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chili81
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Trebur

Bewertungen

Insgesamt 56 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2018
Die Rebellinnen / Iron Flowers Bd.1
Banghart, Tracy

Die Rebellinnen / Iron Flowers Bd.1


gut

Serina und Nomi sind Schwestern, doch sie könnten verschiedener nicht sein. Serinas Leben wird davon bestimmt, dass sie ausgebildet wird um möglichst das Interesse des Thronfolgers Malachi zu wecken und zu einer seiner Grace ausgewählt zu werden und somit ihrem Leben in Armut zu entkommen. Sie ist wunderschön, weltgewannt und anmutig.

Nomi ist Serinas kleine Schwester und soll als deren Kammerdienerin fungieren. Doch Nomi ist vorlaut, frech und findet die Gesetze, die Frauen jegliche Rechte vorenthalten unfair und lehnt sich dagegen auf. Doch trotz diesen gegensätzlichen Charaktereigenschaften lieben die beiden Schwestern sich sehr und würden für die jeweils andere durchs Feuer gehen.

Doch das Schicksal hat eigene Pläne für die beiden, am Tag, an dem Prinz Malachi seine drei Graces erwählt, beginnt für beide ein persönlicher Albtraum und zu allem Überfluss werden die beiden auch noch auseinander gerissen und müssen nun ganz auf sich alleine gestellt ihre persönlichen Dämonen besiegen. Doch sowohl Nomi als auch Serina finden Verbündete mit denen sie nicht gerechnet haben und trotzen ihrem vermeintlich besiegeltem Schicksal.

Iron Flowers ist ein netter Auftakt zu einer neuen Reihe, die sich gut und flüssig lesen lässt. Mir persönlich fehlte jedoch die Charaktertiefe etwas. Auch war mir die Geschichte zu vorhersehbar.

Allerdings habe ich den Eindruck, das der zweite Band um einiges spannender werden wird als Iron Flowers: die Rebellinnen. Meiner Meinung nach kann man nämlich deutlich erkennen, dass die Autorin ein stabiles Fundament für eine gute, solide Jugend-Fantasy Reihe gelegt hat.

Bewertung vom 11.05.2018
Im Dunkel der See / Secret Elements Bd.1
Danninger, Johanna

Im Dunkel der See / Secret Elements Bd.1


ausgezeichnet

Jays Leben war nie einfach. Als Vollwaise hatte sie nie ein liebevolles, geborgenes Zuhause, sondern landete nach diversen Stationen in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Denn Jay ist zwar schlau und ehrgeizig wenn es um ihre schulischen Leistungen geht, will aber auf der persönlichen Ebene nichts mit ihren Mitschülern zu tun haben. Auch mit den anderen Jugendlichen aus dem Kinderheim kann sie nichts anfangen. Jay schlägt sich lieber heimlich die Nächte als Barkeeperin um die Ohren.

Als sie bei einem Ausflug in den botanischen Garten eine alte Dame trifft und diese ihr ein mysteriöses Amulett schenkt, stellt sich Jays Welt schlagartig auf den Kopf. Nicht nur, dass sie das Schmuckstück nicht mehr ablegen kann als sie es einmal angelegt hat, plötzlich wird sie in der Bar, in der sie arbeitet, von brutal aussehenden Männern verfolgt und kann nur durch eine Rettungsaktion von zwei völlig Fremden entkommen.

Schnell stellt sich heraus, dass es mehr mit dem antiken Schmuckstück auf sich hat als zuerst geahnt. Jay findet sich bald in der "Anderswelt" wieder, in der sie mit Hilfe des berühmten Agententeams 8 die Welt vor einer unbekannten Bedrohung schützen soll. Doch vor allem der Teamleiter Lee hält Jay lediglich fuer einen unnützen Menschen, ohne jegliche besonderen Fähigkeiten. Doch Jay wäre nicht Jay, wenn sie nicht der gesamten Agency zeigen würde, was wirklich in ihr steckt.

