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Maddinliest
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Borken

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Insgesamt 941 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2025
Dutzler, Herbert

Letztes Glückskeks


ausgezeichnet

Franz Gasperlmaier ermittelt wieder

Altaussee bekommt internationalen Besuch. Eine chinesische Delegation hat sich eingefunden und überdenkt eine Investition auf der Grundlage des Tourismus in Altaussee. Kein Wunder, dass der neue Vorsteher des Tourismusbüros Feuer und Flamme ist, winken doch vielleicht lukrative Kooperationen. Leider treibt kurze Zeit später einer der Delegierten tot im Hotelpool und die Frage, die sich schnell auftut, war es ein zwischenmenschliches Drama oder vielleicht schon ein Mord mit hochpolitischem Hintergrund. Franz Gasperlmaier und sein Team nehmen mit viel Charme und einem sympathischen Spürsinn die Ermittlungen auf...

Ich habe bereits viele Kriminalromane vom österreichischen Autor Herbert Dutzler gelesen und er hat mich eigentlich noch nie enttäuscht. So bin ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den zwölften Fall für den sympathischen und sehr bodenständigen Ermittler Franz Gasperlmaier gestartet. Der Autor erzählt die Geschichte in seinem gewohnt lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die österreichische Region entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche des Delegierten zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die immer komplexer werdenden Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir wieder einmal die toll gezeichneten Protagonisten und deren hervorragendes Zusammenspiel. Auch deren Weiterentwicklung trägt zum Gelingen des Buches bei. Das Finale kann dann mit einer für mich völlig überraschenden Auflösung überzeugen und rundet den Kriminalroman gelungen ab.

Insgesamt ist "Letztes Glückskeks" die gelungene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die sich mit clever inszenierten Fällen, mehr als sympathisch charakterisierten Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und natürlich dem Erzähltalent des Autors von der Menge des Genres abhebt. Ich empfehle daher den vorliegenden Kriminalroman gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 22.02.2025
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


sehr gut

Ausbruchsversuch

Wanda träumt vom Leben im Glamour der Filmbranche, doch ihre Realität sieht leider ganz anders aus. Sie lebt mit ihrer Tochter Karlie auf der Berliner Platte, im achtzehnten Stock eines Wohnblocks und kämpft in großer Geldnot ums Überleben. Eines Tages bekommt sie die Chance in die vermeintlich erstrebenswerte Welt zu wechseln, da ein lukrativer Schauspieljob in Aussicht steht. Sie ergreift die Gelegenheit und taucht in ihren Traum ein, muss dabei aber Abstriche in ihrem normalen Leben machen, da sie nur noch wenig Zeit für Freunde und ihre Tochter hat. Gelingt Wanda der Spagat zwischen zwei Welten?

Die Autorin Sara Gmuer hat mit "Achtzehnter Stock" einen aus meiner Sicht zeitkritischen und lesenswerten Roman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem manchmal etwas rau anmutenden, aber dadurch sehr passenden Schreibstil, der direkt und mit klarer Kante auf die gesellschaftlichen Probleme hinweist. Im Mittelpunkt steht eine authentische junge Frau, die sich an ihrem großen Traum einer erfolgreichen Schauspielerin festhält und eines Tages versucht, diesen auch zu leben. Es zeigt, wie schwierig es ist in eine neue Welt einzutauchen und gleichzeitig stellt sich die Frage, ob es immer so erstrebenswert ist, seine Wurzeln zu verlassen. Dieser innere Konflikt der Hauptprotagonistin wird aus meiner Sicht sehr gut dargestellt und regt zum Nachdenken an. Es baut sich um Wandas Schicksal eine Spannung auf, die mich bis zum Finale fesseln konnte.

