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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
evaki
Wohnort: 
Bayern

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2023
Wintersterben
Krüger, Martin

Wintersterben


ausgezeichnet

Eiskalt, glasklar und unfassbar spannend!

Martin Krüger’s Thriller „Winter Sterben“ packt einen von der ersten bis zur letzten Seite. Nehmen Sie sich also ein Wochenende mit wenig Terminen, damit sie es mit wachsender Gänsehaut auf einen Ruck verschlingen können. An der Seite von Valeria Ravelli, der Interpolermittlerin, werden sie aufregende Stunden in einem versteckt liegenden Schweizer Bergdorf erleben. Ravelli ist Einzelkämpferin und wird von ihrem untrüglichen Instinkt getrieben, auf der Suche nach dem schicksalhaften Tod eines Kollegen, der dort in einer Höhle gefunden wurde. Alle Bewohner des Dorfes scheinen verschlossen und abweisend, aber doch geheimnisvoll miteinander verstrickt. Viele Puzzleteile tauchen auf und fordern ganz schön Mut und Phantasie, um sie zusammenzufügen. Packen Sie sich gut ein und legen Sie Proviant bereit! Ein Blick noch auf das herrliche Cover und Ihre Thriller-Reise kann los gehen!

Bewertung vom 19.12.2022
Dein Schicksal in den Sternen
Sizlo, Natasha

Dein Schicksal in den Sternen


gut

Die Suche nach dem richtigen Partner!
Dein Schicksal in den Sternen von Natasha Sizlo wird als Sachbuch gelistet und als eine wahre Geschichte über die Liebe, Verlust und die Kraft der Astrologie beschrieben. Der Einstieg von Tasha, nach gescheiterten Partnerschaften, mit Hilfe der Astrologie den geeigneten Lebensgefährten zu finden, klingt wirklich interessant. Doch irgendwie schleicht sich mir der Gedanke ein, dass das Buch als Filmvorlage für einen amerikanischen Liebesroman dienen soll und welche Kulisse wäre da (vielleicht außer Venedig) nicht besser dafür geeignet als Paris, die Stadt für Verliebte.
Trotz der Erklärungen zu Horoskopen, den jeweiligen Bedeutungen der 12 Häuser, den Zusammenhängen zu Seelenverwandten und deren Geburtsdaten, konnte mich das Buch nicht abholen, packen und thematisch so mitreißen, dass ich es in einem Ruck verschlungen hätte. Es bleibt mir streckenweise unklar, wie man sich auf eine Geburtsdatum und Ort für den idealen Partner festlegen kann. Das Thema wäre schön und ideal für einen Weihnachtsroman, wenn alles etwas lockerer und nicht so verkrampft an diesen Eckpunkten hängen bliebe. Für mich ein Buch auf dessen Verfilmung ich mich freue, dann verstehe ich den Inhalt vielleicht besser!

Bewertung vom 08.11.2022
Agent Sonja
Macintyre, Ben

Agent Sonja


ausgezeichnet

Unfassbare Tatsachen über die Topspionin!
Danke Ben Macintyre für dieses unfassbar spannende Buch "Agent Sonja" einer Topspionin, die mit den Folgen ihrer unglaublichen Agententätigkeit die Welt bis heute in Atem hält. Als Laie steht man mit unbegreiflicher Ehrfurcht vor vielem, was die Welt vorantreibt in Wissenschaft, Forschung und Technik. Dass dieses Wissen allen zu Verfügung steht, war der kommunistische Einfluss und Ehrgeiz von Agentin Sonja. Leider wissen wir nur zu gut, dass nicht alle gleich sorgsam damit umgehen und hier kommt das große Missverständnis unserer Zeit. Die Geschichte spielt in Deutschland, Shanghai, Moskau, in der Schweiz und in England vor und nach dem zweiten Weltkrieg und die Auswirkungen spüren wir noch heute. Bitte lest das Buch, damit Ihr wisst wie es hinter den Kulissen der Mächte zuging und mit großer Sicherheit heute noch, um ein vielfaches mehr, zugeht. Im Anhang sind die Quellenangaben der Zitate zu finden, denn es handelt sich leider um kein Märchen, sondern trifft uns mit der reinen Wahrheit!

