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Benutzername: 
Feliz
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 207 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2023
Always have and always will / Seoulmates Bd.1
Lee, Susan

Always have and always will / Seoulmates Bd.1


sehr gut

Das Cover gefällt mir recht gut, auch wenn es nicht besonders aus der Masse heraussticht. Allerdings ist es sehr süß gestaltet und passt dadurch einfach sehr, sehr gut zum Inhalt der Geschichte.

Diese hat mich direkt gereizt: Hannah Cho hat sich immer sehr von der koreanischen Kultur distanziert, schließlich ist sie Amerikanerin und hat ihren besten Freund verloren, weil dieser nach Korea gezogen ist. Doch plötzlich steht Jacob Kim wieder vor ihr und ist nicht mehr der kleine Junge von damals, sondern ein gefeierter K-Drama-Star. Selbst ihre amerikanischen Freunde kennen ihn und Hannah nutzt das aus, um ihren Ex-Freund zurückzugewinnen. Doch je mehr Zeit sie mit Jacob verbringt, desto mehr stellt sich die alte Vertrautheit von früher wieder ein und Hannah erkennt, dass ihr Jacob wirklich wichtig ist. Allerdings muss er wieder zurück in sein Leben nach Korea und eine Fernbeziehung kommt für Hannah auf keinen Fall in Frage.

Ich fand das Setting des Buches sehr reizvoll, natürlich auch weil es in San Diego spielt, aber eben auch weil die koreanische Kultur eine so wichtige Rolle einnimmt. Ich gebe zu, dass ich davon eher wenig Ahnung habe und nur ganz wenige Basics, was Essen oder K-Pop-Bands angeht, kenne, aber ich finde das durchaus spannend, sodass mich die Geschichte von der ersten Seite gereizt hat. Dennoch hat es mir der Schreibstil zu Beginn ein wenig schwer gemacht. Er ist nicht schlecht, auf keinen Fall, aber ich habe eine ganze Zeit gebraucht, um mich so richtig an ihn zu gewöhnen und dann auch tief in die Geschichte einzutauchen. Ich weiß nicht genau, ob es nicht vielleicht auch an der Übersetzung liegt, aber ich hatte zum Teil Probleme, die Emotionen der Charaktere richtig verstehen und nachvollziehen zu können.

Das liegt aber auch an den Charakteren selbst. Ich mochte Hannah und Jacob, aber sie waren dennoch keine typischen Protagonisten einer Liebesgeschichte. Das finde ich tendenziell erst einmal gut, aber hier hat es vielleicht auch dadurch sehr lange gedauert, bis ich sie einschätzen konnte. Hannah ist oft sehr extrem in ihren Ansichten und Meinungen. Dadurch ist sie auch extrem nachtragend und kleinlich. Das finde ich eigentlich sogar ganz gut, weil sie damit mal ein paar andere Charakterzüge vermittelt, aber sie hat mir dennoch zu wenig an andere Menschen und deren Gefühle gedacht. Ich kann ihre ohnmächtige Wut und ihre Hilflosigkeit sogar verstehen, aber die Art, wie sie sie äußert, ist mir oft zu krass, zu rücksichtslos und das hat vor allem zu Beginn dafür gesorgt, dass sie mich etwas genervt hat. Sie ist kein schlechter Mensch, aber man merkt an verschiedenen Stellen, wie jung sie noch ist und wie wenig sie sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen kann. Das ist bei Jacob ein wenig anders. Er hat zwar das harte Leben als Trainee hinter sich und darf in der Öffentlichkeit so gut wie keine wirklichen Gefühle zulassen, aber er scheint dennoch damit sehr viel mehr im Reinen zu sein und kann zumindest mit Hannah in der Hinsicht auch sehr offen sein. Vielleicht auch deswegen habe ich die Charaktere je mehr ich gelesen habe auch immer mehr ins Herz geschlossen. Sie haben mich auch genervt und aufgeregt, aber irgendwann hat mich ihre Geschichte trotzdem in den Bann gezogen.
Dabei war diese zumindest von den Grundzügen her gar nicht so außergewöhnlich. Natürlich ist Jacobs Leben in Korea kein Gewöhnliches, er ist dort ein erfolgreicher Nachwuchsschauspieler, wird überall erkannt und muss sich an die strengen Auflagen seines Managements halten. Davon bekommt man aber eher wenig mit, weil er in San Diego zwar immer wieder erkannt wird, aber er auch versucht, sein Leben als Schauspieler ein bisschen wegzuschieben, um seine Zeit mit Hannah genießen zu können. Dadurch war die ganze Zeit sehr klar, worauf die Story hinauslaufen musste. Das fand ich nicht schlimm, es hat aber ein bisschen den Reiz, den unbedingten Drang weiterzulesen, genommen.

Alles in allem mochte ich das Buch vor allem deswegen, weil die Charaktere etwas ungewöhnlich sind und ich mich erst einmal daran gewöhnen musste, dass beide nicht nur positive Charaktereigenschaften haben, die immer wieder hervortreten. Die Story als solche war aber recht vorhersehbar, auch wenn man sie gut lesen konnte. Wahrscheinlich würde ich auch den zweiten Teil noch lesen wollen, zumal ich gespannt auf diese Geschichte bin.

Bewertung vom 03.12.2023
Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1
Niemeitz, Merit

Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1


gut

Das Cover des Buches ist wirklich schön gestaltet. Ich mag die Kombination aus dem schwarzen Hintergrund und den bronzefarbenen Akzenten, die das Buch auf eine schlichte Art sehr edel wirken lassen. Zudem passt es nahezu perfekt zum Inhalt der Geschichte.

