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Azyria Sun

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Insgesamt 664 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2025
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnd, fantasievoll, magisch

Worum geht’s?
Als Inez vom Verschwinden und möglichen Tod ihrer Eltern erfährt, kann sie nichts halten. Heimlich begibt sie sich nach Ägypten, dem letzten Ort, an dem ihre Eltern lebend gesehen wurden. Nur ein Ring ist ihr geblieben. Ein Ring, der in Ägypten plötzlich eine magische Energie entfaltet.

Meine Meinung:
Mit „What the River Knows“ startet Isabel Ibanez ihre Geheimnisse-des-Nils-Dilogie. Das Buch ist für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen, aber auch ich als Erwachsene war sofort gefangen und gefesselt von der wundervollen Welt des Ägyptens im 19. Jahrhundert. Der Schreibstil der Autorin hat mich hineingezogen in wirklich magische Szenerien und Augenblicke und das Buch war ein absoluter Pageturner und wie eine Umarmung, in der man sich einfach wohlfühlt.

Wir begleiten Inez Oliveira, eine wirklich außergewöhnliche junge Frau. Eine Frau, die ihren Kopf durchsetzt, sich über die Konventionen der damaligen Zeit hinwegsetzt und die durch die Magie des Ringes auch irgendwie Teil von Kleopatra wird. Dann haben wir noch Whit, den Mann fürs Grobe ihres Onkels, der mir total sympathisch ist, auch wenn ich ihn absolut nicht durchschauen kann. Und ihren Onkel, der mir auch gut gefällt. In einer Nebenrolle ist dann noch der junge Kareem – auch ihn kann ich noch nicht einschätzen, ich bin mir aber sicher, dass er im zweiten Band noch eine Rolle spielen wird.

Mit Inez fahren wir von Brasilien nach Ägypten und machen uns dort auf die Suche nach dem Grab der Kleopatra. In das Buch hat die Autorin viele historische Fakten eingebracht, die sich perfekt mit der Magie der Geschichte vermengen. Eine Magie, die sich wunderbar fantasievoll in verschiedenen Gegenständen zeigt und die wir auch durch Inez spüren dürfen. Die Suche macht wirklich total Spaß. Es gibt spannende Szenen, gefährliche Szenen und es ist einfach durchweg fesselnd. Dann noch die Emotionen, die sich zwischen Inez und Whit abspielen, auch die finde ich passend und keineswegs too much. Ein wirklich schönes Romantasy-Abenteuer, bei dem ich komplett abtauchen konnte in eine fremde Welt. In Magie. In eine spannende Suche. Die Darstellung war so atmosphärisch – ob an den einsamen Orten oder im belebten Kairo. Es war lebendig und bildhaft. Die Magie hat perfekt hineingepasst. Das Schlimmste an dem Buch war der Cliffhanger zum Schluss: Wie jetzt? Was jetzt? Haben mich meine Gefühle so getäuscht? Ist mein Bauchgefühl so schlecht? Wie lange muss ich auf den nächsten Band warten, um zu erfahren, was wahr ist und was nicht? Von mir eine ganz klare Leseempfehlung, der Hype um dieses Jugendbuch ist m.E. total gerechtfertigt!

Fazit:
Isabel Ibanez hat mich mit “What the River Knows” in eine total andere Welt entführt. Es war lebendig. Es war fesselnd. Es war spannend, authentisch und mitreißend. Wir hatten emotionale Momente aber auch wieder richtig rasante Szenen. Die Suche nach der Wahrheit, auf die sich Inez begibt, ist magisch und wundervoll und ich wurde total in den Bann dieses Buches, ja dieser Welt gezogen!

5 Sterne von mir und hoffentlich kommt bald Teil 2, damit dieser fiese Cliffhanger schnell aufgelöst werden wird!

Bewertung vom 27.03.2025
Wolff, Michael

Alles oder nichts


ausgezeichnet

Willkommen im Trump-Universum

Worum geht’s?
Ein Prozess jagt den nächsten. Dazwischen muss Wahlkampf geführt werden. Fernsehdebatten stehen an. Und um Donald J. Trump herum ist ein ständiger Wechsel an Personal und Vertrauten. Doch wider Erwarten gewinnt er auch diese Wahl.

Meine Meinung:
Bereits die ersten Bücher, die Michael Wolff über Trump geschrieben hat, habe ich verschlungen. Deshalb musste ich auch unbedingt „Alles oder nichts“ lesen. Und was soll ich sagen? Ich war wieder absolut begeistert!

