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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
eleisou
Wohnort: 
Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 391 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2022
Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod
McCulloch, Amy

Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod


gut

Cecilly möchte beruflich den großen Schritt wagen und einen großen Karrieresprung machen. Daher entscheidet sie sich den Manaslu zusammen mit einer Bergexpedition zu begeisten, die sie auf ihren ersten Achttausender führen soll. Und die waghalsige Entscheidung hat einen guten Grund: sobald sie den Gipfel erreicht hat bekommt sie die einmalige Chance den berühmten Bergsteiger Charles McVeigh zu interviewen. Dieser hat es als einziger geschafft innerhalb eines Jahres alle 14 Achttausender zu besteigen.
Doch die Expedition gerät aus dem Ruder als nach und nach tragische tödliche Unfälle nacheinander passieren , die Cecilly glauben lassen, dass ein Mörder unter ihnen weilt. Und damit hat sich gar nicht so Unrecht...
Das Hörbuch wurde von Ritta Steffenhagen gelesen, von der Sprecherin hatte ich bislang nicht nichts gehört. Ihre Stimme war angenehm jedoch auch ein wenig flach für meinen Geschmack. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass ich am Anfang dachte, das Hörbuch braucht zu lange um in Fahrt zu kommen. Es war für meine Verhältnisse etwas langatmig, vor allem bis der erste Mord / Unfall geschah. Nach und nach steigerte sich jedoch das Temppo und die atemberaubenden Bergbeschreibungen waren sehr lebendig und ließen einen das Blut in den Adern gefrieren. Im Nachhinein habe ich gelesen dass die Autorin selbst Bergsteigerin ist, was nachzuempfinden war.
Alles in alles denke ich nicht, dass dies eine Geschichte war, an die ich mich lange detailliert erinnern werden aber angenehm fand ich sie dennoch. Aus diesem Grund vergebe ich 3 Sterne, also mittelmäßig gut.

Bewertung vom 24.09.2022
Ein notwendiger Tod
Holt, Anne

Ein notwendiger Tod


sehr gut

Von Anne Holt hatte ich bislang noch nichts gelesen/gehört. Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen, die Stackatoähnlichen Sätze manchmal verliehen der Story die nötige Spannung und die Beschreibungen waren sehr dicht und mit eine wenig Humor, gerade gut für diesen politischen trüben Thriller.
Was mich ein wenig verwirrt hat waren die vielen norwegische Namen, die mich ein wenig durcheinnander gebracht haben, ist es doch nicht so einfach sich diese zu merken. Und der Nachname der hauptverächtigen Familie hörte sich in meinen Ohren genauso an wir der Vorname der Privatermittlerin, das hat mich anfangs etwas irritiert.
Jedoch fand ich die Ermittlerin sehr symphatisch, wenn auch ein wenig eigen, aber das machte sie nur noch menschlicher. Ihre sozialle Ader einen Obdachlosen zu helfen, der dann im Nachhinein ihr bester Freund wird aber auch die Tatsache, dass sie sich mit ihrem um ein viertel Jahrhundert jüngeren Klienten einlässt, zeigen dass das Leben einen immer wieder überrascht.
Die Zeitspannen und der Perspektivwechsel verliehen der Geschichte das gewisse Etwas und verlagerten die Stimmung jedes Mal passend.
Kurz noch zum Inhalt: Selmas Falcks Tocher heiratet aber die Hochzeit endet in einer Katastrophe, denn Ihr Ehemann, denn sie knapp 2 Stunden so nennen konnte und welcher an einer hochempfindlichen Allergie gegen Nüsse leidete, wird ermordet. Selma beginnt auf Anfrage des für die Feier gebuchten Sternekochs zu ermitteln, beschuldigt man doch diesen des Mordes an den Toten, da Letzterer bei den politischen Entwicklungen Norwegens eine wichtige Rolle zu spielen schien.
Selma gerät bei ihren Nachforschungen ins Visier einflussreicher Leute denn sie kommt Informationen auf der Spur, die auf keinen Fall in die Öffentlichkeit geraten werden dürfen.
Ein komplexer Thriller den man gespannt verfolgt und vorsichtig zuhören muss um keine wichtigen Details zu verpassen. Nichts für Zwischendurch aber anspruchvoll und brillant von der Sprecherin Katja Bürkle gesprochen.