Insgesamt ist "Achtzehnter Stock" ein gelungener Roman, der eine authentische Milieustudie abgibt, die in erster Linie von einer interessant gezeichneten Hauptprotagonistin, den zahlreichen und zielgenauen gesellschaftlichen Seitenhieben und natürlich der mehr als gelungenen Sprache der Autorin getragen wird. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.01.2025
Jaschinski, Christian

STARCK und der erste Tag


ausgezeichnet

Packender Auftakt einer neuen Thriller Reihe

Die letzten Jahre war das Leben für den ehemaligen Staatsanwalt Andreas Starck mehr als herausfordernd. Zunächst wurde seine Frau bei einem Attentat getötet, kurz darauf wurde er für schuldig erklärt und musste für fünf Jahre ins Gefängnis. Die Zeit ist nun vorbei und die neu gewonnene Freiheit will er nutzen, wieder Kontakt zu seiner Tochter aufzubauen. Dies gestaltet sich aber deutlich schwieriger als gedacht, zumal es wohl noch ein mächtiger Gegenspieler auf ihn abgesehen hat. Ganz ohne Unterstützung kommt er nicht aus und er muss sich mit der Vergangenheit seiner Familie auseinandersetzen...

Der Autor Christian Jaschinski hat mit "STARCK - und der erste Tag" ein aus meiner Sicht hervorragenden Auftaktband zu einer neuen Thriller-Reihe veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem unglaublich rasanten und flüssig zu lesenden Schreibstil, der das Buch für mich schnell zu einem echten Page-Turner machte. Dabei arbeitet er mit kurzen Kapiteln, welche das eh schon hohe Tempo mit den einhergehenden Perspektivwechseln nochmal auf eine andere Stufe heben. Der Spannungsbogen wird mit der rätselhaften Vergangenheit und den ungeklärten verbleib Starcks Tochter direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine fesselnde Story, die mich nicht mehr losließ. Das fulminante Finale, welches zunächst noch mit einer schlüssigen Auflösung der aktuellen Thematik aufwartet, rundet das Ganze gelungen ab.

Insgesamt ist "STARCK - und der erste Tag" der mehr als verheißungsvolle Auftakt einer neuen Thriller-Reihe um einen abservierten Staatsanwalt, der aber bereit ist, für seine Dinge einzustehen und zu kämpfen. Ich freue mich schon jetzt auf den Nachfolgeband, auf den ich leider noch ein wenig warten muss. Von mir erhält der Thriller daher eine klare Leseempfehlung und eine Bewertung mit folgerichtigen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.01.2025
Kasperski, Gabriela

Zürcher Verrat (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tod in der Oper

Werner Meier und seine Lebensgefährtin Zita Schnyder wollen eigentlich einen entspannten Abend in der Oper erleben, als plötzlich die Leiche eines Mannes im Orchestergraben gefunden wird. Werner Meier übernimmt die Ermittlungen und nach den ersten Zeugenbefragungen steht die Chorleiterin Lou Müller unter Verdacht, den Mann in die Tiefe gestoßen zu haben. Lou Müller ist seitdem aber auch spurlos verschwunden und es beginnt die Jagd auf die vermeintliche Täterin. Dies führt die beiden Ermittler aber auch in die historische Vergangenheit des Zweiten Weltkrieges, in dem die Wurzeln zur Tat zu liehen scheinen...

Ich habe bereits viele Kriminalromane aus der Feder der Schweizer Autorin Gabriela Kasperski gelesen und immer wieder konnte sie mich mit ihren spannenden Geschichten begeistern. Ich bin daher mit viel Vorfreude in den neuen und mittlerweile neunten Band der Krimi-Reihe um das Ermittler-Duo Werner Meier und Zita Schnyder gestartet und wurde nicht enttäuscht. Gabriela Kasperski erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt hervorragend zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod des Mannes im Opernhaus direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die schwierigen, in die Historie reichenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es gelingt Gabriela Kasperski für mich sehr gut, den aktuellen Fall in die brisante Zeit des Zweiten Weltkrieges zu verpacken und verleiht dem Kriminalroman so eine zusätzliche Tiefe. Auch die Weiterentwicklung der interessant gezeichneten Protagonisten tragen zum Gelingen des Buches bei. Die Geschichte konnte mich bis zum packenden Finale in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Zürcher Verrat" die aus meiner Sicht sehr gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit komplexen und gut durchdachten Fällen, sympathischen und interessant gezeichneten Akteuren und natürlich dem Erzähltalent der Autorin voll und ganz überzeugen kann. Ich empfehle den Kriminalroman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.01.2025
Beck, Jan

Dorn / Simon Dorn und Lea Wagner ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Verheißungsvoller Start einer neuen Thriller-Reihe

