Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
papilionna

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2023
Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1
Kassemyar, Ali

Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1


gut

Ja, ich bin eine oberflächliche Person: ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil mir das Cover so gut gefällt und das Gesamtpaket mit dem Farbschnitt einfach super schön aussieht.
Auch das Setting im Blumenladen, wo sich der Großteil der Geschichte abspielt, ist toll, man kriegt glatt selbst Lust, die Sprache der Blumen zu lernen und sich im Straußbinden zu versuchen.

Einige Dinge haben mich am Buch trotzdem gestört. Als Person, die selbst introvertiert ist, gern allein arbeitet und generell lieber in Ruhe gelassen wird, finde ich Lioras aufdringliches Verhalten, vor allem in der ersten Hälfte der Geschichte, ganz schrecklich. Schade, dass es nicht als solches aufgezeigt wird, sondern Kieran "es ja eigentlich will" und Liora einfach so ein Sonnenscheinchen ist, dass sie ihn mühelos aus der Reserve lockt.
Hier hätte man die Gelegenheit nutzen können aufzuzeigen, dass es verschiedene Arten von Menschen gibt und nicht alle davon aus ihrer introvertierten Distanz geholt werden wollen, und dass das okay ist.

Generell ist mir die Geschichte ein wenig zu unausgegoren. Liora und Kieran gehen zur Arbeit, machen Besuche bei anderen Charakteren, gehen gelegentlich spazieren - die ganze Dramatik spielt sich (bis auf das Ende) auf emotionaler Ebene ab und wird in Traumsequenzen und Dialogen dargestellt. Beide haben unglaublich viel schlimmes Zeug erlebt, aber richtig mitfühlen kann man es nicht. Hier fehlen mir mehr Informationen.
Auch die Nebencharaktere sind ein bunter Blumenstrauß (no pun intended) aus Figuren, die leider sehr stereotyp und pappaufstellermäßig sind. Lioras Nachbarin Tessa ist Wahrsagerin und existiert nur, um Tee zu trinken und Lebensweisheiten von sich zu geben. Chris, den Kieran zufällig kennenlernt, wird nur eingeführt, um Kieran einen Schubs in die richtige Richtung zu geben und hat sonst keine Daseinsberechtigung. Zu einigen anderen Charakteren wie Luke oder Jo fehlen mir schon zu Beginn der Geschichte Informationen. Eine grobe Altersangabe oder physische Beschreibung sind wichtig, um sich die Figuren bildlich vorstellen zu können.

Ich finde das Buch für einen Debutroman trotzdem gelungen und ich habe es verschlungen. Meine Kritik klingt vielleicht etwas hart, aber ich hatte viel Freude an dem Buch und das ist ja die Hauptsache. Den zweiten Band habe ich mir schon vorgemerkt.

Bewertung vom 09.10.2023
When The King Falls / Vampire Royals Bd.1
Niehoff, Marie

When The King Falls / Vampire Royals Bd.1


sehr gut

"When the King Falls" ist eine moderne Interpretation des Vampirmythos, in dem Florence Hawthorne, die als Teil der Rebellion aufgewachsen ist, auf den englischen Vampirkönig Benedict Tudor trifft, indem sie für ein Jahr seine Blutbraut wird.

Die Protagonistin Florence ist eine eigensinnige, gefühlvolle Figur, die sich sehr real anfühlt und deren innere Zerrissenheit nachvollziehbar dargestellt wird. Der Zwiespalt zwischen ihrer Aufgabe und ihren Gefühlen wird über den Verlauf der Geschichte gut aufgebaut und endet in einem emotionalen Finale.

Ich weiß nicht so recht, ob mir diese moderne Interpretation einer Vampirmonarchie zusagt. Ich musste jedes Mal loslachen, wenn in einer Szene der mächtige, gefährliche Benedict im ersten Moment Florence' Blut trinkt und im nächsten am Laptop sitzt und Homeoffice macht.