Bewertung vom 14.09.2022
Das letzte Grab - Ein Fall für Carla Winter (MP3-Download)
Erler, Lukas

Das letzte Grab - Ein Fall für Carla Winter (MP3-Download)


ausgezeichnet

Dies ist mein erstes (Hör)Buch von dem Autor Lukas Erler aber sicherlich nicht mein letztes. Ich fand den Plot sehr spannend und den Schreibstil sehr angenehm. Die manchmal kurzen Sätze, vor allem wenn ein Kapitel endete liessen mich immer gespannt zurück und ich wollte direkt weiterhören. Die Kulisse hat hier aber auch Ihren Teil beigetragen. Mardin wird sehr lebendig beschrieben, man kann manchmal sogar glauben man hört den Markt und riecht die oreint-süsslichen Aromen der Stadt. Carla war mir zunehmend symphatisch, weil als Strafverteidiregin man sich meisten eine etwas konservativere Person vorstellt.
Das alle Ereignisse nicht ganz wasserdicht waren und man schon etwas fantasiereich oder gutgläubig sein müsste um die Ereignisse wie es der Autor wollte, voranzubringen, hat meinen Hörfluss nicht gestört. Ich weiß, dass das Buch Fiktion ist und auf der anderen Seite konnte es glatt mit einigen amerikanische Spionage Filmen mithalten.
Kurz zum Inhalt: Die Rechtsanwältin Carla Winter bekommt eine erschreckende Nachricht kurz nach einer verheissungsvollen Nacht mit einem jungen Fremden.: Ihr Exmann ist in der Türkei ums Leben gekommen. Angeblich bei einem Autounfall. Als sie nach Hause kommt, findet sie jedoch die Leiche ihres Geliebten vor, der brutal ermordet wurde. Nach und nach erfährt sie, dass es einige Zusammenhänge gibt. Und es wird schnell klar, dass Carlas Exmann ein berüchtigter Raubkunstschmuggler war und nicht der Mann den sie so viele Jahre kannte. Kurzentschlossen begibt sie sich in die Türkei und gerät dabei in Lebensgefahr. ..
Viel mehr darf nicht verraten werden. Da müssen sie sich selbst überraschen lassen und in die angenehme Stimme der Sprecherin Jutta Seifert eintauchen.
Ich habe oft mitgefiebert und geschmunzelt.

Bewertung vom 05.09.2022
Todesflattern
Frasier, Anne

Todesflattern


ausgezeichnet

Nach dem Vorgänger Vogelgrab, den ich leider nicht geschafft habe zu lesen, ist Todesflattern nun der Nachfolger mit und um der ehemaligen FBI Profilerin Reni Fisher, die aufgrund der schrecklichen und verheerenden Ereignisse des ersten Banes vorerst beurlaubt wurde. Das Besondere an dieser Hauptprotagonistin ist die Tatsache, dass sie die Tochter eines Serienmörders ist, was der Geschichte einen interessanten Aspekt verleiht.
Mit Detective Daniel Ellis versucht sie diesmal einen neuen Vermisstenfall aufzuklären bei dem drei junge Wanderer verschwunden sind und ihr Führer ermordet wurde. Einziger Anhaltspunkt: ein mysteriöses Video mit brutalen Szenen des Geschehens. Die Ermittlungen scheinen ins Leere zu laufen doch Reni gibt nicht auf und ist überzeugt den Fall lösen zu können. Wird sie es schaffen zusammen mit Daniel die Vermissten zu finden bevor es zu spät ist?
Nach und nach erfährt der Leser Details über die Gründe des Täters und den Zweck der Entführung und Reni erfasst mit ihren scharfen detektivischen Fähigkeiten die Dringlichkeit der Lage sofort. Denn wenn es eine Chance gibt diese Mädchen lebend zu finden müssen die beiden Ermittler schnell und konsequent agieren.
Dieser Kriminalroman von Anne Frasier hat mir sehr gut gefallen. Es gibt viele clevere und überraschende Wendungen in der Geschichte und das Tempo drosselt auf keiner Seite. Wie gesagt, ist dies das zweite Buch der Reihe aber sie kann ohne Probleme als eigenständiges Buch gelesen werden, wobei ich aber doch empfehlen würde von erstem Band zu beginnen um die Insider Informationen der Protagonisten im Detail zu kennen.
Alles in allem eine anschauliche, gut geschriebene und atmosphärische Geschichte, die ich sehr gerne weiterempfehle!