Wahnsinn, dieses Buch sprüht nur so vor lustiger Dialoge, innovativen Ideen und herrlicher Szenen, die mich sehr zum Lachen gebracht haben. Der Sarkasmus der Protagonistin ist absolut genial und macht einfach Spaß zu lesen.

Die Charaktere sind schön herausgearbeitet und man fiebert mit jeder Aufgabe mit, die Jay und ihr Team zu bestehen haben. Man kann sich wunderbar in diesem Buch verlieren und es macht einfach Lust auf mehr. Ich werde die Serie definitiv weiter lesen und auch nach anderen Werken der Autorin Ausschau halten. Der Schreibstil ist einfach so genial, dass man nicht aufhören kann, bis das Buch ausgelesen ist.

Ein absoluter Geheimtip der hoffentlich viele Leser erreichen wird.

Bewertung vom 09.05.2018
Elantris
Sanderson, Brandon

Elantris


ausgezeichnet

Bis vor 10 Jahren war Elantris die Stadt der Götter. Jeder Mensch der von dem magischen Shaod betroffen war, war auf einmal fähig - über Nacht - aus Staub Nahrung herzustellen, komplizierte Krankheiten zu heilen oder ein Haus ohne Wasserleitungen mit Wasser zu versorgen. Der Shaod traf Menschen aller Gesellschaftsschichten, ohne erkennbares Muster. Die Möglichkeiten waren unendlich und die Elantrier waren immer dabei, Gutes zu tun. Die Menschen profitierten von den magischen Fähigkeiten und ein jeder der in Elantris lebte wurde verehrt und war beliebt.

Doch dann geschah die Katastrophe, die Bewohner von Elantris veränderten sich, die Magie funktionierte nicht mehr und aus den wunderschönen Wesen mit weißen Haaren und leuchtender Haut wurden Kreaturen, die nicht tot und nicht lebendig waren. War das Shaod zuvor ein Segen, waren die Menschen, die dieser magischen Veränderung zum Opfer fielen, nun Ausgestoßene und wurden in die einst legendäre Stadt verbannt. Und nicht nur die Menschen veränderten sich, auch Elantris wurde von der leuchtenden, wunderschönen Stadt, zu einer Ruine, in der drei Banden um die Herrschaft und die damit verbundenen Essenseinheiten kämpften.

Als Raoden, der allseits beliebte Thronfolger von Arelon, über Nacht von dem Shaod getroffen wird, verheimlicht sein Vater die Transformation seines Sohnes und behauptet er sei verstorben, dabei lässt er ihn nach Elantris schaffen. Dort erwartet ihn ein Leben in Dreck, Schmerzen und Agonie. Doch der Thronfolger wäre nicht er selbst, wenn er nicht das Beste aus der Situation machen würde. Mit Hilfe eines neuen Verbündeten versucht er das Leben der Elantrier wieder lebenswert zu gestalten und den kranken Kreislauf von Hunger und Schmerz zu durchbrechen. Dabei stößt er auf allerlei Geheimnisse. Wird es ihm gelingen, das Geheimnis des Falls von Elantris zu lösen?

Auch die Verlobte des Kronprinzen, Sarene, die ein paar Tage nach Raodens angeblichem Tod in Arelon ankommt, beginnt die Welt der Menschen in Arelon auf den Kopf zu stellen. Schnell schöpft sie Verdacht, dass etwas an Raodens tragischem Tod faul ist und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Durch ihr fantastisches politisches Verständnis und ihre eigenständige Art schafft sie sich schnell Freunde und Feinde.

Bei Elantris handelt es sich um ein absolut geniales Meisterwerk von Brandon Sanderson. Die Vielschichtigkeit als auch die schnellen Richtungswechsel der Handlung haben mir unheimlich gut gefallen. Die Charaktere sind wahnsinnig gut herausgearbeitet und der Spannungsbogen baut sich bis zum Schluss auf und man fiebert bis ans Ende mit, was nun aus Raoden, Sarene, den Bewohnern aus Elantris und Arelon werden wird.