Der Autor hat mit dem US-Präsidenten aber auch den perfekten Hauptprotagonisten gefunden. Wo andere Biografien langwierig sein können, ist dieser Ausschnitt aus dem Leben Trumps in der Zeit zwischen Prozessen, Wahlkampf und 2. Wahlsieg einfach eine Aneinanderreihung von Auszügen aus seinem Leben und seiner Reden. Ein Leben, das aus dieser Biografie fast schon einen Satire-Roman macht. Traurig, aber wahr!

Ich weiß nicht, wie oft ich beim Lesen den Kopf geschüttelt habe. Über Trump, der so viel Glück im Leben hat, dass er machen kann, was er will und so gut wie immer damit durchkommt. Über die Menschen aus seiner Umgebung, die sich ihm freiwillig anbiedern, nur um einen Job im Weißen Haus zu ergattern. Darüber, wie man Trump Nachrichten überbringt, ohne dabei abgesägt zu werden. Nebenbei bekommen wir einen guten Eindruck von der US-amerikanischen Politik, dem Gerichtswesen, dem Leben der Schönen und Reichen. Wie kann man Fäden ziehen, um Ziele zu erreichen? Wie bekommt man die Medien auf seine Seite? Wie kann es sein, dass die Umfragewerte von Trump immer weiter steigen, obwohl er sich selbst so oft negativ in Szene setzt? Zu diesen und vielen mehr Punkten nimmt der Autor Stellung und es ist absolut herrlich und kurzweilig zu lesen. Trump und seine Anhänger sind einfach eine Welt für sich. Wirklich eine Gruppe von einer anderen Welt, die durch ihr Agieren so viele lustige Situationen – und auch fragwürdige Situationen heraufbeschwört, dass man einfach nicht wegsehen kann. Das Schlimme ist: Es ist real! Man würde zu gerne wegsehen, aber man kann es nicht. Und dann ist da immer die vorsichtig-verzweifelte Frage nicht nur der Menschen in seiner Umgebung: Was macht er als Nächstes? Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für dieses unterhaltsame Buch, das mir wundervolle Lesestunden beschert hat!

Fazit:
Michael Wolff hätte keinen besseren Protagonisten für seine Bücher finden können. Auch in „Alles oder nichts“ dürfen wir wieder Trump begleiten. Diesmal durch seine Gerichtsprozesse, seinen Wahlkampf und die Wahl. Das Buch ist beängstigend unterhaltsam. Eine Anekdote reiht sich an die nächste und man kann nur verwundert und fragend den Kopf schütteln, wie jemand wie Trump es schafft, immer wieder zu erreichen, was er möchte. Und wie man es in so einer hohen Position schafft, dennoch in seiner eigenen Welt zu leben.

5 Sterne von mir!

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Bewertung vom 27.03.2025
Monfils, Nadine

Magritte und Georgette


ausgezeichnet

Liebenswürdig, unterhaltsam, originell

Worum geht’s?
Magritte hat die Vision einer Frau an einer Straßenbahnhaltestelle, die er gleich in ein Bild umsetzt. Kurz darauf ist eben jene Frau, die er nie gesehen hat, tot. Sein inneres Kind, das Superhelden und Detektive verehrt hat, erwacht und er macht sich als Privatdetektiv an die Ermittlungen.

Meine Meinung:
Mit „Magritte und Georgette“ startet Nadine Monfils ihre Brüssel-Krimireihe um den Maler René Magritte und seine Frau. Wie sie im Nachwort erwähnt, schätzt sie den Maler sehr und bringt viele Fakten in ihre Geschichte mit ein. Beim Lesen hat man auch das Gefühl, dass wirklich gut recherchiert wurde. Ich mochte den lockeren Schreibstil, der auf der einen Seite eine gewisse Spannung hatte, auf der anderen Seite aber auch immer ein Augenzwinkern zu enthalten schien.

Das Ehepaar Magritte ist einfach absolut liebenswürdig. Einerseits typische Mann-Frau-Themen, andererseits aber eine respektvolle, von Liebe geprägte Ehe. Ich mochte es, wie Magritte ermittelt hat und Georgette ihn immer wieder in eine bestimmte Richtung gelenkt hat. Ein bisschen haben mich die beiden an Donato Neri und seine Frau aus den Thiesler-Thrillern erinnert. Allein diese beiden haben die Lektüre mehr als unterhaltsam gemacht. Die Charaktere darum herum waren ebenso genial wie passend und ja, die Personen in dem Buch haben dem Krimi noch etwas mehr Leben eingehaucht.

