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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 966 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2025
Uketsu

HEN NA IE - Das seltsame Haus


gut

Verwirrende Geschichte
An "HEN NA IE - Das seltsame Haus" von Uketsu hatte ich recht hohe Erwartungen, da ich schon "Seltsame Bilder" gelesen habe und begeistert war. Das Buch kam mir neu und erfrischend anders vor. Hier wurden meine Erwartungen allerdings etwas enttäuscht.
Vor einem Hauskauf wird ein Grundriss auffällig, er enthält einen Raum ohne Zugang, und so spekulieren Bekannte des Kaufinteressenten über die Ursachen und Sinn und Zweck des Raumes. Der betreffende Grundriss wird mehrfach abgebildet, so dass man sich beim Lesen selbst ein Bild und eine Meinung bilden kann. Sehr schnell werden die Spekulationen aber konkret und schließen Mord und Beteiligung eines Kindes ein.
Es kommt dann auch noch ein zweites, anders gebautes Haus, mit ins Spiel, an dessen Grundriss wir miträtseln dürfen.
Das Buch ist geheimnisvoll und spannend, der Schreibstil eher distanziert, beschreibend und kühl.
Mir gefällt dieses eintauchen in die alte Kultur und Rituale in Japan, wobei hier nicht alles verständlich und nachvollziehbar bleibt.
Viele Dinge werden logisch aufgeklärt, andere bleiben offen und laden auch nach der Beendigung des Buches zum nachdenken ein.
Mir persönlich blieb alles zu blass, fehlten die Emotionen, ich hätte gerne eine ausführlichere Erklärung gehabt.

Bewertung vom 26.10.2025
Fagan, Kate

Die drei Leben der Cate Kay


sehr gut

Abwechslungsreich erzählt
"Die drei Leben der Cate Kay" von Kate Fagan hat bei mir etwas gebraucht, bis ich in der Geschichte angekommen war. Dann aber hätte ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt.
Erzählt wird hier die Geschichte von Anne Marie Callahan, die ab einem bestimmten Zeitpunkt als Cass Ford lebt und unter dem Pseudonym Cate Kay einen Bestseller schreibt.
Auch aus diesem fiktiven Roman darf man hier so einige Seiten lesen, die aber gut gekennzeichnet sind.
Es ist ein Buch der vielen, schnell wechselnden Perspektiven. Hier schildern viele der Beteiligten ihre Sicht auf die Geschehnisse und beim Lesen zeichnet sich dann nach und nach ein Bild, eine Geschichte ab. Nicht immer stimmt das Erzählte überein, nicht jeder kennt alle Einzelheiten und Facetten.
Das Leben von Cate hatte so einige Wendungen und sie selber hat auch einige schwerwiegende Entscheidungen getroffen, ihre Partnerinnen und auch ihre Karriere betreffend. Nicht immer konnte ich ihr Handeln nachvollziehen, aber es wird immer ausreichend glaubhaft begründet.
Es geht hier um Freundschaft, um Liebe, um Träume und Chancen, gelebte wie verpasste. Eine Fehlentscheidung kann weitreichende Folgen haben, die das ganze Leben beeinflussen und überschatten können. Das wird hier gut beschrieben.

Bewertung vom 22.10.2025
Craig, Erin A.

Das Dreizehnte Kind


gut

Viel verschenktes Potential
"Das Dreizehnte Kind" von Erin A. Craig ist nicht mein erstes Buch der Autorin und vielleicht hatte ich deshalb auch etwas falsche Erwartungen daran.
Von der Gestaltung ist das Buch wunderschön und erwartet habe ich hier eine leicht düstere Fantasy-Geschichte, die Voraussetzungen dafür sind gegeben.
Hazel ist das dreizehnte Kind in einer recht armen Familie, zu ihrer Geburt möchten gleich drei Götter ihre Paten werden, letztendlich wird es der Endgültige, der Gott des Todes persönlich. Von ihrer Familie wird Hazel mit Nichtbeachtung gestraft, bis sie der Gott zu ihrem dreizehnten Geburtstag zu sich holt und wieder alleine lässt.
Hazel schafft es trotzdem zu einer mitfühlenden und ehrlichen Persönlichkeit zu werden, mithilfe einer Gabe wird sie eine begnadete Heilerin.
Es gibt einige Fantasy-Anteile, in der Zwischenwelt und mit den Göttern, die mir gut gefallen, aber die Geschichte wird dann sehr schnell vorhersehbar. Es bahnt sich eine Liebesgeschichte an, die sehr in den Vordergrund tritt und Hazel trifft auch einige Entscheidungen, die für mich nicht nachvollziehbar sind.
Irgendwann hat die Handlung mich dann verloren, es fehlt die Spannung und der Mittelteil ist zu lang geraten.
Die Geschichte hat sehr viel Potential, mit den Göttern, dem Tod persönlich und der Gabe des Heilens, allerdings verliert sie sehr viel davon an eine Romanze und blasse Charaktere.

