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Deutschland

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Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2008
Im Reich des Vampirs / Fever-Serie Bd.2
Moning, Karen M.

Im Reich des Vampirs / Fever-Serie Bd.2


gut

Im Reich der Feen

MacKayla Lane lebt immer noch in Dublin, in der Buchhandlung von Jericho Barrons und sucht den Mörder ihrer Schwester. In zweiten Teil der fünfteiligen Reihe lernt MacKayla auch andere Sidhe-Seherinnen kennen, die sie gerne in ihre Gruppe aufnehmen würden. Die Tore zwischen der Welt der dunklen Feen (Unseelie) zur Welt der Menschen wurden geöffnet und die dunklen Wesen bedrohen die Existenz der Menschheit. MacKayla will ihre Schwester rächen und gleichzeitig verhindern, dass die Unseelie unsere Welt zerstören.

Mit einer ordentlichen Prise Humor fliegen bei „ Im Reich des Vampirs“ die Seiten nur so dahin. Die wenigen Längen (epische Beschreibungen pinkfarbener Kosmetik und Kleidung) störten mich nicht. Auch ohne den ersten Band zu kennen, könnte man den zweiten Teil gut verstehen. Gewisse Vorkenntnisse waren trotzdem hilfreich, so z.B. dass die Bezeichnung „Tod-durch-Sex-Feenwesen“ von MacKayla spontan und eher ironisch gewählt wurde. Am Ende des Buchs ist ein sehr hilfreiches und ausführliches Glossar, in dem noch einige Hintergrundinformationen zu den Fabelwesen und ihren Heiligtümern sind.

MacKayla, kurz Mac, ist trotz ihres seltsamen Namens eine überzeugende Hauptfigur. Mac schwankt immer wieder zwischen ihrem alten Leben als behütete Tochter und dem neuen Leben als Kämpferin gegen das Böse. Seit ihrer Ankunft in Dublin hat sie sich deutlich verändert. Die (vielseitigen ;-) ) Spannungen zwischen ihr und Jericho Barrons brachten mich immer wieder zum Lachen. Die neue Mac ist viel einsamer als die erste, fühlt sich zu den anderen Sidhe-Seherin zugehörig, aber auch zu Barrons. Sie hält lieber Abstand zu anderen Menschen, um diese nicht in Gefahr zu bringen.

Sicherlich ist „Im Reich des Vampirs“ keine hohe Literatur, aber ich fand es ganz nett für zwischendurch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Seelie/Unseelie kommen auch in anderen Romanen dieser Gattung vor und nach einer Weile habe ich mich nicht mehr an den Namen gestört. Die anderen Bände der Serie werde ich sicherlich auch lesen.

Schade, dass durch das Cover und den Titel nicht unbedingt die richtige Zielgruppe angesprochen wird.

P.S. Inzwischen habe ich schon den dritten Band gelesen (gerade auf Englisch erschienen). WARNUNG: Der englische Klappentext verrät die komplette Handlung bis hin zum Ende!
Leserin aus Deutschland

Bewertung vom 16.09.2008
Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht
Hein, Jakob

Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht


ausgezeichnet

Gebrauchsanleitung für´s Leben

Bisher kannte ich von Jakob Hein nur die „Gebrauchsanweisung für Berlin“. Obwohl „Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht“ ein Roman und kein Reiseführer ist, erinnert mich der Stil ein wenig an die „Gebrauchsanweisung“. Dort erzählt Jakob Hein kurze Geschichten über Berlin, in seinem neusten Werk lässt er seine beiden Hauptfiguren viele lesenswerte Episoden über die Suche nach dem Sinn des Lebens erzählen und erleben. Diese werden geschickt zu einem Ganzen verflochten.

Boris besitzt eine „Agentur für verworfene Ideen“, in der er Tag für Tag auf Kunden wartet. Seine erste Kundin ist dann ausgerechnet seine ihm bis dahin unbekannte Traumfrau, Rebecca. Das erste Gespräch der beiden ist ein bunter Reigen von mehr oder minder absurden Überlegungen, die mich immer wieder schmunzeln ließen. Damit Rebecca die Agentur nicht verlässt und aus seinem Leben verschwindet, erzählt Boris ihr einen seiner gesammelten Romananfänge.

Wie auch in „Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht“ geht es in Boris’ Roman um zwischenmenschliche Beziehungen. Die Hauptfigur Heiner sucht nach dem Sinn des Lebens und seinem eigenen Glück. Diese Suche gestaltet sich natürlich nicht einfach und das gewünschte Ergebnis bleibt auch aus. Jakob versucht, mit Rebecca einen gemeinsamen Weg zu finden, gemeinsam ins Licht, den Tag zu gehen und sein Leben als Einzelgänger, die Nacht, hinter sich zu lassen. So positiv wie der Titel wirkt auch die Handlung des Buches auf mich.

Das Buch liest sich sehr locker, mit vielen originellen Sprachspielerien und treffenden Metaphern. Sogar die hinlängliche bekannte korrekte Zubereitung von Tee und Milchkaffee werden bei Jakob Hein zum sprachlichen Genuß.

Alles in allem ein sehr empfehlenswertes, kurzweiliges Buch, dass ich gerne weiterempfehle.
Leserin aus Deutschland

Bewertung vom 02.09.2008
Seelen
Meyer, Stephenie

Seelen


ausgezeichnet

Kopfkino vom Feinsten

In Stephenie Meyers neuem Roman wird die uns bekannte Erde von kleinen außerirdischen Lebewesen beherrscht, den sogenannten Seelen. Die Seelen übernehmen die menschlichen Körper in dem sie leben, daher der englische Titel "Host". Nur wenige Menschen leben noch versteckt. Eine der ältesten und erfahrensten Seelen namens Wanderer wird in den Körper der bereits fast erwachsenen Melanie eingepflanzt. Melanie widersetzt sich jedoch mit aller Kraft der Übernahme ihres Körpers, den sie jetzt mit Wanderer teilen muss.

"Seelen" wird durch die Augen von Wanderer erzählt. Stephenie Meyer ist es gelungen, mich unsere Erde, unsere menschliche Gesellschaft durch die Augen eines außerirdischen Wesens betrachten zu lassen. Sie war mir als Autorin der Bis(s)-Bücher bekannt, sonst hätte ich das Buch vermutlich nicht gekauft.

Wie schon in den Bis(s)-Büchern schafft Stephenie Meyer in der uns vertrauten Umgebung eine fremde Welt. Die "Seelen" sehen sich als friedliebende Wesen, die vor der Erde schon andere Planeten besiedelt haben. Ihr Ziel ist es, die Erde auch zu einem friedlichen Planeten zu machen, Mord, Armut, Hunger und Kriegen ein Ende zu bereiten. Erst durch Melanies Erinnerungen und Gedanken lernt Wanderer Gefühle wie intensive Liebe, Mißtrauen oder Haß kennen.

Die Gesellschaft der Seelen ist eine Art Sozialismus in Reinform. Im krassen Gegensatz zu ihrer Harmoniesucht steht die völlig Gleichgültigkeit der Seelen gegenüber dem menschlichen Wesen in ihren Gastkörper. Dieses Wesen muss um jeden Preis unterdrückt werden. Ähnlich wie in Lois Lowrys "Hüter der Erinnerung" stellt sich der Leser die Frage, ob das Individuum oder die Gesellschaft wichtiger sind, ob das Leben wie eine Achterbahn verlaufen soll oder wie ein ruhiger Fluß.

Eine ideale Filmvorlage für Hollywood.
Leserin aus Deutschland

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