Der Fall selbst war Cosy-Crime. Aber amüsant und unterhaltsam. Wir sind gemeinsam mit Magritte durch Brüssel spaziert und haben ermittelt. Ab und an war sein Polizisten-Kumpel mit dabei. Zwischendurch haben wir immer wieder Einblicke in seine Gemälde werfen dürfen. Alles in allem eine gute Mischung. Auch die Ermittlungen haben mir gut gefallen und die Fälle selbst - ja, es gab mehrere Fälle, waren wirklich äußerst originell. Hier haben wir uns zeitweise, besonders auch am Ende, von cosy entfernt und hatten wirklich spannende Thrillerelemente. Anfangs waren die Ermittlungen spannend aber eher gemütlich und unterhaltsam, am Ende wurde es richtig rasant und ich wurde von der Lösung tatsächlich überrascht! Überhaupt gab es am Ende einige gruselige Szenen, die wirklich psychotisch waren, aber auch total genial! Die hätte ich so in diesem Buch nicht erwartet und die letzten Szenen und Einblicke waren teilweise richtig alptraumhaft. Für mich ein sehr gelungener Reihenauftakt und ich hoffe doch, dass wir bald schon wieder mit Magritte und Georgette ermitteln dürfen. Eine klare Leseempfehlung an alle, die gemütlich-spannende Krimis mit unterhaltsamen Charakteren mögen.

Fazit:
„Magritte und Georgette“ ist ein wirklich gelungener Serienauftakt für die neue Brüssel-Krimi-Reihe von Nadine Monfils. Ich mochte die Mischung aus Fakt und Fiktion. Die liebenswürdigen und unterhaltsamen Charaktere. Die Ermittlungen, die cosy gestartet haben, aber wirklich alptraumhaft endeten. Es gab amüsante Momente, spannende Szenen und unvorhergesehene Twists mit einer Lösung, die ich nicht hätte kommen sehen und die wirklich etwas Gruseliges hatte. Zudem wirklich originell aufgebaute Fälle.

5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir. Ich freue mich schon auf mehr von Magritte und Georgette!

Bewertung vom 25.03.2025
Hawking, Stephen;Hawking, Lucy

Schaut zu den Sternen! Gemeinsam unterwegs in Richtung Zukunft


ausgezeichnet

Buch mit Botschaft

Worum geht’s?
Stephen Hawking war einer der größten Wissenschaftler unserer Zeit. Er sieht uns als Zeitreisende auf einem gemeinsamen Weg in die Zukunft. Und diese Zukunft sollen wir gemeinsam positiv gestalten.

Meine Meinung:
Das Kinderbuch „Schaut zu den Sternen! – Gemeinsam unterwegs in Richtung Zukunft“ richtet sich an Kinder ab 4 Jahren. Wobei ich es für dieses Alter fast schon ein etwas zu komplexes Thema finde. Aber die Autoren Stephen und Lucy Hawking haben das Thema gut umgesetzt und es wurde mit Illustrationen von Xin Li wundervoll bebildert.

In dem Buch begleiten wir zunächst den Wissenschaftler Stephen Hawking und eine kleine Maus. Wie er in seiner Überschrift fordert, sieht er auf und stellt sich Fragen. Fragen, die auch von Kindern immer wieder gestellt werden oder gestellt werden könnten, wie z.B. wie viele Sterne es gibt oder wie groß das Universum ist. Aber auch Fragen betreffend unsere Zukunft.

Die Aufteilung des Buches gefällt mir hierbei sehr gut. Am Anfang ist der Fragenteil, bei dem man – ohne die Antwort zu sehen – gemeinsam überlegen und spekulieren kann. Und der zu lebhaften Diskussionen anregt und auch uns Großen sehr fordert. Auch die Zukunft und unser Planet werden mit in die Fragen einbezogen. Kinder, Umwelt und Zukunft sind ja ganz große, aktuelle Themen, die in diesem Buch kindgerecht aufs Tablet kommen. Dabei ergänzen und erweitern die wundervoll bunten Bilder die Fragen perfekt. Und im zweiten Teil bekommen wir dann viele der Fragen beantwortet. Dieser Teil ist der Teil, den ich für 4-jährige Kinder doch etwas komplex finde. Das Ganze ist kindgerecht erklärt, aber ein so komplexes Thema kann eben nur bedingt kindgerecht erklärt werden. Ich denke, dass die Antworten doch eher für junge Grundschüler passen, als für Kindergartenkinder. Dennoch ist das Buch wundervoll zusammengestellt und es macht Spaß, den Fragen auf den Grund zu gehen. Und es hat eine ganz klare Botschaft: Hinterfragt, denkt nach und arbeitet zusammen. Gemeinsam sind wir stark. Ein Buch, das für viele schöne Diskussionsstunden mit interessierten Eltern und wissenschaftlich begeisterten Kindern sorgen wird. Ein Buch, das uns Eltern fordert und unsere Kinder fördert. Von uns eine klare Leseempfehlung.