Bewertung vom 03.09.2022
Der Sturm
Harper, Jane

Der Sturm


sehr gut

Kieran Elliot kehrt nach zwölf Jaren in seinen Heimatort zurück, auf der australischen Insel Tasmanien. Nach einem tragischen Unfall, der sich damals inmitten eines furchtbaren Sturms ereignete und in dem drei Menschen sterben mussten verließ Kieran als Schuldiger den Ort. Er erhofft sich nun ein neuen leben zu starten, zumal er Frau und Kind hat, doch kaum ist er zurück, wird am Strand die Leiche einer jungen Kunststudentin gefunden. Plötzlich brechen die alten Wunden wieder auf, da das Geschehen direkt an das Vergangene erinnert denn auch vor zwölf Jahren verschwand ein junges Mädchen an diesem Strand und wurde nie gefunden. Alles hängt mit dem großen Sturm zusammen und nun hat endlich die Stunde der Wahrheit geschlagen und dabei kommen Lügen, Intrigen und Geheimnisse ans Licht, die besser verborgen bleiben sollten.
Ich kannte die Autorin bislang nicht und fand den Schreibstil recht packend obwohl die Geschehnisse nicht sehr schnell vorangingen. Es ist eher der schleichende aber immerzu aufwühlende und mitreißende Thrill, der den Leser das Buch nicht aus den Hand nehmen lässt.
Die Figuren sind gut herausgearbeitet und einige der Protagonisten wie der an Demenz erkrankte Vater von Kiernan wurden sehr einfuhlsam geschildert. Generell nimmt sich die Autorin viel Zeit die Personen einzeln vorzustellen, für manche mag dies etwas langatmig erscheinen.
Was mich jedoch am meisten fasziniert hat war nicht so sehr die an sich recht solide Auflösung, sondern die ergreifende Beschreibungen der Landschaften, des wilden Ozeans und der rauen Küstengegend.
Ein guter Anlass auch mit den anderen Bücher der Autorin zu beginnen.

Bewertung vom 02.08.2022
Falling in love was not the plan
Quach, Michelle

Falling in love was not the plan


ausgezeichnet

In diesem Buch geht es um Eliza Quan, ein unkompliziertes Teenager-Mädchen, das für die Schulzeitung arbeitet. Eliza ist die Favoritin für den Posten des Chefredakteurs im nächsten Jahr, sie arbeitet seit Jahren an der Zeitung und ist die qualifizierteste Kandidatin. Bis ein beliebter ehemaliger Sportler an ihrer Stelle gewählt wird, weil er mehr Charisma hat, obwohl er nicht qualifiziert ist. Eliza schüttet all ihre Gefühle in einen Aufsatz, der nur für sie selbst bestimmt ist, bis ein anderer Schüler ihn auf die Schulwebsite stellt. Die Schule ist in Aufruhr, einige rufen nach Gerechtigkeit, andere nennen Eliza eine schlechte Verliererin. Und während Eliza und Len gebeten werden, freundschaftlich zusammenzuarbeiten, verliebt sich Eliza in den unqualifizierten Ex-Sportler.
Ich fand dieses Buch absolut fantastisch. Mürrische Heldin und Sonnenschein-Held? Vom Feind zum Liebhaber? Eine Studentin, die sich der Frauenfeindlichkeit bewusst wird, mit der sie tagtäglich konfrontiert ist und die sie nicht bemerkt hat? Es gibt so viele tolle Aspekte in diesem Buch. Von dem Moment an, als ich es in die Hand nahm, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und verschlang mehr als 200 Seiten in nur einem Zug. Ich liebe Eliza als "unsympathische Heldin", aber ich mochte schon immer weibliche Charaktere, die gegen die Norm verstoßen.
Ich wünschte das Buch würde schon existieren als ich noch ein Teenager war.