Wer gerne Fantasy liest, ist hier richtig aufgehoben. Ein wirkliches Highlight für mich und als absolutes Plus: endlich mal keine Serie, die sich über 10 Bücher hinzieht, sondern eine in sich abgeschlossene Geschichte, die keine Wünsche offen lässt

Bewertung vom 17.04.2018
Alya in Gefahr / Miraculous Bd.3

Alya in Gefahr / Miraculous Bd.3


sehr gut

Marinette hat eine geheime Identität, sie ist Ladybug, die gemeinsam mit Cat Noir in Paris gegen Superschurken kämpft, die von dem bösen Hawk Moth darauf angesetzt werden, sie und Cat Noir ihrer Miraculous zu berauben mit deren Hilfe sich in die beiden in Superhelden verwandeln können. Dabei kommt es zu so manch chaotischem Zwischenfall.


Im aktuellen Buch "Miraculous - Alya in Gefahr" überschlagen sich die Geschehnisse förmlich. Zuerst verliert Marinette bei ihrem letzten Einsatz ihr Geschichtsbuch, in das sie ihren Namen geschrieben hat, sodass ihre geheime Identität auf dem Spiel steht. Denn zufällig hat genau Alya das Buch gefunden und die ist nicht nur Marinettes beste Freundin, sondern auch Ladybugs größter Fan und betreibt einen Blog über die Superheldin. Natürlich ist ihr größter Wunsch herauszufinden wer in dem Marienkäferkostüm steckt.


Marinette schmiedet gemeinsam mit ihrem Miraculous Tikki einen Plan um an das verlorene Geschichtsbuch zu gelangen und verabredet sich hierzu im Louvre mit Alya. Doch der Plan geht nicht so glatt wie gehofft und schnell sehen sich Ladybug und Cat Noir einem Superschurken gegenüber der seinen Ursprung im alten Ägypten zu haben scheint.


Der Pharao entführt Alya um sie in einem Ritual zu opfern, um seine geliebte Nofretete zum Leben zurückzuerwecken, doch diesen Plan werden Ladybug und Cat Noir versuchen zu verhindern.


Werden Ladybug und Cat Noir es schaffen den Superschurken wieder in einen normalen Jungen zu verwandeln. Bekommen sie Alya aus den Fängen des Bösewichts befreit, bevor Schlimmeres passieren kann und kann Marinette ihre geheime Identität wahren?


Bei "Miraculous - Alya in Gefahr" handelt es sich um den dritten Teil einer Reihe, die basierend auf einer TV-Serie bzw. einer Folge geschrieben wurde. Die Geschichte ist kurzweilig und die Charaktere bestechen durch ihre tollpatschige, liebenswerte Art. Für meine 7 jährige Tochter war das Buch genau richtig zum Vorlesen geeignet, denn sie mag die Fernsehserie sehr gern und kannte schon einige Komponenten und fand es toll diese in dem Buch wieder zu finden.

Ein kurzweiliger Zeitvertreib für junge Erstleser bzw. sehr gut geeignet zum Vorlesen für Mädchen die auf Superheldinnen stehen.

Bewertung vom 11.04.2018
Das Erbe der Magie / Hidden Legacy Bd.1 (eBook, ePUB)
Andrews, Ilona

Das Erbe der Magie / Hidden Legacy Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nevada Baylor lebt mit ihrer Familie in einem Houston, das unserem doch recht ähnlich ist. Allerdings wurde Mitte des 19. Jahrhunderts ein Serum entdeckt, das die Menschen magische Fähigkeiten entwickeln lies, beim einen mehr beim anderen weniger. Die Machthungrigen dieser Welt ersonnen daraufhin Strategien diese Magiebegabungen noch zu stärken - beispielsweise durch arrangierte Ehen und somit manipulierte Nachkommenschaft - sodass sich über die nächsten 150 Jahre machtgewaltige Dynastien bildeten, die nun die Welt kontrollieren. Denn nur wer magisch hochbegabt ist, kann herrschen.

Als Privatermittlerin ist Nevada mit ihrer eigenen Detektei sehr erfolgreich. Ihre Magiebegabung ist scheinbar nicht allzu stark ausgeprägt, hilft ihr aber bei der täglichen Arbeit ungemein.

