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Ich bin seit 2012 Bloggerin und Ihr findet mich auf instagram unter: katisbuecherwelt

Bewertungen

Insgesamt 330 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2024
Reider, Katja

Wenn müde Murmel schlafen gehen


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Wenn es draußen dunkel wird ist es Zeit für das Pappbilderbuch "Wenn müde Murmel schlafen gehen" von Katja Reider & Antje Flad. Ab 18 Monaten eignet sich dieses wunderschöne Bilderbuch als allabendliches Einschlafritual und auf ein Zurückblicken des Tagesgeschehen als Interaktion mit dem Kind.

Die Gestaltung des Buches ist Antje Flad sehr gelungen und ich habe mich in jedes der Bilder verliebt. Das Cover lässt den Titelschriftzug, die Maus, Eule und Murmel glänzen durch eine Folierung. Die feste Kartonage ist sehr handlich und robust und lässt kleine Kinderhände das Umblättern einfacher handhaben. Die Illustrationen machen richtig viel Freude. Es gibt einiges zu entdecken und was mir besonders gut gefallen hat, es fühlt sich wie "Zuhause" an, da die Umgebungsbebilderung so angepasst wurden, als säße man im Kinderzimmer.

Die kurz gereimten Sätze haben einen beruhigenden Effekt, genau richtig, um vom Tag zur Ruhe zu kommen. Dabei gibt die kleine Maus kleine Hinweise an die Eltern, z.B. wie man mit seinem Kind interagiert und den Tag nochmals bespricht, das Kind wiegt oder streichelt oder sogar den Mond und den Sternen zwingt und wie man das Kind in der Nacht beruhigen kann.

Fazit:

"Wenn müde Murmel schlafen gehen" von Katja Reider & Antje Flad ist ein Bilderbuch ab 18 Monaten und vereinfacht das Ein- und Durchschlafen des Kindes durch ein gemeinsames Leseritual.

~ wunderschöne Illustrationen ~ Rituale, die Kindern Struktur im Alltag geben ~ Stärkt die Eltern - Kind Beziehung ~ beruhigende und reimende Texte ~ Tipps für Eltern für eine entspannte Schlafenszeit ~

Bewertung vom 19.08.2024
Römer, Lotte

Du, ich und das Rauschen der Wellen


ausgezeichnet

Zum Cover:

Was für ein wunderschönes Cover! Nicht nur, dass ich in der Story in Rhodos abgetaucht bin, sondern auch beim Betrachten der Umschlaggestaltung. Die dargestellte Szene ist einfach nur zum wohlfühlen und lädt zum fernträumen ein. Die harmonierenden Farben und der stimmige, etwas verspiele Titelschriftzug, rundet das Gesamtbild perfekt ab. Die Oberfläche des Covers hat eine samtige Beschichtung - was sich einfach nur schön anfühlt. Ein Eyecatcher im Bücherregal.

Meine Meinung:

Mit "Du, Ich und das Rauschen der Wellen" von Lotte Römer begab ich mich auf eine gedankliche Urlaubsreise zur griechischen Insel Rhodos und erlebte romantische Lesestunden mit einen hohen Wohlfühlfaktor und Herzklopfmomente.

Maja's Leidenschaft sind ihre Bienenvölker, und somit auch die Hinterlassenschaft und Verbindung zu ihrem verstorbenen Vater. Ihre Mutter hat das Geschäft ihres Mannes übernommen, was hochwertige Sonnenschirme herstellt und so kommt es, dass Mutter und Tochter für einen Großauftrag auf die griechische Insel Rhodos fliegen, um dort den Vertrag abzuschließen. Dabei möchte Maja in ihren Ferien viel lieber bei ihren Bienen verbringen, anstatt mit ihrer Mutter, die sie sehr für sich einnimmt und Maja das Verantwortungsgefühl pflegt, ihre eigenen Interessen und Wünsche hintenanstehen müssen. Auf der Insel angekommen ist sie überwältigt von der Schönheit der Insel und trifft kurzum auf den arrogant und perfektionistisch wirkenden Nikos. Als sie dann erfährt, dass Nikos ebenfalls Bienenliebhaber ist und ebenfalls wie sie, seinem Vater untergeben ist, beginnt ihr Herz Purzelbäume zu schlagen. Als sie dann erfährt, dass Nikos verlobt ist, durchfährt sie Traurigkeit. Hat sie sich so in ihn getäuscht?

Diese Geschichte hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und mitgerissen - es war wie ein Urlaub zwischen zwei Buchdeckeln. Mit einem lockeren und frischen Schreibstil empfing mich Lotte Römer und ich war begeistert, wie sie es schaffte, dass ich Herzklopfmomente erlebte und mich an ihren Umgebungsbeschreibungen an Rhodos so sehr verliebte, dass ich unbedingt einmal dorthin reisen möchte. Ich hatte das Gefühl, das Meer rauschen zu hören, den Sand zwischen den Zehen zu spüren und die Olivenbäume und den wilden Thymian riechen zu können. Es war einfach nur traumhaft schön auf diese Reise zu gehen.

Die Charaktere wuchsen mir ans Herz und ich litt ein wenig mit Maja mit, denn sie stellt ihr Leben und ihre Wünsche und Träume in den Schatten ihrer Mutter. Sie hat das Gefühl alles tun zu müssen, damit ihre Mutter sich nicht einsam fühlt nach dem Tod ihres Vaters. Die Entwicklung aus diesem Strudel zu gelangen, war für mich sehr authentisch und es vermittelte, für sich selbst einzustehen. Es ist nicht egoistisch für seine Lebensweise zu kämpfen. Nikos hat ein ähnliches Problem mit seinem Vater und einen lang ersehnten Traum. Ich hatte große Freude dabei zuzusehen, wie die Beiden ihren Wünschen folgten und sich zart annäherten. Es gab kleinere zärtliche Szenen zwischen den Beiden, die nicht explizit beschrieben wurden und somit eine romantische Stimmung erzeugten.

