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Azyria Sun

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Insgesamt 686 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2025
Halls, Stacey

Die Verlorenen (eBook, ePUB)


sehr gut

Fesselnder Roman

Worum geht’s?
London 1754: Bess muss ihre gerade zur Welt gekommene Tochter in ein Waisenhaus geben, da sie sich nicht um sie kümmern kann. Als sie das Kind 6 Jahre später zurückholen möchte, ist es nicht mehr dort. Die kleine Clara wurde bereits abgeholt – von einer Frau, die sich als Bess ausgegeben hat.

Meine Meinung:
Der historische Roman „Die Verlorenen“ von Stacey Halls dreht sich um das Foundling Hospital, welches es damals tatsächlich gab. Ich mochte ihren Schreibstil sehr, der einen hineingezogen hat ins London des 18. Jahrhunderts.

Hier durften wir aus der Perspektive von Bess und Alexandra lesen, zweier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Bess, die in Armut aufwuchs und ihr Leben lang zu kämpfen hat. Und Alexandra, reicht, hat alles, was sie sich wünscht, aber verlässt niemals ihr Haus, außer, um zur Kirche zu gehen. Dann haben wir noch Dr. Mead, über den ich zu gerne mehr erfahren hätte.

Die Geschichte fängt wirklich spannend an aus der Perspektive von Bess. Wir erleben wie es ist, in Armut zu leben. Wie die Menschen ums Überleben kämpfen und doch auch mit wenig glücklich sein können. Wir erleben die Standesunterschiede und natürlich bekommen wir mit, wie Bess ihr Neugeborenes hergibt und darum kämpft, die Kleine wiederzufinden. Doch auch die Perspektive von Alexandra ist spannend. Ihre Gedanken sind ganz anders. Ihr Leben ebenfalls. Hier bekommen wir Einblicke in den reichen Teil der Bevölkerung. Die Unterschiede zwischen Bess und Alexandra stechen dadurch umso mehr hervor. Das Buch hat wirklich stark begonnen und ich habe mit Bess mitgefiebert, konnte aber auch mit Alexandra mitfühlen, auch wenn ich mit ihr nicht richtig warm geworden bin. Die Geschichte ist emotional und spannend und konnte mich wirklich fesseln. Einen Punkt Abzug muss ich allerdings für das Ende geben. Hier ging mir alles plötzlich viel zu schnell und war für mich auch nicht wirklich realistisch. Dennoch habe ich den Roman gerne gelesen und hätte zu gerne noch mehr erfahren über Bess, Alexandra und Charlotte – und auch über Dr. Mead. Für mich eine Autorin, die ich weiterverfolgen werde und auf jeden Fall eine Leseempfehlung für diesen Roman!

Fazit:
„Die Verlorenen“ von Stacey Halls machen das London des 18. Jahrhunderts wieder lebendig. Die Einblicke in die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten sind wirklich krass. Ich habe Bess und Alexandra gerne verfolgt, hätte zu gerne noch mehr über Dr. Mead erfahren. Der Roman konnte mich fesseln und ich mochte den Schreibstil der Autorin sehr. Es war wirklich eine kleine Zeitreise zurück in die Vergangenheit. Das Ende konnte mich zwar nicht ganz überzeugen, dennoch hat mich das Buch gefesselt und mitgerissen und ich werde die Autorin auf jeden Fall weiterverfolgen.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 14.06.2025
Clark, Julie

Die unsichtbare Hand


ausgezeichnet

Dieser Roman hat es in sich

Worum geht’s?
1975 wurde in der Kleinstadt ein grausamer Mord begangen. Zwei Jugendliche wurden erstochen. Wurden sie von ihrem Bruder getötet? Fast 50 Jahre später soll die Ghostwriterin Olivia die Memoiren ihres Vaters schreiben. Er ist der gefeierte Schriftsteller Vince Taylor – und der Bruder der ermordeten Jugendlichen.

Meine Meinung:
Julie Clark konnte mich mit ihren Thrillern bereits fesseln, aber ich muss zugeben: Ihr Roman „Die unsichtbare Hand“ hat mich wirklich umgehauen! Sie ist ja für ihre Verbindungen durch die Zeiten hinweg bekannt, für unvorhergesehene Wendungen und für einen fesselnden Schreibstil, aber m.E. hat sie das alles in ihrem Roman nochmals getoppt!