Nach dem Tod ihres Vater ist sie die Hauptverdienerin und versucht alles um ihre Familie über Wasser zu halten. Doch es ist nicht leicht eine 7 köpfige Familie zu ernähren und ein Unternehmen zu leiten. Die Baylors sind durch die kostspielige Behandlung des Familienoberhauptes vor dessen Tod hoch verschuldet und eine der mächtigen Magierfamilien hat die Detektei aufgekauft und Nevada somit in der Hand.

Als Nevada einen mächtigen Feuermagier jagen soll um ihn in den Schoss seiner Familie zurückzuführen und somit einen politischen Eklat zu verhindern, steht für sie alles auf dem Spiel. Denn wer zwischen die Fronten der mächtigsten, hochbegabten Magier - Familiendynastien gerät, hat nicht sehr viel zu lachen. Doch schnell stellt sich heraus, das sie nicht die Einzige ist die sich auf die Fersen des völlig durchgeknallten Adams geheftet hat.

Einer der mächtigsten Magiebegabten, Connor "Mad" Rogan, hat es sich zur persönlichen Aufgabe erklärt, Adam zu finden, denn der hat seinen Neffen in ein Verbrechen hineingezogen, das den Jungen das Leben kosten kann. Doch Mad hat seinen Spitznamen nicht umsonst. Er ist ein unberechenbarer Killer, der eine etwas andere Vorstellung von Recht und Unrecht besitzt. Er ist skrupellos, sexy und nicht zu kontrollieren und er nimmt sich was er will, was ihn zu einem wertvollen Verbündeten und extrem gefährlichen Gegner macht. Doch Nevada sieht garnicht ein sich von Mad Rogans um den Finger wickeln zu lassen, obwohl sie sich durchaus zu ihm hingezogen fühlt.

Wird das ungleiche Gespann es schaffen, Adam aufzuhalten und somit die Detektei Baylor und Mads Neffen zu retten? Welche Pläne verfolgt Adam und wie kann Nevada es schaffen den jungen Feuermagier zu verhaften ohne dabei selbst als Kohlestück zu enden, wo doch selbst die örtliche Polizei machtlos zu sein scheint?

Wow, einfach nur klasse. Der Auftakt der Hidden Legacy Reihe aus der Feder von Ilona Andrews ist ein absolutes Must-Read für jeden Fantasy Fan. Das Autoren Ehepaar das unter dem Synonym schreibt hat sich hier wirklich ein Klasse Werk geleistet, das absolut locker und flüssig zu lesen ist. Besonders gefallen hat mir die kecke, selbstbewusste Art der Protagonistin und die wundervoll sarkastischen und schlagfertigen Dialoge zwischen Nevada und Mad. Ich musste doch oft schmunzeln und habe auch an der ein oder anderen Stelle schallend gelacht, denn soviel Galgenhumor und Esprit zur gleichen Zeit findet man nicht oft in einem Buch.

Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten und dritten Teil der Hidden Legacy Reihe und werde definitiv gezielt nach weiteren Werken des Autorenehepaars Ausschau halten. Absolut zu empfehlen und so kurzweilig. Man muss es einfach gelesen haben.

Bewertung vom 09.04.2018
Monsterhotel
Montasser, Thomas

Monsterhotel


ausgezeichnet

Die Familie Glockenspiel, bestehend aus Mama, Papa, Nils, Valentina und deren Kuschelhasen Stinkebär, der seinen Namen einem unfreiwilligen Bad im Abendessen zu verdanken hat, sind auf dem Weg nach Griechenland, denn dort soll der gemeinsame Familienurlaub stattfinden. Sonne, Strand und Meer, so haben sie es geplant. Doch im Flugzeug stellt sich heraus, dass der Flieger garnicht nach Griechenland, sondern nach Island unterwegs ist. Was soll die Familie jetzt nur tun, schließlich haben sie weder wetterfeste Kleidung, geschweige denn ein Hotelzimmer in Reykjavik.