Das Bienenthema fand ich sehr interessant und ich konnte sogar einige neue Informationen zur Imkerei aufnehmen. Ich hätte sogar noch ein klein wenig mehr zu den Bienen erhofft zu finden, aber im Ganzen gesehen, waren diese Elemente wohl dosiert in die Story eingebracht.

Einige Ereignisse waren hervorsehbar, haben meine Lesefreude aber zu keinem Zeitpunkt eingedämmt, sondern eher auf den Weg dahin, spannend gestaltet. Dieser Band ist der zweite Teil der "Liebe auf Rhodos" - Reihe und ich freue mich jetzt schon sehr auf den ersten Band und viele weitere Gedankenreisen aus der Feder von Lotte Römer.

Fazit:

"Du, Ich und das Rauschen der Wellen" ist der zweite Band der "Liebe auf Rhodos" - Reihe von Lotte Römer und hat mich absolut begeistert zurückgelassen und mein Fernweh nach Rhodos geschürt. Eine zarte romantische Liebesgeschichte mit der Erkenntnis für sein eigenes Wohlergehen einzustehen und Träume zu verwirklichen. Eine Sommerbuch mit Herzklopf- und Wohlfühlmomenten.

~ wunderschönes Setting Rhodos ~ sympathische Charaktere zum verlieben ~ neue Wege gehen ~ Selbstfindung und Träume zulassen und verwirklichen ~ Liebe zu Bienen und der Imkerei ~ pures Lesevergnügen mit Sommervibes und Romantik ~

Bewertung vom 14.08.2024
Poznanski, Ursula

Scandor


sehr gut

Zum Cover:

Diese Buchgestaltung ist etwas ganz besonderes. Als ich es das erste Mal gesehen habe in der Vorschau, war ich nicht ganz so begeistert davon, aber der Klappentext hat mich direkt angesprochen. Als es dann bei mir eintraf war ich begeistert, denn das Cover hat eine ganz besondere Veredelung erhalten und der Mittelteil schimmert wie ein Regenbogen wie bei einem 3D Bild. Etwas traurig bin ich darüber, dass es fast unmöglich ist, dass Buch ohne Leserillen zu verursachen zu lesen.

Meine Meinung:

In dem neuen Jugendthriller "Scandor" von Ursula Poznanski geht es um eine ganz besondere Challenge, fünf Millionen Euro Preisgeld und alles, was die Kandidaten nicht machen dürfen lautet: Lügen - klingt einfacher als gedacht.

Einhundert Kandidaten finden eine mysteriöse Münze, darauf zu sehen ein Barcode, der sie zur "Scandor-Challenge" führt und beim Sieg fünf Millionen Euro auf den Gewinner warten. Hört sich zu Beginn nach einer einfachen Aufgabe an, doch schon sehr bald merken Tessa und Philipp, dass diese Herausforderung alles andere als leicht ist und jedes Wort mit Bedacht ausgesprochen werden muss, wenn sie eine Chance auf das Geld haben wollen. Beide können die Summe gut gebrauchen, doch der Einsatz ist hoch und sie müssen sich ihren tiefsten Ängsten bei einem Versagen stellen. Schafft einer der Beiden es, "Scandor" nicht zu belügen?

Ich habe mich sehr auf diesen neuen Jugendthriller gefreut und habe erwartungsvoll mit dem Lesen begonnen. Ich bin sehr schnell in die Story eingetaucht und die Spannung baute sich zunehmend auf. Der gesamte Plot hat mich sehr gereizt. Scandor ist ein Lügendetektor, der jede kleinste Unwahrheit registriert und somit von der Challenge die Teilnehmer ausschließt, die dann ihren vorab festgehaltenen Einsatz leisten müssen oder eine hohe Ablösesumme zahlen müssen. Und genau diese Aufgaben, die die Kandidaten leisten mussten, haben mir eine Gänsehaut bescherrt. Ich habe mit ihren Ängsten mitgelitten und mein Herz hat vor Aufregung stark gepoltert in der Brust. Die Art und Weise, wie Ursula Poznanski diese Emotionen in ihrem Text an mich übertragen hat, war einfach phänomenal.

Ich erwischte mich beim Lesen, wie ich selbst versucht habe, darüber nachzudenken, wie ich was formulieren, welche Strategien ich anwenden würde und wie ich mit einigen Situationen umgegangen wäre, die hier Tessa und Philipp ausgesetzt waren. Die beiden Hauptcharaktere waren mir sympathisch, dennoch auch ein kleines bisschen zu fremd, so dass ich mich nicht völlig mit ihnen verbunden gefühlt habe.

Die Challenge war spannend mitzuverfolgen, wobei ich im Mittelteil einige Längen verspürte. Es passierte zwar etwas, aber irgendwie war es dennoch gleichbleibend und die Spannung nahm drastisch ab, was das Spiel anbetraf. Dafür ging es im letzten Drittel der Geschichte durch neue Wendungen und einer Verbundenheit der Charaktere durch ein vergangenes Erlebnis hoch spannend ins Finale und zum Abschluss der Story. Dieser war mir dann etwas zu schnell aufgelöst. Hier und da hätte ich gern mehr Informationen erhalten, um besser zu verstehen, weshalb überhaupt diese Challenge zustande gekommen ist - denn das war mir nicht gänzlich genug dargestellt. Mit der Auflösung war ich dennoch zufrieden.

Die Thematik über das Lügen fand ich sehr gelungen, und wie sehr es uns doch in unserer Sprache begleitet - seien es auch nur kleine Notlügen, um jemanden nicht zu verletzten, oder ungewollten Gesprächen zu entfliehen. Manchmal tut die Wahrheit mehr weh, als ein kleines Flunkern. Aber auch Gewissenskonflikte, Vergebung und Vertrauen spielten hier eine Rolle.

