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Steph

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 01.12.2021
Der Club der Lebensmutigen
Weiß, Josefine

Der Club der Lebensmutigen


sehr gut

Das Buch erzählt die Geschichte von Marleen, deren Freund bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen ist, und Hannes, der unheilbar an Krebs erkrankt ist.

Marleen schafft es nach dem Tod ihres Freundes Rico nicht, ihr Leben wirklich weiter zu leben. Sie funktioniert, lässt aber niemanden an sich heran und hat panische Angst vor dem Thema Tod. Durch ihre Psychologin lernt sie Hannes und den Club der Lebensmutigen kennen. Sie findet nicht nur ihren Weg zurück ins Leben, sondern auch gleich noch eine neue Liebe, doch die Frage ist für wie lange.

Mich hatte der Titel des Buches angesprochen und nachdem ich die Kurzinfo gelesen hatte, war ich sehr gespannt was mich erwartet. Gut gefallen hat mir, dass es mir leicht gefallen ist mich in Marleen hineinzuversetzen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Bei Hannes und den anderen Charakteren habe ich mich da etwas schwerer getan. Ich konnte Handlungen bzw. Reaktionen nicht immer nachvollziehen, da sie mir in Anbetracht der Situation teilweise etwas zu "positiv denkend" vorkamen. Dies hat sich meiner Meinung nach aber im Laufe des Buches gebessert.

Nachvollziehbar finde ich die Art und Weise wie sich die Liebesbeziehung zwischen Hannes und Marleen entwickelt. Es ist eine Freundschaft aus der sich mehr entwickelt ohne dass man es beeinflussen kann. Alles andere hätte ich in der Situation auch nicht wirklich nachvollziehen können.

Auch die Umsetzung der Wunscherfüllung finde ich gelungen. Man konnte spüren, dass es für alle Beteiligten eine Herzensangelegenheit ist. Schade fand ich, dass ich hin und wieder das Gefühl hatte, dass die Wünsche ohne Marleen auf der Strecke geblieben wären. Idee und Umsetzung gingen meiner Meinung nach oftmals zu sehr von ihr aus.

Trotz des ernsten Themas fehlt dem Buch jede erdrückende Stimmung. Vielmehr spiegelt sich im ganzen Buch und auch im Erzählstil meiner Meinung nach eine der Kernaussagen (oder die Kernaussage) des Clubs wieder: "Denke positiv, lebe dein Leben mit Leidenschaft und Freude, denn es liegt an uns wie wir damit umgehen was das Schicksal für uns bereit hält".

Bewertung vom 27.10.2021
Die unhöfliche Tote / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.2
Bennett, S J

Die unhöfliche Tote / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.2


gut

Eine tote Haushälterin, ein verschwundenes Gemälde und Drohbriefe an den Hofstaat..... Was geht im Buckingham Palace vor sich? Die Polizei ermittelt, aber auch die Queen und ihre Privatsekretärin Rozie sind nicht untätig.

Das Cover finde ich absolut passend und man erkennt auf den ersten Blick, um was bzw. um wen es in diesem Roman geht. Die Geschichte an sich finde ich nachvollziehbar und spannend aufgebaut, allerdings fand ich es teilweise schwierig den Überblick über alle Charaktere zu behalten. Auch fand ich manche Teile des Romans etwas langatmig. Der Blick hinter die Kulissen des Buckingham Palace ist amüsant gestaltet und auch die Dialoge der Queen mit ihrem Ehemann Philip haben mir sehr gut gefallen.

Insgesamt fand ich den Roman "Die unhöfliche Tote" unterhaltsam, spannend und humorvoll, wenn auch an manchen Stellen etwas zu abschweifend von der eigentlichen Handlung. Trotzdem ein durchaus lesenswertes Buch.

Bewertung vom 14.10.2021
Das Geheimnis des Bücherschranks
Skybäck, Frida

Das Geheimnis des Bücherschranks


gut

Der Titel und das Cover des Buchs haben mich sofort angesprochen. "Das Geheimnis des Bücherschranks" erzählt gleich zwei Liebesgeschichten, die von Rebecka im Jahr 2007 und die ihrer Großmutter Anna im Jahr 1943.

Rebecka lebt mit ihrem Verlobten glücklich in Stockholm, wo sie beide an ihrer Karriere arbeiten. Als ihre Oma ins Krankenhaus kommt, beschließt sie, diese zu besuchen und lernt dabei den neuen Nachbarn Arvid kennen.

1943 trifft die junge Anna den italienischen Flüchtling Luca und verliebt sich in ihn. Dieser hilft jüdischen Familien von Dänemark nach Schweden zu fliehen und begibt sich dabei selbst in Lebensgefahr.