Der Kriminalpsychologe Simon Dorn hat bereits ein Leben mit vielen Schicksalsschlägen erdulden müssen und zieht sich daher in sein geerbtes und stark renovierungsbedürftiges Hotel zurück. Seinen Job bei der Kriminalpolizei hat er aufgegeben, versucht aber immer noch mit Hilfe der Kommissarin Karla Hofbauer dem Bösen auf die Schliche zu kommen. Im aktuellen Fall kommen sie zunächst nicht wirklich weiter und nach einem verheißungsvollen Hinweis muss Karla Hofbauer die Recherche mit ihrem Leben bezahlen. Hier macht sich nun die junge Kommissarin Lea Wagner daran, den mysteriösen Tod der befreundeten Kommissarin zu lösen und stößt dabei auf Dorn. Können die beiden die Ermittlungen fortsetzen und den Serientätet stoppen...

Ich habe bereits einiges von der erfolgreichen Thriller-Reihe um das Ermittler-Duo Inga Björk und Christian Brand gehört und war nun sehr gespannt auf den Start der neuen Serie vom Autor Jan Beck. Er erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der das Buch für mich schnell zum Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod der Kommissarin Karla Hofbauer und der mysteriösen Mordserie direkt zu Beginn des Thriller gut aufgebaut und über die fesselnden Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht stets sehr hohen Niveau gehalten. Besonders gut gefallen haben mir die beiden Hauptprotagonisten, die mit ihrem sehr unterschiedlichen und interessant gezeichneten Charakteren zum Gelingen der Geschichte beitragen. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale, welches mit einer für mich völlig überraschenden, aber auch gut nachvollziehbaren Auflösung den Auftaktband gelungen abschließt, komplett in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Dorn - Zimmer 103" ein sehr verheißungsvoller Auftakt einer neuen Thriller-Reihe, die mit außergewöhnlichen Charakteren, spektakulären Fällen und vor allem dem Erzähltalent des Autors Jan Beck überzeugen kann. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 07.01.2025
Lafer, Johann

L wie Lafer


ausgezeichnet

Feine Küche

Johann Lafer ist aufgrund seiner zahlreichen Fernsehauftritte sicherlich einer der bekanntesten Köche in unserem Lande. Er konnte mich bisher schon oft mit seinem großen Talent und seiner Professionalität beeindrucken, so dass ich jetzt mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in seinen neuen Ratgeber "L wie Lafer" gestartet bin.

Die Rezepte sind in 6 Bereiche gegliedert, in denen je nach Gangart unterschiedliche Gerichte beschrieben werden und somit eine große Palette an Möglichkeiten widerspiegelt. Die Komplexität ist dabei durchaus facettenreich von recht einfachen nachzuahmenden Gerichten wie einer sehr leckeren "Möhren-Kokos-Suppe" bis hin zu herausfordernden Projekten wie die "Clear Oxtailsoup". Trotz höherem Schwierigkeitsgrad hilft der Ratgeber aber mit einer Bildabfolge der einzelnen Tätigkeiten sehr gut weiter und ermutigt auch Neues auszuprobieren. Letzten Endes sind es ja dann auch die außergewöhnlichen Rezepte, die man von einem Sternekoch erwarten würde und einem solchen Buch ihren Wert verleihen.

So wie bei den Suppen werden auch in den folgenden Bereichen, die da sind "Kleine Gerichte", "Fisch", "Fleisch", Vegetarische Gerichte und Desserts, spannende und verheißungsvolle Rezepte präsentiert, deren Nachahmung stellenweise sogar sehr einfach von der Hand ging und im Ergebnis voll und ganz überzeugen konnten. So konnten mich das "Kabeljau-Saltimbocca mit Melonen-Gurken-Salat", das "Lammpilaw", sowie die "Gebratenen Süßkartoffel mit Walnüssen" jeweils auf ihre Art begeistern. Tolle Rezepte, relativ einfach zuzubereiten und auch die Zutaten waren nicht schwer zu besorgen. Der Abteilung der Desserts ist noch einmal ein besonderer Blick gegönnt, denn hier lebt sich Johann Lafer aus meiner Sicht mit viel Liebe zum Detail noch einmal aus und präsentiert Desserts der Meisterklasse. Hier muss eine schon eine längere Zubereitungszeit unterstellt werden, aber meine Versuche sahen dann zwar nicht ganz so perfekt aus, lecker waren sie aber allemal.

