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Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 339 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2024
Der Klang der Rache
Winkler, André

Der Klang der Rache


gut

Ein Todesfall auf einem Rockfestival, der sich alsbald als Mord mittels Wespengift und versuchten Mordes herausstellt, denn auch andere Personen wurden auf diese Weise
vergiftet. Die besten Freunde des Toten, die noch am ehesten als Zeugen gelten könnten, verschwinden spurlos. Die Fall erkaltet genauso, wie das Verhältnis des Leiters der Mordkommission zur Tochter, die in der Kriminaltechnik arbeitet. Diese hat sich mit dem Kollegen ihres Vaters verlobt, sehr zu dessen Verdruss, weiß er doch etwas, was diesen Mann nicht ins beste Licht rückt und als zukünftigen Schwiegersohn untauglich macht. Monate später ein erneuter Mord, noch wieder Monate später Leichenfunde. Der Mordermittler wird in dieser Zeit immer verbissener, die Spurenlage wird immer verworrener, er verliert den Bezug zu seinem Umfeld, säuft zuviel und bringt auch seinen Job in Gefahr. Der in drei Jahreszeiten aufgegliederte Krimi, birgt in sich eine sehr verworrene Geschichte mit einem überraschenden Ende. Allerdings ist diese sehr aufwändige Konstruktion eines rächenden Mörders in sich wenig schlüssig. Zu viele Unstimmigkeiten oder Unwahrscheinlichkeiten werden hier miteinander verbunden. Die Geschichte ist spannend aufgezogen, das steht außer Frage. Mit der Glaubwürdigkeit hapert es allerdings.

Bewertung vom 16.03.2024
Das Schweigen des Wassers
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers


sehr gut

Eine sehr bedrückende Lektüre über den vermeintlichen Unfalltod eines Mannes, der in einem Bootsverleih gearbeitet hatte, ansonsten aber im Wesentlichen dem Alkohol im Übermaß zusprach und offenbar wohnungslos war. Der als "Aufbauhelfer" Ost von Hamburg nach Mecklenburg zurückgekehrte Hauptkommissar glaubt nicht an einen Unfall, hatte der Tote doch kurz vorher ihm erklärt, dass er sich verfolgt fühle. An seinem Vorgesetzten und den Kollegen vorbei ermittelt er und stößt auf einen lange zurückliegenden ungeklärten Tötungsdelikt, in den der Tote verwickelt war und dem er, wie sich zeigt, seinen späteren Lebensweg des Scheiterns zu verdanken hat. In den frühen Neunzigern spielt noch sehr viel der alten DDR-Vergangenheit, der Seilschaften und Kader hinein, die einen hochrangigen Politiker schützen, der damals ebenfalls in die Sache verstrickt war. Es ist sehr bedrückend, über die Machenschaften der involvierten Personen und Gruppierungen zu lesen und über die Hindernisse, die dem Hauptkommissar in den Weg gelegt werden und ein Scheitern vorzuzeichnen scheinen. Die Geschichte ist dicht, sehr erzählerisch, stellenweise literarisch überbracht. Der Spannungsbogen ist flach gehalten, was aber die Lesequalität nicht eintrübt. Macht nachdenklich, grüblerisch, betroffen.

Bewertung vom 14.03.2024
Der Tod schickt Blumen (eBook, ePUB)
De Vries, Annie

Der Tod schickt Blumen (eBook, ePUB)


sehr gut

Auch im dritten - erfreulich knapp gehaltenen - Cosy Crime von Annie de Vries geht es wieder leicht bizarr zu. Die Tat - denkt Täter/in - ist trickreich, gut ausgeklügelt und gut durchdacht. Das wird die Ermittler komplett auf die falsche Spur führen, ergo wird sie erfolgreich für ihn sein. Wenn da nicht Pensionsbesitzerin Jenny wäre, die erneut recht eigenwillig mit der Commissaris Ilse zusammenarbeitet. Und so kommt es, wie es kommen muss - am Ende steht Täter/in ziemlich begossen da. Vergnügliche Lektüre.