Diese hat mich direkt gereizt: Mabel hat es geschafft, sie kann mit einem Stipendium in Cambridge studieren und endlich ihren Traum verwirklichen. Doch dann lernt ihre beste Freundin Zoe Ashton kennen, der Mabel auf den ersten Blick seltsam vorkommt. Er und seine Freunde sind der Inbegriff der Elite und scheinen mit der mysteriösen Studentenverbindung dem Bund der Stare in Verbindung zu stehen. Mabel versucht alles, um Zoe von ihnen fernzuhalten, doch dann trifft sie auf Cliff, der sie zu verstehen scheint. Doch nichts ist so, wie es scheint und plötzlich ist Mabel viel tiefer die geheimnisvollen Aktivitäten verstrickt, als sie erwartet hätte.

Obwohl ich mich auf dieses Buch gefreut habe, konnte es mich leider nicht so richtig überzeugen. Das lag auch an dem Schreibstil. Dieser ist zwar keinesfalls schlecht, aber er hat es nicht geschafft, mich vollkommen in die Geschichte zu ziehen. Ich konnte das Buch immer wieder ohne große Probleme weglegen und hatte auch nicht das Bedürfnis, es unbedingt weiterlesen zu wollen. Das hat dafür gesorgt, dass ich zwar immer wieder Abschnitte gelesen habe, aber selten mehrere Kapitel am Stück.

Dabei mochte ich vor allem Mabel durchaus recht gerne. Mir gefiel, dass sie immer sehr genau weiß, was sie will und setzt sich dann auch durch, egal was andere über sie denken. Sie setzt sich immer für das ein, was sie für das richtige hält, selbst wenn sie damit auf heftige Widerstände stößt und sich selbst das Leben schwerer macht. Vor allem mit ihrer Unterstützung für Zoe hat sie es geschafft, mich von sich zu überzeugen. Generell ist die Freundschaft der beiden vor allem zu Beginn wirklich bewundernswert. Ich mochte, dass sie wirklich füreinander da sind und sich aufeinander verlassen können. Während ich hier deutlich gemerkt habe, warum die beiden sich mögen und so gute Freundinnen sind, fehlte mir genau das bei Cliff. Ich konnte ihn nicht so richtig greifen und vor allem in den Interaktionen hat es ewig gedauert bis man sowas ähnliches wie einen Funken bemerken kann. Das hat mir persönlich einfach zu lange gedauert, ich möchte einfach erkennen, dass die Protagonisten mehr füreinander empfinden und nicht raten müssen, ob es überhaupt zutrifft. Ebenso wie der Romance-Aspekt hat sich auch der Rest der Story extrem gezogen und ab einem gewissen Punkt hatte ich wirklich keine Lust mehr, weiterzulesen. Zwar fand ich die Auflösung letztlich recht in Ordnung, aber leider nicht so überzeugend, dass es für mich das Buch gerettet hätte.

Alles in allem konnte mich das Buch leider nicht so überzeugen, wie ich gehofft hatte. Ich mochte zwar Mabel durchaus, aber die Story hat sich für mich zu sehr gezogen und vor allem die Beziehung mit Cliff konnte mich nicht wirklich überzeugen. Ich denke nicht, dass ich den zweiten Teil noch lesen werde.

Bewertung vom 03.12.2023
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


ausgezeichnet

Das Cover sticht auf jeden Fall auf den ersten Blick ins Auge. Die Kombination aus Lila, Dunkelrot und Gelb ist zwar gewöhnungsbedürftig, fällt aber definitiv auf und passt auf eine seltsame Weise auch perfekt zum Inhalt der Geschichte. Es lässt die eigentlich friedlich erscheinende Landschaft irgendwie bedrohlich und düster wirken, was die Stimmung sehr gelungen einfängt.

Zehn Jahre nachdem ein schrecklicher Unfall die Freundesgruppe rund um die Polizistin Cara auseinanderriss und in alle Winde zerstreute, treffen sie sich am Todestag ihres Freundes wieder auf der irischen Insel Inishmore, auf der ihre Freundschaft begann. Cara lebt mittlerweile wieder auf der Insel und freut sich ihre Freunde wiederzusehen, die es nach London und Los Angeles verschlagen hat, wiederzusehen. Doch ausgerechnet ein schrecklicher Schneesturm die Insel von der Außenwelt abschneidet, als ein Mensch die Klippen herunterstürzt und stirbt. Nach und nach brechen die alten Konflikte der Freunde wieder auf und ihre Freundschaft scheint nicht mehr zu retten sein.

An dieses Buch hatte ich gar nicht so hohe Erwartungen, ich wollte einfach mal wieder einen Thriller lesen, der mich fesselt und unterhält. Vielleicht auch deswegen konnte mich das Buch ab der ersten Seite fesseln. Der Schreibstil ist wirklich gelungen. Er hat eine gewisse Eindringlichkeit, die dafür sorgt, dass ich immer weiterlesen wollte, auch um zu erfahren, was genau denn jetzt passiert ist.

Die Geschichte hat ein bisschen gebraucht, um richtig in Fahrt zu kommen. Das liegt natürlich vor allem daran, dass man zunächst das Setting und die Umstände des Treffens der Freunde verstehen muss. Dadurch habe ich ein wenig gebraucht, um in der Geschichte anzukommen, weil mir zu Beginn die Begleitumstände nicht ganz klar waren. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie alle noch Teenager waren oder gerade so erwachsen, als der Unfall passiert ist, der ihre Freundschaft dann endgültig beendet hat, aber tatsächlich ist dem ja nicht so. Diese Fehleinschätzung wird aber auch durch die Autorin sehr bewusst geschürt, indem immer nur kleine Teile der Geschichte preisgegeben werden, manches gleichzeitig sehr bewusst weggelassen wird. In manchen Punkten fand ich, dass das durchaus Sinn ergeben hat, in anderen mochte ich es nicht so, weil ich mir so ein vollkommen falsches Bild von den Lebensumständen der Personen gemacht habe, bei denen ich Schwierigkeiten hatte, sie wieder aus meiner Vorstellung von diesen zu verbannen. Wenn das nur bei wenigen Kleinigkeiten der Fall wäre, hätte mich das vermutlich nicht gestört, hier wird aber immer wieder sehr bewusst eingesetzt, um Plottwists zu erzeugen, was ich ab einem gewissen Punkt dann doch ein wenig plump fand, weil man darauf sowieso nicht hätte kommen können, weil einem eben die Infos dazu gefehlt haben. Ein- oder zweimal hätte das durchaus einen guten Effekt gehabt, aber mir persönlich hat es zu sehr überhandgenommen.

