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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 913 Bewertungen
Bewertung vom 29.05.2025
Reid, Taylor Jenkins

Atmosphere


sehr gut

Griff nach den Sternen
"Atmosphere" von Taylor Jenkins Reid ist mein erstes Buch der Autorin und ich empfand es als echtes Wohlfühllektüre.
Joan Goodwin liebt die Sterne und träumt schon lange von ihnen. Sie brennt für das Weltall und die Raumfahrt, aber für Frauen ist der Weg ins All noch schwieriger. Aber sie wird angenommen, für das Space-Shuttle-Programm der NASA, eine ganz neue Entwicklung.
Joan hat sich auch sehr liebevoll um ihre Nichte Frances gekümmert, seit ihrer Geburt und hat trotzdem eine sehr schwierige Beziehung zu ihrer Schwester. Auch davon wird hier viel erzählt und trägt zur Atmosphäre bei.
Auch Vanessa Ford ist eine der ersten Frauen in diesem Programm und dann auch im All. Die beiden Frauen freunden sich miteinander an, können aber nicht so leben, wie sie gerne würden.
Was mich hier so richtig begeistert hat, waren die Ausführungen zu den Sternbildern, zu den Raumschiffen und der Ausbildung bei der NASA. Das war gut und verständlich geschildert, auch die Flüge ins All, sehr spannend und interessant.
Die Entwicklung von Joan kann man, auch in Rückblicken, gut nachvollziehen, wie sie zu dem Menschen wurde, der sie ist und warum sie welche Entscheidungen trifft. Andere Figuren blieben eher blasser. Da hätte ich gerne noch mehr erfahren, gerade aus dem Arbeitsumfeld.
Für mich ist das hier eine großartig erzählte Geschichte, mit Höhen und Tiefen, mit vielen starken und intelligenten, mutigen Frauen, die sich ihre Zukunft gestalten und dafür kämpfen. Im Mittelteil fand ich etwas zu viel Liebesgeschichte, aber das siht wohl jede Leserin anders.

Bewertung vom 25.05.2025
Würger, Takis

Für Polina


ausgezeichnet

Unvergessen
"Für Polina" von Takis Würger war für mich das erste Buch dieses Autors, aber es wird ganz bestimmt nicht das letzte bleiben. Ich hab es sehr gerne gelesen.
Hannes ist in her ruhiger Junge, er wird alleine von seiner Mutter großgezogen. Die Mutter ist eine tolle Frau, ich mochte ihre Figur sehr. Überhaupt lebt diese ganze Erzählung von den Figuren, hier gibt es Menschen, die sehr echt wirken, von denen man glaubt, mit ihnen befreundet zu sein, si gut zu kennen und mit ihnen aufzuwachsen.
Zusammen aufwachsen wie Hannes und Polina, eine schöne Geschichte, bis zu einer Wendung, die das Schicksal für Hannes bereithält.
Doch er kann Polina nie vergessen, so hat er die Musik, die er für sie einmal komponiert hat und er nutzt sie.
Es ist in schöner Roman, trotz einiger Schwere, er hat schöne Worte und Sätze, vieles, dass in mir nachhallt, dass mir bleiben wird.
Ich mochte die beiden Protagonisten sehr, auch wenn mir so einiges hier nicht ganz glaubhaft wirkt, aber dass darf eine Erzählung ja.

Bewertung vom 24.05.2025
Groschupf, Johannes

Skin City


sehr gut

Gut lesbar
„Skin City“ von Johannes Groschupf ist nicht mein erstes Werk des Autors, daher hatte ich eine ungefähre Vorstellung dessen, was mich erwartet. Der Stil ist oft direkt und unverblümt, die Handlungsstränge fügen sich meist erst nach und nach zusammen.
Die wechselnden Perspektiven lockern die Geschichte auf, was ich generell schätze. Die Spannung hält sich anfangs in Grenzen, steigert sich aber gegen Ende deutlich.
Es handelt sich hier nicht bloß um einen Kriminalfall, sondern fast um eine Milieustudie aus dem Herzen Berlins. Die Stadt spielt eine starke Rolle, was Freude macht, wenn man bestimmte Orte wiedererkennt.
Die Charaktere sind einzigartig und pointiert gezeichnet, auch wenn nicht alles vollkommen überzeugend wirkt.
Mir hat dieser Thriller gefallen, gerade wegen seiner kompromisslosen Art, obwohl ich denke, dass es mal etwas andres ist.