Fazit:

Mit "Scandor" von Ursula Poznanski hatte ich spannende Lesestunden und mir wurde aufgezeigt, was für eine Bedeutung "Lügen" in unserer Gesellschaft bedeuten und wie man mit seinen Ängsten umgehen und diese bekämpfen kann. Ein genialer Plot, der nur an kleinen Stellen zu kurzen Längen neigte.

~ flüssiger und mitreißender Schreibstil ~ sich seinen Ängsten stellen ~ traumatische Erlebnisse ~ eine besondere Challenge ~ überraschende Wendung mit spannendem Showdown ~ Scandor entgeht keine Lüge!

Bewertung vom 08.08.2024
Buchholz, Andreas K.

Morden ohne Sorgen - Der tote Gärtner im Marmorsaal


ausgezeichnet

Zum Cover:

Ich bin ein richtiger Fan der "Morden ohne Sorgen" Cover. Dackel Wilhelm sieht einfach nur zum knuddeln aus und genauso wild und chaotisch - im positiven Sinne gesehen, wie es auf der Bildgestaltung ausschaut, ist auch die Story. Durch und Durch stimmig mit einem großen Wiedererkennungswert durch das Schild mit dem Reihentitel. Und jedes Element der Grafiken passen hervorragend zur Geschichte.

Meine Meinung:

In "Morden ohne Sorgen - Der tote Gärtner im Marmorsaal" dem zweiten Band der Cozy-Crime Reihe von Andreas K. Buchholz habe ich mitgerätselt und Tränen gelacht bishin zum Lachmuskelkater. Ich hoffe, es wird noch so einige Bände zu dieser Crime-Reihe geben.

Frisch eingezogen im Hotel Mama ist mit großem Widerwillen Frederich Loebell zurück. Er hasst Nachtwanderungen, aber seiner Jugendliebe Fleur kann er keinen Wunsch abschlagen und tritt eine nächtliche Probeführung durch das Neue Palais an. Als er plötzlich im Neuen Palais durch ein kleines Missgeschick stürzt entdecken die Nachttummler eine Leiche im Marmorsaal und ein Fremder entwischt ihnen. Wer ist der Tote und wer sein Mörder? Ein neuer Fall für Frederik, Lisi und Tuan, doch auch in der Seniorenresidenz seiner Tante Katharina gibt es einen Todesfall. Hängen diese beiden Todesfälle zusammen oder ist es reiner Zufall? Und wo verdammt ist Dackel Wilhelm schon wieder? ...

Dieser zweite Band der "Morden ohne Sorgen"-Reihe knüpft nahtlos an den ersten Teil an, wobei man diesen auch unabhängig voneinander lesen könnte, da der Autor immer mal wieder kleinere Rückblenden eingebaut hat. Ich empfehle aber, von vorn anzufangen, denn dann entfaltet sich der Lesegenuss noch etwas mehr.

Ich war ab Seite eins gefesselt und die erste Hälfte des Buches hat mich enorm zum Lachen gebracht - soweit, dass ich einen Tränenfluss nicht verhindern konnte und am nächsten Tag ein klein wenig Muskelkater im Bauch hatte. Die besagte Nachtwanderung und das Auffinden des Toten gestaltete sich sehr humorvoll und etwas chaotisch. Frederik zeigte mal wieder seine anziehende Tollpatschigkeit und Dackel Wilhem war nicht mehr zu bremsen und ständig auf Abtauchstation. Ich fand es in diesem Teil besonders klasse, dass Wilhelm viel präsenter war und sogar bei den Ermittlungen einen Teil hinzusteuern konnte. Genauso habe ich mir das gewünscht.

Die Dialoge gestalteten sich mit einer riesen Portion Humor und ich konnte die Charaktere wieder ein Stück näher kennenlernen, da nicht nur die Ermittlungen Teil der Geschichte sind, sondern auch deren Privatleben. Das Frederik den guten Haferschleim seiner Mutter nicht mochte und diesen lieber zum Hausbauen verwenden würde, konnte ich überhaupt nicht verstehen - ich hätte den sehr gern gegessen.

Ich hatte durch die Onleihe die Chance ins Hörbuch zu hören und der Sprecher Matthias Kiel hat mir mit der Vertonung der Charaktere sehr gut gefallen, doch war es mir schlussendlich dann doch lieber es selbst zu lesen, weil die verschiedenen Persönlichkeiten manchmal in den Dialogen zu wild klangen und ich beim Zuhören den Ermittlungen nicht ganz so aufmerksam folgen konnte, weil ich zu sehr auf die Aussprache der Dialekte geachtet habe.

Der Verlauf der Ermittlungen waren durchweg fesselnd geschrieben und die unvorhersehbare Wendung und Auflösung hat mich überrascht und zufrieden zurückgelassen. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten im November mit "Tannenmord im Weihnachtswald" weiterzulesen.

Fazit:

"Morden ohne Sorgen - Der tote Gärtner im Marmorsaal" von Andreas K. Buchholz hat mich durchweg unterhalten und sehr viel Lachen lassen. Ein humorvoller Cosy-Crime Roman, der die Lachmuskeln ordentlich beben lässt.

~ sympathische Protagonisten ~ fesselnd & amüsant ~ überraschende Wendungen ~ Lachmuskelkater garantiert! ~ Gerne mehr davon lieber Andreas K. Buchholz! ~

Bewertung vom 06.08.2024
Green, Amy Lynn

Der Club der Bücherfreundinnen


sehr gut

Meine Meinung:

Mit "Der Club der Bücherfreundinnen" von Amy Lynn Green hatte ich wunderbare Lesestunden und ich begleitete vier Frauen, die mit erfrischend unterschiedlichen Charakterenzügen, durch einen Buchclub zu Freundinnen wurden.