Auch die Charaktere haben es mir ein bisschen schwergemacht. Ich mochte Cara durchaus, aber ich hatte weder bei ihr noch bei den anderen ihrer Freunde das Gefühl, richtig erfassen zu können, wer sie sind. Das hat sich gefühlt bis zum Ende gezogen und dadurch habe ich auch mit ihnen nicht so richtig mitfiebern können. Dadurch dass das Setting und die Art der Geschichte ebenfalls nicht ganz neu ist, ist die Geschichte zwar durchaus auf ihre Art und Weise unterhaltsam und spannend, aber leider nicht viel mehr.

Alles in allem habe ich das Buch in wirklich kurzer Zeit durchlesen können, einfach weil der Schreibstil es nahezu direkt schafft, mich zu fesseln, der Rest ist aber weniger bemerkenswert, ich habe viele Entwicklungen so ähnlich vorhergesehen und nie eine richtige Verbindung zu den Charakteren aufbauen können, sodass ich das Buch zwar spannend fand, aber es mir vermutlich nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 16.11.2023
Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt / Coldest Winter Bd.1
Cherry, Brittainy C.

Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt / Coldest Winter Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir recht gut, ich mag die Kombination aus den pastelligen Blau- und Rosatönen in Kombination mit den hellen Eiskristallen im Hintergrund, die das ganze Cover sehr winterlich wirken lassen.

Die Story war ebenfalls sehr vielversprechend: Als Holly Jackson an Weihnachten vor ihrer ganzen Heimatstadt von ihrem Verlobten für ihre beste Freundin verlassen wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Deswegen hat sie sich auch fest vorgenommen, dieses Jahr an Weihnachten nicht ohne einen festen Freund nach Hause zurückzukehren. Sie beginnt also einen Mann nach dem anderen zu daten, doch niemand von ihnen lässt sich auf ein zweites Date. Widerwillig bietet ihr der Restaurantbesitzer Kai, in dessen neueröffneten Lokal sie ihre Treffen regelmäßig abhält, an, sie bei der Suche nach einem Freund zu unterstützen. Schließlich will er nichts lieber als, dass Holly ihre Dates endlich wieder woanders abhält. Doch je erfolgreicher seine Hilfe ist, desto mehr bereut er sie, denn Holly hat sich bereits mehr in sein Herz geschlichen als er gedacht hätte.

Ich liebe die Bücher von Brittainy C. Cherry und da bildet auch dieses zum Glück keine Ausnahme, obwohl es anders ist als ihre üblichen Bücher. Das merkt man schon am Schreibstil, dieser ist zwar gewohnt mitreißend und fesselnd, aber nicht ganz so emotional und poetisch wie ich es sonst von ihr gewohnt bin.
Das gilt auch für die Story. Ich mochte sie, das ist keine Frage, aber sie kommt an Tiefe, Emotionen und Gefühl nicht so ganz an andere ihrer Bücher heran. Das bedeutet nicht, dass ich nicht mit Holly und Kai mitgefiebert hätte, im Gegenteil ich habe beide ab der ersten Minute in mein Herz geschlossen und die ganze Zeit darauf gewartet, dass sie endlich zueinander finden. Ich habe Holly mit ihrer meistens sehr positiven, offenen Art direkt gemocht und es hat mir das Herz zerrissen, mitanzusehen, wie die wichtigsten Menschen in ihrem Leben sie verraten. Das hat sie einfach nicht verdient und ich fand es so mutig, dass sie sich direkt wieder ins Dating gestürzt hat, obwohl sie gerade so schlimm betrogen wurde. Auch Kai mochte ich trotz seiner zu Beginn mürrischen Art super gerne. Er ist immer für die Menschen da, die ihm wichtig sind und stellt seine Bedürfnisse immer hinter deren an. Deswegen wollte ich ihn auch manchmal einfach schütteln und ihm sagen, dass er einmal an sich und seine Gefühle denken soll. Zum Glück wurde sowohl seine Stimmung als auch seine Kommunikation mit dem Verlauf des Buches immer besser.

Die Geschichte als solche fand ich durchaus gelungen, wenn auch recht vorhersehbar. Natürlich wusste ich nicht jeden einzelnen Twist, aber im Großen und Ganzen lag ich schon sehr richtig mit meinen Vermutungen. Das hat das Buch jetzt nicht schlechter gemacht, aber wahrscheinlich habe ich bei Brittainy C. Cherry immer so hohe Erwartungen, dass ich dann schon fast enttäuscht bin, wenn das Buch mal nicht hochemotional, mitreißend und überraschend ist.

Alles in allem ist das Buch eine schöne Weihnachtsgeschichte, die mich mitgenommen hat und deren Charaktere ich ab der ersten Seite fest in mein Herz geschlossen habe. Ich freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe und bin gespannt, ob man zumindest ein paar der Charaktere wiedertreffen kann.

Bewertung vom 16.11.2023
Atalanta
Saint, Jennifer

Atalanta


gut

Das Cover des Buches gefällt mir ziemlich gut, ich mag, dass es wirkt, als würde es sich an einer antiken Tonvase orientieren in den entsprechenden Orangetöne in Kombination mit der schwarzen und weißen Gestaltung der Figuren. Dadurch wird direkt deutlich, um welche Art von Buch es sich hierbei handelt. Allerdings fand ich schade, dass die Gestaltung nicht den ersten Büchern nachempfunden ist, zwar passen die Buchrücken halbwegs zusammen, aber dieses Buch bricht durch die fehlenden goldenen Akzente schon mit der bisherigen Darstellung.