Wir begleiten vorwiegend Olivia, deren Mutter sie als Kinder verlassen und die sich selbst als Jugendliche von ihrem Vater entfernt hat. Und deren Vergangenheit sie jetzt wieder einholt. Dann haben wir natürlich noch ihren Vater Vince, der an Lewy-Körperchen-Demenz leidet (was mich stellenweise ein bisschen an Henri Fabers Thriller „Locked-In“ erinnert hat). Und wir lesen immer wieder auch aus Sicht von Poppy. Die Kapitel aus Vince und Poppys Sicht spielen in der Vergangenheit und führen uns immer näher an die eigentliche Wahrheit.

Und genau diese unterschiedlichen Perspektiven und Zeitstränge machen das Buch aus. Anfangs wissen wir nichts, aber gemeinsam mit Olivia finden wir immer mehr Hinweise. Hinweise, die teilweise in die Irre führen und die teilweise die Wahrheit verändern. Auch die Infos über die Lewy-Demenz fand ich interessant. Und wie diese in die Erinnerungen von Vince eingebunden wurden. Das hat dem Ganzen noch mehr Spannung verliehen. Es hat mich Aussagen noch mehr hinterfragen lassen. Obwohl Roman, hatten wir doch von Anfang bis Ende eine Spannungskurve, die das Buch zu einem wahren Pageturner gemacht hat. Auch die nach und nach auftauchenden Hinweise haben in mir total das Jagdfieber geweckt und ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß, als Leser an Ermittlungen teilzunehmen. Mich hat das Buch wirklich richtig gepackt und von Anfang bis Ende in seinem Bann gehalten und mir hat wirklich alles daran gefallen! Bitte auf jeden Fall mehr davon, Julie Clark und eine ganz große Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit ihrem Roman „Die unsichtbare Hand“ hat Julie Clark ihre vorhergehenden Bücher noch übertroffen. Ich empfand das Buch als noch spannender, die Twists am Ende waren einfach genial und obwohl Roman, war ich so gefesselt und mitten drin in den Ermittlungen, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Ich mochte Olivia und Poppy und fand es wieder absolut faszinierend, wie gekonnt die Autorin Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft und uns dadurch immer näher an die Lösung herangeführt hat.

5 Sterne von mir und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.06.2025
Dittmann, Anne

Jungs von heute, Männer von morgen


sehr gut

Interessantes zum Weiterdenken

Worum geht’s?
Unsere Söhne sollen glücklich und frei aufwachsen und offen über alles sprechen können. Weg von Klischees und Vorurteilen und hin zu einem guten Selbstbild. Aber wie geht das? Und wo sind die Vorbilder hierfür? Und vor allem, wie können wir sie unterstützen?

Meine Meinung:
„Jungs von heute, Männer von morgen“ ist mein erstes Buch von Anne Dittmann. Und obwohl eine Mischung aus Sachbuch und Erziehungsratgeber muss ich sagen, dass er wirklich gut und flüssig zu lesen war. Die vielen Beispiele haben es locker und unterhaltsam gemacht, sodass auch Statistiken etc. nicht trocken gewirkt haben.

Den Aufbau des Buches selbst fand ich wirklich gut gelungen. Es werden alle möglichen Themen angeschnitten, sei es der Streit untereinander, Jungs-Cliquen, das Aufwachsen der Kinder, Computerspiele, Politik, etc. Es war wirklich alles dabei. Und man merkt, wieviel Mühe und Herz die Autorin in das Buch gesteckt, was für umfangreiche Recherchen sie hierzu durchgeführt hat. Besonders gut fand ich auch, dass sie verschiedene Personen zu Wort hat kommen lassen.