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin zwischen den Jahren 2007 und 1943 hin und her wechselt. Hierfür sind die Kapitel entsprechend datiert und der Leser kann mühelos dem zeitlichen Wechsel folgen.
Das Buch ist unterhaltsam und kurzweilig geschrieben, jedoch in der Gegenwartsform, was mir nicht ganz so zugesagt hat.

Ein nettes Buch für einen gemütlichen Abend auf der Couch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

Das Buch der verschollenen Namen spielt während des 2. Weltkrieges und erzählt die Geschichte der Jüdin Eva, die aus Paris fliehen muss und Zuflucht in dem kleinen Dorf Aurignon findet. Dort beginnt sie zusammen mit dem Widerstandskämpfer Rémy Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen und deren Identitäten verschlüsselt in einem Buch aufzuschreiben.

Der Roman wechselt immer wieder zwischen den Jahren 2005 und 1942, wodurch es der Autorin gelingt Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verknüpfen und so die Lebensgeschichte von Eva wiederzugeben.

Schon das Cover und der Titel des Buches haben es mir angetan, doch bereits nach den ersten Seiten war ich gefesselt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Autorin gelingt es, dass der Leser völlig in den Roman eintaucht.

Ein erschütterndes und tragisches Buch, aber auch eine berührende Geschichte über Liebe und Freundschaft. Eine ganz klare Leseempfehlung meinerseits.

Bewertung vom 15.09.2021
Kindern mehr zutrauen
Doucleff, Michaeleen

Kindern mehr zutrauen


ausgezeichnet

"Kindern mehr zutrauen" ist ein faszinierendes Erziehungsbuch, das ich allen Eltern nur ans Herz legen kann.

Die Autorin Michaeleen Doucleff ist selbst Mutter und kennt die Probleme mit denen viele Eltern heutzutage zu kämpfen haben. Die vielfach beworbenen Erziehungstipps in Erziehungsratgebern versagen oftmals oder verschlimmern der Situation sogar noch. In ihrem Buch widmet sie sich den Erziehungsstilen der Maya, Inuit und Hadza, die sich teilweise grundlegend von dem unterscheiden, was wir aus der westlichen Welt kennen.

Das Buch ist unterhaltsam und kurzweilig geschrieben. Am Ende des Kapitels werden die wichtigsten Punkte für den Leser nochmals zusammen gefasst und mit praktischen Übungen aufgezeigt, wie das gelesene in die moderne Welt übertragen werden kann.

Für mich war es sehr interessant zu lesen, wie unterschiedlich die Erziehungsstile der westlichen Welt zu denen der indigenen Kulturen sind. Gerade auch die persönlichen Erfahrungen von Michaeleen Doucleff und ihrer Tochter Rosy haben das Buch für mich sehr unterhaltsam gemacht und dabei geholfen zu verstehen, wie sich die im Buch geschilderten Erziehungsstile übertragen und anwenden lassen.

Ein lesenswertes Buch, das meinen persönlichen Horizont erweitert hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2021
Wellenflug
Neumann, Constanze

Wellenflug


ausgezeichnet

Das Buch erzählt die Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch viel gemeinsam haben.

Anna, Tochter eines aufstrebenden jüdischen Stoffhändlers, muss in ihrem Leben einige Schicksalsschläge verkraften. Obwohl sie sich als junges Mädchen sehr für die Geschäfte ihres Vaters interessiert, muss sie nach dem Tod ihrer Schwester als älteste Tochter der Mutter zur Hand gehen. Einblicke in die Geschäfte des Vaters bleiben ihr verwehrt, da dies für eine Frau im 19. Jahrhundert nicht üblich war. Sie heiratet in die Familie der Reichenheims ein, die zu den wohlhabenden Familien Berlins gehört. Ihr Mann Adolph stirbt überraschend und Anna heiratet nach einiger Zeit seinen Bruder Julius. Sie könnte ein glückliches Leben führen, aber ihr Sohn Heinrich verfällt der Spielsucht, zeigt keinerlei Interesse für einen angesehenen Beruf und verliebt sich in eine nicht standesgemäße Frau. Hierauf wird er von seinen Eltern nach Amerika geschickt, wo er wieder zur Vernunft kommen soll.

