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papilionna

Bewertungen

Insgesamt 81 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2025
Schokotorte für alle!
Gertenbach, Pina

Schokotorte für alle!


ausgezeichnet

Toni hat riesigen Appetit auf Schokotorte - doch dafür fehlt ihm die wichtigste Zutat! Zum Glück wohnt er in einem großen Haus mit vielen Nachbarn, die ihm helfen, die tollste Torte aller Zeiten zu backen. Am Schluss gibt es eine riesige Torte und jede Menge neue Freunde.

Dieses fabelhaft bebilderte Vorlesebuch überzeugt in erster Linie durch die Botschaft der Gemeinschaft, Zusammenarbeit und des Teilens. Wenn jeder mithilft, haben am Ende alle etwas davon!
Darüber hinaus hat mich vor allem die farbenfrohe Gestaltung begeistert. Großflächige, kunterbunte Illustrationen, die den Großteil der Seiten einnehmen, aber auch nicht überfordern, machen das Bilderbuch zu einem hervorragenden Vorlesebuch, bei dem es viel zu entdecken gibt.

Als Bonus gibt es am Schluss sogar noch ein Rezept für Hundekekse, sodass man nach dem Lesen sogar noch gemeinsam backen kann.

Bewertung vom 17.04.2025
Der kleine Maulwurf als Maler
Miler, Zdenek;Nettingsmeier, Simone

Der kleine Maulwurf als Maler


ausgezeichnet

Mit diesem Buch fühlt man sich geradezu in seine eigene Kindheit zurückversetzt. Die Geschichten vom kleinen Maulwurf sind einfach zeitlos und funktionieren heute immer noch so gut wie vor Jahrzehnten.

Auch dieses Buch eignet sich gut zum Vorlesen, da es großformatig ist und die kleinen Textanteile mit etlichen Bildern ergänzt sind. Ich finde es außerdem bemerkenswert, dass der Maulwurf kein "Makeover" bekommen hat, sondern immer noch den gleichen Zeichenstil und Look hat wie früher. So hat er einen hohen Wiedererkennungswert und macht Erwachsenen beim Vorlesen auch mehr Spaß.

Die Geschichte an sich ist natürlich auch niedlich und passt perfekt in die Osterzeit, daher ist der Erscheinungszeitpunkt gut gewählt. Zudem kann man das Buch während des Lesens genutzt werden, um Farben zu lernen.
Wirklich ein tolles Buch für kleine und große Maulwurffans.

Bewertung vom 16.04.2025
Sag deiner Angst, sie kann gehen!
Hillesheim , Christina

Sag deiner Angst, sie kann gehen!


ausgezeichnet

Von diesem Buch fühle ich mich wirklich gesehen und es hat mich genau zum richtigen Zeitpunkt erreicht, da ich momentan (wieder einmal) daran arbeite, meine Ängste und Panikattacken langfristig loszuwerden. Vor allem Lampenfieber und Auftrittsangst machen mir immer wieder zu schaffen.

Natürlich ist eine Therapie super hilfreich, um den Ursprung der Ängste zu erkennen und Handwerkszeug zu lernen, um Angstsituationen zu umschiffen. Aber auch mit Büchern wie diesem kann man Tricks und Kniffe lernen, durch die es möglicherweise gar nicht erst so weit kommt, wenn sich eine Panikattacke anbahnt.

Was auf jeden Fall nicht zu unterschätzen ist, ist die Macht der Gedanken. Glaubenssätze, Visualisierungen und gedankliche Übungen können bei der Bewältigung sehr hilfreich sein und haben mir in der Vergangenheit schon oft geholfen. Gedanken formen nun einmal wirklich die Realität und "fake it till you make it" klingt ausgelutscht, ist hier aber wirklich wahr. Das Buch ist vollgepackt mit Fakten, die Angst nehmen, hilfreichen Übungen und Sätzen, die man am besten immer dabeihaben sollte.

Ich bin Christina Hillesheim wirklich dankbar für ihr Buch. Für mich als "Vorbelastete" war vieles schon bekannt, aber einige der Übungen und Mantras werde ich auf jeden Fall beherzigen und sicher noch öfter zum Buch greifen. Außerdem tut es einfach gut, sich mit den Problemen nicht allein zu fühlen.

Bewertung vom 02.04.2025
Hier draußen
Behm, Martina

Hier draußen


ausgezeichnet

Kaum zu glauben, dass dies ein Debütroman ist! Martina Behn hat einen lässigen Schreibstil, der von einer guten Auffassungsgabe, Tiefgründigkeit und Empathie zeugt.