Bewertung vom 13.03.2024
Mordesstund hat Gold im Mund (eBook, ePUB)
De Vries, Annie

Mordesstund hat Gold im Mund (eBook, ePUB)


sehr gut

Auch der zweite Fall für Jenny und Rainer ist erfreulich kompakt gehalten. Diesmal gilt es, einen Gast davor zu bewahren, sowohl als Mörder seiner Frau, als auch als Zeeland-Ripper verhaftet und verurteilt zu werden, denn der dafür zuständige Hoofdcommissaris ist erpicht darauf, genau dieses zu tun. Zusammen mit Commissaris Ilse und Freundin Babette stellen sie geschickte Fallen - sowohl den Ermittlern, als auch demjenigen, den sie für den Täter halten. Wie üblich ist das alles nicht allzu ernst zu nehmen, aber das ist ja auch nicht das Anliegen eines Cosy Crime. Auf zum nächsten Fall.

Bewertung vom 11.03.2024
Tote Fische fängt man schneller (eBook, ePUB)
De Vries, Annie

Tote Fische fängt man schneller (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein kleines Krimistück, lecker serviert. Zwei Morde, eine Hobbydetektivin, eine zunächst etwas grantige Kommissarin, fertig ist die Zutatenliste. Dann fröhliches Ermitteln und der eine oder andere Geistesblitz. Schon ist der Fall gelöst. Das Cover unterstreicht diesen amüsanten Cosy Crime.

Bewertung vom 11.03.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte einer mächtigen, sehr reichen Familie scheint aus den Fugen zu geraten, als die Großmutter ihrem Leben ein Ende bereitet und das Testament mit ihr verschwindet. Ein Erbschaftsstreit zwischen diesem sehr privilegierten Zweig der Familie und dem verarmten anderen Zweig des Stammbaumes der Falcks scheint unausweichlich. Alexandra - Sasha -, eine Enkelin vom reichen Arm dieser Familie macht sich auf die Suche nach dem Testament und der Wahrheit, die irgendwie mit einem verschwundenen Manuskript zusammenzuhängen scheint, das in den 1970ern vom Staatsschutz eingezogen worden war. Diese Suche nach Testament, Manuskript und Wahrheit führt sehr unterschiedliche und gegensätzliche Personen zusammen, die sich alle zu bespitzeln und anderes im Schilde zu führen scheinen, als sie vorgeben. Sehr bildhaft, sehr komplex geschrieben, oft auch verwirrend, sowohl was die Ereignisse um ein untergegangenes Schiff der Hurtigruten 1940 betrifft, als auch Geschehnisse in Afghanistan und anderen Kriegsschauplätzen, in die Norwegen involviert war, in den 1980ern und jungen 2000er Jahren. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben, dazwischen das Manuskript der Großmutter über den Untergang des Schiffes, den sie selbst überlebte, und die Irrungen und Wirrungen in den Kriegsjahren. Ein literarischer Roman, in der Tat, mit sehr eindrucksstarken, oft manipulativen Charakteren. Durch die Szenen-, Perspektiv- und Zeitenwechsel sehr spannend gehalten. Pageturner behauptet der Klappentext. Da hat er nicht unrecht. Eindeutig eine Empfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2024
Mörderisches La Rochelle
Vinet, Jean-Claude

Mörderisches La Rochelle


sehr gut

Ein äußerst verwirrender Fall ruft Chevalier unvermittelt aus seinem Urlaub zurück. Drei mittels sehr professioneller Kopfschüsse nahezu hingerichteter Personen, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun hatten, fordern ihn und sein Team heraus. Das aber nicht ganz bei der Sache ist. Der Commandant wird nicht nur zu einer Tagung abberufen, sondern gleich ganz weggelobt. Der Nachrücker ein Pignoli. Eine Kollegin steht vor großen Beziehungsproblemen, ein anderer Kollege ist durch seine bevorstehende Verlobung abgelenkt. Keine guten Voraussetzungen, die zu Fehlern führen, die lebensgefährlich werden. Die Geschichte ist sehr bildhaft erzählt, was die Besonderheiten der Umgebung von La Rochelle betrifft - man möchte glatt zum Urlaub hinfahren. Die Erzählungen sind ruhig und unaufgeregt, was sie aber nicht unspannend macht. Viel eingestreut, das private Umfeld des Commissaires. Eine wendungsreiche Story, die sich zu ihrem Höhepunkt hinschraubt. Ein ansprechender Urlaubskrimi.