Durch einen Zufall ergattern sie die letzte freie Unterkunft im Hause Haarsträub. Einem kleinen, windschiefen Hotel der etwas anderen Art.

Als die Glockenspiels dort ankommen und ihr Zimmer beziehen wird schnell klar, dass hier alles etwas anders ist, als in den gewöhnlichen Hotels dieser Welt. Nicht nur, dass die Gäste und Angestellten Monster sind, nein, auch die Gepflogenheiten entsprechen nicht den uns bekannten Standards. Beispielsweise befinden sich die Toiletten an der Decke, es gibt keine Zimmertüren, bezahlt wird der Hotelgast und nicht das Hotel, unter anderem mit Popeln, und das hauseigene Restaurant serviert Stinkenudeln und Ohrenschmalzbrot.

Valentina und Nils sind begeistert und stellen schnell fest, das die doch zu anfangs etwas gruseligen Monster garnicht gruselig sind, sondern viel mehr Angst vor den Menschen haben, als diese vor ihnen.

"Monsterhotel" fiel mir direkt durch die tolle Cover-Gestaltung auf, die sich durch das ganze Buch zieht. Die Illustrationen sind sehr liebevoll und detailliert, die Farben kräftig. Die Monster sind so süß gezeichnet, das man sich direkt zu den knautschigen Fellwesen hingezogen fühlt, was mir persönlich gut gefallen hat.

Thomas Montasser hat ein wirklich lustiges, innovatives Buch geschrieben, das sicher vor allem Kindern helfen kann, die Angst vor dem Monster unterm Bett oder im Kleiderschrank zu überwinden, denn die Wesen sind ja gar nicht so schlimm, im Gegenteil haben sie mehr Angst vor uns als wir vor ihnen.

Ich fand außerdem die Moral der Geschichte wirklich schön, zum einen, seine eigenen Vorurteile zu überwinden, aber auch, dass man sich selbst ein Bild machen sollte, anstatt auf Geschichten und Gerüchte zu hören. Und natürlich, dass Monster gar nicht schlimm sein müssen.

Wenn man ein tolles Vorlesebuch sucht ist man bei Montasser gut aufgehoben, durch die witzigen Elemente und die überaus lustigen Ideen des Autors hat ein jeder etwas zu lachen. Ein tolles Buch, das mich wirklich überzeugt hat und hier sicher noch das ein oder andere Mal vorgelesen wird.

Bewertung vom 06.04.2018
Killer City
Hohlbein, Wolfgang

Killer City


weniger gut

Es ist 1893 und die Weltausstellung in Chicago ist in vollem Gange. Doch diese zieht nicht nur interessierte Besucher an, nein, auch ein Serienkiller hat sich in die Stadt begeben, denn wo findet man mehr Beute, als in einer großen, namenlosen Stadt, in der nun lauter Fremde verweilen die niemand auch nur ansatzweise vermissen wird. Doch Thornhill wählt eines seiner ersten Mordopfer mehr als ungünstig, er beendet das Leben eines Bandenmitglieds der Raptoren und mit dieser Fahrradbande ist nun gar nicht zu spaßen.

Thornhill ist ein Serienkiller, dessen liebste Waffe ein solides Rasiermesser ist, was er bestens einzusetzen weiß. Aber warum tötet er eigentlich? Dazu muss man sich die Geschichte des Protagonisten betrachten. Als Thornhill, damals noch unter dem Namen Boy, 12 Jahre ist, gerät er in der Schlacht zu Gettysburg unter feindlichen Beschuss. Seine gesamte Einheit fällt der feindlichen Truppe zum Opfer.

Verletzt und verängstigt trifft er auf einem des Todes geweihten Indianer, der ihm das Geschenk des Wendigos macht. Einem mystischen Wesen, das im indianischen Volksglauben unter anderem mit Mord assoziiert wird. Durch das Geschenk des Wendigos bekommt Thornhill die Möglichkeit, die an sich verbleibende Lebensenergie seiner Mordopfer zu absorbieren und seiner eigenen Lebenszeit hinzuzufügen.