Ich hätte mir auch mehr Informationen zur Rebellion gewünscht. Florence wurde ihr ganzes Leben auf diese Aufgabe vorbereitet und darüber hätte ich wirklich gern mehr gehört. Im Mittelteil des Buchs passiert nicht so viel, da hätte man so etwas gut einbauen können.
Die letzten paar Kapitel sind dafür wirklich der Hammer, ich hatte regelrecht Herzklopfen, weil sie so spannend waren. Das Ende hat mich atemlos zurückgelassen und der zweite Band der Dilogie kann gar nicht schnell genug kommen.

Bewertung vom 06.10.2023
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


ausgezeichnet

Ich hatte bisher immer einige Startschwierigkeiten mit Riley Sager, aber dieses Buch hat mich einfach nur umgehauen. Ich habe mitgefiebert, mich gegruselt, gelacht, geweint - so viel mehr gefühlt als man es bei einem Thriller erwarten würde.

Das Buch beginnt mit einem gruseligen Schulhofreim, der die blutigen Ereignisse einer Nacht im Jahre 1929 aufzählt. Die damals 17-jährige Lenora Hope soll ihre ganze Familie umgebracht haben, obwohl sie auf Unschuld plädierte. Jetzt, 50 Jahre später, lebt sie zurückgezogen in Hope's End, dem Haus ihrer Familie, wo sie nach einigen Schlaganfällen stumm und bettlägerig ist.

Im Jahre 1983 kommt nun die Protagonistin Kit ebendort an und soll Lenoras Pflegerin werden. Auch sie trägt Geheimnisse mit sich und hat keine Wahl, als die Anstellung anzunehmen.

Die ersten Kapitel ziehen sich ein bisschen, aber es lohnt sich durchzuhalten. In zwei Perspektiven erfahren wir sowohl Kits aktuelle Sicht, als auch die damaligen Ereignisse durch Lenoras Augen.
Diese Geschichte ist so verwoben, von Twists gespickt und dennoch irgendwie herzerwärmend, dass mir einige Charaktere noch lang im Kopf bleiben werden. Selbst wenn man die finale Auflösung vermutet, gibt es Überraschungen auf dem Weg dahin und die Lektüre ist es definitiv wert.

Bewertung vom 06.10.2023
Wüstentochter / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.2
Benkau, Jennifer

Wüstentochter / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.2


ausgezeichnet

Obwohl es schon einige Monate her ist, dass ich den ersten Teil der Reihe gelesen habe, ist es mir leichtgefallen, wieder in die Geschichte rund um Ventusia zu finden. Sobald die Charaktere erwähnt wurden, hatte ich die vergangenen Abenteuer wieder vor Augen.

In diesem Band gibt es neben den bekannten einige neue Charaktere. Mira, die in einem Flüchtlingsheim in Deutschland lebt, nimmt eine einzigartige Position ein, besonders als Protagonistin in einem Pferdebuch.
Ihre Hintergrundgeschichte wird sensibel und gefühlvoll verarbeitet und ist dabei für eine junge Zielgruppe weder beschönigend noch zu explizit.

Ein großes Thema in diesem Band ist die Aufarbeitung von Verlust und Angst und die Wichtigkeit, sich dennoch für Neues zu öffnen und weiterzuleben. So viel Tiefgang habe ich ehrlich gesagt gar nicht erwartet und war positiv überrascht davon.

Auch in Ventusia gibt es neue Entwicklungen und Bedrohungen, die genug Stoff bieten, um mich gespannt auf die nächsten zwei Bände zu machen. Von mir eine große Empfehlung.

Bewertung vom 04.10.2023
Geheimnisse / Brynmor University Bd.1
Gaida, Dominik

Geheimnisse / Brynmor University Bd.1


gut

Dies ist tatsächlich der erste queere Dark Academia-Roman, den ich je gelesen habe und mit seinem Setting und der geheimnisvollen Atmosphäre ist er perfekt für die dunkle Jahreszeit.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: auf der einen Seite gibt es Samuel, der nach Brynmor kommt, um herauszufinden, wodurch sein Bruder im Jahr zuvor verunfallt und ins Koma gefallen ist.
Auf der anderen Seite steht Connor, der schon länger an der Uni ist und einige der Geheimnisse dort kennt.