Fazit:
„Schaut zu den Sternen! – Gemeinsam unterwegs in Richtung Zukunft“ ist ein Kinderbuch von Stephen und Lucy Hawking mit Bildern von Xin Li. Der Text ist kindgerecht, auch wenn ich das Alter mit 4 etwas sportlich finde. Aber Bilder und Text ergänzen sich wundervoll. Die Aufteilung in Frage- und Antwortteil regt Diskussionen beim gemeinsamen Lesen an. Ein Buch, das Eltern fordert und Kinder fördert und das sehr viel Spaß gemacht hat, zu lesen. Ein Kinderbuch der etwas anderen Art, das zum Nachdenken über sich, die Menschen und die Zukunft anregt und auch schwierige Themen zum Inhalt hat.

5 Sterne von uns.

Bewertung vom 20.03.2025
Sabbag, Britta

Känguru Knickohr - Huhu, Känguru! Was hörst denn du?


ausgezeichnet

Wie im echten Leben

Worum geht’s?
Mama Känguru ist am Verzweifeln. Ihr kleiner Schatz Knickohr versteht einfach immer alles falsch. Aber tut er das wirklich, oder will er einfach nur hören, was er hören will?

Meine Meinung:
„Känguru Knickohr“ ist ein wundervolles Kinderbuch mit Text von Britta Sabbag und illustriert von Igor Lange. Das Buch ist für Kinder ab 4 Jahren empfohlen. Unser Kleiner wird 2 und auch er liebt dieses Buch total – es kann also auch durchaus von jüngeren Kindern gelesen werden. Die Sätze sind kindgerecht und teilweise in Reimform und die Bilder sind einfach wundervoll bunt und relativ naturgetreu.

In dem Buch begleiten wir das kleine Känguru Knickohr durch sein Tagesprogramm. Und ja, da geht es zu wie im wahren Leben mit einem kleinen Kind! Das kleine Känguru ist ein typischer Frechdachs, der am liebsten den ganzen Tag nur macht, was ihm gefällt und die Sachen dementsprechend versteht.

Besonders goldig finde ich, wie Text und vor allem Bilder unseren Alltag wiederspiegeln. Viele der Szenen kennen die Kinder selbst aus Krippe und Kindergarten, natürlich z.B. Morgenkreis statt Hüpfkreis, sodass sich die Kleinen gut in die Geschichte einfinden können. Dazu die detaillierten und auch für uns Erwachsene lustigen Bilder (z.B. das Bild von Darth Vader Känguru, die Lavalampe, die ich noch aus den 90er Jahren kenne). Der Text ist super zum Lesen und vorlesen, wobei relativ wenig gereimt ist, im Vergleich zu anderen Büchern der Autorin. Aber das hat uns absolut nicht gestört. Außerdem hat mein Kleiner es geliebt, auf jeder Seite die Spinne zu suchen (die nur auf einer Doppelseite nicht vorkommt) und den Kuscheltiger von Knickohr. Das Buch ist sowohl vom Text als auch von den Bildern her wundervoll unterhaltsam, nicht nur für die Kleinen. Bilder und Text ergänzen sich perfekt. Und für uns Erwachsene ist als Botschaft vielleicht noch dabei: Einfach mit Humor und Gelassenheit nehmen, andere Kinder haben auch ein „Knickohr“. Von uns auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung – auch schon für jüngere Kinder.

Fazit:
„Känguru Knickohr“, sein Kuscheltiger und die Brillen-Spinne haben uns wunderbar unterhalten. Der kindgerechte Text – auch schon für Kinder unter 4 Jahren – und die Bilder dazu ergänzen sich perfekt. Das Buch ist unterhaltsam, bunt und detailliert und neben dem Text hat uns die Suche nach Details in den Bildern auf den einzelnen Seiten wirklich gut unterhalten. Wir haben das Buch schon einige Male durchgelesen und werden es auf jeden Fall noch viele Male erneut durchlesen und -blättern.