Killer City spielt sowohl in der Zeit der Weltausstellung, wechselt sich aber ab mit Rückblenden in die wichtigsten Stationen von Thornhills Leben. Hier treten viele historisch wichtige Personen in Erscheinung, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Wobei das auch schon so ziemlich das Einzige an diesem Buch war, was mich begeistert hat.

Die Charaktere sind flach, man bekommt kein Gefühl für den Protagonisten oder die Nebencharaktere. Handlungsstränge werden nicht ausgearbeitet und man weht wie ein Blatt im Wind von einer Handlung in die Nächste. Leider werden auch die Zusammenhänge nicht erklärt, sodass man zwar über die Existenz der Raptoren Bescheid weiß, aber was diese Gruppe genau verfolgt und wie Thornhills Vergangenheit damit verstrickt ist, wird nicht im geringsten erläutert. Dasselbe gilt für die Verwicklungen der Polizei in dieses ganze Kuddelmuddel.

Im Prinzip handelt es sich bei Killer City um ein einziges Gemetzel und Abgesteche, das zwar brutal beschrieben wird, aber nicht wirklich Sinn ergibt. Ich habe mich wirklich durch diesen Thriller durchgequält aber Spaß hat mir das Lesen überhaupt nicht gemacht. Dabei bin ich an sich ein großer Hohlbein-Fan und habe schon viel aus seiner Feder gelesen und weiterempfohlen.

Die Idee einer Geschichte aus der Perspektive des Killers erzählt hat mir auch sehr gut gefallen, aber die Umsetzung in diesem Fall war leider wirklich mehr als langweilig und unspektakulär.

Bewertung vom 29.03.2018
Save Me / Maxton Hall Bd.1
Kasten, Mona

Save Me / Maxton Hall Bd.1


gut

Ruby Bell ist smart, fleißig und zielstrebig und sie hat nur einen Wunsch, in Oxford zu studieren. Das wünscht sie sich seit sie 7 ist. Durch ihre guten Leistungen hat sie ein Stipendium an der hoch elitären Maxton Hall Schule erhalten, auf dem sich die junge Elite Englands tummelt. Doch Ruby möchte mit diesem Trubel nichts zu tun haben, sondern sich voll und ganz auf ihren großen Traum - Oxford - und dessen Umsetzung konzentrieren.

James Beaufort ist superreich, der Star des Lacrosse Teams und der heimliche Anführer von Maxton Hall. Er erfüllt alle Klischees der superreichen mit einer erschreckenden Genauigkeit. Er ist arrogant, rücksichtslos, trinkt wie ein Loch und schnupft schon mal die ein oder andere Line. Das Wort Konsequenzen ist nicht in seinem Sprachschatz vorhanden.

Als Ruby versehentlich etwas sieht, was sie hätte nicht sehen sollen, dass das Image der Familie Beaufort ruinieren könnte nimmt sich James des Problems "Ruby" an und versucht sie mit Geld ruhigzustellen. Leider hat er dabei aber aufs falsche Pferd gesetzt, denn Ruby ist nicht käuflich.

Kurze Zeit darauf ruiniert James eine offizielle Sponsorenparty der Schule, die Ruby mit ihrem Veranstaltungsteam mit viel Mühe und Herzblut organisiert hatte. Doch nun reicht es sogar dem Schulleiter, der James daraufhin vom Lacrosse Team suspendiert und als Strafe in das langweilige Veranstaltungsteam unter Rubys Leitung steckt um zu lernen, das gewisse Aktionen Konsequenzen nach sich ziehen.

Schnell entwickelt sich zwischen Ruby und James ein zartes Band der Freundschaft, das dann auch bald in tiefere Gefühle umschlägt. Doch James kann nicht aus seiner Haut und verbockt es gewaltig - und das mehr als einmal.

Mona Kasten erzählt ihr Auftaktbuch der Maxton Hall Reihe in der Ich-Perspektive, sowohl aus James als auch aus Rubys Sicht, sodass man sich gut in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Protagonisten hineinversetzen kann.

Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig. Wer ein Buch sucht, das sämtliche Klischees von New Adult Romanen erfüllt, ist hier genau richtig aufgehoben. Denn mehr Klischees gibt es schon fast garnicht mehr.