Bewertung vom 19.10.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


sehr gut

Im Kleinen wie im Großen
Auf "Das Geschenk" von Gaea Schoeters habe ich mich schon sehr gefreut, weil mich der vorige Roman der Autorin wirklich sehr beeindruckt hat. Dieser hier bot auch sehr viel Potential, mir war er aber einfach zu kurz, ich hätte es gerne noch etwas ausführlicher gehabt.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und abwechselnd gelesen, es war gut eingesprochen von Johann von Bülow.
Es gibt Elefanten in Deutschland, 20 000 Stück, geschenkt vom Präsidenten von Botswana. Es ist ein politisches Statement gegen Entscheidungen der deutschen Regierung zum Einfuhrverbot von Jagdtrophäen.
Das Buch hat trotz ernstem Thema sehr viel schwarzen Humor und Sarkasmus, das ist köstlich zu lesen. Hier geht es um Konsequenzen von Entscheidungen, hauptsächlich von Entscheidungen, die über andere getroffen werden, ohne dessen Umstände zu berücksichtigen. Solche Entscheidungen fallen täglich, im Großen wie im Kleinen. Hier wird es richtig groß.
Hier wird viel aus der Sicht der Mächtigen geschrieben, es öffnet schon die Augen. Ganz vieles erkennt man aus unserer realen Politik wieder und es ist schon erschreckend nahe an der Wirklichkeit, ich meine die Aktionen und Reaktionen. Der Text ist pointiert und gibt so viel Stoff zum nachdenken, ein Buch, dass ich wirklich jedem empfehlen kann.

Bewertung vom 04.10.2025
Asimov, Armands A.

Moribundus


ausgezeichnet

Irgendwann reicht es
"Moribundus" von Armands A. Asimov ist der erste Schritt auf der Animals Lane und ich bin jetzt, nach der Lektüre, schon sehr gespannt auf die weiteren.
Garv ist ein kleiner Kater und er erzählt uns hier seine Geschichte, genauso wie er sie auch erlebt hat. Es ist eine sehr interessante Erfahrung das Geschehen aus Tiersicht mitzuerleben. Und nein, es ist keine niedliche Kuschelgeschichte für Kinder. Denn dieser Kater erlebt das Grauen in seinem Alltag und entfesselt es dann selber. Ich möchte hier aber auch nicht den Inhalt vorwegnehmen.
Der Schreibstil ist mitunter sehr poetisch und wunderschön beschreibend und dann kommen wieder Beschreibungen von Grausamkeiten und Leid, die sich auch einbrennen. Ich finde es sehr wichtig, die Gedanken und Gefühle des Katers zu verfolgen, ja klar, so wie ein Mensch sie sieht, aber absolut vorstellbar.
Die Kapitel sind kurz und schnell gelesen, die Situation eskaliert relativ schnell und es kommen auch einige fantastische Elemente dazu.
Der erste Teil der Geschichte, und das ist das tieftraurige daran, ist genauso vorstellbar in so einigen Haushalten, der zweite ist dann schon eher der Fantasie des Autors geschuldet.
Ich mochte die Geschichte sehr, weil sie Anregungen zum Nachdenken bietet und noch eine ganze Zeit lang nachhallt.