Bewertung vom 02.08.2022
Die Familie
Krupitsky, Naomi

Die Familie


sehr gut

Das Cover hat mich zuerst angesprochen: zwei Frauen in alten Pullovern - sogar ohne Gesichter - und der Titel in Godfather-Schrift. Mafia-Bücher der alten Schule machen Spaß, und sind heutzutage eh rar gesät.
Nichtsdestotrotz ist dieser einer der besten historischen Romane des Jahres.
Antonia und Sofia wachsen zusammen auf; ihre Väter sind beide Mafiosi, und ihre Häuser teilen sich eine Wand. Nicht nur, dass sie von frühester Kindheit bei Familienfesten zusammengewürfelt werden, sie werden auch in der Grundschule von ihren Mitschülern ausgegrenzt, da der Ruf ihrer Familien ihnen vorausgeeilt ist, und so sind sie einige Jahre lang die einzige Option für den jeweils anderen. Aber das ist genug.
Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1928 und endet im Jahr 1948. Wir begleiten die Mädchen durch ihre Kindheit, ihre Jugend und bis in ihre frühen Erwachsenenjahre. Anfangs sind ihre Väter beste Freunde, bis Carlos, Antonias Vater, anfängt abzusahnen, sich heimlich einen Notgroschen anlegt, in der Hoffnung, mit seiner kleinen Familie weit weg einen Neuanfang zu machen, eine ehrliche Arbeit zu finden und die Familie hinter sich zu lassen. Sein Diebstahl wird natürlich entdeckt und er verschwindet; Joey, Sofias Vater, wird befördert und soll sich um die Witwe und die Tochter von Carlos kümmern. Auf diese Weise wird uns von Anfang an klar und deutlich vor Augen geführt, dass es sich um ein hässliches, gewalttätiges Geschäft handelt. In der Anmerkung der Autorin heißt es, sie wolle die seltsame Art und Weise aufzeigen, in der Gewalt und Liebe koexistieren können, und das tut sie und noch mehr.
Diejenigen Leser, die eine Mafiageschichte voller Verfolgungsjagden, Schießereien und Intrigen suchen, tun gut daran, woanders zu suchen. Natürlich finden wir diese Dinge vor allem in der zweiten Hälfte, aber der Fokus der Geschichte liegt ganz auf Sofia und Antonia. Während der Schauplatz wichtig ist - und gut gemacht -, steht und fällt das Vermögen der Erzählung mit der Entwicklung der Charaktere, und Krupitsky macht das richtig. Diese Frauen werden für mich so real, dass ich gegen Ende, wenn eine ominöse Vorahnung darauf hindeutet, dass verheerende Ereignisse bevorstehen, das Buch beiseite legte, es für einen halben Tag unterbrach und grübelte.
Nichtsdestotrotz ist dies ein knallhartes Buch von einem knallharten neuen Talent, und Naomi Krupitsky beweist, dass sie eine Power Autorin ist, mit der man eine gute Wahl trifft.

Bewertung vom 02.08.2022
Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1
Alsterdal, Tove

Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1


sehr gut

Eine Art von Büchern, die ich liebe, sind skandinavische Krimis, und Sturmrot von Tove Alsterdal hat mich auf so vielen Ebenen überzeugt. Ich liebte den Schauplatz, ich liebte das Geheimnis, und ich liebte Eira! Es gibt in diesem Buch verschiedene Perspektiven, aber Eira war bei weitem meine Lieblingsfigur, und ich bin wirklich begeistert, dass dies der Beginn einer Serie ist. Es war eine ziemlich düstere Lektüre, düster und verstörend, genau so wie ich meine Krimis mag. Es ist eine gelungene Mischung aus Krimi, Mystery und polizeilichem Verfahren, und es hat mir sehr gut gefallen, wie das Leben von Eira in die ganze Geschichte eingeflossen ist. Ich muss allerdings anmerken, dass es hier jede Menge Vergewaltigungswarnungen geben wird, und es gibt einen Teil, der besonders schwer zu lesen war, obwohl er nicht in der Gegenwartsform spielt. Die einzelnen Charaktere sind sehr vielschichtig, und ich war beeindruckt von der Art und Weise, wie Alsterdal sie geschrieben hat. Die Übersetzung darüber hinaus war einwandfrei, und nichts wirkte zusammenhanglos oder verwirrend.
Die Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart hat mir sehr gut gefallen, und obwohl es sich um einen langsamen Aufbau handelt, war es nie langweilig. Die Geschichte nimmt im Laufe des Buches immer mehr an Fahrt auf, und ich fand, dass sie den Ton dafür angibt, was für ein Charakter Eira sein wird. Das Ende hat mich völlig überrascht, was immer ein Pluspunkt ist, und ich war während des gesamten Buches voll dabei. Wenn Sie ein Fan von Polizeiverfahren und Krimis sind, insbesondere von skandinavischen, können Sie mit diesem Buch nichts falsch machen.