Auch wenn ich der Autorin nicht in allen Punkten zustimme, einige – wie etwa ihre Ausführungen zur Berufswahl – kamen wir teils leider doch etwas blauäugig vor, so haben mich doch gerade diese Stellen zum Nachdenken und Weiterdenken motiviert. Es hat mich auch nicht gestört, wenn hier Ansichtsunterschiede waren. Die Autorin hat ihre Meinung immer begründet und jeder sieht Sachen halt mal so mal so. Ich fand ihre Ansichten im Gegenteil sehr spannend und lesenswert. Besonders auch die Erzählungen aus ihrem eigenen Umfeld haben mir gut gefallen. Einige Dinge habe ich im Internet auch direkt nachgelesen oder mich über Personen, die sie nennt, informiert. An anderen Stellen hingegen hätte ich mir gewünscht, dass sie etwas mehr in die Tiefe geht. Teilweise waren für mich wichtige Themen sehr schnell abgehandelt. Das Buch hat ja keine 300 Seiten, da hätte auf jeden Fall noch mehr reingepasst. Aber alles in allem fand ich das Buch wirklich gut. Lockerer Schreibstil, fundierte Aussagen, interessante Interviews. Und viele Perspektiven, an dich ich aktuell mit meinem 2jährigen noch gar nicht denke – aber ihr wisst ja, die Zeit rennt. Ich konnte aus dem Buch viel für mich mitnehmen, habe viel nachgedacht und werde mich auch noch weiter mit dem Thema beschäftigen. Es war fundiert, informativ, regt zu Diskussionen an und ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung an alle Mütter mit Söhnen, Lehrer, Erzieher etc. wert.

Fazit:
Mit „Jung von heute – Männer von morgen“ hat Anne Dittmann ein Buch geschrieben, das sich nicht nur gut liest, sondern auch informativ und interessant ist und umfangreiche Felder abdeckt – über Familie, Schule, Social Media etc. Ein Buch, das mir viele Denkanstöße gegeben hat, mit dem ich nicht immer d‘accord war, das ich aber dennoch sehr gerne gelesen habe und von Herzen weiterempfehlen kann. Teilweise hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht oder mehr Informationen, aber im Großen und Ganzen habe ich mich gut aufgehoben gefühlt.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 14.06.2025
Fitzek, Sebastian

Horror-Date (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Unterhaltsam und schräg

Worum geht’s?
Julius ist Mitgründer des Dating-Portals „The Walking Date“, auf dem sich sterbenskranke Menschen treffen können. Als sein Freund Raphael dort auf seine Seelenverwandte trifft, diese aber aufgrund seines Gesundheitszustands nicht im Real Life treffen kann, soll Julius kurzerhand für ihn einspringen. Ein Rollentausch mit Folgen!

Meine Meinung:
Mit „Horror-Date“ habe ich den ersten Nicht-Thriller von Sebastian Fitzek gelesen und was soll ich sagen? Mit dem Buch hat er meinen Humor voll getroffen und ich wurde super unterhalten. Ich mochte den leichten Schreibstil und das Buch hat sich weggelesen, wie nix. Es war ganz anders, als seine Thriller, aber man merkt dennoch, dass der Autor einen ganz eigenen Schreibstil hat.

Die Charaktere waren sehr gut gewählt. Eigentlich ganz normale Leute, die nicht mal besonders außergewöhnlich waren, sondern Menschen, wie wir sie überall treffen könnten. Ok, vielleicht bis auf den Vater von Nala. Der war doch etwas besonders. Aber alle anderen hatten mit den üblichen Alltagsproblemen zu kämpfen. Julius, der empathische Kerl, der es allen recht machen möchte. Nala, die nochmal was erleben möchte. Raphael, der beste Kumpel von Julius, der ganz eigene Ansichten hat.

Die Komik ergab sich dann vor allem aus dem Zusammenspiel der Charaktere und aus den Situationen. Was die Situationskomik angeht, hat Herr Fitzek hier wirklich eine Menge wunderbarer Szenen geschaffen, bei denen ich mich teilweise wegschmeißen konnte vor Lachen. Aber mir hat auch der zweideutige Humor gefallen, mit dem er Namen kreiert hat, z.B. die Dating-Site The Walking Date. Überhaupt hat die Zweideutigkeit in all den Dingen mich wirklich super unterhalten. Wobei dabei auch die Empathie von Julius oder der Ernst hinter der Krankheit seines Freundes Raphael und von Nala nicht zu kurz kam. Neben all den lustigen Momenten, gab es doch auch immer wieder Szenen zum Nachdenken. Emotionale und traurige Szenen. Erschreckende Szenen. Aber hier war die Mischung für mich wirklich sehr gelungen. Ein tolles Buch zum Lachen, Schmunzeln, kurzweilig sich die Zeit vertreiben, aber auch mit einer kleinen emotionalen Note, das mich wirklich gut unterhalten hat. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für alle schwarzhumorig Veranlagten, ich mag diese Seite von Sebastian Fitzek sehr gerne!