Die zwei Protagonisten sind authentisch und handeln nachvollziehbar. Vor allem Samuel ist wirklich liebenswert und man will mit ihm herausfinden, was seinem Bruder zugestoßen ist.

Leider zieht sich die Geschichte ab der Hälfte sehr. Die romantischen Szenen sind zwar gut geschrieben, passieren aber relativ früh, wodurch in der Hinsicht Spannung verloren geht. Sie ändern auch nichts daran, dass die eigentliche Handlung nur schleppend vorangeht.
Die Enthüllung gegen Ende ist wirklich schockierend, aber der Weg dahin hat es mir schwergemacht, aufmerksam zu bleiben.

Auch die Nebencharaktere hätten ein wenig besser ausgebaut werden können, zu ihnen herrschte für mich bis zum Schluss eine gewisse Distanz.

Für einen Debutroman finde ich das Buch dennoch gelungen und werde dem Autor in Zukunft gern eine weitere Chance geben.

Bewertung vom 23.09.2023
Die Gesellschaft der geheimen Tiere Bd.1
Gamble, Luke

Die Gesellschaft der geheimen Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Was für ein tolles Kinderbuch! Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das Buch eine Weile vor mir hergeschoben habe, weil mir das Cover leider gar nicht zusagt. Das der Originalausgabe gefällt mir definitiv besser, schade, dass das nicht beibehalten wurde.

Zum Glück habe ich dem Buch dennoch eine Chance gegeben, denn jetzt möchte ich Edie, ihren verschrobenen Onkel und zahlreiche animalische Gefährten auf keinen Fall mehr missen.

Die Geschichte ist gerade verstrickt genug, um ein jüngeres Publikum nicht zu überfordern und hält einige Plottwists und Überraschungen bereit. Dabei ist sie gespickt mit so viel Herz und Witz, dass auch ich ein paar Mal laut kichern musste.

Das Setting der Reise in den Himalaya, auf die Edie und ihr Onkel sich im Verlauf der Geschichte begeben, habe ich so noch in keinem Kinderbuch gesehen und hat mir gut gefallen.

Ich freue mich schon auf die nächsten Bände!

Bewertung vom 04.09.2023
Landgang
Zervakis, Linda

Landgang


gut

Linda Zervakis wirkt wie eine sehr lustige und nette Person, was auch in diesem Buch rüberkommt, doch viel mehr als das konnte es mir leider nicht geben (abgesehen von ein paar DIY-Ideen, die ich unbedingt ausprobieren möchte).

Das Buch liest sich sehr flott, fast schon zu flott, denn die 200 Seiten fliegen durch die große Schrift ziemlich schnell vorbei. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich die 18€, die das Buch kostet, etwas viel.

Der dramaturgische Aufbau des Buchs ist etwas wirr, es startet mit einem von einer KI geschriebenen Gedicht, das nur im Prolog erwähnt wird, geht über in eine Geschichte über einen Wellensittich, die ebenfalls keinerlei Relevanz für den Rest der Erzählung hat, bis schließlich der Plan fürs Land geschmiedet wird. Auch dort ist kaum ein chronologischer Ablauf zu erkennen, es werden vielmehr Anekdoten aneinandergereiht, die mal mehr, mal weniger witzig sind.
Vor allem das Ende des Buchs kommt total aus dem Nichts und wird nur im Nebensatz erklärt.

Was mir aber auf jeden Fall gefallen hat, ist die unbeschönigte Wahrheit darüber, wie der Traum vom romantischen Landleben in Wirklichkeit aussehen kann.

Bewertung vom 18.08.2023
A Place to Shine
Lucas, Lilly

A Place to Shine


sehr gut

Ich habe das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Die McCarthy-Familie und Cherry Hill sind mir, obwohl ich den dritten Band der Reihe tatsächlich noch gar nicht gelesen habe, so ans Herz gewachsen, dass mich der Epilog mit einem bittersüßen Gefühl zurückgelassen hat. Zum Glück habe ich ja noch eine Reserve, falls die Sehnsucht mal zu groß wird. :)

Poppy als Protagonistin hat mir gut gefallen, sie hat ihre Fehler, aber auch große Träume, und die Umsetzung dieser ist realistisch beschrieben.
Teilweise ging mir die Entwicklung der Geschichte etwas zu schnell und ich glaube immer noch nicht daran, dass sich Trace nur wegen dieser einen Begegnung damals sofort verliebt hat, aber naja. Ich bin auch etwas unromantisch.