Bewertung vom 30.10.2022
Die Meerjungfrau von Black Conch
Roffey, Monique

Die Meerjungfrau von Black Conch


ausgezeichnet

Zauberhafte Karibik Legende
Mit „Die Meerjungfrau von Black Conch“ führt uns Monique Roffey mitten in die Welt einer Karibikinsel. Es könnte Tobago sein. Dort treffen wir David, einen jungen Fischer, der uns mehr über diese Zauberinsel berichtet, sowohl von den Menschen, Tieren und Pflanzen an Land als auch vom bunten Treiben im Meer und dem Leben eines Fischers. Gleich zu Beginn lernen wir, dank der genialen Übersetzung von Gesine Schröder, den dort gesprochenen kreolischen Dialekt (auf Deutsch) kennen, den Sie sehr gekonnt und liebevoll den Personen anpasst. David hat eine musische Ader, spielt auf dem Schiff Gitarre und singt dazu, was dazu führt, dass er eine Meerjungfrau damit anlockt. Hier wechseln wir dann in die „Fabel der Sirenen“ von Pablo Neruda und ab da beginnt eine tragisch schöne Liebesgeschichte, die jeder unbedingt selbst lesen sollte.

Bewertung vom 25.10.2022
Lektionen
McEwan, Ian

Lektionen


ausgezeichnet

Anspruchsvoll und hoch aktuell, wie uns das Leben fordert!
Am Ende meint der Protagonist des Romans, Roland Baines: "Eine Schande, eine gute Geschichte für eine Lektion zu missbrauchen. Für die fand sich auch später noch Zeit." Viel Zeit haben wir allerdings nicht mehr, wenn wir mit Ian McEwan und seinen "Lektionen" durch die letzten 80 Jahre streifen. Wir werden nicht nur mit dem Leben und Schicksal von Roland konfrontiert, sondern auch mit vielem was uns die Geschichte da so hinterlassen hat. Sei es die Kriegswirren, Suez- und Kubakrise, der Berliner Mauerfall, Naturkatastrophen, wie die in Tschernobyl, Klimawandel, Kindesmissbrauch, oder Emanzipationsprobleme. Das Buch fordert uns geradezu heraus die Geschichte nochmals nachzuschlagen und nachzufragen: Was lief schief? Was lernen wir daraus? Wie könnte man so etwas künftig vermeiden? ... leider ein allzu aktuelles Thema! Versöhnlich und besänftigend wird es, wenn sie sich die angegebenen Musikstücke zur jeweiligen Passage anhören und dem Pianisten Baines andächtig lauschen. Das Buch ist ein Erlebnis das lange nachschwingt.

Bewertung vom 09.10.2022
Ein Alman feiert selten allein
Atmaca, Aylin

Ein Alman feiert selten allein


ausgezeichnet

Oh Du fröhliche Weihnachtszeit, wo bist Du nur geblieben? Aylin Atmaca hält uns mit ihrem Roman "Ein Alman feiert selten allein" einen Spiegel vor, der deutlicher und klarer nicht zeigen könnte, wie es um unser Weihnachtsfest in Deutschland bestellt ist. Alles was wir damit verbinden, sei es Liebe, Glaube, Freude, Fröhlichkeit, Hoffnung usw. scheint es tatsächlich nur noch in Märchenbüchern und romantischen Weihnachtfilmen zu geben. Ich liebe dieses Buch, das sich so heiter und leicht liest, bei dem man auf fast jeder Seite heftig nicken muss, Lachtränen rollen, aber einem auch die eigene Schamröte in's Gesicht steigt, weil man sich selbst ertappt fühlt! Wer es versteht wird das nächste Fest hoffentlich anders feiern! Bitte lest es und verschenkt es an alle Eure Lieben und lasst uns den eigentlichen Sinn von Weihnachten nicht vergessen!

Bewertung vom 05.10.2022
Das kleine Buchcafé an der Isar
Thomas, Emilia

Das kleine Buchcafé an der Isar


sehr gut

Liebesroman mit Flair
Mit dem Roman "Das kleine Buchcafé an der Isar" stellt uns Emilia Thomas mit Marlene, eine junge Akademikerin vor, die eher zufällig in einem Buchladen zum Arbeiten anfängt. Mit viel Charme gelingt es ihr das Vertrauen der griesgrämigen Buchhändlerin zu gewinnen und nach und nach viele kleine Neuerungen für die netten Buchkunden anzubieten. Man liest da aber nicht nur von einer heilen Welt, sondern auch von ernsthaften zwischenmenschlichen Problemen, sei es aus Eifersucht, gesundheitlichen Problem, unausgesprochenen Reibereien, sozialen Unterschieden etc. - ich will eigentlich nicht zu viel verraten, denn das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und jeder soll sich selbst seinen Eindruck von den vielen liebenswerten Charakteren machen. Wer also Ablenkung mit happy end sucht, dem empfehle ich wärmstens diesen tollen Roman! Hoffentlich schreibt Emilia Thomas bereits an einer Fortsetzung, die ich mir sehr gut vorstellen könnte. Einzig die rote Katze vom schönen Cover fehlt mir in der Geschichte, aber was nicht ist, kann ja noch kommen....