Bewertung vom 23.05.2025
Bußmann, Nina

Drei Wochen im August (eBook, ePUB)


sehr gut

Sehr ruhige Erzählung
„Drei Wochen im August“ von Nina Bußmann erzählt nicht nur von einer Beziehung oder Familie, sondern geht weit darüber hinaus.
Elena reist mit ihren Kindern, einer Freundin der Tochter und dem Kindermädchen Eve in ein französisches Ferienhaus. Ihr Mann Kolja bleibt zurück – aus bestimmten Gründen.
Die Geschichte wechselt zwischen Elenas und Eves Perspektive, zeigt ihre Gedanken und lässt uns ihre unterschiedlichen Sichtweisen erleben. Mal wirken diese Gedanken distanziert, mal bringen sie die Figuren näher. Die Stimmung ist angespannt, fast unheimlich, ohne dass man genau weiß, warum.
Es ist eine Folge von Eindrücken und scheinbar unbedeutenden Ereignissen, von Besuchen und kleinen Katastrophen.
Teilweise hat mir das Buch gut gefallen, doch irgendwie fehlte mir ein roter Faden.
Wer gerne etwas spannenderes liest, für den ist das nicht so geeignet.

Bewertung vom 20.05.2025
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


gut

Geheimnisse
"Seven Ways to Tell a Lie" von Colin Hadler ist in Jugendbuch und es liest sich auch genau so. Ich denke, ein jugendlicher Leser wäre davon auch eher begeistert, obwohl ich es auch gerne gelesen habe.
Es werden Videos verschickt, geteilt und bewertet. Allerdings ist das besondere, eine Gruppe von Jugendlichen erkennt sich in diesen Videos wieder und es wird nicht die Wahrheit gezeigt.
Jetzt ist natürlich die Frage, wer tut das und warum und vor allem, was ist denn die Wahrheit. Nach und nach kommt immer wieder ein neues Detail ans Licht.
Jonah erzählt die Geschichte aus seiner Sicht, aber nach und nach lernt man auch die anderen der Gruppe kennen. Es stellt sich auch heraus, dass oftmals auch in der Lüge ein Körnchen Wahrheit steckt.
Was das jeweils ist und wie die Jugendlichen darauf reagieren, macht die Spannung der Geschichte aus.
Mir hat die Geschichte gefallen, der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen, noch besser hätten mir hier wechselnde Perspektiven aus der Gruppe gefallen.

Bewertung vom 19.05.2025
Jónasson, Jón Atli

Schmerz / Dora und Rado Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Außergewöhnlicher Reihenauftakt
"Schmerz" von Jón Atli Jónasson ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die sich um das das Außenseiter-Duo Dora und Rado von der Kriminalpolizei Reykjavík dreht. Mir hat dieser Einstieg so gut gefallen, dass ich den nächsten Band schon fest auf meine Leseliste gesetzt habe.
Im Thingvellir-Nationalpark verschwindet bei einem Klassenausflug eine Jugendliche. Da alle Polizisten in einem Großeinsatz gebunden sind, wird Dora zu ersten Ermittlungen geschickt. Seit einer schweren Kopfverletzung im Dienst macht sie sonst nur Schreibtisch-Dienst. Auch Rado hat seine Probleme und ist eher der Außenseiter. Beide müssen sich erstmal aufeinander als Team einstimmen, was sehr gelungen beschrieben ist.
Der Schreibstil ist einfach und karg, wie die Landschaft, die uns vor Augen geführt wird. Kurze Sätze und Kapitel, einfache Sprache .Der Fall rückt hier etwas in den Hintergrund, wird her nebenbei aufgeklärt, das Hauptaugenmerk liegt immer bei den Personen. Die werden sehr sorgfältig eingeführt und als Team aufgebaut.
Die Spannung fehlt in weiten Teilen, kein ganz so üblicher Krimi/Thriller. Wer auf sowas aus ist, also einen Kriminalfall, dessen Aufklärung und Spannung, der hat hier das falsche Buch. Es ist mehr eine Studie des Milieus und der Charaktere, gut zu lesen, wenn man sich denn an den Schreibstil gewöhnt hat.

Bewertung vom 18.05.2025
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


sehr gut

Beeindruckend
"Achtzehnter Stock" von Sara Gmuer mochte ich vom Ansatz her sehr.
Wir haben hier die Protagonistin, Wanda, Schauspielerin ohne Erfolg und Mutter einer kleinen Tochter. Sie wohnt in Berlin in einem Plattenbau. Sie hat ganz andere Erwartungen an ihr Leben und auch noch große Träume.
Gedanken und auch Gefühle sind hier gut beschrieben, auch wenn es mir manchmal zu sprunghaft ist.
Ich mochte die Protagonistin nicht, konnte einige ihrer Handlungen nicht nachvollziehen, andere dafür umso mehr. Einiges wirkt sehr echt, mit anderem tat ich mich sehr schwer.
Der Schreibstil hat mir gefallen, mal sachlich und beobachtend, dann wieder her emotional, wie es grad gut passte.
Dieser Roman zeigt sehr gut, wie schwer es im Leben ist, sich selbst und seine Traum nicht aufzugeben, trotz vieler Widrigkeiten und gerad auch als alleinerziehende Frau und Mutter.