5 Sterne von uns und die Moral an uns Großen: Bleibt humorvoll und gelassen, anderen geht es genauso, wie euch. Denn das Leben schreibt doch die besten Geschichten!

Bewertung vom 20.03.2025
Kepler, Lars

Der Nachtgänger / Kommissar Linna Bd.10


ausgezeichnet

Grausamer, gruseliger, genialer

Worum geht’s?
In einem Wohnwagen wurde ein Mensch zerstückelt. Alles ist voller Blut. Am Tatort ist außerdem ein junger Mann. Er schläft. Auf einen abgehackten Arm gekuschelt. Der junge Mann leidet am Somnambulismus. Ist er Täter? Ist er Zeuge? Joona Linna steht vor einer schwierigen Aufgabe und Leichen pflastern seinen Weg.

Meine Meinung:
Die Thriller-Serie um Joona Linna ist zurecht eine meiner Lieblingsserie, wie das Autorenduo hinter Lars Kepler auch in „Der Nachtgänger“ wieder einmal beweist. Selten bekommt man ein so perfektes Rundum-Paket an Spannung, tollen Charakteren, verzwickten Fällen und Grausamkeit, wie hier. Dazu der auf grauenhafte Art geniale, bildhafte Schreibstil – Kepler bieten uns Lesern einfach alles!

Joona Linna ist wie wir ihn kennen und lieben wieder einfach nur genial! Auch der Charakter von Hugo ist toll dargestellt. Allein die Ausführungen zum Somnambulismus haben mir gruselige Schauer über den Rücken gejagt – und da ist noch nicht mal etwas passiert! Die anderen Darsteller und Nebendarsteller sind ebenfalls wieder perfekt ins Buch eingepasst und in Szene gesetzt; nur Saga habe ich ein bisschen vermisst. Von ihr bekommen wir zwar ganz kurz etwas mit, aber wir dürfen darauf hoffen, dass sie im nächsten Buch wieder intensiver vorkommt.

Dann der Fall – dieser genial verzwickte, grausame, blutige und absolut psychotisch aufgebaute, mega spannende Fall! Je weiter wir lesen, desto grauenvoller wird es. Kepler nehmen wirklich kein Blatt vor den Mund; SO GEHT THRILLER! Neben den eigentlichen Morden haben wir auch noch Betrug, Menschenhandel, Drogen, Manipulation. Wirklich ein Rundum-Paket, bei dem die Spannung von Anfang an explosiv ist, sich mehr und mehr steigert. Immer wenn man denkt, jetzt geht nichts mehr, kommt noch was. Und noch was. Ein Pageturner, der mich mitgerissen hat und bei dem ich nicht aufhören konnte, zu lesen! Ein Buch für Alpträume und ein wahres Highlight für alle Thrillerfans. Es war so spannend, an den Ermittlungen teilzunehmen, gab so viele Twists und ich hätte bis zum Ende nicht sagen können, wer der Täter ist. Mit jedem Buch haben Kepler noch eins draufgesetzt und auch der 10. Fall hat die Messlatte des Grauens und der Spannung nochmal deutlich angehoben. Ich bin gespannt, was hier noch kommt! Von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung – Kepler muss sein!

Fazit:
Auch im 10. Fall setzt das Autorenduo hinter Lars Kepler nochmals einen drauf. Was in den Fällen zuvor schon spannend und gruselig war, erfährt in „Der Nachtgänger“ nochmals eine deutliche Steigerung. Es ist verzwickt, wendungsreich, unvorhersehbar und grausamer denn je! Wir haben perfekte Charaktere, natürlich unseren Joona und jede Menge atmosphärische Spannung. Von der ersten Seite an befinden wir uns auf einem Spannungspeak, der mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat.

5 Sterne für dieses Autorenduo, das wirklich weiß, wie Thriller geht!

Bewertung vom 16.03.2025
Nore, Aslak

Felsengrund / Die Falck Saga Bd.2


ausgezeichnet

Spannende und komplexe Fortsetzung

Worum geht’s?
Nach Veras Tod wird die SAGA-Stiftung neu organisiert. Jeder der Kinder bzw. Enkelkinder strebt den Vorsitz der Gesellschaft an, doch nur einer kann Vorstandsvorsitzender werden. Und Connie, eine ältere und etwas seltsame Cousine, die plötzlich auftaucht, ist das Zünglein an der Waage.