Bewertung vom 03.10.2025
Shusterman, Neal

All Better Now


sehr gut

Hat seine Längen
"All Better Now" von Neal Shusterman entfaltet sich wie ein packender Thriller: düster, dystopisch und leider erschreckend nah an einer möglichen Realität. Die Handlung kreist um eine globale Pandemie, die durch ein Virus namens Crown Royal ausgelöst wird – ein Szenario, das unweigerlich Assoziationen zu Corona weckt. Die Infizierten stehen vor einer radikalen Transformation: Während einige schwer erkranken oder sterben, erholen sich andere auf bizarre Weise. Die Genesenen sind plötzlich unfähig, negative Gefühle zu empfinden. Stattdessen strahlen sie Zufriedenheit, Glück und Hilfsbereitschaft aus. Diese "neuen Menschen" schließen sich in harmonischen Gemeinschaften zusammen.
Auf gesellschaftlicher Ebene führt dies zu extremen Umwälzungen. Konsum verliert seine treibende Kraft, wirtschaftliche und politische Strukturen geraten aus den Fugen. Doch was für manche eine Utopie ist, bedeutet für andere eine Bedrohung – und so beginnt ein erbitterter Kampf gegen das Virus mit allen erdenklichen Mitteln.
Die Geschichte beleuchtet diesen Konflikt durch die Augen von Figuren, die beide Seiten repräsentieren, und führt tief in die Fragen von Reichtum versus Glück, Macht versus Zukunft. Dieses Spannungsfeld macht das Buch äußerst fesselnd. Shusterman versteht es, glaubhafte Charaktere zu erschaffen, die das Leserherz bewegen, obwohl manche ihrer Entscheidungen nicht immer nachvollziehbar erscheinen – ein Detail, das auch im echten Leben nicht unüblich ist.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und trägt die Spannung von Anfang bis Ende des Buches. Obwohl eindeutig als Jugendbuch konzipiert, bietet es auch erwachsenen Lesern eine beeindruckende Lektüre. Die Mischung aus dystopischem Setting und gesellschaftlich relevanten Erkenntnissen sorgt dafür, dass die Story nicht nur als Fiktion wahrgenommen wird, sondern erschreckend real wirken kann. Ein Werk, das nachhallt und zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 03.10.2025
Sonntag, Beatrice

Earthventure in Las Vegas (MP3-Download)


sehr gut

Irdischer Zuckerschock
"Earthventure in Las Vegas" von Beatrice Sonntag ist der erste Band der Reihe.
Josh lebt in Las Vegas, arbeitet bei Walmart unter einem verhassten Boss und ist chronisch pleite. Durch einen Zufall wird ihm von einem Außerirdischen ein Job als Reiseleiter angeboten für einen Urlaub auf der Erde. Er soll unfassbar viel Geld dafür bekommen.
Er ist Star Trek-Fan und kann trotzdem nicht so richtig begreifen, was ihm da geschieht, als sich eine Besucherin vom Planeten Angrodan, Ulionk, in seiner kleinen Wohnung mit einnistet.
Sie will ausgewählte irdische Events erleben, wie einen Kindergeburtstag oder einen illegalen Hundekampf und Josh soll alles organisieren.
Das Buch ist sehr unterhaltsam, allerdings mehr in die humoristische Ecke als Science Fiction. Wer sich damit anfreunden kann, wird gut unterhalten.
Es gibt schon ein paar satirische und kritische Blicke auf uns Erdbewohner und einige Aspekte zum nachdenken.
Ich wurde gut unterhalten und würde die Reihe auch gerne weiterlesen.