Ich liebe antike Mythen und habe mich schon auf die verschiedensten Arten mit ihnen auseinandergesetzt. Atalantas Geschichte kannte ich aber dennoch nur in Grundzügen, da war mir die Suche nach dem goldenen Vlies schon deutlich präsenter. Genau aus dem Grund wollte ich aber dieses Buch unbedingt lesen, zumal es sich bei Atalanta ja um eine eher ungewöhnliche weibliche Heldin der Antike handelt. Der Schreibstil war für mich erst einmal ungewohnt und habe dadurch etwas gebraucht, um so richtig in die Geschichte zu finden. Atalantas Geschichte wird distanziert, manchmal fast emotionslos erzählt und es fiel mir deswegen schwer, so richtig mitzufiebern. Ich habe ihre Geschichte mit Interesse gelesen, aber ich habe nicht mit ihr mitgelitten oder wollte unbedingt, dass sie ihr eigenes Schicksal ändern kann. Deswegen hatte ich auch nie das Bedürfnis, dieses Buch in einem Zug durchzulesen, ich habe immer wieder zwischendurch ein paar Kapitel gelesen und fand das auch vollkommen okay so.

Atalanta als Person fand ich unglaublich spannend, aber so richtig hat sie es nicht in mein Herz geschafft, vielleicht weil sie emotional nicht so nahbar ist. Das liegt definitiv daran, dass sie von einer Bärin aufgezogen wird und dadurch natürlich auch nicht weiß, wie Menschen mit ihren Gefühlen umgehen und sie lernt es auch später nicht, da sie einfach viel zu wenig Kontakt mit Menschen hatte bis sie auf die Reise mit den Argonauten geht. Ich mochte dabei eigentlich sogar gerne, dass sie keine Spielchen spielt oder manipulativ ist und somit im krassen Gegensatz zu Medea steht, die in der Geschichte ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Sie versteckt sich und ihre Fähigkeiten den Männern gegenüber auch nicht, sondern es ist ihr immer wichtig, sich zu beweisen und zu zeigen, dass sie die beste Jägerin ist. Das alles hat sie durchaus zu einer starken Heldin gemacht, aber ich hatte dennoch nie das Gefühl, wirklich Teil der Handlung sein zu können, sondern sie lediglich mit einem distanzierten Interesse zu verfolgen. Das fand ich ziemlich schade, weil die gesamte Handlung und auch Atalanta als Protagonistin definitiv das Potential gehabt hätte, sehr viel emotionaler zu gestalten. Vor allem die Reise der Argonauten wird fast schon beiläufig erzählt, was ich sehr enttäuschend fand. Ich kannte die Geschichte der Argonauten nur in seinen Grundzügen und habe mich eigentlich gefreut, mehr zu erfahren, aber bis auf die Szenen mit Medea fand ich alles sehr blass und fast schon uninteressant. Vor allem die Beziehungen mit den anderen Teilnehmern der Reise kamen mir zu kurz, sie war immerhin eine Frau unter Männern. Natürlich eine, die über besondere Fähigkeiten verfügt und sich auch gegen jeden der Männer hätte verteidigen können, aber genau das spielte so gut wie keine Rolle. Natürlich interagiert sie immer wieder mit ihnen und muss sich auch gegen Anfeindungen wehren, aber so richtig um ihren Platz kämpfen muss sie nicht. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass diese Männer ihr oft egal sind, sie kümmert sich zwar um ihren eigenen Ruhm, aber glaubt auch, dass sie ihnen überlegen ist (oft zu Recht). Deswegen hatte ich oft das Gefühl, dass sie gar nicht wirklich mit ihnen zusammenarbeiten will, weil es einfach unter ihrer Würde ist. Auch wenn es natürlich um Atalanta geht, hätte ich dennoch gerne mehr über Jason oder anderer seiner Männer erfahren und war zum Schluss fast schon frustriert, wie unaufgeregt all die Abenteuer erzählt wurden.

Alles in allem habe ich von dem Buch deutlich mehr erwartet. Es war nicht schlecht, war trotz seiner Nüchternheit auch recht angenehm zu lesen, aber ich wurde einfach nicht mitgerissen, weder von Atalanta als Protagonistin noch von der Handlung. Das fand ich extrem enttäuschend, weil es einfach so viel mehr Potenzial gegeben hätte.

Bewertung vom 05.11.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


gut

Das Cover finde ich tatsächlich nicht so richtig aussagekräftig. Ja, es passt perfekt zum Setting, aber es sieht eben auch aus wie viele andere Krimis oder Romane. Er wäre mir in der Buchhandlung vermutlich nicht weiter ins Auge gesprungen, auch wenn die Gestaltung ja grundsätzlich gelungen ist.

Mit der Story ist es allerdings recht ähnlich: Auf ihrem Weg von der Schule nach Hause findet die kleine Frida einen Toten. Bei diesem handelt es sich um den bekannten Waldschützer Mats Anderberg, der sich in seiner Heimat viele Feinde damit gemacht hat, dass er nur noch nachhaltige Forstwirtschaft in den Wäldern Järmlands will. Die Stockholmer Ermittler Maya Topelius und ihr Kollege Pär Stenqvist sollen herausfinden, wer den Umweltschützer so unbedingt loswerden wollte, dass er ihn in dem einsamen Waldstück ermordet hat. Dabei stellen sie fest, wie viele Feinde er sich mit seinen Zielen, aber auch durch seine Art gemacht hat, doch es ist nicht immer alles so, wie es zu Beginn scheint und als ein kleines Mädchen im Wald verschwindet, könnte es schon zu spät sein.