Meine Meinung:
„Felsengrund“ ist der zweite Teil der Falck-Saga. Aslak Nore setzt das Buch dort fort, wo der erste Band geendet hat. Sein Schreibstil hat mir auch hier wieder sehr gut gefallen. Und auch die für einen Roman doch eher untypische Spannung fand ich sehr gut. Es war wieder atmosphärisch, die Familienbeziehungen wurden toll dargestellt und auch die Beziehungen von Staaten und anderen Beteiligten konnten mich total fesseln.

In diesem Teil begleiten wir vorwiegend Sasha, erfahren aber auch einiges von Johnny und Hans. Und von Connie, die auf den ersten Blick etwas seltsam wirkt, es aber m.M. nach faustdick hinter den Ohren hat und die sich eher hinter einer naiven Art versteckt. Ich hoffe sehr, dass sie auch im 3. Teil eine Rolle spielen wird.

Mir gefällt die Erzählweise, in der wir immer auch wieder Briefe/Erzählungen aus der Vergangenheit lesen/hören, die uns die Gegenwart verständlicher machen. Ich gebe zu, bei den ganzen Klüngeleien um Aktien und Stimmanteile bin ich nicht immer ganz durchgestiegen, aber es war dennoch so spannend geschrieben, dass ich auch nicht aufhören konnte, zu lesen. Der Aufbau war einerseits sehr komplex, andererseits aber doch auch total fesselnd. Wir kommen immer tiefer in die Familie Falck hinein, lernen immer mehr Abgründe und unbequeme Wahrheiten kennen. Und nebenbei geht es um Spionage, Kriegsverbrechen, um Politik und Geheimdienste, um Länderanteile und Verkehrsrouten, um Strategien sowie um einen Maulwurf. Das alles ist so spannend aufgebaut, dass es richtig Spaß gemacht hat, im zweiten Band zu verfolgen, wie es weitergeht. Dieser Band hat den ersten perfekt fortgeführt und mir schon richtig Vorfreude auf den Abschluss der Trilogie bereitet! Die Querelen, Machtkämpfe, Spionagetätigkeiten, aber auch das Zwischenmenschliche ist so genial dargestellt, dass es trotz der Komplexität des Ganzen unheimlich spannend ist, immer weiter und weiter zu lesen. Man möchte alles wissen, nichts verpassen, hätte am liebsten eine magische Glaskugel und für mich ist auch dieses Buch eine absolute Leseempfehlung wert!

Fazit:
Mit „Felsengrund“ setzt Aslak Nore seine Falck-Saga fort. Obwohl es zwischendurch etwas komplex und kompliziert wurde, war alles doch auch so genial dargestellt, dass man einfach weiterlesen musste. Ich wollte wissen, wer am Ende an die Macht kommt, wie alles mit allem verwoben ist. Die Familie Falck ist so spannend dargestellt, man will einfach mehr erfahren! Und auch das Drumherum, die Gegenwart und die Vergangenheit haben eine unheimlich fesselnde Spannung und ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 10.03.2025
Herold, Romy

Ritter Sport - Ein Traum von Schokolade


sehr gut

Bittersüß und voller Hoffnung

Worum geht’s?
Schon immer war es Claras großer Traum, ein eigenes Schokoladengeschäft zu führen. In Cannstatt kann sie sich diesen endlich erfüllen und nicht nur das, kurze Zeit später lernt sie den Schokoladenhersteller Alfred Ritter kennen und lieben.

Meine Meinung:
Der von dem Autorenduo Eva-Maria Bast und Jorn Precht unter dem Pseudonym Romy Herold veröffentlichte historische Roman „Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“ ist wirklich wundervoll geschrieben und gut recherchiert. Der Schreibstil hat mich sofort hineingezogen in das Leben von Clara und ihren Lieben.

Wobei wir auch schon bei den Protagonisten wären, allen voran natürlich Clara. Ich mochte sie sehr gerne, diese starke und empathische Frau, die auf der einen Seite absolut ehrgeizig ist, auf der anderen Seite aber auch immer zur Stelle, um zu helfen. Gut gefallen hat mir auch ihre beste Freundin Sofie. Und natürlich alle anderen Verwandten und Bekannten. Es war schön, alle in dem Roman kennenlernen und ein Stück begleiten zu dürfen.