Bewertung vom 03.10.2022
Bullauge
Ani, Friedrich

Bullauge


sehr gut

Spannendes unerwartetes Ende

Friedrich Ani lässt uns mit dem Roman Bullauge tief in das Leben des Polizisten Kay Oleander blicken. "Bullauge" bedeutet ja nicht nur rundes Fenster, z.B. im Schiffsbau, sondern steht auch für das Auge des Ochsen, des Bullen also. So kommen wir gleich beim Titel des Buches zu Oleanders "Bullauge" und zwar dem Fehlendem. Seit ihm Splitter einer Glasflasche bei einem Polizeieinsatz in's linke Auge getroffen haben, kippt sein normales Alltagsleben und er verfällt zusehends. Je mehr er leidet, umso mehr sucht er nach Wegen, die Attentäter zu finden. Dabei wählt er ausgefallene Alleingänge, die ihn zu einer, durch einen Unfall, gehbehinderter ehemaligen Apothekerin führen. Das Schicksal führt sie zusammen und lässt sie gemeinsame Pläne schmieden. Ob diese nun von Erfolg gekrönt sind und was für Hürden auf sie warten, bleibt jedem Leser nun selbst überlassen. Soviel sei zumindest gesagt: "die Spannung nimmt ab der gute Hälfte rasant Fahrt auf!"

Bewertung vom 20.09.2022
Kochen am offenen Herzen
Strohe, Max

Kochen am offenen Herzen


ausgezeichnet

... wie eine Achterbahnfahrt...
Wer die Geschichte einer klassischen Erfolgsstory zum Sternekoch erwartet, wird enttäuscht sein. Hier geht es, wie der Titel sagt: um's Kochen am offenen Herzen, Lehr- und Wanderjahre von Max Strohe. Vom verpatzten Abschluss und Rauswurf aus der Schule angefangen, dem ersten Kennenlernen seines Vaters mit 15 Jahren und der Reise mit ihm, dem snobistischen Gourmet, Kunst- und Antiquitätenhändler nach New York, um dort wahre Fressorgien zu durchfeiern. Wir begleiten ihn zu seinen Praktikums- und Ausbildungsplätzen und lesen von Knochenarbeit in deutschen Küchen, kompensiert mit 'junk food', Alkohol und Drogen, in sehr deftiger und unerwartet ehrlicher Sprache und mit Einblicken in intimste Affären. Er beweist unglaubliches Durchhaltevermögen, um nach Tiefschlägen, immer wieder neu durchzustarten und natürlich das Glück, die richtigen Menschen zu treffen. Nicht von ungefähr ist der Pinguin mit Kochmütze auf dem Cover gelandet, gilt er doch als ein 'Krafttier". Ich bin gespannt, ob wir bald noch mehr von Max lesen werden, denn eine Fortsetzung der Wanderjahre hätte er ja, weiß Gott, zu erzählen.

Bewertung vom 09.09.2022
Kerl aus Koks
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


ausgezeichnet

Wenn man will, ist alles möglich!
Michael Brandner erzählt uns in seinem Roman "Kerl aus Koks" sehr eingehend über das Schicksal des kleinen Pauls, der in der Nachkriegszeit mit Mutter und Stiefvater im Ruhrpott in ärmsten Verhältnissen aufwächst. Tatsächlich spiegelt es wohl seine eigene Lebensgeschichte wieder. Man erfährt viel über Freundschaften, Liebschaften, glückliche Zufälle, geniale Einfälle, mutige spontane Entscheidungen: "warum eigentlich nicht jetzt?" Mit seiner großartigen Begabung, der Fähigkeit eines Autodidakten, hat er sich immer wieder selbst überrascht, was er alles kann, wenn er die richtigen Leute mit den richtigen Jobs trifft. Da gibt es aber auch tragische und traurige Episoden. Ein Buch, wie es das Leben schreibt mit viel Herzblut und weisen Tipps zwischen den Zeilen: Vertrau denen, die es gut mit Dir meinen und die Dir gut tun! Ach Junge!