Fazit:
“Horror-Date” von Sebastian Fitzek hat mir wirklich gut gefallen. Sein Nicht-Thriller war super unterhaltsam, mit Charakteren, die mich mit ihrer Situationskomik zum Lachen gebracht haben. Es war kurzweilig zu lesen, gab auch ernste Szenen und viele zweideutige Dinge. Mich hat das Buch überzeugt und diese Seite des Autors gefällt mir richtig gut. Für schwarzhumorige Menschen wir mich ist es einfach perfekt.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 04.06.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Eindrucksvoll und bewegend

Worum geht’s?
Mit 8 Jahren wird Susi zur Erholung in ein Kurheim für Kinder geschickt. Alle freuen sich, dass sie so eine tolle Möglichkeit bekommt, die zudem von der Krankenkasse finanziert wird. Doch die Tanten dort sind streng. Die Regeln hart. Aber wer glaubt schon einem kleinen Kind?

Meine Meinung:
Ich habe schon viele Bücher von Barbara Leciejewski gelesen, aber mit dem historischen Roman „Am Meer ist es schön“ hat sie sich nochmals selbst übertroffen. Auch ihre anderen Bücher habe ich verschlungen. Der Mix aus Fakt und Fiktion gepaart mit den Charakteren, die einem sofort ans Herz wachsen, ist einfach jedes Mal wieder ein Erlebnis. Doch dieses Buch war irgendwie noch fesselnder, noch bewegender und noch mitreißender.

Wir begleiten Susanne, die am Sterbebett ihrer Mutter beginnt, von ihrer Vergangenheit im Kurheim zu erzählen, die ihr damals niemand geglaubt hat. In zwei Zeitsträngen begleiten wir sie und ihre damaligen Freunde bzw. ihre heutige Familie. Und ja, ich habe alle Charaktere geliebt. Die Kinderclique, jedes ein ganz eigener Typ aber alle absolut toll dargestellt. Und auch ihre Familie, ihr Bruder, ihre Schwester und ihre Tochter. Lauter Herzensmenschen, auch wenn einige schwierige Charaktere sind.

In ihrer Erzählung nimmt uns Susanne aus der Gegenwart mit ins Jahr 1969 und zeigt, was damals in den sog. Verschickungsheimen passiert ist. Ich habe davon zuvor tatsächlich noch nichts gehört gehabt; umso geschockter war ich, über die dortigen Zustände zu lesen, wie teilweise noch Erziehungsmethoden des Dritten Reichs verwendet wurden. Und basierend auf diesen Fakten baut Frau Leciejewski ihre für mich emotionalste, fesselndste, erschreckendste und mitreißendste Geschichte auf. Ich konnte mit den Kindern mitfühlen, ihre Hoffnungen und ihre Ängste. Das Buch war ein absoluter Pageturner, man wollte – wie auch Susis Familie in dem Buch – unbedingt und sofort wissen, wie es weitergeht, was noch alles passiert ist. Schon lange hat mich keine Geschichte mehr so gepackt, wie dieses Buch! Und auch die Gegenwart, mit der sich am Ende der Kreis zur Vergangenheit schloss, war genial! Wir durften erleben, wie durch Susis Geschichte und ihre totkranke Mutter eine Familie wieder zusammenwuchs. Es war einfach wundervoll, während des Buches Teil dieser beiden Gruppen sein zu dürfen. Sie begleiten zu dürfen. Mit ihnen zu fühlen und vor allem sich mit ihnen zu freuen! Ein geniales Buch, ein absoluter Pageturner und ganz klar eines meiner Jahreshighlights! Das Buch muss man gelesen haben!

Fazit:
„Am Meer ist es schön“. Eigentlich. Doch Barbara Leciejewski nimmt uns mit in eine ganz andere Realität. In die der Verschickungsheime. Und darum baut sie eine absolut emotionale und fesselnde Story auf, die mich von der ersten bis zur letzten Seite und auch darüber hinaus nicht mehr losgelassen hat. Erschreckende Wahrheiten, sensationelle Herzenscharaktere, eine unglaubliche Geschichte und viele schöne Momente – das dürfen wir hier erleben.

5 Sterne von mir – ich hätte noch ewig weiterlesen können!

Bewertung vom 31.05.2025
Meyer, Chris

Der Schlachter / Tom-Bachmann-Serie Bd.4


sehr gut

Es geht spannend weiter

Worum geht’s?
Eine Metzgerin baut auf dem Wochenmarkt ihren Stand auf. Als sie auf etwas Weiches tritt, stellt sie entsetzt fest, dass unter der Plane des Nachbarstandes ein Toter liegt. Doch der Mann ist nicht nur einfach tot, sondern er wurde schrecklich verstümmelt.