Derby, Maine, 1942, 2. Weltkriegszeit: Louise hat die private Bücherei ihres Vaters geerbt, kann aber mit Büchern gar nicht soviel anfangen, dafür ist sie hilfsbereit und plant einen Kinderhort in den Räumlichkeiten der Bücherei, was bedeuten würde die Bücherei aufzugeben. Avis ist die leitende Bibliothekarin und für ihren Bruder Anthony auf diesen Posten eingesprungen, weil er zum Militär einberufen wurde. Avis Mann Russell leidet sehr darunter ausgemustert worden zu sein und schöpft in einer neuen Aufgabe, doch noch seinen Beitrag zum Krieg leisten zu können, neue Lebensfreude. Spontan und aus der Not heraus gründet Avis einen Buchclub. Und so lernen sich Ginny, Martina, Louise und Avis immer besser kennen und es entstehen enge Freundschaften. Doch der gegenwärtige Krieg und die Schließung der privaten Bibliothek machen es den Freundinnen nicht einfach. Und dann ist da auch noch Martinas Vergangenheit, die sich androht, sie einzuholen.

Zu Beginn brauchte ich eine ganze Weile bis ich in die Geschichte hinein fand und mich mit den Figuren, die allesamt einzigartig und völlig verschieden vom Wesen waren, anfreunden und hineinversetzen konnte. Doch nachdem ich an diesem Punkt angelangt war, konnte ich alles um mich herum ausblenden. Geschrieben wurde die Erzählung in verschiedenen Charakterensichtweisen, sowie in der Vergangenheit 1913, in der Zeit erfuhr ich etwas mehr über Louise und erhielt einen Einblick, weshalb sie nach aussenhin so kühl erschien. Und dann gab es noch die legendären Buchclubprotokolle, die ganz anders geschrieben wurden, als wie ich es mir vorgestellt hatte. Diese waren immer frisch und lebendig, aber auch humorvoll und berührend.

Die authentischen und facettenreichen Charakterentiefen haben mich sehr fasziniert und ich habe alle in mein Herz schließen können. Sehr berührt hat mich die Lebensgeschichte von Louise oder Martinas Vergangenheit, aber auch Avis Ehesorgen und so litt ich mit ihnen und freute mich in besonders glücklichen Momenten. Ginny's Art brachte dabei immer frischen Wind und lockerte so manch angespannte Zeilen auf, ebenso die Köchin Delphie. Sie hätte ich gern kennengelernt und fest umarmt.

Die geschichtlichen Hintergründe zur Kriegszeit waren interessant und es von der anderen Seite aus betrachtet zu lesen, anstatt immer nur aus der Sicht der deutschen Geschichte, war aufschlussreich und informativ. So lernte ich neue Tatsachen und Kriegsumstände dazu, die mir vorab nicht bewusst oder bekannt waren - gern hätte ich noch viel mehr erfahren. Einige Fragen wurden mir nicht gänzlich beantwortet, wie zB.: Wie konnten die Buchclubmitglieder sich die vielen Bücher zu der Zeit leisten, wo das Geld und die Waren knapp beschaffen waren? Es gab zum Teil kurze Antworten, doch hätte ich mir diesen Aspekt gern tiefer erläutert gewünscht. Im allgemeinen gesehen gab es viele Passagen die mir mit der Zeit zwar verdeutlicht, dennoch zu kurz und schwammig erklärt wurden. Etwas mehr Liebe zu den Details wäre wünschenswert gewesen, was einer der Hauptgründe für meine Bewertung war, dass mir dies einfach zu wenig war.

Etwas verwundert war ich, dass diese Geschichte in einem christlichen Buchverlag erschienen ist, die christlichen Elemente aber kaum spürbar und greifbar waren. Ich hätte mir auch hier gern mehr gewünscht und erhofft vorzufinden.

Am Ende des Buches fand ich eine Buchliste zu allen Titeln, die im Buchclub gelesen oder erwähnt wurden. Obwohl ich all diese Bücher zum Teil nur vom Hörensagen kannte, fand ich die Diskussionen der Buchclubfreundinnen ganz besonders schön und genauso habe ich mir immer einen Buchclub vorgestellt. Diese einzigartige Atmosphäre die Amy Lynn Green in diesen Momenten geschaffen hat, wird mich noch lange begleiten. Die Liebe zum Buch hat sie überzeugend vermitteln können. Ebenso das Nachwort war interessant. Darin erfuhr ich, dass Derby eine fiktive Kleinstadt in Maine war, die Herausforderungen der Bewohner und die geschichtlichen Hintergründe der Kriegszeit in New England realitätsnah erzählt wurden und etwas mehr über die Verdunkelungsregelungen. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher der Schriftstellerin.

Fazit:

In "Der Club der Bücherfreundinnen" von Amy Lynn Green wird über vier völlig charakterisch unterschiedlichen Freundinnen erzählt, die einen Bücherclub zu Kriegszeiten eröffnen und ihren Lebensweg den Umständen entsprechend versuchen zu durchleben. Eine Hommage an die Liebe zu Büchern in schweren Zeiten.

~ 2. Weltkriegszeit/New England 1913 & 1942 ~ ein besonderer Buchclub mit Charme ~ sehr gut recherchiert ~ fiktive Ortschaft trifft auf realistische geschichtliche Hintergründe ~ an manchen Stellen fehlten einige Details und der christliche Hintergrund war zu fadenscheinig ~

Bewertung vom 27.07.2024
Todd, Anna

After passion - Teil 1 / After - Graphic Novels Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:

Mit "After passion" Teil 1 von Anna Todd las ich meinen ersten Graphic Novel Titel und obwohl ich vorab etwas skeptisch war, ob mich diese Art überzeugen kann, hatte ich viel Spaß beim Lesen.