Bewertung vom 02.08.2022
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Bervoets, Hanna

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sehr gut

Kayleigh erzählt endlich ihre Geschichte über ihre dunkle Zeit als Moderatorin für einen riesigen, ungenannten Tech-Konzern. Ihre Aufgabe ist es, alle gekennzeichneten Videos zu sichten und zu entscheiden, ob sie es wert sind, auf der Plattform zu bleiben oder entfernt zu werden. Während ihrer Arbeit, unter stressigen Bedingungen und ohne ausreichende Pausen, werden Kayleigh und ihre Kollegen Zeugen schrecklicher Taten und müssen in gewisser Weise "Götter" spielen, wenn es darum geht, diese Videos auf der Plattform zu belassen oder nicht - und wenn sie die falsche Entscheidung treffen, sitzen ihnen ihre Firmenchefs im Nacken. Kayleighs Arbeits- und Privatleben verflechten sich, als sie beginnt, sich mit ihrer Kollegin Sigrid zu verabreden.
Dieses Buch ist auf so vielen Ebenen interessant. Wie die Autorin in ihrer Danksagung schreibt, waren die psychische Gesundheit und die Mühen von Moderatoren im wirklichen Leben die Inspiration für dieses Buch, und als jemand, der zwar kein Moderator ist, aber einen Job hatte, bei dem sie oft in wirklich schreckliche und verstörende Online-Inhalte eingeweiht war, konnte ich definitiv einiges von dem nachempfinden, was Kayleigh und ihre Kollegen hier durchgemacht haben. Was sich in dieser Geschichte abspielt, fühlt sich definitiv wie eine stark übertriebene Form des Lebens der Platform Moderatoren an, und ich glaube nicht, dass es leider so weit von der Wahrheit entfernt ist. Man kann sich gut vorstellen, wie die Arbeit und die zu verarbeitenden Inhalte direkt dazu führen, dass die Leute mehr trinken und rauchen und Trost in anderen finden.
Ich fand es sehr interessant, wie wir sehen, wie Kyo und Sigrid anfangen, einigen Verschwörungsvorstellungen zum Opfer zu fallen, von der Idee, dass die Erde flach ist, bis hin zur Leugnung des Holocausts, und das spiegelt in gewisser Weise wider, was man in allen möglichen Foren von Facebook bis 4chan sieht, und wie Menschen, die genug Informationen und Meinungen/Ideen aufnehmen, selbst wenn sie es nicht beabsichtigen, anfangen können, ihre Denkweise zu beeinflussen.
Ich denke definitiv, dass dieses Buch mindestens ein weiteres Kapitel hätte vertragen können, und während das Ende für den Schockwert da war, fühlte es sich für mich ein wenig zu abrupt an und ich fühlte mich unbefriedigt.

Bewertung vom 02.08.2022
Tot ist sie dein
Casoy, Ilana;Montes, Raphael

Tot ist sie dein


gut

Trotz eines guten Endes war es das erste Buch von Raphael Montes, das mir überhaupt nicht gefallen konnte. Da die Erzählung mit Ilana Casoy geteilt wurde, hat sie an Rhythmus und Qualität verloren, das merkt man, wenn der Autor wechselt. Außerdem fand ich ihn an einigen Stellen mit zahlreichen Klischees, sprachlichen Mängeln, sogar sexistisch und rassistisch.
Veronica - die Hauptfigur - ist während der ganzen Geschichte eine totale Fehlbesetzung und ich habe es erst am Ende geschafft, sie (sehr wenig) zu mögen. In der Absicht, Leben zu retten, tötete sie aufgrund ihres aufgeblähten Egos am Ende noch mehr Unschuldige. Eine Büroangestellte, die keine Ahnung von der Praxis der Polizei hat, versucht, zwei Fälle auf eigene Faust zu lösen, nur um sich selbst zu gefallen. Außerdem waren die von ihr erzählten Kapitel schwer zu lesen, weil sie so schlecht formuliert und voller Dialoge waren, die nicht glaubwürdig wirkten.
Schließlich sollte man nicht vergessen, dass das Tempo des Buches frenetisch ist, es macht Lust, bis zum Ende zu lesen. So "cool" es auch ist, eine Geschichte über einen Serienmörder zu lesen, die nicht in den Vereinigten Staaten, sondern in São Paulo spielt, fand ich das Buch leider nicht gut.