Meine Meinung:
Mit ihrem Thriller „Der Schlachter“ schickt Chris Meyer Tom Bachmann auf seinen 4. Fall. Und auch diesen habe ich verschlungen, wie schon die Teile davor. Ich mag, dass sie auch grausame Szenen trocken und detailliert darstellt und vor noch so blutigen Details nicht zurückschreckt. Ein blutiger Thriller, wie er sein soll und der starke Nerven braucht.

Auch hier dürfen wir wieder Tom Bachmann begleiten, der mir gut gefällt. Mit seiner Vergangenheit und seinem besten Freund Aaron erinnern die beiden fast ein bisschen an die Ackerman-Brüder, sind aber doch auch irgendwie anders. Tom ist ein ganz eigener Mensch, der nicht schnell mit andern warm wird, der aber mit der Rechtsmedizinerin Nina eine Bindung knüpfen kann, die sich von Buch zu Buch vertieft. Sehr gut gefallen hat mir auch wieder die Figur des Täters. Und die Gedankengänge der Ermittler. Das ist wirklich eine große Stärke der Autorin, sich in die Köpfe von Profilern und Tätern hineinzuversetzen.

Der Fall ist so blutig, wie wir das von Chris Meyer kennen. Mir gefallen das Setting und die Grundidee dahinter. Mir gefällt auch, dass wir mit Aaron und Lisa immer wieder Einblicke in die Vergangenheit bekommen, die uns auch Tom näherbringen. Und ich finde es genial, wie wir Einblicke in das Tun des Täters erhalten. Die Ermittlungen sind solide aufgebaut und durch die Kapitel aus Tätersicht haben wir immer wieder Peaks, welche die Spannung zusätzlich anheizen. Diese Teile waren hier besonders brutal und bildhaft – genau richtig für einen Thriller und genauso, wie ich das von der Autorin erwarte. Allerdings muss ich sagen, dass mir in Band 1 und Band 3 der Humor des Täters, der wirklich schwarz und sarkastisch war, besser gefallen hat und auch mit den Thrill aus diesen Bänden konnte dieser Fall nicht ganz mithalten. Dafür haben wir aber am Ende einen genialen finalen Showdown, der nochmal richtig gruselig, blutig und eklig war. Wobei ich mir dachte, dass das Ende nicht das Ende sein kann. Es dann aber doch war. Wobei auch irgendwie nicht. Kryptisch? Dann lest selbst nach, ihr werdet sehen, was ich meine, und warum ich jetzt schon dem nächsten Band entgegenfiebere!

Fazit:
„Der Schlachter“ ist der 4. Thriller, den Christ Meyer um Tom Bachmann schreibt. Er kann zwar nicht ganz mit dem 1. und 3. Fall mithalten, da haben mir der Thrill und der schwarze Humor noch einen Ticken besser gefallen. Aber auch hier haben wir fesselnde Spannung, einen brutalen Fall und jede Menge Blut und Grausamkeiten, die nichts für schwache Nerven sind. Es war rasant, hat am Ende sogar noch eine unerwartete Wendung und macht Vorfreude auf den nächsten Band.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 31.05.2025
Cinelli, Silvia

Bittersüße Träume


ausgezeichnet

Ein fesselnder Cocktail aus Fakt und Fiktion

Worum geht’s?
Nachdem Gaspare, der Erfinder des berühmten Bitterlikörs verstorben ist, übernimmt seine Frau Letizia das Familienunternehmen. Damit ihr Sohn Davide schon bald an die Stelle seines Vaters treten kann, schickt sie ihn zur Ausbildung zu einem Liquorista nach Frankreich. Doch dort lernt er das wilde Bohéme-Leben und Leda kennen.

Meine Meinung:
In dem historischen Roman „Bittersüße Träume“ erzählt Silvia Cinelli die fesselnde Geschichte der Familie Campari. Das Getränk kennt wohl jeder, aber zumindest mir war die Geschichte hinter dem Namen bis dato absolut unbekannt. Da ich ein absoluter Fan von Romanbiografien bin, musste ich das Buch sofort lesen und was soll ich sagen? Der lebendige Schreibstil, die Atmosphäre des Buches, die Menschen im Italien des 19. und 20. Jahrhunderts haben mich einfach gefesselt.