Denn die Geschichte von Clara und ihren Lieben ist wirklich spannend. Wir erleben hier so unheimlich viel. Sei es der Krieg und die Einschränkungen denen die Betriebe ausgesetzt waren. Die Verfolgung der Juden, die Zwangsenteignungen. Aber auch Claras Erfolg. Von ihrem ersten eigenen Laden bis hin zur ersten quadratischen Ritter Sport war es einfach herrlich, alles mitzuerleben. Das Buch war ein absolutes Auf und Ab der Gefühle! Es war schön und traurig, zum Lachen und Hoffen. Wirklich die gesamte Gefühlspalette kam hier zum Einsatz und beim Lesen konnte ich total mitfiebern. Was mir allerdings etwas gefehlt hat, war die Geschichte der Schokolade selbst. Hier ging es mehr um Clara, als um die Schokolade. Da hätte ich vom Buchtitel her noch gerne viel mehr Details erfahren. Über Herstellung, Entwicklung, die Arbeit in der Fabrik, und, und, und. Aber das nur am Rande, das Buch konnte mich dennoch komplett fesseln und verzaubern und nicht nur Schokoladenfans werden hiervon begeistert sein. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
Mit „Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“ schreibt das Autorenduo hinter dem Pseudonym von Romy Herold ein wirklich spannendes, emotional fesselndes Buch, das mich von der ersten Seite an in seinen süßen Bann gezogen hat. Clara ist eine wirklich wundervolle Frau, die ich gerne begleitet habe. Auch ihre Lieben sind so toll dargestellt, dass ich sie direkt alle ins Herz geschlossen hatte. Das Buch war eine wundervolle Achterbahn der Gefühle, die geschichtliche Fakten perfekt mit der Fiktion vermischt. Alles war m.E. gut recherchiert, nur über die Produktion der Schokolade selbst hätte ich zu gerne noch mehr erfahren, die kam leider eher am Rande vor.

Dennoch von Herzen 4 Sterne für diesen wundervollen Roman, der mich aufs Beste unterhalten hat!

Bewertung vom 08.03.2025
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


sehr gut

Humorvoll, ernsthaft und zum Nachdenken

Worum geht’s?
Nina ist 49, Mutter von zwei wundervollen jungen Erwachsenen, geschieden und in den Wechseljahren. Sie versucht, ihr Leben neu zu beginnen und neu zu organisieren. Doch nicht alles ist so einfach, wie es scheint.

Meine Meinung:
Anika Deckers Roman „Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ hat mich schon vom Titel her angesprochen, da dieser für mich Humor und Ironie verspricht. Und das konnte Frau Decker auch halten. Der leichte Schreibstil plätschert flüssig vor sich hin, aber immer wieder kommen lustige Szenen und Anekdoten hoch, wie kleine Stromschnellen.

Nina ist eine Mutter, die vor einem Neuanfang und vor den Wechseljahren steht. Ihre Schwester Lena möchte einfach nur dazugehören. David hat ein Sandwichgeschäft eröffnet. Dann die exzentrische Mutter von Nina und Lena. Sowie Ninas Ex und dessen neue Frau. Und ja, überhaupt sind alle Charaktere herrlich dargestellt und fügen sich super in die Geschichte ein. Ex-Männer, neue Liebhaberinnen etc. – das kann ja nur lustig werden.

Und das war es dann auch. Wir hatten jede Menge unterhaltsame Situationskomik, bei der die Leserin Ü40 sicher auch einige Aha-Momente erlebt. Nina ist eine Frau, wie du und ich. Ok, vielleicht etwas hübscher und mit etwas mehr Glück. Und mit einer Familie, die absolut chaotisch aber herzlich ist. Wir erleben Gefühle, Neuanfänge, Unsicherheiten und alles, was so in einem neuen Leben oder einer neuen Beziehung auf einen zukommen kann. Aber die Autorin erzählt das auf eine so herrlich lockere Weise, dass es einfach nur Spaß macht, zu lesen. Zwischendurch geht es auch um #MeToo, sexuelle Belästigung und Vergewaltigung, also auch um harten Tobak. Man kann nicht immer klar sagen, ob es einfach humorvolle Unterhaltung oder ein ernsthafter Roman sein soll – hier hätte ich mir die Grenze etwas strenger gewünscht, bzw. alles in einem eher lockereren Schreibstil oder eben alles ernst. Aber das Buch hat mich wundervoll unterhalten, ich konnte mit den Charakteren mitfühlen und für mich war es absolut interessant mit vielen Momenten, in denen ich schmunzeln oder lachen konnte. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir an die Frau Ü40 und an alle, die sich auf lockere Art unterhalten lassen möchten, aber auch den Ernst des Lebens kennen.