Als Tessa Young die Zusage erhält an der Washington Central University angenommen zu sein, geht ihr größter Wunsch in Erfüllung. Am Einzugtag in der Universität wird sie begleitet von ihre Mutter Carol und ihrem Freund Noah um dort ihr Zimmer zu beziehen. Ihre Zimmernachbarin Steph ist genau das Gegenteil von Tessa - etwas wild, chaotisch und unheimlich sexy gekleidet. Die ersten Tage an der Uni sind schwer für Tessa und daran ist der griesgrämige und äußerst unfreundliche Hardin nicht ganz unschuldig - aber so böshaft er auch zu Tessa ist, ziehen sich sich magnetisch an. Dabei weiß Tessa genau, dass sie sich von ihm fernhalten sollte, sie hat schließlich einen Freund. Auf einer Studentenparty kommt sie Hardin gefährlich nahe und sie macht das erste Mal bekanntschaft mit einigen Drinks und dem Spiel "Wahrheit oder Pflicht". Immer mehr gerät Tessa im Strudel der Gefühle - Noah mit seinen sanften warmen Küssen und den leidenschaftlichen und prickelnden Küssen von Hardin. Noah oder Hardin?

Ich habe "After passion" bereits in der Romanversion gelesen und geliebt und war sehr gespannt auf die Adaption zur Graphic Novel. Ich fragte mich, ob es möglich ist, diese umfassende Story in dieser Form so zu gestalten, dass diese überaus toxische Beziehung mit ihren Höhen und Tiefen emotional rübergebracht werden kann. Und ich kann ganz klar sagen: Ja, dass ist hier Anna Todd und Pablo Andrés bestens gelungen.

Zu Beginn fühlte sich das Lesen in der Art etwas befremdlich an, aber ich fand mich zügig ein und konnte jede dargestellte Szene genießen. Es war mir natürlich klar, dass ich hier keine detaillierten Beschreibungen, wie in der Romanausgabe vorfinde, sondern nur ausgewählte präsente Lieblingspassagen der Leser, die jedoch so gut zusammengefügt würden, dass ich nicht das Gefühl hatte, etwas zu verpassen - ich kannte die Story ja bereits.

Die Illustrationen haben mir sehr gut gefallen und Hardin ist wirklich sehr gut gelungen. Ich hatte tatsächlich Schmetterlinge im Bauch und wünschte mir manchmal an Tessas Stelle zu sein. Ein aufregendes und prickelndes Gefühl.

Das Ende dieser Graphic Novel ist herzergreifend und ich bin froh, den zweiten Teil bereits griffbereit zu haben. Am Schluss fand ich noch ein Personensteckbrief und vom Illustrator einige Hintergrundinformationen zur Gestaltung dieses Exemplares.

Fazit:

Mit "After passion" dem ersten Teil der Graphic Novel Ausgabe von Anna Todd und Pablo Andrés hatte ich eine aufregende Lesezeit. Für alle Fans der Reihe um Tessa und Hardin ein absoluter Genuss.

~ Adaption zur After passion Romanvorlage ~ Graphic Novel ~ toxische Universitäts-Story ~ prickelnd ~ gelungene Darstellung mit tollen Illustrationen und Hintergrundinformationen zur Entstehung dieser Ausgabe ~ Empfehlenswert!

Bewertung vom 23.07.2024
Thesenfitz, Claudia

Sylt im Getriebe


ausgezeichnet

Zum Cover:

Das Cover wirkt frisch und bereitet Urlaubsfeeling. Ich fand es ein klein wenig schade, dass die Grafik der Frau und der Korb auf dem Fahrrad etwas so wirken, als wären diese Elemente nachträglich in das Bild gesetzt. Diese verschmilzen nicht gänzlich miteinander. Die Möwe im Vordergrund dagegen finde ich total niedlich, wie als würde diese vor die Kamera hüpfen bevor man den Auslöser betätigt.

Meine Meinung:

In "Sylt im Getriebe" dem bereits neunten Band der "Glücksroman-Reihe" von Claudia Thesenfilz fand ich einen sehr unterhaltsamen Sommerroman vor, der mich rundherum begeistern konnte und eine schöne Wohlfühlatmosphäre geschaffen hat. Für mich war dieser Teil das erste Buch der Reihe und ich möchte nun unbedingt alle anderen Geschichten lesen, die bedenkenlos unabhängig voneinander lesbar sind.

Marina ist Hausfrau und seitdem ihre Kinder pflügge geworden sind und das heimische Nest verlassen haben und Ehemann Rolf fest verankert im Berufsleben steckt und meistens spät Abends erst heim kommt, fühlt sich einsam und nicht mehr gebraucht. Zudem kommen Wechseljahrbeschwerden und eine Angststörung dazu. Hilfesuchend wendet sie sich an einen Therapeuten und möchte ihren Panikattacken auf den Grund gehen und ihnen den Kampf um Freiheit angehen. Doch dann kommt ein Hilferuf von ihrer auf Sylt lebenden Cousine Sabine. Marina soll nach Sylt kommen und den E-Bike Verleih aushilfsweise vertreten, da Sabine zu ihrer Tochter Bea reisen muss, die gerade frisch gebackene Mama ist, vom Mann verlassen und an ihre Grenzen gekommen ist. Doch wie soll Marina das mit ihren Panikattacken schaffen? Allein der Weg nach Sylt stellt eine große Herausforderung dar und sie hat so gar keine Ahnung einen Laden zu führen. Rolf ist ausser sich und stellt sich ihr in den Weg. Sie würde es eh nicht schaffen. Doch Marina stellt sich ihren Ängsten, tritt die Reise und das Abenteuer an und lernt dabei ganz besondere Inselfrauen kennen.

Diese warmherzige Wohlfühlstory hat mich ab der ersten Seite gepackt und ich konnte das Buch kaum aus den Händen nehmen und habe es an einem Tag verschlungen. Claudia Thesenfilz hat einen unheimlich flüssigen, authentischen und lebendigen Schreibstil, der mich sofort in Sylt eintauchen ließ, und ich fand mich in der Hauptcharacktere wieder.