Am besten gefallen hat mir wohl Letizia, von ihr hätte ich zu gerne noch mehr gelesen und über die Zeit, in der sie Chefin im Unternehmen war. Aber wir haben vorwiegend Davide begleitet, auch er eine spannende Persönlichkeit, seinem Vater ähnlicher, als er es sich wohl gewünscht hätte. Ein Mann mit Ziel, aber auch ein Mann, der auf der einen Seite alles hat und der erfolgreich ist, der dafür aber auch viel aufgegeben und verloren hat. Und wir dürfen den kleinen Gaspare kennenlernen, auch ihn eher am Rande aber auch er ein wirklich spannender Charakter, von dem ich zu gerne wüsste, wie sein Leben weiterverlaufen ist!

In dem Buch selbst lesen wir dann viel über die Familie Campari selbst. Über Zusammenhalt und Zerrüttung. Über Kämpfe und Erfolge. Und darüber, wie aus der Familie eine Industriellenfamilie wurde. Das alles abgerundet mit dem geschichtlichen Hintergrund Italiens zu jener Zeit, der mir überhaupt gar nicht bekannt war. Vieles ähnelt der deutschen Geschichte – die Arbeiterbewegung, die ersten Streiks. Und doch ist es anders. Die Autorin hat die Fakten und die Fiktion dabei so perfekt vermischt, dass beim Lesen Bilder wie in einem Film an mir vorübergezogen sind. Teilweise hätte ich zwar gerne mehr gelesen über die Camparis und die Entwicklung der Liköre selbst, aber es hat auch nicht gestört, dass es dazu keine tieferen Infos gab. So lebendig und mitreißend war die Geschichte um das Leben der Camparis herum. Insbesondere auch Davides Zeit mit Leda und dem kleinen Gaspare. Davide hat mir teils wirklich leidgetan. Ein Mann zum Bewundern aber auch zum Bemitleiden. Und ich muss sagen, das Buch ist zurecht ein Bestseller in Italien, es war einfach nur genial geschrieben und konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Wir hatten tolle Charaktere, tolle Szenen und das alles vor der herrlichen Kulisse Mailands um das Jahr 1900 – es war fast ein kleiner Urlaub, bei dem wir in der Zeit zurückgereist sind. Von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
Mit „Bittersüße Träume“ konnte mich Silvia Cinelli wirklich fesseln. Die spannenden Charaktere, der perfekte Mix aus Fakt und Fiktion, dazu die Familiengeschichte der Camparis und die geschichtlichen Hintergründe Italiens – das Buch hat mich gefesselt und die Bilder zogen beim Lesen gleich einem Film an mir vorbei. Ich konnte komplett abtauchen in die wundervolle Welt, welche die Autorin uns erschaffen hat und bin immer noch absolut hingerissen von den Leben, die wir begleiten durften.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 31.05.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


sehr gut

Düstere Spannung

Worum geht’s?
Tilda will fliehen und ein neues Leben beginnen. Auf Sardinien kauft sie sich ein Haus für 1 Euro. Ein Haus, in dem keiner wohnen will und das im Ort als Geisterhaus verschrien ist. Der ganze Ort scheint verflucht zu sein und ein mysteriöses Ereignis folgt auf das nächste.

Meine Meinung:
Der Thriller „Der dunkle Sommer“ ist das zweite Buch, das ich von Vera Buck lese. Dieser Thriller basiert auf der Geschichte von Franca Viola und wurde von der Autorin mit viel Fiktion ausgeschmückt und bearbeitet. Dabei haben wir wieder einen fesselnden Schreibstil und düstere Szenen, die den Atem anhalten lassen.

Wir lesen aus der Sicht von Tilda, um die es vorwiegend geht, aus Sicht von Enzo und von Franca. Wobei mir Enzo nie wirklich greifbar erschien, die Charaktere der Frauen fand ich hingegen super interessant und spannend. Ebenso den Charakter vom alten Silvio – stille Wasser sind tief, kann man da nur sagen. Und auch Tildas Bruder Nino ist eine interessante Person.