Bewertung vom 18.05.2025
Bracht, Helene

Das Lieben danach


sehr gut

Wichtiges und starkes Buch
"Das Lieben danach" von Helene Bracht ist ein sehr wichtiges Buch, das ich mit sehr widersprüchlichen Gefühlen gelesen habe. Es geht um in Thema, das immer noch viel zu oft verschwiegen wird, ob aus Scham oder anderen Gründen. Dabei hilft Offenheit hier sehr viel weiter und hier setzt dieses Buch gut an.
Die Autorin schreibt über eigene, sehr schmerzvolle, Erfahrungen, was diesem Buch Ehrlichkeit und Offenheit verleiht, tut dies aber von einer gewissen sachlichen Ebene aus, was das ganze für mich beim lesen erträglicher macht.
Die Autorin beleuchtet, die ihr widerfahrenen Übergriffe und Gewalttaten, aus einem gewissen Abstand, mit ihrer heutigen Erfahrung. Dabei kann sie sehr gut ausmachen, welche Folgen der Missbrauch für ihr komplettes weiteres Leben hatte, für ihre Liebe, ihre Beziehungen, ihre sexuellen Erfahrungen.
Schwierig zu lesen, gerade weil es auch um ein hilfloses Kind geht, aber wichtig darüber zu reden und offen zu sein. Gut geschrieben.

Bewertung vom 18.05.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Sardinien von dunkler Seite
"Der dunkle Sommer" von Vera Buck ist nicht mein erstes Buch der Autorin. Ich mag ihre Thriller sehr, weil sie Tiefe haben und eine gute Hintergrundgeschichte besitzen.
Tilda, eine bekannte Architektin, kauft auf Sardinien ein Haus für einen symbolischen Euro. Es befindet sich in den Bergen, in einem Geisterdorf. Das Haus, in das sie zieht, das sie renoviert, hat eine sehr gewalttätige Geschichte, die sich nach und nach offenbart.
Wie sich später herausstellt, gibt es aber noch einige, wenige Bewohner. Einer davon ist der alte Silvio, der einzige Überlebende der damaligen Gewalttat. Doch Silvio schweigt. Auch ein Journalist versucht mit ihm zu sprechen.
Auch warum Tilda in die Einsamkeit zieht, bekommt man hier erst so nach und nach mit.
Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die uns auch in die vergangenen Ereignisse bringen und das bringt noch mehr Spannung in die Geschichte.
Die Geschichte ist dunkel, es sind unschöne Ereignisse, die hier verarbeitet werden. Die Spannung ist von Beginn an hoch, fast atemlos liest man weiter, will auch den letzten Zusammenhang begreifen und am End passt es dann auch, wirkt alles aufgeklärt und stimmig.
Die Autorin hat eine gute Art solche Geschehnisse zu dunklen Geschichten zu verarbeiten und das ist ihr auch hier sehr gut gelungen.

Bewertung vom 17.05.2025
Graßmann, Farina

True Crime in Nature


ausgezeichnet

Krimi vor der Tür
"True Crime in Nature" von Farina Graßmann ist ein Sachbuch, das sich fast wie ein Krimi liest.
Auch in der Tier- und Pflanzenwelt scheint es Verbrechen zu geben und denen wird hier auf den Grund gegangen. Das ist sehr unterhaltsam und gelungen zu lesen.
Das Buch kann man von vorne bis hinten durchlesen oder man sucht sich die jeweils interessierenden Kapitel.
Das Geschehen und die Beteiligten werden beschrieben, dann das Ganze auch biologisch begründet und hinterlegt. Oft gibt es dazu auch noch witzige und passende Illustrationen. Hier hätte ich auch gerne Fotos gesehen.
Ich mag, dass man hier etwas dazu kernt, auf ganz lockere, spannende Art. Die Kapitel sind kurz, viele auch dafür geeignet sie gemeinsam mit schon größeren Kindern zu lesen. Auch der Schreibstil ist nicht rein wissenschaftlich, sondern hat auch viel Humor.
Ich hatte hier auf jeden Fall viel Spaß und werde noch öfter in diesem Buch blättern.