Marie wächst zusammen mit 12 Geschwistern und ihrer Mutter auf. Ihr Vater ist gestorben. Mit 20 macht sie sich aus der Nähe von Magdeburg auf nach Berlin wo sie Heinrich kennenlernt. Als dieser von seinen Eltern nach Amerika geschickt wird, verspricht er ihr, sie nachzuholen, was er auch tut. Marie und Heinrich heiraten und leben zusammen in den USA. Heinrichs Mutter akzeptiert dies nicht und will von der Schwiegertochter nichts wissen. Nach dem 1. Weltkrieg verschlägt es Marie und Heinrich zurück nach Berlin, aber auch hier bleiben sie aus der Familie ausgeschlossen. Marie und Heinrich bleiben kinderlos, was Marie schwer zu schaffen macht. Als sie herausfindet, dass Heinrich ein uneheliches Kind hat, das im Waisenhaus lebt, beschließt sie den Jungen zu sich zu nehmen. Als die Nazis an die Macht gelangen fliehen Heinrichs Geschwister aus Deutschland. Er aber beschließt zu bleiben und Marie bangt um die Zukunft ihres Mannes und ihres Sohnes.

Im ersten Teil bekommt der Leser die Geschichte aus Annas Perspektive geschildert, während der zweite Teil Maries Sichtweise der Dinge zeigt. Leider sind einige Passagen wie im Zeitraffer geschrieben und könnten etwas detaillierter beschrieben sein. Interessant finde ich, wie es der Autorin gelingt, dass man im ersten Teil mit Anna leidet als z.B. ihr Sohn Heinrich an eine Frau gerät, die nicht standesgemäß ist. Man erhält den Eindruck, dass man Heinrich helfen muss aus dem Sumpf der Spielsucht und der falschen Frauen loszukommen, die nur auf sein Geld aus sind, und versteht wie Anna sich in dieser Situation fühlt. Als dann dieser Teil der Geschichte aus Maries Sichtweise beschrieben wird, ändert sich das. Plötzlich erscheint Anna in einem völlig anderen Licht. Sie zeigt sich unversöhnlich und bis zu ihrem Tod und darüber hinaus, akzeptiert sie die Schwiegertochter nicht, obwohl diese schon viele Jahre mit Heinrich verheiratet ist.
Außerdem gelingt es der Autorin dem Leser ein Bild zu vermitteln, wie die Klassenunterschiede Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts waren. Es existierte ein großes Arm/Reich Gefälle. Während Anna sich um Geld keine Gedanken machen muss, lebt Marie von der Hand in den Mund. Eine Vermischung der Klassen war nicht vorgesehen, man blieb unter sich. Die Konsequenzen, wenn man sich über diese ungeschriebenen Regeln hinwegsetzte, wird an der Ausgrenzung von Marie und Heinrich aus der Familie deutlich.

Ein durchweg gelungenes Buch über zwei starke Frauen und das auf und ab des Lebens.

Bewertung vom 28.08.2021
Der Tod und das dunkle Meer
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer


sehr gut

Stuart Turtons "Der Tod und das dunkle Meer" ist ein Kriminalroman, der dem Leser Spannung bis zur letzten Seite garantiert.

1634 macht sich eine Flotte der Ostindien-Kompanie auf den Weg von Batavia nach Amsterdam. An Bord der Saardam befinden sich der Generalgouverneur von Batavia, der in Amsterdam in die Reihen der Siebzehn Herren aufsteigen soll, zusammen mit seiner Frau Sara und seiner Tochter Lia. Ebenfalls mit an Bord befindet sich der Meisterdetektiv Samuel Pipps, der jedoch als Gefangener reist und auf den in Amsterdam der Galgen wartet, sowie sein Assistent Arent Hayes. Bereits kurz nachdem der Abreise geschehen unheimliche Dinge an Bord, Menschen werden ermordet und es scheint, dass der Teufel selbst mitreist. Samuel Pipps, sein Freund Arent und Sara müssen versuchen das Rätsel zu lösen und die Zeit läuft ihnen davon.

Das Buch bietet 600 Seiten Spannung pur und birgt so manche Überraschung. Jeder Krimifan wird hier auf seine Kosten kommen und seine Freude haben mitzurätseln. Stuart Turton schafft es durch seinen Schreibstil, den Leser von der ersten Seite an zu packen und vor dem inneren Auge erwacht die Geschichte zum Leben.
Neben Krimi erwarten den Buchfan aber auch historische, mystische und romantische Elemente. So fragt man sich unwillkürlich, ob die Romanze zwischen Sara und Arent eine Zukunft hat, ist sie doch bereits mit dem Generalgouverneur verheiratet. Auch weiß man bis zum Schluss nicht, ob hier wirklich der Teufel seine Hand im Spiel hat, geschehen doch immer wieder unheimliche Dinge an Bord.

Meiner Meinung nach ein gelungenes Buch, dass man jedem Krimifan ans Herz legen kann.