Aus verschiedenen Perspektiven der Dorfbewohner wird still und unaufgeregt das Bild eines Dorfs gezeichnet, dessen scheinbare Idylle im Inneren wankt.
Mir haben vor allem die Darstellungen der Beziehungen gefallen, auch wenn sie mich teilweise ziemlich wütend gemacht haben. Was für viele Frauen Realität ist, wird hier eindrucksvoll aufgezeigt.

Ich war überrascht von der Dicke des Buchs und habe dementsprechend ein bisschen länger zum Beenden gebraucht, war aber keine Sekunde gelangweilt. Der Mythos der weißen Hirschkuh, die Dorfgeschichten, die im Hintergrund brodeln und nicht zuletzt die Handlung um die Protagonisten Lara und Ingo haben mich ans Buch gefesselt.
Ganz große Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.03.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


gut

Ganz ehrlich, durch die ersten 100-150 Seiten musste ich mich ganz schön kämpfen. Darum habe ich auch so lange gebraucht, um dieses Buch zu beenden. Ich war nach der Leseprobe schon relativ verwirrt, aber auch fasziniert von der Grundidee des Romans.

Irgendwie konnte mir das Buch aber nicht ganz vermitteln, was es eigentlich sein will. Einerseits ist es ein dystopischer Endzeit-Science-Fiction-Roman, andererseits ein Krimi, aber die Kombination aus beidem will nicht so recht funktionieren.

Emory als Protagonistin ist eine spannende Person, die nicht recht in ihre Welt passen will, für den Leser so aber umso zugänglicher ist. Des Weiteren wird das Buch aus einigen Weiteren Perspektiven erzählt, die der Geschichte Tiefe geben und Verstrickungen und Hintergründe aufzeigen.

Ich würde das Buch als einen ambitionierten Genremix bezeichnen, auf den man sich einlassen muss, der dann aber durchaus Spaß macht.

Bewertung vom 27.02.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


gut

Auf dieses Buch bin ich zuerst durch das schön gestaltete Cover aufmerksam geworden und der Klappentext hat mich dann restlos überzeugt. Es geht um die junge alleinerziehende Mutter Wanda, die mit ihrer Tochter in einer Berliner Platte wohnt und vom Durchbruch als Schauspielerin träumt.

Der Anfang dieses Romans hat mich regelrecht umgehauen. Die ganze Geschichte mit Karlies Ohr, die Ungerechtigkeit und die Vorurteile, mit denen Wanda konfrontiert ist, haben mich unfassbar wütend und traurig gemacht.

Leider fand ich die Handlung um Wandas berufliche Ambitionen, die Drehs, und generell die zweite Hälfte des Buchs eher schwach, und das liegt vor allem an der Protagonistin.
Wanda ist wirklich keine sympathische Person. Zwar hat man Mitgefühl mit ihrer Situation und der Ungerechtigkeit, der sie ausgesetzt ist, doch leider verhält sie sich ihrem Umfeld gegenüber auch absolut unfair und arrogant. Sie handelt oft unverständlich, schert sich nicht um ihre Mitmenschen und vor allem der teils fahrlässige Umgang mit ihrer Tochter ist nur schwer zu ertragen. Ich finde, in manchen Fällen muss man seine Träume hinter seine Verantwortung stellen.

Sara Gmuer überzeugt auf jeden Fall mit ihrem klugen, leicht lesbaren Schreibstil, der von einer guten Beobachtungsgabe zeugt. Ich würde das Buch aufgrund seiner emotionalen Tragweite trotzdem empfehlen, man sollte aber keine fröhliche Lektüre erwarten.

Bewertung vom 07.02.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


weniger gut

Ich war nach Lesen des Klappentextes und der Leseprobe sehr angetan von der Grundidee dieses Romans, in dem sich zwei Fremde im Zug von Wien nach München gegenübersitzen und man quasi in Echtzeit ihr Gespräch über die Liebe und das Leben miterleben kann.

Obwohl das Buch nur knapp 200 Seiten hat und zu 80% aus Dialogen besteht, zog es sich für mich jedoch total.
Ich hatte zuvor noch nichts von Daniel Glattauer gelesen und sein bekanntestes Werk "Gut gegen Nordwind" dümpelt schon seit Jahren auf meiner Leseliste rum, aber jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich das nicht einfach verwerfen sollte.

Einerseits konnte ich mit dem Protagonisten Eduard nicht warm werden, der mir ziemlich arrogant vorkam, andererseits ist Glattauers Schreibstil wohl einfach nicht mein Fall. Klar, er ist humorvoll und ironisch, aber kommt halt irgendwie auch nicht zum Punkt. Vor allem der Mittelteil war für mich so zäh, dass ich mich zum Weiterlesen dieses kurzen Buchs zwingen musste.