Fazit:
Bei „Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ sagt der Titel schon aus, dass es was für die Lachmuskeln geben wird. Und das hat Anika Decker auch herrlich umgesetzt. Der Roman war kurzweilig, es gab viele Szenen zum Lachen, einige Aha-Momente und emotionale Momente. Es ging auch um die Me-Too-Bewegung. Hier war für mich die Trennung zwischen Ernst und Humor nicht ganz so gelungen, da es so etwas zerrissen war, ob das Ganze eher ein lustiger oder ernster Roman hätte werden sollen. Aber ich wurde wundervoll unterhalten, habe die Lesezeit mit Nina, ihrer Familie und ihren Bekannten super genossen und will auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.

4 Sterne von mir!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.03.2025
Stevenson, Benjamin

Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2


ausgezeichnet

Selbstironisch, unterhaltsam, kurzweilig

Worum geht’s?
Seit Ernest Cunninghams letztem Buch ist einige Zeit vergangen und seine Lektorin erwartet eine Fortsetzung. Das Problem ist nur: Er kann lediglich über Dinge schreiben, die er erlebt hat. Aber woher einen Toten bekommen? Die Dinge nehmen schneller, als gedacht ihren Lauf, als er in den Ghan-Express einsteigt, um an einem Autoren-Festival teilzunehmen.

Meine Meinung:
Den ersten Teil der mörderischen Cunninghams fand ich schon gut. Aber mit „Die mörderischen Cunninghams – Jeder im Zug ist verdächtig“ setzt Benjamin Stevenson humoristisch noch einen drauf. Allein der selbstironische Schreibstil, in dem er seinen Hauptprotagonisten Ernest Cunningham erzählen lässt, ist genial.

Womit wir schon bei den Protagonisten wären. Ernest natürlich, den wir bereits aus dem letzten Buch kennen und der scheinbar eher zufällig als wissend oder gewollt in die richtige Richtung stolpert. Dann seine Freundin und sein Onkel, die wir ebenfalls bereits aus dem letzten Band kennen. Und dazu noch ein Haufen Autoren, die alle wundervoll sympathische Eigenheiten haben, die einerseits dem Schubladendenken entsprechen, andererseits auch jede Menge Raum für Unterhaltung schaffen und einige weitere Beteiligte, die sich ebenfalls wunderbar einfügen.

In die Ermittlungen selbst nimmt uns Ernest mit. Er unterhält sich durchweg mit uns, weist uns immer wieder auf Dinge hin und es ist wirklich, als wären wir mit ihm in einer Unterhaltung, bzw. eher in einem Monolog. Bei manchen Sätzen dachte ich: Ja, stimmt, das ist mir gerade auch durch den Kopf gegangen. Dann natürlich das/die Opfer, die Nachforschungen, die sowohl Ernest als auch Royce anstellen – es ist wirklich total unterhaltsam. Es gab viel mehr Stellen, an denen ich lachen musste, als im ersten Buch. Überhaupt hatte ich die Hälfte der Zeit ein Grinsen im Gesicht. Aber auch die Suche nach dem oder der Täter/in hat Spaß gemacht. Hier waren wir Dank Ernest immer vorne mit dabei und hatten die gleichen Chancen wie er, auch wenn er uns am Ende meilenweit voraus war. Besonders genial fand ich die Stuntszene, als er vom Auto auf den Zug gesprungen ist, auch das ein Lacher wert – aber lest selbst, warum! Dieses Buch ist zwar nicht übermäßig spannend, aber durchaus passend für einen Cosy-Crime. Dafür ist es Unterhaltung pur mit unzähligen Anekdoten und Situationen, die für unterhaltsame Kurzweiligkeit sorgen. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
In „Die mörderischen Cunninghams – Jeder im Zug ist verdächtig“ steckt Benjamin Stevenson seinen Protagonisten Ernest Cunningham in den Ghan-Express. Zusammen mit einer illustren Runde an Charakteren und durch den selbstironischen Ich-Erzähler Ernest angeführt, begleiten wir die Ermittlungen, die unterhaltsam, kurzweilig, lustig und auch ein kleines bisschen spannend sind – wobei selbst in der Spannung der Humor nicht zu kurz kommt.

5 Sterne von mir und ich bin gespannt, was mir mit Ernest noch erleben dürfen.