Bewertung vom 02.10.2025
Hong, Thea

Prinzessin der tausend Diebe - Betrayed


sehr gut

Spannende Welt der Götter und Ahnen
"Prinzessin der tausend Diebe – Betrayed" von Thea Hong ist der erste Teil einer Dilogie in einem koreanischen Setting.
Sora ist die Erbin eines alten und mächtigen Familien-Clans. Gemeinsam mit ihrer Mutter wurde sie schon als Kleinkind verstoßen, da ihr wohl die Magiekraft der Familie fehlte. Jetzt ist ihre Mutter schwerkrank und sie wird auf das Anwesen ihres Vaters zurückbeordert.
Dort wird sie gleich von ihrer Stiefschwester verstoßen und landet in einer Zwischenwelt, wo sie den Gott Ran kennenlernt. Gemeinsam machen sie sich daran die Familiengeschichte aufzuräumen, alte Fehden zu beenden und viele verschiedene Prüfungen zu bestehen.
Mir gefällt diese asiatische Welt mit den Gottheiten und Gebräuchen sehr, allerdings wäre ich dort gerne noch tiefer eingetaucht, es blieb von der Seite recht oberflächlich.
Zwischen Sora und Ran knistert es ab und an, auch in sehr unpassenden Situationen was mich etwas störte, allerdings hielt es sich sonst aber in Grenzen.
Die Prüfungen waren abwechslungsreich und spannend gestaltet, emotional und voller Action.
Der Schreibstil hat mir gefallen, er war beschreibend und gut formuliert, ich hatte oft direkt Bilder im Kopf. Wie schon erwähnt, hätte ich gerne mehr Tiefe erfahren, gerade die Welt der Götter und Ahnen, das war sehr spannend.
Sora hat auch eine Weiterentwicklung erfahren, ich mochte sie zum Anfang so gar nicht, das hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt.
Auf den zweiten Teil bin ich gespannt, obwohl die Geschichte auch so schon einen Abschluss gefunden hat.

Bewertung vom 25.09.2025
Lüftner, Kai

Das krasseste Tier der Erde


ausgezeichnet

Lesen mit Wurm
"Das krasseste Tier der Erde" von Kai Lüftner ist im CalmeMara-Verlag sehr schön umgesetzt werden und mit dem Verkauf werden gleich Spenden gesammelt.
Das Buch hat ein schönes Format für Kinder, nicht zu groß, aber schon ein schönes festes Cover mit großformatigen, durchweg farbigen Seiten.
Das Buch lebt größtenteils durch die, wirklich sehr gelungenen, Illustrationen von Friederike Ablang.
Mir gefällt, dass der Text in Reimen dargestellt wird, er lässt sich sehr gut vorlesen und bleibt den Kindern schnell im Gedächtnis, ist eingängig.
Der Text ist eher kurz, dafür gibt es Seite für Seite mehr zu sehen und zu entdecken.. Hier haben es gerade auch die Details in sich.
Die Geschichte vom Regenwurm hätte für mich noch etwas ausgefeilter und abenteuerlicher sein können, aber Kinder mögen manchmal hier gerade das einfache sehr.
Ich mag dafür den Anhang besonders, der wichtige Informationen über diese Würmer kindgerecht aufbereitet und zusammenfasst.
Ein rundum gelungenes Buch zum vorlesen und zu selber lesen lassen, schon für ganz kleine Kinder.

Bewertung vom 18.09.2025
Aichner, Bernhard

Man sieht nur mit der Schnauze gut


ausgezeichnet

Wirklich sehr lustig
"Man sieht nur mit der Schnauze gut" von Bernhard Aichner ist ein Buch, das mir viel Spaß gemacht hat. Ich bin eigentlich nicht so der Freund von komischen Büchern, aber hier funktioniert der Humor super. Ich habe von dem Autor schon einiges gelesen, kenne und mag seinen Schreibstil sehr, hier verlässt er seine sonstigen Genre und das funktioniert gut.
Aspro ist ein Mischlings-Hund, der es irgendwie geschafft hat, sein Herrchen, den Chef, zu sprengen, unabsichtlich. Nun wird er von einer jungen Polizistin mitgenommen, sozusagen adoptiert und hat jetzt eine neue Chefin und auch irgendwie einen neuen Job.
Aspro darf mit aufs Revier und wird Polizeihund und auch Familienhund, der sich um den neuen Nachwuchs liebevoll kümmert.
Die einzelnen Geschichten, Kapitel sind kurz und mit knackigen Überschriften versehen, es liest sich herrlich hintereinander weg. Alles wird aus der Sicht von Aspro gesehen und gedacht, eine mal etwas andere, erfrischende Perspektive, denn dieser Hund besitzt außer Spürsinn auch noch viel Humor, rabenschwarz.
Trotz allem ist es trotzdem auch noch ein Krimi und nebenbei werden Verbrechen aufgeklärt.
Aus meiner Sicht ist dieses Buch sehr gelungen, eine leichte und lustige Lektüre für zwischendurch.