Auch die Geschichte selbst ist spannend aufgebaut, wie sie sich aus diesen drei Erzählperspektiven zusammensetzt. Und dennoch bis zum Ende nicht wirklich viel offenbart. Es beginnt harmlos und ein bisschen gruselig, vor allem die Kapitel aus Francas Sicht sind wirklich fesselnd. Dennoch ist es auch ein ruhiger Thriller, der viel mit Atmosphäre arbeitet und von Francas Geschichte und Botigalli lebt. Das ist auch das Einzige, was ich anzumerken habe, dass es anfangs in langen Abschnitten doch sehr ruhig war. Als wir uns dann dem Ende nähern, nimmt die Spannung endlich Fahrt auf. Und es kommt plötzlich eine Wendung nach der nächsten – so schnell kann man gar nicht verarbeiten, was alles passiert! Was anfangs ruhig ist, explodiert plötzlich in unerwarteten Vorkommnissen, unvorhergesehenen Verwicklungen und es ist unglaublich, mit was für Wahrheiten wir plötzlich konfrontiert werden! Das Buch hat mich wieder super unterhalten, es konnte mich fesseln und besonders der Schluss hatte es in sich. Da gab es nochmal ein fulminantes Finale und Auflösungen, die absolut unglaublich erscheinen. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin!

Fazit:
Auch mit ihrem Thriller „Der dunkle Sommer“ konnte Vera Buck mich wieder überzeugen. Obwohl es anfangs etwas harmlos begann, nahm die Geschichte immer mehr Fahrt auf. Die unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen haben es geschafft, zum Ende hin eine wirklich prickelnde Spannung aufzubauen und wieder einmal wurde ich komplett von der Auflösung überrascht! Basierend auf einer wahren Geschichte nimmt uns Vera Buck mit auf einen atmosphärischen Trip voller Überraschungen und mit wundervoll düsteren Orten, der am Ende für mich absolut unvorhersehbar aber dennoch auch sehr passend war.

Eine schöne Auflösung und 4 Sterne von mir!

Bewertung vom 23.05.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Turbulent und spannend

Worum geht’s?
Ein neuer Fall für die Gruppe 4: Ein grausamer Leichenfund, eine geheimnisvolle Botschaft, mit Asche an die Wand geschrieben. Und ein Verdächtiger, der in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt sitzt. Kann er wirklich der Täter sein?

Meine Meinung:
Der erste Fall für die Gruppe 4 hat mich schon total begeistert, sodass ich sehr gespannt war, was Benjamin Cors in seinem Thriller „Aschesommer“ für uns parat hat. Und auch dieser Fall hat mich wieder absolut gefesselt. Der geniale Schreibstil, der einen direkt hineinzieht in das Buch und die Bilder wie ein Film beim Lesen an einem vorbeilaufen lässt. Die tollen Schauplätze und grausigen Tatorte.

Und natürlich die Gruppe 4 – ich liebe die Gruppe einfach. Tolle Charaktere, die ganz eigen sind und sich doch auch prima ergänzen. Ein bisschen lustig, ein bisschen skurril, ein bisschen Schubladendenken und einfach nur toll! Spannend fand ich auch, wie Jakob und Mila mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wurden und sich ihr stellen. Hier gibt es große Entwicklungen, die aber nicht vom eigentlichen Fall ablenken, sondern es ist genau richtig. Und auch der Verdächtige ist wieder perfekt in Szene gesetzt. Ein Psychopath, wie er im wahrsten Sinne des Wortes im Buche steht!

Den Fall und die Idee dahinter fand ich wirklich genial. Hier kann ich leider nicht zu viel verraten, ohne zu spoilern, daher nur so viel: Wir machen einen Ausflug in die Geschichte der Erde. Und die Verbindung, die der Autor dabei zu dem Fall herstellt, ist wirklich toll! Die Hauptlinie und die vielen Nebenschauplätze haben es wirklich in sich und wir haben nonstop Spannung. Es gibt immer wieder Szenen, die mich total mitgerissen haben. Besonders der finale Showdown hat mir gut gefallen, hier hat der Autor sich wirklich selbst übertroffen! Was zu viel hätte sein können, war genau richtig. Und hat sogar noch eine so unglaublich atmosphärische weltuntergangsmäßige Spannung und Umgebung geschaffen, besser geht es nicht! Plus auch hier haben wir wieder ein Ende, das kleine Hinweise hinterlässt und die Vorfreude auf den nächsten Fall der Gruppe 4 schon anheizt: Wird Mila dabei sein? Was ist mit Jakobs letztem Anruf? Können beide ihre Geister befreien? Und wie geht es mit der Gruppe 4 weiter? Aber vor allem: Was für einen genialen Fall hat sich der Autor dann für uns ausgedacht? Von mir eine klare Leseempfehlung, diese Serie hat es wirklich in sich!