Bewertung vom 08.03.2024
Der Baron
Schneider, Siegfried

Der Baron


gut

Ein beschaulicher Krimi im beschaulichen Südtirol mit eher ruhigen Vertretern der Ermittlungsbehörden. Da wird selbst die immerwährende Rivalität zwischen der Staatspolizei und den Carabinieri zur seichten Sache. Wer Aktion liebt, ist mit dieser Geschichte um einen erschossenen Rennstallbesitzer nicht wirklich gut bedient. Die Ermittlungen gehen langsam und Schritt für Schritt voran. Zwischendurch wird über Slow Food und Slow Work philosophiert und der Einstellung gefrönt, dass, wenn man heute nicht vorankommt, morgen ja auch noch ein Tag sei. Das spricht nicht für Top-Spannung und die ist hier auch nicht gegeben. Aber ein Lesevergnügen wird dennoch geboten. Alleine schon wegen des besserwisserischen Franz Reisinger oder den Eigenschaften der Ermittler. Wer Wohlfühlkrimis und leichte Wochenendkost mag, der liegt hier richtig. Insofern sind die gewählten drei Sterne nicht ganz richtig. Ich würde 3,5 geben.

Bewertung vom 05.03.2024
Der letzte Ouzo (eBook, ePUB)
Feilitzsch, Hanna von

Der letzte Ouzo (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach zehn Jahren Abstinenz von der Polizeiarbeit, lässt sich Christiana nach Páros versetzen, als Wiedereinstieg in den Polizeidienst, den sie sich aber eher wieder bei der Mordkommission in Athen, denn auf Páros sieht. Das soll nur eine Zwischenstation sein - mit ruhigem Dienstverlauf. Pustekuchen. Ausgerechnet sie muss eine Leiche finden. Da ihr Ehemann, der berufsbedingt für einige Zeit in Saudi Arabien weilt, nicht wie versprochen am Wochenende zu Besuch kommen kann, will sie sich ganz in diesen Fall stürzen, denn sehr bald steht fest, dass dies hier ein Mordfall ist. Da hat sie die Rechnung ohne den Wirt, will sagen Ihre Kollegen gemacht. Insbesondere Fánis benimmt sich ihr gegenüber äußerst frauen- und kollegenfeindlich und schließt sie vollkommen aus den Ermittlungen aus. Ausgerechnet dessen Hauptverdächtiger und seine Freunde bitten Christina um Unterstützung und so laufen zwei Ermittlungsstränge komplett nebeneinander her und aneinander vorbei, was nicht nur jede Menge Streitereien, Misstrauen und Inkompetenz lostritt, sondern auch so manche Gefahrensituation heraufbeschwört. Ein treffliches Gemengelage hat da die Autorin geschaffen, in das sie sehr bildhaft die Besonderheiten der griechischen Insel einfließen lässt, so dass die Leserschaft unvermittelt in Fernweh verfällt. Die Charaktere werden ausführlich skizziert, die Geschichte fließend erzählt, mit einigen Irrwegen bestückt und einigen Wendungen. Abseits von manchen Handlungen, die nicht ganz nachvollziehbar sind, einigen eher unwahrscheinlichen Situationen und leichten Längen zum Schluss, ist dies eine kurzweilige, spannende und sehr bildhafte Lektüre. Taugt gerne auch zur Fortsetzung.

Bewertung vom 19.02.2024
Küstenwahn
Dobitsch, Sebastian

Küstenwahn


sehr gut

Eine Mischung aus Shutter Island und Das letzte Problem. Ein Privatdetektiv wird von der Klinikleitung einer dubiosen psychiatrischen Klinik auf einer abgelegenen Insel mit der Auffindung dreier Mitarbeiter beauftragt. Zu einem absurd hohen Preis. Bevor er dorthin reisen kann, wird er vor der Schuldeneintreiberin seines Glücksspielinvestors gestellt und ultimativ bedroht. Sie fahren gemeinsam zur Insel, damit nach erfolgreichem Abschluss des Auftrags das Honorar direkt beim Kreditgeber landet. Ab da ist nichts mehr „normal“. Protagonisten wie Auftraggeber belügen einander auf Teufel komm raus. Nichts ist, wie es zu sein scheint und niemand ist der, der er zu sein vorgibt. Die Geschichte ist ziemlich abenteuerlich und wankt zwischen Grusel und Mystery. Ein bisschen zu viel vielleicht. Aber dynamisch und spannend geschrieben. Die Charaktere muss man nicht mögen oder erst auf den wiederholten Blick. Die Achterbahn der Geschichte hält die Leserschaft bei Stange. Die Logik und nachvollziehbare Motivlage bleiben ein wenig auf der Strecke. Aber das ist natürlich Ansichtssache und möglicherweise der „dichterischen Freiheit“ geschuldet. Der Titel ist äußerst passend.