Ich hatte beim Lesen den Eindruck in einer Mischung aus Gilmore Girls, Pretty Little Liars und Shades of Grey (minus der extremen Sexszenen - die Autorin hat ihre Sexszene sehr geschmackvoll beschrieben) geraten zu sein. Wer sich darauf einlässt und ein kurzweiliges Lesevergnügen sucht, ist bei Mona Kasten gut aufgehoben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2018
Die schwarze Zauberin
Forest, Laurie

Die schwarze Zauberin


sehr gut

Elloren Gardner ist die Enkelin der berühmten letzten schwarzen Zauberin. Einer mächtigen Magia, die im letzten Krieg der Rassen ihr Volk der Gardenier gerettet hat. Doch weder Elloren, die auch kurz Ren genannt wird, noch ihr Bruder Rafe verfügen anscheinend über das außergewöhnliche Potential, auf das alle zu hoffen gewagt haben. Denn es gibt eine neue Prophezeiung, in der sich eine neue schwarze Zauberin erheben wird und wer liegt da näher als die Enkelin der mächtigen Carnissa Gardner. Lediglich Trystan, Ellorens jüngster Bruder verfügt über magische Fähigkeiten. Da Ren und ihre Geschwister jedoch bei deren Onkel fernab von der Gardenischen Gesellschaft aufgewachsen sind, ist das Fehlen der Fähigkeiten bisher nicht von großer Bedeutung gewesen, im Gegenteil.

Doch das soll sich nun ändern. Statt Elloren standesgemäß mit einem anderen möglichst mächtigen Magus zu verwinden, was traditionell üblich ist, und somit eine lebenslange Verbindung einzugehen, entscheidet sich Onkel Edwin Ren auf die Universität zu senden um die Apothekerkunst zu erlernen. Doch dort gibt es nicht nur die Rasse der vermeintlich überlegenen Gardenier, sondern es studieren auch Studenten der anderen Völker, was für Ren eine große Umstellung und Herausforderung bedeutet.

Nach ihrer Ankunft bemerkt Ren sehr schnell, das ihre gute Abstammung nicht immer auf viel Gegenliebe stößt und besonders ihre frappierende Ähnlichkeit mit Carnissa bringt mehr Probleme als sie sich jemals hätte vorstellen können. Aber nach einigen Startschwierigkeiten überwindet unsere Protagonistin ihre naiven Vorstellungen über das eigene Volk und dessen scheinbare Überlegenheit gegenüber der anderen Rassen. Als sie sich endlich auf das Abenteuer einlässt und auch die Weltgeschichte der anderen Völker erforscht, wird ihr einiges klar und sie gerät in immer größere Zweifel ihre eigene Herkunft betreffend.

Ich empfand die erste Hälfte des Buches "die schwarze Zauberin" als sehr anstrengend. Besonders gestört hat mich Ellorens Art mit Problemen umzugehen und ihre Grausamkeit gegenüber anderen. Sie war mir zu diesem Zeitpunkt wirklich unsympathisch und ich musste mich zwingen weiterzulesen, da ich persönlich großen Wert auf die Gleichwertigkeit der Menschen lege. Stellenweise hat mich die Einstellung der Gardenier an die Judenverfolgung erinnert. Sicher ein wichtiges Thema, aber in diesem Zusammenhang etwas befremdlich.

Nach etwa der Hälfte des Buches entwickelt sich Elloren jedoch drastisch in ihrem Charakter weiter, sodass man nun doch eine persönliche Bindung zu der Protagonistin aufbauen kann und ab diesem Zeitpunkt beginnt auch das Buch eine unglaublich hohes Niveau zu entwickeln. Hätte die Autorin von Anfang an solch einen Spannungsbogen aufgebaut, wäre "Die schwarze Zauberin" sicher zum nächsten Bestseller geworden. Das Potential dafür ist zwar immernoch vorhanden, allerdings muss man sich darüber bewusst sein, das sich die erste Hälfte der Lektüre doch etwas schleppend liest und man eben nicht unbedingt gleich eine sympathische Protagonistin begleitet.