Fazit:
Auch der zweite Fall für die Gruppe 4 ist fesselnd von Anfang bis Ende. In „Aschesommer“ schafft es Benjamin Cors wieder, uns mitzunehmen auf spannende Ermittlungen. Er lässt uns tolle Charaktere und geniale Bösewichte treffen. Erschafft atmosphärische Szenen, die unglaublich fesselnd sind und unter die Haut gehen. Ich liebe die Gruppe 4, es hat Spaß gemacht, gemeinsam mit Mila, Jakob und den anderen zu ermitteln. Und ich bin durch das ein bisschen offene Ende schon so angefixt auf den nächsten Band, dass ich ihn am liebsten sofort lesen würde!

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 21.05.2025
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung

Worum geht’s?
Freiherr von Boenning veranstaltet eine Jagdgesellschaft. Kurz darauf wird ein vermisster Teilnehmer brutal ermordet im Wald aufgefunden. Lana war am Abend zuvor mit ihrem Schwarm Fabian in ebendiesem Wald und Fabian war nochmals dort, als Lana bereits auf dem Heimweg war. Weiß Fabian mehr, als er zugeben möchte?

Meine Meinung:
Bereits den ersten Teil der Krimiserie um Carla Seidel habe ich verschlungen, klar, dass ich da unbedingt direkt im Anschluss „Der Wolf im dunklen Wald“ lesen musste. Und hier setzt Sia Piontek die Spannung fort, die wir bereits im ersten Teil spüren durften. Auch hier haben wir m.E. Spannung und Schauplätze, die locker mit einem Thriller mithalten können und ein Schriftbild, das lebendig und atmosphärisch durch das Buch führt.

Die Charaktere gefallen mir immer besser. Ich mag es, wie wir hier alle um Carla herum näher kennenlernen. Besonders die Entwicklung unserer Hauptprotagonistin ist interessant – sie macht in diesem Buch einiges durch. Und Sören? Da bin ich mal gespannt, ob er irgendwann persönlich auftauchen wird. Und was er vorhat. Und ob Carla es schafft, sich von ihrem Trauma komplett zu befreien. Sich vielleicht sogar Lars offenbart. Oder Paul. Es bleibt spannend!

Der Fall selbst ist absolut fesselnd! Von Anfang an geht es heiß her. Das Spannungslevel ist von der ersten Seite an konstant hoch. Auch hier haben wir wieder eine Unmenge an unvorhersehbaren Wendungen, die bis weit zurück in die Vergangenheit reichen, auf den ersten Blick gar nicht so dominant sind und dann plötzlich doch alles für die Lösung des Falls bedeuten. Wir haben daneben jede Menge private Probleme und Streitereien, die zusätzlich mit in die Irre führen. Carla und ihr Team ermitteln wieder absolut solide und auch Lana ihren Anteil daran. Auf ihre Zukunft bin ich auch schon sehr gespannt! Und so unvorhersehbar das Ende ist, so logisch und gut durchdacht ist es doch auch wieder. Mir hat das Lesen und mitermitteln wieder jede Menge Spaß gemacht; ich habe mich gerne von der Autorin fehlleiten lassen. Und ganz am Ende war es wieder absolut explosiv. Da ging es nochmal ums Ganze. Ich habe mit weit aufgerissenen Augen die letzten Seiten gelesen. Und jetzt freue ich mich schon sehr auf den nächsten Fall und darauf, alle noch näher kennenzulernen und begleiten zu dürfen!

Fazit:
Auch in ihrem zweiten Fall „Der Wolf im dunklen Wald“ geht es für Carla Seidel wieder heiß her. Sia Piontek schickt uns Leser auf spannende Ermittlungen, es gibt wieder eine Vielzahl unvorhersehbarer Wendungen. Wir lernen alle besser kennen und haben wieder Spannung pur, die auch eines Thrillers würdig wäre. Ich habe auch diesen Fall verschlungen, mag besonders die Charaktere, die mal anders sind und freue mich bereits jetzt auf den nächsten Fall!

5 Sterne von mir!