Ich lese eigentlich ziemlich gerne Krimis, doch das ist in der letzten Zeit ein wenig kurz gekommen, sodass ich mich gefreut habe, mal wieder einen lesen zu können, zumal die Stimmung in diesem perfekt zum Wetter passt. Komplett überzeugen konnte er mich allerdings nicht, was auch am Schreibstil liegt. Ich fand diesen zwar durchaus fesselnd, manchmal aber auch sehr umständlich. Nicht weil er besonders kompliziert gewesen wäre, sondern eher weil er gestelzt und manchmal ein bisschen unnatürlich wirkt. Besonders fällt das bei Gesprächen auf, die man so auf die Art niemals führen würde. Natürlich muss man keine Umgangssprache verwenden, das macht Bücher dann oftmals auf eine andere Art unnatürlich, aber hier wirkt es oft zu stringent und logisch im Ablauf. Auch die Sicht des Kindes fand ich immer wieder unglaubwürdig. Natürlich ist Frida kein Kleinkind mehr und mit zehn bekommt man mehr mit, als viele Erwachsene einem zutrauen, aber oft wirkten ihre Überlegungen überhaupt nicht kindgerecht, sondern eher wie die einer älteren Person. Vor allem im Kontrast dazu, dass sie bei manchen Dingen dann wieder deutlich jünger als zehn wirkt, fand ich das nicht so ganz überzeugend. Aber natürlich ist dennoch jedes Kind anders und vielleicht ist es eher der manchmal fast nüchterne Schreibstil auch im Kontext von Fridas Erzählung, der dafür sorgt, dass ich es wenig überzeugend fand. Irritierend war für mich zunächst auch, dass alle geduzt werden, das ist in Deutschland ja eher unüblich, eventuell wäre hier eine Erklärung gut gewesen, dass das in Schweden total normal ist, selbst wenn man die Leute nicht kennt. Ich fand aber gut, dass man es so durchgezogen hat, weil es einfach ein besseres Verständnis des Umgangs in Schweden miteinander entstehen lässt.

Durch den Schreibstil hatte ich auch mit den Charakteren so ein bisschen meine Probleme. Ich mochte Maya und Pär eigentlich ziemlich gerne, zumal sie als Partner so wunderbar harmonisch waren. Mir gefiel, dass es keine Probleme zwischen ihnen gab, sondern sie vielmehr recht gute Freunde waren, die sich in Bezug auf die Ermittlungen wirklich gut ergänzt haben. Aber ich hatte Probleme vor allem Maya zu greifen. Ich habe oft nicht verstanden, warum sie auf eine bestimmte Art handelt. Es wirkte sehr oft so, als müsste sie das tun, weil es eben Teil der Handlung ist, nicht weil sie sonst so handeln würde. Das bedeutet nicht, dass ich den Fall nicht hätte spannend gefunden hätte, ich mochte es eigentlich so sehr gerne, wie viel man über nachhaltige Forstwirtschaft lernt und wie wenig das in Schweden (und vermutlich auch sonst auf der Welt) angewendet wird. Das reicht allerdings nicht aus, um mich komplett in die Geschichte zu ziehen. Es bleibt alles in allem für mich einfach etwas oberflächlich und ich kann nicht so richtig mitfiebern, was ich unbedingt brauche, um mich richtig in einen Krimi hineinzuziehen lassen zu können.

Bewertung vom 05.11.2023
Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2
Moninger, Kristina

Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2


ausgezeichnet

Die gesamte Gestaltung des Buches ist ebenso wie die des ersten Teils einfach nur schön. Ich liebe die Cover, ich liebe, dass diese ein Bild ergeben, ebenso ist der Buchrücken und der Farbschnitt des Buches unglaublich gelungen. Ich mag einfach gut und zusammenpassend gestaltete Bücher und dieses erreicht dabei ein sehr gutes Level, einfach weil man die komplette Reihe auf verschiedene Weise im Regal organisieren kann und es immer toll aussieht.

Die Geschichte geht nahezu nahtlos dort weiter, wo der erste Teil geendet hat: Isabella White sollte ein perfektes Leben habe, sie hat das Hotel ihrer Eltern geerbt und lebt in einem riesigen Haus mitten in den Dünen von Harbour Bridge. Doch Isabella ist einsam, seit damals kann sie niemanden mehr an sich heranlassen und mit ihren Freundinnen hat sie schon lange keinen wirklichen Kontakt mehr. Das ändert sich, als es immer mehr Hinweise zum Verschwinden von Josie gibt und Avery und Odina versuchen wollen, herauszufinden, was damals passiert ist. Doch das muss Isabella unbedingt verhindern, schließlich trägt sie Mitschuld an ihrem Verschwinden. Doch nicht nur die Ermittlungen belasten sie, da ist auch noch ihr unglaublich nerviger Nachbar Preston, der Tag und Nacht an seinem Haus arbeitet und Isabella um ihren Schlaf bringt. Wenn er nur nicht so gut aussehen würde und sie mit seinen frechen Aussagen so aus dem Konzept bringen würde.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den ersten Teil zwar ganz okay war, aber für mich leider auch nicht mehr. Ich mochte allerdings das Setting und den Schreibstil unglaublich gerne, deswegen habe ich mich dann dazu entschieden, den zweiten Teil doch noch zu lesen, zumal ich wissen wollte, was denn jetzt mit Josie passiert ist und habe es zu keiner Sekunde bereut. Der Schreibstil ist auch hier wieder wirklich gut und da ich das Setting schon kannte, bin ich deutlich schneller und tiefer in die Geschichte eingetaucht. Außerdem habe ich das Buch echt verschlungen, auch weil ich unbedingt wissen wollte, was hinter Isabellas Fassade steckt und warum sie auf keinen Fall ihre Freudinnen zurückwill, obwohl es augenscheinlich ist, wie sehr sie sie vermisst.