Insgesamt gefällt mir "L wie Lafer" ausgesprochen gut und ergänzt mein Kochbuch-Regal hervorragend. Gerade die Rezepte mit einer ordentlichen Portion Raffinesse machen das Buch für mich zu einem tollen Ratgeber, der in keiner etwas fortgeschritteneren Küche fehlen sollte. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 31.12.2024
Meyer, Chris

Der Schlachter / Tom-Bachmann-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Spannender, aber sehr harter Thriller

Tom Bachmann arbeitet beim BKA immer an sehr blutrünstigen Fällen. In diesem Fall geht es auch für ihn an die Grenzen, als die schwer entstellte Leiche eines Mannes am Marktstand eines Metzgers entdeckt wird. Das Opfer wurde brutal getötet und unter anderem ein Teil seines Bauches entfernt. Die Ermittlungen kommen zunächst nur sehr schleppend voran, da der Täter anscheinend sehr achtsam vorgeht. Erste Spuren weisen dann auf einen psychotischen Mörder mit Hang zum Kannibalismus hin. Kann Tom Bachmann und sein Team den Täter vor weiteren Taten enttarnen? Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit und die Jagd auf einen gnadenlosen Killer beginnt...

Der Autor Chris Meyer konnte mich mit seinen vorherigen Bänden zum Ermittler Tom Bachmann bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall eingestiegen bin. Er erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen Schreibstil, der den Thriller für mich schnell wieder zu einem Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers sehr gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht ständig hohen Niveau gehalten. Die blutrünstigen Taten gehen für mich manchmal an die Grenzen, ohne sie aber zu überschreiten, nichts desto trotz ist der Thriller ganz sicher nicht für zartbesaitete Leser geeignet. Die clever inszenierte Story konnte mich bis zum spektakulären Finale in den Bann ziehen und wartet mit einer überraschenden und gut nachvollziehbaren Auflösung auf.

Insgesamt ist "Der Schlachter" für mich die gelungene Fortsetzung einer harten Thriller Reihe, die mit einer temporeichen Handlung, außergewöhnlichen Fällen und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter, weise nachdrücklich noch einmal auf die Härte des Inhalts hin und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 31.12.2024
Johann, Petra

Der Buchhändler


ausgezeichnet

Spannung mit Tiefgang

Erik Lange wagt einen Neuanfang in seinem Leben, er übernimmt eine Buchhandlung in einer fremden Stadt. Das Ganze läuft gut an, die Menschen kommen gerne zu ihm und er wird zunehmend ein Teil von ihnen. Dann verschwindet aber eines Tages ein kleines Mädchen spurlos und die gesamte Gemeinschaft macht sich leider ohne Erfolg auf die Suche. Die Ermittlungen verlaufen schleppend, aber der Täter wird mit zunehmender Dauer im direkten Umfeld vermutet. Ein Reigen von Misstrauen beginnt, bei dem auch Erik Lange in den Fokus gerät...

Die deutsche Autorin Petra Johann hat mit "Der Buchhändler" einen aus meiner Sicht bewegenden Thriller veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden des jungen Mädchens sehr gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem für mich hohen Niveau gehalten. Dabei gelingt es Petra Johann sehr gut ein sensibles Thema in die clever inszenierte Story einzubauen, welches für zusätzlichen Tiefgang sorgt und niemals reißerisch wirkt. Auch der genaue Blick in die Gefühlswelt der handelnden Protagonisten lässt das Ganze sehr authentisch wirken und hält der Gesellschaft bei einer schwierigen Frage den Spiegel vor. Mich konnte dies bis zum Finale komplett in den Bann ziehen, in dem eine überzeugende Auflösung die Geschichte gelungen abrundet.