Marina leidet unter Panikattacken, mit denen ich selbst jahrelang zu kämpfen hatte und konnte mich darin selbst wiederfinden. Ihre Gedankengänge, Handlungen und Gefühlswelten nachempfinden. Die Inselfrauen waren ihr bei ihrer Angstkonfrontation eine enorme Hilfe und ich hätte mir damals auch sehr gern solche Damen an meiner Seite gewünscht. Die Charaktetenentwicklung von Marina war authentisch und es war schön zu sehen, wie sie Stück für Stück aus ihren Ängsten in ein freies unbeschwertes Leben zurückgefunden hat. Und dies führte natürlich auch zu Veränderungen. Wie sie über ihre Ehe denkt und sich ihrem Inneren Dasein stellt, für sich einzustehen und einzusetzen, wodurch ihre Ängste entstanden sind und genau diese am Schopfe packt und hinter sich läßt.

Das Sylter Inselleben, das E-Bike Konzept und die Probleme des Geschäfts haben mich in einen Sog aus wohlfühlen, hoffen und bangen gezogen. Es hat mir sehr viel Freude bereitet diese Story zu lesen und wie sich am Ende alles zu einem Happy-End zusammengefügt hat. Hier sprühen die Glücksmomente wie ein Kometenfeuerwerk. Ich freue mich schon sehr auf die anderen Bände der Reihe, die ich unbedingt lesen möchte.

Fazit:

Mit "Sylt im Getriebe" von Claudia Thesenfilz erlebte ich Wohlfühlmomente, und die Kraft einer starken Persönlichkeit, die sich ihren Ängsten stellt. Ein wunderbarer Glücksroman der mich im Strudel von hoffen & bangen gezogen hat. Ein perfektes Sommer- und Urlaubsbuch.

~ Sylter Inselleben ~ Wohlfühlstory mit ernster Thematik einer Angst- und Panikattacken Episode ~ fesselnd bis zur letzten Seite ~ Glücksmomente sprühen wie ein Kometenfeuerwerk auf den Leser über ~ Absolute Leseempehlung für alle die Glücksmomente fühlen möchten ~

Bewertung vom 20.07.2024
Sahler, Martina

Weiße Nächte, weites Land / Wolgasiedler Bd.1


sehr gut

Zum Cover:

Die Covergestaltung ist sehr schlicht gehalten, was mir hier in diesem Fall aber richtig gut gefällt. Es erinnert mich sehr an den schweren Weg, den die Kolonie hinter sich gebracht hat und das winterliche Panorama strahlt die große Weite und Freiheit aus, aber auch eine Form von "ins Ungewisse" zu reisen. Die Kutsche passt sich zum Titelschriftzug sehr gut zum Gesamtbild und zur Geschichte an.

Meine Meinung:

Mit "Weiße Nächte, weites Land" von Martina Sahler wurde ich ins 18. Jahrhundert zum Ende des siebenjährigen Krieges zurückversetzt und begleitete drei mutige Schwestern auf ihren schweren Weg von Hessen nach Russland, um dort ein neues Leben zu beginnen. Hierbei handelt es sich um den ersten Band der "Wolgasiedler-Saga" in der Neuauflage. Erstmals erschienen ist diese Reihe 2012 und wurde mit dem silbernen HOMER ausgezeichnet.

Die Schwestern Christina, Eleonora und Klara leiden unter dem Tod ihrer Mutter und in ihrem kleinen Dorf Waidbach in Hessen herrscht große Hoffnungslosigkeit, bis der Aufruf der Zarin Katharina der Großen aus Russland neue Hoffnung bringt. Sie verspricht ein besseres und sorgenfreies Leben für die Deutschen und immer mehr folgen dem Aufruf und begeben sich auf die Reise. So auch die drei unterschiedlichen Schwestern. Vor Antritt der Auswanderung gehen viele Bewohner arrangierte Ehen ein, um mehr Handgeld zu erlangen, so auch Christina. Eleonora konnte sich dem Freisprechen und als Großfamilie mit ihrer kleinen Tochter und beiden Schwestern einreisen. Der Weg nach Russland ist äußerst Kräfteraubend und so schaffen es nicht alle, die die weite Reise auf sich genommen haben. Angekommen in Russland erwartet den Frauen ein ganz anderes Leben wie erhofft und weitere Schicksale und tödliche Unfälle sowie Krankheiten holen sie ein. Finden die Wolgasiedler und die Schwestern einen Weg glücklich und zufrieden zu leben, oder platzt der Traum von Freiheit und Sorglosigkeit?

Diese Geschichte hat mich enorm begeistert und vor allem gefesselt. Ich folgte den Dorfbewohnern und den Schwestern auf deren neuen Lebensweg, durchzogen von vielen tragischen Schicksalsschlägen und Wendungen. Martina Sahler hat einen angenehmen und flüssig zu lesenden Schreibstil, und ich fand mich dadurch sehr schnell in der Erzählung zurecht, trotz der vielen verschiedenen Charakteren, die zu Beginn des Buches in einem Personenregister kurz vorgestellt wurden. Durch die überwiegend in der Erzählperspektive geschriebene Form konnte ich nicht immer mit vollem Herzen mitfiebern und bangen, was mir ein klein wenig gefehlt hat.

Die Charakterentwicklungen fand ich sehr authentisch und das es nicht nur Sympathieträger gab, machte es noch interessanter. Christina hat mich des öfteren mit dem Kopf schütteln lassen, denn sie ist ein sehr egoistischer Mensch und ein emotionaler Eiswürfel. Ihre Schwester Eleonora ist genau das Gegenteil, herzlich, empathisch und möchte jedem etwas Gutes tun. Ich mochte sie sehr gern, ebenso Klara und Matthias. Hier trafen sehr viele verschiedene Persönlichkeiten aufeinander, die mit Ecken und Kanten versehen wurden und so auch handelten - und genau das, hat mir am besten gefallen.