Allgemein ist es für mich neben dem wirklich tollen Setting vor allem Isabella als Person, die das Buch so lesenswert macht. Das habe ich vor dem Lesen so nicht erwartet, ich war viel eher enttäuscht, dass sich die nächste Geschichte nicht um Odina dreht, deren Story ich auf den ersten Blick vielversprechender fand. Das liegt natürlich auch daran, dass Isa sich im ersten Teil extrem von ihren ehemaligen Freundinnen zurückgezogen hatte und man von ihr allerhöchstens Ablehnung mitbekommt. Ich bin allerdings mehr als froh, ihre Geschichte gelesen zu haben, sie ist wirklich herzzerreißend und ich kann sie unglaublich gut verstehen, dass sie den Kontakt mit ihren Freundinnen bewusst vermieden hat, zumal sie auch extreme Schuldgefühle gegenüber Josie hat. Ich habe es genossen zu sehen, wie sie ihren Schutzpanzer nach und nach gegenüber Avery und Odina, aber auch gegenüber Preston abgelegt hat, auch wenn es immer wieder Rückschläge und Kommunikationsprobleme gab. Ich mochte aber die leidenschaftliche Isa, die dafür kämpft, was sie liebt und die es schafft, ihre emotionslose Hülle abzustreifen, die wieder surft und die sich für die Umwelt ihrer geliebten Insel einsetzt. All das sind Eigenschaften, die ich so zu Beginn gar nicht von ihr erwartet hätte, die sie aber so besonders machen. Preston bleibt im Gegensatz dazu ein bisschen blass, das liegt aber auch daran, dass man alles aus Isas Sicht erlebt und seine nicht erleben kann. Das hat mich im ersten Teil noch deutlich mehr gestört als in diesem, weil man trotzdem merkt, wie wichtig sie ihm ist. Ich mochte, dass er ihre Grenzen immer akzeptiert, immer noch einmal nachfragt, anstatt einfach zu machen und es dennoch so gut wie immer schafft, für sie da zu sein. Das alles versucht er immer wieder, obwohl Isa ihn immer wieder zurückweist und vor ihm bzw. ihren Gefühlen flüchtet, während er mit seinen eignen Problemen zu kämpfen hat.

Alles in allem habe ich dieses Buch wirklich gerne gelesen und ich bin mittlerweile vollkommen drin in der Welt rund um Josies Blythes Verschwinden und den Ermittlungen der Freundinnen dazu. Ich habe Isas Geschichte und sie selbst geliebt, weil es verdient hat, dass sie erzählt wird und so viel mehr ist als die arrogante Fassade, die zu Beginn zur Schau trägt. Ich freue mich schon riesig auf Odinas Geschichte und will unbedingt wissen, was mit Josie passiert ist und ob sie vielleicht doch noch lebt.

Bewertung vom 01.11.2023
Auden Hill University - How Far We Fall
Pauss, Julia

Auden Hill University - How Far We Fall


sehr gut

Das Cover des Buches gefällt mir tatsächlich nicht besonders gut. Das liegt vor allem daran, dass ich persönlich die Kombination des recht schlichten Covers in Kombination mit dem Efeu eher kitschig finde. Ich verstehe durchaus den Grund, aber mir hätte das dunkelgrüne Cover mit den hellen Buchstaben deutlich besser gefallen, wenn man die Ranken einfach weggelassen hätte.

Die Geschichte klang da schon vielversprechender: Ivy Donovan hat es geschafft: Sie hat dank einer Stiftung ein großzügiges Stipendium und einen Studienplatz an der renommierten Auden Hill University erhalten. Doch dann erfährt, dass vor sich eine Stipendiatin vor zwei Jahren angeblich im See der Universität umgebracht hat und dass sie nun deren Zimmer bewohnt. Als Ivy dann noch auf Liebesbriefe stößt, die offenbar von ihr geschrieben wurden, ist ihre Neugier geweckt, schließlich studiert sie nicht umsonst Journalismus. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf eine geheimnisvolle Studentenverbindung, zu der auch der unausstehliche Reed Jacobi zu gehören scheint. Doch obwohl sie alles verabscheut für das Reed steht, fühlt sie sich dennoch immer mehr zu ihm hingezogen und er scheint ein Geheimnis zu hüten, das keinesfalls gelüftet werden darf.

Ich war ein bisschen skeptisch zu Beginn des Buches, weil ich in letzter Zeit viel gelesen habe, was mit Elite-Universitäten und geheimnisvollen Studentenverbindungen zusammenhing und ich war selten vollkommen überzeugt. Auch hier gefiel mir nicht alles, aber vor allem der Beginn konnte mich im Vergleich deutlich mehr überzeugen. Das liegt auch an den wirklich sehr gelungenen Schreibstil. Dieser hat mich ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen und dafür gesorgt, dass ich recht schnell durch die Seiten geflogen bin.

Die Charaktere haben es mir ebenfalls recht leicht gemacht. Zu Beginn des Buches habe ich aus irgendwelchen Gründen gedacht, dass Ivy eher zurückhaltend und eher ruhig wäre, aber das habe ich ganz schnell revidiert. Sie ist wirklich taff, weiß genau, was sie will und setzt sich auch gegen Widerstände durch. Das fand ich sehr beeindruckend und damit habe ich gar nicht gerechnet. Ich mochte, dass sie sich nicht einschüchtern lässt, selbst wenn sie das Gefühl hat, dass es keine Möglichkeit gibt, die Wahrheit aufdecken zu können. Auch Reed mochte ich ziemlich gerne, weil auch bei ihm deutlich wurde, dass mehr hinter der Fassade steckt, als vor allem Ivy ihm zu Beginn zugesteht. Mein größtes Problem mit ihnen war, dass ich das Gefühl hatte, sie nicht in aller Tiefe kennenlernen zu können. Ich hatte das Gefühl, beiden wurde ein Steckbrief mit ihrem familiären Background zugeschrieben und der wird auch erwähnt, mehr aber auch nicht. Ich hätte gerne das Verhältnis zwischen Ivy und ihrer Mutter, vielleicht auch inwiefern ihr Vater überhaupt jemals eine Rolle gespielt hat, näher betrachtet, zumal sowas immer Auswirkungen auf die Charakterentwicklung hat. Es wirkte einfach so, als würde ihr Leben zu sehr auf die Uni und die Beziehung mit Reed beschränken, sodass ihre Zeit vorher kaum noch von Bedeutung ist. Bei Reed wird ein bisschen mehr deutlich, warum er so handelt, wie er es tut, aber auch hier hätte ich mir mehr Interaktionen mit anderen gewünscht. Vor allem die Beziehung zu seiner Familie ist enorm wichtig und sein Bruder immerhin ebenfalls auf der Uni, dennoch erlebt man sie nur ein, zweimal wirklich zusammen und das auch nur so kurz, dass ihre Beziehung nicht so richtig deutlich werden kann. Das fand ich super schade, weil es das Buch dadurch manchmal die Nachvollziehbarkeit nimmt und mir persönlich auch das tiefere Verständnis für die Figuren.

