dieser verzwickten Geschichte hoch. Sie ist rasant erzählt und menschelt zwischendurch durchaus. Wenn nur das Verhalten von Ryan nicht so arg überzogen dargestellt wäre. Da gibt es eigentlich keine Entschuldigung, auch wenn man mit ihm leidet, wenn so viele unerträgliche Verhaltensweisen, wie z.B. vom Provost, nicht geahndet werden. Die Bewertung ist eigentlich 3,5.

Bewertung vom 15.04.2025
Fox, Candice

Devil's Kitchen


sehr gut

Heiß geht es her in Devil’s Kitchen. Die Feuerwehr als Gang, die Brände legt, um ihre Raubzüge zu verschleiern und jeden ausmerzt, der ihre Kreise stören oder ihnen auf die Spur kommen könnte. Dazwischen Ben, der zwar mitmacht, seinen Kollegen aber nicht mehr traut und auf der Suche nach seiner Freundin und dessen Sohn ist, die verschwunden sind, von der Polizei aber nur halbherzig oder nicht gesucht werden. Stecken seine Komplizen hinter dem Verschwinden? Er wendet sich mit dem Versprechen von „Enthüllungen“ erneut an die Polizei, vergeblich, wie es scheint, bis Spezialistin Andy auftaucht. Und ab da spielen alle falsch. Der Auftraggeber von Andy, der sie einschleusen will, um einen Polizistenmörder, der in diesem Feuerwehteam stecken muss, zu enttarnen. Der gleichzeitig ein toxisches Verhältnis zu Andy hat. Andy, die eigenen Dämonen folgt. Ben, der Andy auch nicht traut und daher auch „unsauber“ spielt. Seine Komplizen, die allesamt hinterhältig, falsch und gestört sind. Wie eigentlich alle Protagonisten. Schwer, hier Sympathien zu entwickeln. Vielleicht noch für Andy und Ben, beide getrieben und irgendwie verloren. Brandheiß trifft es wirklich. Der Titel ebenfalls. Schwer verdaulich, die gesamte Situation, die sehr gewaltgeprägt ist. Die Lektüre hält die Leser definitiv bei der Stange. Macht aber auch traurig und betroffen und ist zwischendurch eigentlich nur erschütternd. Dennoch: eine brandheiße Lektüre.

Bewertung vom 14.04.2025
Dominik, Chris

Narbensommer #Thriller (eBook, ePUB)


sehr gut

Grausame Morde erschüttern Frankfurt und das Ermittlerteam rund um Marc und Zoé. Da sich diese im Umfeld einerseits der albanischen Mafia, andererseits einer Rockergruppierung zugetragen haben, ist man versucht, an einen Machtkampf zwischen diesen zu glauben. Allerdings sind die Morde derart brutal, dass das auch wieder widersinnig erscheint. Dennoch tut man sich mit der Abteilung für Bandenkriminalität, Drogen und Prostitution zusammen, um erste Spuren zu finden, aber auch, um eine Eskalation zu verhindern, zumal auch noch ein Anschlag für Chaos sorgt. Dass alles seinen Ursprung in einem Mord vor über 20 Jahren hat, erfährt nur der Leser, der die Gedankengänge des Täters zur Kenntnis bekommt. Man fragt sich, was der Trigger für die heutigen Morde war. Die Sendung Aktenzeichen XY, die die Aufklärung des damaligen Mordes verkündet? In der undurchsichtigen Gemengelage, in der auch Kollegen aus den eigenen Reihen und der Staatsanwaltschaft ins Visier der Ermittlungen geraten, rücken auch Marcs unbewältigte Angststörungen in die Optik und die Ermittler selbst ins Blickfeld des Täters. Die Abhängigkeiten, die hier zwischen bestimmten Personen dargestellt werden, scheinen nicht ganz glaubwürdig oder überzogen. Die dargestellten Taten und die Motivation des Mörders haben etwas zutiefst Widerwärtiges. Wie kommt man nur auf so was? Rasant geschrieben, durch die wechselnden Perspektiven spannend gehalten, der Trick, den Lesern durch die Darstellung der Täterseite quasi einen Vorsprung vor den Ermittlern zu gewähren, gelungen. Pageturner trifft es nahezu.

Bewertung vom 10.04.2025

MORDsJAHRE


sehr gut

Eine bunte Mischung aus Ruhrpott-Geschichten, mal ernst, mal traurig, manchmal abstrus, oft recht lustig, manchmal zum herzhaft Herauslachen, auch mal spannend. Nicht alle gleich gut, aber eine gute Mischung. Kann man gut als Unterwegs-Lektüre mitnehmen, im Wartezimmer oder beim Friseur lesen, oder was einem sonst so einfällt. Es ist tatsächlich ein kriminalistisches Porträt der Region entstanden und allemal eine vergnügliche Lektüre.