Der geschichtliche Hintergrund zur Zeit des 18. Jahrhunderts und zum Ende des siebenjährigen Krieges und die Lebenszustände der Auswanderer empfand ich als sehr gut recherchiert und interessant zu verfolgen, und diese Zustände haben mich als Beobachter wirklich sehr bewegt und mitgenommen, dabei bleibt der Hintergrund zu Katharina der Großen eher eine Randfigur. Der Dorfalltag wurde gut übermittelt und manchmal konnte ich mir einige Szenen so gut vorstellen, dass ich fast das knisternde Feuer spüren und riechen konnte.

Eine seichte Romantik durchzieht diese Story und rundet diese neben den vielen dramatischen Schicksalsschlägen ab. Eine gelungene Mischung, die mich nach ereignisvollen Handlungen etwas durchatmen und neue Hoffnungen schöpfen ließ.

Das Ende hat mir dann den Boden unter den Füssen gezogen mit einem fiesen Cliffhanger, der mir auf den letzten Zeiten bereits angekündigt wurde, ich aber im Stillen noch gehofft habe, dass es nicht so kommen würde. Ich muss daher unbedingt die Fortsetzung lesen.

Fazit:

Mit "Weiße Nächte, weites Land" von Martina Sahler verbrachte ich einige schöne Lesestunden und verfolgte den Wolgasiedlern gerne auf ihren Weg. Ein Cliffhanger am Ende sorgt nun für Vorfreude auf den Folgeband.

~ 18. Jahrhundert Wolgasiedler ~ drei mutige Schwestern ~ fesselnd und lebendiger Schreibstil ~ seichte Romantik trifft auf dramatische Schicksale ~

Bewertung vom 18.07.2024
White, Roseanna M.

Unser Leben in den Gezeiten


gut

Zum Cover:

Die Gestaltung gibt sofort den Anhaltspunkt, dass sich ein historischer Roman im Weltkrieg spielend zwischen den Buchdeckeln verbirgt. Das Bild wirkt, als wäre ein nostalgischer Farbfilter benutzt worden und die junge Frau und das Schiff passen zum Inhalt des Buches. Der Titel ist leicht verspielt gestaltet und alles zusammen wirkt stimmig und ist schön anzusehen und ansprechend.

Meine Meinung:

"Unser Leben in den Gezeiten" von Roseanna M. White hat mich zu Beginn durch seine besondere Schreibweise begeistert, und anschließend nur noch verwirrt, durch die inhaltliche Komplexität und der vielen Namensgebungen.

Heute 1942: Die junge Frau Evie findet beim täglichen Strandgutsuchen einen verletzten Schiffbrüchigen und schafft ihn in ihre familiär geführte Pension. Dort angekommen ruft sie sofort den Dorfarzt Garrett an, in Codewortsprache, um den angeschwemmten Mann zu schützen. Wie sie später herausfindet, heißt er Bertram und ist einer derjenigen, welcher auf dem torpedierten Schiff von einem U-Boot überlebt hat. Doch wonach sucht er und was ist sein Spionageauftrag? Evie ahnt zu der Zeit noch nicht, welche Verbindungen die Beiden und zu ihrer Familie bis in die Vergangenheit reichen, bestehen.

Gestern 1914: In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen kümmert sich Louisa um ihre Mutter und Granny und führt mit ihnen zusammen eine kleine Pension. Louisa ist handwerklich sehr begabt und ihr wohlhabender Gast Remington, ein Engländer auf Besuch mit seinem Cousin, ist von ihr fasziniert und erobert ihr Herz. Doch Rem's Mutter ist Louisa ein Dorn im Auge, weil die Klassenunterschiede und ihre familiäre Reinheit nicht dem entsprechen, was die Gesellschaft duldet. Der Krieg fordert einiges heraus und ihre fundamentale Verbindung hat maßgebliche Auswirkungen auf beider Leben und über ihren nachfolgenden Generationen hinweg.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen, Heute im Jahr 1942 und Gestern im Jahr 1914, beides in der Vergangenheit liegend, abwechselnd erzählt. Ich mag diese Schreibform sehr gerne lesen, wenn sich zwei Erzählstränge, wie in einem Zahnrad, Stück für Stück zusammensetzen. Zu Beginn war ich sehr begeistert von Roseanna M. White's Schreibweise, schon fast poetisch formte sie wunderbare Sätze und emotionale Szenen, die mich mitgerissen haben. Und plötzlich wurde meine Begeisterung von Verwirrtheit und Skepsis abgelöst und konnte zu der anfänglichen Euphorie nicht zurückfinden.

Am meisten haben mich die vielen Namen und deren speziellen Abkürzungen verwirrt und ich kämpfte damit, die beiden Erzählstränge mit den darin erzählenden Charakteren nicht zu verwechseln, was mir nicht immer gelungen ist. Immer wenn ich dachte, jetzt habe ich es verinnerlicht, war ich im neuen Verwirrstrudel eingetaucht. Zur Folge daraus kam es, dass ich einige Handlungen nicht plausible verstehen und nachvollziehen konnte und emotional war ich nur noch in vereinzelten Passagen mit dem Herzen dabei. Ich habe viele Stellen mehrfach lesen müssen, und durch innerliche Gedankengänge bezüglich der Auseinanderhaltung der Charaktere, bin ich oftmals abgeschweift. Durch all diese Problematiken, wurde mein Lesefluss und die Lesefreude enorm ausgebremst und es war eher ein anstrengendes Lesengefühl.

Der Verlauf der Geschichte wurde durch sehr komplexe Familienverhältnisse vom eigentlichen Geschehen abgelenkt, zudem brachten diese enorme Ratlosigkeit bei mir einher. An einigen Stellen gab es für mich realitätsferne Beschreibungen, die ich hinterfragte und nicht realistisch geschildert wurden - ein paar kurze Sätze hätten mir als Erklärung gereicht.