Bei der Geschichte geht es mir recht ähnlich. Zu Beginn hat sie mich unglaublich gefesselt und ich wollte unbedingt wissen, was wie passiert ist. Die Entwicklung dahin war erst auch noch sehr nachvollziehbar und gelungen, nach und nach für mich dann aber sehr vorhersehbar und keineswegs überraschend, was ich super schade fand. Natürlich hat man manchmal sehr zufällig die richtige Idee, hier fand ich es aber sehr absehbar. Zudem fand ich die Entwicklung der Beziehung zwischen Ivy und Reed ab einem gewissen Punkt unglaubwürdig und viel zu schnell. Dass sie sich anziehend finde und das auch mehr als nur körperlich war schnell klar, dass dafür aber beide gewisse Schranken überwinden müssen war ebenso deutlich. Diese wurde mir dann aber zu abrupt eingerissen, statt sie langsam abzutragen.

Alles in allem hat mir das Buch, auch wegen des sehr gelungenen Schreibstils zu Beginn außerordentlich gut gefallen, nach und nach fand ich die Entwicklung aber nicht mehr so richtig glaubwürdig und es fehlte mir der nötige Tiefgang. Wahrscheinlich wäre es sogar gut gewesen, das Buch in zwei Teile aufzuteilen, wovon ich sonst nicht unbedingt ein Fan bin, um beiden Charakteren den Raum zur Entwicklung zu lassen.

Bewertung vom 08.10.2023
The Rules of Dating / Men of Manhattan Bd.1
Keeland, Vi;Ward, Penelope

The Rules of Dating / Men of Manhattan Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover finde ich ehrlich gesagt nicht so gelungen, aber so geht es mir meistens bei den Büchern von Vi Keeland und Penelope Ward. Zwar mag ich die Farbkombination aus dem Schwarz, Weiß und Gold, aber die Gestaltung wirkt eher generisch und wird den tollen Büchern nicht gerecht.
Die Geschichte klang ebenfalls vielversprechend: Billie ist vollkommen vor den Kopf gestoßen, als sie zufällig in dem Handy ihres Freundes daraufstößt, dass er sich immer noch auf Tinder mit anderen Frauen trifft. Spontan organisiert sie zu seinem Geburtstag eine Feier mit allen Frauen von Tinder und sticht ihm das Logo der App auf den Oberarm. In diese ‚Party‘ platz ausgerechnet Colby Lennon, Billies neuer Vermieter. Trotz dieser Vorstellung reizt die heiße Tattoo-Künstlerin Colby ab der ersten Sekunde, zumal sie sich direkt hervorragend mit seiner Tochter Saylor versteht. Doch Billie will nach den letzten Fehlschlägen auf keinen Fall erneut auf Dates gehen, egal wie sehr sie sich zu Colby hingezogen fühlt. Dennoch treffen sich die beiden immer wieder zufällig und später auch immer häufiger zu Nicht-Dates, doch auch diese sorgen nicht dafür, dass die Anziehung der beiden abnimmt.
Ich liebe den Schreibstil von Vi Keeland und Penelope Ward, weil er es jedes Mal schafft, mich ab dem ersten Satz, den ich lese, vollkommen in die Geschichte zu ziehen und mich bis zum Ende zu fesseln. Das ist zum Glück auch bei diesem Buch der Fall, ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen.
Das liegt auch an den unglaublich liebenswerten Charakteren. Ich fand zwar Billies Aktion gegenüber ihrem Ex-Freund sehr extrem, aber auch irgendwie nachvollziehbar, schließlich ist es schon sehr mies ihr, aber auch den anderen Frauen gegenüber, nicht ehrlich zu sein und andere zu daten, während man in einer festen Beziehung ist. Mein größtes Problem mit ihrer Aktion war deswegen auch nicht ihr Verhalten gegenüber Kaiden, sondern die Frauen ins offene Messer laufen lässt. Diesen eher negativen ersten Eindruck kann sie zum Glück sehr schnell revidieren, spätestens als sie sich bei Colby für ihr Verhalten entschuldigt und später auch ihr Verhalten reflektiert. Aber auch, wie sie mit Saylor umgeht, noch bevor sie etwas für deren Vater empfindet, hat dafür gesorgt, dass ich mich für Billie erwärmen und sie dann auch richtig ins Herz schließen konnte. Bei Colby ging das sehr viel schneller, seine aufrichtige Liebe zu seiner Tochter und dass er von Anfang an ehrlich zu Billie ist, dass er sie gerne daten würde, mochte ich sehr gerne. Außerdem sind auch die Nebencharaktere ein Highlight des Buches, weil sie zum einen die Charaktere jederzeit unterstützt haben, zum anderen aber auch Klartext geredet haben, wenn es sein musste. Deswegen freue ich mich schon auf Holdens Geschichte im nächsten Tag.
Die Geschichte beginnt zunächst sehr durchschnittlich und ich habe nicht erwartet, dass sie eine andere Richtung nimmt als ich erwartet hätte, doch das Buch schafft es, mich zu überraschen. Ich fand es vielleicht ein bisschen übertrieben, fast unglaubwürdig, aber das hat mich dennoch nicht gestört, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte denn jetzt ausgehen wird.
Alles in allem habe ich das Buch, wie alle von Vi Keeland und Penelope Ward verschlungen und trotz der ein bisschen anderen Geschichte vor allem wegen der tollen Charaktere sehr genossen. Ich freue mich schon sehr auf die Story von Holden und Lala, die vermutlich noch ein bisschen herzzerreißender wird.