Insgesamt ist "Der Buchhändler" ein für mich sehr gelungener und somit auch lesenswerter Thriller, in dem Verhaltensweisen aufgezeigt werden, die nachvollziehbar wirken, aber zumindest zum Nachdenken anregen sollten. Das Erzähltalent der Autorin sorgt so für einige spannende Lesestunden, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 31.12.2024
Shepherd, Catherine

Der Nachtschattenmann: Thriller


ausgezeichnet

Der Schattenspringer

Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und ihr Lebenspartner Kriminalkommissar Florian Kessler bekommen es wieder mit einem neuen gemeinsamen Fall zu tun. Eine junge Frau wird vor einer Tanzschule aufgefunden, ihr Leichnam wurde in einer Tanzpose drapiert und in den Händen hält sie einen kleinen Ballerinaschuh. Die Ermittlungen verlaufen zunächst ein wenig schleppend, da der Täter oder die Täterin sehr gewissenhaft vorgeht und keine Spuren hinterlässt. Dennoch gelingt es, einige Verdächtige herauszuarbeiten, ohne aber konkrete Hinweise zu erhalten. Als dann ein weiteres Opfer gefunden wird, ist klar, dass das Team auf der Jagd nach einem Serientäter ist und der Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Ich habe schon sehr viele Thriller aus der Feder der deutschen Autorin Catherine Shepherd gelesen und bin immer wieder begeistert von ihren Büchern. Dementsprechend bin ich mit viel Vorfreude und eine hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall für die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz eingestiegen. Nach wenigen Seiten war ich wieder gefangen, da Catherine Shepherd die Geschichte in ihrem gewohnt temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil erzählt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die facettenreichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Mehrere Verdächtige laden immer wieder dazu ein, eigene Überlegungen zu Täter und Tathintergründe anzustellen, wobei es der natürlich Autorin gelingt, falsche Fährten zu legen und überraschende Wendungen einzubauen. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale, welches mit einer gelungenen und gut nachvollziehbaren Auflösung die Geschichte abrundet, in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Der Nachtschattenmann" die gelungene Fortsetzung einer tollen Thriller-Reihe, die mit einem hohen Erzähltempo, interessanten Charakteren, packenden Fällen und natürlich dem Erzähltalent von Catherine Shepherd überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 31.12.2024
Jansen, Reiner

Umlaufaufzug


ausgezeichnet

Zwischen den Welten

Eigentlich wollte der Verleger etwas humorvolles vom anstrebenden Bestseller-Schreiber Torsten Todenhöfer, aber er präsentiert die Autobiografie eines gnadenlosen Killers. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lässt sich der Verleger auf das Projekt ein, verlangt aber nach einer Rahmenhandlung, mit der sich Todenhöfer aber wirklich schwer tut. Viel mehr hat es ihn der Paternoster im Verlagsgebäude angetan, den er unvorsichtigerweise nicht im letzten Stock verlässt, sondern mit ihm wieder aufwärts fährt. Ein Umstand, der sein Leben und das Leben einiger anderer Protagonisten verändern wird...

Das aus meiner Sicht wirklich mehr als gelungene Cover hat meiner Aufmerksamkeit auf das mit sehr viel Liebe fürs Detail erschaffe Buch gelenkt. Der Klappentext versprach ein Lesevergnügen jenseits vieler Genres, was sich im Nachgang auch so bestätigte. Der Autor Reiner Jansen erzählt die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden und bildreichen Schreibstil, der die jeweiligen Szenen lebendig vor Augen führt. Zugegebenerweise hat sich mir ein Spannungsbogen nie so richtig erschlossen, aber das scheint für Pseudo-Thriller (so wird das Buch beschrieben) auch gar nicht notwendig zu sein, denn die Story zog mich auch so völlig in den Bann. Gekonnt werden Genres wie Horror, Krimi und Humor miteinander verbunden, ohne dass es gekünstelt wirkt. Am Ende gibt es eine Auflösung, nach der ich aber immer noch nicht so genau wusste, was nun eigentlich wirklich geschehen ist. Das Ganze wirkt ein wenig skurril, aber gerade aufgrund seiner Außergewöhnlichkeit ist "Umlaufaufzug" sehr lesenswert. Besonders hervorheben möchte ich die angehangenen Outtakes, die einige Szenen in missglückten Versionen schildert, ein großer Spaß.

Insgesamt ein schwer zu beschreibendes Buch, auf das man sich einfach einlassen muss. Wer einen geradlinigen Thriller mit Schockelementen erwartet, sollte die Finger vom Buch lassen, wer aber mal etwas ganz anderes und aus meiner Sicht gut erzähltes lesen will, dem sei der Pseudo-Thriller ans Herz gelegt. Ich bewerte das Buch mit fünf von fünf Sternen.