Die Autorin schafft es unfassbar gut, Gefühle rüberzubringen. Poppys Trauer, ihre Wut aber vor allem auch die romantischen Momente werden einfühlsam und feinfühlig beschrieben und lassen das Herz höher schlagen.

Für mich definitiv eine Leseempfehlung. Alle, die cosy Romances und klassische Tropes in Liebesromanen mögen, sollten der Cherry Hill-Reihe eine Chance geben.

Bewertung vom 27.07.2023
First Love
Bremer-Olszewski, Tina

First Love


ausgezeichnet

Schon die Aufmachung des Buchs verspricht einen modernen, zeitgemäßen Ratgeber zum Thema "Erste Liebe". Das Cover ist ansprechend gestaltet, das Format handlich und die Illustrationen und Textgestaltung im Inneren sind altersgerecht und nicht zu überladen.

"First Love" ist ein Ratgeber für Jugendliche ab 12 Jahren, der alle Facetten des ersten Verliebtseins anspricht: vom ersten Flirt, Hormonen, Konsens, Küssen bis hin zum ersten mal Sex und dem eventuellen Ende einer Beziehung. All diese Themen werden sensibel besprochen, die Leser*innen werden auf Augenhöhe angesprochen und nicht von oben herab.
Der Schreibstil ist auf jeden Fall modern, es gibt viel Jugendsprache und Anglizismen, ohne dass es aufgesetzt oder cringe wirkt. (See what I did there?)
Auch verschiedene Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen werden thematisiert, zudem findet man am Ende des Buchs eine Liste mit Anlaufstellen und Hilfsangeboten.

Im Buch verteilt gibt es kleine Aufgaben zum Selbermachen, die dabei helfen sollen, ein gesundes Selbstbild zu entwickeln und sich selbst lieben zu lernen.

Ich finde, dieser Ratgeber hat alles, was man sich wünschen kann, wenn man zum ersten Mal verliebt ist. Wenn ich an meine Pubertät zurückdenke, hätte mir das Buch sicher dabei geholfen, dieses Gefühlschaos zu meistern.

Bewertung vom 17.07.2023
Of thunder and rain / Färöer-Reihe Bd.1
Buckley, Emmy

Of thunder and rain / Färöer-Reihe Bd.1


gut

Freunde von uns waren letztes Jahr auf den Färöer und die Fotos, die sie von da gezeigt haben, waren so malerisch schön, dass wir sofort Fernweh bekommen haben.
Dass die Autorin diesen Ort als Setting für ihr Buch gewählt hat, war daher ein überzeugender Grund für mich, es zu lesen. Man merkt im Text direkt, dass sie gut recherchiert hat und sich mit den lokalen Sagen und Legenden der Färöer befasst hat. Die Schauplätze sind sehr bildlich beschrieben, und wenn man nach der Lektüre aus Neugier die Dörfer und Stätten googelt, sieht man, wie realitätsgetreu sie dargestellt wurden.

Die Genrebezeichnung "Cosy Romance" beschreibt das Buch perfekt; es gibt wenige Charaktere, ein limitiertes Setting und keine allzu dramatische Handlung. Ein perfektes Buch, um sich damit einzukuscheln und zu schmökern.

Leider hat mir dennoch etwas gefehlt. Mit der Protagonistin Lina bin ich irgendwie bis zum Schluss nicht warm geworden, sie wirkt teilweise distanziert bis unsympathisch, ihre Handlungen sind mitunter kindisch und ich hatte nicht das Gefühl, sie gut kennengelernt zu haben.
Ihr Gegenpart Louay wiederum hat mir sehr gut gefallen. Seine Hintergrundgeschichte ist interessant, nachvollziehbar und regt zum Nachdenken an.

Am Ende ging mir alles ein bisschen zu schnell und die Geschichte fühlte sich etwas unaufgelöst an.