Bewertung vom 08.10.2023
One Second to Love / Breaking Waves Bd.1
Moninger, Kristina

One Second to Love / Breaking Waves Bd.1


sehr gut

Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich unglaublich schön. Durch die Ausstreckung des Covers über den Schnitt des Buches hinaus wirkt der Ozean noch größer, was perfekt zu dem Buch passt, weil man ein gutes Gespür für das Setting des Buches erhalten kann.

Die Geschichte klang ebenfalls sehr vielversprechend: Vor 10 Jahren haben sich Avery, Isabelle, Odina, Lee und Josie auf der Insel Harbour Bridge kennengelernt, als sie gemeinsam in einem Surf-Camp angemeldet waren. Sie wurden trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere schnell beste Freundinnen, doch dann verschwindet Josie eines Tages spurlos und die Mädchen verlieren den Kontakt zueinander. 10 Jahre später kehrt Avery nach einer erfolgreichen Tour mit ihrer Band zurück auf die Insel, um neue Kraft zu tanken und vor allem um über Jake hinwegzukommen. Jake ist nicht nur ihr Bandkollege, sondern auch ihr bester Freund und sie liebt ihn schon seit sie ihn kennengelernt hat. Doch Jake ist verheiratet und Avery will einfach nur Abstand zu ihm gewinnen. Doch Jake will sie nicht einfach so aufgeben und dann scheint es nach 10 Jahren endlich eine neue Spur zu Josie zu geben.

Natürlich ist mir zunächst vor allem das wirklich schöne Cover aufgefallen und als dann auch die Story noch vielversprechend klang, wollte ich diese Reihe unbedingt lesen. Zum Glück hat mich der erste Teil der Reihe nicht enttäuscht. Der Schreibstil hat mich ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen. Ich hatte es in letzter Zeit oft, dass ich mich bei neuen Büchern erst an den etwas anderen Schreibstil gewöhnen musste, aber das war hier gar nicht der Fall, vielmehr war der Schreibstil direkt leicht und flüssig, sodass ich das Buch nahezu verschlungen habe.

Das liegt aber auch an der spannenden Story. Ich mochte extrem gerne, dass es immer wieder die Rückblicke zu der Zeit gab, in der die Mädchen sich kennenlernt haben und zusammen in dem Surf Camp waren, weil man erlebt, wie unterschiedlich sie waren, sie diese Zeit aber dennoch extrem zusammengeschweißt hat. Außerdem hatte ich fast das Gefühl Harbour Bridge zu kennen, noch bevor Avery dahin zurückkehrt. Das Setting ist wirklich hervorragend und so anschaulich, dass ich es vor meinem inneren Auge sehen und das Salz in der Luft nahezu rieche konnte. Es war tatsächlich ein bisschen wie ein Kurzurlaub für mich, auch wenn bei den Charakteren nicht unbedingt eine Urlaubsstimmung aufkam.

Diese sind für mich der vielleicht größte Kritikpunkt an dem Buch. Nicht, weil ich sie nicht mochte, aber die Liebesgeschichte zwischen Jake und Avery macht einen großen Teil der Story aus und ich habe sie einfach nicht so richtig gefühlt. Natürlich merkt man, wie wichtig Jake Avery ist und ich konnte auch verstehen, warum sie schon so lange in ihn verliebt ist, aber mir fehlte in diesem Fall wahrscheinlich einfach seine Sichtweise. Ich fand ihn vor allem zu Beginn echt unsympathisch. Ich mochte nicht, dass er ihre Grenzen nicht akzeptiert hat und als sie wollte, dass er geht, das nicht getan hat. Ja, ich habe durchaus verstanden, dass er sich Sorgen gemacht hat, aber er hätte trotzdem ihr einfach Raum lassen können, während er gleichzeitig signalisiert hat, dass er für sie da ist, wenn sie ihn brauchen sollte. Aber er hat ihr gar nicht so richtig die Möglichkeit gegeben, über all die Dinge, die passiert sind, nachzudenken. Sowas mag ich nicht besonders, weil es schnell übergriffig werden kann, Jake hat hier durchaus gut die Kurve bekommen, aber ich habe echt einige Zeit gebraucht, bis ich wollte, dass die beiden zusammenkommen und ich nicht schon aus Prinzip jeden anderen Mann passender gefunden hätte. Bei Avery habe ich ebenfalls ein wenig gebraucht, was auch daran lag, dass sie einfach vom Typ her eher verschlossen ist und es einige Zeit benötigt, bis sie sich öffnet. Deswegen konnte ich das vielleicht eher akzeptieren. Dennoch mochte ich vor allem die Kombination aus Charakteren, auch wenn es irgendwie schmerzhaft war zu sehen, wie gut sich die Mädchen vor 10 Jahren verstanden haben und wie fremd sie sich geworden sind. Deswegen habe ich mich unglaublich gefreut, als zumindest Avery und Odina sich schnell wieder einer Freundschaft angenähert haben.

Alles in allem waren das Setting und der Schreibstil wirklich sehr gelungen. Die Charaktere habe es mir in diesem Buch etwas schwergemacht, aber es war dennoch ein gelungener Auftakt und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht und freue mich schon auf Isabellas Geschichte.