Der christliche Hintergrund und Glauben durchzieht diese Geschichte in sanften Nuancen, der mir sehr gut gefallen hat. Es hätte ein klein wenig mehr sein können, als nur Gebete und die wunderschöne Art, wie Evie gefundenes Strandglas zu Schmuck verarbeitete und mit Gebeten belegte. Aber wie die Kraft des Glaubens die Charaktere bestärkte und sie durch schwere Zeiten begleitete, war sehr wertvoll.

Das Ende war etwas abrupt und hier kam nocheinmal ein leichtes Wohlgefühl und Zerissenheit vom Anfang auf, was mir im Mittelteil so sehr gefehlt hat. Dennoch konnte ich am Ende nicht alles entschlüsseln und frage mich, ob vielleicht bei der Übersetzung einige der zu vermittelnde Emotionen und Erklärungen auf der Strecke geblieben sind.

Fazit:

Mit "Unser Leben in den Gezeiten" von Roseanna M. White begann meine Lesereise mit einer wunderbaren fast poetischen Sprache und endete mit purer Verwirrkung. Ein ansprechender Plot, mit starken Frauen, einer verwörrenen Generationensaga und einer wohldosierten Portion der Glaubensliebe zu Zeiten des 1. und 2. Weltkrieges.

~ zum 1. und 2. Weltkrieg spielend im Angelpunkt Ocraoke Island, North Carolina ~ auf zwei Zeitebenen erzählt ~ teils wunderschöne poetische Sprache ~ verwirrende Namensgebungen und Abkürzungen ~ komplexe Generationssaga ~ teils nicht erklärende Ereignisse oder realitätsferne Handlungen ~

Bewertung vom 16.07.2024
Buchholz, Andreas K.

Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci (eBook, ePUB)


gut

Zum Cover:

In das Cover habe ich mich sofort verliebt. Ich bin selbst Herrchen eines Dackelmädchens und daher vorbelastet. Das Schild auf dem der Titel geschrieben ist, ist ein besonderes Erkennungsmal der Reihe und passt perfekt zum Gesamtbild.

Meine Meinung:

In "Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci" von Andreas K. Buchholz ist der erste Fall des Journalisten Frederik Loebell und hat mich auf Grund der Skurrilität und komödiantischen Elementen bestens unterhalten.

Frederik Loebell kehrt mit seinem Dackel Wilhem zurück nach Potsdam als kleiner Lokalreporter, nachdem er seinen vorherigen Job ordentlich vor die Wand gesetzt hat. Bereits kurz nach seiner Ankunft in Potsdam wird er zum ersten Job hinzugezogen, obwohl es Sonntag ist und er erst am Tag drauf anfangen soll. Doch was der Chef sagt, muss gemacht werden und so begibt sich Frederik mit seinem Praktikanten Tuan zum ersten Auftrag. Schließlich muss eine Story her für die Seite eins. In ganz Potsdam herrscht große Aufruhr, denn zum Musikalfestival kommt der Star Carlo, Frederik's Erzfeind aus Schultagen, und gibt ein Konzert. Doch plötzlich passieren merkwürdige Ereignisse - ein tödlicher Unfall, Mordversuche und sogar einen Mordfall. Frederik's Aufgabe ist es all diese Ereignisse aufzulösen. Gar nicht so einfach, wenn sein Zwergdackel Wilhelm nicht immer wieder entwischen würde.

Die erste Hälfte des Buches hat mich ordentlich zum Schmunzeln gebracht und ich war schnell im Geschehen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, jedoch fehlten mir immer wieder durch zu kurz angerissenen Ereignissen oder Dialogen die Details, so dass mir zuviel Freiraum für meine Gedanken gegeben wurden, die zu vielen Fragezeichen führten.

Etwas enttäuscht hat mich, dass der Zwergdackel Wilhelm nur eine winzige Rolle erhalten hat. Ich habe angenommen, dass er in dem Fall eine größere Rolle spielt und zur Aufklärung beiträgt, weil er schließlich auf dem Cover sehr präsent gezeigt wurde. Jedoch fand ich die Szenen mit Wilhelm total lustig und ich erkannte oftmals meine eigene Dackelhündin in ihm wieder.

Die Charaktere sind alle sehr speziell geformt und man musste diese einfach mögen. Von tollpatschig, vorlaut, extravagant und kautzig und einigen klischeehaften Zügen war alles vertreten. Daher sollte man dieser Story unvoreingenommen eine Chance geben und nicht alles so ernst nehmen. Denn dieser Kurz-Cosy-Crime-Fall ist sehr skurril und viele Zufälle und Charakteren-Beziehungen wirken fern der Realität und dennoch könnte es trotzdem Authentisch möglich sein.

Zum Ende hin wurde der Fall sehr schnell aufgelöst, für mich leider zu schnell und mir blieben viele Details und Erklärungen offen. Besonders die Thematik zu Frederik's ersten Job. Was ist damals passiert? Oder warum versteckt er sich vor seiner Mutter? Und noch ganz viele andere Fragen und Ungereimtheiten zu den bizarren Ereignissen. Trotz alledem hatte ich sehr humorvolle Lesestunden und möchte die Reihe fortsetzen. Ein neuer Fall wurde im Prolog bereits angekündigt.

Fazit:

Mit "Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci" von Andreas K. Buchholz hatte ich unterhaltsame Lesestunden, trotz mir fehlender Details und offenen Fragen am Ende. Ein skurriler Cosy-Crime-Kurzkrimi für Zwischendurch.

~ Krimikomödie aus Potsdam ~ Dackelliehaber ~ skurill und lustig ~ eine Story zum Abschalten ~ mit speziellen Charakteren ~

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sternen