Was mir jedoch sehr gut gefallen hat war, das Elloren eben nicht überdurchschnittliche Fähigkeiten besitzt, die alle in den Schatten stellen, sondern sich als wenig begabte Magia durch ihre Unizeit schlagen muss. Auch ihre Fähigkeit, ihren eigenen Charakter zu reflektieren und sich entsprechend zu ändern, empfand ich als sehr angenehm. Wer also etwas Durchhaltevermögen beweist und sich nicht von der ignoranten Art Ellorens abschrecken lässt, wird in der zweiten Hälfte des Buches mehr als belohnt. Laurie Forest schafft es ein sehr facettenreiches, ins Detail genaue Werk zu zeichnen, in dem man sich verlieren kann und am Ende mehr als enttäuscht ist wenn die letzte Seite gelesen ist. Denn man will nun wirklich wissen wie es mit Elloren, ihren Geschwistern und deren Freunden weiter geht.

Ein sehr gelungener Auftakt einer neuen, wundervollen Reihe, die ich auf jeden Fall zu Ende lesen möchte

Bewertung vom 19.01.2018
Der Weihnachtosaurus / Weihnachtosaurus Bd.1
Fletcher, Tom

Der Weihnachtosaurus / Weihnachtosaurus Bd.1


ausgezeichnet

William Trudel ist der traurigste Junge der Welt, denn seit Brenda Pein, die Neue in der Schule, ihm das Leben zur Hölle macht, ist er vom beliebten Kind zum Außenseiter mutiert. Sie ist wirklich das schlimmste Mädchen der Schule, vielleicht sogar der ganzen Welt. Und sie hat es gehörig auf ihn abgesehen, seit er ihr versehentlich mit seinem Rollstuhl über den großen Zeh gefahren ist.

Zu Weihnachten schreibt William einen traurigen Wunschzettel an den Weihnachtsmann, in dem er sich einen echten Dinosaurier wünscht und der Weihnachtsmann enttäuscht ihn nicht, auch wenn das so eigentlich nicht geplant war.

Nun erleben der Weihnachtosaurus und William ein spannendes Abenteuer in dem sie einem fiesen Jäger entkommen müssen, zurück zum Nordpol (dem eigentlichen Zuhause des Weihnachtosaurus) reisen und nebenbei noch das Weihnachtsfest für Brenda Pein, deren Mutter und auch Williams Papa retten, der ist nämlich der größte Weihnachtsfan der Welt, muss man wissen.

Aber zu viel verraten will ich ja nun auch nicht, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Dieses Buch ist einfach ein kleines Weihnachtswunder. Es greift sehr viele Themen auf, die Kinder im Alter des Protagonisten beschäftigen. William ist 10, genau wie mein Ältester, und ich weiß, dass die hier angesprochenen Aspekte durchaus wichtig sind.

Tom Fletcher behandelt in diesem herzerwärmenden Buch nämlich nicht nur Ausgrenzung, Mobbing und mangelnde Freundschaften. Nein, er erklärt auch wunderbar, wie es dazu kommt, dass manche Kinder gemein und böse zu ihren Klassenkameraden sind, und dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, denn nicht immer sind die "bösen" Kinder auch wirklich böse, sondern vielleicht nur einsam.

Ach, und dass man an Wunder glauben kann, auch das erklärt der Autor kindgerecht. Auch, dass jeder Glauben in Ordnung und alles eine Frage des Betrachtungswinkels ist, wird wundervoll verdeutlicht.
Dies, zusammen mit dem herzlichen und lustigen Schreibstil Tom Fletchers, führt dazu, dass man gar nicht anders kann, als den Weihnachtosaurus ganz schnell zu lesen. Ich kann den Humor des Autors nicht genug hervorheben, und wenn man dann noch Dinosaurier mag, dann hat man hier ein absolut geniales Buch, das auch in Klassenzimmern dringend gelesen werden sollte.

Mein absolutes Highlight im Kinderbuchgenre seit Langem.