Bewertung vom 07.02.2025
Die Kinder von Birkby. Hier kommen die Tierretter! (Band 1)
Rose, Barbara

Die Kinder von Birkby. Hier kommen die Tierretter! (Band 1)


ausgezeichnet

Im malerischen Birkby, das man in diesem ersten Band einer neuen Kinderbuchreihe kennenlernen darf, fühlt man sich direkt an Bullerbü erinnert. Die vier Hauptcharaktere, ihre Eltern, Mitmenschen und natürlich die Tiere, die in diesem Buch eine ganz große Rollen spielen, sind eine idyllische Gemeinschaft, in die man sich beim Lesen am liebsten selbst reinbeamen würde.

Die kurzen Kapitel eignen sich hervorragend zum Vorlesen oder eigenständigen Lesen für Anfänger. Den Kindern werden hierbei ganz nebenbei Werte zum gemeinsamen Miteinander und dem guten Umgang mit Tieren vermittelt, ohne dass die Geschichte belehrend wirkt.

Besonders hervorheben möchte ich noch die liebevolle Gestaltung des Buchs im Inneren. Es gibt nicht auf jeder Seite Illustrationen, aber wenn, dann sind sie perfekt auf die jeweilige Szene im Buch abgestimmt. Auch die Kapitelüberschriften sind kreativ und schön bebildert. Ich hätte mir gewünscht, dass es am Anfang des Buchs noch eine Karte gibt, damit man sich Birkby besser verbildlichen kann, aber das ist wirklich nur ein klitzekleiner Kritikpunkt.

Bewertung vom 14.01.2025
Barfuß in Tetas Garten
Abboud, Aline;Heymann, Nana

Barfuß in Tetas Garten


ausgezeichnet

Ich habe zu diesem Buch gegriffen, um meiner eigenen Unwissenheit ein Stück entgegenzuwirken. Wenn man an den Libanon denkt, entstehen sofort Bilder im Kopf, die jedoch meist von Berichterstattung und Vorurteilen geprägt sind und das Land nicht in seiner Gänze erfassen.

Aline Abboud bietet mit diesem persönlichen Buch einen Blick über den Tellerrand - auch abseits von Nahost-Konflikt, Hisbollah und Co. Sie zeigt auf, was das kleine Land am Mittelmeer kulturell, kulinarisch, landschaftlich und gesellschaftlich ausmacht.

Doch natürlich dreht sich diese Autobiografie zwar hauptsächlich, aber nicht nur um das Herkunftsland ihres Vaters. Es geht um das Aufwachsen mit Migrationshintergrund, das Leben ihrer Eltern in den letzten Jahren der DDR, was der Stempel "ostdeutsch" für sie bedeutet und darum, was Heimat ist.

Ich konnte von diesem Buch unfassbar viel mitnehmen. Es fühlt sich an wie ein kurzer Besuch bei Alines Familie, deren Mitglieder man unbekannterweise allesamt sofort ins Herz schließt. Vor allem die Fotoseiten in der Mitte des Buchs sind eine wunderbare Ergänzung, durch die man sich viele Anekdoten besser bildlich vorstellen kann.

Bewertung vom 06.01.2025
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


sehr gut

Anhaltender Regen und eine Sturmflut an der Ostseeküste stellen in diesem Buch eine lebensgefährliche Bedrohung dar. Der Deich ist kurz vorm Brechen - doch einige Bewohner des Dorfs Bad Seeberg sind trotz Evakuierung in ihren Häusern geblieben. Für die Protagonistin Elisa gibt es allerdings noch eine weitere Gefahr, denn wenn die in der Nähe gelegene JVA evakuiert wird, könnte sich ein Häftling auf die Suche nach ihr machen.

Ich fand Elisa leider etwas zu farblos und passiv. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr Panikattacken eine Person einschränken und immobilisieren können, aber bis auf ihre Rolle im Gespann aller Charaktere hätte man auf sie eigentlich verzichten können. Sie handelt kaum selbst, ihr passieren nur Dinge.
Auch das Geheimnis der älteren Nachbarn Vera und Joachim wurde meiner Meinung nach am Schluss zu schnell abgehandelt, dabei hätte ihre Geschichte dem Buch noch viel mehr Spannung geben können.
Pauls Perspektive hat mich wiederum positiv überrascht.

Auch die existentielle Bedrohung durch die Wetterlage ist besonders hervorzuheben. Man hört während des Lesens förmlich den nicht enden wollenden Regen an den Fensterscheiben und wie der Sturm um die Häuser pfeift.

Wäre der Thriller nicht so rasant, dass man ihn innerhalb weniger Stunden verschlingen kann, hätte ich wahrscheinlich noch einen Stern abgezogen. Durch sein beklemmendes Setting und einige Twists bietet er ein kurzweiliges Leseerlebnis.